GO Fair in Mainz - ELAN
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Editorial<br />
Liebe LeserInnen, liebe <strong>ELAN</strong>-Engagierte,<br />
2008 geht zu Ende und eigentlich wäre <strong>in</strong> der<br />
Adventszeit Langsamkeit angesagt.<br />
Stattdessen ist das <strong>ELAN</strong>-Team <strong>in</strong> die neuen<br />
Büroräume <strong>in</strong> die Frauenlobstraße <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z<br />
umgezogen. Somit steht zum Jahresende noch<br />
mal viel Arbeit an, bevor der Moment des Innehaltens<br />
und Nachdenkens über Vergangenes im<br />
Jahr 2008 erfolgen kann.<br />
Und es hat sich viel <strong>in</strong> den letzten Monaten entwickelt:<br />
<strong>ELAN</strong> ist im Gespräch mit der Landesregierung<br />
zu verb<strong>in</strong>dlichen Sozial- und Umweltstandards<br />
und trägt das Thema <strong>in</strong> die breite<br />
Öffentlichkeit. Die <strong>ELAN</strong>-<strong>Fair</strong>handelsberatung<br />
hat sich etabliert, RückkehrerInnen beg<strong>in</strong>nen<br />
sich <strong>in</strong> Netzwerken und für die Bildungsarbeit<br />
zu engagieren. Wir haben die Regionalkonferenz<br />
West zur Entwicklungspolitik <strong>in</strong> den Bundesländern<br />
ausgerichtet, von der entscheidende<br />
Impulse für die bundesweite Entwicklungszusammenarbeit<br />
ausgehen. Und wir haben nicht<br />
zuletzt durch e<strong>in</strong>e große <strong>Fair</strong>handelsaktion Lobbyarbeit<br />
für unsere Themen im rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen<br />
Landtag gemacht.<br />
Im Oktober hat die <strong>ELAN</strong>-Mitgliederversammlung<br />
die Bedeutung der im Land etablierten<br />
Partnerschaften heraus gearbeitet: Partnerschaft<br />
s<strong>in</strong>d Lerngeme<strong>in</strong>schaften, <strong>in</strong> denen all<br />
das, was die Welt heute bewegt, sichtbar wird.<br />
Die Weltwirtschaftskrise rückt uns <strong>in</strong> Deutschland<br />
näher, die Existenz unserer Partner <strong>in</strong><br />
den Entwicklungsländern ist aber bereits jetzt<br />
gefährdet. Über die Partnerschaften verlieren<br />
weltweite Probleme ihren abstrakten Charakter<br />
und werden greifbar, s<strong>in</strong>d nicht nur abstrakte<br />
Mitteilungen <strong>in</strong> der Presse.<br />
E<strong>in</strong>e Stärke der Aktionsgruppen und Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />
Deutschland liegt dar<strong>in</strong>, die Anliegen ihrer Partner<br />
im Süden hier im Land vor Ort weiterzutragen.<br />
<strong>ELAN</strong> konnte auch <strong>in</strong> 2008 diese Arbeit f<strong>in</strong>anziell,<br />
organisatorisch und <strong>in</strong>haltlich stützen.<br />
Allen, die dabei ideell und materiell geholfen<br />
haben, sagen wir e<strong>in</strong> herzliches Dankeschön!<br />
Das Team von <strong>ELAN</strong> und der Vorstand wünschen<br />
ihnen e<strong>in</strong>en guten Start <strong>in</strong>s Neue Jahr und freut<br />
sich auf die vielen Kooperationen <strong>in</strong> 2009!<br />
Achim Dührkoop<br />
Vorstand <strong>ELAN</strong><br />
Rundbrief<br />
Jahrestagung . . . . . . . . . . . . . 2<br />
Entwicklung heißt Partnerschaft<br />
Mitgliederversammlung . . . . . 3<br />
Blick zurück und dann nach vorn<br />
<strong>ELAN</strong> Projekte . . . . . . . . . . . 4-5<br />
<strong>ELAN</strong> mobil, Rückkehrerprogramm<br />
2/2008<br />
Neue <strong>ELAN</strong>-Mitglieder . . . . . . . 6<br />
Mitglied werden<br />
Aktionen von Mitgliedern . . . . 7<br />
Voll Gut – Mach mit, MALI-Hilfe<br />
Und sonst? . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Literatur, Term<strong>in</strong>e, Impressum<br />
<strong>GO</strong> <strong>Fair</strong> <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z<br />
von Stefanie Schaffer,<br />
<strong>ELAN</strong><br />
E<strong>in</strong>e Stadtrallye rund um die Themen „Nach-<br />
haltiges Beschaffungswesen“ und „Corporate<br />
Social Responsibility“ steht im Mittelpunkt des<br />
neuen Projekts „Der Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen:<br />
Wie fair beschaffen die Akteure unserer<br />
Stadt?“.<br />
Eröffnung des Projektes durch Oberbürgermeister Jens Beutel mit SchülerInnen der<br />
Sophie-Scholl-Schule sowie VertreterInnen von <strong>ELAN</strong> und des Umwelt- und Bildungsm<strong>in</strong>isteriums<br />
(Foto: Nora Trietsch)<br />
Dabei treffen SchülerInnen mit VertreterInnen<br />
der Stadtverwaltung und von Unternehmen zusammen.<br />
Es gilt herauszuf<strong>in</strong>den, was und wo öffentliche<br />
Beschaffer e<strong>in</strong>kaufen und unter welchen<br />
sozialen und ökologischen Bed<strong>in</strong>gungen<br />
die Produkte hergestellt werden. Ziel des Projekts<br />
ist es, für e<strong>in</strong> nachhaltiges Beschaffungswesen<br />
zu werben.<br />
Am 24. September 2008 eröffnete der Ma<strong>in</strong>zer<br />
Oberbürgermeister Jens Beutel das landesweite<br />
Projekt. Sechzehn SchülerInnen der Sophie-<br />
Scholl-Schule nutzten die Gelegenheit, e<strong>in</strong>en<br />
Blick h<strong>in</strong>ter die Kulissen der Ma<strong>in</strong>zer Stadtverwaltung<br />
zu werfen. Bei der Stadtrallye „Go fair<br />
<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z“ fühlten sie der E<strong>in</strong>kaufspraxis der<br />
Verwaltung auf den Zahn: wird beim E<strong>in</strong>kauf<br />
von Kaffee, Schnittblumen, Pflasterste<strong>in</strong>en und<br />
Dienstkleidung auf die E<strong>in</strong>haltung von Sozial-<br />
und Umweltstandards geachtet?<br />
In Ma<strong>in</strong>z und Trier, wo das Projekt am Auguste-Victoria-Gymnasium<br />
realisiert wurde, bemüht<br />
man sich, nur Produkte e<strong>in</strong>zukaufen,<br />
die ohne ausbeuterische K<strong>in</strong>derarbeit hergestellt<br />
wurden. Allerd<strong>in</strong>gs erachten es die Vertreter<br />
beider Stadtverwaltungen als schwierig,<br />
die Zusagen der Lieferanten, soziale Kriterien<br />
e<strong>in</strong>zuhalten, zu überprüfen.<br />
In Alzey werden die SchülerInnen der 10. Klasse<br />
des Gymnasiums am Römerkastell im Rahmen<br />
der Stadtrallye der E<strong>in</strong>ladung des Bürgermeisters<br />
<strong>in</strong> den Stadtrat folgen. Dort wollen<br />
sie die Stadträte von der Verabschiedung e<strong>in</strong>es<br />
Beschlusses gegen die Anschaffung von<br />
Produkten, die aus ausbeuterischer K<strong>in</strong>derarbeit<br />
stammen, überzeugen. Dazu wollen die<br />
SchülerInnen Informationsblätter erstellen,<br />
e<strong>in</strong>e Pressemitteilung verfassen und Unterschriften<br />
sammeln. Schauplätze der sich anschließenden<br />
Stadtrallyes s<strong>in</strong>d Rockenhausen<br />
und Andernach.<br />
2009 soll das Projekt landesweit mit Schulen<br />
<strong>in</strong> Kommunen realisiert werden. Wer Interesse<br />
hat, meldet sich bitte <strong>in</strong> der Geschäftsstelle<br />
von <strong>ELAN</strong> bei Stefanie Schaffer. •
2 <strong>ELAN</strong>-Rundbrief 2/2008 Jahrestagung<br />
Entwicklung heißt Partnerschaft – auf Augenhöhe<br />
Von Esther Kronsbe<strong>in</strong>, Ehrenamtliche<br />
Ganz unterschiedliche Modelle von Partner-<br />
schaften wurden auf der <strong>ELAN</strong>-Jahrestagung<br />
am 25. Oktober 2008 <strong>in</strong> Bad Münster am Ste<strong>in</strong><br />
beleuchtet. „Entwicklung heißt Partnerschaft“<br />
lautete das Tagungsthema, zu dem sich Vertre-<br />
ter des Landes, der Nichtregierungsorganisati-<br />
onen und der Kirchen auf der Ebernburg aus-<br />
tauschten.<br />
