November 2014
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Beiträge der Lernenden<br />
Büroassistenten I David Spuler<br />
Von Heulern und Walen<br />
4<br />
Publikumsmagnet: Einmal pro Tag dürfen Besucherinnen und Besucher bei der Fütterung der Schweinswale und Seehunde zuschauen.<br />
Foto: David Spuler<br />
Auf der niederländischen Insel Texel besuchte David Spuler<br />
das bekannte Naturkundemuseum und Aquarium Ecomare. Es<br />
bietet Besucherinnen und Besuchern umfassende Informationen<br />
zur Pflanzen- und Tierwelt auf Texel, zum Wattenmeer und<br />
zur Ökologie der Nordsee. Publikumsmagnet der Anlage sind<br />
die Seehunde, für die bereits 1952 ein grosses Bassin gebaut<br />
wurde. Dort werden unter anderem auch in Not geratene Seehunde<br />
aufgenommen, gesundgepflegt und wieder in die Freiheit<br />
entlassen.<br />
Das Ecomare befindet sich etwa drei Kilometer südlich der Ortschaft<br />
De Koog, mitten in einer Dünenlandschaft. Zum Museum<br />
gehören mehrere Becken für Seehunde, eine grosse Voliere, ein<br />
Becken für kleine Schweinswale und ein Gebäude für Ausstellungen<br />
zu den Themen Naturschutz, Schifffahrt, Walfische und<br />
zur Geografie der Insel Texel. Zurzeit werden im Ecomare etwa<br />
25 Seehunde gepflegt, die gute Aussichten haben, eines Tages<br />
wieder in die Freiheit entlassen zu werden. Es sind meistens noch<br />
sehr junge Tiere, die auch Heuler genannt werden. Sie wurden von<br />
ihrer Mutter verstossen oder haben eine Krankheit. Ohne menschliche<br />
Hilfe könnten sie nicht überleben. Ausserdem sind etwa 20<br />
Dauerpatienten im Ecomare zuhause, bei denen klar ist, dass sie<br />
nie wieder in Freiheit leben werden. Sie haben entweder zu jagen<br />
verlernt oder sind zu stark vom Menschen abhängig geworden.<br />
Wenn Heuler gefunden und ins Ecomare gebracht werden, bleiben sie<br />
vorerst eine gewisse Zeit in Quarantäne. Dort werden sie auf Krankheiten<br />
untersucht und geimpft. Sie bekommen ein spezielles Futter<br />
mit den Inhaltsstoffen, die für eine rasche Genesung erforderlich sind.<br />
Wenn die Tiere ein Gewicht von mindestens 30 kg erreicht haben, sind<br />
sie in der Regel stabil genug, um selbständig überleben zu können.<br />
Schweinswale und Seehunde werden täglich zweimal gefüttert. Einmal<br />
pro Tag dürfen die Besucherinnen und Besucher dabei zuschauen. Die<br />
Fütterungen sind wahre Publikumsmagnete. Viele Familien mit Kindern<br />
versammeln sich um die Wasserbecken und schauen interessiert<br />
zu, wie Mitarbeiter des Museums die Tiere füttern und dem Publikum<br />
per Mikrofon die besonderen Merkmale der jeweiligen Tiere erklären.<br />
Ausser Heulern, Vögeln und Haien, gibt es auch tote Lebewesen zu bestaunen.<br />
Im Wal-Saal hängt das Skelett eines 15 Meter langen Wals von<br />
der Decke. Beim Eingang und neben der Kasse liegen ein Wal-Skelett<br />
sowie ein ausgestopfter Seehund.<br />
Mehr Informationen: www.ecomare.nl