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SCHLOSSBLICK<br />
DAS MAGAZIN FÜR HEIDENHEIM<br />
2. Quartal 2009<br />
<strong>MEEBOLDS</strong> <strong>ERBEN</strong><br />
In der WCM herrscht wieder Leben<br />
KULTUR · SPORT · EVENTS<br />
Engagement<br />
für die Kunst<br />
MADE IN HEIDENHEIM<br />
Bäume, Bretter,<br />
Sägemehl<br />
LEBEN VOR ORT<br />
Ein Kosmos für Leser<br />
jeden Alters<br />
1 SCHLOSSBLICK 3/05<br />
EINKAUFS-, RESTAURANT- UND DIENSTLEISTUNGSFÜHRER · VERANSTALTUNGSKALENDER
www.voith.de
EDITORIAL<br />
SCHLOSSBLICK<br />
Ausgabe 2/2009<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Magazin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Kultur – Sport – Events<br />
Engagement für die Kunst – Jubiläum<br />
des Förderkreises des Kunstmuseums . . . 6<br />
Bald spurten sie wieder –<br />
Heidenheimer Stadtlauf 2009 . . . . . . . . . . 10<br />
Made in Heidenheim<br />
Bäume, Bretter, Sägemehl –<br />
Holz als Wirtschaftsfaktor der Region . . . 12<br />
Wer war eigentlich ...?<br />
Alfred Meebold . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Leben vor Ort<br />
Ein Kosmos für Leser jeden Alters –<br />
die Stadtbibliothek . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Kirchen in Heidenheim –<br />
die Dreifaltigkeitskirche . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Landkreismagazin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Stadtspaziergang<br />
Meebolds Erben –<br />
neues Leben in der WCM . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Heidenheimer Städtepartnerschaften:<br />
Kurzportrait Clichy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Serviceteil<br />
Einkaufsführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Restaurant- und Hotelführer . . . . . . . . . . . 35<br />
Dienstleistungsführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Veranstaltungskalender . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Schwäbisch für Reigschmeckde . . . . . . . . 46<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
ALLE<br />
SIND DABEI<br />
An meine erste Begegnung mit Heidenheim<br />
kann ich mich noch gut erinnern – an den Kontrast<br />
zwischen dem Rathausbau und den romantischen<br />
Gassen zum Schloss hinauf, zwischen<br />
den prägnanten Industriebauten und der<br />
pittoresken Lage der Wohngebiete entlang der<br />
Hügel, denen sich Heidenheim anschmiegt.<br />
Als Kulturschaffende war ich außerdem begeistert<br />
von der Vielzahl an Veranstaltungsstätten,<br />
die alle ihren eigenen unverwechselbaren<br />
Charme haben – das Jugendstilkonzerthaus,<br />
der moderne Festsaal der Waldorfschule mit<br />
seiner einzigartigen Akustik, der Lokschuppen<br />
mit seiner „hippen“, unprätentiösen Atmosphäre,<br />
das rustikal-romantische Naturtheater<br />
... Beeindruckend ist auch das Engagement,<br />
mit dem Vereine und Initiativen das kulturelle<br />
und gesellschaftliche Leben in Heidenheim<br />
mit gestalten. Die Heidenheimer Kulturszene<br />
ist außergewöhnlich lebendig und schillernd.<br />
Diese Vielfalt und Kreativität zu kommunizieren,<br />
hat sich der SCHLOSSBLICK zur Aufgabe<br />
gemacht und ist so für alle Kulturschaffenden<br />
sowie Kulturinteressierten in Heidenheim zu<br />
einem unverzichtbaren Begleiter geworden.<br />
Denn es genügt nicht, Kultur zu schaffen – man<br />
muss auch darüber reden! Gesprächsstoff wird<br />
es genug geben, wenn wir im Herbst mit dem<br />
Congress-Centrum auch kulturell ein neues<br />
Kapitel in Heidenheim aufschlagen. Freuen wir<br />
uns darauf!<br />
Martina Taubenberger<br />
Geschäftsbereichsleiterin des Kulturbüros<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09 3
MAGAZIN<br />
Tourist-Information Heidenheim<br />
Ein Service, der Farbe bekennt<br />
Immer einen Besuch wert ist die Tourist-<br />
Information im Elmar-Doch-Haus. Ob es um<br />
den Kartenvorverkauf geht, um Auskünfte<br />
zu touristischen Attraktionen, zu Wanderund<br />
Radwegen, zu Sportevents und Festen,<br />
um die Abwicklung von Pauschalangeboten<br />
oder die Hotelzimmer-Suche, die Organisation<br />
von Stadtführungen, eine fremdsprachige<br />
Gästebetreuung, um Broschüren oder<br />
den Verkauf von Reiseliteratur, Kartenmaterial<br />
und Heidenheimer Souvenirs – hier<br />
wird jedem geholfen. Täglich von 9 bis 17<br />
Uhr und samstags von 9 bis 13 Uhr stehen<br />
die freundlichen und kompetenten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter mit Rat und Tat<br />
zur Seite.<br />
Nach dem räumlichen Umbau 2007 und<br />
der Installation von Informationsvitrinen<br />
am ZOB und<br />
am Rathaus präsentiert sich<br />
die Tourist-Information seit<br />
einiger Zeit rundherum in<br />
einem neuen Erscheinungs-ngsbild,<br />
das jetzt einheitlich ich<br />
Farbe bekennt: Broschüren,<br />
Taschen, Tücher der Mitarbeiter<br />
und Stadtführer zei-<br />
gen durchgängig dasselbe<br />
Farbkonzept in Petrol, Orange,<br />
Grün, Blau und Weinrot<br />
auf Grau oder Schwarz. Auch<br />
einige Souvenirs der Tourist-Information,<br />
wie z. B. große Kaffeebecher oder die neue,<br />
elegante Einkaufs tasche, entsprechen dem<br />
neuen Farbdesign. Alle Heidenheimer Souvenirs<br />
sind übrigens nicht nur in der Tourist-Information<br />
erhältlich, sondern können<br />
auch über den Online-Shop (www.heidenheim.de/tourismus-kultur)<br />
bestellt werden.<br />
Das gilt auch für die Geschenk-Gutscheine<br />
in einem attraktiven Umschlag, die zum<br />
Kauf von Souvenirs und Veranstaltungstickets<br />
verwendet werden können. Den Wert<br />
(ab 1 Euro, gültig zwei Jahre ab Kauf datum)<br />
bestimmt der Schenkende.<br />
Frischen Wind ins Stadtleben bringt die<br />
Tourist-Information in Kooperation mit der<br />
DEHOGA durch spezielle Themenwochen<br />
rund um’s Jahr. So finden vom 9.5. bis 7.6.<br />
„Köstliche Spargelwochen“<br />
statt. Wel-<br />
che Gastronomen,<br />
Kneipen, Cafés und<br />
Bistros sich daran<br />
beteiligen und was<br />
wo geboten wird,<br />
ist rechtzeitig in der<br />
Tourist-Information<br />
und an einem Extra-<br />
Info-Stand in den<br />
Schloss-Arkaden zu<br />
erfahren.<br />
HEIDENHEIM ENTDECKEN<br />
Die Heidenheimer Stadtführungen stoßen von<br />
Jahr zu Jahr auf größeres Interesse, was hauptsächlich<br />
das Verdienst der sachkundigen Stadtführerinnen<br />
und -führer ist. So nahmen an den<br />
150 Rundgängen des Jahres 2008 etwa 3.000<br />
Besucher teil. Besonders gefragt waren die Kinderstadt-<br />
und Themenführungen mit Rekordbeteiligungen<br />
von über 60 Personen. Sehr beliebt<br />
ist auch der „Samstagsbummel“, der von<br />
Mai bis Oktober wieder jeden 1. Samstag im<br />
Monat stattfindet. In dieser Saison gibt es neben<br />
dem obligatorischen Stadtrundgang (mit<br />
und ohne Schloss) einen historischen Streifzug,<br />
der von der Römerzeit bis in die Gegenwart<br />
führt. Die wechselvolle Heidenheimer Industriegeschichte<br />
wird in der Führung „Heidenheimer<br />
Industriegeschichte im (Struktur-)Wandel“<br />
aufgerollt. Kinder entdecken die Stadt mit der<br />
„Knöpfleswäscherin“, die für viel Abwechslung<br />
sorgt. Erstmals speziell für Schulklassen: eine<br />
„sightseeing tour“ auf Englisch und für Jugendliche<br />
die abendliche Schlossführung mit Fackeln.<br />
Auch neue spezielle Themenführungen werden<br />
angeboten. Informationen, Termine und Preise<br />
bei der Tourist-Information, Tel. 327-4910.<br />
„Jugend forscht – Schüler experimentieren“ an der Eugen-Gaus-Realschule Heidenheim<br />
Mit Fleiß, Forscherdrang und Freude zum Erfolg<br />
Regenwürmer reagieren auf Licht und<br />
mögen Kaffeesatz. Druckerpapier hält beim<br />
Reißtest 17 Kilo aus, Küchenpapier nur 250 g.<br />
An Telefonhörern in öffentlichen Telefonzellen<br />
hängen die meisten unhygienischen<br />
Mikroorganismen. Bananen eignen sich als<br />
Kraftfutter für Larven des Rosenkäfers. Eine<br />
kluge Ampel könnte Staus vermeiden.<br />
Seit 2002 haben Schüler der Eugen-Gaus-<br />
Realschule beim alljährlichen Wettbewerb<br />
„Jugend forscht – Schüler experimentieren“<br />
bereits sechs Preise im Gesamtwert<br />
von 10.000 Euro und einen Sonderpreis der<br />
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn<br />
mit 500 Euro errungen. Mitte Februar<br />
belegten nun zwei weitere von insgesamt<br />
fünf Gruppen erste Plätze im Regionalwettbewerb:<br />
Im Bereich Biologie Florian und<br />
Ina Görlitz sowie Sebastian Bertenbreiter<br />
mit ihrer Arbeit „Einfluss des Futters auf die<br />
Larven des Rosenkäfers“, betreut durch Lehrerin<br />
Sibylle Braun, im Bereich Technik Jonas<br />
Binkowski und Max Piechaczek mit der<br />
„intelligenten Ampel“, betreut durch Lehrer<br />
Thomas Weinöhrl. Damit nehmen die Sieger<br />
im März am Landeswettbewerb Baden-<br />
Württemberg teil. Auch die Plätze 2 und 3 in<br />
Biologie konnten sich Schüler und Schülerinnen<br />
der Eugen-Gaus-Realschule sichern.<br />
Rektor Markus Fehrenbacher freut sich zu<br />
Recht über den Erfolg. „Immerhin treten wir<br />
gegen sämtliche Gymnasien der Region an.<br />
Zum Gelingen trägt aber auch das hervorragende<br />
Engagement der Eltern bei.“ Weitere<br />
im Lehrplan der Eugen-Gaus-Realschule<br />
verankerte und stark genutzte Förderprojekte<br />
sind Musik, Sprachen und Klettern.<br />
4 SCHLOSSBLICK 2 /09
Verein Tagesmütter e. V. – Landkreis Heidenheim<br />
Qualifizierte und flexible Kinderbetreuung<br />
Allen Anlass zum Feiern hat der Verein<br />
Tagesmütter e. V. – Landkreis Heidenheim<br />
am 18. April im Lokschuppen, denn er kann<br />
auf zehn Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblicken.<br />
1999 aus der Not heraus gegründet und<br />
anfangs kaum unterstützt, ist er heute eine<br />
anerkannte und akzeptierte Einrichtung mit<br />
vielen wichtigen Aufgaben. Derzeit betreut<br />
der Verein in Heidenheim samt Außenstelle<br />
Giengen 215 Tagesmütter und 210 Kinder,<br />
die etwa zu je einem Drittel unter drei Jahren,<br />
im Kindergartenalter oder Schulkinder<br />
sind. „Um die sehr unterschiedlichen Betreuungszeiten<br />
abdecken zu können, ist ein<br />
großer Pool an Tagesmüttern erforderlich“,<br />
erklärt Gründungs- und Vorstandsmitglied<br />
Margit Stumpp.<br />
Die vier Diplom-Sozialpädagoginnen des<br />
Vereins, vorwiegend in Teilzeit beschäftigt,<br />
stellen die Kontakte her, unterstützen bei organisatorischen<br />
Problemen und stehen während<br />
des gesamten Betreuungsverhältnisses<br />
mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem bieten<br />
sie Gesprächsgruppen an, in denen sich Eltern<br />
und Tageseltern austauschen können.<br />
Weitere Schwerpunkte sind die Beratung<br />
von Kommunen sowie die Zusammenarbeit<br />
mit dem Jugendamt und verschiedenen Gremien<br />
des Familiennetzwerkes.<br />
Hauptaufgabe der Vereins-Mitarbeiterinnen<br />
ist jedoch die Qualifizierung der Tagesmütter.<br />
„Ohne Qualifizierung vermitteln<br />
wir niemanden“, sagt Sozialpädagogin Karin<br />
Keller. Die Kosten für die Basisqualifika tion<br />
werden von der jeweiligen Wohnortgemeinde<br />
der Tagesmutter getragen. Insgesamt<br />
müssen die Tagesmütter 62 Stunden dafür<br />
aufwenden, ab 2011 laut Verwaltungsvorschrift<br />
sogar 160 Stunden.<br />
„Das ist die nächste Herausforderung für<br />
uns“, weiß Margit Stumpp, „und wir hoffen,<br />
dass wir die Mehrarbeit durch die vorhandenen<br />
Mitarbeiterinnen auffangen können.<br />
Sonst müssten wir neue einstellen und das<br />
hätte finanzielle Probleme zur Folge.“ Bisher<br />
finanziert sich der Verein über Mittel vom<br />
Karin Keller und Margit Stumpp<br />
Landkreis, vom Land und zu einem kleinen<br />
Teil über die Mitgliedsbeiträge, was die<br />
Grundkosten deckt, aber kaum Spielraum<br />
für Extras lässt. Spenden (z. B. Amtsgericht,<br />
Paul Hartmann AG, Lions Club, Trauer- und<br />
Geburtstagsspenden) halfen in der Vergangenheit<br />
aus finanziellen Engpässen, eine<br />
regelmäßige Förderung gibt es aber nicht.<br />
Dennoch blickt der Verein optimistisch in<br />
die Zukunft. Karin Keller: „Der Bedarf an<br />
qualifizierten Tagesmüttern steigt. Die institutionellen<br />
Plätze reichen momentan nicht<br />
aus und Rand- und Lückenzeiten können<br />
nur durch Tagesmütter abgedeckt werden.“<br />
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SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
5
KULTUR · SPORT · EVENTS<br />
1<br />
Früher Volksbad, heute Kunstmuseum:<br />
Beim Umbau des Jugendstil-Gebäudes<br />
[1] wurde die Historie nach Möglichkeit<br />
bewahrt, wie das Treppenhaus [2] zeigt.<br />
Wo früher geschwommen wurde, entstand<br />
eine schöne Galerie. Hier finden<br />
wechselnde Ausstellungen mit moderner<br />
Kunst statt, im letzten Jahr u. a. mit<br />
Arbeiten von Albrecht Briz [3].<br />
3<br />
5<br />
2 4<br />
6<br />
Sehenswert ist die derzeitige Ausstellung<br />
„geschenkt + gekauft“ [4] mit<br />
Werken vieler Heidenheimer Künstler<br />
aus vergangenen Jahrzehnten, u. a. von<br />
Rolf Nesch („Schloss Hellenstein“ von<br />
1925 [5]). Ausgestellt sind auch Plakate<br />
von Joan Miró und Lithographien von<br />
Pablo Picasso wie der Linolschnitt<br />
„Paar und Flötenspieler am Ufer eines<br />
Sees“ [6].<br />
ENGAGEMENT<br />
FÜR DIE KUNST<br />
Die derzeitige Ausstellung „geschenkt + gekauft“, mit der 25 Jahre<br />
Förderkreis und 20 Jahre Kunstmuseum gefeiert werden, dokumentiert<br />
die große Begeisterung Heidenheimer Bürgerinnen und Bürger<br />
für die Kunst in unserer Stadt. Neben einer bemerkenswerten Sammlung<br />
ist ihrer Initiative auch das Kunstmuseum selbst zu verdanken.<br />
6 SCHLOSSBLICK 2 /09
[7] „Eingefädelt“ von Linde King-<br />
Lichtwer, die schon zu Lebzeiten ihren<br />
künstlerischen Nachlass dem Kunstmuseum<br />
schenkte.<br />
[8] „Der Tod und die Königin“ von<br />
HAP Grieshaber aus der Holzschnittsammlung<br />
des Ehepaars Martin und<br />
Ruth Wittmann.<br />
[9] „Schloss Hellenstein“ im Winter<br />
von Yasu Eguchi.<br />
8<br />
7<br />
Die Geschichte des Gebäudes Marienstraße<br />
4 ist von einer Besonderheit geprägt:<br />
Zweimal stand sein Schicksal in engem<br />
Zusammenhang mit der Initiative und<br />
Großzügigkeit Heidenheimer Bürgerinnen<br />
und Bürger. Der Bau des Volksbades wurde<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Geldern<br />
aus der Schaefer-Wulz-Stiftung des Unternehmers<br />
Theodor Schaefer finanziert, der<br />
spätere Umbau zum Kunstmuseum durch<br />
das jahrelange Engagement des Förderkreises<br />
Kunstmuseum sowie eine von Senator<br />
Prof. Dr. Hugo Rupf initiierte Stiftung der<br />
Voith AG ermöglicht.<br />
Das Heidenheimer Volksbad war einer<br />
der ersten öffentlichen Bauten des Stuttgarter<br />
Architekten Philipp Jakob Manz (1861-<br />
1936). Er zählte zu den meistbeschäftigten<br />
Industriearchitekten der Kaiserzeit und baute<br />
„billig, rasch und schön“ nach den Wünschen<br />
seiner zahlreichen Auftraggeber. Das<br />
Volksbad entwarf er im Jugendstil. Nach der<br />
Einweihung im Jahre 1904 zogen hier die<br />
Mitglieder des Schwimmvereins Heidenheim<br />
04 und später alle Heidenheimer ihre<br />
Bahnen.<br />
Dann wurde der Stöpsel gezogen<br />
1988 wurde das Bad aus Kostengründen<br />
aufgegeben. Das Heidenheimer Architektenteam<br />
Wittmann baute das Gebäude mit viel<br />
Sinn für die Bausubstanz teils zum Kunstmuseum<br />
mit ca. 400 m² Ausstellungsfläche,<br />
teils für die Berufsakademie um. „Es war<br />
9<br />
uns sehr wichtig, dass die Historie erhalten<br />
bleibt“, erzählt Architekt Ulrich Wittmann.<br />
„Das herausgenommene Schwimmbecken<br />
wurde im Ausstellungsraum auf dem Boden<br />
durch eingelegte Marmorstücke nachempfunden<br />
und einige Fliesen, Armaturen<br />
und Umkleidekabinen wurden bewahrt, das<br />
Nordfenster nach alten Fotos rekonstruiert<br />
und die Beleuchtung im Treppenhaus von<br />
mir nach Wiener Jugendstil-Vorbildern entworfen.“<br />
Andererseits erhielt das Gebäude<br />
eine moderne technische Ausstattung. Am<br />
21. April 1989 konnte das Kunstmuseum<br />
seine Pforten öffnen.<br />
Dieses Ziel wäre nicht erreicht worden<br />
ohne eine große Bürgerinitiative – den Förderkreis<br />
Städtische Kunstsammlung, wie er<br />
damals hieß, der fünf Jahre vorher gegründet<br />
worden war, aber als Idee gleich nach<br />
dem 2. Weltkrieg seinen Ursprung hatte.<br />
Kaum hatte man die Trümmer aufgeräumt<br />
und wieder Fuß gefasst, erwachte neues Interesse<br />
an Kultur und Kunst. Auch die Heiden-<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
7
KULTUR · SPORT · EVENTS<br />
P<br />
P<br />
V<br />
S<br />
„Kunst ist eine absolute Bereicherung,<br />
die Auseinandersetzung mit ihr für<br />
jeden wichtig“, sagt Gabriele Rogowski,<br />
die mit ihrem Mann Dr. Michael<br />
Rogowski dem Museum u. a. dieses<br />
Bild von Rolf Nesch schenkte.<br />
Ehrenmitglied Erna Schweiger.<br />
Der Gründungsvorstand von 1984:<br />
Erna Schweiger, Roland Riegger,<br />
Dr. Hans-Helmut Baur, Gabriele<br />
Rogowski und Berthold Glaser (v. l.).<br />
Bürgermeister i. R. Roland Riegger<br />
bei seiner Jubiläumsrede.<br />
heimer Künstler organisierten Ausstellungen,<br />
in denen sie ihre eigenen Werke zeigen<br />
konnten, aber auch die auswärtiger Künstler,<br />
wie z. B. jene des Reutlinger Holzschneiders<br />
HAP Grieshaber. Den Ton gab damals<br />
die im Mai 1954 von fünf Künstlern gegründete<br />
Gruppe 5/54 an: Erich Herter, Helmut<br />
Knoll, Albrecht Kneer, Wolfgang Kühmstedt<br />
und Franklin Pühn gehörten dazu und später<br />
auch Karl Arnold, Horst Braun, Adolf Silberberger<br />
und Hans Schweiger.<br />
Die Gruppe 5/54 setzte Akzente<br />
„In Heidenheim herrschte damals ein<br />
Flair, das viele begeistert hat“, erzählt Erna<br />
Schweiger, die Frau des verstorbenen Malers<br />
und Grafikers. „Mit Ausstellungen in<br />
der Feuerwache, im Konzerthaus und im<br />
Rathaus wurde ein Klima für künstlerisch<br />
arbeitende Leute geschaffen, das ihnen auch<br />
finanziellen Rückhalt gab. Es entstanden<br />
so viele Initiativen. Besonders dem damaligen<br />
Leiter der Volkshochschule, Hermann<br />
Bauer, lag daran, einiges auf die Beine zu<br />
stellen, was ihm durch Kunstausstellungen<br />
und die Galerie Akzent auch gelang. Roland<br />
Riegger, damals noch nicht Bürgermeister,<br />
