Neu auf der Burg - Landschulheim Burg Nordeck

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News 2 Das Leben eines technischen Angestellten im LSH Bodenleger – Dachdecker – Elektriker – Maler – Maurer – Schreiner – Waldarbeiter – Zimmermann – . . . uns könnten noch viele andere Berufe einfallen. Unsere technischen Angestellten sind Allrounder im wahrsten Sinne des Wortes und langweilig wir es ihnen nie. Ob es um die Renovierung von Dächern oder Räumen geht, um die Erhaltung der alten Burggemäuer, um Reparaturen aller Art oder um Baumfällarbeiten in der nahen Umgebung des Landschulheims – immer sind unsere Mitarbeiter mit Sachverstand zur Stelle. Die Abbildungen auf dieser Seite vermitteln Ihnen einen kleinen Eindruck. Die Vielfalt an Tätigkeiten kommt auch unserem Schreinerlehrling Robin Ribbe zu Gute – übrigens ein ehemaliger Schüler des Landschulheims. Im Newsletter 1 berichtete er im Mai diesen Jahres: „Während der gemeinsamen Arbeiten führe ich auch Tätigkeiten aus, welche nur bedingt mit dem Berufsbild eines Schreiners zu tun haben, aber meine Fähigkeiten ständig erweitern, wofür ich dankbar bin!“ „All das, was ich hier in der Praxis lerne, wird mir später einmal sehr von Nutzen sein!“ An dieser Stelle wollen wir unseren fleißigen Mitarbeitern einmal einen herzlichen Dank und unseren Respekt aussprechen. Unser Internat wird schöner! Renovierungsmaßnahmen in den Sommerferien 2009 Neben den Standard-Renovierungen wurde in den Sommerferien an vielen Stellen gehämmert, gezimmert, gebaut. Einen kleinen Überblick finden Sie hier. • Neues Schulhaus > Dach neu > Decken unterhalb Toilette neu eingezogen > Verrohrung erneuert > Urinale neu • Burg > Ehem. Dienstzimmer zu Familienraum umgebaut > Ehem. Schülerzimmer zu Dienstzimmer umgebaut – Durchbruch für angegliederte > Dusche und WC > Betreuerzimmer > Große Teilbereiche neu gestrichen > Mehr Toiletten in der Burg • Ulmenhaus > Büro renoviert
Thema Herr Egon Trapp Unsere technischen Mitarbeiter im Fokus Heute: Die Küche Gutes, gesundes und abwechslungsreiches Essen trägt nicht unwesentlich zur Zufriedenheit und zum Wohlbefinden unserer Internatsschüler bei. Unser fleißiges Küchenpersonal schafft es immer wieder, diesem Anspruch gerecht zu werden. Hier einmal die Fakten: Das Küchenpersonal besteht aus sechs Mitarbeiterinnen und Herrn Ziegler, unserem Küchen- und Hauswirtschaftsleiter. Gearbeitet wird in drei Schichten: > eine Woche Frühschicht von 7 Uhr bis 14.15 Uhr, > eine Woche Spätschicht von 14.30 Uhr bis 19.30 Uhr, > alle vier Wochen Sonntagsdienst mit Früh- und Spätschicht. Zusätzlich unterstützen die Damen unseres Reinigungspersonals die Küche beim Tische decken, Spülen und beim Sonntagsdienst. Unserem „Tischlein-deck-dich-Team“ ein großes Lob und ein herzliches Dankeschön, denn: Einmal gut kochen kann jeder, aber permanent mit leckeren Gerichten zu überraschen ist eine Kunst! Von der Selbstversorgung zur modernen Küche! Das Wort „Selbstversorgung“ war nicht nur ein Schlagwort, sondern einst Programm auf Burg Nordeck und gehörte zum Erziehungskanon. Wer wäre besser geeignet, uns von den „schönen alten Zeiten“ zu berichten, als unser ehemaliger Heim- und Schulleiter Herr Egon Trapp, dessen Erzählungen wir hier zusammenfassen möchten. „Wir waren stolz darauf, uns im Landschulheim Burg Nordeck in vielen Bereichen selbst versorgen zu können, und nicht nur unsere Gärtner sorgten für die Anpflanzung, Aufzucht, Pflege und Ernte, sondern auch unsere Internatsschüler waren in die Arbeiten mit