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Entwicklungsland D 2002 - ELAN

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D_Layout_5 09.08.<strong>2002</strong> 16:37 Uhr Seite 2<br />

2 \ <strong>Entwicklungsland</strong> D<br />

TEXTILIEN<br />

AGENDA 21<br />

<strong>Entwicklungsland</strong> D<br />

Foto aus der Ausstellung <strong>Entwicklungsland</strong> D, © Arbeitsgemeinschaft der Landesnetzwerke in Deutschland<br />

DasJilSander-<br />

Kostüm<br />

war ja schon<br />

zwei Jahre alt<br />

Ich hab’s jetzt<br />

nach Deutschland<br />

gespendet<br />

Majvong Jathotu (Laos)<br />

Kontakt:<br />

Kampagne für saubere Kleidung<br />

Hans-Böckler-Str. 39<br />

40476 Düsseldorf<br />

Tel.: 02 11-43 01 -317<br />

Fax: 02 11-43 01 -500<br />

E-Mail: ccc-d@dgb-bildungswerk.de<br />

www.internetauftritt.de<br />

FAIRWERTUNG<br />

ARBEIT<br />

SCHAFFEN<br />

UMWELT SCHONEN<br />

Fair-Wertung:<br />

Alle Sammler, die mit diesem Zeichen<br />

werben, verwenden die Erlöse für ihre<br />

gemeinnützige Arbeit.<br />

Kontakt:<br />

BDKJ-Bolivienreferat<br />

Mirjam Elsel<br />

Weberbach 70, 54290 Trier<br />

Tel.: 06 51- 97 71-110<br />

Fax: 06 51- 9771-199<br />

bolivienreferat@bdkj-dv-trier.de<br />

Die dunkle Seite der glitzernden Modewelt<br />

Die Kampagne „Fit for Fair“ setzt auf<br />

menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Frauen<br />

JedeR hat sie, jedeR trägt sie –<br />

ob Schuhe oder Bekleidung, für<br />

den Sport oder den Alltag, ob von<br />

C&A, Karstadt oder Steilmann, von<br />

adidas, Nike oder Reebok, ob aus<br />

Leder, Baumwolle oder Synthetik:<br />

mit unserer Kleidung tragen wir<br />

die Globalisierung auf unserer<br />

Haut.<br />

Kaum ein Produkt wird so global hergestellt<br />

wie Bekleidung und Sportartikel.<br />

Fast 90 Prozent der in Deutschland<br />

verkauften Kleidung stammt aus<br />

Osteuropa oder der Dritten Welt.<br />

Die Arbeitsbedingungen sind in vielen<br />

Betrieben katastrophal. Die Beschäftigten<br />

sind meistens Frauen zwischen<br />

18 und 25 Jahren. Sie werden<br />

bei niedrigen Löhnen, unter regelmäßiger<br />

Missachtung von Arbeitsrechten<br />

und Schutzbestimmungen oft<br />

zu Überstunden gezwungen. Die jungen<br />

Frauen schneidern die Kleidung<br />

und Sportartikel, die den Massenkonsum<br />

des Nordens ermöglichen. Aus<br />

Angst um ihre Arbeitsplätze setzen<br />

sich viel zu wenig Beschäftigte zur<br />

Wehr. Sie brauchen die internationale<br />

Unterstützung und den Druck auf die<br />

großen Bekleidungs- und Sportartikelkonzerne,<br />

in deren Auftrag sie arbeiten.<br />

Die Kampagne für<br />

saubere Kleidung<br />

Um gemeinsam mit den Beschäftigten<br />

menschenwürdige Arbeitsbedingungen<br />

durchzusetzen, haben kirchliche,<br />

gewerkschaftliche und entwicklungspolitische<br />

Gruppen die Kampagne für<br />

saubere Kleidung gegründet. Das<br />

Ökumenische Netz Rhein Mosel Saar<br />

e.V. ist seit 1996 Mitglied dieser Kampagne.<br />

Die Kampagne für saubere Kleidung<br />

informiert die Öffentlichkeit über die<br />

dunkle Seite der glitzernden Modewelt.<br />

Die KonsumentInnen werden ermuntert,<br />

gegen die ausbeuterischen<br />

Arbeitsverhältnisse zu protestieren<br />

und Druck auf die Konzernleitungen<br />

auszuüben, um bei der Kleiderproduktion<br />

soziale Mindeststandards und<br />

deren Überwachung zu erreichen.<br />

„Mit dem, was ich verdiene,<br />

kommen wir nicht hin.<br />

Mein Mann arbeitet in einer<br />

Ziegelsteinfabrik, wo er<br />

den Mindestlohn von 164<br />

Euro verdient. Aber auch<br />

das reicht nicht, denn wir<br />