kam regelmäßig zu den Treffen im Ottilienhof,<br />
ebenso Edgar Grueber, der die Kunstkritiken<br />
schrieb und die Leser für die Kunst<br />
gewann. Auch von Seiten der Stadt gab es<br />
stets Unterstützung, sie kaufte Bilder für die<br />
Amtsräume.“ Mit den Jahren wuchs eine respektable<br />
Gemeinschaft von Künstlern und<br />
Kunstinteressierten heran. 1973 wurde zur<br />
Weiterführung der Galerie Akzent im Türmle<br />
der Kunstverein Heidenheim e. V. gegründet,<br />
der noch heute eine wichtige Plattform<br />
für zeitgenössische moderne Kunst ist.<br />
Picasso kommt nach Heidenheim<br />
Übertrug sich die Kunstbegeisterung in<br />
der Stadt auch auf das Rathaus? 1979 ordnete<br />
Oberbürgermeister Martin Hornung<br />
die Einrichtung eines Referats für Kunst an<br />
– sie wurde zur öffentlichen Angelegenheit.<br />
Zum Referenten wurde der in diesem Jahr<br />
neu gewählte Bürgermeister Roland Riegger<br />
ernannt. Kaum im Amt, stand er vor einer<br />
großen Herausforderung. Der Galerist und<br />
Kunstsammler Christoph Czwiklitzer, mit<br />
Doppelwohnsitz in Paris und Köln, suchte<br />
für seine „größte Picasso-Plakat-Sammlung<br />
der Welt eine dauerhafte Bleibe“. Als Roland<br />
Riegger die Sammlung zum ersten Mal sah,<br />
begriff er sofort die Chance, die sie bot: Sie<br />
konnte einer zukünftigen städtischen Galerie<br />
überregionale Bedeutung verschaffen.<br />
Zwei Jahre zogen sich die Verhandlungen<br />
hin, begleitet von heftigen Diskussionen im<br />
Gemeinderat und einem erbitterten Leserbriefkrieg.<br />
Nach zweimaliger Abstimmung<br />
des Gemeinderats wurde der Ankauf schließlich<br />
beschlossen, die Sammlung von über<br />
600 Plakaten für 185.000 DM erworben. Ein<br />
Coup, wie sich herausstellte: Czwiklitzer bekam<br />
kurz darauf aus den USA ein Angebot<br />
über eine Million Dollar. Er wollte alles zurückkaufen,<br />
was die Stadt aber ablehnte.<br />
Im Oktober 1981, zum 100. Geburtstag<br />
Picassos, konnten die Heidenheimer die<br />
Sammlung im Rathaus selbst bewundern.<br />
Die Ausstellung war die bis dahin am besten<br />
besuchte in der Geschichte der Stadt.<br />
Der Förderkreis wird aktiv<br />
Unabhängig davon, dass die Picasso-<br />
Sammlung laut dem Vorbesitzer in geeigneten<br />
Räumen ausgestellt werden sollte,<br />
tauchte unter den Kunstschaffenden immer<br />
öfter der Wunsch nach einem ständigen<br />
Ausstellungsgebäude auf. Erna Schweiger:<br />
„Als wir nach einer Vernissage wieder mal<br />
zusammensaßen, redeten wir darüber, wie<br />
schade es sei, dass die von der Stadt angekauften<br />
Bilder, die keinen Platz mehr in den<br />
Amtsräumen hatten, im Archiv bei Akermann<br />
verschwanden. Einer sagte dann, wir<br />
müssten einfach ganz viele Leute dafür gewinnen,<br />
sich für eine eigene richtige Galerie<br />
zu engagieren.“<br />
Die Idee zündete. 1985 sollten außerdem<br />
die Landeskunstwochen in Heidenheim<br />
stattfinden – das war die Gelegenheit, zu<br />
einer städtischen Galerie zu kommen. Viele<br />
Gespräche und eine umfangreiche Korrespondenz<br />
zwischen Hans Schweiger und<br />
kunstbegeisterten Heidenheimern sowie das<br />
außerordentliche Engagement von Gabriele<br />
Rogowski und Senator Rupf ebneten den<br />
Weg. Am 23. März 1984 kam es zur Gründung<br />
des Förderkreises Städtische Kunstsammlung<br />
Heidenheim e. V.<br />
„Die beiden wichtigsten Ziele des Vereins<br />
waren, angemessene Räumlichkeiten für die<br />
städtische Kunstsammlung zu schaffen und<br />
8 SCHLOSSBLICK 2 /09
Künstler der Region zu fördern“, erinnert<br />
sich die stellvertretende Vorsitzende Gabriele<br />
Rogowski, der die Heidenheimer Kunstszene<br />
enorm viel Unterstützung verdankt.<br />
„Es ist gelungen, schöne Picasso-Blätter zu<br />
erwerben, die das Kunstmuseum über Heidenheim<br />
hinaus bekannt gemacht haben.<br />
Das Hauptinteresse des Vereins, Künstler<br />
der Region zu unterstützen, sollte dabei aber<br />
auch in Zukunft nicht vergessen werden.“<br />
Als Beitrag zu den Landeskunstwochen<br />
konnte im Sommer 1985 die GRAPHOthek<br />
in der Zweigstelle Ost der Stadtbibliothek<br />
eröffnet werden, und die Stadt renovierte<br />
die Villa Waldenmaier. Der Verein hatte eine<br />
Galerie, auch wenn diese als Kunstmuseum<br />
zu klein erschien. Erna Schweiger: „Die Villa<br />
wurde mit einer Adolf-Hölzel-Ausstellung<br />
eingeweiht, zu der mein Mann das Plakat gestaltete.<br />
Das Publikum war beigeistert, auch<br />
von den weiteren Ausstellungen.“<br />
In den Jahren 1985 bis 1989 erwarb der<br />
Förderkreis 64 Kunstwerke im Gesamtwert<br />
von 141.000 DM und zwar vorwiegend von<br />
Künstlern aus dem Kreis Heidenheim und<br />
von zwei Künstlern der klassischen Moderne:<br />
Adolf Hölzel und Rolf Nesch.<br />
Die Villa Waldenmaier galt als Teilerfolg<br />
des Förderkreises, dann kam das alte Volksbad<br />
ins Spiel. Förderkreis, Kunstverein und<br />
die von Hugo Rupf ins Leben gerufene Stiftung<br />
setzten sich dafür ein, das Gebäude<br />
durch das Architektenteam Wittmann zum<br />
Kunstmuseum umbauen zu lassen, was der<br />
Gemeinderat am 19.6.1986 genehmigte.<br />
Am 21. April 1989 konnte das Kunstmuseum<br />
mit dem Hugo-Rupf-Saal, wie die<br />
ehemalige Schwimmhalle benannt wurde,<br />
eingeweiht werden. Man feierte das Ereignis<br />
mit einer großen Rolf-Nesch-Retrospektive.<br />
Der Förderkreis hatte sein wichtigstes Ziel,<br />
die Schaffung eines ständigen Ortes der<br />
Kunst, erreicht.<br />
Neue Werke im neuen Museum<br />
Der erste hauptamtliche Direktor des<br />
Kunstmuseums, Rainer René Müller, präsentierte<br />
vorwiegend Gegenwartskunst, parallel<br />
dazu versuchte er, eine Graphiksammlung<br />
aufzubauen.<br />
Sein Nachfolger, der Kunsthistoriker Dr.<br />
René Hirner, knüpfte 1992 zunächst an das<br />
Ausstellungskonzept an, nahm jedoch auch<br />
Klassiker der Moderne und große Meister der<br />
Kunstgeschichte in sein Programm auf. Und<br />
er baute auf der Basis der Picasso-Plakate<br />
eine Picasso-Druckgraphiksammlung auf. Es<br />
gelang ihm, unterstützt von Stadt und Förderkreis,<br />
1994 in New York für 130.000 DM<br />
23 Originaldruckgraphiken zu ersteigern,<br />
deren Wert sich bereits in zwei Jahren verdoppelte.<br />
Zwischen 1995 und 2001 kamen<br />
zwei wichtige Picasso-Graphikzyklen dazu.<br />
Um die Picasso-Sammlung angemessen präsentieren<br />
zu können, wurde 2001 die Hermann<br />
Voith Galerie im Erdgeschoss eröffnet<br />
– Dauerausstellungsräume, deren Einrichtung<br />
die Familie Schuler-Voith mit 2,5 Millionen<br />
DM Grundkapital ermöglicht hatte.<br />
2005 erwarb das Museum ein Konvolut<br />
von 83 Miró-Plakaten. 2008 unterstützte der<br />
Förderkreis den Ankauf einer Picasso-Zeichnung<br />
im Wert von 83.000 Euro – das erste<br />
Picasso-Unikat in der Sammlung des Kunstmuseums.<br />
Von 1984 bis heute wurde regelmäßig<br />
regionale Kunst angekauft. Ein Ins-<br />
Kunstmuseum und Förderkreis<br />
Info<br />
Mitglied des Förderkreises Kunstmuseum Heidenheim<br />
e. V. kann jeder werden. Mitglieder bekommen<br />
eine Reihe von Vergünstigungen: wie<br />
z. B. freien Eintritt, kostenlose Führungen, Teilnahme<br />
an Veranstaltungen des Museums. Der<br />
Jahresbeitrag beträgt pro Einzelperson 30 Euro,<br />
für Ehepaare 45 Euro, für Jugendliche in Ausbildung<br />
10 Euro, für Firmen 100 Euro. Spenden sind<br />
willkommen und steuerlich absetzbar.<br />
Kunstmuseum und Hermann Voith Galerie<br />
Marienstraße 4, 89518 Heidenheim<br />
Tel. 327-4810, Fax 327-4811<br />
E-Mail: kunstmuseum@heidenheim.de<br />
www.kunstmuseum-heidenheim.de<br />
Öffnungszeiten Di, Do, Fr 10-12 Uhr und 14-17<br />
Uhr, Mi 10-12 Uhr und 14-19 Uhr, Sa, So und Feiertage<br />
11-17 Uhr.<br />
trument zur Förderung waren von 1986 bis<br />
heute die Ausstellungen des „Heidenheimer<br />
Dreiecks“ mit junger Kunst aus Ostwürttemberg.<br />
Im Andenken an den allerersten Vorsitzenden<br />
Dr. Baur lobte der Förderkreis den<br />
Hans-Helmut-Baur-Preis aus, 2007 wurde<br />
der Roland-Riegger-Preis für Künstlerinnen<br />
und Künstler bis 25 Jahre gestiftet.<br />
Das große Interesse an der Jubiläumsfeier<br />
und Vernissage am 21. Februar zeigte,<br />
dass die Begeisterung für die Kunst in Heidenheim<br />
eher noch zugenommen hat. „Der<br />
Förderkreis ist nach wie vor sehr aktiv“, sagt<br />
Erna Schweiger, „aber langsam bräuchten<br />
wir Nachwuchs, der sich mit der gleichen<br />
Leidenschaft für die Kunst einsetzt.“ js<br />
Die Geschenkidee…<br />
Kino-Gutschein<br />
Capitol, KinoCenter Heidenheim<br />
und Kinopark Aalen… Ab 5,-<br />
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Gutschein<br />
Erhältlich an den Kinokassen<br />
oder einfach online bestellen:<br />
www.kino-hdh.de<br />
www.kino-aa.de<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
9
KULTUR · SPORT · EVENTS<br />
Heidenheimer Stadtlauf 2009<br />
BALD SPURTEN SIE WIEDER<br />
Seit der Heidenheimer Stadtlauf vor sechs Jahren seine Renaissance<br />
erfuhr, hat er sich immer mehr zu einem kommunalen Großereignis<br />
entwickelt. Für die Älteren unter uns ruft er Erinnerungen an die<br />
heiß umkämpften Stadtläufe in früheren Jahrzehnten wach, für die<br />
heutigen Macher im Heidenheimer Stadtlauf e. V. ist er jedes Mal<br />
wieder eine neue Herausforderung.<br />
Ganz schön stolz können sie eigentlich<br />
darauf sein, was die Vorstandsmitglieder des<br />
Stadtlaufvereins von Jahr zu Jahr in ehrenamtlicher<br />
Tätigkeit immer wieder auf die<br />
Beine stellen. „Inzwischen haben wir das<br />
ganz gut im Griff,“ erklärt Wolfgang Schön,<br />
der 1. Vorsitzende des Gremiums, „jeder<br />
weiß, was er in der heißen Vorbereitungsphase<br />
zu tun hat, und beim Lauf selbst haben<br />
wir schließlich die Unterstützung von<br />
rund 250 begeisterten Helfern.“<br />
Schon im Vorfeld voll in Aktion<br />
Trotzdem ist es wohl alles andere als nur<br />
ein hübsches Freizeitvergnügen, eine solche<br />
Mammutveranstaltung im Vorfeld exakt zu<br />
planen und durchzuorganisieren. „Ohne einen<br />
gewissen Enthusiasmus geht natürlich<br />
gar nichts,“ bemerkt dazu Silvia Rose, die<br />
im Stadtlaufverein die Fäden für die Koordinierung<br />
der gesamten Ablauforganisation<br />
in Händen hält. Sie führt darüber hinaus die<br />
Meldelisten, sorgt dafür, dass jeder Teilnehmer<br />
die richtige Startnummer erhält, kümmert<br />
sich um die Zusammenarbeit mit dem<br />
Im Planungsgespräch<br />
(von links) Silvia Rose,<br />
Andy Bader, Wolfgang<br />
Schön, Swen Profendiener<br />
und Hans Leopold<br />
von den Städtischen<br />
Betrieben.<br />
Dachverband, um die Öffentlichkeitsarbeit<br />
und springt als „Mädchen für alles“ überall<br />
dort ein, wo wieder einmal ein Problem auftaucht.<br />
Aber auch für die anderen Mitstreiter im<br />
Vorstand des Stadtlaufvereins bleibt offensichtlich<br />
noch genug zu tun. Elke Klaiber-<br />
Ruck zum Beispiel ist verantwortlich für<br />
alles, was mit der Laufstrecke zu tun hat:<br />
für die Streckenführung, die Vermessung,<br />
Absicherung und letztlich die Abnahme der<br />
Laufstrecke, für die Einweisung der rund 40<br />
Streckenposten und für Getränke und Obst<br />
als Streckenverpflegung, die alle zwei Kilometer<br />
für die Läuferinnen und Läufer bereitsteht.<br />
Aber natürlich auch für die Zielverpflegung<br />
im „Parc Gourmet“: mit isotonischen<br />
Getränken, alkoholfreiem Bier, Apfel-<br />
10 SCHLOSSBLICK 2 /09
schorle, Tee, Joghurtdrinks, Obst, Brezeln<br />
und Landjägern. Einem Angebot also, das<br />
man, wie Elke Klaiber-Ruck anmerkt, bei<br />
anderen Stadtläufen meist vergeblich sucht.<br />
Swen Profendiener sorgt im Rathaus für<br />
die behördlichen Genehmigungen, für die<br />
notwendigen Absperrungen entlang der<br />
Strecke und hält unter anderem den Kontakt<br />
zu Polizei und Feuerwehr, während der<br />
2. Vorsitzende des Vereins, Andy Bader, sich<br />
um die Sponsoren kümmert, die Schülerläufe<br />
koordiniert und als Mann am Mikrophon<br />
auch die Siegerehrungen übernimmt.<br />
Bliebe aus der Aktivistengruppe neben<br />
Manfred Ahrendts, Jürgen Käder, Marcus<br />
Pfeffer und dem Schatzmeister Marcus Wittkamp<br />
noch der 1. Vorsitzende: „I muaß halt<br />
dô sai“, sagt Wolfgang Schön und meint damit,<br />
dass er neben der Wahrnehmung seiner<br />
Repräsentationspflicht im Notfall auch das<br />
fehlende Klopapier für die WC-Wagen zu beschaffen<br />
habe. Hoffen wir mit ihm, dass es<br />
die Ausnahme bleibt.<br />
Ohne Städtische Betriebe läuft nix<br />
Wenn Tanja Weiss und Hans Leopold mit<br />
ihrer Truppe von den Städtischen Betrieben<br />
aktiv ins Geschehen eingreifen, dann ist bereits<br />
die letzte und heiße Phase der Vorbereitung<br />
angesagt. Wasser- und Stromanschlüsse<br />
sind zu verlegen, die WC-Wagen müssen<br />
installiert und Abfallcontainer sowie eine<br />
ausreichende Zahl an Müllsackständern bereitgestellt<br />
werden. „Etwas hektisch kann es<br />
schon einmal werden, wenn in der Nacht<br />
vor dem großen Ereignis zum Endspurt geblasen<br />
wird,“ gesteht Tanja Weiss.<br />
Denn immerhin darf erst ab Mitternacht<br />
mit der Umleitungsbeschilderung und der<br />
Absperrung von Strecke und Zieleinlauf, für<br />
die allein über 600 laufende Meter an Barrieren<br />
und Bauzäunen nötig sind, begonnen<br />
werden. Wenn dann ab 4 Uhr morgens die<br />
Strecke noch einmal gründlich gekehrt ist,<br />
bleibt an sich nur eine kurze Verschnaufpause<br />
für die städtischen Einsatzkräfte.<br />
Schon am Nachmittag heißt es, das Ganze<br />
wieder abzubauen und die Stadt von den<br />
Überresten des Events zu befreien. „Rund<br />
500 Arbeitsstunden kommen da insgesamt<br />
schon zusammen“, bemerkt Tanja Weiss zu<br />
diesem Sondereinsatz, mit dem die Leute<br />
von den Städtischen Betrieben ein gutes<br />
Stück dazu beitragen, Heidenheim und seinen<br />
Stadtlauf auch über die Region hinaus<br />
in bestem Licht erscheinen zu lassen. kr<br />
Weitere Informationen zum Heidenheimer Stadtlauf<br />
2009 im Internet unter www.stadtlauf.heidenheim.<br />
com<br />
Anders als der heutige Volkslauf über die Langstrecken<br />
waren die Heidenheimer Stadtläufe im vergangenen<br />
Jahrhundert Wettbewerbe, bei denen<br />
vorwiegend die lokalen Turn- und Sportvereine<br />
in Staffelläufen über eine Rundstrecke durch die<br />
Stadt ihre Kräfte maßen.<br />
Begründet wurde der Heidenheimer Laufwettbewerb<br />
durch den Zeitungsverleger Kurt Rees im<br />
Jahr 1926 mit dem so genannten „Grenzbotenlauf“,<br />
an dem sich schon damals 335 Läufer aus<br />
dem ganzen Kreisgebiet beteiligten und der vom<br />
VfR Heidenheim mit 30 m Vorsprung vor dem Turnverein<br />
Heidenheim gewonnen wurde. Im B-Lauf<br />
siegte der Turnverein Schnaitheim, bei der Jugend<br />
lag der TV Heidenheim in Front. Ab 1932 übernahm<br />
der neu gegründete Stadtverband für Leibesübungen<br />
die Durchführung der Veranstaltung und setzte<br />
sie bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs als<br />
Heidenheimer Stadtlauf fort.<br />
Nach einer Unterbrechung von fast zehn Jahren<br />
fand der Lauf mit Start und Ziel am Eugen-Jaekle-<br />
Platz im Jahr 1947 erstmals wieder statt. Aus dem<br />
VfR war inzwischen der VfL Heidenheim geworden,<br />
der ehemalige Turnverein präsentierte sich<br />
als TSB 1846. Was geblieben war, das war die alte<br />
Rivalität, wobei allerdings in den Folgejahren zumeist<br />
der TSB die Nase vorn hatte.<br />
Ab 1955 gab es dann aus Verkehrsgründen eine<br />
neue, 2.800 m lange Strecke mit Start und Ziel<br />
1<br />
3<br />
Die Geschichte des Heidenheimer Stadtlaufs<br />
2<br />
beim Konzerthaus, und auf Anhieb siegte dort im<br />
Hauptlauf der VfL mit seinem Schlussläufer Ernst<br />
Mattern jun. Über viele Jahre hinweg war später<br />
aber wieder der TSB Heidenheim dominierend, bis<br />
er Anfang der 1960er-Jahre mit dem neu gegründeten<br />
Heidenheimer Leichtathletikclub ernsthafte<br />
Konkurrenz bekam.<br />
Säumten in früheren Jahren oft bis zu 10.000 Zuschauer<br />
die Laufstrecken, so nahm das Interesse<br />
an der Veranstaltung trotz aller Damen-, Schüler-<br />
und Sonderläufe und trotz der Einbindung<br />
der Partnerstädte immer mehr ab. Im Jahr 1973<br />
schließlich ging der letzte Stadtlauf alter Prägung<br />
über die Bühne. Schön aber, dass diese Tradition<br />
seit 2003 aufgrund eines Konzepts aus dem Stadtmarketing<br />
ihre Fortsetzung in neuer und anderer<br />
Form gefunden hat.<br />
[1] Stabübergabe in der Seestraße beim<br />
1. Grenzbotenlauf 1926.<br />
[2] Den B-Lauf gewannen 1953 die Schwimmer<br />
des TSB Heidenheim.<br />
[3] Die im Jahr 1955 siegreiche Mannschaft<br />
des VfL mit Bundeswirtschaftsminister<br />
Prof. Ludwig Erhard und ...<br />
[4] ... ihrem dynamischen Schlussläufer<br />
Ernst Mattern jun.<br />
4<br />
Info<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
11
MADE IN HEIDENHEIM
BÄUME, BRETTER,<br />
SÄGEMEHL<br />
Wenn die Gegend um Heidenheim zu den waldreichsten<br />
im Lande gehört, dann prägt das nicht nur unsere<br />
Landschaft, sondern ist auch von hoher ökologischer<br />
und wirtschaftlicher Bedeutung für die gesamte Region.<br />
Man mag nun Jogger, Walker, schlichter<br />
Wanderer oder Spaziergänger sein – als<br />
Heidenheimer hat man da ohne Zweifel einen<br />
großen Vorteil: Der Wald liegt praktisch<br />
immer „direkt vor der Haustür“. Oder eben<br />
gerade mal fünf Minuten davon entfernt.<br />
Das liegt ganz einfach daran, dass innerhalb<br />
der Grenzen des Stadtgebietes einschließlich<br />
der Teilorte rund 60 Prozent der<br />
Gesamtfläche mit Wäldern bedeckt ist, die<br />
bereits seit knapp 300 Jahren nachhaltig bewirtschaftet<br />
werden. Um unser idyllisches<br />
Landschaftsbild müssen wir also auch in<br />
Zukunft nicht bangen – Heidenheim dürfte<br />
wohl für noch sehr lange Zeit die Stadt mit<br />
dem höchsten Waldanteil in Nordwürttemberg<br />
bleiben.<br />
Horst Bührle kennt jeden Baum<br />
„Naja, fast jeden“, schränkt der Heidenheimer<br />
Stadtförster da bescheiden ein. Und<br />
das gelte natürlich auch nur für den Teil der<br />
Wälder auf Heidenheimer Gemarkung, die<br />
tatsächlich in städtischem Besitz seien, also<br />
etwa 1.600 von den insgesamt 6.600 Hek tar<br />
Waldfläche. Der Rest ist zu großen Teilen<br />