Partnerschaft ist <strong>in</strong> der deutschen Sprache e<strong>in</strong><br />
vieldeutiger Begriff. Hierauf verwies Achim Dührkoop<br />
, Geme<strong>in</strong>dedienst Mission und Ökumene,<br />
bei se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>führung. In der Entwicklungspolitik<br />
und Kirchenarbeit be<strong>in</strong>haltet der Begriff<br />
e<strong>in</strong>e gegenseitige Lerngeme<strong>in</strong>schaft. Die Zusammenarbeit<br />
muss unter den Prämissen des<br />
Mite<strong>in</strong>anders, gegenseitigem Respekt und der<br />
Solidarität stattf<strong>in</strong>den. Wirtschaftlicher Erfolgsdruck<br />
darf ebenso wenig im Vordergrund stehen<br />
wie unreflektierte Wohltätigkeit.<br />
Das <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz wohl bekannteste Partnerschafts-Modell<br />
stellte die Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
des Vere<strong>in</strong>s Partnerschaft Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz-Ruanda,<br />
Marion Hilden-Ahanda, vor. Das Koordi-<br />
<strong>ELAN</strong>-Schreibwerkstatt<br />
zur Reportage<br />
von Johanna Diehl,<br />
Sem<strong>in</strong>arteilnehmer<strong>in</strong><br />
Ma<strong>in</strong>z. Samstagmorgen um 9 Uhr. Zwölf erwar-<br />
tungsfrohe Engagierte aus dem entwicklungs-<br />
politischen Umfeld trafen im Haus Maria Frie-<br />
den <strong>in</strong> der Ma<strong>in</strong>zer Innenstadt e<strong>in</strong>. Das Ziel<br />
der Hochmotivierten: Im <strong>ELAN</strong>-Workshop das<br />
Handwerk des Reportageschreibens zu lernen<br />
oder zu perfektionieren.<br />
Den journalistischen Input lieferte Stefan<br />
Schröder, Chefredakteur des Wiesbadener Kuriers.<br />
Er bot nicht nur umfassendes Wissen über<br />
das Verfassen von Texten, sondern auch e<strong>in</strong>e<br />
nationsbüro <strong>in</strong> Kigali leistet Hilfe zur Selbsthilfe,<br />
<strong>in</strong>dem es Projektanträge der E<strong>in</strong>heimischen<br />
prüft und die Realisierung begleitet. Diese Arbeit<br />
sowie das Verteilen von Hilfsgütern wird<br />
möglich durch die fachlich-organisatorische<br />
und f<strong>in</strong>anzielle Unterstützung des Ma<strong>in</strong>zer<br />
Vere<strong>in</strong>s, der Landesregierung sowie Spender.<br />
Gelebt wird die Partnerschaft <strong>in</strong> Begegnungen<br />
zwischen rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen und ruandischen<br />
Partnern im Rahmen von Schulpartnerschaften,<br />
oder die von Vere<strong>in</strong>en oder Kirchen<br />
organisiert werden.<br />
Zu der seit 1960 bestehenden Bolivien-Partnerschaft<br />
des Bistums Trier sprach Ludwig Kuhn<br />
von der Diözesanstelle Weltkirche. Wichtige<br />
Anliegen der Partnerschaft s<strong>in</strong>d die Kooperation<br />
<strong>in</strong> Entwicklungsprojekten und kirchlichen<br />
Initiativen, <strong>in</strong>sbesondere im ländlichen<br />
Bereich, sowie das wachsende Bemühen um<br />
Verständnis und Wertschätzung der kulturellen<br />
wie religiösen Identität. Gegenseitige Begegnungsreisen<br />
und die Gestaltung der jährlichen<br />
Bolivien-Partnerschaftswoche haben dazu<br />
viele Impulse gegeben. Wichtiger Aspekt ist<br />
zudem die gesellschaftliche und politische<br />
Mitverantwortung <strong>in</strong> der Partnerschaftsarbeit.<br />
Geme<strong>in</strong>sam von Trier und Bolivien aus haben<br />
sich die Partner engagiert für e<strong>in</strong>en weitreichenden<br />
Erlass der Auslandsverschuldung. Der<br />
Referatsleiter der Abteilung Weltkirche, Trier,<br />
verwies des Weiteren auf den gegenseitigen<br />
Austausch von Freiwilligen nach Deutschland<br />
und Bolivien sowie das partnerschaftliche Engagement<br />
für den <strong>Fair</strong>en Handel.<br />
wunderbar leichte Art, dieses Wissen zu vermitteln.<br />
Auf diese Weise hatten die TeilnehmerInnen<br />
schon bald e<strong>in</strong>e Vorstellung davon,<br />
was e<strong>in</strong>e gute Reportage ausmacht. Doch bei<br />
der Theorie sollte es nicht bleiben. Die Lernwilligen<br />
wurden <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>gruppen <strong>in</strong> die Stadt<br />
geschickt, um Interviews zu führen und Material<br />
für den eigenen Text zu sammeln. Schnell<br />
Chefredakteur Stefan Schröder (Foto: Mittler)<br />
Über e<strong>in</strong> anderes Modell berichtete Prof. Dr.<br />
Siegfried Englert, Staatssekretär im rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen<br />
Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium. Die<br />
fast 20jährige Partnerschaft des Bundeslandes<br />
mit der ch<strong>in</strong>esischen Prov<strong>in</strong>z Fujian be<strong>in</strong>haltet<br />
Reisen rhe<strong>in</strong>land-pfälzischer Unternehmer<br />
nach Fujian sowie den Austausch von<br />
Studenten. Letzterer dient laut Englert vor allem<br />
der Ausbildung ch<strong>in</strong>esischer Fachkräfte,<br />
die bereit s<strong>in</strong>d, Reformen im eigenen Land<br />
durchzusetzen.<br />
Mart<strong>in</strong> Klupsch, <strong>ELAN</strong>-<strong>Fair</strong>handelsmentor für<br />
das nördliche Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, präsentierte<br />
als e<strong>in</strong> Instrument der Partnerschaft den <strong>Fair</strong>en<br />
Handel, konkret die Städtekaffees. Er verdeutlichte,<br />
dass bei jeder Art von Handel e<strong>in</strong>e<br />
wechselseitige Abhängigkeit besteht, also Vertrauen<br />
und Respekt gefragt s<strong>in</strong>d.<br />
Dr. Sab<strong>in</strong>e Ferenschild vom Ökumenischen Netz<br />
Rhe<strong>in</strong>-Mosel-Saar sensibilisierte die Teilnehmer<br />
für Menschenrechtsfragen <strong>in</strong> Nord-Süd-Partnerschaften,<br />
zu deren Gunsten der Südpartner zu<br />
e<strong>in</strong>em vollwertigem Partner werden muss. Dies<br />
bedeutet ihrer Ansicht nach, dass die Partnerschaftsmotive<br />
des verme<strong>in</strong>tlich stärkeren Gegenübers<br />
zu h<strong>in</strong>terfragen s<strong>in</strong>d. Des Weiteren<br />
ist der <strong>in</strong> der Regel größere E<strong>in</strong>fluss des Nordpartners<br />
gegenüber Regierungen, <strong>in</strong>ternationalen<br />
Organisationen und den Zivilgesellschaften<br />
zu nutzen.<br />
Als Fazit des Tages s<strong>in</strong>d zwei entscheidende<br />
Aspekte hervorzuheben: Partnerschaft muss<br />
auf Augenhöhe erfolgen und von persönlichem<br />
Kontakt geprägt se<strong>in</strong>.•<br />
musste e<strong>in</strong> geeignetes Thema gefunden werden,<br />
damit <strong>in</strong> der kurzen Zeit möglichst viele<br />
Gespräche geführt werden konnten. Während<br />
beispielsweise e<strong>in</strong>e Gruppe e<strong>in</strong>en obdachlosen<br />
Mann <strong>in</strong>terviewte, g<strong>in</strong>gen andere vor den Dom<br />
und befragten Besucher nach dem Stellenwert<br />
christlicher Werte <strong>in</strong> ihrem Alltag.<br />
Mit all den gesammelten E<strong>in</strong>drücken und Gesprächsnotizen<br />
g<strong>in</strong>g es nach e<strong>in</strong>em stärkenden<br />
Mittagessen wieder weiter <strong>in</strong> der praktischen<br />
Arbeit. Jeder durfte sich nun mit Laptop und<br />
Notizzetteln daran versuchen, die erste eigene<br />
Reportage zu formulieren. Hoch konzentriert<br />
wurde nachgedacht, getippt und formuliert. Am<br />
Ende des Nachmittags hatten alle e<strong>in</strong>en Rohtext<br />
ausgearbeitet, aus dem nach etwas Fe<strong>in</strong>schliff<br />
e<strong>in</strong>e spannende Reportage wurde.<br />
Nach dieser E<strong>in</strong>drucksvollen Übung und mit<br />
viel neuem Wissen über Reportagen werden<br />
