Blockkurs Lockergesteine: Bohrkernaufnahme nach DIN 4022
Blockkurs Lockergesteine: Bohrkernaufnahme nach DIN 4022
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<strong>Blockkurs</strong> <strong>Lockergesteine</strong>: <strong>Bohrkernaufnahme</strong> <strong>nach</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4022</strong><br />
<strong>nach</strong> Prinz, 1982: Abriß der Ingenieurgeologie, 419 S., Enke Verl., zur Eintragung ins<br />
Schichtenverzeichnis<br />
Beispiel für das Ausfüllen eines Schichtenverzeichnisses (angelehnt an <strong>DIN</strong> <strong>4022</strong>, <strong>nach</strong> Prinz;<br />
s.a. letzte Seite). Die fett umrahmten Felder b, g, h sollen (<strong>nach</strong>träglich) vom Bearbeiter (d.h.<br />
dem Geologen) ausgefüllt werden, der Rest vom Bohrmeister (soweit die Theorie).<br />
Büro Bohrenschnellundgut<br />
Bohrprofile<br />
<strong>nach</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4022</strong><br />
Projekt: Bohrung am Institut für Geowissenschaften Bezeichnung: C1<br />
Datum: 1.1.2011<br />
Person: fleissiges Liesschen<br />
Bis a) Benennung der Bodenart und Beimengungen Bodenklasse <strong>DIN</strong> 18300 Entnommene Proben<br />
… m<br />
unter<br />
Ansatzpunkt<br />
b) Ergänzende Bemerkung<br />
c) Beschaffenheit d) Beschaffenheit <strong>nach</strong><br />
<strong>nach</strong> Bohrgut Bohrvorgang<br />
f) Ortsübliche g) Geologische<br />
Benennung<br />
Benennung<br />
e) Farbe<br />
h) Gruppe i) Kalkgehalt<br />
Wasserführung<br />
Bohrwerkzeuge<br />
Werkzeugwechsel<br />
Kernverlust<br />
Sonstiges<br />
Art Nr Tiefe<br />
in m<br />
(Unterkante)<br />
1 2 3 4 5 6<br />
a) Mutterboden, Ton mit Gips-Kristallen, stärker organisch geprägt<br />
Bodenklasse 1<br />
0.30<br />
b) Backstein-Bruchstücke<br />
c) halbfest d) leicht zu bohren e) hellbraun<br />
f) Lehm g) Hanglehm h) OH i) +<br />
Stark aufgelockert,<br />
40 % Kernverlust<br />
Eintragungen in die einzelnen Felder des Schichtenverzeichnisses:<br />
a) Bodenart und Beimengungen:<br />
- Korngrößen (Haupt- und Nebengemengteile)<br />
- z.B. Schluff mit hohem Grobschluffanteil, schwach feinsandig: Feinsandkörner sind<br />
mit blossem Auge gerade noch erkennbar, nur Grobschluffkörner sind mit Lupe noch<br />
erkennbar<br />
- bei hohem Tongehalt glänzen frische Schnittflächen<br />
- organ. Gehalt (wichtig, da Plastizität beeinflusst wird)<br />
- auch abgekürzt, z.B.: gU, fs für Grobschluff, feinsandig, oder mSst für Mittelsandstein<br />
b) ergänzende Bemerkung:<br />
- Kornverteilung, z.B. gut sortiert<br />
- Material, z.B. mit Hellglimmerplättchen<br />
- Schichtung, z.B. mit Sandlinsen, deutlich geschichtet<br />
1<br />
Anlage<br />
Nr.:<br />
1
- Einfallen, z.B. mit ca. 30° einfallend<br />
c) Beschaffenheit <strong>nach</strong> Bohrgut<br />
- Konsistenz/Wassergehalt in bindigen Böden (>10% Silt-+Tonanteil)<br />
- breiig (Boden quillt beim Pressen in der Faust zwischen den Fingern hervor; Boden<br />
zerfließt beim Herausnehmen, Wasser steht auf dem Kern bei mehrfachem Anschlagen<br />
des Bohrstockes mit dem Hammer)<br />
- weich (Boden läßt sich leicht kneten)<br />
- steif (schwer knetbar, Bodenproben lassen sich in 3-4 mm dicke Rollen auswalzen<br />
ohne zu zerfallen, Wassergehalt höher als Ausrollgrenze)<br />
- halbfest (3-4 mm dicke Bodenproben zerfallen beim Ausrollen, w
- Zersetzungsgrad bei Torfen: N = nicht bis kaum zersetzt, Z = zersetzt<br />
- z.B. GT = Kies mit tonigem Feinkornanteil<br />
i) Kalkgehalt<br />
- kalkfrei: kein Aufbrausen 0, kalkhaltig: schwaches Aufbrausen +, stark kalkhaltig: starkes,<br />