Staatswald oder in Privatbesitz.<br />
Was aber auf seiner „forstlichen Betriebsfläche“<br />
am laufen ist, darüber weiß Horst<br />
Bührle bis ins kleinste Detail Bescheid.<br />
Ein erst im Vorjahr für den Forstbezirk Heidenheim<br />
erstellter, über 20-seitiger Bericht<br />
gibt in unzähligen Tabellen und Statistiken<br />
minutiös Auskunft über praktisch alles,<br />
was es zum Heidenheimer Stadtwald zu<br />
sagen gibt. Da erfährt man Dinge über die<br />
Baumartenflächen, über die Altersstruktur<br />
und die Stammstärke der Bäume, über<br />
den Holzvorrat, die Verjüngungsplanung,<br />
Rund 11.000 Festmeter Holz schlagen<br />
die Männer um Stadtförster Horst<br />
Bührle jährlich im Heidenheimer Stadtwald<br />
ein und sorgen durch die gleichzeitige<br />
Aufforstung für eine langfristige<br />
Bestandssicherung unserer Wälder.<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09 13
MADE IN HEIDENHEIM<br />
1 6<br />
2 3<br />
Bis zu 120 Meter Stammholz pro Minute schafft die<br />
hochmoderne Zerspanungsanlage im Vohenstein<br />
[3-5]. Sägelinienführer Georg Mailänder und Werkleiter<br />
Günter Stöhr verfolgen den computergesteuerten<br />
Ablauf an den Bildschirmen [6].<br />
Zum Organisator der Schnittholzlogistik aufgestiegen<br />
ist der Sägewerker Daniel Hitzler [7]. Mit seinem<br />
12-Tonnen-Stapler ist er Tag für Tag in Sachen Einund<br />
Auslagerung der Fertigware unterwegs [8/9].<br />
Als Chefeinkäufer bei Sturm sorgt Bernd<br />
Färber [1] für die kontinuierliche Versorgung<br />
des Sägewerks mit Rohware.<br />
Pro Jahr werden derzeit ca. 400.000<br />
Fichtenstämme verarbeitet [2].<br />
4 5<br />
die vordringlichen Hiebmaßnahmen und<br />
vieles andere mehr, was der Laie in dieser<br />
wissenschaftlichen Genauigkeit vielleicht<br />
gar nicht erwartet hätte und teilweise auch<br />
nur schwer nachvollziehen kann. Leicht zu<br />
begreifen sind dagegen die Tabellen, in denen<br />
über die Baumarten und ihre Anteile<br />
im Stadtwald berichtet wird. Es überrascht<br />
dort nicht, dass die Laubbäume aktuell 76<br />
Rohstoffnutzung im Sägewerk<br />
Prozent der Waldfläche bedecken und die<br />
Buche dabei mit zwei Dritteln die absolute<br />
Mehrheit stellt. Bei den Nadelbäumen, die<br />
auf knapp ein Viertel des Bestands kommen,<br />
dominiert eindeutig die Fichte mit 21 Prozent<br />
Anteil am gesamten Waldbestand.<br />
„In etwa dem gleichen Verhältnis erfolgt<br />
auch der jährliche Einschlag“, erklärt<br />
Horst Bührle, „wobei rund 11.000 Festmeter<br />
Stammumfang oben<br />
Stammumfang unten<br />
Info<br />
Holz bei uns anfallen.“ Das sei dann eben<br />
die Menge, die in den städtischen Wäldern<br />
pro Jahr wieder nachwachse, so dass die Bestandserhaltung<br />
langfristig gesichert bliebe.<br />
Das Nachhaltigkeitsprinzip ist also gerade in<br />
der Forstwirtschaft oberstes Gebot.<br />
Die Fichte hat’s nicht weit<br />
Während das Holz der Laubbäume vor<br />
allem an die Papier- und Möbelindustrie<br />
geliefert wird, bleiben die Fichtenstämme<br />
gewissermaßen vor Ort. Sie nämlich landen<br />
zum größten Teil zunächst im riesigen so<br />
genannten Rundholzlager der Firma Sturm<br />
im Herbrechtinger Vohenstein, um dann in<br />
deren hochmodernem Sägewerk zu Schnittholz,<br />
also zu Brettern und Kanthölzern<br />
Hauptware als Leimbinderlamellen<br />
Seitenbretter für Transportkisten<br />
und Paletten<br />
Sägenebenprodukte<br />
(Hackschnitzel / Sägemehl)<br />
zur bioenergetischen Nutzung<br />
Q<br />
Peter Zeiss (links), hier im Gespräch mit<br />
dem Projektmanager Dr. Bertil Burian,<br />
ist bei Sturm für die Just-in-time-<br />
Verteilung der in riesigen Mengen anfallenden<br />
Sägenebenprodukte an das<br />
Heizkraftwerk und die Pelletfer tigung<br />
verantwortlich.<br />
14<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09
8<br />
7<br />
9<br />
Rinde<br />
in unterschiedlichsten Dimensionen und<br />
Qualitäten verarbeitet zu werden, die vorwiegend<br />
im Baubereich sowie in der Kistenund<br />
Palettenfertigung Verwendung finden.<br />
Dem Rohstoff Holz verbunden sind die<br />
Sturms schon seit 1914, als Matthäus Sturm,<br />
der Urgroßvater der heutigen Geschäftsführer,<br />
an der Eselsburger Straße ein bestehendes<br />
Sägewerk kaufte, das im Jahr 1959 durch<br />
einen Neubau an gleicher Stelle ersetzt wurde<br />
und mit einer traditionellen Gattersäge<br />
ausgestattet war.<br />
Die erfolgreiche Neuorientierung des Unternehmens<br />
begann dann Mitte der 1980er<br />
Jahre mit der Aussiedlung des Rundholzplatzes<br />
und dem 1992 realisierten Bau des<br />
Hochleistungssägewerks im Industriegebiet<br />
Vohenstein. Dort steht seitdem an Stelle<br />
der Gattersäge eine 76 m lange so genannte<br />
Profil zerspanungsanlage, deren Schnittleistung<br />
rund das zehnfache der Gattersäge<br />
beträgt. Mit einer Schneidekapazität von bis<br />
zu 600.000 m³ Rundholz, die derzeit nicht<br />
voll ausgefahren wird, gehört Sturm somit<br />
unter den mehr als 2.000 Sägewerksbetrieben<br />
in Deutschland zu den 20 größten Unternehmen.<br />
Dass bei diesem Durchlauf eine ganze<br />
Menge an Fichtenstämmen herangekarrt<br />
werden muss, versteht sich da von alleine.<br />
„So an die 400.000 Stämme brauchen<br />
wir derzeit schon pro Jahr, wenngleich die<br />
weltweite Nachfrage nach Schnittholz bereits<br />
2008 stark eingebrochen ist“, berichtet<br />
Bernd Färber, der seit 1963 bei Sturm tätig<br />
ist und als Einkäufer für die kontinuierliche<br />
Versorgung des Werks verantwortlich<br />
zeichnet. Pro Tag sind das dann immerhin<br />
durchschnittlich 60 LKW, die ihre Fracht<br />
im Vohenstein anliefern. Gekauft wird das<br />
Fichtenholz im Umkreis von 80 bis maximal<br />
100 km. „Holz aus den Heidenheimer Wäldern<br />
und denen des Kreisgebiets ist uns wegen<br />
der Frachtgebühren und der geringeren<br />
Umweltbelastung natürlich am liebsten“,<br />
ergänzt der Chefeinkäufer, „aber damit können<br />
wir nur etwa 10 Prozent unseres Bedarfs<br />
decken.“<br />
Wie aus Stämmen Bretter werden<br />
Wenn Fichtenstämme statt rund gleich<br />
rechteckig wachsen würden, wäre das für<br />
Willkommen<br />
zu Hause.<br />
Gerade in unsicheren Zeiten hat ein behagliches<br />
Zuhause einen ganz besonderen<br />
Stellenwert. Was liegt also näher, als in bleibende<br />
Werte zu investieren und das eigene<br />
Heim mit einer gründlichen Renovierung oder<br />
attraktiven An- oder Umbauten aufzuwerten.<br />
Wir von ucmonz sind mit unseren qualifizierten<br />
Mitarbeitern und einem leistungsfähigen<br />
Kooperations-Netzwerk dafür der kompetente<br />
Partner – ganz gleich, wie groß Ihr Bauvorhaben<br />
ist. Und das ganz ohne Risiko, denn<br />
das Qualitätssiegel „4 Sterne – Meisterhaft“<br />
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SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
15
MADE IN HEIDENHEIM<br />
Q<br />
An das benachbarte Biomasse-Heizkraftwerk<br />
Herbrechtingen liefert Sturm<br />
einen großen Teil seiner Sägenebenprodukte<br />
und profitiert im Gegenzug<br />
von günstiger, langfristig verfügbarer<br />
Wärmeenergie zur Trocknung seiner<br />
Fertigprodukte.<br />
die Sägewerker natürlich ideal. So aber sorgt<br />
die Laune der Natur dafür, dass aus einem<br />
Stamm tatsächlich nur 50 Prozent des Ausgangsvolumens<br />
für das Schnittholz genutzt<br />
werden können. Als Nebenprodukte fallen<br />
Rinden, Hackschnitzel, Hobelspäne und<br />
Säge mehl an, die später aber ebenfalls noch<br />
einer höchst sinnvollen Verwertung zugeführt<br />
werden.<br />
„Was wir hier heute machen, hat mit der<br />
alten Sägewerksromantik eigentlich nichts<br />
mehr zu tun“, sagt Günter Stöhr, der mit der<br />
Inbetriebnahme der Zerspanungsanlage im<br />
Jahr 1993 seinen Einstand bei Sturm gab<br />
und seitdem das neue Säge- und Hobelwerk<br />
leitet. Man habe inzwischen einen so hohen<br />
Mechanisierungsgrad erreicht, dass an<br />
die Sägewerker, die heute im Amtsdeutsch<br />
„Holzbearbeitungsmechaniker“ genannt<br />
werden, ganz andere Anforderungen zu stellen<br />
seien. In der langgestreckten Werkhalle<br />
mit dem 76 Meter langen, ratternden Ungetüm<br />
lässt sich das leicht nachvollziehen.<br />
Holzverarbeitungs- und Bioenergiecluster Herbrechtingen<br />
Biomasse-<br />
Heizkraftwerk<br />
Rinde, Frässpäne<br />
Industrieverpackungen<br />
aus Holz, Kisten, Paletten<br />
Säge- und Hobelwerk<br />
Schnitt- und Hobelware<br />
Denn da läuft der gesamte Informations- und<br />
Materialfluss über computergesteuerte Spezialprogramme<br />
ab – von der Rundholzzuführung<br />
über die einzelnen Zerspanungs-, Fräsund<br />
Sägeprozesse bis hin zur Sortierung der<br />
Bretter nach vorgegebenen Qualitätskriterien.<br />
Manuell wird es erst dann wieder, wenn<br />
die einzelnen Brettlagen durch Einlegen von<br />
Holzlatten getrennt und für die Trocknung<br />
in einer der insgesamt neun großen Trockenkammern<br />
vorbereitet oder gleich für die Verladung<br />
auf LKW hergerichtet werden.<br />
Gesicherte Rohstoffversorgung<br />
Wegfall kostenintensiver<br />
Transporte<br />
Kostengünstige Energieversorgung<br />
(Prozesswärme)<br />
Pelletierung<br />
Sägemehl, Hackschnitzel,<br />
Hobelspäne<br />
Hausfertigung in<br />
Holzbauweise<br />
Info<br />
Mit der in den 1990er Jahren enorm gewachsenen<br />
Verarbeitungskapazität im neuen<br />
Sägewerk stieg naturgemäß auch das Volumen<br />
der Sägenebenprodukte, die in dieser<br />
Menge auf herkömmliche Weise kaum mehr<br />
zu vermarkten waren. Es dürfte deshalb<br />
eine geradezu geniale Idee der Sturm-Leute<br />
gewesen sein, das ursprüngliche Sägewerk<br />
zu einem hoch integrierten Holzverarbeitungs-<br />
und Bioenergiestandort weiterzuentwickeln.<br />
Bioenergie aus Herbrechtingen<br />
Neben der Beteiligung an einem Unternehmen<br />
für Industrieverpackungen, Versandkisten<br />
und Paletten sowie der 1998<br />
gegründeten Sturm Holzbau kamen mit der<br />
Inbetriebnahme des Biomasse-Heizkraftwerks<br />
im Jahr 2003 und der späteren Ansiedlung<br />
der Firma German Pellets in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft zwei bedeutende<br />
Faktoren für die ökologisch und ökonomisch<br />
sinnvolle Verwertung der Sägenebenprodukte<br />
ins Spiel.<br />
So werden heute Tausende von Tonnen an<br />
Baumrinden und Frässpänen zur Strom- und<br />
Wärmeerzeugung im Heizkraftwerk genutzt,<br />
Sägemehl, Hackschnitzel und Hobelspäne<br />
finden für die Pelletfertigung Verwendung.<br />
Gleichzeitig wird die im Kraftwerk erzeugte<br />
Wärmeenergie zur Trocknung von Schnittholz<br />
oder Sägemehl für die Pelletfertigung<br />
verwendet. „Wir nennen dieses synergetische<br />
Prinzip «Holz der kurzen Wege»“, erklärt<br />
dazu Dr. Bertil Burian, der seit zwei<br />
Jahren als Projektmanager für Sturm tätig<br />
ist. Und damit sind die Sturms mit ihrem<br />
Konzept sicher nicht „auf dem Holzweg“. kr<br />
16<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09
WER WAR EIGENTLICH ...<br />
ALFRED MEEBOLD<br />
Die Namen mancher Heidenheimer Bürger sind nicht Schall und<br />
Rauch. Wegen ihrer großen Verdienste um die Stadt wurden Plätze,<br />
Straßen oder Gebäude nach ihnen benannt. Doch nicht nur jüngere<br />
Einwohner fragen sich manchmal, welche Persönlichkeit steckt<br />
eigentlich hinter dem Namen und welche Rolle spielte sie?<br />
Die Alfredshöhe am Erbisberg ist Alfred<br />
Karl Meebold gewidmet. Der in Heidenheim<br />
am 24. September 1863 geborene Nachfahre<br />
des Gründers der Württembergischen<br />
Cattunmanufaktur wurde in Lausanne und<br />
England ausgebildet. Auf Wunsch des Vaters<br />
sollte er die Leitung der Firma übernehmen,<br />
doch Alfred widmete sich nur kurze Zeit<br />
nach dem ersten Weltkrieg dieser Aufgabe.<br />
Mit 28 Jahren entschied er sich für die<br />
Laufbahn des Schriftstellers und Wissenschaftlers.<br />
Durch seinen Hausarzt – einen<br />
Parapsychologen – kam Alfred Meebold mit<br />
dem Okkultismus in Berührung. Er trat in<br />
London in die Theosophische Gesellschaft<br />
ein und reiste zweimal nach Indien.<br />
Diese naturwissenschftlichen Studienreisen<br />
beeinflussten nachhaltig seinen weiteren<br />
Lebensweg. Alfred Meebold schrieb<br />
mehrere Romane und Erzählungen, sein<br />
Buch „Indien“ (1907) fand jedoch die meiste<br />
Beachtung.<br />
Die von ihm gesammelten Objekte aus der<br />
tibetanischen Himalaya-Region, aus Nordindien<br />
und Burma schenkte er der Stadt<br />
Heidenheim. Sie sind heute im Museum auf<br />
Schloss Hellenstein zu besichtigen.<br />
Mit 40 Jahren begegnete Alfred Meebold<br />
in Berlin Rudolf Steiner und begleitete diesen<br />
jahrelang auf seinen Vortragsreisen. Er<br />
schrieb Hunderte von Vorträgen mit und<br />
übergab sie Freunden, Interessierten und<br />
den anthroposophischen Archiven, die sie<br />
für kommende Generationen bewahren sollten.<br />
Auf seine Initiative wurde um 1910 in<br />
Heidenheim ein offener Treffpunkt für Angehörige<br />
aller Gesellschaftsschichten gegründet.<br />
Rudolf Steiner erschien persönlich<br />
zur Einweihung. Kreise ähnlicher Zusammensetzung<br />
hat Meebold später von New<br />
York bis Honolulu und von London bis Rom<br />
zusammengeführt. In der Dreigliederungsbewegung<br />
gehörte er zu den Vortragsrednern<br />
der ersten Stunde.<br />
Fachwissenschaftliche Anerkennung fand<br />
Alfred Meebold auf seinem Lieblingsgebiet,<br />
der Botanik. Zwei von ihm gefundene neue<br />
Pflanzengattungen vom Himalaya und aus<br />
Westaustralien erhielten seinen Namen.<br />
Seine botanischen Sammlungen schenkte<br />
Alfred Meebold der Universität München.<br />
Von 1938 bis 1940 lebte Alfred Meebold in<br />
seiner Wahlheimat Neuseeland in der Nähe<br />
von Hastings. 1941 besuchte er Freunde auf<br />
Indische Sammlung auf Schloss Hellenstein<br />
Hawai. Dort überraschte ihn der Kriegsausbruch<br />
und er wurde bis 1946 festgehalten.<br />
Danach kehrte Alfred Meebold nach Neuseeland<br />
zurück, wo er 1952 in Havelock<br />
North starb.<br />
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LEBEN VOR ORT<br />
EIN KOSMOS FÜR<br />
LESER JEDEN ALTERS<br />
Die Welt der Bücher steht heute, im Gegensatz zu früher, allen offen.<br />
Ein Ort für Entdeckungen ist die Stadtbibliothek mit fast Hunderttausend<br />
Titeln rund um Kultur, Wissen, Bildung und Unterhaltung. Einzige<br />
Nebenwirkung dieses Angebots – die Nutzung kann zur Sucht werden!<br />
18 SCHLOSSBLICK 2 /09
Fernsehen und Internet verdrängen das<br />
Buch? Jedes Jahr bringen die Verlage<br />
noch mehr Neuerscheinungen heraus. Und<br />
die Umsatzzahlen des Buchhandels steigen.<br />
Nun soll sich die allgegenwärtige Rezession<br />
auf den Buchmarkt auswirken. Die Magie<br />
der Bücher aber, seit der Erfindung des<br />
Buchdrucks ungebrochen, wird selbst diese<br />
Krise überstehen. Denn sind nicht gerade in<br />
rauen Zeiten Bücher die besten Partner für<br />
Entspannung, Trost und Träume?<br />
Das Schwelgen in Wörtern ist keine Frage<br />
des Geldes – an Lesestoff kommt heute<br />
jeder, dafür sorgen die öffentlichen Bibliotheken.<br />
In Heidenheim schuf bereits 1910<br />
der Gemeinderat „auf Wunsch weiter Kreise<br />
der Einwohnerschaft“ die Basis für inzwischen<br />
fast hundert Jahre Lesevergnügen.<br />
Nach Jahrzehnten der Improvisation und<br />
verschiedensten Standorten wie Westschule,<br />
Grabenstraße und Hallamt wurde am 23.<br />
März 1979 das Alte Rathaus in der Hauptstraße<br />
als Kulturhaus eingeweiht, benannt<br />
nach Dr. Elmar Doch, der als Oberbürgermeister<br />
von 1957 bis 1969 für einen enormen<br />
Aufschwung in der Stadtentwicklung<br />
gesorgt hatte. Stadtbibliothek samt Jugendbibliothek<br />
und Teile der Volkshochschule unter<br />
einem Dach vereint – die Heidenheimer<br />
gewöhnten sich schnell an ihr „Kulturzentrum“<br />
mitten in der Fußgängerzone, in das<br />
inzwischen noch die Tourist-Information<br />
integriert ist. Längst steht es im Mittelpunkt<br />
des kulturellen Lebens der Stadt und wird<br />
von Bürgerinnen und Bürgern auf selbstverständliche<br />
Weise genutzt. Ebenso hilfreich<br />
für Leser jeden Alters ist die Zweigstelle Ost<br />
mit der GRAPHOthek im Werkgymnasium<br />
an der Römerstraße, die von Dipl.-Bibliothekar<br />
Klaus-Peter Preußger geleitet wird. Halb<br />
öffentlich, halb Schulbibliothek wird die<br />
moderne Mediothek besonders fleißig von<br />
Schülern frequentiert.<br />
Spiel, Spaß & Schülerhilfe<br />
Romane, Ratgeber, Sachbücher, Hörbücher,<br />
Zeitschriften, Kinder- und Jugendliteratur,<br />
Comics, Spiele, Tageszeitungen,<br />
CD-ROM, Musik-CDs, DVD-Filme und sogar<br />
Kunstwerke können ausgeliehen werden –<br />
insgesamt 95.417 Medien, fast das Doppelte<br />
der Einwohnerzahl Heidenheims. Und doppelt<br />
so hoch ist nochmals die Zahl der Ausleihen,<br />
nämlich 186.528 im Jahr 2008.<br />
„Kinder liegen uns besonders am Herzen“,<br />
sagt die Leiterin der Stadtbibliothek,<br />
Dipl.-Bibliothekarin Lydia Zebisch. „Sie<br />
sind die Nutzer von morgen. Mit unserer<br />
Arbeit legen wir den Kern für ihre Leselust.<br />
Aber natürlich kommt es dabei stark auf<br />
die Eltern an. Wenn sie es wollen und das<br />
Ganze unterstützen, stehen wir zur Verfügung.<br />
Schon Vorschulkinder bekommen auf<br />
Wunsch einen Leseausweis.“<br />
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren<br />
können kostenfrei ausleihen, was ihr Herz<br />
begehrt, lediglich für DVDs wird pro Film<br />
ein Euro verlangt. Das meistentliehene Kinderbuch<br />
ist bisher „Das magische Baumhaus“<br />
von Mary Osborne. Zwei Geschwister<br />
erleben aufregende Abenteuer in vergangenen<br />
Zeiten, in die sie mit ihrem Baumhaus<br />
reisen können.<br />
Viel Abwechslung bieten die zahlreichen<br />
Veranstaltungen für Kinder. „Ratet mal, was<br />
wir heute lesen?“, fragt Dipl.-Bibliothekarin<br />
Felicitas Maca an diesem Montag zum Beispiel<br />
zehn Kinder, die zum „Lesezelt“ [nächste<br />
Termine: 27.4., 11.5., 8.6., 22.6. und 6.7., jeweils<br />
14-15.30 Uhr] erschienen sind. Sie hält ein in<br />
Zeitungspapier gewickeltes Buch hoch. Die<br />
Kleinen von fünf bis zehn Jahren finden es<br />
schnell heraus. Es ist Fasching, geht es daher<br />
um Clowns? „Und wo sieht man Clowns?“<br />
