Erfolgsfaktoren für Prepaid-Karten in Europa - HAMMERSENs
Erfolgsfaktoren für Prepaid-Karten in Europa - HAMMERSENs
Erfolgsfaktoren für Prepaid-Karten in Europa - HAMMERSENs
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Nr. 12, 16. Dezember 2009, www.b-b-hamburg.de<br />
Term<strong>in</strong>alarchitektur der Zukunft<br />
Der Zentrale Kreditausschuss<br />
(ZKA) will die Anforderungen an<br />
Term<strong>in</strong>als im electronic cash-System<br />
(girocard) vere<strong>in</strong>fachen. Ziel<br />
ist es, das Term<strong>in</strong>al am POS auf<br />
e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>gabee<strong>in</strong>heit <strong>für</strong> die<br />
Kunden zu reduzieren und alle<br />
weiteren Abwicklungsschritte auf<br />
zentrale Anwendungs-Server zu<br />
verlagern. Voraussetzung ist<br />
allerd<strong>in</strong>gs, dass nur noch Chipkarten<br />
mit PIN verarbeitet werden.<br />
Das Konzept hatte Ralf-Christoph<br />
Arnoldt, Abteilungsleiter Zahlungsverkehr<br />
beim Bundesverband der<br />
Deutschen Volks- und Raiffeisen-<br />
LG München bestätigt Sparkassen im GAA-Streit<br />
Nach e<strong>in</strong>em Urteil des Landgerichts<br />
München vom 8. Dezember<br />
(Az. 9 HK O 9435/09) s<strong>in</strong>d Sparkassen<br />
nicht dazu verpflichtet,<br />
ihre Geldautomaten <strong>für</strong> Verfügungen<br />
der Kunden von Direktbanken<br />
mit Visa <strong>Karten</strong> zu öffnen. In dem<br />
Verfahren über die Sperrung von<br />
Geldautomaten <strong>für</strong> Visa <strong>Karten</strong><br />
zwischen e<strong>in</strong>er bayerischen Sparkasse<br />
und der ING-Diba, der Citibank<br />
sowie der Volkswagenbank,<br />
hat das Gericht die Klage der Direktbanken<br />
<strong>in</strong> allen Punkten zurückgewiesen.<br />
Damit ist der seit<br />
Sommer 2008 laufende Streit über<br />
die Nutzung von Geldautomaten<br />
zwischen Direktbanken auf der e<strong>in</strong>en<br />
sowie Sparkassen und Volksbanken<br />
auf der anderen Seite <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e nächste Runde gegangen<br />
(SOURCE 12/2008, S. 5).<br />
Die Sparkasse hatte ab November<br />
2008 ihre Geldautomaten <strong>für</strong> die<br />
von den klagenden Direktbanken<br />
ausgegebenen Kreditkarten gesperrt.<br />
Die Direktbanken hielten<br />
dies aus kartellrechtlichen und<br />
wettbewerbsrechtlichen Gründen<br />
<strong>für</strong> unzulässig. Ihre Argumentation:<br />
Nach den Regularien des be-<br />
banken, erstmals beim EHI-<strong>Karten</strong>kongress<br />
e<strong>in</strong>er breiteren Fach-<br />
Öffentlichkeit präsentiert.<br />
Netzbetreiber TeleCash hat dazu<br />
jetzt e<strong>in</strong>e Lösung mit der Bezeichnung<br />
„Managed Payment Service“<br />
entwickelt. Dabei erfolgt e<strong>in</strong>e physische<br />
Trennung von Term<strong>in</strong>al-<br />
Hard- und -Software. Die Bezahlvorgänge,<br />
die bislang vom POS-<br />
Term<strong>in</strong>al selbst verarbeitet wurden,<br />
werden an e<strong>in</strong>en Server des<br />
Netzbetreibers ausgelagert. Das<br />
Term<strong>in</strong>al liest nur noch die Karte<br />
e<strong>in</strong>, erfasst die Tastature<strong>in</strong>gaben<br />
und übermittelt die Daten dann<br />
zur Verarbeitung an den Server.<br />