anhaltendes Aufbrausen bei 10% iger HCl ++<br />
Spalte Bemerkungen<br />
- Spülungsverlust, Kronenwechsel, Bodenklasse (hierzu siehe weiter unten)<br />
Weitere Ergänzungen zum Schichtenverzeichnis<br />
Zu e) Farbe <strong>nach</strong> Munsell Rock Color Chart<br />
Die Tafel erlaubt über die Zuordnung einer Boden- oder Gesteinsfarbe eine <strong>nach</strong>vollziehbare<br />
Farbansprache. Hierzu gibt es unterschiedlich detaillierte Farbtafeln (besonders ausführlich<br />
die Boden-Farbtafeln), bei denen mit einer Schablone Nachbarfarben abgedeckt und so die<br />
Probenfarbe direkt mit einem Farbfeld verglichen werden kann. Dies sollte nur bei<br />
natürlichem Licht erfolgen, am besten geht dies bei etwas bewölktem Himmel, etwas weniger<br />
gut bei voller Sonneneinstrahlung. Die Farbtafel sollte möglichst nicht mit nassen Fingern<br />
angefasst werden, da die Farbfelder sich bei Feuchtigkeit unter Umständen wellen und evtl.<br />
ablösen. Auch staubige Finger bzw. aufgelegte Proben führen leider zu schnellem Altern der<br />
Pappe!<br />
Die Grundlage des Farbcodes bildet 1. der Farbkreis, der <strong>nach</strong> Farbtönen („hue“) unterteilt ist<br />
in: „R = Red, YR = Yellowred, Y = Yellow, GY = Greenyellow, G = Green, BG = Bluegreen,<br />
B = Blue, PB = Purple-blue, P = Purple, RP = Red-purple“, dabei ist ein Farbfeld noch in<br />
zwei Bereiche unterteilt, die mit dem Vorsatz 5 bzw. 10 gekennzeichnet sind; 2. die<br />
Farbsättigung („Chroma, Saturation“; 1 = gering bis 6 = hoch), 3. die Helligkeit („value,<br />
lightness“, 1 = dunkel bis 8 = hell). Zusätzlich stehen unter den Farbfeldern noch<br />
Farbbezeichnungen.<br />
Beispiel: die etwas häufiger auftretende Farbe mit Munsell Code 10YR 5/4 („moderate<br />
yellowish brown“) ist ein gelbbrauner Farbton, YR = Yellow Red, mit Helligkeit 5 (mittel)<br />
und Sättigung 4 (auch mittel). Dieser Farbton hat gegenüber der Farbe mit dem Code 5YR 5/4<br />
einen geringeren roten Anteil.<br />
3
Zu h) Gruppeneinteilung <strong>nach</strong> <strong>DIN</strong> 18 196, <strong>nach</strong> Prinz, 1982:<br />
4
Gruppeneinteilung der <strong>Lockergesteine</strong> für bautechnische Zwecke (<strong>DIN</strong> 18 196) <strong>nach</strong> Prinz,<br />
1982<br />
6
Zu Spalte 3) Bemerkungen - Bodenklassen <strong>nach</strong> <strong>DIN</strong> 18 300<br />
Beschreibung der Lösungsfestigkeit bei Erdarbeiten für die Ausschreibung und Abrechnung<br />
Bodenklasse<br />
Bezeichnung Beispiele für <strong>Lockergesteine</strong><br />
1 Oberboden (Mutterboden) • Kies-, Sand-, Schluff- und Tongemische, mit Humus<br />
2 Fließende Bodenarten • Organische Böden der Gruppen HN, HZ, F<br />
• Feinkörnige Böden sowie organische Böden und Böden<br />
mit organischen Beimengungen der Gruppen OU, OT,<br />
OH und OK, wenn sie breiige oder flüssige Konsistenz<br />
haben<br />
• Gemischtkörnige Böden mit > 15 Gew.% Schluff- oder<br />
Tonanteil der Gruppen SU, ST, GU und GT, wenn sie<br />
breiige oder flüssige Konsistenz haben<br />
3 Leicht lösbare Bodenarten • Nicht bindige bis schwachbindige Sande, Kiese, Sand-<br />
Kies-Gemische mit bis zu 15 Gew.% Schluff und Ton<br />
und höchstens 30 Gew.% Steinen von 63 mm Korngröße<br />
bis 0.01 m3 (entspr. Kugel von ca. 0.3 m Durchmesser),<br />
z.B. grobkörnige Böden der Gruppen SW, SI, SE, GW,<br />
GI, GE oder gemischtkörnige Böden der Gruppen SU,<br />
ST, GU, GT<br />
• Organische Bodenarten mit geringem Wassergehalt der<br />
Gruppen HN, z.B. Torfe, die sich im Trockenen<br />
ausheben lassen und dabei standfest bleiben<br />
4 Mittelschwer lösbare • Gemische von Sand, Kies, Schluff und Ton mit einem<br />
