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Gesellschaft der Ingenieure des öffentlichen Verkehrs<br />
Organisiert von der Ortsgruppe Bern<br />
Peter Ackermann<br />
Egon Basler<br />
Michel Bermane<br />
Hugo Eicher<br />
Thomas Kauer<br />
Auslandexkursion nach Polen. 7. – 12. 9. 2005<br />
Reisebericht<br />
Urs Wili<br />
3. Oktober 2005<br />
1
Mittwoch, 7.9.2005, Bern – Berlin<br />
Auslandexkursion nach Polen. 7. – 12. 9. 2005<br />
Vor Jahren konnten wir auf die Auslandreisen noch eigene Wagen mitnehmen. Inzwischen<br />
ist dies unerschwinglich geworden. Angesichts der Grösse unserer Gruppe<br />
ist auch die gemeinsame Anreise schwierig, vor allem in den Hauptverkehrszeiten.<br />
So kam es denn, dass etwa die Hälfte der ab Bern Anreisenden zwei Stunden vor<br />
den anderen mit dem ICE 278 ohne Umsteigen nach Berlin reiste.<br />
Ab Basel sind für uns Plätze reserviert, in kleine Gruppen verteilt über den Wagen Nr<br />
11, der praktischerweise direkt neben dem Speisewagen eingereiht ist. Hugo Eicher<br />
verteilt die Billette und die professionell gestalteten Reiseunterlagen. Das Organisationskomitee<br />
hat in nächtelanger Generalstabsarbeit die günstigsten Fahrscheinkombinationen<br />
ausgetüftelt und für jeden Teilnehmer individuell zusammengestellt. Das<br />
Pünktchen auf dem i ist das Faltblatt mit dem Reiseprogramm. Auf einem A4 sind<br />
alle wesentlichen Daten der ganzen Reise zusammengefasst: Handy-Nummern der<br />
Reiseleitung, Koordinaten der Schweizer Botschaft in Polen, Zeit und Ort der einzelnen<br />
Veranstaltungen und sogar kleine Plänchen, damit sich jeder, der mit Kleingedrucktem<br />
umgehen kann, zurechtfindet.<br />
Bild 1 Locker<br />
Schliessfach im Zug. Praktisch, wenn es funktioniert<br />
Im Hinblick auf die voraussehbaren Abstecher zum Fotografieren, zum Essen und<br />
zum Schwatzen mit Kolleginnen und Kollegen, will ich den Koffer in einem der Gepäckschliessfächer<br />
unterbringen. Das erste Schloss frisst zwar die Euro-Münze, die<br />
ich pflichtgemäss einführe, gibt aber den Schlüssel nicht frei. Beim zweiten klappt es<br />
dann. Ein ähnliches Schicksal wird Peter Ackerman in Hildesheim am Kaffeeautomaten<br />
ereilen. Sollte die DB eine neue Einnahmequelle erschlossen haben?<br />
Bild 2 Dosen und<br />
Becher?<br />
Bild 3 Essensreste<br />
und allgemeine Abfälle?<br />
Bild 4 Nur Zeitungen<br />
oder auch anderes<br />
Papier?<br />
Bild 5 PET-Flaschen<br />
oder auch Glas?<br />
Bild 6 Putzmaterial –<br />
nur für die Wagenreinigung?<br />
Äusserst umweltbewusst, stellt die DB getrennte Abfallkübel für die materialgerechte<br />
Entsorgung bereit. Die Signete sind für uns Laien eher schwer verständlich. Getränkedosen<br />
aus Blech und Pappbecher landen im gleichen Topf. Weitere gibt es für<br />
PET-Flaschen, Zeitungen und Essensreste. Mit leichtem Erstaunen sehen wir, dass<br />
bei der kleinen Innenreinigung während der Fahrt der Inhalt aller Behälter im gleichen<br />
grossen Sack landet. Wichtig ist, dass der Fahrgast das Gefühl erhält, sich vorbildlich<br />
verhalten zu haben, nicht dass es der Umwelt wirklich nützt.<br />
2
Bild 7 Handy-Abteil<br />
Nicht zum Entsorgen dieses Gegenstands allseitiger Hassliebe<br />
gedacht<br />
Der Delegierte für internationale Beziehungen wird in Frankfurt zusteigen. Er reist<br />
direkt aus Brüssel an. Um ihn gebührend zu empfangen, versuchen wir im Speisewagen<br />
Tische zu reservieren. Der Herr Ober will nichts versprechen; es hänge davon<br />
ab, ob genügend Gäste ihren Tisch freigäben. Kurz vor Frankfurt meldet er erfreut, er<br />
habe jetzt drei Vierertische frei. Die Speisekarte ist reichhaltig und die Preise sind<br />
erschwinglich – nicht nur, weil in Euro alles billiger aussieht.<br />
Peter Ackermann kennt die Strecke haargenau. Er weiss, dass in Hildesheim der<br />
1.Klasswagen genau vor dem Kaffeeautomaten hält. Es passt auf den Meter genau.<br />
Leider haben wir etwas Verspätung, und der Zugführer pfeift zur Abfahrt, bevor der<br />
Becher voll ist. Wieder ein Euro futsch.<br />
Bild 8 Peter Ackermann und Hugo Eicher<br />
Bild 9<br />
Kommt der Kaffee?<br />
Pünktlich kommen wir im Zoo an, nachdem wir am Lehrter Bahnhof, der bereits mit<br />
Hauptbahnhof angeschrieben ist, vorbeigefahren sind. Im Keller des Weihenstephan<br />
stellen wir unser Gepäck ein, damit wir uns unbelastet auf kleine, individuelle Besichtigungstouren<br />
durch Berlin begeben können. Für Hannes Maichle und mich heisst<br />
das Fahrt zum Hauptbahnhof angesichts der dort laufenden Montagearbeiten an der<br />
F+F-Stromschiene. Der Zugang zum Hauptbahnhof sieht noch etwas provinziell aus.<br />
Aus der Ferne betrachtet, lässt sich die Grösse und Schönheit des Bahnhofs bereits<br />
erkennen, und das Bild auf der Bautafel ist erst recht viel versprechend.<br />
Bild 10 Haupteingang! Bild 11 Wachstumsphase<br />
Bild 12 ausgewachsen<br />
Vor dem Nachtessen mit Bayrischen Spezialitäten gibt es für die meisten ein Weihenstephan<br />
vor dem Weihenstephan, ein energiegeladenes Gruppenbild vor dem<br />
Brandenburgertor oder einfach einen Blick auf die Schweizer Botschaft oder den<br />
Reichstag.<br />
3
Bild 13 Erna Furrer und<br />
Klaus Mandel<br />
Foto Thomas Furrer<br />
Bild 14 Heinz Moser,<br />
Egon Basler, Erna Furrer,<br />
Rudolf Buri, Klaus<br />
Mandel vor dem Brandenburger<br />
Tor<br />
Foto Thomas Furrer<br />
Bild 15 Schweizerkreuz an<br />
strategisch guter Lage<br />
Bild 16 Der Reichstag<br />
Foto Thomas Furrer<br />
Das Buffet im Weihenstephan ist sehr reichhaltig. Anders als letztes Jahr haben wir<br />
auch ausreichend Zeit zum Essen. Wer mag, kann Obazda versuchen, das rezente,<br />
bayrische Käsegemisch, das so gut zum Bier passt.<br />
Aus dem Internet:<br />
weitere Bezeichnungen Obatzda, Obazdn, Gerupfter<br />
