Bericht über das Projekt im LK

Anatolij Nigmatulin
Schule von heute
Bei meiner Auseinandersetzung mit Stefan Hubers Werk in Form einer plastischen Arbeit, der
ich den Titel "Die Schule von Heute" geben möchte, handelt es sich zunächst um ein schwarzes,
würfelähnliches Gebilde.
Die offensichtlich unfertige und instabile Ausführung, die sich in den hässlichen Klebestreifen
und groben Schnitten niederschlägt, soll hierbei die momentane Situation unseres Bildungssystems
charakterisieren, die von den verantwortlichen Politikern viel zu leichtfertig behandelt
wird.
Das Objekt weist formale sowie inhaltliche Parallelen zu Hubers Werk Shining 2 auf: Zunächst
fällt die Darbietung in Form von zwei leuchtenden Quadraten bei beiden Werken auf. Bei Huber
sind die beiden Bilder nebeneinander gestaffelt. Meine Arbeit löst dieses Problem, indem sie wie
eine echte Plastik nicht nur "von vorne", sondern auch "von hinten" betrachtet werden kann/
muss.
Wie in Stefan Hubers Gebilde soll auch in meinem Werk das Begriffspaar "Schein und
Wirklichkeit" kritisch betrachtet werden: Der von der Regierung vorgegebene und erwünschte
Schein einer modernen Schule wird durch die brutale und oft perspektivenlose Wirklichkeit von
Alkohol, Gewalt und Integrationsschwierigkeiten eingeholt.
Ich weise darauf hin, dass ich mit Stefan Hubers Aussage, "gute Kunst solle nicht politisch sein",
grundsätzlich nicht einverstanden bin. Politik ist ein bestimmender Bestandteil der Realität und
die Kunst ein Mittel, darüber zu reflektieren.