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offizielles organ <strong>de</strong>r vereinigung <strong>de</strong>r backbranche e. v. und <strong>de</strong>r Association <strong>de</strong> la Boulangerie Industrielle<br />
62. Jahrgang · C 1944E<br />
4 13<br />
AIBI<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Branche<br />
Glutenfrei<br />
Vertriebsschiene<br />
LEH<br />
Milchprotein<br />
Arlas natürliches<br />
Backmittel<br />
Verpackung<br />
Qualität durch<br />
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EDITORIAL<br />
Das Märchen vom<br />
High-End-Produkt<br />
In zahlreichen Vorträgen wird gegenwärtig die<br />
Situation <strong>de</strong>r Backwarenindustrie in Europa thematisiert<br />
und immer häufiger kristallisiert sich die<br />
Ansicht heraus, dass <strong>de</strong>r Markt sich aufteilt in<br />
High- und Low-End-Produkte und Betriebe sich<br />
künftig überlegen müssen, ob sie billige Massenware<br />
o<strong>de</strong>r gepflegte Spezialitäten herstellen wollen.<br />
Diese Betrachtungsweise ist in meinen Augen aus<br />
mehreren Grün<strong>de</strong>n falsch.<br />
Die Business-IT-Lösung für<br />
Ihr gesamtes Unternehmen<br />
Erfolg ist eine<br />
Frage <strong>de</strong>s Systems<br />
Erstens ist <strong>de</strong>r Markt ganz grundsätzlich keine<br />
gera<strong>de</strong> Strecke mit klar <strong>de</strong>finierten En<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />
++ Hil<strong>de</strong>gard M. Keil<br />
ein sehr dynamisches und somit alles an<strong>de</strong>re als ein<br />
E-Mail: keil@foodmultimedia.<strong>de</strong><br />
geradliniges Gebil<strong>de</strong>. Was heute als Produkteigenschaft<br />
nicht beachtet wird, kann morgen bereits im Fokus stehen. Wer hat vor<br />
zehn Jahren danach gefragt, ob das Getrei<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Region stammt, wer hat<br />
<strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r glutenfreien Waren vorhergesehen?<br />
Zweitens: Was ist <strong>de</strong>nn ein High-End-Produkt? Eines, das vom Verbraucher als<br />
hochwertig angesehen wird, weil es <strong>de</strong>ssen Vorstellungen von hoher Qualität<br />
bedient. Diese Vorstellungen aber speisen sich ganz wesentlich aus emotionalen<br />
Quellen und die wer<strong>de</strong>n min<strong>de</strong>stens so stark vom Flair <strong>de</strong>r Verkaufsstelle<br />
bedient wie vom Produkt selber. Wir alle wissen doch, dass ein warmes Baguette<br />
(fast) je<strong>de</strong>n Verbraucher überzeugt, ganz unabhängig davon, ob da ein<br />
Handwerker seine Finger im Spiel hatte o<strong>de</strong>r es von einer automatischen Anlage<br />
gelaufen ist.<br />
Drittens gehen diese Betrachtungen davon aus, dass die Entwicklung von<br />
Technik und Technologie stehen bleibt. Das Gegenteil ist <strong>de</strong>r Fall. Maschinenbauer<br />
arbeiten zurzeit daran, Anlagen zu entwickeln, die sehr weiche und lang<br />
gegarte Teige automatisch verarbeiten können, die dann in Steinbacköfen<br />
gebacken und anschließend konditioniert wer<strong>de</strong>n, sodass sie <strong>de</strong>n Frosterprozess<br />
in exzellenter Qualität überstehen und im La<strong>de</strong>n nur mehr aufgetaut<br />
und gewärmt wer<strong>de</strong>n müssen. Ich habe kürzlich auf einer Veranstaltung<br />
erlebt, wie diese Baguettebrötchen auch von renommierten Fachleuten <strong>de</strong>r<br />
Branche bestaunt wur<strong>de</strong>n. Das, was heute High-End-Qualität ist, kann<br />
morgen schon massentauglich sein.<br />
Es gibt noch eine Menge mehr Grün<strong>de</strong>, die ich hier aufzählen könnte. Ich<br />
verzichte aus Platzmangel darauf. Lassen Sie sich nicht von all diesen Beratern,<br />
