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GL 4/2009 - der Lorber-Gesellschaft eV

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30 Einführung in die Meditation<br />

<strong>GL</strong> 4/<strong>2009</strong><br />

Einführung in die Meditation<br />

Wilhelm Schäffer<br />

Vorübung<br />

Bevor Sie diesen Text zu lesen beginnen, welcher in das Wesen von<br />

Meditation und in die geistige Grundhaltung des Meditierens einführen<br />

will, möchte ich Sie zu einer Vorübung einladen.<br />

Setzen Sie sich bequem hin, in einer Haltung, in <strong>der</strong> Sie sich gut<br />

entspannen können. Sie brauchen jetzt noch keine spezielle Meditationshaltung<br />

einzunehmen. Atmen Sie ruhig, horchen Sie in sich hinein und<br />

warten eine Weile, ohne etwas zu tun o<strong>der</strong> an etwas Bestimmtes zu<br />

denken.<br />

Langsam kommen Sie zur Ruhe, gewinnen Abstand von Ihren<br />

Beschäftigungen. Es wird still im Innern: Die vielerlei Gedanken, die<br />

einem normalerweise durch den Kopf gehen, verfliegen. Lassen Sie alles,<br />

was Ihnen in den Sinn kommt, einfach vorüberziehen, ohne daran hängen<br />

zu bleiben.<br />

Die Stille tut gut. Lassen Sie sich gewissermaßen in die Stille<br />

hineinfallen. Lassen Sie sich körperlich und geistig los. Die körperliche<br />

Spannung und Anstrengung fällt ab.<br />

Auch die seelische Anspannung löst sich. Verweilen Sie in diesem<br />

Gefühl entspannter Ruhe.<br />

Nun sind Sie ganz da: hier an diesem Ort, jetzt in diesem Augenblick.<br />

Sind Sie bereit, Neues aufzunehmen?<br />

Was heißt „Meditation“?<br />

Das Wort „Meditation“ enthält das lateinische „medium“ = „Mitte“.<br />

Meditation ist also die Suche nach <strong>der</strong> Mitte. Diese Mitte ist in uns, sie ist<br />

das Zentrum unserer eigenen Persönlichkeit, unser wahres Selbst. Man<br />

kann „Meditation“ mit „Innerung“ übersetzen: Wer meditiert, kehrt ein in<br />

sein eigenes Inneres. Er wendet sich von <strong>der</strong> Außenwelt mit ihrem<br />

Vielerlei und ihren Zerstreuungen ab, verzichtet auch darauf, sich zu<br />

„äußern“, son<strong>der</strong>n wendet sich nach innen. Innen ist eben soviel Raum wie<br />

draußen!<br />

Der mo<strong>der</strong>ne Mensch lebt sehr zerstreut, zerspalten, abgelenkt durch<br />

Reizüberflutung. Er ruht nicht in sich. Darum fühlt er sich dauernd unter<br />

„Stress“. Oft wird er (körperlich und seelisch) krank davon.<br />

Meditation bietet hier ein Gegengewicht. Darum sucht sie zunächst die<br />

Stille. Nur in <strong>der</strong> Stille, wo es keine Ablenkung gibt, kann <strong>der</strong> Mensch zu

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