Zur Geschichte: Gesichert ist es nicht, aber vermutlich<br />
wird der Obazdn schon so lange, wie es<br />
auch das Bier gibt, im Kloster Weihenstephan<br />
nördlich von München serviert. Bekannt wurde er<br />
in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts,<br />
als ihn die Wirtin Kathi Eisenreich ihren<br />
Gästen im Weihenstephaner Bräustüberl servierte.<br />
Sie wusste nicht, was sie mit den überzähligen<br />
Camembertlaibchen machen sollte. Da kam<br />
der Koch auf die Idee, den Käse mit etwas Gewürz<br />
zu vermengen, Zwiebeln darunter zu mischen<br />
und das Ganze mit etwas Bier zu verfeinern.<br />
Beschreibung: Streichfähige Käsezubereitung.<br />
Farbe: hell, ins Rötliche gehend, je nachdem mit<br />
wie viel Paprika man würzt. Geschmack: mild bis<br />
würzig, abhängig vom Zwiebelanteil. Ein Obatzda<br />
gehört in jeden Biergarten. Man isst ihn aufs Brot<br />
gestrichen oder mit einer Brezn.<br />
Rezept:<br />
1 kl. Zwiebel bei Stufe 4 auf das laufende Messer<br />
fallen lassen<br />
Dann einen kleinen runden Camembert und einen<br />
Romandur dazu und dann nach Geschmack<br />
entweder etwas Quark, Joghurt, Sahne oder<br />
Schmand oder Creme double - grad was man da<br />
hat. Salz, Pfeffer und Paprika dazu, und alles bei<br />
Stufe drei mit Hilfe des Spatels vermengen.<br />
Oben zur Garnitur noch ein paar dünn geschnittene<br />
Zwiebelringe drauf und das ganze zimmerwarm<br />
servieren, auf keinen Fall vor dem Verzehr<br />
in den Kühlschrank stellen. Dazu eine frische<br />
Brezn und eine kühle Maß Bier!<br />
Mit der S-Bahn fahren wir nach Lichtenberg, wo die Schlaf- und Liegewagen nach<br />
Krakau auf uns warten. Auf dem Umschlag der Reiseunterlagen ist die Wagen- und<br />
Bettzuteilung für jeden Reiseteilnehmer angegeben und an den polnischen Eurodomino-Karten<br />
steckt der Hinweis, dass als erster Geltungstag der 8.9.2005 einzutragen<br />
sei, obwohl wir die Grenze noch kurz vor Mitternacht überqueren. Wären die Absagen<br />
und Neuanmeldungen nicht gewesen, hätten die Organisatoren gar nichts<br />
mehr zu tun gehabt. Jetzt können sie einem der Vertreter der Aufsichtsbehörde, der<br />
gerne Selbstgespräche führt, ein Einzelabteil zuteilen. Wegen der unterschiedlichen<br />
Unterbringungsart sind wir wieder über mehrere Wagen verteilt. So zieht sich das<br />
Ausschenken des Rotkäppchens derart in die Länge, dass bei der polnischen Zollkontrolle<br />
die meisten noch wach sind. Europa ist noch nicht so weit geeint, dass man<br />
auch hier Pass und Billett am Abend dem Schlafwagenschaffner übergeben und ungestört<br />
die Grenzen überqueren kann.<br />
4
Bild 17 Berlin Lichtenberg; die Wasserscheide<br />
der Nachtzüge<br />
Bild 18 Bettenzuteilung Bild 19 Rotkäppchen<br />
Bild 20 Les deux Michels<br />
Die Zöllner sind mit Erfassungsgeräten für maschinenlesbare Pässe ausgerüstet. Sie<br />
ziehen den Pass wie eine Kreditkarte durch den Schlitz, verzichten auf Fragen über<br />
woher, wohin oder mitgeführte Waren.<br />
Der Schlafwagen ist ein gutes altes Modell, mit verhältnismässig viel Platz und direkt<br />
spür- und hörbaren Drehgestellgeräuschen. Da verpasst man keinen Schienenstoss,<br />
und dass der Zug bremst, ist nicht nur an den Längszuckungen der locker gekuppelten<br />
Komposition zu spüren, sondern auch am satten Biss der gusseisernen Bremsklötze<br />
auf den rauhen Radreifen zu hören, welcher durch das Zischen der aus- und<br />
dann wieder einströmenden Luft in der Hauptleitung umrahmt wird. Pfiuii-Grrrrrrrr-<br />
Pfschuhuh.<br />
Donnerstag, 8. September 2005, Krakau, Nova Huta<br />
Im Toilettenschränkli des Schlafwagens findet sich ein kleines Frühstück, bestehend<br />
aus Mineralwasser, Saft schwarzer Johannisbeeren, einem Schokoriegel und einem<br />
Siebentagegipfeli. In der Morgensonne können wir die Anlagen und Fahrzeuge der<br />
PKP bestaunen: „Rasengleis“, Nebengleise mit Schienenbefestigung nur auf jeder<br />
zweiten Schwelle, Schneepflug, Gleisbaumaschinen…<br />
In Gleiwitz erzählt Hans Schlunegger vom 1939 erfolgten Angriff deutscher Soldaten<br />
in polnischer Uniform auf den dortigen deutschen Rundfunk-Sender, den Hitler zur<br />
propagandistischen Rechtfertigung für den Einmarsch in Polen nutzte.<br />
Bild 21 Frühstück im polnischen<br />
Schlafwagen<br />
Bild 22 Start zur Morgenspitze ab der Graspiste<br />
Bild 23 Das Fahrzeug hat den Unterhalt<br />
so nötig wie das Gleis<br />
Gegen acht kommen wir etwas gerädert, aber nicht geteert (weil auf Schienen gefahren)<br />
und nicht gefedert (weil unter Schaumstoff statt Daunendecken gelegen und<br />
auch sonst eher direkt gebettet) in Krakau an.<br />
Mit gemischten Gefühlen trennen wir uns von unseren Koffern, für die zwei Lastwagen<br />
bereitstehen. Mit so viel Gepäck rechnen die Polen bei uns Wessies.<br />
5
Bild 24 Abschied vom Gepäck Bild 25 Wer hat Hunger?<br />
Bild 26 Bild 27<br />
Vom modernen Bahnhof führt eine gut restaurierte, gedeckte Wandelhalle zum alten<br />
Bahnhofbuffet. Ausser für einige Auserwählte, die ebenerdig speisen durften, wird<br />
das Frühstück auf der Galerie serviert: Brötchen, Butter, Konfitüre, Honig, Orangensaft<br />
und Johannisbeersaft. Den meisten reicht die Zeit sogar zum Kaffee trinken.<br />
Bild 28 Bild 29 Morgenmahl<br />
Bild 30<br />
Nach dem Frühstück fasst die Technikgruppe ein Lunchpaket bestehend aus einem<br />
Sandwich, einer Flasche Wasser und einem Apfel, schön verpackt in einer durchsichtigen<br />
Blister-Packung. Die meisten packen sofort alles aus, um es in ihren sowieso<br />
mitgeführten Taschen zu verstauen. Die Reiseführerin, die Dolmetscherin und Thomas<br />
Kauer gehen zunächst leer aus. Später findet sich dann aber auch für sie noch<br />
etwas.<br />
Die Reiseführerin, die später die Technik-Gruppe begleiten wird, spricht sehr gut<br />
