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Altenpflege - Friedenshort - Intern

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Praxis:<br />

<strong>Altenpflege</strong><br />

<strong>Altenpflege</strong><br />

PROFESSIONELL PFLEGEN ??? ???<br />

weniger. Das erkrankte Gelenk produziert<br />

nicht mehr genügend Nähr- und<br />

Schmierstoffe und entzündet sich. So<br />

geht noch mehr Knorpelmasse verloren.<br />

Die Schmerzen verstärken sich, die Mobilität<br />

und Beweglichkeit der Gelenke wird<br />

immer weiter eingeschränkt.<br />

Grundsätzlich kann jedes Gelenk betroffen<br />

sein. In der nebenstehenden Übersicht<br />

finden Sie die wichtigsten Arthroseformen<br />

mit entsprechenden Fachbegriffen<br />

und Symptomen.<br />

So setzen Sie es in die Praxis um<br />

Die zunehmende Schmerzbelastung und<br />

die abnehmende Beweglichkeit reduzieren<br />

die Mobilität Ihres Pflegekunden. Um<br />

die Gelenke trotzdem möglichst beweglich<br />

zu halten, ist es wichtig, dass Sie die<br />

Beschwerden lindern und ein ausgewogenes<br />

Maß an Bewegung fördern. Folgende<br />

Maßnahmen erleichtern Ihrem<br />

Pflegekunden den Erhalt der Selbstständigkeit<br />

und Beweglichkeit:<br />

• Raten Sie Ihrem Pflegekunden zu<br />

dämpfenden Sohlen, um Stöße beim<br />

Gehen abzufedern. Hierzu eignen sich<br />

etwa Joggingschuhe oder Luftpolstersohlen.<br />

• Üben Sie das Gehen mit Hilfsmitteln.<br />

So sollte Ihr Pflegekunde etwa seinen<br />

Gehstock auf der weniger betroffenen<br />

Seite tragen und diesen immer gleichzeitig<br />

mit dem stärker betroffenen<br />

Bein auf dem Boden aufsetzen.<br />

• Stellen Sie betroffene Gelenke nur<br />

während besonders akuter Entzündungen<br />

ruhig.<br />

• Wenden Sie nichtmedikamentöse<br />

Schmerztherapien an. Hierbei gilt: Kälte<br />

bei Entzündungszeichen, ansons ten<br />

Wärme anwenden.<br />

• Achten Sie auf die Nebenwirkungen<br />

der medikamentösen Schmerztherapie,<br />

etwa die magenschädigende Wirkung<br />

von Antirheumatika.<br />

• Achten Sie darauf, dass die Schmerzmedikation<br />

so über den Tag verteilt ist,<br />

dass sie bei Belastung zuverlässig<br />

wirkt. Beispiel: Ihr Pflegekunde sollte<br />

vor dem Aufstehen morgens Schmerzmedikamente<br />

einnehmen, um den<br />

Anlaufschmerz zu mindern.<br />

• Erinnern Sie Ihren Pflegekunden an<br />

regelmäßige Positionswechsel – etwa<br />

im Sitzen.<br />

• Raten Sie Ihrem Pflegekunden mit<br />

Kox- oder Gonarthrose zu Toilettensitzerhöhungen,<br />

um das Aufstehen zu<br />

erleichtern.<br />

Die wichtigsten Arthroseformen<br />

Bezeichnung<br />

Omarthrose<br />

betroffenes<br />

Gelenk<br />

Schultergelenk<br />

Radiokarpalgelenksarthrose<br />

Rhizarthrose<br />

Bouchard-<br />

Arthrose<br />

Heberden-<br />

Arthrose<br />

Handgelenk<br />

Daumensattelgelenk<br />

Fingermittelgelenke<br />

Fingerendgelenk<br />

• Ihr Pflegekunde sollte bei neuer Kleidung<br />

darauf achten, dass er sie leicht<br />

anziehen und schließen kann.<br />

So dokumentieren Sie es<br />

Symptome<br />

