17.11.2014 Aufrufe

November 2014

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2<br />

Kunos Kolumne<br />

Foto: Simone Glauser<br />

Realität und Illusion<br />

Das bewegte Bild auf der Leinwand im dunklen Kinoraum wird geheimnisvoll<br />

durch einen hauchdünnen Film projiziert. Geschichten werden<br />

uns als Lichtspieltheater vor Augen geführt. Die Frage, was Realität<br />

oder Illusion ist, wurde durch diese Kunstform nochmals neu gestellt.<br />

Bilder in allen Erscheinungsformen beeinflussen die Empfindungen der<br />

Zuschauer. Der Erfolg der Filmindustrie mit Blockbustern und TV-Serien<br />

zeigt, dass tränenrührende oder angsteinflössende Emotionen gefragt<br />

sind. Wir sind durchaus bereit, dafür Zeit und Geld herzugeben. Offensichtlich<br />

befriedigt diese Illusionswelt ein wichtiges Bedürfnis. Im Kino<br />

und in der TV-Stube wird die Illusion zur Wirklichkeit. Unsere Freuden<br />

und Ängste beim Betrachten eines Filmes sind real. Der Mord als Lichtbild<br />

in Multicolor lässt den Angstschweiss perlen. Mit einem Bein stehen<br />

wir selbst im Film, als Stellvertreter der Wirklichkeit. Nur noch die Pommes<br />

Chips und das Bier halten uns im wirklichen Leben.<br />

Realität und Illusion sind schwierig auseinanderzuhalten, sie ergänzen<br />

einander und vermischen sich. Am Märtplatz gibt es Menschen, die sich<br />

mit inneren Ängsten auseinandersetzen müssen, da sie manchmal eine<br />

gesellschaftliche Beteiligung verhindern. Mit solchen Ängsten belastet,<br />

geht man nicht gerne zur Schule, sondern verkriecht sich lieber in seinen<br />

eigenen vier Wänden. Sind diese Ängste real oder nicht? Sicher<br />

ist, dass sich Ängste nicht abschalten lassen wie ein TV-Gerät. Solche<br />

Beeinträchtigungen lassen sich nicht einfach als Illusion deklarieren und<br />

mit vernünftigen Erklärungen «wegcoachen». Am Märtplatz unterstützen<br />

wir die jungen Menschen dabei, Ängste abzubauen oder einen besseren<br />

Umgang damit zu finden. Dabei gibt es nicht eine bestimmte Methode.<br />

Als Wegbereiter für die persönliche Entwicklung und eine gute Zusammenarbeit<br />

helfen gegenseitiges Vertrauen, Beharrlichkeit, Geduld und<br />

ein freundlicher Umgang.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!