Hitzendorf.info
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Gut hundertmal jährlich,<br />
oftmals zu nachtschlafener<br />
Stunde, werden die<br />
aktiven Mitglieder der Freiwilligen<br />
Feuerwehren von<br />
<strong>Hitzendorf</strong> und Berndorf zu<br />
Einsätzen gerufen, wenn es<br />
gilt, einen Brand zu löschen,<br />
Verletzte aus Unfallfahrzeugen<br />
zu bergen oder in welcher<br />
Form auch immer vom<br />
Schicksal geschlagenen Mitmenschen<br />
Hilfe zukommen zu<br />
lassen. Und wenn die Männer<br />
und mittlerweile auch Frauen<br />
im Laufschritt in die leuchtend<br />
roten Fahrzeuge klettern,<br />
dann opfern sie jedes Mal ein<br />
Stück Freizeit, verbunden mit<br />
ihrer Bereitschaft, auch die<br />
eigene Gesundheit zu riskieren.<br />
Diese Stücke Freizeit waren in<br />
diesem Jahr besonders groß,<br />
kamen doch gleich zwei Hochwässer<br />
und ein Sturmschaden<br />
zur „üblichen“ Einsatzpalette<br />
in unserem Gemeindegebiet<br />
hinzu. Das sind jene Momente,<br />
die die Menschen im Kampf<br />
gegen die Naturgewalten wie-<br />
<strong>Hitzendorf</strong>.<strong>info</strong><br />
Bürgermeister der Stunde<br />
der näher zusammenrücken<br />
lassen, in denen aber auch<br />
eine weitverbreitete irrige<br />
Meinung deutlich wird. Nicht<br />
selten werden die freiwilligen<br />
Hilfsorganisationen so wie die<br />
Berufsfeuerwehr als kommunale<br />
Struktur und somit als<br />
Selbstverständlichkeit angesehen.<br />
Damit haben die langjährigen<br />
Kommandanten der Wehren<br />
von <strong>Hitzendorf</strong> und Berndorf,<br />
die sogenannten Hauptbrandinspektoren<br />
(HBI) Alois<br />
Reicht und Erich Edler, zu leben<br />
gelernt. Dennoch werden<br />
sie nicht müde, gegenüber<br />
der Öffentlichkeit die Freiwilligkeit<br />
ihrer KameradInnen<br />
herauszustreichen und zugleich<br />
die damit verbundenen<br />
„Vorteile“ für die Mitglieder<br />
aufzuzählen. „Du zeigst Opferbereitschaft<br />
und bekommst<br />
dafür Sinn“, umreißen sie in<br />
einem kurzen Satz das Feuerwehrwesen,<br />
wie es eigentlich<br />
für alle Lebensbereiche gelten<br />
könnte oder sollte. Sie selbst<br />
leben diese Maxime schon<br />
seit Jahrzehnten vor – in Uniform<br />
ebenso wie als Nachbarschaftshelfer.<br />
Der Bauern- und Arbeitersohn<br />
Reicht ist 1976 der FF <strong>Hitzendorf</strong><br />
mit ihren derzeit gut 70<br />
Aktiven beigetreten und leitet<br />
sie seit 1995 als HBI. Für das<br />
Erlebnis des Zusammenlebens<br />
mehrerer Generationen<br />
im Verband nimmt der Vater<br />
einer 18jährigen Tochter, im<br />
Brotberuf Tischler beim Landespolizeikommando,<br />
gern in<br />
Kauf, dass Hobbies wie Schi-<br />
und Motorradfahren, Wandern<br />
und Reisen naturgemäss zu<br />
kurz kommen.<br />
Der bislang einfache Großvater<br />
Edler war als gelernter<br />
Kfz-Mechaniker schon 1965<br />
eine Stütze der FF Berndorf,<br />
mittlerweile - und seit seiner<br />
Pensionierung intensiver denn<br />
je - kommandiert er schon seit<br />
Lokalaugenschein nach dem Hochwasser: Erich Edler (links) und Alois Reicht.<br />
fast zwei Jahrzehnten die knapp<br />
60 Aktiven. Ein bisserl wandern<br />
geht trotz schmerzhafter Erinnerungen<br />
an Zeiten, als er noch<br />
dem runden Leder nachjagte,<br />
immer noch, dafür lässt er es<br />
sich hin und wieder auf Kreuzfahrten<br />
gut gehen.<br />
Es wäre übertrieben zu behaupten,<br />
die Freiwilligen Feuerwehren<br />
hätten keinerlei Nachwuchssorgen.<br />
Dass sich diese<br />
aber in Grenzen halten, ist ein<br />
Verdienst von Vorbildern wie<br />
Alois Reicht und Erich Edler.<br />
Mit der Verleihung des Titels<br />
„Bürgermeister oder Bürgermeisterin<br />
der Stunde“ wollen wir in<br />
unserer Zeitung die Leistungen<br />
engagierter GemeindebürgerInnen<br />
würdigen. Dabei sind wir<br />
auch auf Hinweise unserer LeserInnen<br />
angewiesen und erbitten<br />
diese unter der Mailadresse<br />
hitzendorf.<strong>info</strong>@gmx.at<br />
Foto: Christa Strobl<br />
<strong>Hitzendorf</strong>.<strong>info</strong>