deutsch. Die Fachausdrücke würden ihr allerdings fehlen, erklärt sie immer wieder.<br />
Der bevorstehende Besuch im Stahlwerk scheint ihr etwas auf dem Magen zu liegen.<br />
Zunächst muss sie aber die ganze Schar von 63 Personen noch zur Tramhaltestelle<br />
bringen. Sie schreitet zielstrebig voran, erkundigt sich dann aber doch noch bei einer<br />
Passantin nach dem Weg. Tramfahren scheint bei ihr nicht Mode zu sein.<br />
Je länger wir an der Tramhaltestelle stehen, desto unsicherer werden wir, ob es auch<br />
die richtige sei. Mit zehn Minuten Verspätung tauchen aber die Nostalgie-Trams doch<br />
noch auf, allerdings auf der falschen Strassenseite. Sie müssen zuerst noch zur<br />
Endstation zum Wenden. Schliesslich rollen sie an, hinter einem Gelenktram der Linie<br />
15. Dieses muss wegen einem vorausfahrenden Tram und Rotlicht anhalten. Das<br />
Unwahrscheinliche und selten vorkommende geschieht: Das Tram hält so, dass der<br />
Stromabnehmer direkt unter dem neutralen Stück des Gleistrenners steht. Der Wagenführer<br />
versteht die Welt nicht mehr. Soeben hatte er doch noch Storm, und das<br />
Tram vor ihm kann fahren, aber seines tut keinen Wank! Die Ingenieure haben das<br />
Problem rasch erkannt. Hilfreiche Traktionäre schieben (contr<strong>adi</strong>ctio in <strong>adi</strong>ecto) das<br />
Tram mit Brachialgewalt unter den energiespendenden Faden, und so können wir<br />
endlich die Luxuskarossen von damals erklettern (von einsteigen, geschweige denn<br />
von eintreten, kann man ja nicht reden).<br />
6
Bild 31 Warten wir am rechten Ort? Bild 32 Warum geht nichts mehr? Bild 33 Die schiebenden Traktionäre ziehen<br />
wieder ab<br />
Eine Baslerin pflegte vor Jahren zu frotzeln, Bern sei gar keine Stadt, weil es hier<br />
kein Tramnetz gebe, sondern nur 3 sternförmig sich durchdringende R<strong>adi</strong>allinien. So<br />
gesehen ist Krakau eine Grossstadt! Das Tramnetz ist ausgedehnt und vermascht.<br />
Früher muss es noch viel mehr Tramlinien gegeben haben. Wo eine Strasse abzweigt,<br />
ist auch eine Weiche – und manchmal auch noch an anderen Orten.<br />
Man bietet uns diverse Fotohalte und auch eine kurze Besichtigung des weitläufigen<br />
Tramdepots, das in Grösse und Anordnung etwas an das Depot Hüslimatt der BLT<br />
erinnert, das wir an der Fachtagung im Juni besuchen konnten. Die Fremdenführerin<br />
wechselt von einem Wagen in den anderen und erklärt, wo wir sind und was wir sehen<br />
können. Jedes Überqueren des Aussen- oder Innenrings wird vermerkt, bis wir<br />
vor lauter Ringen um Übersicht ringen.<br />
Das ältere Tram mit Nummer 37 fährt allein. Das jüngere, Nummer 87, zieht einen<br />
Anhänger. Der Triebwagen wird elektrisch und mit Handkurbel gebremst. Der Anhänger<br />
hat eine Klotzbremse, die von einem vom Bremsstrom des Triebwagens gespeisten<br />
Solenoid betätigt wird. Bei jedem Bremsen knallt es, dass man fürchten<br />
muss, der Wagen falle auseinander.<br />
Wegen der Wärme öffnen wir immer wieder die Plattformtüren. An den Haltestellen<br />
müssen wir dann versuchen, zusteigende Reisende auf Polnisch abzuwehren. Ein<br />
energisch ausgesprochenes „specialny“ scheint den Begriff „Extrafahrt“ auf angemessene<br />
Art zu vermitteln.<br />
7
Bild 34 Kniefall<br />
Bild 35 Liniennetz<br />
Bild 37 Damit jeder weiss, wo er ist<br />
Bild 36 Tramdepot<br />
Bis zuletzt zweifelt die Reiseleitung ein wenig an der Durchführbarkeit des Besuchs<br />
im Stahlwerk von Nova Huta. Nach anfänglicher Zusage hatte es plötzlich geheissen,<br />
man könne das Werk nur von aussen besichtigen. Dank gütigem Wirken höherer<br />
Mächte kam dann doch eine Führung durch das Werk zustande, unter der kundigen<br />
Leitung von Alexander. Noch vor wenigen Jahren musste man vor dem Werk die<br />
Kameras abgeben, heute sagt Alexander, man dürfe fotografieren, solange es niemand<br />
sehe – und führt uns dann genau an die Stellen im Werk, an die er Touristen<br />
immer führt. Wünsche der Cargo-Fraktion der Reiseleitung nach Ausrichtung auf die<br />
bahntechnischen Spezialitäten des Werks überhört Alexander oder versteht sie<br />
nicht…<br />
8
Bild 38 Alexander Bild 39 Himmelwärts<br />
Bild 42 Fotografieren erlaubt, wenn es niemand sieht<br />
Bild 43 Schmutzige Spiele<br />
Bild 40 Alles Blech Bild 41 Cargo!<br />
Alexander legt grossen Wert darauf, dass wir alles richtig verstehen was er sagt, und<br />
noch grösseren, dass alle 36 Helme, die wir fassen durften, auch wieder abgegeben<br />
werden. Den bei der Schweizer Bahn dem Sicherheitswärter zustehenden weissen<br />
Helm trägt hier die Dolmetscherin. Ohne sie hätten wir die Sicherheitsanweisungen<br />
9
auch nicht verstanden. Allerdings übt die Hitze geschmolzenen Eisens eine gewisse<br />
Fernwirkung aus, so dass wir sowieso ausreichend Abstand gehalten hätten. Einzig<br />
Theo Stolz kann sich dank einem kurzfristig organisierten Wärmeschutzanzug (garantiert<br />
ohne Asbest) näher ans Geschehen wagen, wie er sich das bei der Bahn<br />
gewohnt ist.<br />
Bild 44 skeptisch?<br />
Bild 45 rein Bild 46 und raus<br />
Bild 47 von ferne… Bild 48 …gesehen<br />
Alexander hat Mühe, die Gruppe selbständiger Eisenbahner, die lieber den weit verzweigten<br />
Schienen als den weitschweifigen Erklärungen folgen, zusammen zu halten.<br />
Rita Imhof erhält den Auftrag, sich als Sklaventreiberin oder Hüterhündin zu betätigen,<br />
was sie mit Charme und Erfolg macht.<br />
Die ganzen Prozesse der Eisenverhüttung, der Stahlproduktion und des Walzens<br />
werden von Alexanders Polnisch in fachunkundiger Weise in die Sprache Goethes<br />
übersetzt, wo wir dann in heiterem Worteraten die Fachausdrücke zu erkennen versuchen,<br />
die er bestimmt auch nicht gekannt hätte. Der Komplex ist 18 Quadratkilometer<br />