troffenen Kreditkartenanbieters,<br />
an die sich auch die Sparkasse<br />
halten müsse, müssten auch die<br />
<strong>Karten</strong> der Direktbanken an den<br />
Automaten der Sparkasse akzeptiert<br />
werden. Außerdem sei die<br />
Sparkasse <strong>in</strong> ihrem Geschäftsbezirk<br />
angesichts der Zahl ihrer<br />
Geldautomaten e<strong>in</strong> marktbeherrschendes<br />
Unternehmen, so dass<br />
sie die Kläger<strong>in</strong>nen nicht durch die<br />
Automatensperre beh<strong>in</strong>dern oder<br />
gegenüber anderen Banken diskrim<strong>in</strong>ieren<br />
dürfe.<br />
GAA-Sperre ke<strong>in</strong>e<br />
unbillige Beh<strong>in</strong>derung<br />
Aus der Urteilsbegründung des LG<br />
München: „Die Parteien stehen<br />
sich auf dem deutschlandweiten<br />
Markt <strong>für</strong> das Bankgeschäft mit<br />
Privatkunden gegenüber. … Das<br />
E<strong>in</strong>richten und Vorhalten von<br />
Geldautomaten ist e<strong>in</strong>e Dienstleistung,<br />
die e<strong>in</strong>en Ausschnitt aus<br />
dem Privatkundengeschäft darstellt<br />
und die sachlich dem umfassenderen<br />
Markt <strong>für</strong> das Privatkundengeschäft<br />
zuzuordnen ist.“ Auch<br />
e<strong>in</strong>e unbillige Beh<strong>in</strong>derung sah<br />
5<br />
Händler können nach Angaben<br />
von TeleCash bei dieser Lösung<br />
unter anderem davon profitieren,<br />
dass sich der Investitionsaufwand<br />
<strong>für</strong> die Term<strong>in</strong>als verr<strong>in</strong>gern lässt<br />
und Software-Downloads auf die<br />
Term<strong>in</strong>als (z.B. <strong>für</strong> TA 7.0) nicht<br />
mehr erforderlich s<strong>in</strong>d.<br />
TeleCash konnte bei der Entwicklung<br />
des Managed Payment Service<br />
auf Erfahrungen mit OPT zurückgreifen.<br />
Der Netzbetreiber<br />
hatte es 2003 geschafft, mit e<strong>in</strong>er<br />
zentralen Server-Lösung das Term<strong>in</strong>al<br />
ZVT700 OPT-fähig zu machen<br />
(SOURCE 9/2003, S. 3).<br />
das Gericht nicht: Immerh<strong>in</strong> könnten<br />
die betroffenen Kunden der<br />
Kläger<strong>in</strong>nen an den Geldautomaten<br />
der Beklagten mit der ec-Karte<br />
oder anderen Kreditkarten Bargeld<br />
abheben. Ferner bestünde auch<br />
die Möglichkeit, mit der fraglichen<br />
Kreditkarte im Handel bargeldlos<br />
zu bezahlen oder bei der Beklagten<br />
am Schalter Bargeld zu erhalten.<br />
Außerdem gebe es ja auch<br />
noch die Geldautomaten anderer<br />
Institute und die Möglichkeit der<br />
Kläger<strong>in</strong>nen, selbst <strong>in</strong> ausreichender<br />
Zahl Geldautomaten aufzustellen.<br />
Dazu der Deutsche Sparkassenund<br />
Giroverband (DSGV): „Sparkassen<br />
s<strong>in</strong>d nicht dazu verpflichtet,<br />
ihre Infrastruktur auch den<br />
Wettbewerbern zur Verfügung zu<br />
stellen. Das Urteil des Landgerichts<br />
München macht deutlich,<br />
dass viele Direktbanken ihr Versprechen<br />
e<strong>in</strong>er sicheren Bargeldversorgung<br />
<strong>für</strong> ihre Kunden nicht<br />
aus eigener Kraft erfüllen können.<br />
Sie können dies nur als Trittbrettfahrer<br />
von Wettbewerbern. Dies<br />
müssen Sparkassen auch <strong>in</strong> Zukunft<br />
nicht akzeptieren.“