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"Windflüchter" Nr. 165 - Ostseeheilbad Graal-Müritz

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Seite 12<br />

Ausgabe <strong>165</strong> . 2012<br />

Ratgeber Gesundheit: Heiserkeit – ausgerechnet im Urlaub.<br />

Sommer, Urlaub, Reisezeit,<br />

Erholung. Das alles bei warmem<br />

Wetter und Sonnenschein.<br />

So ist es der Wunsch von vielen<br />

Menschen in der Ferienzeit.<br />

Leider macht aber das Wetter,<br />

was es will. Und schon regnet<br />

es, ist es bitter kalt und windig.<br />

Richtig anziehen und dem<br />

Wetter trotzen heißt die Devise<br />

für einen verpatzten Urlaub an<br />

der Ostsee. Jeder wollte sich<br />

sonnen und baden. Am meisten<br />

leiden die Kinder an einem verregneten<br />

und kalten Sommer.<br />

Plötzlich kratzt es im Hals, das<br />

Schlucken fällt schwer, die<br />

Stimme versagt. Heiserkeit!<br />

Heiserkeit ist meist die Folge<br />

einer Entzündung im Bereich<br />

des Kehlkopfes. Sie ist eine<br />

Begleiterscheinung eines Infektes<br />

des Nasen- und Rachenraumes,<br />

gehört oft zu einem Erkältungsinfekt.<br />

Die Schleimhäute<br />

werden dabei meist durch<br />

Viren befallen, die entzündliche<br />

Veränderungen des Kehlkopfes<br />

auslösen. Ist eine Heiserkeit<br />

plötzlich aufgetreten, verschwindet<br />

der individuelle<br />

Sprachablauf. Töne werden erschwert<br />

und falsch geformt,<br />

zusammenhängende Wortbildungen<br />

sind nicht mehr möglich,<br />

Konsonanten und Vokale<br />

können nicht aneinander gereiht<br />

werden, ein Stottern und<br />

Stocken entsteht durch Schmerzen.<br />

Leises Flüstern und fast<br />

hörloses Hauchen ist nun nur<br />

Leserpost<br />

Betrifft: den schönen Rhododendronpark<br />

Zu diesem ganz besonderen<br />

Park ist <strong>Graal</strong>-<strong>Müritz</strong> sehr zu<br />

gratulieren! Er ist etwas sehr<br />

Wertvolles!<br />

In der Zeit 1960/61 war ich als<br />

Gärtnerin bei Herrn F.-K. Evert<br />

beschäftigt und habe selbst im<br />

Park alte Baumwurzeln mitgerodet<br />

und zum Pflanzen in mühevoller<br />

Arbeit vorbereitet.<br />

Wir Gärtnergehilfen wurden<br />

täglich von Rostock hierher<br />

noch möglich. In den schwersten<br />

Fällen tritt ein totaler<br />

Stimmverlust auf.<br />

Die Ausbreitung der Krankheitserreger<br />

bis in den Bereich<br />

des Kehlkopfes wird erleichtert,<br />

wenn die Schleimhäute<br />

dort bereits vorgeschädigt sind,<br />

vor allem durch das Rauchen.<br />

Die Schleimhäute sind gerötet<br />

und geschwollen, die Stimmbänder<br />

können durch die Entzündung<br />

nicht mehr ausreichend<br />

und frei schwingen.<br />

Nicht nur die Stimme versagt,<br />

dass man sich nicht mehr verständigen<br />

kann, sondern es wird<br />

auch ein heftiger Schmerz im<br />

Hals verspürt. Er verleidet einem<br />

sogar einen Sprechversuch.Und<br />

oft muss man sich jedoch noch<br />

durch die Sprache verständigen,<br />

was einem sichtlich schwer<br />

fällt. Also versucht man, seine<br />

Informationen trotz Schmerz<br />

und Gekrächze loszuwerden.<br />

Dadurch entsteht aber ein Teufelskreis:<br />

Durch das Pressen und<br />

den vermehrten Kraftaufwand<br />

beim gestörten Sprechen verschlimmert<br />

der Kranke seine<br />

Heiserkeit noch mehr. Die geschwollenen<br />

Schleimhäute, eine<br />

vermehrte Blutfülle und oberflächliche<br />

Gewebedefekte beeinträchtigen<br />

die Schwingungsmechanik<br />

der Stimmbänder immer<br />

stärker. Ist eine Heiserkeit plötzlich<br />

aufgetreten, verschwindet<br />

der individuelle Sprachablauf.<br />

Leises Flüstern und fast hörlo-<br />

gefahren. Nun (im Rentnerstand)<br />

sind mir einige Urlaubstage<br />

hier möglich gewesen. Natürlich<br />

besuchte ich mit großem<br />

Interesse den Park sehr viel und<br />

erfreute mich an dem, was geworden<br />

ist mit Achtung vor denen,<br />

die diese hervorragend gelungene<br />

Anlage all die Jahre hindurch<br />

betreuten und pflegten.<br />

Ihnen gilt, wie dem einstigen<br />

„Erbauer“ meine Anerkennung!<br />

