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"Schule als Staat" 2003 - des Gymnasium Neckartenzlingen

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Auf Antrag der SMV wurde im Herbst 2002 beschlossen, das<br />

Projekt »<strong>Schule</strong> <strong>als</strong> Staat« erneut durchzuführen. Schülerinnen<br />

und Schüler der SMV erklärten sich freiwillig bereit, den<br />

Hauptanteil der Gesamtorganisation zu tragen.


Projekt „<strong>Schule</strong> <strong>als</strong> Staat“ der SMV im Schuljahr 2002/<strong>2003</strong><br />

„<strong>Schule</strong> <strong>als</strong> Staat“ ist der Versuch, in<br />

einem viertägigen Großprojekt die gesamte<br />

<strong>Schule</strong> mit Lehrern und Schülern wie einen<br />

richtigen Staat zu organisieren.<br />

Damit wird jedoch zugleich der Rahmen<br />

üblicher Projekte, etwa der traditionellen<br />

Projekttage, bei weitem gesprengt. Wer sich<br />

auf dieses Projekt einlässt braucht Mut,<br />

Energie, Phantasie, ein günstiges pädagogisches<br />

Umfeld und vor allem einen langen<br />

Atem. Diese Republik soll mit allem ausgestattet sein, was ein demokratisches Gemeinwesen<br />

ausmacht.<br />

Im Bereich der Politik<br />

- ein Staatsvolk: die gesamte Schülerschaft sowie alle Lehrerinnen und Lehrer<br />

- eine eigene Hymne und Staatsflagge, welche in einem Wettbewerb festgelegt werden<br />

- eine demokratische Verfassung mit der Garantie von Menschen– und Bürgerrechten, darunter<br />

auch die Gleichberechtigung aller Staatsbürgern<br />

- frei gegründete politische Parteien mit einer Min<strong>des</strong>tanzahl an Unterstufenschülern<br />

- ein von den Staatsbürgern in direkter Wahl gewählter Staatspräsident<br />

- ein ebenfalls frei gewähltes 25-köpfiges Parlament<br />

- eine vom Parlament gewählte Regierungschef sowie vom Parlament bestätigte Fachminister<br />

- Beamte (Zoll, Staatsbank, Wirtschaftskontrolldienst, Zentrales Warenlager)<br />

Im Bereich der Wirtschaft:<br />

- eine eigene Währung, die von der Zentralbank <strong>des</strong> Staates kontrolliert wird<br />

- viele Betriebe, die eigenständig wirtschaften und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen<br />

Im Bereich der Gesellschaft:<br />

- drei vom Parlament gewählte Richter<br />

- Kulturbetriebe (Kunst, Theater, Sport, ... )<br />

- Zeitungen, die die Bürger und Besucher über wichtige Ereignisse informieren<br />

- Radiostation


Auf ihrem Seminar im Herbst 2002<br />

beschließt die SMV, auf der nächsten<br />

Gesamtlehrerkonferenz (GLK)<br />

einen Antrag über die erneute Durchführung<br />

<strong>des</strong> Projektes „<strong>Schule</strong> <strong>als</strong><br />

Staat“ zu stellen. Im Bewusstsein der<br />

enormen Anstrengungen im Zusammenhang<br />

mit den Vorbereitungen<br />

dieses Projektes erlaubt die GLK der<br />

SMV, „<strong>Schule</strong> <strong>als</strong> Staat“ unmittelbar<br />

vor den Sommerferien <strong>2003</strong> durchführen<br />

zu dürfen. Daraufhin wird<br />

eine 20-köpfige Vorbereitungsgruppe<br />

mit Schülern aus den Klassenstufen<br />

Wahlen im Staat<br />

10 bis 12 gebildet, die sich ab Anfang<br />

Dezember 2002 bis zum tatsächlichen<br />

Ablauf <strong>des</strong> Projektes vom 16. bis 19. Juli <strong>2003</strong> alle zwei Wochen treffen.<br />

Über Rundschreiben an Eltern und Schüler sowie drei zusätzlichen Schülervollversammlungen<br />

in den Monaten Januar, März und Juni <strong>2003</strong> werden alle am Projekt beteiligten Personen<br />

informiert. Nach der Volksabstimmung über die von der Vorbereitungsgruppe ausgearbeitete<br />

Verfassung beginnt nach den Osterferien der Wahlkampf für die Parlaments- und<br />

