Aktuelle Informationen der LGT Bank (Schweiz) AG Ausgabe April 2011

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8 Hintergrund 100 Millionen Sonnenblumenkerne Noch bis 2. Mai 2011 ist die Installation «Sun flower Seeds»in der Londoner Tate Modern zu sehen. Ai Weiwei hat dafür 100 Millionen Sonnenblumenkerne aus Porzellan anfertigen lassen. Jeder einzelne Sonnenblumenkern wurde erst bei 1300 Grad Celsius gebrannt, dann handbemalt und erneut bei 800 Grad gebrannt. Bis zu 600 Kunstarbeiter in der chinesischen Porzellan-Stadt Jingdezhen waren zwei Jahre lang mit der Herstellung beschäftigt. Mit der Installation veranschaulicht Ai Weiwei das Verhältnis von Einzelnem und Masse und will auch an die Not in seinem Land erinnern: Sonnenblumen kerne sind für viele Chinesen eines der wichtigsten Nahrungsmittel. © Ai Weiwei © Ai Weiwei Ai Weiwei: Künstler, Kurator, Aktivist «Wenn Kunst nichts mit dem Leben zu tun hat, brauchen wir keine Kunst» Ai Weiwei ist der wohl weltweit bekannteste zeitgenössische chinesische Künstler. An der Ausstellung «Shanshui – Die Landschaft in der chinesischen Gegenwartskunst» im Kunstmuseum Luzern ist er nicht nur mit Kunstwerken vertreten, sondern auch als Kurator beteiligt. Ai Weiwei ist in vielen Kunstsparten zu Hause – er schuf Bilder, Bücher, Filme, In stallationen, Photographien und Skulpturen. Am Nationalstadion, das für die Olympischen Spiele von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron in Peking errichtet wurde, wirkte er als künstlerischer Berater mit. Doch nicht nur künstlerisch überschreitet er Grenzen – Leben und Werk des chinesischen Künstlers sind nicht zu trennen. Wie kaum ein anderer Künstler bezieht er ausdrücklich Position. Dabei fordert er nicht nur demokratische Rechte und Pressefreiheit, sondern setzt sich aktiv für die Verbesserung ein: Nach dem schweren Erbeben in Sichuan, bei dem tausende Schul kinder durch wahrscheinlich korruptionsbedingte Baumängel an Schulgebäuden starben, arbeitete er an der Aufdeckung der tatsächlichen Ursachen und ihrer Folgen. Für seine Arbeit nutzt er geschickt neue Kanäle wie Twitter und seinen eigenen Blog. Als er von Polizisten nachts in seinem Hotelzimmer verhaftet und verprügelt wurde, weil er am Tag darauf den Bürgeranwalt der Erdbebenopfer von Sichuan vor Gericht unterstützen wollte, landeten die von ihm selbst mit dem Mobiltelefon geschossenen Bilder umgehend im Internet. Ai Weiweis soziales Engagement fliesst auch in seine Kunst ein. «Ich frage mich ständig, wie ich als Künstler eine neue Sprache für meine Arbeit finden kann», bekannte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. In seiner Münchner Ausstellung «So sorry» erinnerte er mit dem aus 9000 eigens angefertigten Kinderrucksäcken bestehenden Kunstwerk «Remembering» eindrücklich an die Verfehlungen der chinesischen Politik nach dem Beben in Sichuan. «Letztlich geht es auch um meine persönliche Verantwortung als chinesischer Bürger. Wenn Kunst nichts mit dem Leben zu tun hat, dann brauchen wir keine Kunst», bekräftigte Ai Weiwei seine Haltung. Ai Weiwei wurde 1957 als Sohn des Dichters Ai Qing geboren und wuchs wegen dessen 20-jähriger Verbannung in der Mandschurei auf. Nach der Rehabilitation des Vaters zog die Familie nach Peking zurück und Ai Weiwei studierte an der Pekinger Filmakademie. Von 1981 bis 1993 lebte er in den USA, wo er ein Studium an der Parsons School of Design abschloss und sich überwiegend mit Performance und Konzeptkunst beschäftigte. 1993 kehrte er wegen der Erkrankung seines Vaters wieder nach Peking zurück, wo er auch heute noch lebt.