eingebunden. Große Rasenflächen, wie sie heute zu sehen sind, existierten damals nicht. So gab es z.B. früher auf der linken Seite des Mauergartens gegenüber dem Ulmenhaus auf der Brunnenseite eine große Erdbeerplantage mit herrlichen Erdbeerfrüchten, die vom Küchenpersonal sorgsam zu köstlichen Marmeladen verarbeitet wurden. Die andere Hälfte des Gartens war mit Johannisbeer- und Stachelbeersträuchern bepflanzt. Zur Erntezeit mussten die Kinder helfen, die Früchte zu pflücken. Das frische Obst wurde zu leckerem Nachtisch und Quarkspeisen verarbeitet. Was übrig war, wurde eingemacht und diente als Wintervorrat. Nun lagert dort ein 80.000 Ltr. Heizöltank in der Erde, von dessen spektakulärer Anlieferung das Dorf heute noch spricht. Oberhalb des Lustgartens ist heute noch der Gedenkstein für Götz-Eberhard Freiherr von Nordeck zu Rabenau – der letzte seines Stammes – zu besichtigen. Dies war das Anbaugebiet der Himbeerplantage des Landschulheims. Jedes Jahr aufs Neue erntete man hier die leckersten Himbeeren. Dort, wo heute das Erdmann-Geheeb-Haus und das Rilke-Haus stehen, erstreckte sich früher der sog. Jakobsacker. Alteingesessene Nordecker nennen dieses Gebiet noch heute so. Hier wuchsen einst die besten Kartoffeln auf dem schuleigenen Kartoffelacker. Zur Erntezeit sammelten die Schüler dort während der Schul- und Freizeit die biologisch angebauten Knollen, die für den Wintervorrat eingelagert wurden. Natürlich freuten sich alle fleißigen Helfer nach getaner Arbeit auf die obligatorischen Kartoffelfeuer. Wie wunderbar schmeckten die frisch geernteten -, in der Glut gegarten Köstlichkeiten. Am Bienenhaus bis hin zum Sachsenring wuchsen Obstbäume, die den neuen Eltern gerne beim Rundgang auf dem Burggelände gezeigt wurden. Kam die Erntezeit, halfen alle eifrig mit, die Früchte zu sammeln. Dann war in der Küche Einmachzeit! Man kann sich vorstellen, dass dann alle Hände gebraucht wurden, um die frische Ware zu verarbeiten – was weg musste, musste weg! Unter dieser Maßgabe halfen alle verfügbaren Kräfte mit und in der Küche herrschte Hochbetrieb. Oberhalb der Burg am Goethehaus erstreckte sich früher der sogen. Lustgarten, wo u. a. Salat, Bohnen, Gurken, Schwarzwurzeln, Porree, Rote Beete, Tomaten, Petersilie, Schnittlauch und viele andere Gemüsesorten und Kräuter angepflanzt wurden. Hier befindet sich noch heute, zu Ehren des Gründers des Landschulheims Burg Nordeck, der Otto-Erdmann- Gedenkstein. Am hintern Ende des Lustgartens stand früher ein großes Gewächshaus, in dem Gemüsepflanzen und Blumen für die Dekoration des Burggeländes angezüchtet wurden. Unzählige Stiefmütterchen erblickten hier das Licht der Welt. Im Lustgarten wächst eine Reihe von acht stattlichen Eiben, die unter Denkmalschutz stehen. Damals war vieles noch reine Handarbeit. Die gesamte Gartenarbeit sowie die Pflege des gesamten Burggeländes wurde von zwei Gärtnern und einer Halbjahreskraft bewältigt. Und man staunt, wenn man hört, dass das einzige motorisierte Hilfsmittel ein Benzin-Pflug war!" Herr Trapp erinnert sich: „Unser damaliges Motto war: Ohne Gift – aus deutschen Landen frisch auf den Tisch. Dieses Motto überzeugte und begeisterte die Eltern immer wieder aufs Neue, wenn wir sie durch unsere Gärten führten!“ Wir danken Herrn Egon Trapp ganz herzlich für seine Ausführungen. Herr Egon Trapp ist u. a. 3. Vorsitzender der Egon- Trapp-Stiftung sowie 2. Vorsitzender des Schulträgervereins des Landschulheims Burg Nordeck. 3
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