Präsidentschaftswahlen. Nach der Wahl und bis zum eigentlichen Projekt übergibt die Vorbereitungsgruppe<br />

schrittweise alle Kompetenzen an das Parlament, das während <strong>des</strong> Projektes<br />

die alleinige Verantwortung trägt.<br />

Die selbstständige Arbeit der Vorbereitungsgruppe hat es bis zum Beginn <strong>des</strong> Projektes<br />

zugelassen, dass die sechs betreuenden Lehrer aus ihrer Beraterrolle nur selten hervortreten<br />

müssen.<br />

Mit dem Projekt sollte den Schülern Verantwortungsbewusstsein und die Wichtigkeit von<br />

gesellschaftlicher und politischer Teilnahme vermittelt werden. Für die <strong>Schule</strong> ist „<strong>Schule</strong> <strong>als</strong><br />

Staat“ <strong>2003</strong> neben der Anerkennung der Gemeinde und der zahlreichen Bun<strong>des</strong>- und Lan<strong>des</strong>politikern<br />

mit einem Gewinn von 14 200 € auch finanziell ein voller Erfolg. Auf Vorschlag<br />

der SMV konnten mit 6 000 € wohltätige Zwecke rund um den Erdball unterstützt werden,<br />

davon gingen allein 3 000 € an unsere Partnerschule in Eritrea. Weitere 4 000 € erhielt das<br />

Projekt CreARTive für ihre sehr gelungene Kunstraumerweiterung und die Solar-AG konnte<br />

sich über 1 000 € freuen. Die Teppichbodensanierung der Gemeinde <strong>Neckartenzlingen</strong> wurde<br />

mit 1 200 € bezuschusst und 2 000 € erhielt die SMV für das tolle Engagement und <strong>als</strong> Startkapital<br />

für weitere Projekte.


______________________________<br />

(Vor- und Zuname)<br />

Nr. Tätigkeitsbereich und Bedarf<br />

Arbeitszeit: 5 Stunden – Lohn: 5,00 €/ täglich<br />

1. Warenlager (20 Personen)<br />

2. Zentralbank (12 Personen)<br />

3. Spüldienst (8 Personen)<br />

4. Müllabfuhr (6 Personen)<br />

_______________<br />

(Klasse)<br />

Angestellter<br />

Wunsch ankreuzen<br />

_______________<br />

(Geburtsdatum)<br />

Betriebsleiter<br />

Wunsch ankreuzen<br />

Nr. Tätigkeitsbereich und Bedarf<br />

Arbeitszeit: 5 Stunden – Lohn: 3,50 €/ täglich<br />

5. Tourismusbüro (12 Personen)<br />

6. Wirtschaftskontrolldienst (8 Personen)<br />

7. Wechselstube (8 Personen)<br />

8. Polizei (8 Personen)<br />

9. Zollamt (8 Personen)<br />

10. Parlamentsbüro (4 Personen)<br />

11. Arbeitsamt (4 Personen)<br />

12. Stan<strong>des</strong>amt (2 Personen)<br />

Angestellter<br />

Wunsch ankreuzen<br />

Betriebsleiter<br />

Wunsch ankreuzen<br />

Graue Felder können ausgefüllt werden.<br />

Bitte beachten Sie die Informationen<br />

auf der Rückseite!<br />

______________<br />

(Datum)<br />

_______________<br />

(Unterschrift)