haben ja vier Kinder und<br />

jede Menge Fixkosten.“<br />

Gloria Delgado<br />

Kleidersammeln für eine Freundschaft<br />

Die Bolivienpartnerschaft der<br />

Katholischen Jugend im Bistum Trier<br />

Wichtiger Bestandteil der Bolivienpartnerschaft<br />

der Katholischen<br />

Jugend im Bistum Trier ist<br />

die Kleidersammlung mit ihrem<br />

Erlös für Projekte in Bolivien.<br />

Jedes Jahr sammeln 9000 Jugendliche<br />

und junge Erwachsene an fünf<br />

Samstagen im Bistum Trier aussortierte<br />

Kleider der Verbraucher und verladen<br />

sie in Säcken auf Waggons und<br />

LKWs. Die Kleidersäcke werden in<br />

Fachbetrieben sorgfältig von Hand<br />

sortiert und je nach Qualität dem<br />

Recycling zugeführt oder als tragfähige<br />

Kleidung weiter verkauft.<br />

Gesammelt wird unter dem Zeichen<br />

von FairWertung. FairWertung ist der<br />

Dachverband von 150 gemeinnützigen<br />

Organisationen. Diese sammeln<br />

Textilien und Kleider nach strengen<br />

Richtlinien, kontrollieren die Sortierung<br />

und die Vermarktung. FairWertung<br />

garantiert die Einhaltung der<br />

Richtlinien und damit eine entwicklungspolitische<br />

und ökologisch verträgliche<br />

Verwertung der gesammelten<br />

Stücke.<br />

Die Bolivien-Kleidersammlung ist gemeinnützig,<br />

bei den zuständigen<br />

Behörden angemeldet und genehmigt.<br />

Veranstaltet wird sie seit 1966<br />

vom Bund der Deutschen Katholischen<br />

Jugend (BDKJ) im Bistum Trier<br />

mit maßgeblicher Unterstützung der<br />

katholischen Jugendzentralen und<br />

den Verantwortlichen in den Pfarreien.<br />

Der BDKJ übernimmt die organisatorischen<br />

Vorarbeiten und sorgt für<br />

den Verkauf der gesammelten Kleidung<br />

an Händlerfirmen. Der Erlös aus<br />

dem Verkauf fließt an zwei Partnerorganisationen<br />

in Bolivien, deren hoffnungsvolle<br />

Arbeit unterstützt wird:<br />

Die Stiftung „Solidarität und Freundschaft<br />

Chuquisaca– Trier“ unterhält<br />

Foto: Eugen Reiter<br />

über 40 Zentren in einer der ärmsten<br />

Regionen Boliviens, in denen ca. 2000<br />

Jugendliche aus dem ländlichen<br />

Raum eine Grund- oder Ausbildung<br />

bekommen. Die Zentren wirken mit<br />

beim Aufbau von lokalen solidarischen<br />

Organisationen und fördern die<br />

nachhaltige Verbesserung der Lebenssituation<br />

der Menschen vor Ort.<br />

Foto: © Christliche Initiative Romero (C.I.R.)<br />

„Fit for Fair“<br />

macht die Globalisierung<br />

konkret<br />

Ein Absatz aus dem Verhaltenskodex<br />

des Weltverbandes der Sportartikelhersteller<br />

lautet: „Unsere Organisation<br />

fördert Fairness, Anstand, gegenseitiges<br />

Verständnis und hohe ethische<br />

Maßstäbe nicht nur im Sport,<br />

sondern auch in den Fabriken, die<br />

Sportartikel herstellen.“<br />

Dennoch beobachtet die Kampagne<br />

für saubere Kleidung seit drei Jahren<br />

große Sportartikelkonzerne wie adidas<br />

und Puma vor allem aufgrund ihrer<br />

schlechten Produktionsbedingungen.<br />

Die 29jährige Gloria Delgado näht<br />

Sportartikel in einer Fabrik in El Salvador.<br />

Sie berichtet: „Die Arbeitsplätze<br />

werden von Kameras überwacht.<br />

Auch vor und in den Toiletten sind sie<br />

installiert. Wir werden beobachtet,<br />

damit wir während der Arbeit keine<br />

Zeit verlieren. Das ist eine Form des<br />

Drucks, damit wir die hohen Stückquoten<br />

erfüllen können.“ Mit ihrer<br />

Klage steht sie nicht allein. ArbeiterInnen<br />

aus Zulieferbetrieben globaler<br />

Markenfirmen berichten über menschenunwürdige<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

