Nachrichtenblatt Mai 2013 - Werbegemeinschaft Geismar ...
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Österlicher Inspiziergang<br />
Nach Johann Wolfgang Goethes „Osterspaziergang“<br />
Vom Unkraut befreit ist unser Garten<br />
durch der fleißigen Hände Geschick.<br />
Rundherum schweift der strenge Blick.<br />
Giersch, Quecke und ähnliche Arten<br />
zogen sich hinter Nachbars Zaun zurück.<br />
All’ unsere Sinne sich wieder beleben,<br />
weil Frühlingsboten ihr Bestes geben:<br />
Für die Ohren sind’s die Vogelstimmen –<br />
und die Motormusik beim Rasentrimmen.<br />
Für die Nase der würzige Jaucheduft,<br />
wenn der Bauer das Feld düngt und schwängert die Luft.<br />
Fürs Auge die blühenden Sträucher und Hecken.<br />
Kahlfraß im Beet – dank fleißiger Schnecken.<br />
Fürs Gefühl die Sonne warm auf der Haut,<br />
auf der eine Wespe die Stimmung versaut.<br />
Ein Radieschen für den guten Geschmack,<br />
besonders, wenn es ein Innenleben hat.<br />
Nicht jedoch in unserem Sinne es liegt,<br />
wenn die Wühlmaus Beet und Rasen pflügt,<br />
wenn die Kraft der Natur am Unkraut sich zeigt,<br />
das vielfältig sich aneinanderreiht,<br />
und wenn die Ungezieferwelt<br />
sich den Pflanzen zugesellt.<br />
Dann stimme ich in des Gärtners Lied mit ein:<br />
Hier entscheide ich, was darf sein!<br />
Ingrid Bosch, Hennstedt, Schleswig-Holstein<br />
Aus DIE ZEIT, Nr. 14 vom 27. März <strong>2013</strong><br />
Nun steht in derselben Ausgabe von „DIE ZEIT“ auch ein Goethe-Zitat aus dem<br />
Gedicht „März“ (verfasst im März 1817), welches deutlich auf den diesjährigen<br />
März und Ostern passte:<br />
Es ist ein Schnee gefallen,<br />
denn es ist noch nicht Zeit,<br />
daß von den Blümlein allen<br />
wir werden hoch erfreut.<br />
Eingesandt von Karl Semmelroggen<br />
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