Wahlen in Necktropolis<br />

zum Parlament und Präsident<br />

Wahltag: Donnerstag, 8. Mai <strong>2003</strong><br />

Eine Stimme hier<br />

Parlamentswahl<br />

PGW – Partei für Gleichheit und Wohlstand<br />

Eine Stimme hier<br />

Präsidentschaftswahl<br />

1. Sebastian Rausenberger<br />

2. Tobias Bauer<br />

3. Wolfgang Küppers<br />

4. Alexander Trenn<br />

5. Andreas Düring<br />

6. Felix Ebner<br />

7. Sebastian Knecht<br />

Sebastian Rausenberger<br />

Klasse 11c<br />

PGW<br />

PJB – Partei Junger Bürger<br />

1. Dirk Oestringer<br />

2. Markus Merkle<br />

3. Alexander Halda<br />

4. Anja Bauknecht<br />

5. Michael Strecker<br />

6. Stefanie Prinz<br />

7. Daniel Bauknecht<br />

Markus Merkle<br />

Klasse 8a<br />

PJB<br />

GBU3 – Gummibärenbande Unter 3 Meter<br />

1. Roman Müller<br />

2. Marvin Kehrer<br />

3. Linda Ferdi<br />

4. Jonas Bayha<br />

5. Florian Ludwig<br />

6. Benjamin Wiesenberg<br />

7. Chris Heinrich<br />

Florian Ludwig<br />

Klasse 10c<br />

GBU3<br />

PFM – Partei Für Mehr<br />

1. Natalie Stooß<br />

2. Maren Kissel<br />

3. Cora Stolper<br />

4. Viviane Langner<br />

5. Silke Tumele<br />

6. Yvonne Kleinschmidt<br />

7. Larissa Roth<br />

Natalie Stooß<br />

Klasse 8c<br />

PFM<br />

SSP – Soziale Schüler Partei<br />

1. Maximilian Parakenings<br />

2. Stefan Schabernak<br />

3. Felix Weihs<br />

4. Tugrul Dursun<br />

5. Christopher Schäflein<br />

6. Nick Heinrich<br />

7. Michael Roblitschka<br />

Nick Heinrich<br />

Klasse 6b<br />

SSP<br />

PMFG – Partei Mit Freundlichen Grüßen<br />

1. Felix Gratz<br />

2. Robert Braunschweiger<br />

3. Stephan Frank<br />

4. Frieder Hummes<br />

5. Dominik Sauter<br />

6. Sebastian Wegner<br />

7. Christoph Eisenlohr<br />

Robert Braunschweiger<br />

Klasse 7c<br />

PMFG<br />

DBP – Die Beste Partei<br />

1. Natascha Seifried<br />

2. Nadine Obschonka<br />

3. Friederike Sigler<br />

4. Julita Veits<br />

5. Stephanie Krüger<br />

6. Julia Jung<br />

7. Astrid Dietz<br />

Nadine Obschonka<br />

Klasse 11c<br />

DBP<br />

Bitte beachten Sie die Wahlinformationen auf der Rückseite!


Scheckübergabe an die Schulleitung im März 2004<br />

Das Projekt <strong>Schule</strong> <strong>als</strong> Staat <strong>2003</strong> war mit einem Gewinn von 14.200 € erfolgreich<br />

von links: Achim Staudinger, Theo Burkhardt, Helmut Kopecki, Thomas Weiß, Stefan Schabernak, Florian Ludwig, Jürgen Sturm<br />

Präambel<br />

Wir wollen in unserem Staat den Zusammenhalt untereinander stärken,<br />

demokratisches Zusammenleben einüben sowie unseren Staat durch engagierte<br />

Mitarbeit politisch, wirtschaftlich und sozial fördern.<br />

Art. 1 – Die Grundrechte<br />

(1) Jeder Mensch hat das Recht, in unserem Staat in Würde, Frieden und<br />

größtmöglicher Freiheit zu leben.<br />

(2) Alle Bürger und Bürgerinnen <strong>des</strong> Staates sind gleichberechtigt.<br />

Insbesondere soll darauf geachtet werden, dass Jüngere nicht benachteiligt<br />

werden, sofern sie Älteren den nötigen Respekt entgegenbringen.<br />

(3) Der Staat garantiert für alle:<br />

- das Recht auf körperliche Unversehrtheit<br />

- freie Meinungsäußerung und Pressefreiheit<br />

- Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit<br />

- die Freiheit von Parteigründungen<br />

- Religionsfreiheit<br />

- das Petitionsrecht (Recht, sich mit einer Bittschrift an das<br />

Parlament zu richten)<br />

- freie Berufswahl und freie Wahl <strong>des</strong> Arbeitsplatzes im Rahmen der<br />

wirtschaftlichen Möglichkeiten. Näheres regeln die Gesetze.<br />

(4) Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden. Sklaverei<br />

und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten. Niemand darf der<br />

Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung<br />

oder Strafe unterworfen werden.<br />

Art. 2 – Die Grundpflichten<br />

(1) Während der Öffnungszeiten <strong>des</strong> Staates besteht für jede Bürgerin/jeden<br />