Den Managern der großen Sportartikel-Unternehmen<br />

ist das bekannt.<br />

Die „global players“ in der Sportswear-Industrie<br />

haben sich Verhaltenskodizes<br />

auferlegt. Die darin festgeschriebenen<br />

Sozialstandards sollen<br />

auch für Zulieferer gelten. Das Problem:<br />

die Standards werden oft nicht<br />

umgesetzt.<br />

Unter dem Motto „Fit for Fair – für<br />

menschenwürdige Arbeitsbedingungen<br />

in der weltweiten Sportbekleidungsindustrie“<br />

mobilisiert die Kampagne<br />

besonders junge Leute, damit<br />

sie sich für menschenwürdigere Produktionsbedingungen<br />

einsetzen.<br />

Und wer soll<br />

die Global-Player<br />

kontrollieren?<br />

Der „Fit for Fair“-Kongress der Kampagne<br />

für saubere Kleidung brachte<br />

Anfang Mai <strong>2002</strong> die Beteiligten der<br />

Bekleidungsindustrie zusammen. Manager,<br />

Arbeiterinnen, Gewerkschaften,<br />

Sportverbände, die Kampagne<br />

für saubere Kleidung, PolitikerInnen<br />

und VerbraucherInnen diskutierten,<br />

was geschehen muss, damit Sportartikel<br />

das Label „menschenwürdig“ verdienen.<br />

Welche Konzepte versprechen<br />

Erfolg? Reichen freiwillige Vereinbarungen<br />

oder sind Gesetze nötig? Wie<br />

können PolitikerInnen handeln? Die<br />

Gespräche bewirkten, dass Puma noch<br />

im Jahr <strong>2002</strong> Verhandlungen mit der<br />

Kampagne zur Unterzeichnung eines<br />

unabhängigen Kodizes zur Umsetzung<br />

von Pilotprojekten aufnehmen<br />

will. Die Gespräche zeigten aber auch,<br />

dass noch mehr öffentlicher Druck<br />

auf die Konzerne nötig ist, damit sie<br />

künftig ihre Standards umsetzen und<br />

kontrollieren. Dieser Druck soll auch<br />

bewirken, dass die Politik ihre gesetzgeberischen<br />

Möglichkeiten wahrnimmt.<br />

Dr. Sabine Fehrenschild<br />

Fertig für den Abtransport: Von den Jugendlichen gesammelte Kleidersäcke<br />

Das nationale Team der Jugendpastoral<br />

Boliviens koordiniert die kirchliche<br />

Jugendarbeit, betreibt Lobbyarbeit<br />

im Interesse der Jugendlichen,<br />

veranstaltet Seminare und Schulungen<br />

und erstellt Materialien für die<br />

Jugendarbeit.<br />

Matthias Pohlmann<br />

Bürger engagieren sich<br />

Die Lokale Agenda 21 in Rheinland-Pfalz<br />

Die Agenda 21 ist ein weltweites<br />

Entwicklungsprogramm für das 21.<br />

Jahrhundert. Sie wurde 1992 in Rio<br />

de Janeiro auf dem Gipfeltreffen<br />

für Umwelt und Entwicklung von<br />

über 170 Staaten, einschließlich<br />

der Bundesrepublik Deutschland,<br />

unterzeichnet. Das umfangreiche<br />

Dokument des Programms hält fest,<br />

was heute weltweit getan werden<br />

muss, um auch den nachfolgenden<br />

Generationen eine lebenswerte Zukunft<br />

zu sichern.<br />

Die Agenda 21 geht vom Leitbild der<br />

Nachhaltigkeit aus: natürliche Lebensgrundlagen<br />

sollen erhalten, wirtschaftlicher<br />

Wohlstand ermöglicht<br />

und für soziale Gerechtigkeit gesorgt<br />

werden.<br />

Apfel-Mango-Saft<br />

Die Welt in<br />

einer Flasche!<br />

Der Apfel-Mango-Saft von der<br />

Bannmühle in Odernheim am Glan<br />

schmeckt nicht nur gut. Er leistet<br />

einen aktiven Beitrag dazu, die<br />

schwierige Situation der KleinbäuerInnen<br />