gross und umfasst mehrere Hochöfen, ein Stahlwerk und diverse Walzwerke.<br />
In den Fünfziger Jahren entstand in Nova Huta eine ganze Stadt für dreihunderttausend<br />
Einwohner. Heute produzieren 7’000 Arbeiter zwei Millionen Tonnen Stahl<br />
im Jahr, 1979 waren es noch sieben Millionen bei 40'000 Arbeitern.<br />
Unterdessen hat sich die Kulturgruppe einem sehr erfahrenen Führer mit Jahrgang<br />
1914 anvertraut. Aus eigener Erfahrung kann er über alle möglichen geschichtlichen<br />
Hintergründe erzählen. Seine Erinnerungen seien weniger verschwommen als das<br />
Foto, auf dem er zu sehen ist, wurde mir versichert (das erste Bild von links, aufgenommen<br />
vor dem Veit-Stoss-Altar in der Marienbasilika zu Krakau).<br />
Bild 49 Kulturführer<br />
Foto Christoph<br />
Natz<br />
Bild 50 auf dem Kulturtripp<br />
Foto Thomas Furrer<br />
Bild 51 Wieviel bleibt von dem Gehörten<br />
Foto Thomas Furrer<br />
Bild 52<br />
Foto Thomas<br />
Furrer<br />
Kurz nacheinander treffen Technik und Kultur im Novotel Kraków Bronowice wieder<br />
zusammen. An der Rezeption findet das mehrfach erprobte Spiel der Schlüsselausgabe<br />
in wohltuend perfektionierter Form statt. Peter Ackermann liest laut und verständlich<br />
die Namen herunter und verteilt Hotel-Karten mit denen jeder am Nachbarschalter<br />
die Zimmertür-Lochkarte in Empfang nehmen kann. Auf dem Zimmer wartet<br />
bereits der Koffer.<br />
Bis zur Abfahrt des Busses bleibt Zeit zum Duschen und zu einem Bier an der Bar.<br />
Zufällig ist eine Reisegruppe von Twerenbold im gleichen Hotel abgestiegen, und<br />
dank der Aufmerksamkeit unseres Networking-Spezialisten Walter Finkbohner<br />
kommt es zu einem unerwarteten Wiedersehen mit Herrn Skvor von der RhB.<br />
10
Bild 53 Blitzartiger Zimmerbezug Bild 54 Hotelkarte Bild 55 unerwartetes Wiedersehen mit<br />
Franz Skvor. Foto Fibo<br />
An der Bushaltestelle hinter dem Hotel wartet ein Gelenkbus der MPK auf uns. Alle<br />
haben Platz, aber nicht ganz alle können sitzen, was für die kurze Fahrt erträglich ist.<br />
Gewisse Fotografen hatten ja die ganze Tramfahrt auf der Plattform stehend zugebracht,<br />
um besser knipsen zu können.<br />
Im Klezmer Hois erwartet uns ein Nachtessen mit jüdischen Spezialitäten: Suppe mit<br />
Majoran und Zimt, Truthahn-Schenkel ohne Knochen, koscherer Wein und ein Dessert<br />
aus Quark, Nüssen und Weichselkirschen. Begleitet wird das Ganze von modern<br />
arrangierter Klezmer-Musik 1 . Wir wissen nicht genau, was zu einem koscheren Wein<br />
gehört, aber gemundet hat er. Wieder einmal bringt das Internet Klärung. Unter<br />
http://members.aon.at/hafner-weine/HafnerSK.htm steht zu lesen:<br />
Die Bedeutung des Wortes Koscher ist "Reinheit". Die jüdischen Gesetze versichern<br />
Hygiene und Reinheit des Produktes und halten sich genau an die Regel der Bibel.<br />
Im Falle des Weines sind die Regeln besonders streng. Im Judentum, wie auch in<br />
anderen Religionen wird der Wein für sakramentale Zwecke verwendet. Fast bei jeder<br />
Zeremonie wird ein Segen auf den Wein gesprochen.<br />
Sobald die Trauben geerntet sind, beginnt eine besondere Kontrolle. Ein Rabbiner<br />
muss die Weinkellerei beobachten, um zu versichern, dass<br />
• nur Männer, die den Sabbath halten, an der Produktion des Weines beteiligt sind,<br />
• alle Geräte, die zur Weinerzeugung verwendet werden, sauber und steril sind,<br />
damit keine fremden Substanzen in der Tiefe der Gefäße versteckt bleiben<br />
• alle Materialien die bei der Produktion von Weinen verwendet werden, z.B. Behandlungs-<br />
und Filtermaterial als "koscher" akzeptiert werden und keine tierischen<br />
Stoffe enthalten.<br />
Wenn der Aufsicht habende Rabbiner sich sicher ist, dass alle oben erwähnten Forderungen<br />
erfüllt sind, dann und nur dann, erhält der Wein das Siegel des Rabbinats,<br />
das jede Flasche Koscher Wein am Kork, Kapsel und Etikett trägt.<br />
Das Reinheitsgebot beginnt sogar schon beim Anbau des Weins. Diese Abhandlung<br />
ist etwas länger, weshalb ich sie als Anhang beifüge, damit die Leser nicht einschlafen.<br />
1 Das Wort "Klezmer" kommt vom Aramäischen "kli" und "zemer". Es bedeutet "der Mensch wird zum Träger (Über-<br />
bringer) des Liedes".<br />
11
Bild 56 Bild 57 koscherer Wein<br />
vlnr Dorothee und Heinz Moser,<br />
Thomas und Brigitta Rüdiger<br />
Bild 58 vlnr Margrit Meiner, Andi<br />
Willich, Hannes Maichle, Perrine<br />
Willich, Hans Meiner<br />
12
Freitag, 9. September 2005, Salzminen von Wieliczka<br />
An diesem Morgen gehen die Organisatoren ein grosses Wagnis ein: Gegenüber<br />
dem gedruckten Fahrplan zehn Minuten vorzeitige Abfahrt. Dank einwandfreier Information<br />
der Reiseteilnehmer, Einweisung durch Thomas Kauer und der den Eisenbahnern<br />
eigenen Disziplin sind alle pünktlich zur Stelle, wenn auch einzelne erst in<br />
letzter Sekunde.<br />
Bild 59 Wegweisend Bild 60 Salz siedend Bild 61 Spurführend<br />
In Wieliczka sehen wir dreieinhalbtausend Jahre alte Modell-Menschen Salz sieden,<br />
erfahren, dass damals Salz mit Gold aufgewogen wurde, dass Kopernikus 1493 die<br />
Mine besucht hatte, und damit den Touristenstrom einläutete, der heute, wo das Salz<br />
weniger wert ist als seine Verpackung, das Gold bringt. Hundert Meter unter der Erde<br />
kann sich der Allergie und Stress geplagte Neuzeitmensch in der bakteriologisch reinen<br />
Salzatmosphäre therapieren lassen. Uns fehlt leider die Zeit dazu, in den zum<br />
Bade ladenden Höhlen-Salzsee zu tauchen. Immerhin sehen wir die Taube aus<br />
Steinsalz, die die Heilige Geistin darstellt, den verstorbenen Papst, die heilige Kunigunde<br />
oder Kinga, den ungläubigen Thomas, und Maria auf einem Esel im Passgang.<br />
Aus technischer Sicht gefällt uns das vom Pferd gezogene Wägelchen aus der<br />
