21.11.2014 Aufrufe

Dokumentation 2013 - Theatertreffen

Dokumentation 2013 - Theatertreffen

Dokumentation 2013 - Theatertreffen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

GESPRÄCHSKREIS<br />

DER STUDIERENDEN<br />

Es wurde einiges von ihnen verlangt. Kaum geprobte Kurzfassungen<br />

zu spielen, schwerwiegende Technikausfälle auf der Bühne<br />

einzuarbeiten, ein ganz anderes und weit zahlreicheres Publikum zu packen, unerwartete<br />

Lachstürme zu parieren, einen ungewohnten Bühnenraum zu füllen.<br />

Sie haben es gemeistert. Und wie. Die jungen Schauspielstudierenden in Berlin<br />

zu sehen war eine Freude. Auch wenn das S mal zischte oder halbe Sätze verschluckt<br />

wurden. Auch wenn manche Inszenierungen mitunter ein zu strenges<br />

Korsett anlegten, statt künstlerischen Freiraum zu bieten. Zur Entfaltung der eigenen<br />

Persönlichkeit, der Förderung der Kreativität der auszubildenden jungen<br />

Menschen.<br />

Das Beste, fast das Beste, waren die Gespräche der Schauspielstudierenden am<br />

nächsten Morgen. Über die Aufführungen am Abend davor, ganz unter sich.<br />

Ernsthaftigkeit, Wissbegier, Fairness bestimmten das Klima. Sie haben genau<br />

hingesehen, sie haben die Schwachstellen von Inszenierung und Schauspielern erkannt,<br />

sie waren kritisch, nie verletzend. Die beiden Moderatorinnen Elsa Jach<br />

und Uta Bierbaum vom Studiengang Szenisches Schreiben hatten wenig zu tun,<br />

die Gespräche liefen von selbst.<br />

Die Raumsituation an der UdK spiegelnd, fanden sie anfangs im ziemlich<br />

stickigen Studio ganz oben im Fakultätsgebäude statt, mit einem verwirrenden<br />

Zugang durch das alte Gebäude der UdK, wenn nicht glücklich die Tür in der<br />

Fasanenstr. 1b geöffnet war. Die Trennung zwischen Zuschauern oben und<br />

Gesprächsrunde unten wurde nach ein paar Tagen aufgegeben, dann konnten die<br />

Studenten endlich ins Freie, auf den Rasen vor dem Bewirtungszelt in die verwunschene<br />

Atmosphäre des Ruinengartens. Wenn nicht der Regen die Runde ins<br />

Zelt trieb. Am konzentriertesten schienen im Nachhinein die Gespräche im<br />

Studio. Im weiten Ruinengarten verloren sich die Stimmen, im Zelt waren die<br />

Geräusche von Geschirrklappern und Warenanlieferung irritierend. Soviel zur<br />

Wirkung von Räumen auf die Darstellung.<br />

Doch lassen wir die Schauspielstudenten zu Wort kommen. Zu drei Produktionen,<br />

die intensiv diskutiert wurden, alle drei preisgekrönt.<br />

Salzburg – „Ein Sportstück“<br />

Hintergrund zur Produktion<br />

Die Proben mit der Regisseurin Tina Lanik verliefen „extrem entspannt“. Die in<br />

Berlin gezeigte Kurzfassung fanden wir selbst viel besser. Die Dramaturgin Irma<br />

Dohn war bei der Erarbeitung von Jelineks Text „wahnsinnig hilfreich“, so wie<br />

der Sprachcoach und die Choreografin.<br />

Akteure<br />

Die Regisseurin hat oft das erste Angebot angenommen. Ich darf so sein wie ich<br />

bin. Das war für uns verblüffend: Kann man die Szene einfach so hinstellen?<br />

Theater, kann das so gehen? Bei den Proben ging es mehr um das aktive Handeln,<br />

der Zufall war ein wichtiger Faktor. Es war ein schwieriger Grat, ich bin<br />

eine Figur und dann doch wieder nicht, ich bin etwas Größeres. Wir haben<br />

erfahren, man kann stark sein, wenn man den Raum dafür kriegt.<br />

Zuschauer contra<br />

Mir fehlte der rote Faden. Worum ging es?<br />

Zuschauer pro<br />

Ihr wart als Persönlichkeit, als Spieler wahnsinnig sichtbar. Ihr habt den Text<br />

verinnerlicht. Ich bekam einen Heidenrespekt, das war grandios gelungen, eine<br />

richtige Freude, ich war beglückt.<br />

78 79

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!