sicher alle Teilnehmer ganz neue Aspekte bei<br />
ihrer Arbeit für Initiativen und Vere<strong>in</strong>e nutzen<br />
können. •<br />
von Barbara Mittler, <strong>ELAN</strong><br />
Umzug!<br />
Durch die konstante begleitende und unermüdliche<br />
Arbeit des Vorstandes sowie e<strong>in</strong>em<br />
gut aufgestelltem MitarbeiterInnenteam konnten<br />
schwierige Zeiten im Ma<strong>in</strong>zer Büro bewältigt<br />
werden. Denn was mit e<strong>in</strong>em Wasserrohrbruch<br />
<strong>in</strong> dem alten Bürogebäude im Juli 2008<br />
startete, gipfelte <strong>in</strong> unzumutbaren Arbeitsumständen<br />
im Herbst und fand e<strong>in</strong>en guten Abschluss<br />
im Dezember <strong>in</strong> wunderbaren neuen<br />
Büroräumen <strong>in</strong> Bahnhofsnähe und <strong>in</strong> Bürogeme<strong>in</strong>schaft<br />
mit der InWEnt GmbH.<br />
Sozial- und Umweltstandards<br />
Die Themen Öffentliche Beschaffung und Corporate<br />
Social Responsibility (Verantwortliche<br />
Unternehmensführung) zogen sich 2008 als roter<br />
Faden durch die <strong>ELAN</strong>-Arbeit. Was im Jahr<br />
2007 auf der Mitgliederversammlung angestoßen<br />
wurde, fand nun <strong>in</strong> der täglichen Arbeit e<strong>in</strong>en<br />
festen Platz. Dazu zählen Beratungen und<br />
Gesprächsrunden ebenso wie der Start des Stadtrallye-Projektes<br />
an den Schulen des Landes.<br />
Hier erforschen die SchülerInnen <strong>in</strong> ihren Stadtverwaltungen,<br />
was öffentliche Beschaffer e<strong>in</strong>kaufen<br />
und unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen diese<br />
Produkte hergestellt werden. Des Weiteren will<br />
<strong>ELAN</strong> auch künftig geme<strong>in</strong>sam mit dem Ökumenischen<br />
Netz Rhe<strong>in</strong> Mosel Saar die Sozialstandards<br />
<strong>in</strong> der rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Partnerprov<strong>in</strong>z<br />
Fujian <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a h<strong>in</strong>terfragen. Im Dialog<br />
mit der Landesregierung ist <strong>ELAN</strong> bemüht, e<strong>in</strong>en<br />
Beschluss zur öffentlichen Beschaffung zu<br />
bewirken. Anliegen des Landesnetzwerkes ist<br />
es, die E<strong>in</strong>haltung der ILO-Kernarbeitsnormen<br />
im Land sowie soziale und ökologische Kriterien<br />
gesetzlich zu verankern.<br />
Immer mehr Mitgliedsorganisationen widmen<br />
sich diesen Themen. <strong>ELAN</strong> wird daher se<strong>in</strong>e Aktivitäten<br />
auf dem Gebiet <strong>in</strong>2009 ausweiten.<br />
Halbzeit im Rückkehrerprogramm<br />
Nach e<strong>in</strong>er Befragung zu Beg<strong>in</strong>n des Jahres<br />
möchten 60 Rückkehrer am Programm mitar-<br />
Mitgliederversammlung<br />
Mitgliederversammlung 2008:<br />
Der Blick zurück und dann nach vorn<br />
beiten bzw. ihre Erfahrungen zur Verfügung<br />
stellen. Das Netzwerk ist noch im Aufbau. In<br />
vier Regionen des Landes haben Treffen stattgefunden.<br />
Für Januar 2009 ist e<strong>in</strong> Landestreffen<br />
geplant. Ziel bis Ende 2009 ist es, den Engagierten<br />
Arbeitshilfen sowie Materiallisten zu<br />
Methoden und Inhalten zur Verfügung zu stellen,<br />
die sie <strong>in</strong> der schulischen und außerschulischen<br />
Bildungsarbeit nutzen können.<br />
<strong>ELAN</strong>-<strong>Fair</strong>handelsberatung<br />
Die Anforderungen an die MentorInnen der<br />
<strong>ELAN</strong>-<strong>Fair</strong>handelsberatung s<strong>in</strong>d im letzten<br />
Jahr stark gestiegen. Insbesondere die Bera-<br />
tungs- und Serviceleistungen sollen 2009 weiter<br />
ausgebaut werden. Besonders bedeutend<br />
ist der hohe Grad der Vernetzung der Akteure<br />
landesweit. So können Synergieeffekte besser<br />
genutzt und Kräfte e<strong>in</strong>gespart werden. E<strong>in</strong><br />
herausragendes Ereignis 2008 war das Landestreffen<br />
der Weltläden <strong>in</strong> B<strong>in</strong>gen. E<strong>in</strong> weiteres<br />
Treffen ist für Juni 2009 vorgesehen.<br />
<strong>ELAN</strong> mobil<br />
Die E<strong>in</strong>sätze von <strong>ELAN</strong> mobil s<strong>in</strong>d im Jahr 2008<br />
wie geplant rückläufig. Dennoch konnten 35<br />
E<strong>in</strong>sätze stattf<strong>in</strong>den. Auch die neue Ausstellung<br />
zu den Millenniumsentwicklungszielen<br />
konnte vielerorts präsentiert werden. Mit der<br />
so e<strong>in</strong>gesparten Zeit konnte zum Beispiel die<br />
Stadtrallye gestartet werden. Im Jahr 2009 will<br />
<strong>ELAN</strong> mobil mit e<strong>in</strong>er neuen Zielgruppe arbeiten:<br />
mittels e<strong>in</strong>er Schokoladenwerkstatt sollen<br />
K<strong>in</strong>dergarten- und Grundschulk<strong>in</strong>der zum ersten<br />
Mal bewusst mit dem <strong>Fair</strong>en Handel <strong>in</strong> Berührung<br />
kommen.<br />
Auch mit neuen Bauste<strong>in</strong>en zum Thema HIV/<br />
Aids wird sich <strong>ELAN</strong> im kommenden Jahr an<br />
den Schulen präsentieren. Im Januar läuft das<br />
neue Projekt mit dem Titel „Aids – e<strong>in</strong> Fall für<br />
<strong>in</strong>ternationale Solidarität“ an.<br />
Kooperationsveranstaltungen<br />
<strong>ELAN</strong> freut sich über die vielen Kooperationsveranstaltungen,<br />
die 2008 stattfanden konn-<br />
<strong>ELAN</strong>-Rundbrief 2/2008<br />
ten. Viele dieser Veranstaltungen wurden mit<br />
Mitteln des Bundesm<strong>in</strong>isterium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung, BMZ,<br />
über e<strong>in</strong> Capacity Build<strong>in</strong>g Programm f<strong>in</strong>anziert.<br />
Auch 2009 soll die Möglichkeit der f<strong>in</strong>anziell<br />
bezuschussten Kooperationen erhalten<br />
bleiben.<br />
Information, Beratung und Qualifizierung<br />
Die <strong>ELAN</strong> Service- und Beratungsleistungen der<br />
Geschäftsstelle sollen 2009 gemäß den Bedürfnissen<br />
der Mitgliedsorganisationen ausgeweitet<br />
werden. Schon <strong>in</strong> 2008 hat sich beispielsweise<br />
e<strong>in</strong> verstärkter Bedarf an Dienst- und<br />
Die zwei Seiten e<strong>in</strong>er Mitgliederversammlung. Zunächst bei Wasser und Kaffee, etwas später dann bei We<strong>in</strong> und Bier. (Fotos: Barbara Mittler)<br />
Fortbildungsleistungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit<br />
abgezeichnet. Aber auch die <strong>in</strong>haltliche<br />
Aufbereitung von aktuellen Themen<br />
der Entwicklungszusammenarbeit steht <strong>in</strong> der<br />
Wunschliste oben. Dabei kann <strong>ELAN</strong> auf die<br />
langjährige fachliche Erfahrung se<strong>in</strong>er Mitgliedsorganisationen,<br />
und hier <strong>in</strong>sbesondere auch der<br />
Kirchen, zurückgreifen.<br />
Bundes- und landesweite Kooperationen<br />
Die regionale und bundesweite Zusammenarbeit<br />
gew<strong>in</strong>nt an Bedeutung. E<strong>in</strong> wichtiges Instrument<br />
zum regionalen Austausch zwischen<br />
den entwicklungspolitischen Akteuren der Länder<br />
s<strong>in</strong>d die Regionalkonferenzen geworden.<br />
Sie werden von den Landesnetzwerken koord<strong>in</strong>iert.<br />
Wichtigster Partner von <strong>ELAN</strong> auf Bundesebene<br />
ist die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der E<strong>in</strong>e-<br />
Welt-Landesnetzwerke, agl. Hier tauschen die<br />
16 Landesnetzwerke Erfahrungen aus und koord<strong>in</strong>ieren<br />
<strong>in</strong>sbesondere ihre Lobbyarbeit gegenüber<br />
der Bundesregierung.<br />
