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MaiFrühling<br />

bis 20.Juni<br />

Über die folgenden Jahre des Krieges berichtet Schaudig: Am 6. März 1628 kam der<br />

französische General de Guise, am 2. April Herzog Maximilian von Sachsen mit zwölfhundert<br />

Reitern, die außer Lebensmitteln auch viele Pferde raubten. Als Tilly, (Anmerkung:<br />

Generalissimus der kaiserlichen katholischen Truppen) am 7. September 1631 bei Breitenfeld<br />

aufs Haupt geschlagen, <strong>sich</strong> nach Bayern zurückzog, kamen seine Horden, nachdem am 7.<br />

November Ansbach genommen war, <strong>hier</strong>her und damit ergoss <strong>sich</strong> eine Flut von Elend über die<br />

unglückliche Stadt. In seinem Bericht ans Konsistorium gibt der damalige Dekan Cöler eine<br />

ergreifende Schilderung der ausgestandenen Leiden. Er selbst wurde so geschlagen, dass sein<br />

“einer Arm ganz schwarz” wurde. Der Diakon Tilemann Flösser wurde geraitelt. Es wurde<br />

ihm ein Strick um den Kopf gelegt und solange zugezogen, bis die Hirnschale platzte. Am<br />

8. März 1634 ist er infolge der Mißhandlungen gestorben. Viele Bürger wurden geschlagen,<br />

gebunden, niedergeschossen, aufgehängt, Frauen und Jungfrauen auf offener Straße<br />

geschändet, Kinder in den Armen ihrer Mutter ermordet. <strong>Das</strong> “Kapitelsgütschlein”<br />

des Dekans wurde mit Betten gefüllt und mit einem geraubten<br />

Pferd davon gefahren. Der erstattete Bericht gibt den Wert des geraubten<br />

Goldes und Silbers, der Hausgeräte und Waren auf 26.825 Gulden an.<br />

Außerdem verlor das Spital 1.700 Gulden, 61 Malter Korn, 58 Malter<br />

Dinkel, 94 Malter Haber, 9 Paar Ochsen, 22 Stück Rindvieh, 25 Pferde<br />

und 211 Stück Schafe. Im September 1632 kamen die Schweden <strong>hier</strong>her, die<br />

die Bewohner der Stadt als Glaubensbrüder, besonders auch auf die Fürbitte der<br />

vormundschaftlichen Regierung, schonten. <strong>Sie</strong> erhielten auch eine<br />

Schutzwache. Nach Gustav Adolphs Tod (Anmerkung: Er war König von Schweden), der am<br />

16. November 1632 bei Lützen gefallen war, entartete aber auch das schwedische Heer mehr<br />

und mehr. Die Heeresabteilung, die 1633 <strong>hier</strong>her kam, gab <strong>sich</strong> der Plünderung hin, bis die<br />

vormundschaftliche Regierung vom schwedischen Kanzler Axel Orenstierna für Feuchtwangen<br />

eine Schutzwache erlangt hatte. Als aber am 6. März 1634 das schwedisch -<br />

deutsche Heer bei Nördlingen geschlagen wurde, wobei der ansbachische Erbprinz Georg<br />

Friederich verloren ging, ergossen <strong>sich</strong> die katholischen Scharen wieder über das Frankenland.<br />

Nach Feuchtwangen kamen 130 Verwundete, die 60 Tage lang verpflegt werden mussten und<br />

in dieser Zeit 37 Simra Korn, 250 Eimer Bier, 1.500 Pfund Fleisch verbrauchten. Hernach<br />

zogen die Generale Strozzi und Johann von Werth <strong>hier</strong> durch, wobei wieder geplündert wurde.<br />

Noch in demselben Jahre, am 1. November traf der Altsächsische Regimentsstab mit der<br />

ganzen Regiments - Artillerie <strong>hier</strong> ein und blieb in der Stadt und Umgegend bis zum 1. Juni<br />

<strong>Das</strong> totale Chaos<br />

Z

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