die gegenwärtig in Schwärmen auftreten, verwirren. Sie suchen nach<br />
verunsicherten Opfern, aus <strong>de</strong>ren Angst sich Geld machen lässt. Wer Erfolg<br />
am Markt haben will, muss auf die Wünsche <strong>de</strong>r Verbraucher reagieren,<br />
davon hängt die Absatzfähigkeit seiner Produkte ab. Er muss aber auch die<br />
Entwicklungen von Technik und Technologie im Blick haben, <strong>de</strong>nn davon<br />
hängt sein Kostenniveau ab.<br />
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04<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
12<br />
++ Themen<br />
05 Aibi Neue Führung<br />
10 26<br />
05 interview Mavromaras: Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Branche<br />
36<br />
10 Porträ t Piller: Aus <strong>de</strong>r Praxis für die Praxis<br />
12 Rohstoffe Arla: Milchprotein als natürliches Backmittel<br />
16 interview Rondo: Zielstrebiges Wachstum<br />
19 Produktion Esteve: Green & Clean<br />
20 Rohstoffe Austerschmidt: Länger anhalten<strong>de</strong> Saftigkeit<br />
22 Produktion Thürmann: Klappen, waschen, trocknen<br />
26 messe Mo<strong>de</strong>rn Bakery: Erstmals im April<br />
46 xx<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> ISSN 0172-8180<br />
<strong>brot+backwaren</strong> ist das offizielle Organ<br />
<strong>de</strong>r Vereinigung <strong>de</strong>r Backbranche e.V.<br />
<strong>brot+backwaren</strong> erscheint 6 x im Jahr<br />
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<strong>de</strong>m Verlag schriftlich vorliegen.<br />
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Bei Nichtlieferung ohne Verschul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Verlags o<strong>de</strong>r infolge von Störungen <strong>de</strong>s<br />
Arbeitsfrie<strong>de</strong>ns bestehen keine Ansprüche<br />
gegen <strong>de</strong>n Verlag. Die Zeitschrift und<br />
alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Mit Ausnahme <strong>de</strong>r gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung<br />
<strong>de</strong>s Verlags strafbar. Zurzeit<br />
gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 47.<br />
27 Porträ t WP: Chancen für die Zukunft nutzen<br />
28 Markt Trend: Glutenfrei im Supermarkt<br />
32 Produktion Böcker: Glutenfreies Backen<br />
36 Verpackung CIP & SIP: Hygienisches Design sichert Qualität<br />
40 Produktion Markt: Spiralen, die frosten<br />
42 Recht Martell: Wann lohnt sich <strong>de</strong>r IFS?<br />
44 VDB Interview Beisner: Das aktuelle Netzwerk <strong>de</strong>r Backwarenbranche!<br />
46 VDB Österreich: Schladming at its best<br />
++ Verlag<br />
f2m foodmultimedia gmbh<br />
Ehrenbergstraße 33<br />
22767 Hamburg<br />
Tel. +49 (0)40 / 399 012 27<br />
Fax +49 (0)40 / 399 012 29<br />
E-Mail: info@foodmultimedia.<strong>de</strong><br />
++ chefredaktion<br />
Bastian Borchfeld<br />
Tel. +49 (0)40 / 399 012 28<br />
E-Mail: borchfeld@foodmultimedia.<strong>de</strong><br />
++ Redaktion<br />
Hil<strong>de</strong>gard M. Keil<br />
Tel. +49 (0)40 / 380 94 82<br />
E-Mail: keil@foodmultimedia.<strong>de</strong><br />
Barbara Zimny<br />
Tel. +49 (0)40 / 399 030 61<br />
E-Mail: zimny@foodmultimedia.<strong>de</strong><br />
++ Schlussredaktion<br />
Sybille Kalinka<br />
TEXT-Tapir<br />
++ anzeigenabteilung<br />
– Anzeigenleitung –<br />
Dirk Dixon<br />
Tel. +44 1825 / 891 221<br />
E-Mail: dixon@foodmultimedia.<strong>de</strong><br />
– Anzeigensachbearbeitung –<br />
Wilfried Krause<br />
Tel. +49 (0)40 / 386 167 94<br />
E-Mail: krause@foodmultimedia.<strong>de</strong><br />
++ Vertriebsleitung<br />
Antke Förster<br />
Tel. +49 (0)40 399 030 62<br />
