21.11.2014 Aufrufe

Dokumentation 2013 - Theatertreffen

Dokumentation 2013 - Theatertreffen

Dokumentation 2013 - Theatertreffen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

REGINE LUTZ<br />

und der Preis der Studierenden<br />

PREIS<br />

DER STUDIERENDEN<br />

gestiftet von Prof. Regine Lutz<br />

1.000 Euro<br />

Studierende der Hochschule für Musik,<br />

Theater und Medien Hannover für<br />

„Nach Moskau? – Nach Tschechow“ (oben)<br />

Studierende der Universität Mozarteum Salzburg<br />

Abteilung Schauspiel und Regie für<br />

„Ein Sportstück“ (unten)<br />

Es war 2001 beim <strong>Theatertreffen</strong> der Schauspielstudierenden<br />

in Bern, als Regine Lutz, Brecht-Schauspielerin der ersten<br />

Stunde, diesen Preis ins Leben rief, mit dem seither jedes<br />

Jahr eine von den Studierenden selbst per Stimmzettel gewählte Produktion des<br />

Treffens ausgezeichnet wird.<br />

Regine Lutz, seit vielen Jahren engagierte Teilnehmerin des Treffens – sie saß<br />

auch selbst schon in der Jury – hatte es immer schon interessiert, wie denn die<br />

Studierenden selbst die Wettbewerbsbeiträge beurteilten, wer aus ihrer Sicht<br />

einen Preis verdient hätte. „Ich hatte immer gedacht, dass so ein Preis einfach<br />

fehlt“, hatte sie damals gesagt und, um diesem Missstand abzuhelfen, kurzerhand<br />

ihre Privatschatulle geöffnet und den mit 1000 Euro dotierten „Preis der<br />

Studierenden für die beste schauspielerische Ensembleleistung“ gestiftet. Dieses<br />

Jahr wurde er zum 13. Mal vergeben, aufgeteilt zwischen den Studierenden aus<br />

Salzburg und Hannover.<br />

Es war der durch ihre Lebendigkeit stets jugendlich wirkenden Regine Lutz<br />

immer ein sichtbares Vergnügen, den Gewinnern den Preis persönlich zu<br />

überreichen. Dazu gehörte jeweils ein kleines Ritual, das sich die ebenso begeisterungsfähige<br />

wie resolute Dame nicht nehmen ließ: Sie nutzte die Gelegenheit,<br />

die Studierenden vor den Tücken des Schauspielerlebens zu warnen, der Einsamkeit,<br />

den Gefahren des Alkohols („Ich habe so viele gesehen, die sich selbst zerstört<br />

haben“), oder auch mal darauf zu dringen, nicht jede Mode mitzumachen. Aber<br />

niemand hätte ihr diese ermahnenden Worte je übel genommen. Was sie sagte,<br />

kam von Herzen – und das spürte auch ihr Publikum.<br />

Regine Lutz ist mit Leib und Seele Schauspielerin, und ihre Liebe zu diesem<br />

Beruf und den jungen Menschen, die sich diesem verschrieben haben, ist wohl<br />

das Wichtigste in ihrem Leben. Trotzdem hat sie in diesem Jahr den Studierenden<br />

den denkwürdigen Satz mitgegeben: „Theater ist alles – aber Theater ist<br />

nicht alles.“ Schöner kann man es nicht sagen.<br />

Wir haben sie schon 2011 in Hamburg und 2012 in Wien vermisst. Nun zieht<br />

sich Regine Lutz ganz zurück und vertraut darauf, dass es weiter geht, dass der<br />

von ihr ins Leben gerufene Zuschauerpreis den Studierenden auch weiterhin die<br />

Möglichkeit gibt, ihren eigenen Favoriten zu wählen. Sie hat in dem Schauspieler<br />

und an der UdK lehrenden Gerd Wameling einen würdigen Nachfolger<br />

gefunden.<br />

Danke, Regine Lutz!<br />

Marilen Andrist<br />

74 75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!