„Im Zirkus“, ist die einstimmige Antwort<br />
von Sofia (5) und Gina (6). Mucksmäuschenstill<br />
und hoch konzentriert hören die Kinder<br />
dann ihrer Vorleserin zu, die es wunderbar<br />
versteht, „Padarak, das Zirkuspferd“ von<br />
Valérie Losa zum Leben zu erwecken. Zir-<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
19
LEBEN VOR ORT<br />
R<br />
T<br />
Q<br />
S<br />
Die Zweigstelle Ost im Werkgymnasium<br />
wird von Klaus-<br />
Peter Preußger betreut.<br />
Kleine „Piraten“ aus der Oststadt<br />
haben die „Bücherburg“ erobert.<br />
Lydia Zebisch leitet die Hauptstelle<br />
der Stadtbibliothek. „Unser<br />
Bestseller-Regal, morgens<br />
frisch bestückt, ist abends leer<br />
gefegt.“<br />
Riesenandrang bei der Kindergarten-Führung.<br />
Felicitas Maca<br />
schafft es stets, die Aufmerksamkeit<br />
der Kleinen zu fesseln.<br />
kusdirektor Igor Prokow ist verzweifelt. Um<br />
Zuschauer anzulocken, braucht er neue Attraktionen,<br />
nicht immer dasselbe alte Pferd.<br />
Da taucht Zigeunerin Natalia auf und näht<br />
für Padarak die tollsten Kostüme. „Cool“,<br />
sagt Simon (6), als Felicitas Maca die Illustration<br />
herumzeigt: Mit Löwenmaske, Zebrabeinen<br />
und Giraffenfell bringt Padarak das<br />
Publikum wieder zum Lachen, der Zirkus ist<br />
gerettet.<br />
Nach dem Vorlesen wird eifrig gebastelt<br />
– schnell entsteht ein bunter Clown als<br />
Serviettenhalter. Und genauso schnell sind<br />
die 1½ Stunden „Lesezelt“ verflogen, nach<br />
denen entspannte Mütter ihre glücklichen<br />
Kinder abholen.<br />
Ebenso beliebt ist die „Bücherburg“ in<br />
der Zweigstelle Ost, die Adelheid Kraus,<br />
Fach angestellte für Medien und Informationsdienste,<br />
jeweils mittwochs für die Kinder<br />
der Oststadt veranstaltet [nächste Termine<br />
am 22.4., 13.5., 17.6. und 15.7.]. Spielerisch lernen<br />
sie die bunte Welt der Bücher kennen. „Zum<br />
Beispiel macht es den Kindern riesigen<br />
Spaß, als Piraten das fremde Land Bibliothek<br />
zu erkunden.“<br />
Fragen, Feste, Förderung<br />
In die zweite Runde geht das Projekt<br />
„Spiralcurriculum“, mit dem die Zweigstelle<br />
Ost seit Frühjahr 2008 die Lesekultur von<br />
Kindergarten- und Schulkindern fördert. In<br />
Zusammenarbeit mit den drei Kindergärten<br />
der Oststadt sowie der Ostschule besuchen<br />
die Kinder bis zur vierten Klasse, also insgesamt<br />
fünfmal, die Bibliothek und lernen<br />
dabei jedes Mal ein bisschen mehr. Als Betreuerin<br />
dabei: Daniela Reuter, ebenfalls<br />
Fachangestellte. „Ich mag Kinder“, sagt sie<br />
– sicher der Grund, warum sie mit ihnen<br />
bestens zurecht kommt. Eine ihrer weiteren<br />
Aufgaben ist die Fernleihe. Wird Literatur<br />
für die wissenschaftliche Arbeit oder Weiterbildung<br />
aus anderen Bibliotheken benötigt,<br />
kümmert sich Daniela Reuter darum –<br />
ein Extraservice der Stadtbibliothek.<br />
Felicitas Maca, zuständig für den gesamten<br />
Kinder- und Jugendbereich, betreut auch<br />
die Kindergarten- und Schulklassenführungen.<br />
Welche Bücher, Spiele etc. gibt es, wie<br />
lange darf man sie behalten, wie funktioniert<br />
Lissy, das Computer-Informations- und<br />
Suchsystem? Viele Fragen beantwortet sie<br />
den Kids, darunter oft solchen, die nicht von<br />
Haus aus zum Lesen angehalten werden und<br />
nun erstmals Zugang bekommen. Felicitas<br />
Maca: „Auch wenn Schüler etwas für den<br />
Unterricht brauchen und dies im Internet<br />
nicht finden, sind wir der Rettungsanker.“
Q Begeisterte Stammkundin der Stadtbibliothek<br />
seit vielen Jahren: Dorothee<br />
Staiger, hier mit Enkelin Mia.<br />
Q Das Ehepaar Monika und Hans<br />
Slatosch leiht sich regelmäßig Bücher<br />
aus und genießt Lesezeiten mit den<br />
Enkelkindern in der Bibliothek.<br />
Kleine Feste sind die Theatersonntage<br />
[jeweils 15 Uhr, 29. März: „Nils Holgersson“, 17. Mai:<br />
„Die Gespensterjäger“] und die Besuche echter<br />
Autorinnen und Autoren wie Achim<br />
Bröger, dessen Kinder- und Jugendbücher<br />
wie „Flockis Abenteuer“, „Pizza + Oskar“,<br />
„Flamme im Kopf“ etc. Selbstläufer sind<br />
[16. Juni, 15 Uhr]. Ein Abenteuer für nachtaktive<br />
Bücherwürmer von 6 bis 10 Jahren hat<br />
sich die Zweigstelle Ost einfallen lassen.<br />
„Lesen, bis die Augen zufallen“ heißt es vom<br />
17. auf den 18.4. Die Kinder übernachten<br />
von Freitag, 20 Uhr, bis Samstag, 9 Uhr, in<br />
der Bibliothek.<br />
Jeden Samstagmittag, nach dem Stadtbummel<br />
oder Markteinkauf, ist am Informationstresen<br />
der Hauptstelle der Bär los.<br />
Ganze Familien rücken an, um sich für das<br />
Wochenende mit Lesestoff einzudecken.<br />
Monika und Hans Slatosch lesen ihren<br />
Enkeln Hannah (6) und Nils (3) gleich an<br />
Ort und Stelle vor. „Lässt sich Liebe anfassen?“<br />
wird in „Wir suchen nach Liebe“ von<br />
Tina Rau gefragt. „Nein“, antwortet Hannah<br />
prompt, „man kann sie nur spüren.“<br />
Das Ehepaar Slatosch schätzt die Bibliothek,<br />
seit es beruflich vor 35 Jahren in Heidenheim<br />
landete. In Rente hat es nun „zwar<br />
nicht mehr, aber anders Zeit“ und leiht sich<br />
besonders gern Reiseliteratur, Krimis und<br />
historische Romane, aber auch Romane, die<br />
in fremden Ländern spielen, aus.<br />
Der Bestand an Sachbüchern wie Reiseführern,<br />
Informatik- und Computerliteratur<br />
oder Ratgebern rund um Gesundheit,<br />
Recht, Ausbildung etc. wird von der Bibliothek<br />
ständig ausgebaut und aktualisiert.<br />
„Auch bei den Romanen kaufen wir laufend<br />
neue Titel an“, sagt Lydia Zebisch. „Was im<br />
Buchhandel läuft, wird ebenso bei uns gewünscht.<br />
Selbst negative Kritiken animieren<br />
dazu, das mal selbst zu lesen. Und unser<br />
Bestseller-Regal, morgens bestückt, ist am<br />
Abend meist leer gefegt.“<br />
Leselust & Lesezeichen<br />
„Bestseller“ der ca. 45.000 Leihromane<br />
sind der Psychothriller „Das Echo der<br />
Schuld“ von Charlotte Link und der Krimi<br />
„Tannöd“ von Andrea Maria Schenkel, das<br />
meistgelesene Taschenbuch der Roman „Verlieb<br />
dich nie in einen Sportler“ von Deirdre<br />
Martin. Bei den Sachbüchern liegen zwei<br />
Spiegel-Bestseller vorn: „The Secret – Das<br />
Geheimnis“ von Rhonda Byrne und „Was in<br />
zwei Koffer passt“ von Veronika Peters.<br />
Fachlehrerin Dorothee Staiger besitzt ihren<br />
Leseausweis bereits seit 1974. Mit den<br />
drei inzwischen erwachsenen Töchtern war<br />
sie zuerst Stammgast in der Zweigstelle<br />
West, wo sie ihnen bereits im Krabbelalter<br />
vorgelesen hat. „Bedauerlicherweise konnte<br />
die Zweigstelle nicht mehr gehalten werden<br />
– ein echter Verlust, denn sie war für<br />
die Kinder auch ein Treffpunkt zum Spielen.“<br />
Seitdem besucht sie regelmäßig die<br />
Hauptstelle, in letzter Zeit häufig mit ihrer<br />
Enkeltochter Mia (fast 6). „Wir schauen gern<br />
Bücher an und finden jedesmal einen Stapel<br />
zum Vorlesen. Es ist abends unerlässlich,<br />
weil es beim Einschlafen hilft.“<br />
Dorothee Staiger selbst liest täglich und<br />
schätzt viele Gebiete – besonders aber Sach-<br />
Maßstäbe setzen.<br />
Der neue BMW 7er.<br />
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Freude am Fahren<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
21
LEBEN VOR ORT<br />
bücher. „Der Riesenmarkt an Ratgebern ist<br />
eine große Hilfe. Wenn mich ein Thema interessiert,<br />
gehe ich in die Stadtbibliothek und<br />
schaue, was es dazu gibt. Ich habe schon<br />
oft darüber gestaunt, wie gut sie sortiert ist,<br />
auch wenn man dafür manchmal in den Keller<br />
muss.“ Viel Freude bereiten ihr darüber<br />
hinaus Hörbücher, z. B. von Elke Heidenreich<br />
und Erika Pluhar. Zwei ihrer Lieblingsautoren<br />
sind Peter Härtling und Siegfried<br />
Lenz – „«Schweigeminute» ist sehr empfehlenswert“,<br />
sagt sie – ansonsten bevorzuge sie<br />
hauptsächlich Autorinnen. Ihr Mann Wolfgang<br />
Staiger, SPD-Landtagsabgeordneter,<br />
liest dagegen vorwiegend politische Bücher.<br />
„Das Leben besteht jedoch nicht nur aus Politik,<br />
daher versuche ich ihn öfter für Belletristik<br />
oder Philosophisches wie z. B. «Der<br />
Mann, der Bäume pflanzte» von Jean Giono<br />
und Quint Buchholz zu gewinnen.“ Zufällig<br />
entdeckte Dorothee Staiger, dass die Bibliothek<br />
auch DVDs verleiht. „Ich habe seitdem<br />
schon manchen schönen Film geholt.“<br />
Die Nachfrage nach Spielfilm-DVDs steigt<br />
generell. Erstaunlich: Von den ca. 1.000 Filmen<br />
leihen sich Jugendliche am häufigsten<br />
den Musikfilm „Mitten ins Herz: ein Song<br />
für Dich“ mit Hugh Grant aus. Erwachsene<br />
favorisieren den Actionfilm „Blood Diamond“<br />
mit Leonardo DiCaprio.<br />
U<br />
T<br />
P<br />
P<br />
In der Bibliothek finden oft<br />
kleine Ausstellungen statt.<br />
Andrang am Informationstresen:<br />
Bibliothekarin Margit<br />
Gerstmayr berät bei der Buchauswahl<br />
und anderen Fragen.<br />
Seit 2007 mit Eifer dabei:<br />
Stephanie Klemp, eine von<br />
derzeit drei Auszubildenden.<br />
Autorenlesung mit dem Maler<br />
und Schriftsteller Heinrich Steinfest,<br />
berühmt für seine Krimis.<br />
Hörbücher auf Kassetten sind nur noch im<br />
Elmar-Doch-Haus zu haben. „Dieser Markt<br />
ist geschrumpft, Hörbücher auf CD sind der<br />
Renner“, erzählt Klaus-Peter Preußger, „weshalb<br />
in der Zweigstelle dieser Bereich stark<br />
ausgebaut wird. Der Trend bei E-Medien<br />
geht jedoch zum MP3-Player und Download.<br />
Wir haben immer ein Ohr daran, auf<br />
welchen Trips die Leute gerade so sind.“<br />
Mit Autorenbegegnungen, Lesungen,<br />
Ausstellungen und anderen Events bringt<br />
die Bibliothek zusätzlichen Schwung in die<br />
Heidenheimer Kulturszene. „Nach 30 Jahren<br />
Frauenliteratur geht es jetzt mal um die Lebenswirklichkeiten<br />
und -perspektiven der<br />
Stadtbibliothek Heidenheim – Fakten & Zahlen<br />
Hauptstelle: Elmar-Doch-Haus, Hauptstraße 34,<br />
Tel. 327-4321, E-Mail: <strong>info</strong>@bibliothek-heidenheim.de,<br />
Internet: www.bibliothek-heidenheim.<br />
de, Öffnungszeiten: Mo geschlossen, Di und Mi<br />
10-18 Uhr, Do 10-12.30 und 14-18 Uhr, Fr 10-12 Uhr,<br />
Sa 10-12.30 Uhr.<br />
Zweigstelle Ost und GRAPHOthek: Werkgymnasium,<br />
Römerstraße 101, Tel. 22435, Öffnungszeiten:<br />
Mo 12.30-16 Uhr, Di 12.30-18 Uhr, Mi geschlossen,<br />
Do 12.30-18 Uhr, Fr 12.30-16 Uhr. Die Zweigstelle ist<br />
während der Schulferien geschlossen.<br />
Männer“, freut sich Klaus-Peter Preußger.<br />
Ob Podiumsdiskussion, Vorträge, Lesungen<br />
[1. April, 20 Uhr: „Aprilwetter“ von Thommie Bayer],<br />
Film oder Ausstellung „Mann(s)-Bilder [bis<br />
15. Mai] – immer steht „Mann o Mann“ im<br />
Mittelpunkt. Ein Highlight für Paulo-Coelho-Fans<br />
dürfte der 6. Mai werden. Der „Literaturkünstler“<br />
und erfolgreiche Hörbuch-<br />
Sprecher Sven Görtz stellt Leben und Werk<br />
des weltberühmten Bestseller-Autors vor.<br />
Ein kleines, aber feines Angebot bietet<br />
seit einigen Jahren das Forum Film, das von<br />
der Arbeitsgemeinschaft Forum Bildung und<br />
Entwicklung initiiert wurde.<br />
Titel, Treffs und Träume<br />
Ab sofort gilt die Konzentration aller Bibliotheksmitarbeiterinnen<br />
und -mitarbeiter<br />
jedoch einem Großereignis im Jahr 2010.<br />
Nach Nagold und Konstanz ist Heidenheim<br />
die große Ehre widerfahren, die „27. Literaturtage<br />
Baden-Württemberg“ auszurichten.<br />
Sie finden in der Regel jeweils im Oktober<br />
und November statt, doch soll schon das<br />
ganze Jahr über mit Veranstaltungen und<br />
Treffs das Interesse aller Bürgerinnen und<br />
Bürger an der Literatur geweckt werden.<br />
Heidenheim als Literaturhauptstadt auf<br />
Zeit – im Zusammenhang mit dieser Aufwertung<br />
darf vielleicht ein bißchen geträumt<br />
werden. So historisch der jetzige Standort<br />
der Stadtbibliothek ist, so charmant das<br />
Labyrinth der ineinander verschachtelten<br />
Bibliotheksräume erscheinen mag und so<br />
nützlich ein kleiner Umbau war – die Bibliothek<br />
ist definitiv schon lange zu eng. „Unser<br />
Service ist dem anderer Städte wie Ulm und<br />
Reutlingen ebenbürtig, für unseren Bestand<br />
bräuchten wir jedoch etwa 3.000 Quadratmeter,“<br />
sagt Klaus-Peter Preußger. Ist es da<br />
verwunderlich, dass die Fantasie um ein Bildungshaus<br />
auf dem Ploucquet-Areal kreist?<br />
„Es wäre ein gutes Finale meiner Arbeitszeit,<br />
wenn ich das noch erleben dürfte.“ js<br />
Info<br />
Zahlen rund um die Stadtbibliothek (Stand 2008):<br />
Gesamt-Medienbestand 95.417 Gesamt-Ausleihe<br />
186.528 Benutzer gesamt 15.307 Medienetat<br />
60.000 Euro Zugriffe auf den Online-Katalog<br />
49.858 Zugriffe auf die Homepage 10.656<br />
(über www.heidenheim.de) Bibliotheksbesucher<br />
81.056 Spiele 431 DVDs 1.000 CD-ROMs<br />
822 Musik-CDs 1.775 Literatur-CDs 1.095 Zeitschriftentitel<br />
(Hauptstelle und Zweigstelle Ost) 97<br />
Graphiken 390 Skulpturen 5 Förderpass-Inhaber<br />
als Leser 108<br />
22 SCHLOSSBLICK 2 /09
KIRCHEN IN HEIDENHEIM<br />
Die Dreifaltigkeitskirche, ein Kulturdenkmal<br />
EINE INFORMATION DER BW-BANK<br />
ZERTIFIKAT FÜR QUALITATIV<br />
HOCHWERTIGE BERATUNG<br />
Bald nach der Fertigstellung der Wohnhäuser<br />
im Heckental und in der Reute wurde<br />
der Wunsch nach einem eigenen Gottesdienst<br />
laut. Ab Advent 1954 fand dann<br />
jeden Sonntag um 7.30 Uhr im Saal des<br />
Gotthilf-Vöhringer-Hauses eine Messe statt.<br />
Ein Tisch diente als Altar, die cirka hundert<br />
Besucher saßen auf Stühlen. Die Anzahl der<br />
Gottesdienst-Besucher wuchs mit den Siedlungen.<br />
Im September 1958 drängten sich<br />
bereits bis zu 550 Gläubige in dem kleinen<br />
Saal, nach der Einführung eines zweiten<br />
Gottesdienstes um 10.30 Uhr konnten jeden<br />
Sonntag etwa 800 Gläubige gezählt werden.<br />
Immer öfter war daher eine eigene Kirche<br />
im Gespräch. Im Februar 1959 beschloss der<br />
Kirchenstiftungsrat den Kauf eines Bauplatzes<br />
zwischen der beginnenden Richard-Wagner-Straße<br />
und der endenden Heckentalstraße.<br />
Den Kaufpreis von DM 32.305 bezahlte<br />
das bischöfliche Ordinariat. Mit dem Bau<br />
wurde Architekt Hermann Mayer aus Heidenheim<br />
beauftragt, der bereits Kirchen in<br />
Gerstetten, Herbrechtingen und in Giengen<br />
gebaut hatte. Zusammen mit Stadtpfarrer<br />
Müller legte Hermann Mayer im Juni 1959<br />
dem bischöflichen Ordinariat Pläne vor. Der<br />
Bau der Kirche, über deren Modell wegen<br />
der modernen Form diskutiert worden war,<br />
wurde genehmigt.<br />
Der Turm wurde ganz aus Eisenbeton<br />
in acht Arbeitsabschnitten errichtet. 1961<br />
konnte das Turmkreuz montiert werden.<br />
Den Kirchenraum schmücken Bilder und<br />
Symbole, die der Geheimen Offenbarung<br />
(Kap. 22) entnommen wurden: „Und ich sah<br />
die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von<br />
Gott aus dem Himmel herabkommen...“.<br />
Der Baldachin zeigt die heilige Stadt mit ihren<br />
zwölf Toren. Der Künstler R. P. Litzenburger,<br />
von dem auch die farbigen Kirchenfenster<br />
stammen, hat sie in einem Steinmosaik<br />
dargestellt. In der Mitte des Altars, samt Tabernakel<br />
vom Heidenheimer Künstler Helmut<br />
Knoll gestaltet, steht das Lamm, von<br />
dem die Ströme des Wassers ausgehen. Der<br />
Tabernakel zeigt den Herrn auf dem Throne,<br />
umgeben von den 24 Ältesten der himmlischen<br />
Gemeinde. Tabernakelstele, Ambo,<br />
Taufbecken, Grabsteine und Holzkreuz sind<br />
Arbeiten des Künstlers Franz Hämmerle.<br />
Eine Besonderheit ist der „Kreuzweg der<br />
Versöhnung“. Die vierzehn Bilder von HAP<br />
Grieshaber veranschaulichen eindrucksvoll<br />
den Leidensweg Jesu.<br />
Die Seitenkapelle ist Maria geweiht. Prof.<br />
Wilhelm Geyer hat dafür in kraftvollen<br />
Farben die heilsgeschichtliche Bedeutung<br />
Marias dargestellt. Die Madonna wurde<br />
von Prof. Josef Henselmann, München, aus<br />
Eichenholz geschnitzt und mit Silberfolie<br />
überzogen.<br />
Aus wissenschaftlichen, künstlerischen<br />
und heimatgeschichtlichen Gründen kam<br />
die Dreifaltigkeitskirche 1996 in die Liste<br />
der Kulturdenkmale. Heute zählt die Dreifaltigkeitsgemeinde,<br />
die mehrere Wohngebiete<br />
umfasst, zirka 3.500 Gläubige.<br />
Die Baden-Württembergische Bank (BW-Bank) ist die<br />
erste Bank Deutschlands, die ihre an den Wünschen<br />
und Zielen der Kunden ausgerichtete Beratung vom<br />
TÜV SÜD zertifizieren ließ. Ein intensiver Prüfprozess<br />
mit Testberatungen und Kundenbefragungen ergab:<br />
„Die Beratung durch die Finanzberater und Vermögensmanager<br />
der BW-Bank hat die Anforderungen des<br />
TÜV SÜD-Kriterienkatalogs voll erfüllt.“<br />
ZERTIFIKAT<br />
Die Zertifizierungsstelle<br />
der TÜV SÜD Management Service GmbH<br />
bescheinigt, dass das Unternehmen<br />
Das bestätigte Dr.<br />
Markus Nienhoff,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
und<br />
Bereichsleiter Logistik<br />
& Business Development,<br />
TÜV SÜD,<br />
bei der Übergabe des<br />
Zertifikats in Stuttgart.<br />
Um eine Beratung auf<br />
hohem Niveau zu gewährleisten, investiert die BW-<br />
Bank jedes Jahr mehrere hundert Trainingstage in die<br />
Fortbildung ihrer Mitarbeiter.<br />
Kronprinzstraße 6, D-70173 Stuttgart<br />
einschließlich der Filialen und PBC’s gemäß Anlage<br />
in dem Bereich<br />
Beratungsqualität<br />
erfolgreich geprüft wurde.<br />
Durch ein Audit wurde der Nachweis erbracht,<br />
dass die Forderungen des<br />
TÜV MS Standards BeratungsQualität<br />
hinsichtlich Beratungskonzept, Beratungsprozess, Wirksamkeit des<br />
Beratungsprozesses, Dokumentation<br />
und Mitarbeiter-Qualifikation erfü lt sind.<br />
Das Zertifikat ist bei jährlicher Überwachung unbegrenzt gültig.<br />
Zertifikat-Registrier-Nr. 12 270 34297 TMS<br />
München, 2008-08-14<br />
BW-Bank-Vorstand Michael Horn: „Gerade die persönliche,<br />
professionelle Beratung sowie die neutrale<br />
Auswahl zuverlässiger Finanzdienstleistungen garantieren<br />
die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren<br />
Kunden und deren langjähriges Vertrauen.“<br />
BW-Bank Heidenheim<br />
Grabenstraße 9 · 89522 Heidenheim<br />
Telefon 07321 /3588-0 · www.bw-bank.de<br />
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23
LANDKREISMAGAZIN<br />