Wie viel Ausgaben, Mühe, Fleiß<br />

und Liebe in Jahrzehnten dafür<br />

aufgebracht wurden, ist nicht<br />

hoch genug einzuschätzen!<br />

ses Hauchen ist nun nur noch<br />

möglich. In den schwersten Fällen<br />

tritt ein totaler Stimmverlust<br />

auf.<br />

Was kann man selbst tun? Bei<br />

Heiserkeit und Stimmverlust ist<br />

die wichtigste Maßnahme, den<br />

Kehlkopf und die Stimmbänder<br />

zu schonen. „Schweigen ist<br />

Gold!“ Durch die Heiserkeit<br />

verliert die Stimme nämlich an<br />

Kraft. Selbst Flüstern ist verboten.<br />

Es sollte nur selten bei<br />

einer unbedingten Verständigung<br />

eingesetzt werden. Flüstern<br />

kann in diesem Fall sogar<br />

schaden, weil man dabei die<br />

Stimmbänder stark aneinander<br />

presst und so die Belastung für<br />

den Kehlkopf deutlich höher ist<br />

als beim normalen Sprechen.<br />

Die Stimme muss einfach geschont<br />

werden. Alles, was den<br />

Hals reizt, muss man in diesen<br />

Tagen vermeiden.<br />

Gleichmäßige Wärme tut gut.<br />

Mit einem Schal kann man den<br />

Hals warm halten. Auch ein um<br />

den Hals kalt angelegter Kneippoder<br />

Prießnitzwickel ist sogar<br />

als erste Maßnahme zu empfehlen.<br />

Er muss sich jedoch in<br />

wenigen Minuten angenehm erwärmen.<br />

Quark-, Zwiebel- oder<br />

Kartoffelbreiwickel sind altbewährte<br />

Hausmittel. Alte Hausrezepte<br />

sind ebenfalls sinnvoll:<br />

viel trinken, gurgeln, inhalieren,<br />

Tabletten lutschen, Bonbons<br />

lutschen. Heiße Fußbäder lösen<br />

reflexartig Durchblutungsreize<br />

Freilich blieb mir auch nicht<br />

verborgen, wo Schadstellen zu<br />

beheben sind, wo Abgestorbenes<br />

ersetzt werden muss. So<br />

werden auch in Zukunft stets<br />

fleißige Hände nötig sein! Möge<br />

diese herrliche Pracht weiterhin<br />

gut versorgt werden können!<br />

Eine „Winzigkeit“ störte mich<br />

etwas (und würde vielleicht<br />

auch dem Planer und Erbauer<br />

nicht so gefallen): die „kunterbunte<br />

Mischung“ gepflanzter<br />

Sommerblumen; ob da nicht in<br />

Zukunft einfarbige Tulpen in<br />

weiß oder dezenten Farben bes-<br />

an den Schleimhäuten von Nase,<br />

Rachen und Kehlkopf aus.<br />

Der Betroffene sollte trockene<br />

Raumluft meiden, viel trinken,<br />

nicht scharf gewürzt, zu heiß<br />

oder zu kalt essen, nicht rauchen,<br />

den Kontakt zu erkälteten<br />

Menschen meiden. Gegen vorübergehende<br />

oder nur gering<br />

ausgeprägte Heiserkeit können<br />

„medizinische“ Bonbons helfen.<br />

Sie regen die Speichelproduktion<br />

an, wirken reizlindernd<br />

und schleimbildend. Salbeiund<br />

Malzbonbons sollten die<br />

Betroffenen immer schnell zur<br />

Hand haben. Regelmäßiges Inhalieren<br />

von ätherischen Ölen,<br />

Kamillenaufguss, Emser Salzlösung<br />

wirken vorbeugend,<br />

aber auch heilend.<br />

Gurgellösungen wie Kamillentee,<br />

Salbeitee oder warmes Honigwasser<br />

sind unterstützend, erreichen<br />

aber wegen der Gurgelmechanik<br />

den Kehlkopf nicht<br />

direkt.<br />

Ein Guter Rat: Sie sollten sich<br />

das ganze Jahr über abhärten,<br />

um die Immunabwehr zu steigern<br />

und Viren erst gar nicht<br />

die Gelegenheit zu geben, ihren<br />

Angriff auf Ihren Kehlkopf zu<br />

starten. Dazu dienen Strandspaziergänge<br />

an der Ostsee. Die<br />

salzhaltige Meerluft lindert die<br />

Entzündung des Kehlkopfes.<br />

Man kann gut abräuspern oder<br />

abhusten. Die Stimme kommt<br />

dann auch schnell wieder.<br />

Dr. med. Lutz Koch<br />

ser wirkten?! Es ist gut gemeint,<br />

etwas Farbe für den Sommer zu<br />

liefern! Vielleicht kann auch Ihr<br />

langjähriger, leider erkrankter<br />

Gärtner, einen Rat geben.<br />

Grüßen Sie ihn bitte von mir,<br />

möge er sich auch noch an der<br />

Pracht im Park erfreuen können!<br />

Seinem Nachfolger wünsche<br />

ich viel Gespür für die erforderlichen<br />

Aufgaben, gute Mitarbeiter<br />

und immer wieder Mut<br />

zum Weitertun.<br />

Viele Grüße vom Vogtland!<br />

Ursula Kummer

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