Bürger eine Anwesenheitspflicht von fünf Stunden täglich.<br />

(2) Staatsangehörige sind verpflichtet, ihren Ausweis bei Betreten <strong>des</strong> Staates<br />

vorzuweisen. Für ausländische Besucher und Besucherinnen besteht die<br />

Pflicht ein Visum zu beantragen.<br />

(3) Den Beschlüssen <strong>des</strong> Parlaments ist Folge zu leisten.<br />

(4) Ziel je<strong>des</strong> Unternehmens ist es, wirtschaftlich zu arbeiten.<br />

Art. 3 – Die Parteien<br />

(1) Die innere Ordnung und Zielsetzung der Parteien müssen demokratischen<br />

Grundsätzen entsprechen. Jede Partei bedarf einer Zulassung. Die letzte<br />

Entscheidung trifft, bis ein Parlament gewählt ist, die verfassungsgebende<br />

Versammlung.<br />

(2) Eine Partei muss aus min<strong>des</strong>tens 7 Mitgliedern bestehen, wobei 2 aus der<br />

Unterstufe vertreten sein müssen. Jede Partei muss ein öffentlich<br />

zugängliches Programm vorweisen.<br />

(3) Jede Partei muss Kandidaten und Kandidatinnen für die Parlamentswahl<br />

und für die Präsidentschaftswahl aufstellen.<br />

(4) Parteispenden sind verboten.<br />

Art. 4 – Das Wahlsystem<br />

(1) Die Wahl <strong>des</strong> Parlamentes findet gleichzeitig mit der<br />

Staatspräsidentschaftswahl statt.<br />

(2) Jeder Bürger/jede Bürgerin hat eine Stimme für eine Partei zu vergeben<br />

(3) Bei der Vergabe der 21 Sitze im Parlament gilt das Verhältniswahlrecht,<br />

d.h. die Parlamentssitze werden nach dem prozentualen Anteil der Parteien<br />

bei der Wahl verteilt.<br />

(4) Erhält eine Partei weniger <strong>als</strong> 5% der abgegebenen Stimmen, darf sie nicht<br />

ins Parlament einziehen.<br />

(5) Gewinnt eine Partei bei der Wahl mehr Sitze <strong>als</strong> sie Listenplätze hat , muss<br />

sie für zukünftige Kandidatinnen oder Kandidaten werben, die für diese<br />

Partei ins Parlament einziehen. Diese müssen vom Parlament anerkannt<br />

werden. Sie können mit einer 2/3 Mehrheit abgelehnt werden.<br />

(6) Der Staatspräsident, die Staatspräsidentin wird mit relativer Mehrheit (= die<br />

meisten Stimmen) gewählt.<br />

Stellvertretende Staatspräsidentin oder stellvertretender<br />

Staatspräsident wird, wer am zweitmeisten Stimmen erhält.<br />

Art.5 – Das Parlament<br />

(1) Das Parlament mit seinen 21 Abgeordneten ist die Vertretung <strong>des</strong> Volkes.<br />

Es hat die Aufgabe, Gesetze zu beschließen und die Regierung zu<br />

kontrollieren. Diese Kontrolle übt es vor allem durch die Bewilligung <strong>des</strong><br />

Haushaltsplanes aus.(Der Haushaltsplan enthält, wie viel Geld die<br />

Regierung durch Steuern und Abgaben einnimmt und wie viel Geld sie<br />

ausgeben darf.)<br />

(2) Die Parlamentspräsidentin oder der Parlamentspräsident wird vom<br />

Parlament vorgeschlagen und mit relativer Mehrheit gewählt, leitet die<br />

Sitzungen und verhält sich gegenüber den Parteien neutral. Stellvertreter<br />

oder Stellvertreterin wird, wer die zweitmeisten Stimmen auf sich vereint.<br />

(3) Das Parlament selbst bestimmt Schluss und Wiederbeginn der Sitzungen.<br />

Die Parlamentspräsidentin bzw. der Parlamentspräsident kann das<br />

Parlament früher einberufen und ist hierzu verpflichtet, wenn ein Drittel der<br />

Abgeordneten dies verlangt.<br />

(4) Je<strong>des</strong> Mitglied <strong>des</strong> Parlamentes ist zur Anwesenheit bei den Sitzungen<br />

verpflichtet.<br />

(5) Das Parlament kann die Anwesenheit von Regierungsmitgliedern fordern.<br />

Dieser Aufforderung ist Folge zu leisten.

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