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Oktober Herbst bis 22. Dezember<br />

zur Bedeckung und durchsuchte in der Stadt und den umliegenden Dörfern alle Häuser, Böden,<br />

Scheunen und Ställe und schrieb alles auf, was er an Getreide, Früchten und Vieh vorfand, um<br />

darüber ins schwedische Lager nach Ulm, wo man Mangel an Lebensmitteln hatte, zu<br />

berichten. Wenige Tage darauf kam Obrist Gorsch, der das Getreide auf Wagen laden und<br />

fünfzehnhundert Ochsen, Kühe, Schafe und Schweine forttreiben und den Befehl zurückließ,<br />

neues Getreide herbeizuschaffen und sechzigtausend Pfund Brot, fünfzig Faß Bier und 100 Säcke<br />

Futterkorn für seine Rückkehr bereit zu halten. Vollends rückten am 22. Oktober 1648 noch<br />

sieben Regimenter unter dem Befehl des französischen Generalmajors Bobo ein, von denen drei<br />

Regimenter drei Tage, zwei Regimenter fünf Tage und zwei Regimenter 10 Tage im<br />

Sulzachgrunde liegen blieben und raubten, was ihre Vorgänger übriggelassen hatten. Zuletzt<br />

trafen am 28. Oktober noch Wrangel und Turenne mit achtundzwanzig schwedischen Oberten<br />

ein, so dass man die notwendigen Lebensmittel aus den entferntesten Ortschaften mit Gewalt<br />

beizutreiben genötigt war.<br />

Es war eine merkwürdige Fügung, dass die Kunde von dem langersehnten Frieden, der am 24.<br />

Oktober zu Münster und Osnabrück in Westfalen geschlossen wurde und deshalb der<br />

westfälische heißt, die beiden obersten Herrführer Wrangel und Turenne (Anmerkung: Karl<br />

Gustav, Graf v. Wrangel, geb. 1613, seit 1636 bei dem schwedischen Feldzug in Deutschland,<br />

führte seit dem Rücktritt Torstenssons 1646 den Oberbefehl in Deutschland. Gestorben 1676 auf<br />

Rügen. Henri de Catour d Auvergne, Vikomte de Turenne, geb. 1611 zu Sedan, evangelisch,<br />

focht unter Herzog Bernhard von Weimar im dreißigjährigen Krieg, wurde 1644 Marschall,<br />

1668 katholisch, ließ 1674 im zweiten Raubkrieg die Pfalz verwüsten und fiel 1675<br />

gelegentlich eines Erkundungsrittes<br />

Zweitausend<br />

bei Sasbach in Baden.) da<strong>hier</strong> in Feuchtwangen überraschte.<br />

Mit heißem Dank hörten die Bewohner Feuchtwangens die Botschaft, die aber bei Wrangel den<br />

höchsten Zorn auslöste darüber, dass es nun mit dem Waffenhandwerk zu Ende ging. Der im<br />

Jahre 1711 als neunundachzigjähriger Greis verstorbene Feuchtwanger Ratsherr Leonhard<br />

Mayer war Augenzeuge, wie Wrangel mit Scheltworten den ersten Eilboten, der die<br />

Friedensnachricht brachte, von <strong>sich</strong> wies, als aber der zweite und dritte kam, voll Zorn seinen<br />

Generalshut ergriff, ihn auf den Boden schleuderte und mit Füßen darauf herumtrat. [...]<br />

fast zu spät.

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