Neue Angebote der Liechtenstein Academy Wissen weitergeben Seit vielen Jahren fördert die Liechtenstein Academy die integrierte Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeitenden der LGT. Zudem unterstützt die Stiftung die wissenschaftliche Forschung in unterschiedlichsten Bereichen und gibt die aktuellen Erkenntnisse in Kundenveranstaltungen weiter, etwa in den «LGT im Dialog»-Veranstaltungen. «Die hervorragende Resonanz auf unsere Veranstaltungen hat uns veranlasst, das Angebot noch weiter auszubauen», erklärt S.D. Prinz Heinrich von und zu Liechtenstein, der Direktor der neu positionierten Liechtenstein Academy. Die Liechtenstein Academy sieht sich neben ihren Aktivitäten für die Mitarbeitenden der LGT als Kompetenzzentrum für führende Familien und Unter nehmer und unterstützt sie bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung – im Familienverbund, im Unternehmen und in der Gesellschaft. Die Überzeugung eines ganzheitlichen Menschenbildes nach der Idee des «mens sana in corpore sano» (gesunder Geist in einem gesunden Körper) ist ein integraler Bestandteil aller Programme der Liechtenstein Academy. Das erste Angebot der Liechtenstein Academy, der «Family Governance Round Table», widmet sich der Lenkung von vermögenden, oft weit verzweigten Familien. Die richtige Family Governance sorgt dafür, dass alle Familienangehörigen miteinbezogen werden. Sie kann dabei helfen, Konflikte zu vermeiden und unternehmerisches Denken zu vermitteln. «Dafür gibt es zwar durchaus spezialisierte Berater», erklärt S.D. Prinz Heinrich seinen neuen Ansatz, «aber es fehlt ein Angebot, bei dem sich die Familien in einem kleinen Rahmen selbst austauschen können.» Fünf bis sechs Familien werden sich 2011 treffen. Dort werden ihnen nicht nur die neues ten Erkenntnisse der aktuellen Forschung vermittelt, sie können sich auch über ihre individuellen Ansätze und Probleme austauschen und von den Erfahrungen der anderen Teilnehmenden profitieren. Der «Global Family Séjour» bietet führenden Familien eine Plattform zum Austausch über die unterschied- S.D. Prinz Heinrich von und zu Liechtenstein © LGT Liechtenstein Academy lichsten Aspekte ihrer Situation – vom Umgang mit dem Familienvermögen über unternehmerische Kreativität bis hin zum philan thropischen Engagement. Auch hier vermitteln renommierte Referenten ihre Fachkenntnisse lebendig und anregend und geben in inhaltsreichen Workshops wertvolle Impulse, die helfen, den hohen Ansprüchen einer Führungsrolle gerecht zu werden. Das «Strategic Investment Coaching» wiederum basiert auf der Methodik der Szena rioanalyse und unterstützt strategische Entscheidungsprozesse bei Anlageentscheidungen oder auch im Unternehmen. Dieser modulare, sechstägige Workshop zielt darauf ab, Entscheidungsträgern (Beneficial Ownern, Vertretern von Family Offices, Asset Managern, Unternehmern) die Komplexität und Unsicherheit der Zukunft mit Hilfe von gemeinsam entwickelten Szenarien aufzuzeigen und entsprechende Lösungen auszuarbeiten. Das Programm wird mit Bezug auf Anlageentscheidungen mit externen Experten und Investmentspezialisten von LGT Capital Mana ge ment umgesetzt. Dialog der Generationen Mit dem Programm «Building Bridges Across Generations» wird ein generationenübergreifender Dialog rund um Werte, Ziele und Hoffnungen ins Leben gerufen. Bei dem sechstägigen Programm geht es darum, die Generation der 21- bis 27-Jährigen auf künftige Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit Familie, Geschäft, Vermögen und Gesellschaft vorzubereiten. «In einem ersten Teil möchten wir die Teilnehmenden auf ihre eigene Persönlichkeit hin und für ihre künftige Rolle sen si bilisieren und mit ihnen einen Zukunftsplan entwickeln», erläutert Manuela Steiner, die operative Leiterin der Liechtenstein Academy, das Konzept. «Ihre Vorstellungen und Erwartungen werden in einem zweiten Schritt mit denen der Eltern in Einklang gebracht.» Die von der Liechtenstein Academy ausgesuchten Fachleute moderieren diesen Dialog der Generationen – unterstützt durch ein hervorragendes Ambiente. «Die abgeschiedene Lage und die inspirierende Atmosphäre auf Schloss Freudenfels fördert die konzentrierte Auseinandersetzung mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen sowie den intensiven Austausch», ist Manuela Steiner überzeugt. Schloss Freudenfels © LGT 9
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