Gottes Wort - Steinerlh.de
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Es ist absolut falsch, <strong>de</strong>n gesellschaftlichen Wert <strong>de</strong>r Religionen zu ignorieren, wie es<br />
so manche Atheisten tun. Unter <strong>de</strong>nen tummeln sich anscheinend sehr viele<br />
pseudointellektuelle Traumtänzer, <strong>de</strong>nen es gar nicht um die Religion geht – sie<br />
scheinen nur auf <strong>de</strong>m fatalen Irrweg zu sein, das menschliche Individuum sei das<br />
Maß aller Dinge. Und für je<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r seine eigene Rolle auf dieser Welt so <strong>de</strong>finiert,<br />
kommt je<strong>de</strong> einschränken<strong>de</strong> Regel einem Freiheitsverlust gleich - egal ob diese nun<br />
Teil eines religiösen o<strong>de</strong>r eines staatlichen Ordnungssystems ist. Die Ansicht, <strong>de</strong>r Staat<br />
sei für <strong>de</strong>n Bürger da und nicht umgedreht, <strong>de</strong>r Staat habe alles zu leisten aber nichts<br />
zu dürfen, ist eine verheeren<strong>de</strong> intellektuelle Fehlleistung. John F. Kennedy wird diese<br />
Aussage zugeschrieben, die <strong>de</strong>n Nagel auf <strong>de</strong>n Kopf trifft: "Frage nicht Dein Land,<br />
was es für Dich tun kann – frage Dich, was Du für Dein Land tun kannst."<br />
Diese Erkenntnis ist nicht neu, <strong>de</strong>nn Konfuzius sagte rund 2.500 Jahre vorher schon:<br />
"Der höhere Mensch stellt die größten Anfor<strong>de</strong>rungen an sich selbst, <strong>de</strong>r gemeine<br />
Mensch an an<strong>de</strong>re."<br />
Der Trend unserer Zeit geht jedoch in die an<strong>de</strong>re Richtung: Ansprüche wer<strong>de</strong>n an<br />
je<strong>de</strong>rmann – natürlich auch an <strong>de</strong>n Staat - gestellt, nur nicht an sich selbst.<br />
Unbestritten hat somit das "Gemeine" Konjunktur und es bedarf weiterhin<br />
ordnungspolitischer Kräfte von informellen Zwängen angefangen bis hin zu<br />
staatlichen Sanktionen - nicht nur damit eine gewisse Ordnung aufrecht erhalten<br />
wer<strong>de</strong>n kann, son<strong>de</strong>rn auch, damit überhaupt akzeptable Rahmenbedingungen für<br />
ein Leben in Freiheit und Frie<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />
Wenn ein Gott die Macht hat, Menschen zu gestalten, warum lässt er sie nicht alle<br />
von Geburt an "gut" sein? Das Gegenteil ist <strong>de</strong>r Fall: Wie je<strong>de</strong> Lebensform auf dieser<br />
Welt drängt auch <strong>de</strong>r Mensch parasitär und egoistisch in je<strong>de</strong> sich bieten<strong>de</strong> Nische<br />
<strong>de</strong>r Natur - und wo gehobelt wird fallen Späne. Delinquentes Verhalten ist überall<br />
anzutreffen, um so mehr, wie eine staatliche/religiöse Ordnung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r informelle<br />
Zwang (ungeschriebene Verhaltensregeln = Anstand) schwächelt.<br />
Aber nicht nur das – ich gehe so weit zu sagen: Die Er<strong>de</strong> hat ein Krebsgeschwür und<br />
das heißt MENSCH. Die rasante Zunahme <strong>de</strong>r Menschen muss irgendwann dazu<br />
führen, dass es zu eng wird auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>, die Ressourcen nicht mehr für alle<br />
ausreichen wer<strong>de</strong>n. Dagegen gibt es nach heutigem Kenntnisstand eigentlich nur<br />
ein sinnvolles Mittel, nämlich die Geburtenkontrolle. Greift diese nicht, wird die Natur<br />
das regeln: Die Starken wer<strong>de</strong>n die Schwachen eliminieren. Be<strong>de</strong>utet: Krieg mit all<br />
<strong>de</strong>n bekannten Begleiterscheinungen wie Grausamkeit, Leid, Hunger, Elend, Verlust<br />
mühsam erlangter Kulturgüter. Hat <strong>de</strong>r Kampf um die immer knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Ressourcen nicht schon längst begonnen? Was aber fällt z.B. <strong>de</strong>r katholischen Kirche<br />
zu diesem Thema ein? Konkret das in <strong>de</strong>n 1980er Jahren ausgesprochene päpstliche<br />
Verbot von Verhütungsmitteln war für mich <strong>de</strong>r Auslöser dafür, aus <strong>de</strong>r Kirche<br />
auszutreten. Nun kann man darüber streiten, ob die Überbevölkerung und die damit<br />
verbun<strong>de</strong>ne Konkurrenzsituation für die menschliche Weiterentwicklung nicht<br />
zwingend notwendig ist (entsprechend <strong>de</strong>n Naturgesetzen) – die damit<br />
verbun<strong>de</strong>nen Folgen wi<strong>de</strong>rsprechen jedoch eklatant <strong>de</strong>m von allen Kanzeln<br />
gepredigten Weltfrie<strong>de</strong>n. Die Problematik <strong>de</strong>r drohen<strong>de</strong>n Überbevölkerung scheint<br />
<strong>de</strong>n Verkün<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s <strong>Wort</strong> <strong>Gottes</strong> (noch?) nicht geläufig.<br />
Wie wertvoll ein Mensch letztendlich ist, <strong>de</strong>finiert sich für mich aus seinen Taten und<br />
seinem Verhalten und nicht aus seiner Religionszugehörigkeit, die er wie seine<br />
Hautfarbe ohnehin nur zufällig durch das Umfeld erwirbt, in das er schicksalhaft<br />
hinein geboren wird. Auch wenn niemand die Frage nach <strong>de</strong>m Sinn <strong>de</strong>s Lebens<br />
beantworten kann: Wenn irgend etwas eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle in <strong>de</strong>r Natur spielen<br />
soll, so ist das die Menschheit insgesamt, <strong>de</strong>r Einzelne ganz sicher nicht – selbst wenn<br />
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