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Dokumentation 2013 - Theatertreffen

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MÜNCHEN<br />

Studierende der Otto-Falckenberg-Schule<br />

München<br />

DAS WAR AUF EINER<br />

LICHTUNG DA SIE<br />

ZUM ERSTEN MAL<br />

GELD DAFÜR NAHM<br />

nach Ödön von Horváth<br />

mit Texten von Bret Easton Ellis<br />

ES SPIELTEN<br />

Bastian Beyer, Konstantin Bez, Anna Drexler,<br />

Barbara Dussler, Morgane Ferru,<br />

Clara Heldmann, Lorna Ishema,<br />

Frederik Schmid, Nicolaas van Diepen,<br />

Lukas von der Lühe, Moritz von Treuenfels<br />

Regie: Malte Jelden<br />

ZUR PRODUKTION<br />

3. Jahrgang<br />

6 Wochen Proben<br />

Premiere 17. Januar <strong>2013</strong> im Werkraum<br />

der Münchner Kammerspiele<br />

18 Vorstellungen<br />

Wiederaufnahme Spielzeit <strong>2013</strong>/2014<br />

Ursprüngliche Länge eine Stunde vierzig<br />

Musik! Jeder hat seinen Auftritt durch eine der<br />

schmalen Schwingtüren, auf die vorher ein<br />

Video projiziert wurde. Jahrmarkt, ein Panoptikum,<br />

eine Abnormitätenschau. Die ideale<br />

Inszenierung zur Präsentation eines Jahrgangs.<br />

Alle haben ihre Auftritte, alle spielen miteinander.<br />

Und was sie alles spielen können. Als<br />

veritables Orchester versammeln sie sich immer<br />

wieder hinter den Schwingtüren zu mitreißender<br />

Musik. Kaum glaublich, dass die Schauspieler<br />

sich für diese Produktion zum ersten<br />

Mal mit ihren Instrumenten trafen.<br />

Gemeinsam spielen, das taten sie auch mit<br />

Worten, Blicken, Haltungen, sie malten Horváths<br />

traurige Mann-Frau-Verfehlungen mit<br />

starken Strichen zu bewegenden Szenen aus.<br />

Kasimir und Karoline auf dem Oktoberfest,<br />

Agnes und Harry im Auto auf dem Weg vom<br />

Starnberger See zurück nach München. Dann<br />

Bret Easton Ellis’ Figuren aus den Achtzigern.<br />

Bei den amerikanische College Studenten, da<br />

läuft es ganz genauso. Das Mädchen wird<br />

genommen, ob arbeitslose Verkäuferin oder bekifftes<br />

Alt-Hippiemädchen. Lässt sich nehmen,<br />

weil auf der Suche nach dem Glück, dem Geld,<br />

dem Rausch oder wenigsten einer Achterbahnfahrt.<br />

Der Mann muss sie nehmen, damit sich<br />

der ganze Aufwand gelohnt hat. Hat er ihr<br />

doch ein Schnitzel mit Kartoffelsalat spendiert!<br />

Eine materialistische Welt. Ohne Liebe, ohne<br />

Achtung, von Horváth bis Ellis. Folgerichtig<br />

treten die vorher bunt und komödiantisch<br />

kostümierten Figuren zum Schluss in<br />

modernen, coolen Klamotten auf, chic in<br />

schwarz-weiß, einander angepasst.<br />

Die Schauspieler wirkten sehr frei in ihrem<br />

Auftreten, lustvoll bei den Übertreibungen,<br />

doch verrieten sie auch in Commedia-dell‘Arte-<br />

Manier nie ihre Figur. Ein schwungvoller,<br />

komisch-trauriger Reigen. Dafür gab es einen<br />

Ensemblepreis. uk<br />

46<br />

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