magazin fÃ¼r lebensaspekte und glauben 0212 - Stiftung Gott hilft

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

PODIUM NEUE MEDIEN// HEUTE SIND DIE VERSUCHUNGEN UM EINIGES HÖHER Podium Neue Medien// Heute sind. die Versuchungen. um einiges höher. PHILIP KELLER | KOMMUNIKATION STIFTUNG GOTT HILFT Am Jahresfest der Stiftung Gott hilft fand ein Podium zum Thema Neue Medien statt. Die Podiumsteilnehmer machten dabei die Unterschiede von «heute zu früher» deutlicher. Die Sozialpädagogin Nathalie Guex (33), der Schüler Mahad Mahamoud (14), der Lehrer Hanspeter Koller (51) und der Rentner Heinz Zindel (81) sprachen über Vorund Nachteile der Neuen Medien, ihre Gefahren und Chancen. Nathalie, welche Neuen Medien hattest du als Jugendliche zur Verfügung? Nathalie, 33: Als ich Teenager war, hatte ich einen Fernseher, aber kein Handy und Internet zu Hause. Als ich von zu Hause auszog, hatte ich einen Pager. Auf diesem haben mich meine Eltern daran erinnert, dass ich mich wieder mal melden sollte. Gab es Konflikte durch die Neuen Medien? Konflikte aufgrund der neuen Medien gab es bei uns kaum. Ich schaute gerne die TV-Werbung, am liebsten diejenige vor der Sendung «10vor10». Da gab es kleinere Reibereien mit meinen Eltern. Wenn ich aber meine Pflichten wie die Hausaufgaben erledigt hatte, war es doch in Ordnung. Welche Neuen Medien nutzst du zur Zeit? Heute habe ich ein Handy – ich möchte es nicht mehr missen – und natürlich einen Computer. Zudem benutze ich Facebook mit dem PC und auf dem Handy. Durch das Handy steigt natürlich auch bei mir die Gefahr der Omnipräsenz. Man kann jederzeit schnell reinschauen, was bei den anderen «so läuft» – ohne dass man gleich darauf reagieren muss. Das ist für mich so etwas wie «Schaufänschterle». Es ist spannend zu sehen, was bei anderen läuft, wer heiratet, Kinder bekommen hat und so weiter. Das ist für mich so etwas wie «Schaufänschterle» Welche Nachteile können Neue Medien mit sich bringen? Die neuen Medien können zum «Zeitverschleiss» verführen, aber gleichzeitig können sie auch grossen Nutzen haben. Ich musste mal nach Bern und fand per Facebook eine Mitfahrgelegenheit bei einer «Freundin». Auf was achtest du bei deiner Arbeit? In meiner Arbeit als Sozialpädagogin versuche ich, mit den Kindern und Jugendlichen unterwegs zu 8
PODIUM NEUE MEDIEN// LEBENDIG/ 0212 sein, Themen anzusprechen und auch klare Grenzen zu ziehen, wo ich etwas nicht akzeptieren will. Ein besonderes Anliegen ist mir dabei das Frauenbild, welches im Internet oft falsch und unwürdig dargestellt wird. Da bin ich im Dialog – besonders mit den Jungs. Mahad, welche Neuen Medien nutzt du als 14-Jähriger? Mahad, 14: Ich habe ein Natel. Das darf ich von 16 Uhr bis 20 Uhr benutzen, aber damit mache ich nicht so viel. Ich brauche häufiger meinen Ipod (nimmt das Gerät aus der Hosentasche), der ist fast wie ein iPhone, man kann damit nicht telefonieren, aber Musik hören, gamen und Fotos machen. Und wenn du mal Papa bist, wie lange dürfen deine Kinder dann schauen? Höchstens eineinhalb Stunden! (erntet dafür viele Lacher aus dem Publikum). Im Internet surfst du sicher auch? In meiner Freizeit darf ich ins Internet – wenn ich Verbindung zum W-Lan habe (lacht verschmitzt). Dann bin ich hauptsächlich auf Facebook, kontrolliere meine Nachrichten und game. Sonst brauche ich das Internet wenig. Ich suche nicht einfach irgendwie herum. Obwohl man 1000 Dinge suchen und anschauen könnte, interessieren mich nur die drei Angebote. Hast du auf Facebook auch schon Sätze geschrieben, die du nachher bereut hast? Ja, wenn ich wütend auf jemanden war. Aber das hab ich dann schnell bereut und zu klären versucht. Die Jungen haben mehr Ahnung als die «Alten» Das Internet kann auch ausserhalb von Facebook gefährlich sein. Was weisst du darüber? Es gibt Viren, die den Computer beschädigen können, und als Kind muss man sich vor Pädophilen in Acht nehmen. Es gibt sicher noch mehr, aber das ist es, was ich weiss. Was müssten die Erwachsenen zum Thema Neue Medien wissen? Das Gleiche wie die Kinder, nämlich alles über die Gefahren und Chancen. Und es ist oft so, dass die Jungen mehr Ahnung haben als die «Alten» – und da könnte man auch mal gegenseitig profitieren (schmunzelt). Hanspeter, welche Neuen Medien hast du in deiner Jugend konsumiert? Hanspeter, 51: Als ich Teenager war, hatte ich ein Radio mit Kassettendeck und natürlich Langspielplatten. Da hab ich stundenlang Platten auf Kassette überspielt, auch solche von Freunden. Wie hast du mit Freunden kommuniziert? Mit meinen Freunden habe ich mich damals hauptsächlich per Telefon unterhalten und