Fax +49 (0)40 399 012 29<br />
E-Mail: vertrieb@foodmultimedia.<strong>de</strong><br />
++ Rubriken<br />
03 editorial<br />
50 Letzte Seite<br />
++ GESTALTUNG<br />
Natalja Sokolova<br />
E-Mail: info@natworld.<strong>de</strong><br />
++ LITHOGRAFIE/ DRUCK<br />
Leinebergland Druck GmbH & Co. KG,<br />
Alfeld (Leine)<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
Neue Führung <strong>de</strong>r AIBI<br />
Aibi<br />
05<br />
++ Bild 1<br />
© AIBI<br />
++ Bild 1 Von links nach rechts: Jean-Manuel Levêque, George Mavromaras, Armin Juncker, Joseph Street<br />
+<br />
Anfang Juni 2013 veranstaltete die AIBI (Association<br />
Internationale <strong>de</strong> la Boulangerie Industrielle,<br />
International Association of Plant Bakers) ihren 33. Kongress<br />
in Amsterdam, <strong>de</strong>r heimlichen Hauptstadt <strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>.<br />
Das Programm, das <strong>de</strong>r schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Präsi<strong>de</strong>nt<br />
Albert Schipper und Generalsekretärin Susanne Döring<br />
präsentierten, war umfangreich und eine informative<br />
Mischung aus Zahlen und Fakten über <strong>de</strong>n europäischen<br />
Backwarenmarkt und Betrachtungen über die Verän<strong>de</strong>rungen<br />
im Konsumentenverhalten. Eine Fahrradtour zu örtlichen<br />
Bäckerlä<strong>de</strong>n, eine Grachtenfahrt und <strong>de</strong>r Besuch <strong>de</strong>s West-<br />
+<br />
b+b: Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur<br />
Präsi<strong>de</strong>ntschaft. Sie sind seit mehreren Jahren Mitglied<br />
<strong>de</strong>s Verwaltungsrates, wo steht Ihrer Einschätzung nach die<br />
europäische Backwarenindustrie zurzeit, und was sind die<br />
wichtigsten Probleme?<br />
Indien-Hauses run<strong>de</strong>ten das Programm ab. Den Auftakt<br />
machte wie immer die General Assembly, auf <strong>de</strong>ren Agenda<br />
in diesem Jahr auch Neuwahlen stan<strong>de</strong>n.<br />
Neuer Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r AIBI ist George Mavromaras, Präsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>r Bakehellas aus Metamorfosi, Griechenland, seine<br />
Stellvertreter sind Jean-Manuel Levêque von Délifrance S.A.,<br />
Paris, Frankreich, sowie Joseph Street vom britischen<br />
Bäckereiverband. Schatzmeister bleibt Armin Juncker vom<br />
Verband Deutscher Großbäckereien e.V., Düsseldorf,<br />
Deutschland. Der nächste AIBI-Kongress fin<strong>de</strong>t 2015 in<br />
Athen, Griechenland, statt. +++<br />
.................................<br />
Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Branche<br />
<strong>brot+backwaren</strong> sprach mit George Mavromaras, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Bakehellas aus<br />
Metamorfosi, Griechenland, und jetzt neu gewählter Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r AIBI<br />
(Association Internationale <strong>de</strong> la Boulangerie Industrielle, International<br />
Association of Plant Bakers) über <strong>de</strong>n zukünftigen Weg.<br />
+ Mavromaras: Vielen Dank! Die Backwarenindustrie<br />
hat in Bezug auf Produktangebot, Wettbewerbsfähigkeit,<br />
grenz über greifen<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l und Investitionen in<br />
mo<strong>de</strong>rne Anlagen enorme Fortschritte gemacht. Sie ist<br />
inzwischen ein dynamischer, innovativer Industriesektor,<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
06 interview<br />
<strong>de</strong>r sich um einen beträchtlichen Teil <strong>de</strong>r täglichen<br />
Ernährung von Millionen Verbrauchern kümmert.<br />