Themenwege in der Brenzregion<br />
Auf dem Steinzeitpfad durch’s Lonetal<br />
Schon vor 35.000 Jahren lebten Menschen<br />
im Lonetal [1]. Sie waren Jäger und<br />
Sammler, wohnten in Höhlen und Zelten,<br />
kannten und nutzten das Feuer, stellten aus<br />
Holz, Stein und Birkenpech-Kleber Waffen<br />
her, mit denen sie Mammuts, Bären, Wollnashörner,<br />
Riesenhirsche und andere Großtiere<br />
jagten. Und sie fertigten aus Knochen<br />
1<br />
2<br />
und Elfenbein erste Kunstwerke wie den<br />
Löwen menschen, das Mammut oder das<br />
Wildpferdchen.<br />
Ein konzeptionell und qualifiziert ausgearbeiteter<br />
Themenweg bietet archäologisch<br />
interessierten Wanderern und Radlern Einblick<br />
in diese Epoche. Der Ausflug in die<br />
Steinzeit führt etwa 40 Kilometer durch das<br />
gesamte Lonetal. Man kann den Weg abschnittweise<br />
gut erwandern und erfährt an<br />
den verschiedenen Höhlenschauplätzen viel<br />
Wissenswertes. So erhält man an der Vogelherdhöhle<br />
[2] erste Informationen über die<br />
faszinierenden Kunstwerke aus der Eiszeit.<br />
Gleich gegenüber dem Bissinger Parkplatz<br />
zeigt eine Übersichtstafel, wie der Themenweg<br />
verläuft und wo es Einkehrmöglichkeiten<br />
gibt.<br />
Von der Vogelherdhöhle aus führt die<br />
Radwegbeschilderung ins Lonetal Richtung<br />
Setzingen und Ulm. Die nächste Station ist<br />
Hohlenstein, wo im so genannten Stadel die<br />
Fragmente des Löwenmenschen entdeckt<br />
worden sind. Um zum Stadel zu kommen,<br />
muss der Lonetalweg ein kurzes Stück Richtung<br />
Lindenau verlassen werden. Zurück<br />
auf dem Lonetalweg gelangt man an ebenso<br />
spannende Höhlenschauplätze, die Bocksteinhöhle<br />
und das Fohlenhaus. Auf der gesamten<br />
Strecke bis zum Ursprung der Lone<br />
in Urspring und dem End- bzw. Startpunkt<br />
in Amstetten begeistert die idyllische Natur<br />
des Lonetals. Wichtige Details dazu sind auf<br />
den am Weg stehenden Thementafeln zu erfahren.<br />
Der Themenweg Lonetal ist nur einer von<br />
zehn neuen Themenpfaden zu Urmeeren,<br />
Mammutjägern, alten Herrschaftssitzen und<br />
Windriesen in der Brenzregion. Aufgrund<br />
ihrer Konzeption wurden sie über das europäische<br />
Programm Leader+ gefördert. Der<br />
SCHLOSSBLICK stellt die weiteren Pfade in den<br />
nächsten Ausgaben vor.<br />
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radorado – die BrenzTour<br />
Vom Brenzursprung bis zur Donau<br />
Mit dem Frühling beginnt die Radsaison.<br />
Eine eher gemütliche Tour, die kaum Steigungen<br />
enthält, sind die 55 km vom Königsbronner<br />
Brenztopf ins bayerische Faimingen,<br />
wo die Brenz in die Donau mündet. Über<br />
Itzel berg, Schnaitheim und die Heidenheimer<br />
Innenstadt gelangen die Radler schnell<br />
via Anhausen oder das Herbrechtinger Heimatmuseum<br />
ins Eselsburger Tal. Bis dorthin<br />
ist die Tour mit einem aktuellen Schildersystem<br />
ausgeschildert, verläuft hier doch<br />
auch der württembergische Fernradweg<br />
Hohenlohe-Ostalb.<br />
Der Abschnitt im Eselsburger Tal gehört<br />
zu den romantischsten der gesamten Brenz-<br />
Strecke. Weiter geht es nach Giengen, das<br />
durch die Brenzschleifen, vor allem wo sich<br />
die Tour der Filzfabrik nähert, geradezu zauberhaften<br />
Charakter gewinnt. Auch von den<br />
Nebenstraßen, auf denen danach Hermarin-<br />
gen durchquert wird, ist der Blick auf die<br />
angestaute Brenz herrlich. Über das Bahnhofsgelände<br />
erradelt man kurz darauf ein<br />
schönes Wiesental. Wenn Bergenweiler passiert<br />
ist, öffnet sich eine fantastische Aussicht<br />
auf die berühmte Brenzer Galluskirche<br />
und das danebenliegende hübsche Schlösschen.<br />
Ein kurzer Abstecher zur Brenzbrücke<br />
[Bild] samt Bänkchen unterhalb des Schlosses<br />
lohnt sich. Weiter geht es Richtung bayerische<br />
Grenze, die bei der Firma Röhm in<br />
Sontheim überquert wird. Wenig später radelt<br />
man an der Umweltstation „mooseum“<br />
auf dem Bächinger Schlossgelände vorbei.<br />
Hier erfährt man alles über das Schwäbische<br />
Donaumoos mit seiner einzigartigen Flora<br />
und Fauna.<br />
Dicht neben der Brenz, an Seerosentümpeln<br />
und Holzbrücken vorbei, wird Gundelfingen<br />
mit seinem Park nebst Kneippanlage<br />
erreicht. Richtung Donauauen führt die Tour<br />
am Firmengelände von Gartner entlang, dann<br />
radelt man bereits auf dem beliebten Donau-<br />
Radwanderweg. Nach Echenbrunn kommt<br />
Faimingen in den Blick. Ein Schild im Ort<br />
weist den Weg zur römischen Tempelanlage<br />
„Apollo Granus“, die eine Rast lohnt. An der<br />
Bushaltestelle vor dem Umweltbildungszentrum<br />
endet die Tour. Das Rad aber noch auf<br />
einen rechts abzweigenden Fußweg Richtung<br />
Donau schieben, denn erst dort wirbelt<br />
die Brenz in die Donau!<br />
Infos unter www.landkreis-heidenheim.de<br />
24<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09
Kulturzentrum Kloster Herbrechtingen<br />
Ein Ort der Bildung und Begegnung<br />
Das Kloster Herbrechtingen beherbergt in<br />
seinen rund 1235 Jahre alten, stilvoll renovierten<br />
Mauern ein modernes Zentrum für<br />
Bildung und Kommunikation. Stadtbücherei,<br />
Volkshochschule und Musikschule kamen<br />
dort nach der Renovierung 1992 unter<br />
ein gemeinsames Dach. Das Konzept findet<br />
seitdem nicht nur bei der Herbrechtinger<br />
Bevölkerung, sondern in der gesamten Region<br />
großen Anklang. Kulturelle Magnete sind<br />
vor allem die Stadtbücherei mit ca. 23.800<br />
Medien auf 600 qm und die Volkshochschule<br />
mit ihrem umfangreichen Angebot an<br />
Kursen, Vorträgen, Fahrten und Sonderveranstaltungen.<br />
Es lohnt sich, das breit gefächerte<br />
Programm der VHS Herbrechtingen<br />
für Frühjahr/Sommer 2009 zu studieren.<br />
In der Stadtbücherei, einer schön gestaltete<br />
Oase der Ruhe und des Schmökerns, findet<br />
man nicht nur Lesestoff aller Art. Dipl.-<br />
Bibliothekar Thomas Jentsch, der Leiter der<br />
Stadtbücherei und der Volkshochschule:<br />
„Wir haben eine Reihe von Veranstaltungen.<br />
So lesen am 13. Mai Selim Özdogan,<br />
ein Lieblingsautor des Kultregisseurs Fatih<br />
Akin, aus «Zwischen zwei Träumen» und<br />
am 18. Juni Iny und Elmar Lorenz aus ihrem<br />
historischen Roman «Die Tochter der<br />
Wanderhure». Bereits am 22. April führt die<br />
SWR-Redakteurin Christel Feitag ein Gespräch<br />
mit Stefan Aust.“<br />
Seit Herbst 2008 beantworten im Rahmen<br />
von „Experten in der Bücherei“ Profis die<br />
Fragen interessierter Laien, wie dies bereits<br />
eine Stilberaterin, eine Kräuterpädagogin<br />
und ein Fachwart vom Obst- und Gartenbauverein<br />
getan haben. Parallel dazu liest eine<br />
geschulte Vorleserin Kindern im Grundschulalter<br />
vor. Ebenfalls einmal monatlich<br />
findet „Vorlesen und Basteln“ mit Annerose<br />
Gerstlauer statt.<br />
An Kinder zwischen 6 und 10 Jahren<br />
richtet sich das Angebot „English for Kids“.<br />
Beim Spielen, Singen, Zuhören, Malen und<br />
Basteln vertiefen die Kinder ihre englischen<br />
Sprachkenntnisse. Zweimal jährlich lockt<br />
ein Kindertheaterstück Schulklassen und<br />
Kindergärten in den Karlsaal des Klosters.<br />
Daneben zeigt die Stadtbücherei wechselnde<br />
Ausstellungen, zuletzt Original illustrationen<br />
von Jörg Hillbert aus seinen beliebten Ritter-<br />
Rost-Büchern.<br />
Öffnungszeiten: Di und Do 10-16 Uhr, Mi 14-19<br />
Uhr, Fr und Sa 10-12 Uhr. Eselsburger Str. 8, 89542<br />
Herbrechtingen, Tel. 07324-9853-20<br />
NEUER MUSEUMSFÜHRER<br />
Die Vielfalt des Landkreises Heidenheim spiegelt<br />
sich auch in seinen zahlreichen Museen<br />
wider. Geologie und Erdgeschichte wie z. B. im<br />
Nationalen GeoPark oder Meteorkrater-Museum<br />
finden sich ebenso wie Archäologie (Museum<br />
im Römerbad), Heimatkunde, Land, Leute,<br />
Handwerk, Kunst, Technik (wie Eisenbahnen<br />
oder Kutschen, Chaisen, Karren) und Zeitgeschichte.<br />
Spezialmuseen wie z. B. die Welt der<br />
Sinne laden dazu ein, manche Themenbereiche<br />
zu vertiefen.<br />
Mit Führungen, museumspädagogischen Angeboten,<br />
Museumsfesten, Aktionen rund um den<br />
Internationalen Museumstag im Mai und mit<br />
Museumsnächten bietet sich Besucherinnen<br />
und Besuchern das ganze Jahr über ein vielfältiges<br />
Programm. „Gehen Sie gemeinsam mit<br />
unseren gut ausgestatteten Museen und anderen<br />
erlebnisreichen Einrichtungen in unserem<br />
Landkreis doch mal auf eine spannende Zeitreise“,<br />
empfiehlt Landrat Hermann Mader.<br />
Ein von der Kreissparkasse e Heidenheim<br />
gesponserter Museumsführer<br />
und der Veranstaltungs-tungskalender<br />
2009 geben hierzu<br />
wertvolle Tipps.<br />
Die Broschüren sind kostenlos<br />
erhältlich bei allen len<br />
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Infostellen, den Filialen<br />
der Kreissparkasse und<br />
bei den Museen.<br />
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Das denkmalgeschützte ehemalige<br />
Turbinenhaus beherbergt heute eine<br />
modern eingerichtete Trainingshalle<br />
des Sport- und Health-Clubs „bodyfit“.<br />
<strong>MEEBOLDS</strong><br />
<strong>ERBEN</strong><br />
Das alte Industriegelände der früheren WCM steht nicht nur für ein<br />
Stück Heidenheimer Industriegeschichte. Denn dort wo einst Stoffe gebleicht,<br />
gefärbt und bedruckt wurden, ist mit der Nutzung der Räume<br />
durch eine bunte Vielzahl an Dienstleistern, Künstlern, Gewerbetreibenden<br />
und jetzt sogar durch ein kleines Museum neues Leben eingekehrt.
STADTSPAZIERGANG<br />
Dass die WCM, also die „Württembergische<br />
Cattunmanufaktur“, gerade in<br />
jüngerer Zeit wieder stärker ins Bewusstsein<br />
der Heidenheimer gerückt ist, dürfte vor allem<br />
den ehemaligen Stoffdruckern Werner<br />
Theilacker, Ernst Kraft, Manfred Hammeley<br />
und dem Musterzeichner Walter Ruoff<br />
zu verdanken sein. Denn diese vier sind<br />
es, die seit gut zwei Jahren mit spürbarem<br />
Enthusiasmus und in offensichtlich noch<br />
immer großer Verbundenheit zum einstigen<br />
Arbeitgeber all das zusammentragen, was<br />
sie zu alten Dokumenten, Werkzeugen und<br />
Stoffmustern auf eingestaubten Dachböden,<br />
vergessenen Rumpelkammern und Kellerräumen<br />
aufstöbern.<br />
Mit dem Herzen immer noch dabei<br />
Was steckt wohl dahinter, wenn sich vier<br />
gestandene Männer im Rentenalter 40 Jahre<br />
nach dem Untergang des Unternehmens<br />
plötzlich so intensiv mit ihrer alten Firma<br />
beschäftigen? „Irgendwie waren wir WCMler<br />
schon immer eine verschworene Gemeinschaft,“<br />
erzählt Werner Theilacker, und<br />
das habe sich auch nach dem frühen Verlust<br />
des Arbeitsplatzes kaum geändert. Vielleicht<br />
habe man die WCM als seine Lehrfirma ja<br />
schon deshalb in guter Erinnerung, ergänzt<br />
er, weil man damals nach der Einstellung<br />
der Produktion im August 1966 nicht hoffnungslos<br />
vor der Arbeitslosigkeit stand.<br />
Nahezu alle der seinerzeit noch etwa<br />
1.000 Beschäftigten seien problemlos anderswo<br />
untergekommen. Manfred Hammeley<br />
zum Beispiel ging als Stoffdrucker in die<br />
Schweiz, Werner Theilacker zunächst nach<br />
Augsburg, bevor er sich zum Offsetdrucker<br />
umschulen ließ, Ernst Kraft wurde technischer<br />
Zeichner „beim Voith“ und Walter<br />
Ruoff brachte seine Talente als Musterzeichner<br />
in ein selbstständiges Heidenheimer<br />
Ate lier für Stoff- und Tapetenmuster ein.<br />
Trotz der beruflich fortan getrennten<br />
Wege verloren sich die alten Kollegen aber<br />
nie aus den Augen. Und so treffen sich die<br />
Mitglieder der einstigen Stoffdruckervereinigung<br />
noch heute jedes Jahr im „Lamm“ in<br />
der Hinteren Gasse, um die Erinnerung an<br />
die gemeinsame Zeit bei ihrer WCM wach<br />
zu halten. Früher noch ein elitärer Kreis der<br />
Drucker, wird dort inzwischen jedoch auch<br />
der Musterzeichner Walter Ruoff „geduldet“,<br />
um seine Sicht der Dinge einzubringen.<br />
WCM Open 06 als Initialzündung<br />
Der regelmäßige Austausch der Erinnerungen<br />
im „Lamm“ war über 40 Jahre lang<br />
vorwiegend theoretischer Natur. Bis Werner<br />
Theilacker bei der „WCM Open 06“ eine Installation<br />
der Heidenheimer Künstlerin Brigitte<br />
Vogel entdeckte, die für ihr Werk alte<br />
Stoffmusterbücher verwendet hatte.<br />
Es gab sie also noch, die historischen<br />
Zeugnisse ihres früheren Wirkens. Man<br />
musste diese Schätze der Vergangenheit in<br />
den weit verzweigten Räumlichkeiten nur<br />
noch finden und zusammentragen. Eine<br />
Aufgabe, welche die vier Veteranen in den<br />
letzten zweieinhalb Jahren mit Bravour und<br />
hoher Sachkenntnis gelöst haben. „Aber natürlich<br />
sind wir noch längst nicht am Ende“,<br />
erklärt Walter Ruoff, „einigen weiteren<br />
Schätzen sind wir bereits auf der Spur.“<br />
Dabei kann sich das, was sie bereits heute<br />
in ihrem Ausstellungsraum im Untergeschoss<br />
des ehemaligen WCM-Verwaltungsgebäudes<br />
präsentieren, schon durchaus sehen lassen.<br />
Da gibt es Hunderte an bunten Stoffmusterbüchern,<br />
die alten Werkzeuge der Graveure,<br />
jede Menge Fotos aus der langen WCM-Historie,<br />
im Original erhaltene Druckwalzen,<br />
schon etwas vergilbte Lohn- und Arbeitsbücher<br />
aus dem 19. Jahrhundert in penibel gesetzter<br />
Sütterlin-Schrift und natürlich ganze<br />
Regalreihen von Aktenordnern mit teilweise<br />
hoch interessantem Inhalt. Ins Auge sticht<br />
auch ein WCM-Modellkleid aus dem Jahr<br />
1954, das eigens für die Sortimentspräsentation<br />
auf der Interstoff vom renommierten<br />
Pariser Atelier Jacques Heim geschneidert<br />
wurde. „Das Mannequin bei der Vorstellung<br />
der Kollektion in einem Frankfurter Hotel<br />
war übrigens unsere damalige Direktions-<br />
Sekretärin, Rosemarie Lupp (heute: Tränkle),<br />
die uns das Kleid freundlicherweise als<br />
Leihgabe zur Verfügung gestellt hat“, weiß<br />
Walter Ruoff zu diesem auch heute noch<br />
aparten Ausstellungsstück zu berichten.<br />
Wer selbst einmal einen Blick in die Geschichte<br />
des einst bedeutendsten Heidenheimer<br />
Unternehmens werfen will, der kann<br />
Q<br />
Walter Ruoff, Werner Theilacker und<br />
Manfred Hammeley (im Bild von links<br />
nach rechts) können mit Recht stolz<br />
darauf sein, was sie zusammen mit<br />
ihrem früheren Kollegen Ernst Kraft<br />
in den letzten beiden Jahren an alten<br />
WCM-Schätzen für ihr Museum zusammengetragen<br />
haben.<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
27
STADTSPAZIERGANG<br />
[1] Johann Heinrich von Schüle<br />
(1720 - 1811)<br />
[2] Geheimer Kommerzienrat<br />
Robert Meebold (1826 - 1902)<br />
1 2<br />
[4] Aufnahme der Werksanlagen<br />
aus dem Jahr 1906.<br />
[5] Die „Elektrische Zentrale“<br />
im Turbinenhaus<br />
[6] Der Zeichensaal zu Beginn<br />
des 20. Jahrhunderts.<br />
4 5<br />
[7] Eine Doppeldruckmaschine<br />
als spezielle Errungenschaft<br />
der WCM.<br />
[8] Endkontrolle im Mess- und<br />
Legsaal.<br />
[9] Die WCM-Siedlung am<br />
Südhang des Schmittenbergs<br />
1906.<br />
7 8<br />
[10/11] Der Brand von 1922<br />
legte große Teile der Produktionsgebäude<br />
in Schutt und<br />
Asche.<br />
[12] 1952 entsteht der letzte<br />
große Neubau am südlichen<br />
Ende des Firmengeländes.<br />
10<br />
11<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
G<br />
F<br />
H<br />
I<br />
J<br />
K<br />
L<br />
M<br />
Das Gesicht der WCM<br />
im Jahre 1952<br />
A. Gravüre<br />
B. Ballenlager<br />
C. Legsaal<br />
D. Versand und Musterzimmer<br />
E. Sengerei<br />
F. Verwaltungsgebäude<br />
G. Zeichensaal<br />
28<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09
[3] Die Schmelzofenvorstadt<br />
um die Mitte des 18.<br />
Jahrhunderts bevor J. H.<br />
Schüle das Gebäude in der<br />
Bildmitte für sich erwarb.<br />
das an jedem 1. und 3. Montag im Monat<br />
zwischen 9 und 12 Uhr tun. Denn da treffen<br />
sich die vier Hauptakteure regelmäßig in ihrem<br />
kleinen Museum.<br />
Die Meebolds setzten die Akzente<br />
3<br />
H. Kinderkrippe<br />
I. Turbinenhaus<br />
J. Kesselhaus<br />
K. Badehaus<br />
L. Produktionshallen mit Druckerei, Färberei etc.<br />
M. Bleicherei, Versand, Rohwarenlager<br />
6<br />
9<br />
12<br />
Dass sich über die „Württembergische<br />
Cattunmanufaktur“ eine Menge an interessanten<br />
Details in Erfahrung bringen lässt,<br />
liegt allein schon daran, dass dieses Unternehmen<br />
über zwei volle Jahrhunderte hinweg<br />
die Heidenheimer Industriegeschichte<br />
und das Leben vieler Heidenheimer Bürgerinnen<br />
und Bürger entscheidend mitgeprägt<br />
hat. Den Grundstein für das später so erfolgreiche<br />
Textilunternehmen legte der Augsburger<br />
Fabrikant Johann Heinrich Schüle im<br />
Jahr 1766 mit der Einrichtung einer Handweberei<br />
am östlichen Ufer des Brenzsees,<br />
die er aber bereits zwei Jahre später wieder<br />
schließen musste. Erst 1774 übernahm dann<br />
Johann Christian Meebold das Anwesen<br />
und gründete in Heidenheim eine Filiale der<br />
in Sulz am Neckar ansässigen Textilfirma<br />
Meebold, Hartenstein und Kompanie, in die<br />
später ein gewisser Ludwig Hartmann als<br />
Teilhaber eintrat.<br />
Die Folgen der 1814 beendeten Kontinentalsperre<br />
führten auch das noch junge Unternehmen<br />
in den Ruin. Die Teilhaber teilten<br />
die verbliebenen Besitzstände auf und gingen<br />
fortan eigene Wege. Ludwig Hartmann<br />
gründete 1818 im Süden der Stadt als Vorläuferin<br />
der späteren Verbandstofffabrik eine<br />
Bleicherei und Spinnerei. Johann Gottlieb<br />
aus der nächsten Generation der Meebolds<br />
übernahm im Jahr 1823 die alten Anlagen<br />
am Brenzsee mit Weberei, Bleicher, Färberei<br />
und Stoffdruck und führte das neue Unternehmen<br />
zu beachtlichen Erfolgen.<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts übernahm<br />
Gottliebs Sohn Robert Meebold die Firma<br />
und baute sie in der Folgezeit zusammen<br />
mit seinen späteren Direktionskollegen Hermann<br />
Poppe und Josef Weiß zum führenden<br />
Betrieb in der Stoffdruckindustrie aus. Um<br />
im Wettbewerb mit englischen Erzeugnissen<br />
bestehen zu können, wurde die Meebold<br />
& Cie. am 16.11.1856 als eines der ersten<br />
Unternehmen in Württemberg in eine Aktiengesellschaft<br />