Die vielen Aktivitäten waren und s<strong>in</strong>d auch <strong>in</strong><br />
Zukunft ohne Ihre und Eure f<strong>in</strong>anzielle, ideelle<br />
und fachliche Unterstützung sowie die vielfältigsten<br />
Kooperationen nicht möglich. An dieser<br />
Stelle daher e<strong>in</strong> herzliches Dankeschön •<br />
Die nächste <strong>ELAN</strong>-Mitgliederversammlung und<br />
Jahrestagung f<strong>in</strong>det am 25. und 26. September<br />
2009 auf vielfachen Wunsch diesmal im<br />
Norden <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz, <strong>in</strong> Vallendar statt.<br />
3
4 <strong>ELAN</strong>-Rundbrief 2/2008 <strong>ELAN</strong>-Projekte <strong>ELAN</strong>-Projekte <strong>ELAN</strong>-Rundbrief 2/2008 5<br />
<strong>ELAN</strong> mobil 2008: Zum Beispiel<br />
an der Realschule <strong>in</strong> Ahrweiler<br />
Denise Euler, Multiplikator<strong>in</strong> <strong>ELAN</strong><br />
Um pünktlich am 21. Oktober 2008 zu unse-<br />
rem E<strong>in</strong>satzort zu kommen, mussten wir uns<br />
schon sehr früh von Ma<strong>in</strong>z aus auf den Weg<br />
machen. Unser Ziel: die Realschule <strong>in</strong> Ahrwei-<br />
ler, die e<strong>in</strong>en Aktionstag für alle achten Klas-<br />
sen geplant hatte.<br />
Me<strong>in</strong>e drei Kolleg<strong>in</strong>nen und ich, teilten uns<br />
auf die vier achten Klassen auf und deckten<br />
so mit den SchülerInnen die Themen Welthandel,<br />
Wasser, Kaffee und Fußball ab. Me<strong>in</strong> Thema<br />
für diesen Tag: Die Entwicklungsprobleme<br />
Kathar<strong>in</strong>a Schill<strong>in</strong>g, <strong>ELAN</strong><br />
280 RückkehrerInnen, die <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
leben, wurden angefragt beim <strong>ELAN</strong>-Rückkeh-<br />
rerprogramm mitzuarbeiten. 60 von ihnen ha-<br />
ben Interesse bekundet.<br />
Die Umfrage erstreckte sich von Angaben zu<br />
Tätigkeiten und Ausreiseländern bis h<strong>in</strong> zu Interessensgebieten<br />
und Themenschwerpunkten<br />
im Bereich des Globalen Lernens. Wir wollten<br />
erfahren mit welchen Zielgruppen die RückkehrerInnen<br />
arbeiten möchten, welche Unterstützung<br />
sie sich für ihr Engagement wünschen<br />
und welches Zeitbudget sie zur Verfügung stellen<br />
können und wollen. Die Antworten wurden<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Datenbank e<strong>in</strong>gespeist. Damit ist<br />
am Beispiele des Fußballes aufzuzeigen. In der<br />
überwiegend mit Jungen besetzten 8d kam das<br />
Thema gut an. Nach e<strong>in</strong>er kurzen E<strong>in</strong>führung<br />
konnte der Aktionstag starten. Die Klasse wurde<br />
<strong>in</strong> fünf gleichgroße Gruppen aufgeteilt. Diese<br />
bekamen „Forschungsaufträge“ ausgehändigt.<br />
In denen sollten sie Fragen rund um das Thema<br />
„Fußball, e<strong>in</strong> Tor für die <strong>in</strong>ternationale Partnerschaft“<br />
beantworten. Die SchülerInnen und<br />
Schüler durchliefen e<strong>in</strong>en Lernparcours, welcher<br />
aus fünf Stationen besteht. Sie mussten sich<br />
unter anderem mit den Fragen: „Wie, wo und<br />
Halbzeit im Rückkehrerprogramm<br />
der Grundste<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>en umfangreichen Datenpool<br />
gelegt.<br />
Besonders wünschen sich die RückkehrerInnen<br />
didaktisch-methodische Unterstützung<br />
und Materialien, die bei der Bildungsarbeit<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden können. Daher werden<br />
zurzeit Arbeitshilfen zum Themenkomplex<br />
„Vielfalt der Werte, Kulturen und Lebensverhältnisse“<br />
erarbeitet. Sie bieten fertige Konzepte<br />
für entwicklungspolitische Bildungse<strong>in</strong>heiten,<br />
denen die RückkehrerInnen nur<br />
noch ihre eigenen Erfahrungen h<strong>in</strong>zufügen<br />
müssen. So konzipiert bieten sie Anregungen<br />
um e<strong>in</strong>e gute Balance zwischen authentischen<br />
Erlebnissen, entwicklungspolitisch<br />
relevantem Stoff und didaktischer Vermittlung<br />
zu f<strong>in</strong>den.<br />
Regionales Rückkehrertreffen am 12. November 2008 <strong>in</strong> Trier (Foto: Kathar<strong>in</strong>a Schill<strong>in</strong>g)<br />
unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen entsteht e<strong>in</strong> Fußball?“<br />
beschäftigen. An der Station „Die FußballnäherInnen“<br />
wurden sie selbst zur Näher<strong>in</strong>.<br />
Zwischendurch machten wir e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Pause auf dem Schulhof: dort konnten die fair<br />
gehandelten Bälle dann auch gleich e<strong>in</strong>mal auf<br />
dem Spielfeld ausprobiert werden.<br />
Zum Abschluss galt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kreativitätsworkshop<br />
Plakate für e<strong>in</strong> fiktives Fußballturnier<br />
zu gestalten. Der Aktionstag endete mit<br />
e<strong>in</strong>er abschließenden Diskussion über das an<br />
diesem Tag Gelernte. •<br />
Konzept, Struktur und<br />
E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten der<br />
Arbeitshilfen werden derzeit auf den regionalen<br />
Rückkehrerveranstaltungen vorgestellt<br />
und diskutiert. Erste Term<strong>in</strong>e für die praktische<br />
Anwendung stehen. Nach der Erprobung<br />
werden die Arbeitshilfen gestalterisch aufgearbeitet<br />
und <strong>in</strong>haltliche sowie konzeptionelle<br />
Verbesserungen vorgenommen.<br />
E<strong>in</strong> zusätzlicher Service ist die Zusammenstellung<br />
e<strong>in</strong>er Liste über bereits vorhandene <strong>in</strong>haltliche<br />
und methodische Materialien zu vielfältigen<br />
Themen des Globalen Lernens. Aus ihr geht<br />
hervor, wo es zu welchen Themen Bildungsmaterialien<br />
welcher Art und zu welchen Konditionen<br />
gibt. Diese Liste und die Arbeitshilfen<br />
werden nach Fertigstellung auf der <strong>ELAN</strong>-Website<br />
abrufbar se<strong>in</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e weitere zentrale Aufgabe liegt im Aufbau<br />
e<strong>in</strong>es Netzwerks. Hierzu gehört die Kontaktaufnahme<br />
und –pflege mit allen Akteuren, der<br />
Austausch auf Treffen, aber auch das Anlegen<br />
des Datenpools, der allen Seiten die Vernetzung<br />
unter e<strong>in</strong>ander erleichtern soll.<br />
Die Stärkung des Netzwerkes, die Fertigstellung<br />
der Bildungsmaterialien und die Motivation<br />
zur aktiven Bildungsarbeit der RückkehrerInnen<br />
bilden die Arbeitsschwerpunkte der<br />
kommenden Monate. Melden Sie Ihr Interesse<br />
an und ermöglichen Sie Ihren Mitgliedern e<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e fremde Welt.•<br />
<strong>Fair</strong>es Frühstück im Ma<strong>in</strong>zer Abgeordnetenhaus<br />
von Sab<strong>in</strong>e Mock, <strong>Fair</strong>handelsberater<strong>in</strong><br />
„Doppelt gut! Bio im <strong>Fair</strong>en Handel“ – mit<br />
diesem Motto wurde die <strong>Fair</strong>e Woche 2008<br />
bundesweit erstmalig auch <strong>in</strong> den Landtagen<br />
eröffnet.<br />
Am 16.9.2008 fanden sich Landtagspräsident<br />
Joachim Mertes und Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Malu<br />
Dreyer im Foyer des Abgeordnetenhauses e<strong>in</strong>,<br />
um an der von <strong>ELAN</strong> und dem Weltladen Unterwegs<br />
gestalteten Auftaktveranstaltung der<br />
<strong>Fair</strong>en Woche teilzunehmen. Sie sprachen über<br />
ihre positiven Erfahrungen mit dem <strong>Fair</strong>en Handel<br />
und forderten die anwesenden Landtagsabgeordneten<br />
