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BIKE-TEST Bericht und Bilder Jürgen Greif Dieses Idiom steht normalerweise viel mehr für eine sexuell befriedigende Tätigkeit, als dass man es für eine Überschrift zu einem Motorradtest hernehmen könnte. Trotzdem habe ich es benutzt, weil für mich Motorradfahren auch eine lebenswichtige Art der allgemei - nen Lustbefriedigung ist. Flotter Dreier bedeutet hier nämlich nur, dass BMW drei Modellvarianten im Lust-Befriedigungs-Programm hat, die für Fetzigkeit, Spaßfahren und auch für Extravaganz stehen. Jedes der drei Modelle hat von jedem etwas – mehr oder weniger. Die von mir gefahrene X Moto steht mehr für Fetzigkeit und Spaßfahren – alles andere sollen andere Motorräder machen. Gleich als ich sie von der Fa. Seitz in Ulm bekam, wurde mir die Einstellmöglichkeit des Fahrwerkes demonstriert. Sie wurde soweit heruntergelassen, dass ich einigerma ßen mit den Beinen den Boden erreichte. Vom Hof gerollt und mal losgefahren um erste Eindrücke zu sammeln. Schon in Blaustein war mir klar, die X Moto will Kurven und keine Strecken. Die Sitzposition ist beliebig einnehmbar und in der sportlichen Variante, also ganz vorne am Tank, ist die Sitzbank eher ein Holzklotz als ein weiches Sitzkissen. Nach längerer Fahrzeit spürte ich die beiden Poknochen, aber der Fahrspaß mit dieser X Moto überwog alles. Von Mähringen über Bollingen, Weidach, Lautern, Wippingen bis Blaubeuren konnte es nicht genug Kurven geben. Immer wohler fühlte ich mich und der anfängliche 4 <strong>04</strong>/07 X-Country im Lautertal Verstellrad für Hinten Flotter "Dreier" Unmut über die hohe Sitzbank war schnell vergessen. Ultraleicht und mit sehr guter Kraftentfaltung war es eine Freude mit der BMW herumzufahren. Ohne Drehzahlmesser ist das Instrumentarium ausgestattet, aber den U/ min Zeiger braucht bei dem Motorrad kein Mensch. Entweder man spürt es oder nie! Der Sound ist wegen der zu erfüllenden Abgasnormen nicht der lauteste. Dafür ist der Verbrauch bei ca. 5 Liter auf 100 Kilometer als gering einzustufen. Der Blinkerschalter – oh Fortschrittswunder bei BMW – ist der weltweit geläufigen und somit internationalen Handhabung angeglichen worden. Die Bremsen sind mit dem ABS trotz nur einer Scheibe vorne so gut eingeregelt, dass es ein Leichtes ist, diese zum Wimmern zu bringen ohne dass es blockiert. Lediglich auf der Schotterpiste von Weidach ins Lautertal kniff ich mal kurz die Pobacken zusammen – weil das ABS eben nicht so verzögern wollte, wie es dringend notwendig gewesen wäre. Dass man es abschalten kann stimmt, aber es ist zu umständlich. Laufender Motor, stehender Tacho, Licht neutral und ein langer Druck auf den Abstellhebel sind notwendig. Das sollte man tunlichst vor dem Geländeritt machen, damit die Pobacken entspannt bleiben können. Dass es keine Soziusrasten gibt, betont die sportliche fetzige Linie, die hier gefahren werden soll ebenso, wie das gesamte Auftreten der X Moto. Mit dem Motor und seinen 53 PS ist dies auch sehr schön Flotter Flieger über das ganze Drehzahlband möglich. Immer einen kräftigen Tritt in jeder Lage bis zu Tempo 150, da kommt auf der Alb eben richtige Freude auf. Je länger ich mit ihr herumfuhr umso lästiger wurden mir die Etappen zwi- Lange Schwinge schen den Kurvenstrecken und somit ist der Nutzungsbereich für diese X Moto schnell eingegrenzt: Spaß am Feierabend, am Sonntagmittag und auf der Supermotopiste. Wo immer das Motorrad herumsteht – vor dem Cafe oder beim Tanken – da Nur eine Bremsscheibe sind die Bewunderer sicher da. Immer wieder wurde ich darauf angesprochen, weil die Menschen das BMW Logo auf so einer fetzigen Maschine nicht erwartet haben. „Ist das wirklich eine BMW?