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Das <strong>AWO</strong>-<strong>Blatt</strong> – <strong>Ausgabe</strong> Nr. 2 – April 2008<br />
Wir brauchen freiwilliges Engagement<br />
Fortsetzung von Seite 7<br />
darfe, die durch freiwilliges Engagement<br />
gedeckt werden könnten.<br />
Kirsten Flesch erinnerte da<strong>bei</strong> an die<br />
vielen "Leihomas", an Frauen, die sich<br />
nach dem Ausscheiden aus ihrem Erwerbsleben<br />
freiwillig um die Betreuung<br />
von Kin<strong>der</strong>n kümmerten. Hier<br />
hätte freiwilliges Engagement auch<br />
die Funktion von Ersatzfamilie. Überhaupt<br />
könnten viele gesellschaftliche<br />
Probleme nicht ohne bürgerschaftliches<br />
Engagement gelöst werden.<br />
Die Erziehung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
<strong>bei</strong>spielsweise sei eben<br />
nicht allein Sache <strong>der</strong> Eltern, Erzieherinnen<br />
und Lehrer. Dafür sei die<br />
gesamte Gesellschaft verantwortlich.<br />
Ein afrikanisches Sprichwort laute,<br />
so die <strong>AWO</strong>-Kreisvorsitzende: "Um ein<br />
Kind zu erziehen, bedarf es eines ganzen<br />
Dorfs."<br />
Als SPD-Haushaltspolitikerin im Berliner<br />
Abgeordnetenhaus gefragt, ob das<br />
Land Berlin freiwilliges Engagement<br />
nicht stärker fi nanziell för<strong>der</strong>n müsse,<br />
entgegnete Flesch, dass sie sich das –<br />
<strong>bei</strong> aller Zurückhaltung angesichts <strong>der</strong><br />
Berliner Haushaltslage – durchaus vorstellen<br />
könne. Aus ihrer Sicht müsse<br />
das Land mit dem Bund über gemeinsame<br />
Finanzierungswege verhandeln.<br />
<strong>AWO</strong>-Kreisgeschäftsführer Jens Ahrens<br />
betonte die Bedeutung von freiwilligen<br />
Engagements für die Ar<strong>bei</strong>terwohlfahrt.<br />
Allein in den Einrichtungen <strong>der</strong><br />
<strong>AWO</strong> Südost hätten Freiwillige im Jahr<br />
2007 über 30.000 Stunden geleistet.<br />
Wer freiwilliges Engagement wolle,<br />
müsse aber auch die dafür nötigen<br />
Bedingungen schaffen. Mit dem Freiwilligendienst<br />
"ExChange" hätte die<br />
<strong>AWO</strong> Südost einen Anfang gemacht.<br />
Sehr wichtig sei ihm, dass Freiwillige<br />
<strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Wertschätzung erführen.<br />
Auch müssten sie offen in die Einrichtungen<br />
eingebunden werden.<br />
Freiwilliges Engagement dürfe nicht an<br />
verkrusteten, hierarchischen Strukturen<br />
scheitern.<br />
Einig waren sich alle darin, dass Freiwilliges<br />
Engagement den Sozialstaat<br />
und Erwerbsar<strong>bei</strong>t nicht ersetzen könne<br />
und dürfe. Ihr vorrangiges Ziel sei<br />
eine Politik, die zur Schaffung von Erwerbsar<strong>bei</strong>t<br />
<strong>bei</strong>trüge, sagte Ute Kumpf<br />
dazu. Aber so wichtig die Schaffung<br />
von Erwerbsar<strong>bei</strong>tsplätzen auch sei,<br />
in einer menschlichen Gesellschaft<br />
könne nicht alles mit bezahlter Ar<strong>bei</strong>t<br />
erledigt werden. Kumpf: "Eine menschliche<br />
Gesellschaft braucht freiwilliges<br />
Engagement."<br />
Leute<br />
LADY KREUZBERG<br />
Den künstlerischen Abschluss <strong>der</strong> Veranstaltung bildete ein Konzert<br />
<strong>der</strong> Lie<strong>der</strong>macherin Elke Rheinsberg. Die gebürtige Moabiterin<br />
ist gelernte Technische Zeichnerin und hat als Konstrukteurin<br />
im Maschinenbau gear<strong>bei</strong>tet. Heute ist sie berentet und leitet<br />
ehrenamtlich eine Seniorentagesstätte <strong>der</strong> <strong>AWO</strong> Berlin Nordwest.<br />
"Da kommen locker 160 ehrenamtliche Stunden im Monat zusammen",<br />
berichtet sie.<br />
Neben dem Ehrenamt steht die Musik. "Gesungen habe ich, seitdem<br />
ich sprechen kann", sagt Elke Rheinsberg. Mit dem Schreiben<br />
eigener Texte und dem Komponieren habe sie aber erst in<br />
den neunziger Jahren begonnen.<br />
Ihre Musik steht in <strong>der</strong> Tradition eines Reinhard May, klingt aber<br />
weniger angepasst und kommerziell. Sie singt an gegen soziale<br />
Kälte und menschliche Gleichgültigkeit, für Weltoffenheit und<br />
Toleranz. Sie ist nicht nur durch und durch Berlinerin, sie liebt<br />
diese Stadt auch leidenschaftlich, gerade da wo die Stadt bunt,<br />
schwach und etwas ausgefranst daherkommt. Beson<strong>der</strong>s gern ist<br />
sie in Kreuzberg und Neukölln.<br />
KULTURTIPP:<br />
Ihr nächstes Konzert gibt Elke Rheinsberg am 31. Mai 2008,<br />
um 17 Uhr in <strong>der</strong> Filmbühne am Steinplatz.<br />
Der Eintritt beträgt 6,- Euro.<br />
– Seite 8 –