Bodenarten<br />
Anteil von > 15 Gew.% Korngrösse < 0.06 mm, z.B. der<br />
Gruppen SU, ST, GU, GT<br />
• Bindige Bodenarten von leichter bis mittlerer Plastizität,<br />
die je <strong>nach</strong> Wassergehalt weich bis fest sind und ≤30<br />
Gew.% Steine > 63 mm Korngröße bis 0.01 m 3<br />
Rauminhalt enthalten, z.B. der Gruppen UL, UM, TL,<br />
TM<br />
5 Schwer lösbare Bodenarten • Wie Klassen 3+4, jedoch mehr als 30 Gew.% Steine von<br />
63 mm Korngröße bis 0.01 m 3 Rauminhalt;<br />
• Bodenarten mit ≤ 30 Gew.% Steinen von 0.01 – 0.1 m 3<br />
Rauminhalt (entspr. Kugel von ca. 0.6 m Durchmesser)<br />
6 Leicht lösbarer Fels und • Nichtbindige und bindige Bodenarten mit >30 Gew.%<br />
vergleichbare Bodenarten Steinen von 0.01-0.1 m 3 Rauminhalt<br />
7 (schwer lösbarer Fels) • kommt nicht vor bei <strong>Lockergesteine</strong>n<br />
(Nächste Seite: Formblatt für ein Schichtenverzeichnis bitte ausdrucken, da es für die<br />
Flachbohrung mit dem Motorhammer gebraucht wird)<br />
8
Büro…<br />
Projekt:<br />
Bis<br />
Bezeichnung:<br />
Datum:<br />
Person:<br />
… m<br />
unter<br />
Ansatzpunkt<br />
b) Ergänzende Bemerkung<br />
c) Beschaffenheit d) Beschaffenheit <strong>nach</strong><br />
<strong>nach</strong> Bohrgut Bohrvorgang<br />
f) Ortsübliche g) Geologische<br />
e) Farbe<br />
h) Gruppe i) Kalk-<br />
Benennung<br />
Benennung<br />
gehalt<br />
Bohrprofile<br />
<strong>nach</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4022</strong><br />
a) Benennung der Bodenart und Beimengungen Bodenklasse <strong>DIN</strong> 18300 Entnommene Proben<br />
Wasserführung<br />
Bohrwerkzeuge<br />
Werkzeugwechsel<br />
Kernverlust<br />
Sonstiges<br />
Anlage<br />
Nr.:<br />
Art Nr Tiefe<br />
in m<br />
(Unterkante)<br />
1 2 3 4 5 6<br />
a)<br />
b)<br />
c) d) e)<br />
f) g) h) i) +<br />
a)<br />
b)<br />
c) d) e)<br />
f) g) h) i) +<br />
a)<br />
b)<br />
c) d) e)<br />
f) g) h) i) +<br />
a)<br />
b)<br />
c) d) e)<br />
f) g) h) i) +<br />
a)<br />
b)<br />
c) d) e)<br />
f) g) h) i) +<br />
a)<br />
b)<br />
c) d) e)<br />
f) g) h) i) +<br />
a)<br />
b)<br />
c) d) e)<br />
f) g) h) i) +<br />
9
Beispiel für die Darstellung von Bohrprofilen <strong>nach</strong> <strong>DIN</strong> (es gibt mehrere Varianten)<br />
Top: Name der Bohrung<br />
1. Spalte: Tiefe des Wasserspiegels in m unter GOK (& evtl. Anstieg <strong>nach</strong> einer best.<br />
Zeit); Probenbezeichung mit Entnahmetiefe.<br />
2. Spalte: Tiefe der Ober- bzw. Unterkante einer Schicht in m (es macht keinen Sinn,<br />
Schichten mit Mächtigkeiten im Bereich von wenigen cm aufzunehmen, es sei denn<br />
sie unterscheiden sich sehr von den anderen; allgemein empfiehlt es sich bei<br />
Wechsellagerungen von z.B. Silt und Sand eine Signatur beider Komponenten zu<br />
wählen und im Profiltext von einer Silt-Sand-Wechsellagerung zu sprechen)<br />
3. Spalte: Symbole für die Bodenart und Beimengungen (Lithologie), die Signatur für die<br />
Hauptgemengteile (z.B. bei feinsandigem Schluff: der Schluff) erscheint öfter als die<br />
für die Nebengemengteile (in diesem Fall feinsandig).<br />
4. Spalte: Konsistenz bindiger (d.h. tonreicher) Schichten, für lockere sandige und<br />
kiesige Schichten nicht darzustellen.<br />
5. Spalte: Schichtbeschreibung in kurzer Form, hier kann alternativ auch mit<br />
Abkürzungen der Bodenart bzw. Beimengung gearbeitet werden (z.B. bei<br />
feinsandigem Schluff: U, fs).<br />
(Nächste Seite bitte ausdrucken zur Profildarstellung)<br />
10
Legende zur Darstellung der Lithologie <strong>nach</strong> <strong>DIN</strong><br />
11