Arthrose verläuft langsam und fortschreitend,<br />

d. h., Ihr Pflegekunde kann sie<br />

auch im Lauf Ihres Pflegeauftrags entwickeln.<br />

Dieser Prozess lässt sich nur<br />

nachvollziehen, wenn Sie Ihre Beobachtungen<br />

im Pflegebericht dokumentieren.<br />

Mit diesen 3 Tipps halten Sie die wichtigsten<br />

Kriterien fest:<br />

1. Tipp: Hören Sie hin<br />

Fallen Ihnen Knacken, Knarren oder Reibegeräusche<br />

im Gelenk während der Pflege<br />

auf? Gibt Ihr Pflegekunde Schmerzäußerungen<br />

von sich, während er<br />

bestimmte Gelenke bewegt? Klagt er über<br />

Spannungsgefühl oder Steifigkeit in<br />

bestimmten Gelenken?<br />

Schmerzen mit Bewegungseinschränkung beim<br />

Anheben und Kreisen der Arme<br />

belastungsabhängige Schmerzen und Bewegungseinschränkung<br />

im Handgelenk<br />

Schmerzen v. a. beim Zufassen mit Gegendruck des<br />

Daumens (etwa Auswringen des Waschlappens, Drehen<br />

des Schlüssels)<br />

Schmerzen, Fehlstellung und Verformung der Fingermittelgelenke,<br />

können nicht mehr gestreckt werden<br />

Schmerzen, Fehlstellung und Verformung der Fingerendgelenke,<br />

Funktionseinschränkung, können nicht<br />

mehr gestreckt werden<br />

Koxarthrose Hüftgelenke Anlaufschmerz, Leistenschmerz, Hinken nach längeren<br />

Gehstrecken, leichtes Einknicken auf der von<br />

Arthrose betroffenen Seite, Schmerzen beim Abwärtssteigen<br />

von Stufen, Ruheschmerzen, eingeschränkte<br />

Beweglichkeit<br />

Gonarthrose Kniegelenks Anlaufschmerz, Belastungsschmerz, besonders beim<br />

Treppensteigen und Gehen auf unebenem Gelände,<br />

Schmerzen hinter der Kniescheibe nach längerem<br />

Sitzen<br />

Sprung-<br />

gelenks-<br />

Arthrose<br />

Hallux<br />

rigidus<br />

Polyarthrose<br />

Oberes /<br />

unteres<br />

Sprunggelenk<br />

Großzehengrundgelenk<br />

mehrere<br />

Gelenke<br />

Schmerzen, Schwellung, Bewegungseinschränkung<br />

Schmerzen beim Gehen, vor allem beim Abrollen, später<br />

zunehmende Versteifung des Gelenks<br />

mehrere Gelenke gleichzeitig betroffen, je nach Lokalisation<br />

(s. o.) knirschende und knackende Geräusche<br />

beim Bewegen des jeweiligen Gelenks, Empfindlichkeit<br />

gegenüber feuchtkaltem Wetter<br />

2. Tipp: Achten Sie auf sichtbare Veränderungen<br />

Hat Ihr Pflegekunde Verformungen oder<br />

Fehlstellungen der Gelenke?<br />

3. Tipp: Analysieren Sie die Bewegungsmuster<br />

Hinkt er oder neigt er zu Schonhaltungen<br />

wie etwa Beugeposition der Knie, Beugen<br />

der Fingergrundgelenke, Vermeiden von<br />

Sitzen und Aufstehen?<br />

Mein Tipp für Sie<br />

Manche Ihrer Pflegekunden haben<br />

künstliche Gelenke. Erfragen Sie möglichst<br />

genau, wie lange der Eingriff schon<br />

her ist. Die eingesetzten Prothesen halten<br />

in der Regel nur 10–15 Jahre. Oft treten<br />

Komplikationen so schleichend auf, dass<br />

Ihr Pflegekunde sie möglicherweise selbst<br />

gar nicht bemerkt, bis sie plötzlich akut<br />

werden. •<br />

2 Praxis: <strong>Altenpflege</strong> · Ausgabe 24/2013 www.ppm-exklusiv.org

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