im Süden und Norden<br />

zu verbessern.<br />

Philippinische KleinbäuerInnen liefern<br />

die Mangos, die nach den Kriterien<br />

des Fairen Handels produziert und<br />

gehandelt werden. Die Stiftung PRE-<br />

DA (People, Recovery, Empowerment<br />

and Development Assistance Foundation)<br />

unterstützt die ProduzentInnen<br />

bei der Qualitätskontrolle und Vermarktung.<br />

Der Verkauf durch den Fairen<br />

Handel sichert die Existenz der<br />

KleinbäuerInnen auf dem Land und<br />

wirkt der Landflucht entgegen.<br />

Die Äpfel sind lokal angepasste Sorten,<br />

die auf Streuobstwiesen der Vorderpfalz<br />

angebaut werden. Dessen Bewirtschaftung<br />

ist ein wichtiger Beitrag<br />

zum Erhalt der Kulturlandschaft<br />

und Umwelt.<br />

Die Äpfel werden mit dem Mangopuree<br />

auf der Bannmühle zum Apfel-<br />

Mango-Saft verarbeitet. Der Saft wird<br />

nur im Umkreis von 100 Kilometern<br />

vermarktet, um unnötige Transportkilometer<br />

zu vermeiden.<br />

Sowohl die Mangos als auch die Äpfel<br />

der Streuobstwiesen sind als Tafelobst<br />

schwer zu vermarkten. Als Apfel-<br />

Mango-Saft ergeben sie einen wohlschmeckenden<br />

Multivitamintrank und<br />

schaffen Einkommensmöglichkeiten<br />

für kleinbäuerliche Betriebe im Süden<br />

und Norden.<br />

Der Apfel-Mango Saft stellt somit ein<br />

gutes Beispiel dar, wie auch auf lokaler<br />

Ebene globale Themen angegangen<br />

werden können.<br />

Christoph Albuschkat<br />

Ökologische, ökonomische und soziale<br />

Entwicklungen können in Zukunft<br />

nicht mehr getrennt voneinander betrachtet<br />

werden.<br />

Globale Programme sind nur wirksam,<br />

wenn sie an vielen Orten und von vielen<br />

Menschen umgesetzt werden. Viele<br />

Aufgaben stellen sich vor Ort, und<br />

können auch nur dort gelöst werden.<br />

Wegen ihrer Nähe zu den Bürgern haben<br />

die Gemeinden den Auftrag erhalten,<br />

eine lokale Agenda 21 zu verabschieden:<br />

ein Entwicklungsprogramm<br />

vor Ort für ihr eigenes Umfeld.<br />

In Rheinland-Pfalz hat sich die Landeszentrale<br />

für Umweltaufklärung -<br />

LZU- als Koordinationsstelle für kommunale<br />

Aktivitäten im Rahmen der<br />

lokalen Agenda 21 etabliert. Hier<br />

Das Erdmobil ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der pfälzischen<br />

Gruppe Kunan Mink’a und ihrer<br />

Partnergruppe in Bolivien.<br />

Beide Seiten sind stolz auf den<br />

mit Informationen, Experimenten<br />

und Arbeitshilfen gefüllten<br />

Anhänger zum Thema Umwelt und<br />

Entwicklung.<br />

Diese Kooperation macht deutlich,<br />

dass es sich bei der Agenda 21 um<br />

eine weltumspannende Gemeinschaftsaufgabe<br />

für eine tragfähige<br />

Umwelt und Entwicklung handelt.<br />

Durch die Auseinandersetzung mit<br />

der eigenen Lebenssituation wird ein<br />

Reflektionsprozess bei allen Beteiligten<br />

in Gang gehalten. Dadurch<br />

kommt es zu einem Transfer von<br />

Wenn Nudeln<br />

zum Äquator<br />

werden<br />

Eine-Welt-<br />

Projektwoche<br />

an Ludwigshafener<br />

Schule<br />

Die Stadt Ludwigshafen startete<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Initiative Lokale Agenda 21 und<br />

