Altenpflege - Friedenshort - Intern
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Praxis:<br />
<strong>Altenpflege</strong><br />
<strong>Altenpflege</strong><br />
AUS DEM PFLEGEALLTAG ??? ???<br />
Die große Übersicht: Alle wichtigen Formeln<br />
zu Gewicht und Ernährung in der Pflege<br />
Die Pflegefachkraft Frau May sitzt<br />
schimpfend vor dem Taschenrechner<br />
und sagt: „Wie war das<br />
noch mal? Ich weiß nicht mehr, wie man<br />
den BMI bei Pflegekunden mit Amputationen<br />
ausrechnet.“<br />
Wenn Sie bestimmte Formeln auch<br />
immer wieder nachschlagen müssen,<br />
hilft Ihnen die nebenstehende Übersicht<br />
weiter. Darin sind die wichtigsten Formeln<br />
im Bereich „Ernährung und Körpergewicht“<br />
zusammengefasst. Laminieren<br />
Sie sie, und bewahren Sie sie zusammen<br />
mit Ihrem Taschenrechner auf.<br />
Tipps zum Umgang mit den<br />
einzelnen Formeln<br />
Die Übersicht zeigt, dass Sie im Bereich<br />
Ernährung und Gewicht zahlreiche<br />
Berechnungen vornehmen können.<br />
Beachten Sie dabei folgende Tipps:<br />
1. Body-Mass-Index: Dieser sagt allein<br />
wenig darüber aus, ob Ihr Pflegekunde<br />
unterernährt ist. Es spielen auch Faktoren,<br />
wie individuelles Körpergefühl<br />
Ihres Pflegekunden oder das biographische<br />
Gewicht eine Rolle.<br />
2. Flüssigkeitsbedarf: Rechnen Sie den<br />
Flüssigkeitsbedarf nur dann aus, wenn<br />
Ihr Pflegekunde ein Risiko zur Dehydratation<br />
aufweist. Wenn Sie die Menge<br />
berechnen und in Ihrer Dokumentation<br />
als Zielgröße festlegen, müssen Sie auch<br />
nachweisen, ob und wie er sie erreicht,<br />
z. B. indem Sie ein Trinkprotokoll führen.<br />
Tipp: Wenn Ihr Pflegekunde die Menge<br />
regelmäßig unterschreitet, lassen Sie<br />
eine Mindesttrinkmenge vom Arzt<br />
festlegen.<br />
3. Kalorienbedarf: Hierfür gilt das gleiche,<br />
wie für den Flüssigkeitsbedarf.<br />
Legen Sie ihn nur für Pflegekunden mit<br />
Untergewicht oder bei gravierender<br />
Gewichtsabnahme fest. Dann ist es<br />
wichtig, die täglich aufgenommene<br />
Kalorienmenge zu protokollieren. •<br />
In den nächsten Ausgaben:<br />
• Pneumoniegefahr: So planen Sie<br />
individuell auf Ihren Pflegekunden<br />
angepasste Prophylaxen<br />
• So argumentieren Sie gekonnt<br />
beim Einsatz von Bettgittern<br />
So berechnen Sie den BMI & Co.<br />
Messwert<br />
Body-Mass-Index (BMI)<br />
zur Berechnung von<br />
Normalgewicht und<br />
Untergewicht<br />
BMI-Korrekturwerte<br />
bei Amputation<br />
Bei einer Amputation<br />
korrigieren Sie das<br />
Gewicht auf das<br />
Gewicht hin, das die<br />
Person theoretisch hätte.<br />
In der nebenstehenden<br />
Formel korrigieren<br />
Sie vor der Berechnung<br />
des BMI zuerst das<br />
Gewicht. Nach der<br />
Berechnung des<br />
Gewichts unter Berücksichtigung<br />
der Korrekturwerte<br />
rechnen Sie<br />
den BMI aus.<br />
Flüssigkeitsbedarf<br />
erhöhter Flüssigkeitsbedarf<br />
bei Fieber<br />
Kalorienbedarf für<br />
über 60-Jährige pro<br />
Tag<br />
Der Grundumsatz<br />
beschreibt die Energie,<br />
die der Körper in völliger<br />
Ruhe im Liegen<br />
dafür benötigt, die<br />
vitalen Funktionen<br />
aufrechtzuerhalten.<br />
Deshalb rechnet man<br />
zum Grundumsatz<br />
noch den Mobilitätsfaktor<br />
hinzu.<br />
Kalorienbedarf bei<br />
erwünschter Zunahme<br />
Kalorienbedarf bei<br />
gewünschter<br />
Gewichtsreduktion<br />
Formel<br />
Gewicht<br />
BMI = ----------------------<br />
Größe 2<br />
Die Angabe des Gewichtes erfolgt in Kilogramm, die Größe<br />
wird in Meter angegeben.<br />
Gewicht x 100<br />
Gewicht = ------------------------<br />
100 – Korrektur<br />
Es ergeben sich folgende Korrekturwerte:<br />
• Hand: 0,8<br />
• Unterarm: 2,2<br />
• Oberarm: 8,5<br />
• ganzer Arm: 11,5*<br />
• Fuß: 1,8<br />
• Unterschenkel: 5,3<br />
• Oberschenkel: 11,6<br />
• ganzes Bein: 18,7**<br />
*Der Korrekturwert eines ganzen Armes berechnet sich<br />
aus den einzelnen fehlenden Gliedmaßen, in dem Fall<br />
Hand + Unterarm + Oberarm.<br />
**Der Korrekturwert eines ganzen Beines berechnet sich<br />
aus den einzelnen fehlenden Gliedmaßen, in dem Fall<br />
Oberschenkel + Unterschenkel + Fuß.<br />
100 ml je kg für die ersten 10 kg Körpergewicht<br />
+ 50 ml je kg für die zweiten 10 kg Körpergewicht<br />
+ 15 ml je kg für jedes weitere kg Körpergewicht<br />
pro 1 °C über 37 °C zusätzlich 10 ml pro kg pro Tag<br />
• für Frauen:<br />
[(0,0377 x Körpergewicht in kg) + 2,75] x 239 x Mobilitätsfaktor*<br />
• für Männer:<br />
[(0,0491 x Körpergewicht in kg) + 2,46] x 239 x Mobilitätsfaktor*<br />
*Mobilitätsfaktoren:<br />
• vollständig immobile Senioren: 1,2<br />
• leichte Aktivität: 1,5<br />
• mittlere Aktivität: 1,75<br />
• schwere Aktivität: ca. 2,0<br />
Bei untergewichtigen Pflegekunden (BMI < 20) legen Sie<br />
zunächst den Kalorienbedarf des Ist-Gewichtes zugrunde.<br />
Diesen steigern Sie langsam auf den Kalorienbedarf des<br />
mittleren wünschenswerten Zielgewichtes.<br />
Bei extrem untergewichtigen Pflegekunden (BMI < 16)<br />
beginnen Sie bei 50 % der nach Ist-Gewicht berechneten<br />
Kalorienmenge, um herauszufinden, ob Ihr Pflegekunde<br />
diese Nahrungsmenge überhaupt verträgt. Anschließend<br />
steigern Sie langsam auf den Kalorienbedarf für das untere<br />
wünschenswerte Normalgewicht.<br />
Kalorienbedarf des Zielgewichtes; hierbei legen Sie den<br />
höchsten wünschenswerten BMI zugrunde.<br />
8 Praxis: <strong>Altenpflege</strong> · Ausgabe 24/2013 www.ppm-exklusiv.org