verabredet. Zudem waren wir auch bereits recht mobil und konnten uns gut irgendwo treffen Haben das die Eltern erlaubt? (lächelt) Da war ich schon etwas älter als Mahad jetzt ist. Welche Neuen Medien benutzt du jetzt? Heute benutze ich ein «normales» Handy – kein Smartphone – eins mit Tasten. Ich benutze es vorwiegend, um zu telefonieren und selten um SMS zu schreiben. Dafür sind meine Finger etwas zu gross, und ich bin einfach zu langsam. – Bei mir ist es zudem so, dass ich die ausrangierten Handys meiner Kinder «erbe» (schmunzelt). Bei andern Eltern ist das ja oft umgekehrt. Deshalb habe ich übrigens noch kein Smartphone, das brauchen meine Kinder noch selber. Was hast du noch an Neuen Medien? Einen Laptop mit Internetzugang. Um Tageszeitungen online zu lesen? Wenig! Ich bin eher in Facebook! Dabei geht es mir nicht darum, viele Freunde zu generieren. Es ist für mich ein Mittel, um mit meinen ehemaligen Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu bleiben. Zudem kann ich damit auch mal zum Geburtstag gratulieren. Was ich dagegen oft benutze, ist Skype (telefonieren per Internet -Red), um mit Freunden im Ausland in Kontakt zu bleiben. Was empfiehlst du im Umgang mit Neuen Medien? Wichtig scheint mir der Dialog. Dabei geht es darum, dass man mit Benutzern aller Altersgruppen über die Chancen wie auch die Gefahren spricht. Und es schadet nicht, gemeinsam im Internet unterwegs zu sein und dabei die positiven wie die negativen Aspekte zu beleuchten. Ich selber bin froh, dass ich heute nicht Jugendlicher bin. Die Versuchungen sind um einiges höher, die Medien komplexer und der Umgang gerade deshalb um einiges schwieriger! Heinz, wie siehst du die Entwicklung im Bereich der Neuen Medien?: Heinz, 81: Meine Jugendzeit und heute, das sind ganz andere Welten. Als ich vor rund 60 Jahren ein junger Lehrer war, gab es in unserem Dorf nicht einmal eine Telefonzelle, geschweige denn ein Festnetz-Telefon im Haus. Ich hatte eine Freundin weit weg und wäre damals froh um ein Handy gewesen. Uns blieb nichts anderes übrig, als Briefe zu schreiben – und nur der Pöstler wusste über die Verliebten im Dorf Bescheid. Das war zwar kompliziert, doch ich habe dabei gelernt, mich schriftlich auszudrücken. Und die Vorfreude auf den nächsten Brief war im Vergleich zu heute auch viel grösser. Zudem war es damals ganz normal, Briefe zu schreiben. Welche Neuen Medien benutzt du heute? Heute besitze ich ein Smartphone (nimmt es aus der Hosentasche, klappt die Schutzhülle auf und drückt eine Taste). Ein Handy dieser Marke habe ich seit ein paar Jahren, aber ein Natel benutze ich bereits seit etwa 20 Jahren. Ich bin froh, dass «Obwohl man 1000 Dinge suchen und anschauen könnte, interessieren mich nur die drei Angebote» die Handyhersteller auch Innovationen für die ältere Generation bereithalten, beispielsweise grössere Tasten und eine Notfalltaste. Da ich oft alleine in den Bergen bin, ist das eine praktische Sache. Wenn da etwas passieren würde, könnte ich meine Frau so benachrichtigen. (Kaum ausgesprochen drückt Heinz für eine kleine Demonstration auf die Notfalltaste, wodurch das Handy einen Signalton von sich gibt, der durch Mark und Bein fährt. Dabei lächelt Heinz und sagt: «Ich hoffe meine Frau hat ihr Handy eingeschaltet, sonst nützt es ja nichts!») Neben dem Handy besitzt du noch weitere Geräte? Ich habe auch einen Laptop, mit dem ich unter anderem meine Bücher schreiben kann. Auch freue ich mich, dass ich per E-Mail und SMS mit meinen Enkeln, auch wenn diese im Ausland sind, in Kontakt bleibe. Obwohl ein SMS einen Brief nach wie vor nicht ersetzt! Das E-Mail brauche ich dagegen oft, und dieses Medium ersetzt den Brief noch am ehesten. Hast du Erfahrungen mit Facebook? Ich war auch ein paar Wochen auf Facebook, bin aber schleunigst wieder verschwunden. Es war für mich einfach zu wenig wichtig, von meinen «Facebook-Freunden» zu wissen, welche Müsliflocken sie am Morgen essen. 9
Seite 1 und 2: MAGAZIN FÜR LEBENSASPEKTE UND GLAU
Seite 3 und 4: EDITORIAL// LEBENDIG/ 0212 4 6 8 EW
Seite 5 und 6: DIE BIBLISCHE SPUR// LEBENDIG/ 0212
Seite 7: LEITARTIKEL// LEBENDIG/ 0212 durch
Seite 11 und 12: REALES LEBEN VERSUS VIRTUELLE REALI
Seite 13 und 14: LEBENSRÜCKBLICK// LEBENDIG/ 0212 B
Seite 15 und 16: SCESAPLANA// LEBENDIG/ 0212 SENIORE
Seite 17 und 18: HFS Zizers Höhere Fachschule für
Seite 19 und 20: LEITUNGSBERICHT// LEBENDIG/ 0212 Di
Seite 21 und 22: PALADINA// LEBENDIG/ 0212 SA.8.06-
Seite 23 und 24: LEBENDIG/ 0212 Gruppenferien leicht

magazin fÃ¼r lebensaspekte und glauben 0212 - Stiftung Gott hilft

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?