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Gemeindebrief Jun-Jul 2011 - Zionsgemeinde

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Monatsspr uch <strong>Jun</strong> i <strong>2011</strong><br />

Einer teilt reichlich aus und hat immer mehr;<br />

ein andrer kargt, wo er nicht soll, und wird doch ärmer. Sprüche 11,24<br />

Das Buch der Sprüche im Alten Testament ist eine Sammlung von Lebensweisheiten,<br />

die sich durch Generationen hindurch als lebensnahe Beobachtungen erwiesen haben.<br />

So werden sie bis auf den heutigen Tag weitertradiert, und manchmal staunt man darüber,<br />

wie aktuell diese Lebensweisheiten sind. Menschen haben eben immer wieder<br />

mit den gleichen Fragen zu kämpfen. Eine dieser Lebensweisheiten ist der Monatsspruch<br />

für den Monat <strong>Jun</strong>i. Dieser Spruch trifft auch heute noch einen neuralgischen<br />

Punkt. Wir leben in einer Zeit, in der, wie der Psychoanalytiker Erich Fromme es ausgedrückt<br />

hat, das Haben vor dem Sein steht. Menschen definieren sich heutzutage<br />

gerne über das, was sie haben, und weniger über das, was sie sind. „Man ist eben, was<br />

man hat“, das ist die landläufige gesellschaftliche Meinung. Das hat ganz sicherlich<br />

sehr unterschiedliche Wurzeln, wie z.B. den Individualismus oder<br />

auch die nie enden wollende Flut von Konsumgütern…<br />

Dazu kommt, dass die Werbung uns einreden möchte, dass „Geiz<br />

geil“ ist und uns dadurch verführt, immer mehr zu konsumieren<br />

und darin gar nicht geizig zu sein.<br />

Langsam merken wir natürlich, dass wir mit dieser Einstellung am eigenen Ast sägen.<br />

Denn wer billig einkaufen will, der drückt die Preise, und diejenigen, die produzieren,<br />

erhalten immer weniger Lohn. Die Auswirkungen sind auch in unserem Land zu spüren:<br />

Billigjobs, von denen man mindestens 3 braucht, um überhaupt leben zu können,<br />

befristete Arbeitsverhältnisse, die schnell gekündigt werden können, Einsparung von<br />

Personal, so dass immer mehr Arbeit von immer weniger Leuten bewältigt werden<br />

muss. Und das sind nur einige daraus resultierende Sachverhalte. Die Sprüche sagen:<br />

großzügig sein, reichlich geben, vermehrt dein Hab und Gut und das nicht nur im materiellen<br />

Sinne. Dort wo Du immer nur meinst sparen zu müssen, wirst du ärmer.<br />

Vielleicht haben Sie es schon selbst erlebt. Dort, wo<br />

ich anfange, großzügig - und das hat nichts mit<br />

verschwenderisch zu tun - zu sein, werde ich merken,<br />

dass ich nicht weniger habe, sondern mehr. Dort wo<br />

andere gut leben können, kann auch ich gut leben. Da<br />

sind wir als Gesellschaft, glaube ich, noch auf einem<br />

langen Lernweg. Wer dann merkt, wie plötzlich all<br />

das, was man so heiß begehrt hat, plötzlich weg sein<br />

kann, oder auch nicht mehr gebraucht wird, der wird<br />

anders damit umgehen und eher darauf schauen, dass<br />

die Großzügigkeit dazu hilft, dass mehr Menschen das<br />

bekommen, was sie zum Leben brauchen.<br />

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