[PDF] Die März-Ausgabe des P.T. Magazin - LifePR.de
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Wirtschaft<br />
Unwichtig für das Alltagsgeschäft<br />
<strong>Die</strong> Frauenquote wird überbewertet – Stimmen aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Mittelstand<br />
<strong>Die</strong> Kanzlerin ist das Aushängeschild <strong>de</strong>r CDU. Ob sie die gleiche Anerkennung genießen<br />
wür<strong>de</strong>, wenn sie per Quotenregelung gewählt wor<strong>de</strong>n wäre?<br />
Hersteller von<br />
wie<strong>de</strong>rverwendbaren<br />
Kunststoffverpackungen<br />
Schoeller Arca Systems GmbH<br />
Sacktannen, 19057 Schwerin<br />
Tel.: +49 385 6452 0<br />
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www.schoellerarcasystems.<strong>de</strong><br />
Wer hätte das gedacht? Den heftigsten<br />
Streit über Sinn, Zweck und Ausgestaltung<br />
einer Frauenquote für Führungsaufgaben<br />
in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft führen<br />
in schöner Regelmäßigkeit zwei Frauen:<br />
<strong>Die</strong> Bun<strong><strong>de</strong>s</strong>ministerinnen Ursula von <strong>de</strong>r<br />
Leyen und Kristina Schrö<strong>de</strong>r. Bei<strong>de</strong> gelten<br />
als ehrgeizig und wür<strong>de</strong>n sich kaum als<br />
Quotenfrauen einordnen lassen wollen.<br />
Das <strong>de</strong>nkt <strong>de</strong>r Mittelstand<br />
Ob eine Frauenquote für Führungsfunktionen<br />
in <strong>de</strong>utschen Unternehmen sinnvoll<br />
ist, das hat das Sin<strong>de</strong>lfinger Personalberatungsunternehmen<br />
Centomo GmbH & Co.<br />
KG in einer Umfrage mit <strong>de</strong>m Titel „Frauenquote:<br />
Das <strong>de</strong>nkt <strong>de</strong>r Mittelstand“ unter<br />
1.300 Entschei<strong>de</strong>rn aus <strong>de</strong>m Mittelstand<br />
zwischen Nordseestrand und Alpenrand<br />
ermittelt - mit beachtlichen Ergebnissen:<br />
Für über 80 Prozent <strong>de</strong>r befragten Unternehmer<br />
o<strong>de</strong>r Geschäftsführer – 57 Prozent<br />
waren weiblich, 43 Prozent männlich<br />
– spielt die Frauenquote für die tägliche<br />
Arbeit überhaupt keine Rolle.<br />
Fast 70 Prozent sind zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Ansicht, dass Quoten grundsätzlich das<br />
Leistungsprinzip konterkarieren. Führen<br />
Politik und Medien in Deutschland also<br />
eine Phantom<strong>de</strong>batte? „Es spricht vieles<br />
dafür“, sagt Centomo-Geschäftsführer<br />
Michael Zondler, <strong>de</strong>r das Thema versachlichen<br />
will. „Wir hatten schon aus vielen<br />
Gesprächen mit unseren Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Eindruck,<br />
dass mit <strong>de</strong>r Frauenquote in Berlin<br />
ein Thema aufgeblasen wird, das so in<br />
<strong>de</strong>n Betrieben überhaupt nicht existiert<br />
und die Politiker mehr interessiert als die<br />
Betroffenen. Vor diesem Hintergrund sind<br />
die Ergebnisse nicht überraschend.“<br />
Agieren Frauen umsichtiger?<br />
Oftmals wer<strong>de</strong> im Zusammenhang mit<br />
<strong>de</strong>r scheinbaren Notwendigkeit einer<br />
Frauenquote <strong>de</strong>r Eindruck erweckt, dass<br />
weibliche Vorgesetzte umsichtiger agierten<br />
o<strong>de</strong>r mehr Einfühlungsvermögen mitbringen.<br />
Hierfür gibt es in <strong>de</strong>r Wertung <strong>de</strong>r<br />
Praktiker keine Klarheit: 40 Prozent <strong>de</strong>r<br />
Befragten sind hier unsicher, jeweils rund<br />
30 Prozent sprechen sich für (29 Prozent)<br />
bzw. gegen (31 Prozent) diese These aus.<br />
In <strong>de</strong>r Konsequenz fin<strong>de</strong>t sich auch keine<br />
32 P.T. MAGAZIN 2/2012<br />
32-33_Wirtschaft.indd 2 22.02.2012 13:52:29<br />
(Foto: Ah Keung/Flickr.com)<br />
Iris Helbeck grün<strong>de</strong>te 1991 die<br />
Forster Industrie- und Kesselreinigung<br />
GmbH. Heute beschäftigt<br />
sie über 500 Mitarbeiter und ist<br />
Preisträgerin <strong><strong>de</strong>s</strong> „Großen Preises<br />
<strong><strong>de</strong>s</strong> Mittelstan<strong><strong>de</strong>s</strong>“<br />
