Die komplette Studie mit allen Ergebnissen und Details ... - P3 Group
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Implikationen<br />
Auf Basis der Untersuchungsergebnisse <strong>und</strong> der daraus gewonnenen Erkenntnisse<br />
können Handlungsempfehlungen für die Automobilhersteller, Infrastrukturbetreiber,<br />
IKT-Anbieter <strong>und</strong> für weitere Stakeholder im Bereich der Elektromobilität<br />
abgeleitet werden.<br />
<strong>Die</strong> Ergebnisse dieser Analyse beanspruchen keinesfalls eine<br />
lückenlose Erfassung aller denkbaren Einflussfaktoren. Dennoch<br />
hat sich gezeigt, dass <strong>mit</strong> den hier betrachteten Determinanten<br />
die Kaufbereitschaft zu großen Teilen bereits erklärt werden<br />
kann. Besonders hervorzuheben sind letztendlich zwei zentrale<br />
Begriffe: Kosten <strong>und</strong> Umweltschutz.<br />
Insbesondere die aus K<strong>und</strong>ensicht zu hohen Anschaffungskosten<br />
hemmen die Verbreitung von Elektrofahrzeugen.<br />
Das Untersuchungsmodell zeigt ganz deutlich,<br />
dass sowohl ökonomische, als auch umweltbezogene<br />
Überlegungen eine große Rolle für die Kaufbereitschaft<br />
von Elektrofahrzeugen spielen. Insbesondere die<br />
noch hohen Anschaffungskosten stellen einen Ansatzpunkt zur<br />
Akzeptanzsteigerung dar, da nur etwa 24 % der befragten<br />
Personen überhaupt bereit sind, einen Aufpreis im Vergleich<br />
zu einem herkömmlich angetriebenen Pkw zu zahlen. Circa<br />
drei Viertel dieser Personen wiederum würden lediglich einen<br />
Aufpreis von bis zu 3.000 Euro akzeptieren. Betrachtet man<br />
jedoch die momentan üblichen Mehrkosten in diesem Bereich,<br />
wird deutlich, dass noch starker Handlungsbedarf besteht.<br />
Zudem sollte bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle<br />
beachtet werden, dass es durchaus unterschiedliche Präferenzen<br />
hinsichtlich der Finanzierungsform gibt. Beispielsweise<br />
geben 60 % der Befragten an, dass sie im Allgemeinen eher<br />
einen Kauf bevorzugen, während nur etwa 18 % die Leasingoption<br />
wählen würden.<br />
Gegenstand einer Vielzahl von Diskussionen ist die<br />
Ausgestaltung der Ladeinfrastruktur. Vergleicht man<br />
die Optionen Batteriewechsel <strong>und</strong> Ladesäule, so wird<br />
deutlich, dass über 40 % der Teilnehmer auf eine Ladesäule<br />
zurückgreifen würden <strong>und</strong> lediglich etwa 6 % einen Batteriewechsel<br />
bevorzugen. <strong>Die</strong>ses Ergebnis zeigt eine deutliche<br />
Tendenz, in welche Richtung die zukünftige Entwicklung gehen<br />
sollte. Darüber hinaus sprechen sich viermal so viele Personen<br />
für eine öffentliche Ladeinfrastruktur im Gegensatz zu einer<br />
halböffentlichen aus, auch wenn sich 75 % der Befragten prinzipiell<br />
beide Optionen vorstellen könnten. Zudem geben knapp<br />
50 % der Befragten an, über die Möglichkeit des privaten Ladens<br />
zu verfügen. <strong>Die</strong>se Aussagen deuten darauf hin, dass der Trend<br />
zum einen in Richtung des privaten Ladens geht <strong>und</strong> zum anderen<br />
in Richtung des öffentlichen Ladens, welches für Personen<br />
ohne eigenen Stellplatz zwingend notwendig ist.<br />
Im Hinblick auf die öffentlichen Ladeeinrichtungen<br />
werden vielfach die Abrechnungs- <strong>und</strong> Bezahlsysteme<br />
diskutiert. Vor allem die Infrastrukturbetreiber<br />