Zu <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen, vor <strong>de</strong>nen die Branche heute<br />
steht, gehören <strong>de</strong>r Abschwung in vielen Volkswirtschaften,<br />
volatile Weltmärkte und die steigen<strong>de</strong>n Kosten für<br />
Rohmaterialien.<br />
Zusätzlich müssen wir sicherstellen, dass neue Vorschriften<br />
die zahlreichen Traditionen, die die Bäckereiprodukte in<br />
je<strong>de</strong>m Land charakterisieren, berücksichtigen. Die Produkte<br />
dürfen we<strong>de</strong>r ihre I<strong>de</strong>ntität verlieren, noch dürfen ihnen<br />
unnötige Kosten aufgebür<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die über einen<br />
bestimmten Punkt hinausgehen. Wir müssen dies mit<br />
Regelungen zur angemessenen Information <strong>de</strong>r Verbraucher<br />
und durch gesun<strong>de</strong>, sichere Produkte ins Gleichgewicht<br />
bringen – dies ist eine verantwortungsbewusste Haltung, wie<br />
sie unsere Branche seit jeher kennzeichnet. Wir arbeiten<br />
hierbei gern eng mit <strong>de</strong>n europäischen Behör<strong>de</strong>n und<br />
Institutionen zusammen.<br />
+ b+b: Welche thematischen Schwerpunkte wollen Sie in<br />
Ihrer Präsi<strong>de</strong>ntschaft setzen?<br />
+ Mavromaras: Ich betrachte die AIBI als interaktive, konstruktive<br />
Organisation mit unternehmerischem wie technischem<br />
Charakter. Als ein offenes, dynamisches Forum, wo<br />
sich alle Branchenteilnehmer treffen und Informationen<br />
austauschen. Kontinuität, Verantwortungs bewusstsein, Offenheit<br />
und Kommunikation sind die vier zentralen Schlagworte.<br />
Nach <strong>de</strong>r erfolgreichen Einrichtung unseres Büros in<br />
Brüssel können wir jetzt <strong>de</strong>n Fokus stärker auf politische<br />
und strategische Fragen <strong>de</strong>s Backmarktes verlagern. Wir<br />
wer<strong>de</strong>n unsere Zusammenarbeit mit allen für Regulierungsfragen<br />
zuständigen EU-Institutionen fortsetzen, mit<br />
<strong>de</strong>r wertvollen Unterstützung unseres technischen Ausschusses.<br />
Wir wer<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>re Branchen teilnehmer ansprechen,<br />
darunter hoffentlich auch Bildungs- und<br />
Schulungseinrichtungen, um Informationen auszu -<br />
tauschen und unsere Branche herauszustellen. Wir wer<strong>de</strong>n<br />
unsere Kommunikation verbessern, angefangen mit einer<br />
neuen mo<strong>de</strong>rnen, benutzerfreundlichen Website. Last but<br />
not least wer<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n Fokus auf unser Programm zur<br />
Mitglie<strong>de</strong>rentwicklung richten, um wichtige fehlen<strong>de</strong><br />
Bäckereiorganisationen in <strong>de</strong>r EU und darüber hinaus einzubin<strong>de</strong>n.<br />
Und natürlich wer<strong>de</strong>n wir wie immer weiter am<br />
positiven Image <strong>de</strong>s Brotes arbeiten!<br />
+ b+b: Wie sieht das Verhältnis zu <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lskonzernen<br />
aus? Lidl in Deutschland baut gera<strong>de</strong> eine eigene Teiglingsfabrik,<br />
Intermarché in Frankreich produziert seine<br />
Backwaren selber, Mercadonna in Spanien ebenfalls. Wird<br />
daraus ein Trend, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Backwarenindustrie Probleme<br />
bereiten könnte?<br />
+ Mavromaras: Wir heißen je<strong>de</strong>n willkommen, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />
Markt eintreten und dieselben Herausfor<strong>de</strong>rungen und<br />
Chancen teilen möchte. Auf diese Weise verbessern wir<br />
uns alle und bringen unsere Branche auf ein neues Niveau.<br />
Von diesem Prozess profitieren alle: Kun<strong>de</strong>n, Verbraucher<br />