umgewandelt, eben in die<br />
„Württembergische Cattunmanufaktur“.<br />
In der Zeit um die Wende zum 20. Jahrhundert<br />
und danach war die WCM mit etwa<br />
1.400 Mitarbeitern nicht nur bedeutendster<br />
Arbeitgeber und größter Steuerzahler in unserer<br />
Stadt, das Unternehmen zeichnete sich<br />
auch stets durch seine vorbildliche soziale<br />
Einstellung aus. So wurde im Jahr 1900 mit<br />
1<br />
2<br />
3<br />
In der ehemaligen Gravüre [1] ist<br />
ein Studiengang der BA untergebracht,<br />
die alten Druckerei- und<br />
Färbereigebäude [2] sind vor allem<br />
durch Ateliers und Werkstätten<br />
belegt, während die frühere<br />
Kinderkrippe [3] einer völlig anderen<br />
Nutzung zugeführt wurde.<br />
Dass aber bei Rot hier gehalten<br />
werden muss, könnte eventuell<br />
zu Missverständnissen führen [4].<br />
4<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
29
STADTSPAZIERGANG<br />
dem Bau der Arbeitersiedlung am Südhang<br />
des Schmittenbergs begonnen, zu dem Robert<br />
Meebold verfügt hatte, dass jedes Haus<br />
einen „eigenen Charakter“ haben müsse. Das<br />
Badehaus für die Belegschaft wurde 1903 erstellt,<br />
die werkseigene Kinderkrippe im Jahr<br />
1905 in der ehemaligen „Arbeiterspeiseanstalt“<br />
eingerichtet.<br />
Bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts<br />
war die WCM stets ein stabiler Faktor<br />
im Heidenheimer Wirtschaftsleben. Die Textilkrise<br />
bedeutete dann aber doch das Ende<br />
für den Stoffdruck in Heidenheim – 1966<br />
wurde die Produktion endgültig eingestellt.<br />
Weitgehend erhalten geblieben sind die<br />
Fabrik gebäude, die inzwischen in den Besitz<br />
einer geschlossenen Immobiliengesellschaft<br />
übergingen und vom Dienstleistungsunternehmen<br />
ADL verwaltet werden.<br />
In der WCM herrscht wieder Leben<br />
Schon die unzähligen Firmen- und Hinweisschilder<br />
im WCM-Areal lassen erahnen,<br />
dass in den vor nun gut 40 Jahren verwaisten<br />
Hallen wieder einiges in Bewegung gekommen<br />
sein muss. „Ja, so an die 100 Mieter<br />
haben wir inzwischen“, bestätigt Gudula<br />
Pascher, die seit 1996 die Anlagen im Diens-<br />
te der ADL verwaltet und im alten Sitzungszimmer<br />
unter den Bildnissen von Meebold<br />
und Co. ihren Arbeitsplatz hat. Fast alle<br />
Räume mit einer Gesamtfläche von etwa<br />
50.000 m² seien heute belegt, sagt sie.<br />
Zu den Mietern gehören natürlich die<br />
ganz großen wie die Firma Epcos, die vor<br />
allem die riesige Betonhalle am südlichen<br />
Ende des Geländes als Lagerraum nutzt,<br />
oder die Berufsakademie, die einen ganzen<br />
Studiengang in das imposante rote Backsteingebäude<br />
an der Nattheimer Straße, die<br />
ehemalige Gravüre, ausgelagert hat.<br />
Und dann gibt es da eine ganze Reihe<br />
von bildenden Künstlern, die sich in den<br />
früheren Fabrikräumen ihre Ateliers eingerichtet<br />
und mit der jährlich stattfindenden<br />
WCM Open gleich auch noch ein kulturel-<br />
Die unterschiedlichen Stilrichtungen<br />
der Industriearchitektur des vergangenen<br />
Jahrhunderts werden auf dem<br />
WCM-Gelände in vielfältiger Weise<br />
sichtbar.<br />
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30<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09
Q In den großen Fabrik- und Lagerhallen<br />
veranstalten Heidenheimer Künstlerinnen<br />
und Künstler in jedem Jahr die<br />
vielbeachteten „WCM Open“.<br />
Q Aus dem ehemaligen Badehaus sind<br />
die emaillierten Wannen für die<br />
damals in der WCM Beschäftigten<br />
längst entfernt.<br />
les Highlight installiert haben. Es gibt einige<br />
Metallbau-Werkstätten, aber seit fast 30 Jahren<br />
auch die Holzwerkstatt von Hans Sedlacek<br />
oder die noch junge Musikwerkstatt<br />
des Gitarren lehrers Thomas Mühl.<br />
Im alten WCM-Verwaltungsgebäude haben<br />
sich schon früh zwei Arztpraxen und<br />
ein Dialysezentrum etabliert. Weiter hinten<br />
im ehemaligen Versand bringt Bernd Wrede<br />
den Heidenheimern seit 20 Jahren das Tanzen<br />
bei, und noch weiter im Norden, idyllisch<br />
an der Brenz gelegen, findet man im<br />
einstigen Ballenlager Torsten Beckers Werbeagentur<br />
und im Erdgeschoss das „Pier“,<br />
eine Lounge-Bar eigener Prägung.<br />
Einen besonderen Akzent im gesamten<br />
Areal hat Klaus Kopp mit dem Erwerb des<br />
früheren Kesselhauses und des Turbinenhauses<br />
und der Einrichtung seines Sportund<br />
Health-Clubs „bodyfit“ geschaffen. Das<br />
marode Kesselhaus wurde vor 20 Jahren abgerissen<br />
und durch einen Neubau ersetzt,<br />
das denkmalgeschützte Turbinenhaus ist<br />
heute eine moderne Sporthalle mit über<br />
200 m² Grundfläche.<br />
So kann man auf dem WCM-Gelände heute<br />
vielen Leuten begegnen: den Künstlern,<br />
den Handwerkern, den Tanzbegeisterten,<br />
den Studenten der BA, den Fitnessjüngern,<br />
einigen jungen Musikern, die dort ihren<br />
Probenraum haben oder den Heidenheimer<br />
Jungmanagern, die am Abend im „Pier“ noch<br />
Entspannung vom Alltag suchen.<br />
Entspannung der etwas anderen Art dürften<br />
wohl jene Zeitgenossen anstreben, deren<br />
Ziel eines der ehemaligen Sozialgebäude,<br />
nämlich die Kinderkrippe oder das Badehaus<br />
ist. Allerdings wollen die uns Normalbürgern<br />
auf ihrem Rotlichttrip ja sowieso<br />
nicht begegnen und auch der alte Meebold<br />
wäre von der aktuellen Nutzung seiner<br />
Sozial räume sicher weniger begeistert. kr<br />
aus meinem Angebot von über<br />
650 verschiedenen Weinen habe ich<br />
diesmal den „Ruppertsberger Frühlingsflirt<br />
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SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
31
STADTSPAZIERGANG<br />
1<br />
KURZPORTRAIT<br />
CLICHY<br />
Sieben Städtepartnerschaften ist Heidenheim seit<br />
1958 eingegangen. Die Verdienste um Freundschaft<br />
und Begegnung in Europa wurden 2005 mit<br />
der Ehrenplakette des Europarates gewürdigt. Der<br />
SCHLOSSBLICK stellt die Partnerstädte in den nächsten<br />
Ausgaben vor.<br />
Bereits über 50 Jahre bewährt sich der<br />
Austausch zwischen Heidenheim und<br />
Clichy-la-Garenne. Die Freundschaft war,<br />
initiiert vom damaligen Oberbürgermeister<br />
und überzeugten Europäer Dr. Elmar Doch,<br />
schon 1953 geknüpft, aber erst am 21. Juni<br />
1958 offiziell besiegelt worden.<br />
Die 57.000-Einwohner-Stadt liegt – etwa<br />
752 km von Heidenheim entfernt – im nordwestlichen<br />
Großraum von Paris und hat eine<br />
Metroverbindung in die Innenstadt der französischen<br />
Hauptstadt. Schöne Grünflächen<br />
wie der Park Roger Salengro und der Park<br />
Mozart wechseln sich mit belebten Straßenzügen<br />
ab. Das Rathaus stammt aus dem Jahr<br />
1878, Gemeindesaal, Standesamt und Treppenhaus<br />
sind mit eindrucksvollen Deckenund<br />
Wandmalereien geschmückt. Die älteste<br />
Kirche der Stadt, zwischen 1623 und 1630<br />
enstanden, besitzt eine historische Orgel.<br />
Sehenswert ist auch der historische Pavillon<br />
Vendôme, der Ende des 17. Jahrhunderts<br />
erbaut wurde. Im Musée de Clichy werden<br />
Exponate aus der gewerblichen Vergangenheit<br />
Clichys gezeigt, vor allem aus der<br />
Kristallbranche, die zur damaligen Zeit mit<br />
der Glasbläserkunst aus Baccara und Saint-<br />
Louis konkurrieren konnte. Eine nur 10 km<br />
lange Radtour führt ins Herz von Paris mit<br />
all seinen Sehenswürdigkeiten.<br />
3<br />
2<br />
P<br />
[1] Ein beliebter Treffpunkt ist der Musikpavillon.<br />
[2] Früher hatten sogar Profanbauten Stil, wie die Lagerhalle von<br />
„Printemps“ noch heute eindrucksvoll zeigt.<br />
[3] Moderne Wohnblocks am Ufer der Garonne.<br />
32<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09
Q<br />
4<br />
ZAHLEN, DATEN, FAKTEN<br />
Land: Frankreich<br />
Region: Île-de-France<br />
Departement: Hauts-de-Seine<br />
Koordinaten: 48° 55’ N, 2° 18’ O<br />
Höhe: 23 bis 35 m<br />
Einwohnerzahl: 57.162<br />
Fläche: 3,08 km²<br />
Bevölkerungsdichte: 18.559 Einwohner/km²<br />
Bürgermeister: Gilles Catoire<br />
Wichtigste Unternehmen: Bic, Etam, Geodis,<br />
Nexans, Nexity, Sony Frankreich sowie die<br />
Hauptverwaltung von L‘Oréal<br />
[4] Der Parc Roger<br />
Salengro ist eine Oase<br />
der Erholung mitten in<br />
der Stadt.<br />
[5] Die Allee Gambetta<br />
säumen Prachtbauten<br />
aus vergangenen Jahrhunderten.<br />
5<br />
Weitere Infos unter http://www.heidenheim.de/<br />
buerger-stadt/partnerstaedte/staedte.html<br />
6<br />
8<br />
[6/7] Ein beliebtes Ziel,<br />
nicht nur von Touristen,<br />
ist der Boulevard Jean<br />
Jaurès mit seinen historischen<br />
Häusern.<br />
[8] Künstler in Aktion<br />
beim Festival „Bains<br />
de Rue“.<br />
7<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
33
EINKAUFSFÜHRER<br />
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Wer ist wo?<br />
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Bergstraße<br />
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Pfauenstraße<br />
2<br />
Felsenstraße<br />
Wilhelmstraße<br />
19<br />
25<br />
24<br />
Wagner straße<br />
Schmale<br />
Str.<br />
Schloßstraße<br />
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21<br />
27<br />
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15<br />
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7<br />
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Platz<br />
1<br />
16<br />
13<br />
9<br />
11<br />
10<br />
6<br />
Bahnhofsplatz<br />
Geißengässle<br />
18<br />
Olgastraße<br />
Karlstraße<br />
Traubeng.<br />
Christians.<br />
Ratsgasse<br />
Pfluggasse<br />
29<br />
ösch-Straße<br />
8<br />
August-Lösch-Straße<br />
3<br />
12<br />
5<br />
Grabenstraße<br />
Str. Kurt-Bittel-Str.<br />
Pressehaus<br />
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28<br />
22<br />
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Platz<br />
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Rathaus<br />
Meeboldhaus<br />
Pauluskirche<br />
Rosenstraße<br />
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17<br />
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Finanzamt<br />
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Amtsgericht<br />
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Mo-Fr 9-19 Uhr<br />
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Impressum<br />
SCHLOSSBLICK –<br />
eine cmc-Publika tion in Zusammenarbeit<br />
mit der Stadt Heidenheim<br />
Verlag: cmc centrum für marketing und<br />
communication gmbh, Erchenstraße 10,<br />
89522 Heidenheim, Telefon 07321-93980,<br />
Fax 07321-939820, <strong>info</strong>@<strong>schlossblick</strong>.<strong>info</strong><br />
Chefredaktion:<br />
Oliver Röthel (or / V. i. S. d. P.)<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Kathrin Maier<br />
Produktion: Daniel Paus<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Kurt Röthel (kr) , Johanna Strömsdörfer (js)<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dr. Reinhard Bauer, Ralf Bißdorf,<br />
Prof. Dr. Michael Froböse, Dr. Christian Gubitz,<br />
Bernhard Ilg, Gabriele Rogowski<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste 1-2008.<br />
SCHLOSSBLICK erscheint viermal jährlich in<br />
einer Auflage von 35.000 Exemplaren.<br />
ISSN 1860-8329<br />
Druck: Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm<br />
Bildnachweise:<br />
agentur becker (S. 1), Manfred Ahrendts (S.10),<br />
Jacek Chabraszewski/istockphoto (S. 46), Enterer<br />
WD GmbH (S. 14), Eugen-Gaus-Realschule (S.4),<br />
Fechtzentrum (S. 37), hsb-Archiv (S. 11), Kunstmuseum<br />
(S. 6-8), Landratsamt Heidenheim<br />
(S. 24), MSC Schnaitheim (S. 42), Naturtheater<br />
(S. 39), Harald Nieß (S.30), Opernfestspiele<br />
(S. 45), phototèque ville de Clichy (S. 32, 33),<br />
Klaus-Peter Preußger (S. 7, 8, 18, 20, 22, 29-31),<br />
Stadt Heidenheim (S. 4, 17, 33, 37, 39, 41), Sturm<br />
GmbH (S. 14-16), vibraslap (S. 45), WCM-Archiv<br />
(S. 28, 29), WCM Open (S. 31), Helga Wintergerst<br />
(S. 12, 13)<br />
14<br />
34<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09
RESTAURANT- UND HOTELFÜHRER<br />
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SCHLOSSBLICK City-Guide 2009<br />
Informatives für<br />
Gäste und Gastgeber<br />
Pünktlich zum neuen Jahr ist die zweite Ausgabe des SCHLOSSBLICK K<br />
City-<br />
Guides erschienen, des attraktiven Stadtführers für Heidenheim. Einmal<br />
jährlich fasst er alle wichtigen und interessanten Informationen über unsere<br />
Stadt in kompakter Form zusammen – für Besucher, Geschäftsreisende und<br />
Neubürger, aber auch für Heidenheimer Gastgeber. In der vom Stadtmagazin<br />
SCHLOSSBLICK gewohnten hochwertigen Aufmachung soll der City-Guide<br />
ein sympathisches Bild von Heidenheim vermitteln und Ortsfremden die Orientierung<br />
erleichtern.<br />
Auf über 100 Seiten im praktischen Pocket format erfährt der Leser alles<br />
Wichtige über die Heidenheimer Sehenswürdigkeiten und alle aktuellen<br />
Kultur- und Sportevents, über Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, über<br />
Restaurants, Einkaufsstätten und vieles andere mehr:<br />
Der „Stadtspaziergang“ erläutert Heidenheims Geschichte und führt<br />
durch Schloss Hellenstein mit seinen zahlreichen Gebäuden. Lore Stracke<br />
stellt auf einer speziell für den City-Guide entwickelten, kurzen Tour die<br />
interessantesten Winkel der Innenstadt vor.<br />
Unter „Kultur, Sport, Events“ finden sich Informationen zu Oper, Theater,<br />
Museen, Festen und Sportveranstaltungen – alles ergänzt um einen Terminkalender<br />
der Highlights des Jahres 2009.<br />
„Made in Heidenheim“ beschäftigt sich mit Heidenheims Wirtschaftsgeschichte<br />
und den wichtigsten Unternehmen der Stadt.<br />
Und unter „Leben vor Ort“ erfährt man viel über Spaß im Grünen, wie man<br />
fit und aktiv die Zeit in Heidenheim gestalten kann und was es so alles in<br />
der Umgebung zu entdecken gilt.<br />
Ein umfangreicher Service-Teil mit Informationen zu Hotels, Restaurants<br />
und Shoppingmöglichkeiten, vielen nützlichen Adressen sowie einer englischen<br />
Kurzfassung runden den City-Guide ab.<br />
Der SCHLOSSBLICK City-Guide ist kostenlos bei der Tourist-Information im<br />
Elmar-Doch-Haus und in vielen Geschäften und Restaurants in Heidenheim<br />
erhältlich.<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09 35
DIENSTLEISTUNGSFÜHRER<br />
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Naturheilpraxis<br />
Hella Herzog<br />
Heilpraktikerin, Homöopathie,<br />
Phyto-, Bioresonanz-<br />
und Fußreflexzonentherapie<br />
Weilerstr. 8, Tel. 557070,<br />
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Naturheilpraxis<br />
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36<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
3. Heidenheimer Gesundheitstage, 12. bis 14. Juni 2009<br />
Angebote rund um die Gesundheit<br />
„Spannend entspannen“ lautet das Motto<br />
der 3. Heidenheimer Gesundheitstage, zu denen<br />
die Stadt, der Landkreis, das Klinikum<br />
Heidenheim, die Kreisärzteschaft, Krankenkassen,<br />
Vereine und Organisationen Mitte<br />
Juni in und um das Konzerthaus einladen.<br />
In Vorträgen, Workshops und an Infoständen<br />
geht es schwerpunktmäßig um Stressbewältigung<br />
und die präventive Wirkung<br />
von Entspannungstechniken. Wie kommt es<br />
zum Burn-Out-Syndrom, wie erkennt man<br />
psychische Überbelastung, welche psychosomatischen<br />
Erkrankungen können daraus<br />
entstehen, was hilft gegen Depressionen?<br />
Solche und viele andere Fragen werden beantwortet.<br />
Kompetente Informationen gibt<br />
es z. B. beim Heidenheimer Bündnis gegen<br />
Depression e. V. in einem eigenen Zelt vor<br />
dem Konzerthaus. Die Messe „g‘sundheid“<br />
im großen Saal des Konzerthauses, organisiert<br />
von Uli Grath, präsentiert eine Vielzahl<br />
von Fachausstellern. Im Museumszimmer<br />
können die Besucher spezielle Entspannungsverfahren<br />
ausprobieren oder sich<br />
einfach nur ausruhen. Zur Eröffnung am<br />
Freitagabend spielen Profis der Musikschule<br />
Heidenheim Salonmusik, prominente Heidenheimer<br />
Bürgerinnen und Bürger lesen<br />
zwischendurch Beiträge für einen „literarischen<br />
Entspannungscocktail“.<br />
Öffnungszeiten: Sa 10-18 Uhr, So 11-18 Uhr. Eintritt<br />
kostenlos. Weitere Informationen online unter www.<br />
gesundheitstage-heidenheim.de.<br />
WELTCUP DER DEGENFECHTER<br />
Vom 27. bis 29. März 2009 geht in der Karl-Rau-<br />
Halle wieder die Weltelite der Degenfechter<br />
auf die Planche. Abgesehen von einer Olympia-<br />
Medaille und der Weltmeisterschaft ist es für<br />
Degenfechter die größte Ehre, im Einzelturnier<br />
den Heidenheimer Pokal zu gewinnen. Nach<br />
einer so genannten Setzrunde und Direktausscheidungen<br />
am Freitag wird am Samstag um<br />
den Finalsieg gefochten. Im letzten Jahr hat ihn<br />
der Ungar Geza Imre errungen. Nicht ganz so<br />
brisant, aber ähnlich Aufsehen erregend geht es<br />
beim 49. Coupe d’Europe am Sonntag zu, wenn<br />
Degenmannschaften aus ganz Europa um den<br />
europäischen Meistertitel kämpfen. Das Publikum<br />
kann sich auf großen Fechtsport freuen.<br />
Weitere Infos: www.fechten-heidenheim.de<br />
Hier trainieren alle mit Erfolg.<br />
Aber ohne Konkurrenzkampf.<br />
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Mo 8-13 & 16-20, Di 8-13 & 16-20,<br />
Mi 8-13 & 15-19, Do 9-13 & 16-20,<br />
Fr 9-13 & 15-19, Sa 9-13 Uhr<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
37
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
Konzerte<br />
März<br />
27. März 2009<br />
Mick Taylor &<br />
The British Allstars<br />
Turn- und Festhalle<br />
Mergelstetten, 20 Uhr<br />
Aprll<br />
3. April 2009<br />
JazzXclamation<br />
Jazz Heidenheim e. V. ,<br />
Berufsakademie, 20 Uhr<br />
7. April 2009<br />
Museumsmusik<br />
Marco Gorencic und<br />
Miroslaw Bojadzijew<br />
spielen Werke von<br />
der Wiener Klassik bis<br />
zur zeitgenössischen<br />
Musik, Museum Schloss<br />
Hellenstein, 19 Uhr<br />
8. April 2009<br />
Vorspielabend<br />
Vortragssaal Musikschule,<br />
18.30 Uhr<br />
9. April 2009<br />
Kulturschiene:<br />
Argentinische Nacht<br />
mit dem „Buenos Aires<br />
Tango Trio“<br />
Lokschuppen, 20 Uhr<br />