auf, von der Möglichkeit des E<strong>in</strong>kaufs<br />
fair gehandelter Produkte Gebrauch zu<br />
machen.<br />
„Ziel der Akteure ist es, auf weltweit ungerechten<br />
Handel h<strong>in</strong>zuweisen und für den <strong>Fair</strong>en Handel<br />
und <strong>in</strong>sbesondere für fair gehandelte Bio-Produkte<br />
zu werben“, darauf wies Achim Dührkoop,<br />
<strong>ELAN</strong>, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Beitrag h<strong>in</strong>. Mit dem Kauf<br />
von fair gehandelten Bio-Produkten kann der<br />
Verbraucher im Norden se<strong>in</strong>e Bedürfnisse nach<br />
Lebensmitteln ohne Schadstoffe und Gentechnik<br />
erfüllen und gleichzeitig zur Bekämpfung<br />
der weltweiten Armut beitragen.<br />
Während des Frühstücks regten Vertreter von<br />
Nichtregierungsorganisationen an, den <strong>Fair</strong>en<br />
Handel <strong>in</strong> die M<strong>in</strong>isterien zu tragen: Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
Dreyer plant nun, <strong>in</strong> ihrem M<strong>in</strong>isteri-<br />
um e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>e-Welt-Kiosk mit Produkten aus<br />
dem <strong>Fair</strong>en Handel aufzustellen. Und Landtagspräsident<br />
Mertes erklärte: „Wir denken darüber<br />
nach, künftig fairen Kaffee im Landtag zu<br />
kochen.“ Diese Entscheidungen wären weitere<br />
Schritte auf dem Weg zur Berücksichtigung<br />
sozialer und ökologischer Kriterien bei der Vergabe<br />
von öffentlichen Aufträgen und der gesetzlichen<br />
Verankerung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em entsprechenden<br />
Landtagsbeschluss.<br />
Zum Ausklang der Veranstaltung verteilten<br />
die Akteure Frühstückspakete mit fair gehandelten<br />
Produkten sowie Informationen über<br />
Ziele und H<strong>in</strong>tergründe des <strong>Fair</strong>en Handels<br />
<strong>Fair</strong>-Handels-Beratung: Erfolge und Perspektiven<br />
von Angelika Stülb Vormbrock, Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong><br />
Vieles von dem, was wir MentorInnen der<br />
<strong>Fair</strong>-Handels-Beratung <strong>in</strong> den vergangenen<br />
beiden Jahren begonnen haben, zeigt Erfolge.<br />
Mit den regelmäßig <strong>in</strong> den vier Regionen statt-<br />
f<strong>in</strong>denden Regionaltreffen konnten alle Welt-<br />
läden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e regionale Vernetzung e<strong>in</strong>gebun-<br />
den werden.<br />
Die Treffen werden je nach Bedarf für Fortbildungse<strong>in</strong>heiten<br />
mit ReferentInnen oder für den<br />
<strong>in</strong>tensiven Austausch untere<strong>in</strong>ander genutzt. Sie<br />
schaffen Synergieeffekte und neue Motivation<br />
für die WeltladenmitarbeiterInnen. Zum ersten<br />
Mal konnte <strong>in</strong> diesem Jahr e<strong>in</strong> Landestreffen<br />
der Weltläden und Aktionsgruppen stattf<strong>in</strong>den.<br />
Damit ist e<strong>in</strong> wichtiger Punkt gesetzt für<br />
die Schaffung e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Identität der<br />
Weltläden im Land. Da <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz ke<strong>in</strong><br />
Regionales <strong>Fair</strong>-Handelszentrum existiert, ist<br />
die <strong>ELAN</strong> <strong>Fair</strong>-Handels-Beratung zu e<strong>in</strong>er wichtigen<br />
Kontaktstelle für Interessierte zu Fragen<br />
des <strong>Fair</strong>en Handels geworden.<br />
Landtagspräsident Mertes (4. von l<strong>in</strong>ks) und Sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> Dreyer (5. von l<strong>in</strong>ks) halfen bei der<br />
Verteilung der <strong>Fair</strong>en Frühstückspakete (Foto Achim Dührkoop)<br />
Wir konnten den Weltläden <strong>in</strong> 2008 e<strong>in</strong> breites<br />
Fortbildungsangebot bieten: E<strong>in</strong>führungssem<strong>in</strong>are<br />
zum Weltladentag, Sem<strong>in</strong>are zur Ladendekoration<br />
und zum Vere<strong>in</strong>srecht, Informationsveranstaltungen<br />
mit EL Puente und zum „E<strong>in</strong>e<br />
-Welt-Kiosk“ wurden gut besucht. Zahlreiche<br />
WeltladenmitarbeiterInnen nahmen auch am<br />
Diskussionsabend zur Zukunft der Weltläden<br />
teil. Dabei wurde die Fragestellung des Weltladen-Dachverbands<br />
an se<strong>in</strong>e Mitglieder aufgegriffen,<br />
wie Weltläden <strong>in</strong> Zukunft aufgestellt<br />
se<strong>in</strong> sollten, um sich neben Discountern mit<br />
<strong>Fair</strong>-Trade-Angebot profilieren zu können. Unser<br />
Angebot zum „Grundkurs Weltladen“ wurde<br />
noch eher zaghaft genutzt. Mehrere kle<strong>in</strong>e<br />
Schulungse<strong>in</strong>heiten konnten im Rahmen von<br />
Ladenbesuchen realisiert werden. Da wir diese<br />
Fortbildungsmöglichkeit für s<strong>in</strong>nvoll und wichtig<br />
halten, möchten wir im kommenden Jahr<br />
<strong>in</strong> jeder Region Sem<strong>in</strong>are zu Grundkurs-Themen<br />
anbieten.<br />
Die meist ehrenamtlich arbeitenden MitarbeiterInnen<br />
der Läden äußerten sich sehr positiv<br />
zur <strong>Fair</strong>-Handels-Beratung. Sie sehen sich <strong>in</strong><br />
an alle rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Landtagsabgeordneten.<br />
Dank der Unterstützung aller Beteiligten rückte<br />
die Aktion „Doppelt gut! Bio im <strong>Fair</strong>en Handel“<br />
fair gehandelte Bio-Produkte stärker <strong>in</strong>s<br />
öffentliche und politische Bewusstse<strong>in</strong>. Damit<br />
setzte die <strong>Fair</strong>e Woche erstmals bundesweit<br />
über alle Parteigrenzen h<strong>in</strong>weg e<strong>in</strong> Zeichen<br />
für den <strong>Fair</strong>en Handel. Das macht Mut für e<strong>in</strong><br />
Engagement auch im Jahr 2009. Dann wird<br />
die <strong>Fair</strong>e Woche vom 14. bis 27.9.2009 mit<br />
dem thematischen Schwerpunkt „<strong>Fair</strong>er Handel<br />
schafft Zukunft“ stattf<strong>in</strong>den, hoffentlich<br />
erneut auch im Landtag <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z! •<br />
ihrer Arbeit unterstützt und um Kenntnisse erweitert.<br />
Immer wieder werden die Vorteile der<br />
persönlichen Beratung betont, durch welche die<br />
<strong>in</strong>dividuelle Entwicklung der Läden gefördert<br />
und die Professionalität gesteigert wird.<br />
So hat sich die <strong>Fair</strong>-Handels-Beratung für 2009<br />
ehrgeizige Ziele gesteckt: Die Vernetzung soll<br />
ausgeweitet werden: Insbesondere sollen neben<br />
den Weltläden auch die Aktionsgruppen<br />
die Möglichkeit der Beratung erhalten. Es gibt<br />
im Land ca. 200 <strong>Fair</strong>-Handels-Aktionsgruppen.<br />
Von diesen s<strong>in</strong>d nur teilweise Kontaktadressen<br />
bekannt. Daher wären wir dankbar, wenn uns<br />
die Weltläden an dieser Stelle unterstützen würden!<br />
Für die Weltläden besteht selbstverständlich<br />
weiterh<strong>in</strong> das Angebot der Unterstützung<br />
bei <strong>in</strong>haltlichen, organisatorischen und wirtschaftlichen<br />
Fragen und Problemen. Das Angebot<br />
soll ausgeweitet und sich weiterh<strong>in</strong> an den<br />
Bedürfnissen der Läden orientieren. •<br />
Das nächste Landestreffen wird am 6. Juni<br />
2009 <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z stattf<strong>in</strong>den – bitte den Term<strong>in</strong><br />
vormerken! Die weiteren Sem<strong>in</strong>ar- und Fortbildungsterm<strong>in</strong>e<br />
der <strong>Fair</strong>-Handels-Beratung<br />
werden demnächst auf der <strong>ELAN</strong>-Homepage<br />
veröffentlicht.