dem Pädagogischen Zentrum<br />

im Juli <strong>2002</strong> im lokalen Pflanzenschauhaus<br />

ein Modellprojekt<br />

„Eine Welt“.<br />

Die Schüler der fünften Klassen der<br />

Ludwigshafener Integrierten Gesamtschule<br />

Gartenstadt testeten dort in<br />

vier Einheiten von jeweils einer Woche<br />

Lehrmaterialien und Ausstellungen<br />

zum Thema Entwicklungszusammenarbeit,<br />

die später an interessierten<br />

Schulen eingesetzt werden sollen.<br />

Ziel des Projektes: Den Gedanken<br />

„global denken – lokal handeln“ an<br />

den Schulen umzusetzen.<br />

In der ersten Woche ging es den<br />

Schülerinnen und Schülern um geographische<br />

und ökologische Verhältnisse<br />

in der Welt. Stolz präsentierten<br />

Luise, Sebastian und Isabell ihre<br />

selbstgebastelte Weltkarte mit Materialien,<br />

die ertastbar sind: „Die Bohnen<br />

- das ist Amerika, die Wolle Afrika,<br />

das Schleifpapier stellt Europa<br />

dar, die Watte Asien und der Kork<br />

können sich die Kommunen und ihre<br />

Bürger über eine nachhaltige Lebensweise<br />

informieren und beraten lassen.<br />

Systematisch unterstützt die<br />

Landesbehörde in Mainz die Kommunen<br />

vor Ort bei der Planung von<br />

Agenda-Prozessen.<br />

185 Gemeinden beschäftigen sich mit<br />

den Agenda-Anliegen. Dort engagieren<br />

sich Bürgerinnen und Bürger, Verbände,<br />

Kirchen, Umweltorganisationen,<br />

Eine-Welt-Initiativen, Vertreter<br />

der Wirtschaft und Politik gemeinsam<br />

für eine zukunftsfähige, nachhaltige<br />

Entwicklung. Viele regionale und lokale<br />

Märkte bieten frische Lebensmittel<br />

aus der Umgebung an, der lokale<br />

Reparaturführer, wie ihn zum Beispiel<br />

die Stadt Mainz anbietet, enthält<br />

Für eine Globalisierung, mit der es sich leben lässt<br />

Der Wissenstransfer mit dem Erdmobil<br />

Wissen und zu einem besseren Verstehen<br />

der Lebenszusammenhänge.<br />

Eine Bolivianerin erstellt Arbeitmaterial<br />

für deutsche Kinder – die deutschen<br />

Arbeitsmaterialien kommen in<br />

Bolivien zum Einsatz.<br />

Die im Erdmobil vorgestellte Pflanzenkläranlagentechnik<br />

wird helfen,<br />

das Abwasserproblem der bolivianischen<br />

Stadt Independencia zu lösen.<br />

Dass eine Industrienation den Lehmbau<br />

schätzt, ist für die Partner in<br />

Bolivien überraschend und verändert<br />

den Blick auf die eigene Wohnwelt.<br />

Nach über 15 Jahren Partnerschaft<br />

zwischen der Kunan Mink’a und den<br />

Freunden in Bolivien ist das Erdmobil<br />

ein belebender Faktor und ein<br />

steht für Australien. Eine lange Nudelreihe<br />

zeigt den Äquator und der<br />

Tüll demonstriert die Regenwaldzone“,<br />

erklärten sie freudig. Die Elfund<br />

Zwölfjährigen betrachteten in<br />

der selben Woche im Schulgarten des<br />

Pflanzenhauses mit kleinen Spiegeln<br />

und Kaleidoskopen das Blätterdach<br />

der tropischen Pflanzen, maßen Niederschläge,<br />

erprobten den Boden und<br />

lauschten Urwaldgeräuschen.<br />

In der zweiten Projektwoche machten<br />

sich die Schüler mit Gesellschaft und<br />

Schüler basteln die ertastbare Weltkarte.<br />

Kultur in der Dritten Welt vertraut.<br />

Höhepunkt der Aktivitäten: der Bau<br />

einer Lehmhütte, angeleitet von Auszubildenden<br />

im Bereich Garten- und<br />

Landschaftsbau der Stadt Ludwigshafen.<br />

Tropische Nutzpflanzen werden in der<br />

dritten Einheit im September unter<br />

Adressen von Handwerkern in der<br />

Nachbarschaft. Hohe Energiekosten<br />

