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Aktivurlaub im Land der Wälder und Seen

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FLUGZIEL KANADA<br />

Kanada: Weite <strong>und</strong><br />

unberührte Natur<br />

Seit Le<strong>der</strong>strumpfs Brü<strong>der</strong> die Wäl<strong>der</strong> Nordamerikas durchstreiften, hat sich Kanada<br />

stark gewandelt. Die He<strong>im</strong>at von indianern <strong>und</strong> Trappern wurde zum mo<strong>der</strong>nen Vielvölkerstaat<br />

mit großen Wirtschaftsmetropolen <strong>und</strong> mo<strong>der</strong>nster Technik. Und doch hat sich nicht<br />

viel verän<strong>der</strong>t, in manchen Regionen. Fast unberührte Natur, eine reiche Tierwelt <strong>und</strong> wirklich<br />

einsame Gegenden laden zum Aufatmen vom Alltagsstress. <strong>Land</strong>schaften gibt es von <strong>der</strong> rauen Felsenküste<br />

<strong>im</strong> Osten über weite Ebenen <strong>und</strong> schroffes Hochgebirge bis zum milden Regenwald <strong>im</strong> Westen.<br />

Ankommen heißt es aber <strong>im</strong>mer erstmal: in den Städten.<br />

Vancouver ist die<br />

drittgrößte Stadt<br />

Kanadas. Von hier<br />

aus lassen sich sowohl<br />

Aktivitäten auf<br />

dem Wasser, als auch<br />

Exkursionen in die<br />

Berge unternehmen<br />

Yeeehaww!!!“ hallt es durch die heiße<br />

Luft. Ein Echo kommt aus tausend Kehlen<br />

von den dicht besetzten Rängen, als<br />

sich das weite Gatter öffnet: Der halbwilde Junghengst<br />

mit dem Cowboy auf dem Rücken bockt<br />

<strong>und</strong> krümmt sich, schleu<strong>der</strong>t die Hufe hoch in<br />

die Luft. Seine menschliche Last wird er aber<br />

nicht so schnell los, die klammert sich mit seiner<br />

rechten Hand an den schmalen Gurt ums<br />

Pferd, ihre an<strong>der</strong>en Gliedmaßen schlenkern auf<br />

<strong>und</strong> ab wie bei einer Lumpenpuppe – aber ihr<br />

Hut sitzt. Nach acht Sek<strong>und</strong>en ohne Abwerfen<br />

ist <strong>der</strong> Cowboy <strong>im</strong> Finale, er rutscht vom Pferd,<br />

die Menge tobt <strong>und</strong> die bunten „Rodeo Clowns“<br />

kümmern sich um den Vierbeiner. „Die Broncos<br />

sind extra auf Bockigkeit gezüchtet“, erzählt Jeff<br />

Wilson, ein treuer Helfer <strong>der</strong> Calgary Stampede,<br />

„das ganze Jahr über leben sie fast ungestört auf<br />

riesigen Weiden, aber ein paar Tage <strong>im</strong> Jahr müssen<br />

sie ran. Zum Rodeo hier in Cowboy Country.“<br />

Der Stolz ist ihm ins verschwitzte faltige Gesicht<br />

geschrieben, es ist heiß. Wie fast jeden Juli in<br />

Calgary, wenn die Stadt <strong>im</strong> Herzen von Kanadas<br />

Westen ihre Ursprünge feiert. Zehn Tage lang<br />

Rodeo <strong>und</strong> Kälbertreiben, festliche Paraden, ein<br />

riesiger Jahrmarkt. Und während <strong>der</strong> Stampede<br />

gehen auch sonst höchst seriöse Banker, Priester<br />

o<strong>der</strong> kleine alte Ladies mit Stetson, Cowboystiefeln<br />

riesiger Gürtelschnalle an den Jeans aus<br />

dem Haus.<br />

Calgary ist ein gutes Beispiel dafür, wie nah<br />

Kanadas Städte ihrer Geschichte sind. Jener Geschichte,<br />

die lange nur die Siedlungsgeschichte<br />

<strong>der</strong> letzten dreihun<strong>der</strong>t Jahre war, inzwischen<br />

aber auch die Traditionen <strong>der</strong> schon vorher dort<br />

lebenden Völker umfasst. Schließlich leitet sich<br />

<strong>der</strong> Staatsname wohl aus dem Indianischen ab,<br />

von „kanata“ für Siedlung o<strong>der</strong> Dorf.<br />

Und die Städte sind <strong>der</strong> <strong>Land</strong>schaft nah, die<br />

sie umgibt. So dünn ist das <strong>Land</strong> besiedelt – vier<br />

von fünf Kanadiern leben in <strong>der</strong> Stadt – dass sogar<br />

bei den Metropolen wie Toronto r<strong>und</strong> eine<br />

St<strong>und</strong>e Fahrt genügt, um komplett in freier Natur<br />

zu sein. Zwei Millionen <strong>Seen</strong> hat das <strong>Land</strong>,<br />