6 <strong>ELAN</strong>-Rundbrief 2/2008 Neue <strong>ELAN</strong>-Mitglieder<br />
Aktivitäten von <strong>ELAN</strong>-Mitgliedern <strong>ELAN</strong>-Rundbrief 2/2008 2/2005 7<br />
Steckbrief:<br />
E<strong>in</strong>e-Welt-Gruppe e.V. Altenkirchen<br />
Vorgeschichte<br />
Lange bevor die „E<strong>in</strong>e-Welt-Gruppe e.V.“ entstand<br />
waren der „Freundeskreis Chotanagpur“,<br />
der „Aktionskreis E<strong>in</strong>e Welt-Handel e.V. Ste<strong>in</strong>ebach“<br />
und e<strong>in</strong>zelne Menschen im Westerwald<br />
aktiv. Ihre Bildungsarbeit und ihre jahrelange<br />
Standarbeit mit fair gehandelten Produkten<br />
legten den Grundste<strong>in</strong> für die Arbeit <strong>in</strong><br />
Altenkirchen.<br />
Beg<strong>in</strong>n<br />
1995 war es dann so weit. 15 Engagierte gründeten<br />
den Vere<strong>in</strong> und richteten mit der Rückendeckung<br />
des evangelischen Kirchenkreises, e<strong>in</strong>iger<br />
Geme<strong>in</strong>den und vielen E<strong>in</strong>zelspendern e<strong>in</strong>en<br />
kle<strong>in</strong>en Weltladen am Marktplatz e<strong>in</strong>. Der Laden<br />
konnte von Anfang an kostendeckend arbeiten,<br />
obwohl die Belastungen hoch s<strong>in</strong>d. Dies<br />
überraschte alle, da Altenkirchen mit circa 8000<br />
E<strong>in</strong>wohnern e<strong>in</strong>e sehr kle<strong>in</strong>e Stadt ist.<br />
Entwicklung<br />
Nach sechs Jahren zog der Weltladen <strong>in</strong> die<br />
Fußgängerzone um. Dies führte zu e<strong>in</strong>er noch<br />
Jetzt Mitglied werden bei <strong>ELAN</strong> e.V.<br />
Seit diesem Jahr können auch E<strong>in</strong>zelpersonen<br />
von der Vernetzungsarbeit des Entwicklungspolitischen<br />
Landesnetzwerkes Rhe<strong>in</strong>land-<br />
Pfalz profitieren.<br />
Als persönliches Fördermitglied können<br />
Sie Beziehungen zu entwicklungspolitisch<br />
engagierten Gruppierungen knüpfen und die<br />
<strong>ELAN</strong>-Infrastruktur nutzen: Neben den Medien<br />
An das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (<strong>ELAN</strong> e.V.), Frauenlobstr. 15–19, 55118 Ma<strong>in</strong>z<br />
Name<br />
Adresse<br />
Telefon<br />
Organisation vertreten durch:<br />
Name<br />
Adresse<br />
Telefon Fax<br />
E-Mail<br />
Datum Unterschrift<br />
stärkeren Wahrnehmung, so dass viele neue<br />
Kunden gewonnen wurden.<br />
Die Arbeit wird begleitet von der Bildungsarbeit<br />
<strong>in</strong> Schulen, Jugendgruppen, Geme<strong>in</strong>den<br />
und Vere<strong>in</strong>en. Dies führte dazu, dass mittlerweile<br />
punktuelle Standarbeit <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />
selbstverständlich geworden ist. In vier Schulen<br />
wurde die „Aktion Pausenbanane“ <strong>in</strong>itiiert:<br />
Die Schüler können jetzt <strong>in</strong> ihrer Pause Bananen<br />
aus <strong>Fair</strong>em Handel kaufen.<br />
Informationsveranstaltungen und Aktionen<br />
werden <strong>in</strong> der Regel <strong>in</strong> Kooperation durchgeführt<br />
– zum Beispiel mit der Ev. Landjugendakademie<br />
Altenkirchen, dem Haus Felsenkeller,<br />
dem Landfrauenvere<strong>in</strong> oder den Kirchengeme<strong>in</strong>den.<br />
Ebenso wird die Zusammenarbeit mit regionalen<br />
Anbietern aus dem alternativen Anbau<br />
gesucht.<br />
Aktuell<br />
E<strong>in</strong> Team von ca. 25 Personen im Weltladen<br />
und 50 Vere<strong>in</strong>smitgliedern tragen heute die<br />
Arbeit. Sie geschieht ausschließlich ehrenamtlich.<br />
•<br />
Rundbrief und Homepage können auch Weiterbildungsangebote<br />
und Beratungen durch<br />
die Geschäftsstelle angefragt werden.<br />
Auch Organisationen können als beratende<br />
Fördermitglieder tätig werden. So können<br />
beispielsweise Stiftungen die Vorteile<br />
von <strong>ELAN</strong> nutzen, ohne wahlberechtigtes<br />
Mitglied zu se<strong>in</strong>.<br />
Ich/wir <strong>in</strong>teressiere(n) mich (uns) für e<strong>in</strong>e Aufnahme <strong>in</strong> den Vere<strong>in</strong><br />
Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (<strong>ELAN</strong> e.V.) als<br />
ordentliches Mitglied (Organisation)<br />
assoziiertes Mitglied (Organisation mit beratender und fördernder Funktion)<br />
persönliches Fördermitglied (E<strong>in</strong>zelmitgliedschaft)<br />
Neue <strong>ELAN</strong>-Mitglieder im Jahr 2008 s<strong>in</strong>d<br />
des Weiteren die Evangelische Kirche <strong>in</strong><br />
Hessen und Nassau sowie der Missionarisch<br />
Ökumenische Dienst der Evangelischen<br />
Kirche <strong>in</strong> der Pfalz. Beide Organisationen<br />
werden sich im nächsten<br />
Rundbrief vorstellen•<br />
He<strong>in</strong>rich Böll Stiftung Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
wird Fördermitglied<br />
Die He<strong>in</strong>rich Böll Stiftung Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
(HBS-RLP) ist die grünen-nahe Stiftung für<br />
politische Bildung im Land mit Sitz <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z.<br />
Sie hat sich seit ihrer Gründung 1987 stetig<br />
entwickelt.<br />
Ziel der Aktivitäten ist es, die <strong>in</strong>dividuelle Urteilskraft<br />
der Menschen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er lebbaren<br />
Demokratie zu stärken. Damit möchte die Landesstiftung<br />
zu e<strong>in</strong>em gesellschaftlichen Wandel<br />
beitragen, der sowohl soziale Gerechtigkeit fördert,<br />
als auch künftigen Generationen Chancen<br />
auf e<strong>in</strong>e (er)lebenswerte Umwelt erhält.<br />
Die Maßnahmen wie Vorträge, Workshops, Ausstellungen<br />
sollen die Menschen <strong>in</strong>formieren und<br />
zur weiteren Beschäftigung motivieren. Insbesondere<br />
für MultiplikatorInnen werden auch<br />
Projekte angeboten, die sie für die weitere Arbeit<br />
qualifizieren.<br />
Um als kle<strong>in</strong>e Organisation mit wenig Ressourcen<br />
möglichst effektiv zu arbeiten, verfolgt die<br />
Stiftung hauptsächlich drei Strategien:<br />
1. Kooperation mit PartnerInnen <strong>in</strong>sbesondere<br />
mit Mitglieds<strong>in</strong>itiativen an vielen Orten<br />
im Land, z.B. 2008 e<strong>in</strong>e 5-teilige Reihe zur<br />
Friedenspolitik.<br />
2. E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>in</strong> Netzwerke, z.B. <strong>ELAN</strong>, BUND, Böll-<br />
Stiftungsverbund, Bündnis für Vielfalt.<br />
3. Schwerpunktbildung – Migrationspolitik,<br />
Geschlechterdemokratie, Umweltbildung<br />
und Sozialpolitik.<br />
So gel<strong>in</strong>gt es, jährlich über 100 E<strong>in</strong>zelveranstaltungen<br />
mit e<strong>in</strong>em breiten <strong>in</strong>haltlichen<br />
Programm durchzuführen. Auf der Homepage<br />
dokumentieren wir die geplanten und realisierten<br />
Projekte•<br />
M<strong>in</strong>isterpräsidentenbeschluss<br />
zur Entwicklungszusammenar<br />
beit der Länder<br />
Die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der E<strong>in</strong>e-Welt Landesnetzwerke<br />
<strong>in</strong> Deutschland e.V. (agl) als Dachverband<br />
der 16 E<strong>in</strong>e-Welt-Landesnetzwerke begrüßt,<br />
dass nach dem entwicklungspolitischen<br />
Kahlschlag der letzten Jahre <strong>in</strong> den Ländern<br />
mit dem neuen Beschluss das Thema E<strong>in</strong>e Welt<br />
wieder auf der Tagesordnung der M<strong>in</strong>isterpräsidenten<br />
der Bundesländer steht•<br />
Der Beschluss kann von der <strong>ELAN</strong>-Homepage heruntergeladen<br />
werden.<br />
Mitgliederversammlung<br />
des Ökumenischen<br />