Zeit, als die aequivalente Konizität zwischen Rad und Schiene noch kein Thema war.<br />
Aus etymologischer Sicht ist der Göpel zu erwähnen, der nicht etwa das oben genannte<br />
Wägelchen bezeichnet, sondern die von Menschen oder Pferden getriebenen<br />
Hubwerke. Der westdeutsche Brockhaus schreibt dazu „Herkunft dunkel“, während<br />
das ursprünglich in (Ost-)Berlin herausgegebene Etymologische Wörterbuch des<br />
Deutschen immerhin ein obersorbisches „gybadlo“, ´Bewegungswerkzeug´ als Ursprung<br />
erkennt.<br />
Bild 62 Thomas vor Thomas Bild 63 Ueli staunend vor Esel im Passgang<br />
Ein glücklicherweise elektrisch und nicht Göpel getriebener Aufzug bringt uns, zu<br />
neunt in enge Körbe gepfercht wieder ans Tageslicht.<br />
In Wyelyczka Rynek erwartet uns eine imposante 1´E 1´ -Dampflok mit einem Postwagen,<br />
der es in sich hat, und zwei Zweiachsern, teils mit Holz- teils Polsterklasse.<br />
Zug und Umgebung werden von uns Bahnnarren gebührend beschnuppert und<br />
13
eschnappschusst. 2 Ob die Blicke dem Zug, der Infrastruktur der Bahn oder jener<br />
vorbeiflanierender Damen gelten, ist nicht immer klar.<br />
Bild 64 Infrastruktur Bild 65 Polsterklasse<br />
Äusserlich ist der Postwagen im Ursprungszustand. Im Inneren verbirgt sich ein<br />
kompletter Speisewagen, was uns angesichts der nahenden Mittagszeit natürlich<br />
besonders freut.<br />
Im alten Postwagen gab es Einrichtungen, deren Bezeichnungen beim Assoziieren<br />
mit der heutigen Funktion des Wagens eigenartig anmuten:<br />
´Beutelspannvorrichtung´, ´Aussacktisch´.<br />
Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Dafür werden wir blitzschnell mit einem mehrgängigen<br />
Menu bedient. Kaum hat man sich hingesetzt, steht schon der dampfende<br />
Teller vor einem. Dazu gibt es ein köstliches Starkbier mit einem Widderkopf auf der<br />
Büchse.<br />
Bild 66 Unserem Wagen ähnlicher Briefpostwagen der Preussischen Staatsbahnen<br />
2 Der Sekretär der Arbeitsgruppe Goldene Schiene pflegt seinen Protokollen beizufügen, er halte sich<br />
an die Rechtschreibregeln der Neuen Zürcher Zeitung, die von jenen des Dudens abweichen könnten.<br />
Der Verfasser des vorliegenden <strong>Bericht</strong>s hält sich an die Rechtschreibregeln, an die er sich noch zu<br />
erinnern glaubt, und die verlieren jährlich an Umfang (wegen Gedächtnisschwund) und Korrektheit<br />
(wegen Rechtschreibreform).<br />
14
Bild 67 Lukas und Ueli Linsi vor dem<br />
Essen<br />
Bild 68 Heini Sautter beim Essen Bild 69Stark- und Schwachbier zum Essen<br />
Einige Kulturbeflissene (oder Dampf-Unbegeisterte) ziehen es vor, den Zug beim<br />
Halt zum Abhängen der Diesellok über die Nichtrauchertreppe zu verlassen und sich<br />
auf eigene Faust bis zum Nachtessen durchzuschlagen. Wahrscheinlich dachten sie,<br />
ohne Angstlok am Zugschluss kämen wir doch nie ans Ziel. Wenn sie die Spuren des<br />
Zahns der Zeit an den Fahrleitungstragwerken gesehen hätten, wäre ihnen die<br />
Dampftraktion wohl vergleichsweise zuverlässig vorgekommen. Kein Wunder, dass<br />
an jedem Mast ein Totenkopf warnt! Auch den extra für uns arrangierten Kurzschluss<br />
nach den Fahrleitungsarbeiten in Skavce durften sie so nicht miterleben. Dafür hatten<br />
sie andere Höhepunkte, verloren sich aus den Augen, fanden sich dank Handy und<br />
SMS wieder und rekognoszierten ein gemütliches Restaurant für das Nachtessen.<br />
Bild 70 Nichtrauchertreppe<br />
Bild 73 Das war ein schöner Knall, nicht?<br />
Bild 71 Ein Loch ist im Eimer… Bild 72<br />
Bild 74 Warten auf die Kreuzung Bild 75 Endlich…<br />
Dank unbürokratisch verteilten Trinkgeldern war in Kalwaria und Sucha die Feuerwehr<br />
bereit zum Wasser spenden. So konnten die Scheinanfahrten ohne Rücksicht<br />
auf den vergeudeten Dampf unter imposanter Rauch- und Geräuschentwicklung<br />
durchgeführt werden. Sie – und natürlich auch das Umfahren bei der Spitzkehre in<br />
Sucha Beskidzka – wurden gebührend beobachtet, fotografiert, gefilmt und gevideot.<br />
15
Bild 76 Ist da noch etwas drin?<br />
In der Fahrleitung aber schon!<br />
Bild 77 Feuerwehr in Kalwaria<br />
Foto Thomas Furrer<br />
Bild 78 Scharf beobachtete Züge<br />
Foto Thomas Furrer<br />
Eigentlich hätte Kalwaria mit seinem zum Welt-Kulturerbe gehörenden Benediktiner-<br />
Kloster und den Kalvarienpfaden, auf denen „Station“ etwas anderes meint als<br />
„Bahnhof“, mehr Beachtung verdient als nur gerade einen kurzen Zwischenhalt zum<br />
Wasser fassen. Aber wir können ja wieder kommen….<br />
Gegen Abend erreichen wir Chabóvka, den Pilgerort der Bahnnarren. Im Freien sind<br />
bestens restaurierte Zeugen der Vergangenheit aufgereiht. Vom schienengängigen<br />
Auto bis zum Gefangenentransportwagen fehlt nichts. Ausgestellt sind auch Fotos<br />
und Karten aus den verschiedenen Epochen. Auf einer Übersichtskarte der „Ostbahn“<br />
von 1940 können wir unseren Reiseweg gut nachvollziehen. Die damalige<br />
Landesgrenze ist heute keine mehr.<br />
Bild 79 Start in Wieliczka Rynek, Fotohalt hinter Lencze, Wasser fassen in Kalwaria, Kurzschluss in Skawce, Spitzkehre und<br />
Wasser fassen in Sucha, Fotohalt vor Jordanow, Ende im Museum in Chabowka.<br />
16
Bild 80 Aus Rölls Encyclopaedie des Eisenbahnwesens. So verliefen die Grenzen vor dem ersten Weltkrieg<br />
Bild 81 Bild 82 Bild 83<br />
Bild 84 Bild 85 Bild 86<br />
Bild 87 Bild 88<br />
Bild 89<br />
17
Bild 90 nicht aus dem Museum, aber auch antik … Bild 91<br />
Für die Rückfahrt nach Krakau müssen wir aus fahrplantechnischen Gründen, und<br />
um den grossen Bogen, den die Bahn macht, abschneiden zu können, auf den Car<br />
umsteigen. Obwohl mehr Leute noch in die Stadt fahren möchten statt direkt ins Hotel,<br />
fährt der grössere Car zum Hotel, wahrscheinlich weil sein Fahrer noch andere<br />
Verpflichtungen hat.<br />
