Man(n) trifft - LTi Giessen 46ers

Im Interview
Zurück zum Basketball: Wie würdest du deinen Spielstil beschreiben?
Selbstlos. Ich bin ein Teamplayer, der es mag, wenn seine Mitspieler
Erfolgserlebnisse haben.
Deine erste Station als Profi war dann der BC Weißenhorn in der
Regionalliga Südwest. Wie hast du bis jetzt den Sprung vom Regionalliga-Level
bis zur Bundesliga erlebt?
Naja, bis jetzt war ja nur Vorbereitung, aber ich spüre schon deutliche
Unterschiede. Das Spiel ist viel schneller und intensiver. Wobei
ich ja nur drei Spiele in der Regionalliga gemacht habe.
Von Weißenhorn aus bist du dann in die Slowakei gewechselt. Wie
war es da?
Ich mochte es. Es war so ganz anders als das Leben in den USA, darum
habe ich es richtig genossen, mal eine solche Abwechslung zu
erleben. Auch sportlich war es gut, die Liga ist gut und war für mich
ein guter Grundstein für meine weitere Karriere
In diesem Sommer hat LTi 46ers-Chefcoach Vladimir Bogojevic
dich dann bei einem Camp in Las Vegas entdeckt. Wie beeindruckt
man bei in einem Sommer in Las Vegas, wo hunderte Spieler auf
der Suche nach Jobs sind?
Man muss entspannt bleiben und darf sich nicht allzu sehr einen
Kopf machen. Du musst nur einfach da rausgehen und Basketball
spielen, hart verteidigen und ein
Teamplayer sein. Die richtigen
Entscheidungen treffen. Dann
kommt das ganz von selbst.
Du bist jetzt sechs Wochen in
Gießen. Wie hast du dich bis
jetzt eingelebt?
Mir gefällt es hier richtig gut. Es
ist größer als die Stadt in der
Slowakei, in der ich gelebt habe,
also gibt es hier auch viel mehr
zu sehen und zu machen. Es ist
aber auch nicht zu groß, so dass
immer Leute da sind, aber auch
nicht zu viele.
Als du hier unterschrieben
hast, hast du dich bei Mike
Umeh erkundigt, was dich in
Gießen erwartet. Was hat er
gesagt?
Er hat nur Gutes erzählt, über
den Verein, Coach Vladi, das
Management um Christoph, die
Fans und die Leute hier in Gießen.
Bis jetzt glaube ich nicht,
dass er gelogen hat.
Was sind deine Ziele in dieser
Saison?
Ich will einfach rausgehen und
alles geben, immer so hart spie-
len, wie ich kann. Jede Chance auf einen Sieg, die sich bietet, nutzen.
Wenn wir als Team alle immer an unser Limit gehen, werden wir
alles erreichen können, was wir uns vornehmen. Wir werden dort
hinkommen, wo wir hinkommen möchten.
Du sprichst oft in der Wir-Form, immer vom Team. Gibt es schon
eine lustige Geschichte aus der Vorbereitung, die du uns erzählen
könntest?
(lacht) Oh Mann, lass mich kurz überlegen. (überlegt) Naja, Joe Werner
war früher eben Footballspieler, wie du ja bestimmt auch weißt,
war er bei den Green Bay Packers und ist im Kraftraum einfach unglaublich.
(lacht) Ich will jetzt aber auch nichts über irgendjemanden
sagen, was mir dann Probleme bereitet. Aber wir sind wirklich eine
tolle Truppe, wir mögen uns alle gegenseitig. Oft sieht es bei Teams
ja von außen so aus, als ob sie sich alle mögen würden, aber bei uns
ist es wirklich so. Ich glaube, ich war noch nie in einem Team, wo
ich wirklich mit jedem meiner Mitspieler alles unternehmen würde,
aber hier ist das so. Wir waren zum Beispiel alle zusammen beim
Spiel in Lich, Joe Werner, Jo Lischka, David Teague, Kevin Johnson,
Chuck Reed, der gerade bei uns mittrainiert, ich... die Chancen stehen
nicht schlecht, dass, wenn du einen von uns triffst, noch vier
oder fünf weitere von uns um die Ecke stehen.
Am vergangenen Wochenende habt ihr das letzte Turnier vor dem
Spiel heute absolviert, aber du hast gefehlt. Warum?
Ich hatte einen leichten Trainingsunfall. Joe Werner hat mir aus Versehen
einen Ellenbogen ins Gesicht geschlagen – Footballspieler
eben, wie ich es gesagt habe (lacht) – und ich hatte leichte Symptome
einer Gehirnerschütterung,
also haben mir die Ärzte geraten,
besser nicht zu spielen.
Aber ich bin wieder voll fi t und
bereit für heute!
Auf der LTi 46ers-Homepage
habe ich in deinem Steckbrief
etwas ganz außergewöhnliches
gelesen: Du wolltest als
Kind Wettermann werden?
(lacht) Ja, stimmt.
Wie kommt das?
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Ich bin in Texas aufgewachsen,
wo es viele Tornados gibt. Ich
hatte immer große Angst vor
den Tornados, also wollte ich
herausfi nden, wie sie entstehen
und so bin ich in dieses Thema
quasi reingezogen worden. Ich
interessiere mich immer noch
sehr stark dafür und bin fasziniert
davon. Aber eigentlich kam
es, weil ich Angst hatte (lacht).
Wie sieht dann deine Vorhersage
für die Sporthalle Gießen-
Ost heute aus?
Es gibt eine einhundertprozentige
Chance auf harte Verteidigung,
mit Aufgeben ist dagegen
gar nicht zu rechnen!
(mv)