Netzes Rhe<strong>in</strong> Mosel Saar<br />
2008<br />
von Dr. Sab<strong>in</strong>e Ferenschild<br />
Ende November trafen sich die Mitglieder des<br />
Ökumenischen Netzes Rhe<strong>in</strong> Mosel Saar e.V.<br />
zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung <strong>in</strong><br />
Polch.<br />
Die Versammlung verabschiedete das <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
e<strong>in</strong>jährigen Diskussionsprozess entwickelte Papier<br />
„Überlegungen zu Flucht und Migration“,<br />
das sich mit der Realität von Flüchtl<strong>in</strong>gen und<br />
MigrantInnen <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb der Grenzen<br />
Europas ause<strong>in</strong>andersetzt.<br />
Die Netzmitglieder diskutierten außerdem<br />
den u.a. von Kairos Europa vorgelegten Aufruf<br />
„Frieden mit dem Kapital? E<strong>in</strong> Aufruf wider<br />
die Anpassung der Evangelischen Kirche an<br />
die Macht der Wirtschaft“, der bei der jüngsten<br />
EKD-Synode für e<strong>in</strong>igen Wirbel gesorgt hatte.<br />
Der Aufruf fordert die EKD auf, die vor e<strong>in</strong>igen<br />
Monaten vorgelegte Denkschrift „Unternehmerisches<br />
Handeln <strong>in</strong> evangelischer Perspektive“<br />
zu widerrufen.<br />
Das Netz hat sich <strong>in</strong> den letzten Jahren <strong>in</strong>tensiv<br />
mit dem Bekenntnisprozess der Kirchen angesichts<br />
der tödlichen Folgen der Globalisierung<br />
(processus confessionis) ause<strong>in</strong>andergesetzt<br />
und mit dem Papier „Das Ganze verändern“ e<strong>in</strong>en<br />
Diskussionsbeitrag zu diesem Prozess geleistet.<br />
Die EKD-Denkschrift verhält sich zwar<br />
nicht explizit zu diesem Prozess, kann aber, so<br />
e<strong>in</strong>e Teilnehmer<strong>in</strong> der Mitgliederversammlung,<br />
als Kampfansage an den processus confessionis<br />
verstanden werden.<br />
Der Aufruf von Kairos Europa wurde nach e<strong>in</strong>er<br />
kurzen Diskussion e<strong>in</strong>stimmig unterstützt.•<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.oekumenisches-netz.de<br />
Neues von der MALI-Hilfe e.V.<br />
Hungermarsch<br />
Am 22. März 2009 f<strong>in</strong>det der 21. Hungermarsch<br />
<strong>in</strong> der Hunsrück-Moselregion statt. Unter dem<br />
Leitgedanken „Geme<strong>in</strong>sam Wege suchen“ beg<strong>in</strong>nt<br />
der Hungermarsch mit e<strong>in</strong>em Ökumenischen<br />
Gottesdienst <strong>in</strong> Wederath, führt über<br />
Gonzerath und He<strong>in</strong>zerath und endet <strong>in</strong> Rapperath.<br />
Die Strecke beträgt 12 km. Gewandert<br />
Voll Gut – Mach mit!<br />
Geme<strong>in</strong>sam für die E<strong>in</strong>e Welt<br />
von Sab<strong>in</strong>e Jung<br />
„Voll gut – mach mit!“ lautet die Kampagne<br />
der Evangelischen Jugend der Pfalz zum<br />
50. Geburtstag von „Brot für die Welt“, die am<br />
1. Advent eröffnet wurde.<br />
Die Jugendlichen wollen mit ihrer Aktion das<br />
Spaß mit dem E<strong>in</strong>e-Welt-Sparschwe<strong>in</strong>. (Foto: Ingo Schenk)<br />
evangelische Hilfswerk bei se<strong>in</strong>em Engagement<br />
gegen weltweite Ungerechtigkeiten stärken. Denn<br />
aufgrund der Verteilung der Güter dieser Welt<br />
leben <strong>in</strong> den westlichen Ländern immer mehr<br />
Menschen unterhalb der Armutsgrenze. Alle<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> Deutschland s<strong>in</strong>d 20 Prozent aller K<strong>in</strong>der<br />
und Jugendlichen arm. In den sogenannten<br />
Entwicklungsländern kämpfen über e<strong>in</strong>e Milliarde<br />
Menschen um ihr tägliches Überleben.<br />
Auch hier s<strong>in</strong>d besonders K<strong>in</strong>der und Jugendliche<br />
betroffen.<br />
Die 18-jährige Laura Eder engagiert sich seit<br />
ihrer Konfirmation bei der Evangelischen Jugend.<br />
Auch für die Aktion „Brot für die Welt“<br />
war sie schon unterwegs. 2007 fuhr sie mit dem<br />
Rad und anderen Aktiven geme<strong>in</strong>sam zum Kirchentag<br />
nach Köln. Der Erlös kam e<strong>in</strong>em Jugendprojekt<br />
von „Brot für die Welt“ zugute.<br />
Jetzt ist sie wieder mit von der Partie. Für die<br />
Jugendliche ist klar, dass sie sich <strong>in</strong> der neuen<br />
Kampagne der Evangelischen Jugend aktiv<br />
wird für mediz<strong>in</strong>ische<br />
Projekte <strong>in</strong> der Region<br />
Nioro du Sahel <strong>in</strong> Mali.<br />
www.hungermarsch.<strong>in</strong>fo<br />
Mali-Haus <strong>in</strong> Longkamp eröffnet<br />
Im Beise<strong>in</strong> des malischen Innenm<strong>in</strong>isters Kafougouna<br />
Koné, des Vertreters der malischen<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen will: „In Zusammenarbeit mit Brot<br />
für die Welt wollen wir Ursachen von Armut<br />
aufdecken, Unrecht benennen und <strong>in</strong> zahlreichen<br />
Aktionen Geld für e<strong>in</strong> Aidsprojekt <strong>in</strong> Südafrika<br />
sammeln.“<br />
Unterstützt wird die „Aids Foundation South<br />
Africa“ (AFSA), e<strong>in</strong>e Partnerorganisation von<br />
„Brot für die Welt“. „AFSA kümmert sich um<br />
annähernd 660 000 Waisenk<strong>in</strong>der, deren Eltern<br />
an Aids gestorben s<strong>in</strong>d“, erklärte Michael Borger.<br />
Der Referent für Internationale Jugendarbeit<br />
im pfälzischen Landesjugendpfarramt war<br />
Ideengeber für die Kampagne und koord<strong>in</strong>iert<br />
sie. Bei „voll gut – mach mit!“ kann jeder mitmachen.<br />
Jede noch so kle<strong>in</strong>e Tat ist hilfreich<br />
und jeder Cent nützt.<br />
„Brot für die Welt“ setzt sich seit 1959 für<br />
Menschen <strong>in</strong> Afrika, Asien und Late<strong>in</strong>amerika<br />
e<strong>in</strong>. In 1200 Projekten leistet das Hilfswerk<br />
der deutschen evangelischen Kirchen Hilfe zur<br />
Selbsthilfe. So ermöglichte es seit Beg<strong>in</strong>n der<br />
Aktion Tausenden von Menschen e<strong>in</strong> Leben<br />
<strong>in</strong> Würde. •<br />
Kontakt: Landesjugendpfarramt der<br />
Evangelischen Kirche der Pfalz, Michael Borger,<br />
Tel: 0631/3642028.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.voll-gut-mach-mit.de<br />
Botschaft <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> und zahlreichen Vertretern<br />
aller politischen Ebenen wurde das Mali-Haus<br />
im August eröffnet. In dem kle<strong>in</strong>en Museum<br />
wird das Land Mali und se<strong>in</strong>e Menschen sowie<br />
die Arbeit der Mali-Hilfe dargestellt. •<br />
Besuch des Mali-Haus nach Absprache:<br />
Tel.06531/6501 oder malihilfe@web.de<br />
www.mali-hilfe.de
8 <strong>ELAN</strong>-Rundbrief 2/2008 Und sonst?<br />
Kooperationsveranstaltungen mit<br />
<strong>ELAN</strong> im Rahmen des „Capacity<br />
Build<strong>in</strong>g Program“<br />
Sem<strong>in</strong>are, Informationsveranstaltungen von<br />
Weltläden oder e<strong>in</strong>e Afrikanische Nacht <strong>in</strong><br />
Worms: die 13 Kooperationen im Rahmen des<br />
„Capacity Build<strong>in</strong>g Program“, welches vom<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Wirtschaftliche Zusam-<br />
menarbeit und Entwicklung bezuschusst wird,<br />
waren erneut vielfältig und <strong>in</strong>formativ.<br />
Auch nächstes Jahr können wieder Workshops,<br />
Sem<strong>in</strong>are oder Diskussionsabende <strong>in</strong> Kooperation<br />
mit <strong>ELAN</strong> e.V. realisiert werden: die Projekte<br />
werden mit bis zu 500 EUR bezuschusst.<br />
Ab sofort können Nichtregierungsorganisationen<br />
im Land Kooperationsvorschläge für 2009<br />