Bald stecken wir im Stau. Bei der Einmündung eines Feldwegs wendet der Hotel-<br />
Fahrer seinen Bus, fährt ein paar Kilometer zurück und zweigt ab auf eine parallel<br />
laufende Nebenstrasse auf der anderen Talseite. Es ist eine malerische Strecke<br />
durch kleine Dörfer und den Wald. Immer wieder überqueren wir kleine Nebentäler.<br />
Die Tragkraft der Brücken ist auf sieben Tonnen begrenzt, der Fahrer denkt aber,<br />
wenn er schnell genug darüber fahre, breche die Brücke erst hinter ihm zusammen.<br />
Drei Brücken à 7 Tonnen gibt auch 21, witzelt Fibo mit leicht nervösem Galgenhumor.<br />
Bald wird klar, dass wir auch auf diesem Umweg die Staustelle nicht umfahren können.<br />
Auch auf der Nebenstrasse geht es nur noch stockend weiter. Der andere Car<br />
ist jetzt auch zu sehen. Über Handy kommunizieren die Wettbewerbsteilnehmer, und<br />
durch die talseitigen Fenster wird eifrig fotografiert. Mit lautem Hupen und leichter<br />
Nötigung durch die Stossstange treibt der Umweg-Fahrer die Autos vor ihm aus der<br />
Stopstrasse hinaus. Um wenige Nasenlängen und unter grossem Applaus der Mitfahrer<br />
schlägt er den anderen. Wie langweilig ist dagegen doch Bahn fahren!<br />
Glücklicherweise haben die vorzeitig abgesprungenen den Tisch zum Nachtessen<br />
erst auf halb neun reserviert. So reicht es im Hotel noch für eine Dusche, die nach<br />
der Dampffahrt besonders willkommen ist. François Massy und Ueli und Lukas Linsi<br />
haben den Busfahrplan studiert. Die Intervalle sind zu lang und die Liniennummern<br />
anders als von der Reiseleitung angegeben, was uns verunsichert. So beschliessen<br />
wir, ein Taxi zu nehmen. Schade um die Tageskarte, dafür sind wir genau rechtzeitig<br />
im Restaurant, das Malou Wagner im Guide du routard gefunden hat.<br />
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Samstag, 10. September 2005, Eisenbahn-Versuchsring<br />
Verteilt auf erste und zweite Klasse verlassen wir im DB-IC Wawel Krakau. Vorsichtshalber<br />
hatte ich im Hotel ausgiebig gefrühstückt. Lunch im Zug bei Ankunft um<br />
12.18 tönte nach Sandwich auf den Knien mit Mineralwasser und einem Apfel.<br />
Natürlich kam alles wieder einmal anders…<br />
Der vorderste Zweitklasswagen ist fast leer. In einem Vierer-Abteil lassen wir uns<br />
zum Jassen nieder. Nebenan ist die Fensterscheibe in Brüche gegangen. Die Welt<br />
sieht aus wie ein animiertes Bild eines Impressionisten. Etwas vor zehn Uhr bittet die<br />
Reiseleitung zum ersten Service des Mittagessens Platz zu nehmen. Bis Wroclaw<br />
Głowny sind tatsächlich alle verpflegt (ausser Bertrand?)!<br />
Bild 92 Aufbruch nach dem reichlich genossenen<br />
Frühstück<br />
Bild 93 Sicherheitsglas-Impressionismus Bild 94 Erstklassiger Jass im Zweitklassabteil<br />
Bild 95 Bei Ankunft in Breslau gelang Eric Wagner dieses Gruppenbild auf dem fast alle Reiseteilnehmerinnen –Teilnehmer zu sehen sind<br />
Der Bahnhof Breslau beeindruckt durch seine Grösse und spezielle Architektur. Dank<br />
der pünktlichen Ankunft und der späteren Abfahrt der Gruppe Technik haben wir ein<br />
paar Minuten Zeit, die weitläufige Querhalle zu durchschreiten. Der Doppelstockzug,<br />
der uns nach Żmigrod bringt, ist ziemlich voll. Zum Glück haben diese Wagen ganz<br />
normale Übergänge. So gibt es zuhinterst ein paar Logen-Stehplätze. Wenn man die<br />
ins Freie führende Schiebetür soweit öffnet, wie es die Sicherheitsverrieglung zulässt,<br />
ist sogar das Klima erträglich.<br />
Immer wieder staunen wir, dass die Leute in Polen hemmungslos die Gleise überschreiten,<br />
wo es ihnen gerade passt. Schienenfreie Zugänge wären hier wirklich Luxus.<br />
Bei Pegow überholen wir einen Transport der Alstom mit Lademassüberschreitung.<br />
Der riesige Trafo ist ganz zur Seite geschoben, damit die Züge auf dem Nachbargleis<br />
ungehindert passieren können.<br />
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Bild 96 Doch noch<br />
hungrig<br />
Bild 97 Gepäckaufgabe Bild 98 Zug 67933<br />
Bild 100 Transport mit Lademassüberschreitung Bild 101 Transport ohne Lademassüberschreitung<br />
Bild 99 Auf der hintersten Plattform war<br />
noch Platz<br />
In Żmigrod werden wir mit einem Bus abgeholt und zum Versuchsring gefahren. Dort<br />
erklärt uns Herr Schulze bei Kaffee und Gebäck die Entstehungsgeschichte der Anlage,<br />
die technischen Einrichtungen und Möglichkeiten. Die Spezialität sind Crash-<br />
Tests, die von einem über der Kollisionsstelle angebrachten Gerüst aus gut beobachtet<br />
und gefilmt werden können.<br />
Daneben werden auch Zulassungsprüfungen und Versuche für die Fahrzeugindustrie<br />
durchgeführt. Gegenwärtig sind für Schweden bestimmte Holztransport-Wagen von<br />
Greenbrier zu sehen. Durch Veränderungen am Laufwerk konnte die Achslast von 15<br />
auf 30 t bei 80 km/h gesteigert werden. Auf dem Ring haben die Wagen inzwischen<br />
140'000 km zurückgelegt. Mangels Holz hat die Herstellerfirma ihr ganzes Stahl-<br />
Lager auf nach Żmigrod gebracht und die Wagen damit beladen.<br />
Für die SBB sind Lärmmessungen an Güterwagen durchgeführt worden.<br />
Die Fahrleitung kann mit 3'300 V gespeist werden. 25 kV waren geplant. Die Isolatoren<br />
sind auch für diese Spannung ausgelegt. Bisher fehlte die Nachfrage. Die Stromversorgung<br />
leistet 7,5 MW.<br />
Bild 102 Gleisoval wie bei der Modellbahn Bild 103 Befahrung mit der Draisine<br />
Bild 104 Hans<br />
Schlunegger im<br />
Führerstand<br />
Bild 105 Die neuen Achslager<br />
Auf der Rückfahrt ist der Zug wieder gut besetzt. Im Speisewagen finden wir ein paar<br />
Stehplätze. Die Kulturgruppe hatte es auf ihrem Oder-Schiff offenbar bequemer!<br />
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Bild 106 Kultur auf der Oder<br />
Foto Thomas Furrer<br />
Bild 107 Erholung im Speisewagen<br />