<strong>und</strong> die Hersteller der Ladeeinrichtungen stehen<br />
vor der Frage, welches die geeignetsten Methoden sind, bzw.<br />
welche Systeme vom K<strong>und</strong>en am besten angenommen werden.<br />
Eine Reduzierung der Varianten <strong>und</strong> eine da<strong>mit</strong> verb<strong>und</strong>ene<br />
Fokussierung auf wenige Systeme spart Entwicklungskosten,<br />
bzw. Anschaffungskosten für die Betreiber. <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />
dieser Untersuchung zeigen, dass die Bezahlung <strong>mit</strong> Bargeld<br />
sowie die Verwendung von Cash Cards von den Nutzern am<br />
ehesten gewünscht werden. Mit über 40 % setzt sich der Wunsch<br />
nach der Verwendung von Cash Cards deutlich von anderen<br />
Systemen ab. Verfahren im Zusammenhang <strong>mit</strong> ID-Cards bzw.<br />
der Fahrzeug-ID finden weniger Zuspruch. Mobilfunkbasierte<br />
Systeme wie SMS oder (mobiles) Internet bilden im durchgeführten<br />
Ranking den letzten Platz.<br />
<strong>Die</strong> Frage nach der geschätzten, momentan<br />
möglichen Reichweite der Elektrofahrzeuge macht<br />
deutlich, dass ein Großteil der Teilnehmer über<br />
durchaus realistische Vorstellungen verfügt, was auf einen überwiegend<br />
guten Kenntnisstand im Kontext der Elektromobilität<br />
schließen lässt. Jedoch ist auch ein nicht unerheblicher Anteil<br />
von Personen im Testfeld zu verzeichnen, welche scheinbar nur<br />
unzureichende Informationen diesbezüglich aufweisen. Um das<br />
Akzeptanzpotenzial weiter ausschöpfen zu können, ist es daher<br />
unerlässlich, die zum Teil noch bestehenden Informationslücken<br />
zu schließen. Eine offensivere Aufklärungsarbeit im Bereich der<br />
Elektromobilität eröffnet die Möglichkeit, weitere Zielgruppen<br />
zu erreichen, bzw. zu erschließen. Im Fokus der Kommunikation<br />
müssen die tatsächlichen Merkmale der Technologie <strong>und</strong><br />
deren Anwendungszwecke stehen, da<strong>mit</strong> K<strong>und</strong>en in die Lage versetzt<br />
werden, für sich persönliche Einsatzbereiche zu erkennen.<br />
Ebenso darf vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Nachhaltigkeit kein<br />
Zweifel mehr daran bestehen, dass durch Einsatz von Elektromobilität<br />
die Umwelt geschont werden kann. Gerade die<br />
Hersteller stehen in der Pflicht, neben der Werbung für ihre<br />
Produkte aktiv Aufklärungs- <strong>und</strong> Informationsarbeit zu leisten,<br />
da<strong>mit</strong> eine Neuorientierung in Richtung elektrisch angetriebener<br />
Fahrzeuge erfolgen kann.<br />
Basierend auf den <strong>Ergebnissen</strong> der <strong>Studie</strong> wurde in einer zweiten<br />
Untersuchung der Fokus auf die konkrete Ausgestaltung von<br />
Geschäftsmodellen zur Vermarktung von Elektro fahrzeugen<br />
gelegt (vgl. Pieper, Woisetschläger, Paternoga, Beuscher &<br />
Wachalski 2013). Von besonderem Interesse ist dabei die<br />
Identifizierung geeigneter Maßnahmen bzw. Anreize zur<br />
Reduzierung von <strong>mit</strong> Elektromobilität einhergehenden Nachteilen<br />
wie z. B. die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten,<br />
die noch zu geringe Reichweite sowie die Unsicherheit<br />
hinsichtlich der Batterielebensdauer.<br />
14 Akzeptanz von Elektrofahrzeugen – Aussichtsloses Unterfangen oder große Chance?<br />
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