Wald auf einem Viertel seiner Fläche <strong>und</strong> die<br />

längste Küstenlinie <strong>der</strong> Welt. Von Vancouver an<br />

<strong>der</strong> Westküste aus gelangt man schnell ins Grüne.<br />

Etwa auf Vancouver Island, vor dem sich auch<br />

regelmäßig Wale beobachten lassen. Vancouvers<br />

Gegenpol Halifax an <strong>der</strong><br />

Ostküste liegt eingebettet<br />

Nordpolarmeer<br />

in eine fjordähnliche Wald-<br />

Kotzebue<br />

Fairbanks<br />

Nome<br />

landschaft direkt am Atlan-<br />

Bethel<br />

Kodiak<br />

Anchorage<br />

Whitehorse<br />

Juneau<br />

Kanada<br />

Hudsonbuchttik,<br />

mit Leuchtürmen <strong>und</strong><br />

Edmonton<br />

Pazifik<br />

Kelowna<br />

Calgary<br />

<strong>der</strong> Bay of F<strong>und</strong>y mit einem<br />

Vancouver<br />

Seattle<br />

Kalispell/Glacier Park<br />

Spokane<br />

Billings/Yellowstone<br />

enormen Tidenhub von bis<br />

Eugene<br />

Redmont<br />

Medfort<br />

Boise<br />

Halifax<br />

zu 20 Metern.<br />

Der zweitgrößte Staat <strong>der</strong> Welt ist beinahe so<br />

groß wie Europa, hat aber weniger Einwohner<br />

Calgary hingegen liegt als Polen. Mit fast zehn Millionen Quadratki-<br />

mitten <strong>im</strong> Inland, r<strong>und</strong>lometern Fläche bedeckt Kanada 41 Prozent<br />

herum erstrecken sich die des nordamerikanischen Kontinents <strong>und</strong><br />

„Great Plains“, die plat- erstreckt sich über sechs Zeitzonen. Bevor die<br />

ten, weitläufi gen Prärien, Europäer ab dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t ins <strong>Land</strong><br />

über denen sich <strong>im</strong> blauen schwemmten, teilten sich <strong>im</strong> Süden die First<br />

H<strong>im</strong>mel oft spektakuläre Nations – Indianerstämme wie Cree, Blackfoot<br />

weiße Wolkentürme auf- <strong>und</strong> Haida – <strong>und</strong> <strong>im</strong> unwirtlichen Norden die<br />

bauen. Weit am Horizont Inuit die Region. Eine dritte Gruppe indigener<br />

ist das Band <strong>der</strong> Rocky Bevölkerung entwickelte sich in <strong>der</strong> Folgezeit:<br />

Mountains zu erahnen. Die die Métis, Nachkommen europäischer Trapper<br />

einst riesigen Büffelherden<br />

<strong>der</strong> Ebenen sind längst geschrumpft<br />

auf kleine Be-<br />

<strong>und</strong> Händler <strong>und</strong> einhe<strong>im</strong>ischer Frauen.<br />

stände in <strong>und</strong> um Nationalparks, doch die darauf<br />

folgende Tradition <strong>der</strong> Cowboys – <strong>und</strong> taffer Cowgirls<br />

– ist noch lebendig. Dort leben die gehörnten<br />

Fleischvorräte Kanadas, durch die Calgary zum<br />

größten Rin<strong>der</strong>umschlagplatz des Staates wurde.<br />

Heute prägen Hochhäuser die Silhouette Calgarys,<br />

große Ölschiefervorkommen in <strong>der</strong> Region<br />

haben sie zur Wirtschaftsmetropole gemacht.<br />

Doch „Cowboy Country“ ist ganz nah:<br />

„Am besten ab auf die Farm!“, empfi ehlt Jeff,<br />

„den ganzen Tag <strong>im</strong> Sattel verbringen, auf dem<br />

Pferd das Vieh über die Prärie treiben… Und<br />

abends am Lagerfeuer mit dem Bier in <strong>der</strong> Hand<br />

in die Sterne gucken!“ Kein Problem in Alberta,<br />

es gibt genügend Farmen, die zahlende Gäste<br />

aufnehmen <strong>und</strong> sich über ein paar Extra-Hände<br />

16 Condor Condor 17<br />

© TTourism British Columbia<br />

Atlantik

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