Oskar-Patzelt-Stiftung<br />
n In <strong>de</strong>r Oskar-Patzelt-Stiftung wird<br />
<strong>de</strong>r Vorstand und das Kuratorium<br />
von vier Personen geleitet. Drei<br />
davon sind weiblich, also beträgt<br />
<strong>de</strong>r Frauenführungsanteil 75 Prozent.<br />
Ganz ohne Quote.<br />
Mehrheit für die Annahme, ein Mehr an<br />
weiblicher Führungsverantwortung hätte<br />
die Wirtschafts- und Finanzkrise verringert<br />
o<strong>de</strong>r gar verhin<strong>de</strong>rt: Insgesamt 64 Prozent<br />
sind <strong>de</strong>r Ansicht, dass dies nicht <strong>de</strong>r Fall<br />
wäre, wobei die weiblichen Befragten mit<br />
51 Prozent die Meinung vertreten, dass<br />
mehr Geschlechtsgenossinnen in Top-<br />
Positionen die Krise wohl besser gemeistert<br />
hätten. Fast 60 Prozent sind zu<strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r Ansicht, dass die Diskussion über die<br />
Frauenquote angesichts <strong>de</strong>r wirtschaftlichen<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung unangemessen ist.<br />
Klare Antworten gab es auf die Frage<br />
nach <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung von Quoten für das<br />
Leistungsprinzip: Mit einer satten Zweidrittel-Mehrheit<br />
(68 Prozent) stimmen die<br />
Befragten <strong>de</strong>r These zu, dass Quoten das<br />
Leistungsprinzip außer Kraft setzen, bei<br />
<strong>de</strong>n Männern stimmen hier 84 Prozent zu,<br />
bei <strong>de</strong>n befragten Frauen 56 Prozent. Für<br />
<strong>de</strong>n Fall, dass es tatsächlich eine gesetzlich<br />
geregelte Frauenquote für <strong>de</strong>utsche<br />
Unternehmen geben sollte, sprechen sich<br />
klare 72 Prozent <strong>de</strong>r Praktiker dafür aus,<br />
dass diese nicht nur für Führungsaufga-<br />
Prinzip GMV im Mittelstand<br />
ben gelten soll. Hier liegen die Ansichten<br />
von Frauen und Männern unter <strong>de</strong>n<br />
Befragten sehr dicht zusammen (Männer<br />
74 Prozent, Frauen 71 Prozent).<br />
In <strong>de</strong>r Praxis nicht erwünscht<br />
Bei Centomo sieht man sich in <strong>de</strong>r bisherigen<br />
Analyse <strong><strong>de</strong>s</strong> Themas Frauenquote<br />
nun weitgehend bestätigt: „Eine Frauenquote<br />
für Führungsaufgaben wird offensichtlich<br />
in <strong>de</strong>r Praxis nicht gewünscht und<br />
offensichtlich auch nicht benötigt. Hier<br />
klaffen politische Theorie und unternehmerische<br />
Praxis lei<strong>de</strong>r weit auseinan<strong>de</strong>r“,<br />
sagt Michael Zondler. Viel be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r<br />
als die Geschlechterfrage seien Fachkompetenz<br />
und Soft Skills. Zondler: „Wenn die<br />
Ministerinnen weiter streiten, ob man<br />
eine Quote braucht o<strong>de</strong>r nicht und wie<br />
man sie <strong>de</strong>nn umsetzt, dann sollten sie<br />
dies vielleicht in ihrer eigenen Bun<strong><strong>de</strong>s</strong>tagsfraktion<br />
tun: <strong>Die</strong> CDU/CSU-Fraktion<br />
hat nämlich mit 20,1 Prozent <strong>de</strong>n geringsten<br />
Frauenanteil aller im Bun<strong><strong>de</strong>s</strong>tag vertretenen<br />
Fraktionen.“ n<br />
Andreas Schultheis<br />
n GMV – Gesun<strong>de</strong>r Menschenverstand – ersetzt im Mittelstand unnötige Überregulierung. <strong>Die</strong><br />
"Frauen-Quote" beim Autohaus Hopp GmbH aus <strong>de</strong>m nie<strong>de</strong>rsächsischen Steyerberg, Finalist<br />
beim „Großen Preis <strong><strong>de</strong>s</strong> Mittelstan<strong><strong>de</strong>s</strong>“ 2011, beträgt 50 Prozent. Wie<strong>de</strong>reinsteigerinnen<br />
wer<strong>de</strong>n qualifizierte Arbeitsplätze für halbtags und Teilzeit zur Verfügung gestellt; sie wer<strong>de</strong>n<br />
geson<strong>de</strong>rt qualifiziert. Ganz ohne Quote.<br />
(Foto: Boris Löffert)<br />
2/2012 P.T. MAGAZIN 33<br />
32-33_Wirtschaft.indd 3 22.02.2012 13:53:20<br />
F I N A L I S T<br />
Großer Preis <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
MITTELSTANDES