“ hieß es des Öfteren. Damit ist von BMW ganz klar die Käuferschicht „ausgeguggt“ worden – junge und sportliche Leute sollen es sein. Der Nachwuchs eben und für den gibt es nichts, was es großartig zu bemängeln gäbe. Vibrationen an den Lenkerenden und ein harter Sitz, keine Heizgriffe und kein Windschild, kein Gepäcksystem und keine serienmäßigen Navicomputer am Lenker – das sind alles Sachen, die ein junger, dynamischer und sportlich orientierter BMW Fahrer nicht braucht. Das hat ja der Papa an seiner dicken BMW schon dran! Wäre nur noch der Preis von 8.700,- Euro – aber auch da hat der Papa bestimmt schon eine gute Idee! JG Etwas verbaut…
Der Boxerschmid fuhr die XChallange Zunächst gestehe ich, dass ich das Einzylinder- und Hardenduro-Fahren nicht so richtig gewohnt bin. Daher einfach mal die X-Challenge besteigen und losfahren. Dies geht dann auch recht einfach von statten. An den digitalen Nummerntacho hat man sich schnell gewöhnt und alles andere funktioniert wie bei solchen Hardcore-Enduros wie gewohnt. Wenn es pressiert rennt die X-Challen- Mäusekino ohne Drehzahlmesser ge auch so um die 170 und das Kurvenfahren geht trotz hoher Sitzposition recht flott. Der Motor läuft relativ ru- ruhig und dreht eher gleichmäßig kräftig aus. Das ideale Revier dieser Maschine ist jedoch nicht die Straße, diese dient eher als Liason zur nächsten Wertungsprüfung und eine solche habe ich mir ausgesucht. Eine ordentlich lange offizielle Schotterpiste durch den Wald mit Wellen und Kehren. Dabei zeigt sich das Fahrwerk als ein ruhig liegendes. Vor allem die hintere Federung verschluckt so ziemlich alles, egal ob Längs- oder Querspuren. Beim Kurvenfahren auf losem Schotter einfach die Sitzposition nach vorne verlagern und schon zieht die Challenge den gewünschten Radius und federt wieder einfach alles weg. Ein echtes Sportgerät also das BMW da gebaut hat! BS Der Doc fuhr die Xcountry Klein, stark, schwarz – die Xcountry ist einfach ein quirliger Paparazzi- Flitzer. Dabei ist sie mit ihrer moderaten Stehhöhe und der bequemen Sitzbank noch das “vernünftigste” der drei Modelle. Aus der tiefen Sitzposition “im” Motorrad und einem niedrigen Schwerpunkt ergibt sich ein sicheres Balancegefühl- die Xcountry rollt noch mit halber Schrittgeschwindigkeit stur geradeaus. Zusammen mit dem schmalen Lenker ist es deshalb kein Problem, “Lücken-Zumacher” vor der Ampel elegant auszukurven. Um dann den Hahn aufzumachen- (in 4,01 Sekunden auf hundert, wenn es sein müsste). Auf der Landstraße kommt sie genauso flott aus jeder Kehre heraus. Die Schräglage wird dabei durch keine Fußraste begrenzt und dank straffer Federung liegt sie absolut stabil. Auch bremsen in der Kurve wird ohne aufrichten toleriert. Weil der Motor so elastisch ist, passte meist der vierte Gang bei unserem schnellen Ritt über die Alb. Ein Drehzahlmesser zur Orientierung wäre trotzdem nicht schlecht. Auf der Schotterstraße stört naturgemäß die harte Dämpfungseinstellung und die fehlende Traktion des Straßenreifens. Aber beides ließe sich ja problemlos ändern. Fazit: Das ideale Stadtmoped und ein super Geländetourer. Alleine schon wegen der Sitzbank wäre ich damit auf 2000 Kilometer Tunesien oder Ägypten lieber unterwegs als mit der Xcross. Und ihr Frauen, aufgepasst! Dies ist d a s Motorrad für euch! Ein überragender Ersatz für die ehrwürdige SR 500, die nächstes Jahr auch schon 30 Jahre alt wird. DOC ANZEIGE <strong>04</strong>/07 5
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