Im Hotel finden alle bis auf einen ihre Koffer im Zimmer. Anders als bei Flugreisen<br />
taucht das verlorene Stück aber innert nützlicher Frist wieder auf, so dass alle unbeschwert<br />
zum Nachtessen in den Schweidnitzer Keller hinuntersteigen können. Über<br />
der Tür droht eine erboste Ehefrau mit erhobenem Schuh ihrem angeheitert heimkommenden<br />
Mann. Unsere Frauen sind entweder mit von der Partie oder so weit<br />
weg, dass nichts zu befürchten ist.<br />
Zwischen den Gängen dankt Andi Willich den Organisatoren unter anderem für die<br />
Organisation des Staus auf der Strasse, mit dem sie die Überlegenheit der Schiene<br />
wieder einmal gezeigt hätten, und lässt die übrigen Ereignisse der Exkursion Revue<br />
passieren (wenn ich mitgeschrieben hätte, wäre der Reisebericht schon fertig gewesen).<br />
Der andere Co-Präsident, Hans Meiner, spricht von der Neuausrichtung der GdI, der<br />
Öffnung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KTU, des BAV, der kantonalen Ämter,<br />
der Hochschulen und der Industrie und ruft zur Werbung von Mitgliedern auf. Ein<br />
neu aufgenommenes Mitglied, Martin Burkhardt, von Cargo in Basel, der bereits an<br />
der Reise teilgenommen hat, wird speziell begrüsst.<br />
Nicht fehlen darf natürlich der Hinweis auf die neue <strong>home</strong>page www.<strong>gdi</strong>-<strong>adi</strong>.ch, in<br />
deren internem Bereich jeder seine Kontakte pflegen kann, und wo auch bereits die<br />
Reiseberichte der Auslandexkursionen und ein paar Bilder der Fachtagung in Basel<br />
zu finden sind.<br />
Bild 108 Abschlussansprache der Co-Präsidenten<br />
Bild 109 Martin Burkhardt, das<br />
neue Mitglied<br />
François Massy schildert das Programm der nächsten Auslandexkursion, die nach<br />
Toulouse, in die Pyrenäen und ins Languedoc und Roussillon führen wird. Das Datum<br />
steht noch nicht fest; es dürfte aber 6.-10. oder 13.-17. September 2006 sein.<br />
21
Man wird im Liegewagen anreisen, weil es von Genf nach Toulouse keine Schlafwagen<br />
mehr gibt. Die Rückreise findet am Sonntag bei Tag statt.<br />
Wie schon auf der Reise in die Ukraine, wo er den Goldenen Schienennagel vom<br />
Mittelpunkt Europas überreichte, lässt es sich Fibo auch diesmal nicht nehmen, die<br />
Organisatoren zu beschenken. Zusammen mit Walter Moser hat er eine Cabaret-<br />
Nummer vorbereitet, die beide gemeinsam vortragen. Motto ist „Präsidenten tragen<br />
Krawatten, wir sind glaubwürdig“. Sie betonen, dass ihre Aussagen als Ergänzung,<br />
nicht als Widerspruch zur Ansprache des Präsidenten aufzufassen sei.<br />
Besonders bedanken sie sich bei den Organisatoren für die fürsorgliche Behandlung<br />
der Reiseteilnehmer, die durch wiederholte Unterbringung im Keller vor den Gefahren<br />
der Strasse geschützt und durch Abstellen der Klimaanlage im IC nach Berlin vor<br />
„Gsüchti“ bewahrt wurden, zur Abhärtung dritter Klasse fahren durften, das Mittagessen<br />
zu Spitalessenszeiten erhielten und 700 Stufen in die Asthmakammer des Salzbergwerks<br />
hinuntersteigen durften. Sogar das Verlieren der Koffer habe das Organisationskomitee<br />
an sich selbst geübt und nicht an einem der Teilnehmer. Fibo dankt<br />
besonders auch im Namen der Frauen, die mit dem Reiseführer mit Jahrgang 1914<br />
einen Kavalier alter Schule um sich haben durften. Seinen Konfirmationsspruch „habt<br />
Salz in Euch und Frieden untereinander“ macht FIBO zum Motto für die Geschenke,<br />
die Walti Moser überreicht. Die Salzsäckli hat er (fast) eigenhändig in der Saline abgefüllt,<br />
die Polnische Fahne, die der Leiter des Organisationskomitees erhält, eigenhändig<br />
genäht und die Patience-Karten, die er dem Kassier übergibt, weil Buchhaltung<br />
soviel Geduld braucht, selbst gemalt.<br />
Bild 110 Salzübergabe Bild 111 Die polnische Flagge Bild 112 Patience<br />
Bild 113 Umtrunk<br />
22
Sonntag, 11. September 2005, Breslau<br />
Das Novotel in Breslau ist schon etwas älter, aber durchaus komfortabel. Ein besonderer<br />
Gag ist die Brause, die sowohl für das Lavabo wie für die Dusche dient, sobald<br />
man das gemerkt hat.<br />
Auf der Stadtführung begleitet uns Joanna. Sie erzählt von den vielen verschiedenen<br />
Herrschern, die Breslau erlebt hat. Der Krieg und die Zerstörung von Breslau durch<br />
die Deutschen beim Rückzug 1945 sind immer noch ein Thema. Joanna zeigt uns,<br />
wo eine ganze Strassenflucht von den Nazis geschleift wurde, um eine Piste zu bauen,<br />
von der ein einziges Flugzeug startete. Darin wurde Gauleiter Hanke ausgeflogen.<br />
In der Stadt leben Menschen vieler Nationen und Kulturen. Universität und Hochschulen<br />
mit vierzigtausend Studenten tragen zur Vielfalt bei.<br />
1997 wurde Breslau überschwemmt. Studentinnen retteten die Universitätsbibliothek<br />
aus den Fluten. Ein Denkmal mit einer bis zum Bauch im Wasser stehenden und mit<br />
Büchern beladenen Frau erinnert daran.<br />
Bild 114 1914 innert 9 Monaten errichtete<br />
Halle zur Feier des hundertsten Jahrestages<br />
des Siegs über Napoleon<br />
Bild 115 Rettung der<br />
Bücher aus den Fluten<br />
Bild 116 Teamwork<br />
In der Aula Leopoldiana dürfen wir kurz die Schulbänke drücken. Vorne thront die<br />
Wissenschaft über der Dummheit und der Streitsucht. Dass die Wissenschaft die<br />
Dummheit besiegt, verstehe ich noch. Aber die Streitsucht?<br />
Bild 118 Streitsucht Bild 119 Dummheit<br />
Bild 120 aufmerksame Schüler<br />
Bild 117<br />
Bild 121 Santa<br />
Limousina<br />
Mit dem gleichen Zug, mit dem wir am Vortag von Krakau angereist sind, fahren wir<br />
weiter nach Berlin. Es war nicht möglich zusätzliche Wagen anzuhängen, so dass wir<br />
wieder über den ganzen Zug verstreut sitzen. Trotz der schwierigen Identifikation der<br />
Berechtigten erhalten alle ihr warmes Mittagessen am Platz.<br />
