klangBilder|11 Katalog
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6<br />
Unterhaltungs-Elektronik smart gemacht: Opinion 1<br />
erkannt und auch große IT-Unternehmen<br />
wie Microsoft oder Apple sind frühzeitig<br />
auf diesen Zug aufgesprungen. Mehr noch,<br />
vor allem Apple trieb diese Entwicklung<br />
lange Jahre maßgeblich voran. Erste<br />
Streaming-Lösungen kamen somit zu -<br />
nächst aus dem IT-Umfeld, wobei so mancher<br />
Pionier von damals auch heute noch<br />
mit zu den führenden Anbietern in diesem<br />
Bereich zählt und viele davon längst das<br />
ehemals schlechte Image der IT-Welt abgelegt<br />
haben und auch im gehobenen Audio-<br />
Segment – mit Einschränkungen – anerkannt<br />
werden.<br />
Erst nach und nach entdeckten die alteingesessenen<br />
Unternehmen der Consumer<br />
Electronics, dass sich hier ein Segment<br />
auftut, das ein immenses, bislang kaum für<br />
möglich gehaltenes Potential bereit hält,<br />
und entwickelten nach und nach ebenfalls<br />
Produkte, die sich in das immer mehr entwickelnde<br />
neue Ökosystem integrieren ließen.<br />
Das anfängliche Chaos mit verschiedensten<br />
Technologien lichtete sich nach<br />
und nach, indem sich Industrie-Konsortien,<br />
bestehend aus Unternehmen der IT, aber<br />
auch Consumer Electronic formierten und<br />
für einheitliche Standards sorgten, die eine<br />
herstellerunabhängige Nutzung erlaubten.<br />
Smart vernetzt<br />
Inzwischen kann man eigentlich kein Gerät<br />
der Unterhaltungs-Elektronik kaufen, das<br />
nicht über eine Netzwerk-Schnittstelle verfügt<br />
und auf Inhalte im lokalen Netzwerk<br />
oder über Online-Dienste zugreifen kann.<br />
Selbst unsere Fernseher sind inzwischen<br />
Smart und sorgen dafür, dass das eigentliche<br />
Fernsehen nach und nach zur Ne -<br />
bensache verkommt. Inhalte holt man sich<br />
künftig von überall – online – und nur<br />
noch gelegentlich von SAT, vom Kabel TV-<br />
Anbieter, oder über den terrestrischen<br />
Fernsehempfang.<br />
Denn mittlerweile hat auch die mit<br />
Abstand wohl schwerfälligste Industrie in<br />
diesem Spiel, nämlich die Content Anbieter<br />
selbst, und somit die weltweit agierenden<br />
Medienkonzerne erkannt, dass man – um<br />
weiterhin relevant zu sein – bestehende<br />
Geschäftsmodelle adaptieren, vielfach<br />
Heute verfügen viele Geräte auch über Schnittstellen zu Heimnetzwerken<br />
sogar komplett neue entwickeln muss.<br />
Wobei, so richtig ist dies bislang nur wenigen<br />
gelungen, dafür sind neue entstanden,<br />
die die Lücke füllen und damit überaus<br />
erfolgreich sind. Hier sei als wohl markantestes<br />
Beispiel Apple mit dem iTunes Online<br />
Store genannt, der weltweit inzwischen als<br />
mächtigster Musik-Anbieter gilt und<br />
natürlich auch schon unter anderem Filme<br />
und TV-Serien im Angebot hat.<br />
Vom Handy drahtlos zum TV und<br />
in die Audio-Anlage<br />
Gesteuert werden übrigens all diese Mög -<br />
lichkeiten mit den bereits vielfach erwähnten<br />
Smartphones und Tablets, die ja ohnedies<br />
schon unsere täglichen Begleiter sind<br />
und – dank optionaler Apps – über einen<br />
immensen Funktionsumfang verfügen.<br />
Abgesehen davon fungieren diese mo bilen<br />
Teile vielfach auch direkt als Quellgeräte,<br />
die ihre Inhalte drahtlos an Fernseher, AVoder<br />
HiFi-System bis hin zur kompaktesten<br />
Audio-Lösung im Schlaf zimmer senden<br />
können.<br />
Besonders interessant erscheint uns, dass<br />
all die Möglichkeiten, die wir bislang aufzählten,<br />
keine Zukunftsvision sind, sondern<br />
bereits eine immense Verbreitung haben<br />
und vor allem von einer jugendlichen Ziel -<br />
gruppe intensiv genutzt werden. Allein, wir<br />
sprechen hier von einer Welt, in der leider<br />
oft allein Quantität, und weniger Qualität<br />
zählt. Dabei ließe sich all dies auch auf den<br />
Bereich High-end übertragen, denn auch<br />
hier bieten längst seit Jahr und Tag als<br />
tadellos beleumundete und stets auf beste<br />
Qualität bedachte Hersteller entsprechende<br />
Lösungen an.<br />
Die Basis, die ist die gleiche wie im<br />
Consumer-Segment, den Unterschied bilden<br />
allein Faktoren, die seit jeher qualitätsbestimmend<br />
in der Welt der HiFi waren:<br />
dies ist vor allem der Verstärker und das<br />
Lautsprecher-System. In diesem Fall spielen<br />
zudem Komponenten wie ein D/A-<br />
Wandler natürlich ebenfalls eine maßgebliche<br />
Rolle. Viel weniger relevant als oftmals<br />
angenommen aber ist die Art des<br />
Quellmaterials. Selbst ein Musikstück in<br />
Form einer MP3-Datei kann auf einem<br />
hochwertigen Audio-System, das nach<br />
allen Regeln der HiFi zusammen gestellt<br />
ist, überzeugend klingen. Besser ist‘s aber<br />
natürlich, wenn hochauflösende Audio-<br />
Daten vorliegen, etwa im FLAC-Format und<br />
als so genannte Studio Master-Files, die<br />
ein Qualitätsniveau erlauben, das dem<br />
Original-Mastertape entspricht. Längst im<br />
Web zu haben, und zwar zu geradezu<br />
erstaunlich günstigen Preisen.<br />
Es spricht also rein gar nichts dagegen,<br />
dass man sich selbst als ausgewiesen<br />
audiophiler Musikliebhaber mit all den<br />
Möglichkeiten einer vernetzten HiFi- und<br />
AV-Welt beschäftigt, denn sie eröffnet völlig<br />
neue Möglichkeiten und verbindet diese<br />
mit einem Komfort, der bislang undenkbar<br />
war. Zumal all die neuen Optionen ja in<br />
keinster Weise im Widerspruch zu Bes teh -<br />
endem stehen, sondern diese nur erweitern.<br />
Ein moderner Streaming-Client einer<br />
renommierten HiFi-Schmiede passt sicher<br />
wunderbar neben den Schallplattenspieler<br />
des gleichen Herstellers ...<br />
Michael Holzinger<br />
Chefredakteur sempre-audio.at –<br />
Das audiovisuelle Web-Magazin