Gottes Wort - Steinerlh.de
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lebendigem Leibe von "Gläubigen" verbrannt. Galileo Galilei konnte 9 Jahre<br />
später <strong>de</strong>m gleichen Schicksal nur <strong>de</strong>shalb entgehen, weil er seine heute<br />
unbestrittene Erkenntnis wi<strong>de</strong>rrief, die Er<strong>de</strong> drehe sich um die Sonne und nicht<br />
umgedreht.<br />
5. Die gesellschaftspolitische Komponente<br />
Religionen bieten ihren Mitglie<strong>de</strong>rn stets ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
und befriedigen somit ein wichtiges Grundbedürfnis <strong>de</strong>s Menschen: Einer<br />
Gemeinschaft anzugehören, in <strong>de</strong>r er sich geborgen und aufgehoben fühlt. Da<br />
keine Gemeinschaft ohne Regeln auskommt, erwächst aus allen Religionsformen<br />
stets formeller und informeller Zwang, <strong>de</strong>r sich aus geschriebenen Gesetzen und<br />
allgemeinen Anstandsregeln ergibt. Das ist nicht nur sinnvoll, son<strong>de</strong>rn auch bitter<br />
notwendig und so erfüllen die Religionen eine wichtige Aufgabe für unsere<br />
Gesellschaft – lei<strong>de</strong>r stark abnehmend. Es wird ein Wertemaßstab vermittelt, <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Umgang miteinan<strong>de</strong>r regelt. Ohne diese Werte (Gebote) und die darin<br />
enthaltene Solidarität hätte sich die Spezies „Mensch“ so nicht herausbil<strong>de</strong>n<br />
können. Ohne die propagierte Nächstenliebe und <strong>de</strong>n damit verbun<strong>de</strong>nen<br />
Solidaritätsgedanken hätte sich <strong>de</strong>r Mensch als Fehlversuch <strong>de</strong>r Evolution wohl<br />
längst erledigt: Der Mensch ist nur in einer Gemeinschaft überlebensfähig. Größe<br />
und Zusammenhalt <strong>de</strong>r Gemeinschaft bestimmen <strong>de</strong>ren Erfolg – gera<strong>de</strong> dann,<br />
wenn Völker mit unterschiedlichen Interessen miteinan<strong>de</strong>r konkurrieren.<br />
Eine Folge <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n „Gottlosigkeit“ in diesem Sinne ist ein<br />
galoppieren<strong>de</strong>r Egoismus – verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Unwillen, für an<strong>de</strong>re und die<br />
Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen. Die augenblickliche und<br />
zunehmen<strong>de</strong> Überbewertung <strong>de</strong>s Individuums wird übrigens zumin<strong>de</strong>st für<br />
unseren erweiterten Kulturkreis (in <strong>de</strong>m je<strong>de</strong>s "kleine Arschloch" glaubt, es sei <strong>de</strong>r<br />
Mittelpunkt <strong>de</strong>r Welt) fatale Folgen haben.<br />
An<strong>de</strong>rerseits ist es viel zu oft für das menschliche Zusammenleben fatal, wenn<br />
man von irgendwas überzeugt ist, von <strong>de</strong>m man eigentlich nur eine Theorie hat.<br />
Glauben be<strong>de</strong>utet nämlich „nicht wissen“. So ist es mehr als fragwürdig, was<br />
einzelne Religionen zu unterschiedlichen Zeiten als „gottesfürchtig“ ansahen und<br />
noch ansehen. Viele <strong>de</strong>r schlimmsten Massaker <strong>de</strong>r Menschheit haben sich aus<br />
Missionierungsproblemen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bekämpfung An<strong>de</strong>rsgläubiger ergeben: "Willst<br />
Du nicht mein Bru<strong>de</strong>r sein, schlag ich Dir <strong>de</strong>n Schä<strong>de</strong>l ein!" Des weiteren sind<br />
immer wie<strong>de</strong>r Menschen im Namen <strong>de</strong>s „Allmächtigen“ verführt wor<strong>de</strong>n, um<br />
handfeste weltliche Dinge durchzusetzen, um an<strong>de</strong>re Völker auszuplün<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>ren Land in Besitz zu nehmen. Auf bei<strong>de</strong>n Seiten wer<strong>de</strong>n stets die Waffen<br />
gesegnet.<br />
Diese Erkenntnisse dürften <strong>de</strong>n Philosophen Ludwig Feuerbach zu <strong>de</strong>r Aussage<br />
veranlasst haben, die Religionen seien von Menschen für Menschen gemacht<br />
wor<strong>de</strong>n, um diese führen und steuern zu können.<br />
Das Christentum kennt die sieben Todsün<strong>de</strong>n<br />
– Hochmut<br />
– Habsucht<br />
– Neid<br />
– Wut/Zorn<br />
– Trägheit<br />
– Völlerei und<br />
– Wollust,<br />
die elementare Verstöße gegen ein friedvolles und menschliches Miteinan<strong>de</strong>r<br />
beschreiben.<br />
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