für eine Anfahrt entfallen. Neue<br />

Wohnformen ermöglichen die Hilfe<br />

zwischen jungen und alten Menschen,<br />

und Nord-Süd-Partnerschaften<br />

ebnen den Weg zu Völkerverständigung<br />

und Solidarität.<br />

Bei der Verwirklichung eines kommunalen<br />

Zukunftsprogramms sind der<br />

Phantasie keine Grenzen gesetzt.<br />

Alle Bürger sind aufgerufen, sich in<br />

ihrer Gemeinde zu engagieren. Denn<br />

wie ein afrikanisches Sprichwort sagt:<br />

„Viele kleine Leute an vielen kleinen<br />

Orten, die viele kleine Dinge tun,<br />

werden das Gesicht der Erde verändern!“<br />

Michael Staaden, Barbara Mittler<br />

Schritt in Richtung jener Globalisierung,<br />

mit der es sich leben lässt.<br />

Thomas Henrich<br />

die Lupe genommen. Die Schülerinnen<br />

und Schüler werden Kaffee rösten<br />

und Bananenkisten schleppen.<br />

Sie erfahren, unter welchen Umständen<br />

und Arbeitsbedingungen Gleichaltrige<br />

in Brasilien oder Peru arbeiten<br />

müssen, was sie verdienen, wie sie leben<br />

und ihre Freizeit verbringen.<br />

In der letzten Woche wird Fazit aus<br />

dem Gelernten gezogen: die lehrreichsten<br />

und spannensten Materialien<br />

werden zu einem Paket zusammengeschnürt<br />

und stehen künftig<br />

allen interessierten Schulen zur Verfügung.<br />

Die Landeszentrale für Umweltaufklärung<br />

finanziert das Projekt aufgrund<br />

seines Modellcharakters mit<br />

13.800 Euro.<br />

Stadt Ludwigshafen<br />

Foto: Freundeskreis Kunan Mink’a<br />

Foto: Stadtverwaltung Ludwigshafen – Kommunikation & Marketing<br />

Die Landeszentrale für Umweltaufklärung<br />

– LZU<br />

ist eine 1990 gegründete Einrichtu<br />

Landes Rheinland-Pfalz. Sie unterste<br />

mittelbar der rheinland-pfälzische<br />

weltministerin Margit Conrad und ha<br />

Sitz im Ministerium für Umwelt und F<br />

in Mainz.<br />

Aufgaben:<br />

• Aufklärung über die aktuelle<br />

Umweltsituation<br />

• Informationen zur Umweltpolitik<br />

• Hilfe zu umweltgerechtem Verhalte<br />

• Impulse zur Umwelterziehung<br />

• Koordination der Lokalen Agenda 2<br />

Service zur Lokalen Agenda 21:<br />

• Individuelle Beratung der Kommun<br />

zu Themen nachhaltiger Entwicklu<br />

und Agenda-Organisation<br />

• Agenda-Prozessberatung<br />

• Bereitstellung von Informationsmaterial,<br />

Literaturversand<br />

• Seminar- und Weiterbildungsangeb<br />

• Veranstaltungsangebot<br />

• Finanzielle Förderung von Agenda-<br />

Aktivitäten der Kommunen<br />

• Informationsdatenbanken im<br />

Internet: www.umdenken.de<br />

Kontakt:<br />

Kaiser-Friedrich-Strasse 1<br />

55116 Mainz<br />

Tel.: 0 61 31-16- 44 33<br />

Fax: 0 6131-16-46 29<br />

E-Mail: lzu@umdenken.de<br />

Das Erdmobil<br />

ist ein Anhänger, vollgepackt mit In<br />

tionen, Experimenten und Arbeits<br />

rund um die Themen Umwelt und En<br />

lung. Es eignet sich für den Einsatz in<br />

len, auf Jugendfreizeiten sowie bei F<br />

Es kann gebucht werden bei:<br />

Freundeskreis Kunan Mink’a<br />

Steffi und Thomas Henrich<br />

Kirchgasse 3<br />

67822 Finkenbach<br />

Tel.: 0 6362-8327<br />

www.erdmobil.de<br />

Kontakte:<br />

Bannmühle<br />

Hans Pfeffer<br />

Staudernheimer Str. 1<br />

55571 Odernheim<br />

Tel.: 0 6755-10 53<br />

www.bannmuehle.de<br />

PREDA:<br />

www.preda.org<br />

Kontakt:<br />

Schul- und Umweltgarten<br />

Wollstrasse 151<br />

67059 Ludwigshafen<br />

Tel.: 0621- 5 04 3374

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