13. April 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Schwäbische Trachtenkapelle<br />
der Musikfreunde<br />
Bolheim,<br />
Brenzpark, 11 Uhr<br />
19. April 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Bosch-Siemens-<br />
Bigband, Rathausplatz,<br />
11 Uhr<br />
20. April 2009<br />
The Boogie Boys<br />
Café Balzac, 20 Uhr<br />
24. April 2009<br />
Johannes Mössinger<br />
„New York Quartett“<br />
Jazz Heidenheim e. V.,<br />
Berufsakademie, 20 Uhr<br />
25. April 2009<br />
Mungo Jerry &<br />
Siggi Schwarz:<br />
„In the Summertime<br />
Jam“<br />
Café Swing, 20 Uhr<br />
26. April 2009<br />
Mungo Jerry &<br />
Siggi Schwarz:<br />
„In the Summertime<br />
Jam“ – unplugged<br />
Brunch im NH Aquarena<br />
Hotel, 11 Uhr<br />
26. April 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Musikverein Großkuchen,<br />
Brenzpark,<br />
11 Uhr<br />
28. April 2009<br />
Museumsmusik<br />
Vokalensemble<br />
„Upstairs“ – Swing und<br />
Jazz, Museum Schloss<br />
Hellenstein, 19 Uhr<br />
Mai<br />
1. Mai 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Städtisches Blasorchester<br />
Heidenheim,<br />
Rathausplatz, 11 Uhr<br />
2. Mai 2009<br />
Orchesterkonzert<br />
Kammerorchester der<br />
Musikschule, Marstall<br />
Schloss Hellenstein,<br />
19 Uhr<br />
5. Mai 2009<br />
Frühlingskonzert des<br />
Schiller-Gymnasiums<br />
Konzerthaus, 19.30 Uhr<br />
6. Mai 2009<br />
Vorspielabend<br />
Vortragssaal Musikschule,<br />
18.30 Uhr<br />
7. Mai 2009<br />
Kulturschiene und<br />
Jazz Heidenheim e. V.:<br />
Barbara Dennerlein<br />
Lokschuppen, 20 Uhr<br />
8. Mai 2009<br />
Vorspielabend<br />
Vortragssaal Musikschule,<br />
18.30 Uhr<br />
9 Mai 2009<br />
Interner Kammermusikwettbewerb<br />
Wettbewerb für Schülerinnen<br />
und Schüler der<br />
Musikschule, öffentliches<br />
Wertungsspiel<br />
und Preisverleihung,<br />
Vortragssaal Musikschule,<br />
13 Uhr<br />
9. Mai 2009<br />
Haydnzyklus<br />
„Die Sonaten für<br />
Klavier“<br />
Teil 5, Vortragssaal<br />
Musikschule, 19 Uhr<br />
9. Mai 2009<br />
14. Heidenheimer<br />
Musiknacht<br />
Lokale in der Innenstadt,<br />
ab 20 Uhr<br />
10. Mai 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Blaskapelle der Musikfreunde<br />
Hermaringen,<br />
Brenzpark, 11 Uhr<br />
10. Mai 2009<br />
Benefizkonzert der<br />
Musikschule<br />
mit Jürgen Degeler<br />
(Trompete) und Wilfried<br />
Lang (Orgel), Dreifaltigkeitskirche,<br />
19 Uhr<br />
Gartenarbeiten – Baumfällarbeiten – Pasterarbeiten – Natursteinmauern – Außenfassadenreinigung<br />
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38 SCHLOSSBLICK 2 /09
Kulturschiene im Lokschuppen<br />
Tango, Jazz und Wortgefechte<br />
Die Veranstaltungen der „Kulturschiene“<br />
im Lokschuppen sind stets ausverkauft. Deshalb<br />
geht es mit Volldampf in die nächste<br />
Runde bzw. ins zweite Quartal 2009. Am 9.<br />
April lädt das „Buenos Aires Tango Trio“ zu<br />
einer argentinischen Nacht ein. Virtuos und<br />
mitreißend spielt es Argentiniens Kulturgut<br />
Nummer Eins. Altbekannte Lieder, z. B. von<br />
1<br />
2<br />
Carlos Gardel, beherrscht es ebenso meisterhaft<br />
wie moderne Kompositionen von Astor<br />
Piazzolla. Ein argentinisches Tanzpaar zeigt<br />
zur Musik, wie erotisch, temperamentvoll<br />
und intensiv echter Tango getanzt wird.<br />
Temperamentvoll geht es auch am 23.<br />
April zu, wenn das Münchner Lach- und<br />
Schießensemble [1] mit messerscharfem<br />
Wortwitz die Absurditäten der deutschen<br />
Gegenwartsgesellschaft aufdeckt. Mit ihrer<br />
Mixtur aus Bühnenshow, Kabarett, Theater<br />
und Komik sind Sonja Kling, Ecco Meneke<br />
und Thomas Wenke seit 2004 würdige<br />
Nachfolger der legendären Münchner Lachund<br />
Schießgesellschaft.<br />
Der Sound der Hammondorgel liegt nicht<br />
jedem. Wenn jedoch Barbara Dennerlein [2]<br />
darauf spielt, hören alle fasziniert zu. Denn<br />
ob Swing, Bebop, Blues, Soul, Latin oder<br />
Funk – sie versteht es, alle Möglichkeiten des<br />
Instruments auszuschöpfen. Ihre CDs wurden<br />
mit Jazz Awards ausgezeichnet, ihre CD<br />
„Take off“ erreichte Platz 1 der Jazz-Charts<br />
und wurde als meistverkauftes Jazz-Album<br />
gefeiert. Am 7. Mai ist die Ausnahmemusikerin<br />
live im Lokschuppen zu hören.<br />
Kartenvorverkauf bei der Tourist-Information (Tel.<br />
327-4910) und im Pressehaus (Tel. 347-139).<br />
THEATERSPASS FÜR FAMILIEN<br />
Zum 90. Geburtstag des Naturtheaters wird auf<br />
vielfachen Zuschauerwunsch wieder „OLIVER!“,<br />
das Musical des britischen Komponisten Lionel<br />
Bart, auf die Bühne gebracht (13. 6. bis 15. 8.).<br />
Das Stück nach dem berühmten Roman „Oliver<br />
Twist“ von Charles Dickens, uraufgeführt 1960<br />
in London, schrieb Musicalgeschichte. Der Waisenjunge<br />
Oliver Twist, in einem Arbeitshaus für<br />
Kinder aufgewachsen, muss sich seinen Weg<br />
in die Freiheit gegen jede Menge Gesindel hart<br />
erkämpfen. So bewegend die Story ist, so mitreißend<br />
sind auch die Songs – ein Musical für die<br />
ganze Familie. Regie führt Oliver von Fürich.<br />
Auch im Kinderstück (21. Juni bis 29. August)<br />
spielt ein Junge die Hauptrolle: „Emil und die<br />
Detektive“ jagen den Dieb Grundeis. Der spannende,<br />
humorvolle und tiefsinnige Kinderbuchklassiker<br />
von Erich Kästner aus dem Jahre 1929<br />
wird von Stephan Fritz inszeniert.<br />
Kartenvorverkauf beim Naturtheater (Tel.<br />
925555), im Pressehaus (Tel. 347-139) und bei<br />
der Tourist-Information (Tel. 327-4910).<br />
Brenzpark Open Air 2009, 19. bis 21. Juni 2009<br />
Drei Abende lang ultimativer Rock<br />
Am Wochenende vom 19. bis 21. Juni wird<br />
im Brenzpark abgerockt: Siggi Schwarz Concerts<br />
präsentiert drei besonders erfolgreiche<br />
Bands mit ihren aktuellen Highlights.<br />
„The Boss Hoss“ [1] eröffnen am Freitag<br />
die Reihe mit ihrem Sommer Open Air<br />
„Shake & Shout“ – das Beste, was die Berliner<br />
Band, die gerade den begehrten BZ-<br />
Kulturpreis bekam, bis dato auf die Bühne<br />
gebracht hat. Dabei haben die Jungs, deren<br />
Songwriter Sascha Vollmer aus Schnaitheim<br />
stammt, schon mehrfachen Goldstatus, für<br />
das aktuelle Album „Stallion Battalion“ bereits<br />
zum dritten Mal. Der Mix aus Country,<br />
Rock, Pop und Punk begeistert eben.<br />
Am Samstagabend kommt wieder einmal<br />
„Silbermond“ [2] in den Brenzpark. Nach<br />
fast zweijähriger Bühnenabstinenz sind die<br />
vier, inzwischen in Berlin lebenden Bautze-<br />
ner mit ihrem neuen, dritten Album „Nichts<br />
passiert“ auf Tour. „Darin steckt viel Herzblut.<br />
Es ist wohl unser intensivstes Album“,<br />
meint die mehrfach ausgezeichnete Band.<br />
Im Brenzpark können sich die Fans selbst<br />
davon überzeugen.<br />
Am Sonntagabend heizt BAP [3], eine der<br />
kultigsten deutschen Rockbands, den Besuchern<br />
im Brenzpark ein. Obwohl bereits 33<br />
Jahre im Musikgeschäft, zeigen die fünf Kölsche<br />
Jungs keine Ermüdungserscheinungen.<br />
Rockig, expressiv, gradlinig, melancholisch<br />
sind die facettenreichen Songs ihres Albums<br />
„Radio Pandora“. Souverän spielt BAP<br />
mit Zitaten aus der Rock- und Popgeschichte<br />
und verfremdet sie lustvoll.<br />
Einlass ab 18 Uhr, Beginn 20 Uhr (BAP 19.30 Uhr).<br />
Tickets unter www.siggi-schwarz.de (Tel. 6609513),<br />
bei der Tourist-Information oder im Pressehaus.<br />
2<br />
1 3<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
39
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Heidenheim<br />
Aktiengesellschaft . Unternehmensgruppe<br />
17. Mai 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Städtisches Blasorchester<br />
Heidenheim,<br />
Rathausplatz, 11 Uhr<br />
17. Mai 2009<br />
Gemeinschaftskonzert<br />
mit dem<br />
Jugendblasorchester<br />
der Musikschule<br />
Senden und dem<br />
Jugendblasorchester<br />
der Musikschule<br />
Heidenheim<br />
Lokschuppen, 18 Uhr<br />
18. Mai 2009<br />
Ikarus unplugged<br />
Café Balzac, 20 Uhr<br />
19. Mai 2009<br />
Museumsmusik<br />
Junges Podium der<br />
Musikschule Heidenheim,<br />
Kammermusik für<br />
Holz- und Blechinstrumente,<br />
Museum Schloss<br />
Hellenstein, 19 Uhr<br />
21. Mai 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Sängerkranz Heidenheim,<br />
Brenzpark im<br />
„Treffpunkt Grün“, 11 Uhr<br />
24. Mai 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Musikverein „Frohsinn“<br />
Oggenhausen, Brenzpark,<br />
11 Uhr<br />
Juni<br />
1. Juni 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Musikverein Heldenfingen,<br />
Rathausplatz,<br />
11 Uhr<br />
7. Juni 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Spielmannszug der<br />
Freiwilligen Feuerwehr<br />
Giengen, Rathausplatz,<br />
11 Uhr<br />
9. Juni 2009<br />
Sommer-Musik-<br />
Festival<br />
Schulhof Hellenstein-<br />
Gymnasium, 19 Uhr<br />
19. Juni 2009<br />
Brenzpark Open-Air:<br />
„The Boss Hoss“<br />
„Shake & Shout“,<br />
Volksbankarena, 20 Uhr<br />
20. Juni 2009<br />
Brenzpark Open-Air:<br />
„Silbermond“<br />
„Nichts passiert“,<br />
Volksbankarena, 20 Uhr<br />
21. Juni 2009<br />
Promenadenkonzert<br />
Liederkranz Mergelstetten,<br />
Brenzpark,<br />
11 Uhr<br />
21. Juni 2009<br />
Brenzpark Open-Air:<br />
„BAP“<br />
„Radio Pandora“,<br />
Volksbankarena, 19.30<br />
Uhr<br />
26. Juni 2009<br />
Vorspielabend<br />
Vortragssaal Musikschule,<br />
18.30 Uhr<br />
28. Juni 2009<br />
Haydnzyklus<br />
„Die Sonaten für<br />
Klavier“<br />
Teil 6, Vortragssaal<br />
Musikschule, 19 Uhr<br />
Theater<br />
April<br />
3. April 2009<br />
Theaterring:<br />
„Der Kaufmann von<br />
Venedig“<br />
Konzerthaus, 20 Uhr<br />
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14. April 2009<br />
Traditionelles<br />
Kasperltheater:<br />
„Das Einhorn“<br />
Egautaler Puppenbühne,<br />
Museum Schloss<br />
Hellenstein, 17.30 Uhr<br />
17. April 2009<br />
Theaterring: „Oskar<br />
und die Dame in Rosa“<br />
Konzerthaus, 20 Uhr<br />
23. April 2009<br />
Kulturschiene:<br />
„Münchner Lach- und<br />
Schießgesellschaft“<br />
Lokschuppen, 20 Uhr<br />
Mai<br />
7. Mai 2009<br />
Papiertheater:<br />
„Der standhafte<br />
Zinnsoldat“<br />
Museum Schloss Hellenstein,<br />
17 und 18 Uhr<br />
26. Mai 2009<br />
Schattenspiel:<br />
„Vom Fischer und<br />
seiner Frau“<br />
Theater der Dämmerung,<br />
Museum Schloss<br />
Hellenstein, 17.30 Uhr<br />
26. Mai 2009<br />
Rezitation und<br />
Schattenspiel:<br />
„Schillerballaden“<br />
Theater der Dämmerung,<br />
Museum Schloss<br />
Hellenstein, 19 Uhr<br />
Juni<br />
13. Juni 2009<br />
OLIVER!<br />
Naturtheater, 20.30 Uhr<br />
19. Juni 2009<br />
OLIVER!<br />
Naturtheater, 20.30 Uhr<br />
20. Juni 2009<br />
OLIVER!<br />
Naturtheater, 20.30 Uhr<br />
21. Juni 2009<br />
Emil und die Detektive<br />
Naturtheater, 15 Uhr<br />
24. Juni 2009<br />
Emil und die Detektive<br />
Naturtheater, 15 Uhr<br />
Oper<br />
April<br />
9. April 2009<br />
Vollmondnacht –<br />
Soiree der Opernfestspiele<br />
Fechtzentrum, 19.30 Uhr<br />
Mai<br />
8. Mai 2009<br />
Vollmondnacht –<br />
Soiree der Opernfestspiele<br />
19.30 Uhr (Ort siehe<br />
Tagespresse)<br />
16./ 17./ 23./ 24. Mai 2009<br />
„Der Vampyr“<br />
Oper für Kinder<br />
Junge Oper Heidenheim,<br />
Schloss Hellenstein,<br />
18 Uhr„Fin<br />
Juni<br />
7. Juni 2009<br />
Vollmondnacht –<br />
Soiree der Opernfestspiele<br />
NH Hotel, 19.30 Uhr<br />
40 SCHLOSSBLICK 2 /09
4. Heidenheimer Energiegespräche am 19. Mai 2009<br />
Chancen durch nachhaltige Strategien?<br />
ROSEN UNTERM HELLENSTEIN<br />
Unter diesem Motto verwandelt sich die Hintere<br />
Gasse am 6. Juni von 10 bis 18 Uhr wieder zur<br />
Bühne für die Königin der Blumen. An 40 Ständen<br />
blühen Ideen rund um die Rose auf. Gärtner und<br />
Floristen präsentieren die herrlichsten Duft-,<br />
Strauch-, Kletter- und Edelrosen in allen Farben.<br />
Mitglieder der Gesellschaft für Rosenfreunde<br />
und der Gesellschaft für Staudenliebhaber geben<br />
jede Menge Tipps und Infos. Die Händler<br />
zeigen neue Pflanzgefäße, Vasen, Windlichter,<br />
dekorative Garten- und Wohnaccessoires, Bücher,<br />
Antiquitäten, Rosenstoffe, Mode, Schmuck,<br />
Kosmetik und anderes Schönes. Die ansässige<br />
Gastronomie erfüllt alle kulinarische Wünsche.<br />
Zum Auftakt des Marktes findet wie jedes Jahr<br />
eine Messe in der Michaelskirche statt.<br />
Energie- und Klimafragen beschäftigen<br />
Forschung, Wirtschaft, Politik und Bevölkerung.<br />
Welche neuen Entwicklungen gibt es,<br />
welche Technologien stehen zur Verfügung,<br />
inwieweit hat sich das Energiebewusstsein<br />
verändert? Um „Zukunft, Energie, Technologie“<br />
geht es bei den inzwischen vierten „Heidenheimer<br />
Energiegesprächen“ am 19. Mai<br />
von 18.30 bis ca. 20.30 Uhr im Lokschuppen,<br />
einer Gemeinschaftsveranstaltung des<br />
Landkreises Heidenheim, der Architektenkammer<br />
Baden-Württemberg, der Architektenkammergruppe<br />
Heidenheim, der VDI<br />
Brenzgruppe und der Regionalen Energieagentur<br />
Ulm-Heidenheim.<br />
Moderiert von Stefan Siller (SWR 1),<br />
zeigen hochkarätige Referenten zukünftige<br />
Konzepte und Lösungen auf. So stellt Dipl.-<br />
Phys. Klaus Lambrecht von ECONSULT,<br />
Solaroffice Seebronn, „Chancen durch innovative<br />
Energietechnik“ vor. Können Investitionen<br />
in nachhaltige Unternehmensführung,<br />
in Energieffizienz und Umweltschutz<br />
langfristig Kosten senken und die Arbeitsplätze<br />
von morgen sichern? Dazu nimmt Dr.<br />
Manfred Kohlhase, Delegierter der Weleda<br />
AG in Schwäbisch Gmünd, Stellung.<br />
Bettina Würth von der Würth-Geschäftsleitung<br />
sieht „Nachhaltige Unternehmensstrategien“<br />
als Chancen für die Wirtschaft,<br />
sich international auszuzeichnen. „Verantwortliches<br />
umweltbewusstes Handeln wird<br />
zusehends als Markenzeichen erkannt.“ Und<br />
Dipl.-Ing. Matthias Hotz, Hotz+Architekten,<br />
Freiburg, erklärt, wie mit intelligenten Energiekonzepten<br />
der Energieverbrauch reduziert<br />
werden kann und zukunftsfähige Bauten<br />
geplant und gestaltet sein sollten.<br />
Info: www.energie-gespraeche.heidenheim.com<br />
14. Heidenheimer Musiknacht am 9. Mai 2009<br />
Die ganze Stadt eine Partymeile<br />
Wieder einmal wird Anfang Mai eine<br />
Nacht lang in Heidenheim gerockt, gegrooved,<br />
getanzt und gefeiert: Auch zur<br />
14. Musiknacht rechnen die Veranstalter<br />
mit einem Besucheransturm – rund 13.000<br />
waren im letzten Jahr unterwegs.<br />
In 25 Lokalen wie Bars, Cafés und Restaurants<br />
sowie in der Pauluskirche und im<br />
Lokschuppen erklingen Reggae, Funk, Rock,<br />
Soul, Gospel, Country, Hip Hop, Blues und<br />
Jazz. Im Lokschuppen gibt es ein Wiedersehen<br />
mit der Band „Vincent Rocks“. Die Gitarrenlegende<br />
Paul Vincent begeisterte schon<br />
im vergangenen Jahr mit allerfeinstem Blues<br />
und Rock. Anschließend steht „Mädchen<br />
lieben Pferde“ auf der Bühne, eine Heidenheimer<br />
Nachwuchsband, die sich gerade auf<br />
dem Sprung in die große Musikszene befindet.<br />
Bis 4 Uhr morgens zündet dann die afrikanisch-amerikanische<br />
Band „Greg Copeland<br />
& The Soul Gang“ die Aftershow-Party,<br />
zu der alle Nachtschwärmer und Musiker<br />
eingeladen sind. Diesmal sind übrigens neben<br />
vielen auswärtigen Bands mehrere „Local<br />
Heroes“ in der Musiknacht zu hören: u. a.<br />
die jungen Heidenheimer um den Pianisten<br />
Martin Sörös der Band FunKrazyiness [1],<br />
die im „Felsen“ Funk, Soul, Jazz und Groove<br />
präsentieren, die gebürtige Heidenheimerin<br />
Iris Trevisan [2], erfolgreiche Gospel- und<br />
Spirituals-Interpretin, in der Pauluskirche,<br />
und der aus Heidenheim stammende<br />
1 2<br />
Schlagzeuger von „Poppy Crumble Monster“,<br />
die im „stattGARTEN“ Rockklassiker<br />
spielen werden. Gute Bekannte sind weiter<br />
„Policeman“ um Bernd Elsenhans, die<br />
in der „wunderbar“ mit Rock, Groove und<br />
Welthits für beste Unterhaltung garantieren,<br />
„Ikarus“ mit Marcus Fache & Co. im „Café<br />
Sonnleitner“, „Tobacco Road“ mit Coverrock<br />
im „G‘selle“, die aus Nattheim stammende<br />
Coverrock-Band „Liberty“ im „Mohren“, die<br />
Hip-Hop-Band „Dreistylez“ aus Steinheim<br />
im „Antigua“ und die Country-Band „Montana“,<br />
deren unverwechselbarer Sound im<br />
„Wilhelmseck“ begeistern wird.<br />
Vorverkauf Tourist-Information (Tel. 327-4910) oder<br />
online unter www.musiknacht-heidenheim.de<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
41
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
36. Schnaitheimer ADAC Motocross am 5. April 2009<br />
Spannende Rennen am „Hafnerhäule“<br />
SVG<br />
Es hat schon Tradition, dass Anfang April<br />
in Schnaitheim an der Rennstrecke „Hafnerhäule“<br />
die Motoren aufheulen. Auch 2009<br />
kann man hier hautnah das inzwischen 36.<br />
Internationale Schnaitheimer ADAC Motocross<br />
erleben mit den Läufen Deutsche<br />
Moto cross Meisterschaft „Open“ und Deutsche<br />
Meisterschaft Seitenwagen. Im Vorfeld<br />
des Events hatten die knapp 400 Mitglieder<br />
des Motor Sport Clubs Schnaitheim, der in<br />
diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum feiern<br />
kann, jede Menge Arbeit zu erledigen. Einer<br />
der Rührigsten ist immer noch Ernst Bäuerle<br />
(80), das letzte lebende Gründungs- und jetzige<br />
Ehrenmitglied des MSC.<br />
Aktuell befinden sich drei Deutsche Meister<br />
in den Reihen des MSC Schnaitheim:<br />
im Enduro-Sport Mike Hartmann, der 2008<br />
seinen fünften Deutschen Meistertitel eingefahren<br />
hat, im Supermoto Jürgen Künzel,<br />
der sich 2008 den sechsten Deutschen Meistertitel<br />
sicherte, und das Nachwuchstalent<br />
Dennis Ullrich, der in der 85-ccm-Klasse<br />
Deutscher Jugendmeister geworden ist.<br />
Einen Weltmeister der Seitenwagenklasse<br />
hat der MSC mit Siggi Müller in seinen<br />
Reihen. 1980 holte er im Beiboot von Reinhard<br />
Böhler den Weltmeisterschaftstitel. In<br />
der Soloklasse der Deutschen Meisterschaft<br />
„Open“ starten die Fahrer auf einzylindrigen<br />
Motocross Motorrädern von 125 bis 650 ccm<br />
Hubraum. Im letzten Jahr erkämpfte sich der<br />
Franzose Florent Richter den Sieg. Atemberaubend<br />
war auch das Seitenwagen-Rennen<br />
von Marco Happich mit dem Schweizer Beiwagenpilot<br />