Kilometerweit fahren wir auf schnurgeraden Strecken durch den Wald, der nach und<br />
nach Besitz ergreift vom zweiten Gleis, Nebenstrecken und ganzen Gleisfeldern.<br />
Lange Reihen relativ moderner Güterwagen warten auf die Verschrottung. Der einsetzende<br />
Regen und das bevorstehende Ende der Reise machen den Abend noch<br />
melancholischer.<br />
23
Bild 122 Bahnhofsleere<br />
Bild 123 Ausrangiert<br />
Bild 124 Unendlichkeit<br />
24
Montag, 12. September 2005, Heimkehr<br />
Die Stunden in Berlin bis zur Abfahrt der City Night Line waren rasch vorbei. Die<br />
Gruppe hatte sich in viele kleine Grüppchen gespalten. Mehrere waren schon vorher<br />
abgesprungen, weil sie noch länger bleiben oder auf anderen Wegen zurück reisen<br />
wollten.<br />
Etwas später als an einem normalen Montag begann der Alltag im Büro wieder. Ab<br />
und zu schien der Bürostuhl noch etwas zu wackeln und ein paar Dampfschwaden<br />
durchzogen gelegentlich das Gehirn und entführten die Gedanken in die Weiten Polens.<br />
Urs Wili<br />
25
Anhang<br />
Koscherer Wein<br />
Von http://www.hagalil.com/judentum/koscher/wein-0.htm<br />
Die Trauben werden erst ab dem 4. Jahr geerntet, nicht von jüngeren Rebstöcken. Es gibt eine Zweimonatsfrist<br />
vor der Ernte, während der nicht mehr organisch gedüngt werden darf. Alle Geräte, die zur<br />
Ernte oder Verarbeitung der Trauben dienen sollen, werden ebenso wie sowie das Silo unter der Aufsicht<br />
von Rabbinern gesäubert.<br />
Enzyme und Bakterien dürfen nicht zugefügt werden. Nur die auf der Schale befindlichen Bakterien<br />
bringen die Fermentation in Gang. Gelatine, Kasein sowie Stierblut sind beim Vinifizieren unzulässig.<br />
Zur Reinigung ist lediglich Betonit zugelassen. Es dürfen nur Papierfilter verwendet werden.<br />
Flaschen dürfen nicht mehrmals gefüllt werden.<br />
Im 7. Jahr (Schabbatjahr) werden keine Trauben geerntet. Die Rebstöcke sollen sich organisch regenerieren.<br />
1 % der Weinerzeugung wird zugunsten der Armen abgegeben und darf nicht zum Verkauf<br />
kommen.<br />
Außerdem müssen alle Arbeitsgänge in Übereinstimmung mit den sonstigen Geboten der Halacha<br />
(jüd. Religionsgesetz) ausgeführt werden, z.B. keine Arbeit am Schabbat, im Weinberg dürfen keine<br />
anderen Pflanzen stehen (Verbot der Mischkulturen)<br />
Seit 1996 gibt es auch deutschen koscheren Wein „Nagila" und zwar als Rotwein (Rheinhessen, Dornfelder)<br />
und als Weißwein (Rivaner) beim Weingut Herbert Schenkel in Schwabenheim<br />
Es ist also nicht ganz so einfach, daß koscherer Wein "normaler" Wein (Stam Jajin) sei, nur daß alle<br />
Produktionsgänge von Juden durchgeführt wurden. Bei "normalen" Wein ist es eben durchaus üblich,<br />
daß Zusätze verwendet werden können, um z.B. die Gärung zu beschleunigen. Das fällt für koscheren<br />
Wein weg. Das Herstellungsverfahren ist also durchaus aufwendiger.<br />
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Verteiler<br />
Name Vorname Strasse PLZ Ort<br />
Ackermann Peter Interlakenstr 49 3705 Faulensee<br />
Bachmann Urs Oberfeldstr. 33 8408 Winterthur<br />
Basler Egon Winkelweg 2B 3072 Ostermundigen<br />
Bermane Michel Im Lee 20 4144 Arlesheim<br />
Buri Rudolf Kappelenstr 43 3472 Wynigen<br />
Burkhardt Martin Marktgasse 45 4310 Rheinfelden<br />
Danuser Reto Ringweg 6 3303 Jegenstorf<br />
Eicher Hugo Brückenstr. 27 3005 Bern<br />
Finkbohner Walter und Lotti Eierbrechtstr 9 8053 Zürich<br />
Frey Walter Pilatusstr 14 6045 Meggen<br />
Fornerod Bertrand Ch. Des Plantes 6 1131 Tolochenaz<br />
Furrer Thomas und Erna Lochstiegweg 60 3053 Münchenbuchsee<br />
Fux Willy Justrain 63 8706 Meilen<br />
Gross Martin Gerberacherweg 5 8820 Wädenswil<br />
Guex Jacques Chemin des Marionettes 19 1093 La Conversion<br />
Imhof Rita Zähringerstr 76 3012 Bern<br />
Jucker Armin Panoramaweg 35 3042 Ortschwaben<br />
Känzig Martin und Dorothea Aebnitweg 27 3068 Utzigen<br />
Käppeli Hans Jörg Schwandenholzstr. 288 8046 Zürich<br />
Kauer Thomas St. Johanns-Vorstadt 33 4056 Basel<br />
Klett Barbara Zürichstr 12 6004 Luzern<br />
Leemann Robert und Liliane Oberseeburg 54 6006 Luzern<br />
Linsi Ueli und Lukas Lärchenweg 3 3054 Schüpfen<br />
Liver Reto und Ilona Bergackerstr. 62 3066 Stettlen<br />
Maichle Hannes Muristr. 76 3006 Bern<br />
Mandel Klaus Bernstr 32 E 3612 Steffisburg<br />
Massy François Chemin de la Cocarde 18 1024 Ecublens<br />
Meiner Hans und Margrit Bergstr. 82 6010 Kriens<br />
Meyer Walter Lerchenbergstr. 69b 8703 Erlenbach<br />
Moser Walter und Marianne Tillierstr 17 3005 Bern<br />
Moser-Weiss Heinz und Dorothee Grossackerweg 2 3274 Merzligen<br />
Müller Emil und Erna Eggstr. 15 8134 Adliswil<br />
Neuhaus Werner Infothek SBB, Bollwerk 12 3000 Bern 65<br />
Natz Balvay Christoph und Florence Oberfeldweg 13 3250 Lyss<br />
Pfander Jea-Pierre Lutertalstr 53 3065 Bolligen<br />
Pfeiffer Markus Schildgutstrasse 21 8200 Schaffhausen<br />
Rehor-Reipen Klaus und Gisela Farnbüehl 6105 Schachen<br />
Renaud Albert Chemin de Pontfilet 33 1093 La Conversion<br />
Rüdiger Thomas und Brigitta Calandastr 10 7302 Landquart<br />
Sandoz Michel 145, Chemin de Béranges 1814 La Tour-de-Peilz<br />
Sautter Heini und Irina Seerosenstr. 23 3302 Moosseedorf<br />
Schlunegger Hans Châlet Ostegg 3 am Almis 3818 Grindelwald<br />
Siegfried Walter und Susanne Speerstr 55 8805 Richterswil<br />
Skvor Franz Albulastr 48 7000 Chur<br />
Stolz Theo Chautenatte 36 2720 Tramelan<br />
Sutter Guido Böttsteinerstrasse 102 5314 Kleindöttingen<br />
Wagner Eric und Malou Kappelenring 26D 3032 Hinterkappelen<br />
Wegelin-Michaelis Jürg und Ursula Will<strong>adi</strong>ngweg 38 3006 Bern<br />
Wili Urs Waldriedstr. 16A 3074 Muri<br />
Willich Andreas und Perrine Gerechtigkeitsgasse 60 3011 Bern<br />
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