e<strong>in</strong>reichen. •<br />
Info: Nora Trietsch, Geschäftsstelle <strong>ELAN</strong><br />
„<strong>Fair</strong> oder nicht <strong>Fair</strong>?“ Neue Studie<br />
zu Standards und Siegeln<br />
E<strong>in</strong>e neue Studie des Forums <strong>Fair</strong>er Handel<br />
zeigt auf, welche Produkte den <strong>in</strong>ternational<br />
anerkannten Kriterien des <strong>Fair</strong>en Handels ent-<br />
sprechen.<br />
<strong>Fair</strong> gehandelte Produkte s<strong>in</strong>d derzeit <strong>in</strong> aller<br />
Munde. Doch wie können die Verbraucher die<br />
zahlreichen Siegel und Standards e<strong>in</strong>ordnen?<br />
Jetzt hat das Forum <strong>Fair</strong>er Handel das <strong>in</strong>ternational<br />
anerkannte <strong>Fair</strong>trade-Siegel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Studie<br />
mit drei anderen „nachhaltigen“ Ansätzen<br />
vergleichen lassen: mit dem brancheneigenen<br />
Verhaltenskodex der Kaffeewirtschaft 4C, dem<br />
Umweltmanagementsystem Ra<strong>in</strong>forest Alliance<br />
und dem „Hand <strong>in</strong> Hand“-Zeichen des Bio-Anbieters<br />
Rapunzel.<br />
Das Ergebnis der Studie überrascht: Die <strong>in</strong>ternational<br />
anerkannten Kriterien des <strong>Fair</strong>en Handels<br />
werden von ke<strong>in</strong>em der drei untersuchten<br />
Ansätze berücksichtigt. •<br />
Die Studie „<strong>Fair</strong> oder nicht <strong>Fair</strong>?“ sowie<br />
Informationsmaterial gibt es unter:<br />
www.forum-fairer-handel.de<br />
Südw<strong>in</strong>d-Analyse der F<strong>in</strong>anzkrise<br />
Die von dem Zusammenbruch des US-amerika-<br />
nischen Immobilienmarkts ausgehende welt-<br />
weite F<strong>in</strong>anzkrise hat staatliche E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong><br />
bisher nicht gekannter Größenordnung er-<br />
zwungen, um notleidenden Banken das Über-<br />
leben zu ermöglichen.<br />
Aber die F<strong>in</strong>anzmarktkrise darf nicht als Bankenkrise<br />
verstanden werden. Sie ist vielmehr<br />
das Symptom e<strong>in</strong>er umfassenden Systemkrise<br />
des weltweit geltenden Wirtschafts- und F<strong>in</strong>anzsystems,<br />
das das Streben nach Gew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> den<br />
Vordergrund rückt und dabei das Wohlergehen<br />
der Menschen und der Umwelt vergisst.<br />
Dabei werden die F<strong>in</strong>anzmarktkrise und der sie<br />
begleitende <strong>in</strong>ternationale wirtschaftliche Abschwung<br />
schwerwiegende Folgen für die Menschen<br />
<strong>in</strong> Entwicklungs- und Schwellenländern,<br />
aber auch für die Bevölkerung <strong>in</strong> den Industrieländern<br />
haben. Die Hilfe darf sich nicht nur<br />
Global Marshall Plan Initiative <strong>in</strong><br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
Die SPD-Fraktion hat e<strong>in</strong>en Antrag im Landtag<br />
zur Umsetzung der Millenniumsziele der Vere<strong>in</strong>ten<br />
Nationen e<strong>in</strong>gebracht. Als Instrument<br />
zur Umsetzung soll die Global Marshall Plan<br />
Initiative dienen. Ziel ist es, e<strong>in</strong>en Beitrag zu<br />
e<strong>in</strong>er weltweiten ökosozialen Marktwirtschaft<br />
zu leisten. •<br />
L<strong>in</strong>ks:<br />
www.spdfraktion-rlp.de (Aktuelles)<br />
www.attac.at/uploads/media/GMP_<br />
Position_von_Attac_04.pdf<br />
Literatur:<br />
Radermacher, Beyers: Welt mit Zukunft – Überleben<br />
im 21. Jahrhundert. Der Global Marshall<br />
Plan als Zukunftsoption. Hamburg, Murmann-<br />
Verlag, 2007.<br />
Projektstart 2009: Aids – e<strong>in</strong> Fall<br />
für weltweite Solidarität<br />
MultiplikatorInnen<br />
gestalten an<br />
Ihrer Schule e<strong>in</strong>en<br />
Projekttag zum Thema HIV/Aids mit besonderem<br />
Augenmerk auf den Süden und Osten der<br />
Welt. Zum Projektstart 2009 s<strong>in</strong>d bei <strong>ELAN</strong> Bildungsbauste<strong>in</strong>e<br />
zum Thema erhältlich. •<br />
Anfragen nach Projekttagen und Materialien an<br />
die Geschäftsstelle.<br />
IMPRESSUM<br />
auf die Banken beschränken, sondern sie muss<br />
auch den Armen <strong>in</strong> den Entwicklungsländern<br />
zur Verfügung stehen, die <strong>in</strong>direkt von der Krise<br />
betroffen s<strong>in</strong>d.<br />
Um e<strong>in</strong>e nachhaltige Stabilisierung des Sektors<br />
zu erreichen, muss die Bankenrettung durch<br />
tiefgreifende Reformen auf den F<strong>in</strong>anzmärkten<br />
ergänzt werden. Das SÜDWIND-Institut hat<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Analyse der F<strong>in</strong>anzkrise Verantwortliche,<br />
Gew<strong>in</strong>ner und Verlierer benannt und fordert<br />
e<strong>in</strong>e grundlegende Reform des <strong>in</strong>ternationalen<br />
F<strong>in</strong>anzsystems und die Schaffung e<strong>in</strong>er<br />
stabilen F<strong>in</strong>anzarchitektur. Die Interessen der<br />
Armen <strong>in</strong> den Entwicklungsländern und die<br />
Unterstützung des Kampfes gegen die Armut<br />
müssen die zentralen Aufgaben e<strong>in</strong>er solchen<br />
F<strong>in</strong>anzarchitektur se<strong>in</strong>. Bei allen Maßnahmen<br />
muss die Frage im Mittelpunkt stehen, wie der<br />
Markt wieder <strong>in</strong> den Dienst der Menschen gestellt<br />
werden kann. •<br />
www.suedw<strong>in</strong>d-<strong>in</strong>stitut.de/downloads/2008-<br />
11-10_SW-Analyse-zur-F<strong>in</strong>anzkrise.pdf<br />
Malaria-Aktionstage 2009:<br />
„STOP Malaria NOW!”<br />
Action medeor bietet <strong>in</strong> Kooperation mit dem<br />
E<strong>in</strong>e Welt Netz NRW Aktionstage für E<strong>in</strong>e Welt<br />
Feste, Festivals, große Kongresse oder Messen<br />
zum Thema Malaria an.<br />
Jedes Jahr sterben bis zu 3 Millionen Menschen<br />
an Malaria, 90% davon <strong>in</strong> Afrika südlich der<br />
Sahara. Die afrikanisch-europäische Kampagne<br />
„Stop Malaria Now!“ möchte die Öffentlichkeit<br />
für das Thema Malaria sensibilisieren und<br />
mobilisieren.<br />
E<strong>in</strong> Aktionstag mit dem E<strong>in</strong>e Welt Mobil br<strong>in</strong>gt<br />
das Thema K<strong>in</strong>dern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />
näher. Es entstehen ke<strong>in</strong>e Kosten, aber<br />
E<strong>in</strong>satzort, Auf- und Abbauhilfen sowie Werbung<br />
müssen selbst organisiert werden. •<br />
susanne.nielaender@e<strong>in</strong>e-welt-netz-nrw.de<br />
Regionalkonferenz West<br />
Die Dokumentation der zweiten Regionalkonferenz<br />
West zur Entwicklungspolitik (5. und 6.<br />
Juni 2008 <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z) ist fertiggestellt und kann<br />
von den <strong>ELAN</strong>-Mitgliedern als PDF-Datei angefordert<br />
werden. •<br />
Die 3. Regionalkonferenz West der Länder<br />
Hessen, NRW, RLP und dem Saarland f<strong>in</strong>det <strong>in</strong><br />
Frankfurt statt vom 25.–26. 6. 2009. Interessenten<br />
wenden sich bitte an Barbara Mittler,<br />
<strong>ELAN</strong> Geschäftsstelle<br />
Herausgeber: Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz <strong>ELAN</strong> e.V., Frauenlobstr. 15–19, 55118 Ma<strong>in</strong>z<br />
Tel. 0 61 31/972 08 -67, Fax: 0 61 31/972 08 - 69<br />
<strong>in</strong>fo@elan-rlp.de, www.elan-rlp.de<br />
Redaktion: Barbara Mittler, Nora Trietsch<br />
Layout: www.das-gestaltungsbuero.de<br />
Druck: Knotenpunkt, Buch<br />
Auflage: 1000, Dezember 2008<br />
Gefördert von der Landesregierung Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und<br />
den Kirchen des Landes