Meinrad Schelbert, die über den<br />
25 Meter großen Table flogen.<br />
Genauso spannend dürfte es am 5. April<br />
zugehen. In den Rennpausen wird der neue<br />
erste Vorsitzende des MSC, der Juwelier<br />
und Goldschmied Christoph Weichert, prominente<br />
Fahrer wie Jürgen Künzel und Marc<br />
Nehmet interviewen. Und im Festzelt zaubert<br />
der schnellste Koch Deutschlands, Oli<br />
Schendzierlorz, Schmankerln aller Art.<br />
Weitere Infos: www.msc-schnaitheim.de<br />
Heidenheimer Kinderfest am 13. Juni 2009<br />
Zu Spiel und Spaß in den Brenzpark<br />
Das Heidenheimer Kinderfest fand zum<br />
erstenmal anno 1814 auf der Schmitten-<br />
Wiese statt, initiiert von Oberamtmann Johann<br />
Christian Moegling (1774-1830). Die<br />
etwa 100 Kinder erhielten Essen, kleine<br />
Geldgeschenke, Papier, Schreibbücher u. a.<br />
Ab 1873 ging der Festzug zum Schlossberg,<br />
seit 2006 in den Brenzpark. Alle Grundschulen<br />
Heidenheims nehmen daran teil.<br />
Im letzten Jahr hatten sich 1500 Kinder zum<br />
Gesamtmotto „Unsere Stadt blüht auf“ Blumenschmuck<br />
ausgedacht. Heuer wollen die<br />
Schulen wieder eigene Themen vorstellen.<br />
Um 7.15 Uhr künden Böller vom Schloss<br />
Hellenstein das Kinderfest an. Ab 12.30 Uhr<br />
formiert sich der Festzug in der Hauptstraße,<br />
um 13 Uhr geht es durch die Stadt zum<br />
Brenzpark-Süd. Nach der Ansprache von<br />
Bürgermeister Domberg beginnt der Wettbewerb.<br />
Danach folgt ein buntes Kinderprogramm<br />
mit vielen Attraktionen.<br />
42 SCHLOSSBLICK 2 /09
26. Juni 2009<br />
Einführung in den<br />
„Vampyr“<br />
Vortrag von Marcus<br />
Schneider aus Basel mit<br />
Musikbeispielen, Vortragssaal<br />
Musikschule,<br />
20 Uhr<br />
Ausstellungen<br />
bis 19. April 2009<br />
„geschenkt + gekauft“<br />
Erwerbungen des<br />
Kunstmuseums und<br />
seines Förderkreises<br />
1989-2009, Kunstmuseum<br />
bis 8. November 2009<br />
Sonderausstellung:<br />
„Bebi, Bye-lo, Bonnie-<br />
Babe – Babypuppen<br />
aus der Zeit um 1920“<br />
Museum Schloss<br />
Hellenstein<br />
April<br />
30. April bis 28. Juni 2009<br />
Nezaket Ekici<br />
Performance und Video<br />
Works, Kunstmuseum<br />
Mai<br />
8. bis 29. Mai 2009<br />
„Mathematik und<br />
Kunst“<br />
Ausstellung zum<br />
Fachtag Sprache,<br />
Rathausfoyer<br />
Vorträge, Lesungen<br />
& Führungen<br />
April<br />
8. und 19. April 2009<br />
Öffentliche Führung:<br />
„geschenkt + gekauft“<br />
Kunstmuseum, 17.30 Uhr<br />
21. April 2009<br />
Heidenheim als frühes<br />
industrielles Zentrum<br />
im Königreich Württemberg<br />
Diavortrag von<br />
Dr. Martin Burkhardt,<br />
Museum Schloss Hellenstein,<br />
19 Uhr<br />
23. April 2009<br />
Gräber –<br />
Spiegel des Lebens<br />
Themenführung am<br />
Abend mit Gereon Balle,<br />
Museum im Römerbad,<br />
17 Uhr<br />
26. April 2009<br />
Themenführung:<br />
„Spuren am See“<br />
Treffpunkt Treff 9, 15 Uhr<br />
26. April 2009<br />
Good News – mit Gott<br />
in der Kneipe<br />
Thema: Wenn der<br />
Hahn dreimal kräht...,<br />
G’selle-Saal, 19 Uhr<br />
Mai<br />
2. Mai 2009<br />
Samstagsbummel<br />
Offene Stadtführung,<br />
Treffpunkt Foyer im<br />
Elmar-Doch-Haus,<br />
10.30 Uhr<br />
5. Mai 2009<br />
Römisches Badehaus<br />
gesucht!<br />
Zu den archäologischen<br />
Ausgrabungen im Fürsamen,<br />
Diavortrag von Dr.<br />
Peter Knötzele, Museum<br />
Schloss Hellenstein,<br />
19 Uhr<br />
12. Mai 2009<br />
Maria Himmelskönigin<br />
in Kunst und<br />
Literatur<br />
Führung im Sitzen (nicht<br />
nur) für Senioren mit<br />
Natascha Euteneier und<br />
Ermelinde Wudy,<br />
Museum Schloss<br />
Hellenstein, 19 Uhr<br />
17. Mai 2009<br />
Das Kastell der<br />
Ala ll Flavia p.f. in<br />
Heidenheim und der<br />
sogenannte Alblimes<br />
Sonder-Sonntagsführung<br />
mit Gereon Balle,<br />
Museum im Römerbad,<br />
15 Uhr<br />
24. Mai 2009<br />
Themenführung:<br />
„Mergelstetter<br />
Wasserwanderweg“<br />
Treffpunkt Brunnenmühlquelle,<br />
14 Uhr<br />
26. Mai 2009<br />
Offene<br />
Kinderstadtführung<br />
Treffpunkt Knöpfleswäscherin,<br />
10 Uhr<br />
Juni<br />
2. Juni 2009<br />
Flurnamen sind Landschaftsadressen<br />
Flurnamen als Trittsteine<br />
der Landschaftsentwicklung,<br />
Museum<br />
Schloss Hellenstein,<br />
19 Uhr<br />
6. Juni 2009<br />
Samstagsbummel<br />
Offene Stadtführung,<br />
Treffpunkt Foyer im<br />
Elmar-Doch-Haus,<br />
10.30 Uhr<br />
Der Rund-um-Service für Heidenheim –<br />
die Tourist-Information im Elmar-Doch-Haus<br />
Tasche 2,95 <br />
Becher 6,50 <br />
Eintrittskarten für die Opernfestspiele,<br />
das Naturtheater und viele andere Kulturereignisse,<br />
interessante Stadtführungen<br />
zu einer Vielzahl von Themen, Auskünfte<br />
über Wanderwege und Radtouren, Sportevents<br />
und Feste – nicht nur für Besucher<br />
Heidenheims, sondern auch für seine<br />
Bürgerinnen und Bürger ist die Tourist-<br />
Information in der Hauptstraße immer<br />
einen Besuch wert.<br />
Das breite Angebot an Souvenirs wurde<br />
jetzt nochmals ergänzt. Mit der Einkaufstasche<br />
„Elegance“ aus stabilem Kraftpapier<br />
im Heidenheim-Design lässt es sich<br />
perfekt shoppen. Und die Kaffeebecher<br />
„Exquisit“ mit Heidenheim-Schriftzug oder<br />
Motiven von Schloss Hellenstein sind der<br />
Blickfang auf jedem Schreibtisch. Alle<br />
Souvenirs gibt es auch im Online-Shop:<br />
www.heidenheim.de/tourismus-kultur<br />
Stadt Heidenheim<br />
Tourist-Information Heidenheim<br />
Hauptstraße 34 · „Elmar-Doch-Haus“ · 89522 Heidenheim · Tel. 07321 327-4910<br />
Fax 07321 327-4911 · tourist-<strong>info</strong>rmation@heidenheim.de · www.heidenheim.de
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VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
25. Juni 2009<br />
Die Zivilsiedlung von<br />
Heidenheim-Aquileia<br />
Themenführung am<br />
Abend mit Gereon Balle,<br />
Museum im Römerbad,<br />
17 Uhr<br />
28. Juni 2009<br />
Themenführung:<br />
„Stadtarchitektur“<br />
Treffpunkt Eugen-<br />
Jaeckle-Platz, 15 Uhr<br />
Sport<br />
März<br />
27. bis 29. März 2009<br />
Fechten:<br />
Heidenheimer Pokal<br />
und Coupe d’Europe<br />
Karl-Rau-Halle<br />
April<br />
1. April 2009<br />
Fußball-Regionalliga:<br />
1. FC Heidenheim –<br />
1860 München II<br />
Nachholspiel, Albstadion,<br />
18 Uhr<br />
5. April 2009<br />
Internationales<br />
36. Schnaitheimer<br />
Motocross<br />
Schnaitheim, Hafnerhäule,<br />
Training ab 8 Uhr,<br />
Rennläufe ab 13 Uhr<br />
7. April 2009<br />
Fußball-Regionalliga:<br />
1. FC Heidenheim –<br />
Karlsruher SC II<br />
Nachholspiel, Albstadion,<br />
18 Uhr<br />
11. April 2009<br />
Fußball-Regionalliga:<br />
1. FC Heidenheim –<br />
SV Waldhof Mannheim<br />
Albstadion, 14 Uhr<br />
13. April 2009<br />
Baseball 1. Bundesliga<br />
Süd: Heidenheim Heideköpfe<br />
– Regensburg<br />
Legionäre<br />
Heideköpfe-Ballpark am<br />
Albstadion, 13 Uhr<br />
19. April 2009<br />
Baseball: Heidenheim<br />
Heideköpfe – Saarlouis<br />
Hornets<br />
Heideköpfe-Ballpark am<br />
Albstadion, 13 Uhr<br />
25. April 2009<br />
Fußball-Regionalliga:<br />
1. FC Heidenheim –<br />
SSV Reutlingen<br />
Albstadion, 14 Uhr<br />
26. April 2009<br />
Baseball: Heidenheim<br />
Heideköpfe – Mainz<br />
Athletics<br />
Heideköpfe-Ballpark am<br />
Albstadion, 13 Uhr<br />
Mai<br />
2. Mai 2009<br />
Fußball-Regionalliga:<br />
1. FC Heidenheim –<br />
Viktoria Aschaffenburg<br />
Albstadion, 14 Uhr<br />
10. Mai 2009<br />
Baseball: Heidenheim<br />
Heideköpfe – Gauting<br />
Indians<br />
Heideköpfe-Ballpark am<br />
Albstadion, 13 Uhr<br />
13. Mai 2009<br />
Fußball-Regionalliga:<br />
1. FC Heidenheim –<br />
SV Darmstadt 98<br />
Albstadion, 19 Uhr<br />
17. Mai 2009<br />
Baseball: Heidenheim<br />
Heideköpfe – München-Haar<br />
Disciples<br />
Heideköpfe-Ballpark am<br />
Albstadion, 13 Uhr<br />
23. Mai 2009<br />
Fußball-Regionalliga:<br />
1. FC Heidenheim –<br />
Spvgg Unterhaching II<br />
Albstadion, 14 Uhr<br />
26. Mai 2009<br />
Fußball-Regionalliga:<br />
1. FC Heidenheim –<br />
SSV Ulm 1846<br />
Albstadion, 19 Uhr<br />
Juni<br />
6. Juni 2009<br />
Fußball-Regionalliga:<br />
1. FC Heidenheim –<br />
1. FC Nürnberg II<br />
Albstadion, 14 Uhr<br />
11. Juni 2009<br />
Baseball: Heidenheim<br />
Heideköpfe –<br />
Mannheim Tornados<br />
Heideköpfe-Ballpark am<br />
Albstadion, 13 Uhr<br />
14. Juni 2009<br />
7. Heidenheimer<br />
Stadtlauf<br />
Innenstadt, 8 Uhr<br />
Sonstige Events<br />
April<br />
4. April 2009<br />
Bewegungserziehung<br />
im Vorschulalter<br />
Projekt Kiga-Aktiv mit<br />
Prof. Dr. Renate Zimmer,<br />
Emil-Ortlieb-Saal,<br />
Rathaus, 9.30 Uhr<br />
22. April 2009<br />
Einführung in die<br />
Familien- und<br />
Wappenkunde<br />
Seminar, Museum<br />
Schloss Hellenstein,<br />
10 Uhr<br />
26. April 2009<br />
Blickpunkt alte<br />
Spielzeuge<br />
Spielzeugberatung mit<br />
Dr. Carina Mahlbauer<br />
und Helga Bauer, Museum<br />
Schloss Hellenstein,<br />
13 Uhr<br />
27. April 2009<br />
Lesezelt – vorlesen,<br />
spielen, basteln<br />
Bibliothek im Elmar-<br />
Doch-Haus, 14 Uhr<br />
„Die Umgebung, in der sich der Mensch den größten Teil<br />
des Tages aufhält, bestimmt seinen Charakter.“ Antiphon<br />
Vertrauen Sie der langjährigen<br />
Erfahrung in Herstellung und Design<br />
von Möbeln: lösungsorientierte<br />
Raumgestaltung, praktische<br />
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27./ 28./ 29./ 30. April<br />
Frühjahrsseniorenfeiern<br />
der Stadt<br />
Heidenheim<br />
Konzerthaus, 14 Uhr<br />
30. April 2009<br />
Maibaumstellung<br />
Kleiner Festplatz im<br />
Brenzpark, 15 Uhr<br />
Mai<br />
3. Mai 2009<br />
Anblühn im Brenzpark<br />
13 Uhr<br />
8. Mai 2009<br />
Internationale Fachtagung<br />
Sprache 2009<br />
Rathaus und Meeboldhaus,<br />
8 Uhr<br />
9. Mai 2009<br />
Fachtag Sprache 2009<br />
Werkgymnasium, 8 Uhr<br />
11. Mai 2009<br />
Lesezelt – vorlesen,<br />
spielen, basteln<br />
Bibliothek im Elmar-<br />
Doch-Haus, 14 Uhr<br />
19. Mai 2009<br />
4. Heidenheimer<br />
Energiegespräche<br />
Lokschuppen, 18.30 Uhr<br />
21. Mai 2009<br />
Aktionstag<br />
„Schäferwanderweg“<br />
Stadt und Kreis Heidenheim,<br />
ganztägig<br />
Juni<br />
6. Juni 2009<br />
Rosenmarkt<br />
Hintere Gasse, ab 10 Uhr<br />
8. Juni 2009<br />
Lesezelt – vorlesen,<br />
spielen, basteln<br />
Bibliothek im Elmar-<br />
Doch-Haus, 14 Uhr<br />
Innenausbau · Möbel · Küchen · Objekte<br />
44 SCHLOSSBLICK 2 /09
Opernfestspiele Heidenheim<br />
„Der Vampyr“ auf Schloss Hellenstein<br />
Schloss Hellenstein ist im Juli das stilgerechte<br />
Ambiente für die schaurig-schöne<br />
Oper „Der Vampyr“ von Heinrich Marschner.<br />
Die romantische Oper in zwei Akten<br />
gilt als wichtiges Bindeglied zwischen den<br />
Werken Carl Maria von Webers und Richard<br />
Wagners. Die Opernfestspiele Heidenheim<br />
griffen diesen Gedanken mit ihrer Trilogie<br />
von 2008 bis 2010 auf: Nach „Der Freischütz“<br />
von Carl Maria von Weber folgt in<br />
1<br />
2<br />
diesem Jahr „Der Vampyr“, und im nächsten<br />
„Der fliegende Holländer“ von Richard<br />
Wagner. Das Libretto zum „Vampyr“ von W.<br />
Wohlbrück basiert auf einer Erzählung von<br />
John Polidor von 1816, der ersten Vampirerzählung<br />
der Weltliteratur.<br />
Als Solisten konnten gewonnen werden:<br />
Harrie von der Plas (zuletzt 2004 in Heidenheim<br />
in „La Traviata“) als Edgar Aubrey, Ruxandra<br />
Voda (1998 Desdemona im „Otello“)<br />
als Malwina, Kammersänger Karl-Friedrich<br />
Dürr als Sir Humphrey Davenaut, Urs Markus<br />
(zuletzte der Eremit im „Freischütz“) als<br />
Sir John Berkley, Michael Siemon als George<br />
Dibdin, Sabine Ritterbusch [1] als Emmy<br />
und Björn Larsson [2] aus Göteborg als Lord<br />
Ruthven, dem der Vampyrmeister alias<br />
Klaus-Peter Preußger ein letztes Ultimatum<br />
setzt. Regie führt Bruno Berger-Gorski, für<br />
die Ausstattung ist Klaus Hellenstein verantwortlich.<br />
Die Nürnberger Symphoniker<br />
werden von Marco-Maria Canonica dirigiert.<br />
Premiere ist am 10. Juli um 20 Uhr.<br />
RHYTHMUS PUR<br />
Das Percussion-Ensemble Vibraslap kann sein<br />
25-jähriges Jubiläum feiern. Marian Vaida gründete<br />
es 1984 und hält seither ein hohes musikalisches<br />
Niveau. Jährlich wechseln die Ensemble-<br />
Mitglieder, ebenso wie die Schüler, aus deren<br />
Reihen sie kommen. Durch großartige Konzerte<br />
in Deutschland, Ungarn, Frankreich und Rumänien<br />
sowie mannigfaltige Kooperationen schafft<br />
es Marian Vaida, Fachlehrer für Percussion an<br />
der Musikschulen Heidenheim, Gerstetten und<br />
Steinheim, immer wieder, frischen Wind in das<br />
musikalische Leben der Gruppe zu bringen. Das<br />
Jubiläums-Konzert findet am 26. März 2009,<br />
19 Uhr, in der Waldorfschule statt.<br />
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89537 Giengen<br />
Telefon (0 73 22) 53 28<br />
SCHLOSSBLICK 2 /09<br />
45
Sibzeenda Folge<br />
SCHWÄBISCH FÜR REIGSCHMECKDE<br />
Häggr, Koppr, Kuddroimr<br />
Schluckauf, Rülpser, Mülleimer<br />
Eigentlich sollten ja die so typisch<br />
schwäbischen Substantive, also die<br />
„Hauptwertr, dia wo’s bei oos so geit“,<br />
in der letzten SCHLOSSBLICK-Ausgabe<br />
gleich komplett von A-Z abgearbeitet<br />
werden. Gereicht hat der Platz dann<br />
aber gerade mal bis zum E, schon beim<br />
„Endaklemmr“ und beim „Epflbutza“<br />
war die Seite voll.<br />
Heute deshalb eine weitere Folge,<br />
die sich von „dr Flädlessupp“ bis zum<br />
„Läddagschwätz“ erstreckt und damit<br />
noch Raum lässt für auf der Ostalb so<br />
entscheidende Begriffe wie den „Muggabatschr“,<br />
den „Semsakrabslr“ oder<br />
„a Wäfzganäschd“. Die gibt es dann<br />
Ende Juni im Sommerheft.<br />
Zum allerersten unabdingbaren Wortschatz<br />
jedes Neuschwaben muss natürlich<br />
die „Flädlessupp“ gehören, jene zumeist<br />
köstliche Fleischbrühe, deren gehaltvoller<br />
Inhalt aus einem in Streifen geschnittenen<br />
dünnen Pfannkuchen, eben dem Flädle als<br />
schwäbischem Diminutiv für einen kleinen<br />
Fladen, besteht. Und so wird auch schnell<br />
klar, warum der Kuhfladen aufgrund seiner<br />
meist ausgeweiteten Dimensionen selbst in<br />
unseren Gefilden nie zum „Kuahflädle“ mutieren<br />
kann.<br />
Aber weiter mit den F-Begriffen: Da ist<br />
nun zum Beispiel der „Flaschnr“ nichts anderes<br />
als ein schlichter Klempner, als „Flerra“<br />
bezeichnet man einen Fetzen, ebenso<br />
wie „a Fässle“ nicht nur ein kleines Fass<br />
beschreibt, sondern auch anerkennende<br />
Bezeichnung für einen besonders begabten<br />
und kreativen Menschen ist. Und wenn<br />
jemand „ebbas mit Fleiß duad“, dann vermuten<br />
Sie bitte keinen extra großen Einsatz<br />
dahinter – „mit Fleiß“ heißt bei uns einfach<br />
„mit Absicht“ und dürfte wohl vom mittelhochdeutschen<br />
„mit flize“ abgeleitet sein.<br />
Ergiebig zeigt sich auch der Fundus der<br />
schwäbischen Substantive mit dem Anfangsbuchstaben<br />
G. Aus früheren Folgen<br />
kennen wir hier bereits die Begriffe „Glomb“<br />
und „Gruschd“ für wertloses oder mangelhaftes<br />
Zeug, aber ebenso ist uns<br />
die Kartoffel als „Grombir“, die<br />
Marmelade als „Gsälz“ und die<br />
„Gluf“ als Steck- oder Sicherheitsnadel<br />
bekannt. Vielleicht<br />
wird ja deshalb ein umständlicher<br />
und kleinlicher Mensch oft<br />
als „Glufamichl“ tituliert, weil<br />
ihm eventuell ein Gehirn in<br />
der Größe eines Stecknadelkopfes<br />
angelastet werden könnte.<br />
Schnell vertraut ist dem Neuschwaben<br />
zumeist die „Gugg“<br />
als schwäbisches Synonym für<br />
eine Tüte, die in ihrer verkleinerten<br />
Form dann natürlich als<br />
„Giggle“ daherkommt. Die höheren<br />
Weihen erhält man aber<br />
wohl erst dann, wenn man weiß,<br />
dass „a Goutsche“ (streng mit ou<br />
gesprochen) eine Schaukel und<br />
„a Grätza“ ein Korb ist, oder wenn „ma an<br />
Gluschda ouf ebbas hat“ und das nicht mehr<br />
mit Verlangen oder Appetit umschreiben<br />
muss.<br />
Schon aus der Überschrift ist uns geläufig,<br />
dass die im Deutschen doch etwas gestelzt<br />
anmutende Wortschöpfung des Schluckauf<br />
hierzulande zu einem völlig eigenständigen<br />
Begriff, nämlich zum „Häggr“ wird. Hergeleitet<br />
dagegen sind die schwäbischen „Hennadäbbrla“,<br />
bei denen man wie eine Henne<br />
immer nur einen Fuß knapp vor den anderen<br />
setzt. Zu erwähnen wären in diesem Abschnitt<br />
noch das vom mittelhochdeutschen<br />
„haeße“ abgeleitete „Häs“, was generell für<br />
Kleidung steht – unterschieden wird dabei<br />
noch oft zwischen „Sonndigshäs ond<br />
Werdigs häs“, also zwischen Sonntags- und<br />
Werktagskleidung. Wer allerdings in diesem<br />
Zusammenhang annimmt, dass „a Hosalada“<br />
ein Geschäft für Herrenbekleidung sei,<br />
der irrt – es ist nur der Hosenschlitz.<br />
Auch das K bietet durchaus einige Stolpersteine<br />
für fast jeden, „wo et von dau isch“<br />
– der nicht von hier ist. So ist zum Beispiel<br />
ein „Käpsale“ nicht nur die Knallmunition<br />
für eine Kinderpistole, sondern gleichzeitig<br />
anerkennende Bezeichnung für einen ideenreichen<br />
und erfolgreichen Zeitgenossen. „Da<br />
Kandl fägt ma“, wenn man den Rinnstein<br />
kehrt. Der „Kipf“ ist im Gegensatz zum Laib<br />
immer ein längliches Gebäck, und einen<br />
„Kranzes“ verlangt man am Besten, wenn<br />
man einen Hefezopf will, den die schwäbischen<br />
Hausfrauen früher wohl bevorzugt<br />
in Ringform gebacken haben. Das „Kneisle“<br />
(mittelhochdeutsch: Knus) ist im übrigen<br />
der Anschnitt vom Brot, während das „Riebale“<br />
eher das Endstück bezeichnet. Bliebe<br />
noch der „Kuddroimr“, den wir als Mülleimer<br />
bereits kennen, und der „Koppr“ als<br />
urschwäbischer Rülpser, den ein einheimischer<br />
Laienpoet einmal so umschrieben hat:<br />
„Dr Koppr isch a Magawend, wo et da Wäg<br />
zom Fidla fend.“ Was doch zugegebenermaßen<br />
weitaus weniger derb klingt als die<br />
schriftdeutsche Fassung dieses Reims.<br />
Sollten Sie diese ganze Seite nur für „a<br />
Läddagschwätz“, also für dummes Geschwafel<br />
halten, dann sehen Sie das dem Autor<br />
freundlicherweise noch einmal nach. kr<br />
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SCHLOSSBLICK 2 /09
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