05.11.2012 Aufrufe

Unsere Gottesdienste - Evangelischen Markus-Kirchengemeinde

Unsere Gottesdienste - Evangelischen Markus-Kirchengemeinde

Unsere Gottesdienste - Evangelischen Markus-Kirchengemeinde

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2 MARKUS<br />

Auf ein Wort<br />

Über das Sitzen in unseren <strong>Gottesdienste</strong>n<br />

Ein Leserbrief in der vergangenen Ausgabe der <strong>Markus</strong>zeitung<br />

hat viele Reaktionen hervorgerufen. Als Kantoreisängerin war<br />

die Autorin des Briefes enttäuscht darüber, dass im Gottesdienst<br />

zur Christnacht die ersten Stuhlreihen frei blieben und von vorn<br />

ein großes Gefühl der Distanz entstand. So als seien alle, die da<br />

gekommen sind, um das Wunder der Christnacht zu erleben, nur<br />

als Zaungäste da, als Publikum.<br />

Eine gute Gelegenheit, überhaupt mal über unsere <strong>Gottesdienste</strong><br />

nachzudenken. Und mit der Wortwahl geht es schon los.<br />

Wie nennt man die Menschen überhaupt, die sich in unseren<br />

<strong>Gottesdienste</strong>n versammeln? Sind die, die da kommen, beten<br />

und singen und hören, „Gäste“ oder „Besucher“? Das passt nicht<br />

gut dazu, dass unsere Kirche (im vergangenen Winter auch unser<br />

Saal) etwas mit Heimat zu tun hat, ein Ort, an dem man wagt,<br />

auch das Innerste vor Gott zu bringen und sich im Innersten<br />

bewegen zu lassen.<br />

Bei Gott sind wir keine Gäste, sondern Mitbürger,<br />

so heißt es bei Paulus (Eph 2,19).<br />

Das sollte auch für unsere <strong>Gottesdienste</strong> gelten. Aber „Gottesdienstmitbürger“<br />

funktioniert natürlich nicht. Was dann? Manchmal<br />

ist die Rede von „Gottesdienstteilnehmern“. Das ist die<br />

Neue Mitarbeiterin in der Küsterei<br />

Ich will den Herrn loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem<br />

Munde sein. Psalm 34,2<br />

Als die Neue in der Küsterei komme ich voller Freude und gespannter<br />

Erwartung in Ihre Gemeinde, mit vielfältigen positiven<br />

Berufserfahrungen aus meinen früheren Wirkungsfeldern in den<br />

Kirchenkreisen Charlottenburg und Reinickendorf im Gepäck.<br />

Als Ehrenamtliche habe ich vor gut zehn Jahren die Arbeit in der<br />

Küsterei für mich entdeckt und mich ausbilden lassen. Als<br />

hauptamtliche Küsterin konnte ich auch schon Erfahrungen mit<br />

einer Zentralküsterei sammeln. Diese bringe ich nun gern hier in<br />

Steglitz ein. Ich kann mir für mich keinen schöneren Beruf vorstellen<br />

und es ist wunderbar, jetzt mit dieser Vollzeitstelle für die<br />

drei Gemeinden <strong>Markus</strong>, Lukas und Südende den Arbeitsplatz in<br />

einem guten Team zu finden, den ich mir gewünscht habe. Ich<br />

freue mich darauf, Sie kennen zu lernen!<br />

Aus der Gemeinde<br />

Sprache unserer kirchlichen Statistik, die an bestimmten „Zählsonntagen“<br />

von den Gemeinden Zahlen wissen möchte. „Teilnehmer“<br />

ist man auch in einem Seminar oder bei einer Gruppenreise.<br />

Als Teilnehmer kann man durchaus passiv bleiben, macht<br />

man etwas mit oder auch nicht, je nach Gruppendynamik. Das<br />

„Mitbürger-Sein“ meint mehr, nämlich volle Bürgerrechte und<br />

-pflichten zu haben. Im Gottesdienst sind wir alle, egal in welcher<br />

Funktion wir dabei sind, „versammelte Gemeinde“.<br />

Für unsere <strong>Gottesdienste</strong> heißt das Verschiedenes. Zum einen,<br />

dass man durch das Sitzen und Stehen im Gottesdienst seiner<br />

inneren Anteilnahme auch körperlich Rechenschaft trägt. Die<br />

Bewegung in der Abendmahlsliturgie („Erhebet eure Herzen“ -<br />

„Wir erheben sie zum Herren“) kann man natürlich auch gedanklich<br />

im Sitzen. Aber es fällt dem Geist leichter, wenn der Körper<br />

sich dazu erhebt, ganzheitlich sozusagen. Deshalb stehen wir –<br />

wie in den meisten evangelischen Gemeinden – auch bei der Fürbitte,<br />

selbst wenn die häufig der Liturg oder die Liturgin spricht.<br />

Die Bewegung des Aufstehens hilft, in die Worte hineinzukommen,<br />

die ein anderer für mich spricht. In der <strong>Markus</strong>-Gemeinde<br />

haben wir viele Gottesdienstformen, in der das sogar noch mehr<br />

als nur symbolisch gelingt. In Rendez-Vous-<strong>Gottesdienste</strong>n, beim<br />

Mirjamgottesdienst oder den Jugendgottesdiensten ist noch viel<br />

mehr Bewegung.<br />

Die regionalen Jugendgottesdienste (z.B. am 3. Juni um 18.00<br />

Uhr in der <strong>Markus</strong>kirche) finden übrigens aus guter Entscheidung<br />

heraus nach der Form der finnischen Thomasmesse statt. Sie sind<br />

besonders bewegt, unter anderem wegen der offenen Phase im<br />

Mittelpunkt, in der man je nach Neigung und Bedürfnis verschiedene<br />

Stationen aufsuchen kann. Ich erwähne das deshalb,<br />

weil die Begründer der Thomasmesse vor vielen Jahren einige<br />

Kriterien aufgestellt haben, die zum Teil auch für unsere<br />

übrigen <strong>Gottesdienste</strong> gelten könnten. Eines davon ist, dass alle im<br />

Gottesdienst Nähe und Distanz selbst bestimmen können. Dazu<br />

gehört zum Beispiel in der offenen Phase die Entscheidung, nicht<br />

zu der Station zu gehen, an dem intensiv über die Predigt diskutiert<br />

wird, sondern sich vielleicht ganz sachlich an einer anderen<br />

Station über das Kollektenprojekt zu informieren. Aber dazu gehört<br />

auch die freie Platzwahl mit der Entscheidung, ob ich nun<br />

ganz vorn alles sehen und sehr gut hören will, oder heute ein Tag<br />

ist, an dem so viel Nähe zu viel wäre. Ich als Liturgin würde mir<br />

nur wünschen, dass es nicht die Angst ist, irgendetwas falsch zu<br />

machen, die manchen auf die hinteren Plätze treibt. Denn tatsächlich<br />

macht auch hier der Körper wieder etwas mit dem Geist:<br />

Hinten bleibt man nun mal mehr in der Zuschauerrolle als vorne,<br />

mitten im Geschehen. In der sanierten Kirche werden wir uns neu<br />

„einsitzen“. Wir haben weniger und kürzere Bänke. Und zu einem<br />

Rendez-Vous-Gottesdienst gibt es vielleicht auch mal zusätzlich<br />

Stühle. Eine gute Gelegenheit, auch mal „Stammplätze“ zu überdenken...<br />

Herzlich grüßt Sie Ihre Pfarrerin Katrin Rudolph<br />

Es grüßt Sie<br />

herzlich Ihre<br />

Küsterin<br />

Bettina<br />

Schmaling

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!