und Mitarbeiter.<br />
+ b+b: Die wachsen<strong>de</strong> Zahl von Backstationen im Lebensmittelhan<strong>de</strong>l<br />
verän<strong>de</strong>rt die Nachfrage. Es wer<strong>de</strong>n mehr<br />
Tiefkühlteiglinge gebraucht, worunter zum Teil <strong>de</strong>r Absatz<br />
an verpackten Frischbackwaren lei<strong>de</strong>t. Entstehen da neue<br />
Konkurrenzen innerhalb <strong>de</strong>r Backwarenindustrie, die<br />
letztendlich auch <strong>de</strong>m Verband Probleme bereiten könnten,<br />
o<strong>de</strong>r setzen Sie weiterhin darauf, möglichst alle Hersteller<br />
von Tiefkühlteiglingen zu integrieren?<br />
+ Mavromaras: Die Backbranche ist sehr vielseitig und groß.<br />
In <strong>de</strong>r AIBI ist bereits eine breite Palette von Mitglie<strong>de</strong>rn aus<br />
allen Branchensektoren vertreten. Natürlich konkurrieren<br />
wir letztlich alle um dieselben Konsumenten – so wie wir das<br />
auch mit völlig an<strong>de</strong>ren Sektoren tun –, aber wir sind hier<br />
wegen <strong>de</strong>r großen Zahl an Herausfor<strong>de</strong>rungen, <strong>de</strong>nen wir uns<br />
gemeinsam stellen müssen.<br />
+ b+b: Noch sind Ost- und Mitteleuropa im Verband nur<br />
spärlich vertreten. Woran liegt das Ihrer Meinung nach, und<br />
wie lässt es sich verän<strong>de</strong>rn?<br />
+ Mavromaras: Die Grün<strong>de</strong> unterschei<strong>de</strong>n sich möglicherweise.<br />
In Osteuropa etwa sind industrielle Bäckereien erst<br />
vor relativ kurzer Zeit in <strong>de</strong>n Markt eingetreten. In manchen<br />
Fällen bestehen noch keine nationalen Verbän<strong>de</strong>. Wir<br />
hoffen, dass AIBI-Mitglie<strong>de</strong>r mit Tochterunternehmen in<br />
diesen Län<strong>de</strong>rn einen Beitrag zur Gründung nationaler<br />
Verbän<strong>de</strong> und ihrer anschließen<strong>de</strong>n AIBI-Mitgliedschaft<br />
leisten wer<strong>de</strong>n. Für die AIBI ist eine Ausweitung <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rzahl<br />
sehr wichtig; wir haben unseren Mitglie<strong>de</strong>rn viel<br />
zu bieten, aber wir lernen auch viel von ihnen. Das ist eine<br />
Win-Win-Beziehung!<br />
+ b+b: Da nicht überall gut organisierte Verbän<strong>de</strong> existieren,<br />
die als Abbild <strong>de</strong>r Branche gelten könnten – wird<br />
die AIBI künftig stärker für die Einzelmitgliedschaft von<br />
Unternehmen werben?<br />
+ Mavromaras: Zunächst einmal möchte ich betonen, dass<br />
die AIBI eine Vereinigung nationaler Bäckereiverbän<strong>de</strong><br />
ist. Die nationalen Verbän<strong>de</strong> haben <strong>de</strong>n Status von Vollmitglie<strong>de</strong>rn<br />
mit Stimmrechten. Darüber hinaus hat die<br />
AIBI ein Programm zur „assoziierten“ Mitgliedschaft für<br />
einzelne Unternehmen und ggf. sonstige Parteien, die von<br />
unserem tiefgreifen<strong>de</strong>n Wissen zu Branchenfragen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r EU profitieren möchten. Insofern freut<br />
sich die AIBI über Aufnahmeanträge für die assoziierte<br />
Einzelmitgliedschaft.<br />
+ b+b: Es stehen eine Reihe von Themen auf <strong>de</strong>r Agenda<br />
<strong>de</strong>r EU-Behör<strong>de</strong>n, die für die Backwarenindustie von<br />
Be<strong>de</strong>utung sind, wie Salz, Acrylamid, Kennzeichnungsrecht,<br />
Verbraucherinformationen etc. Die AIBI ist inzwischen<br />
eine bei <strong>de</strong>r EU eingetragene Interessenvertretung.<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
Erwarten Sie, dass die Meinung <strong>de</strong>r AIBI damit künftig mehr<br />
Gehör fin<strong>de</strong>t?<br />
+ Mavromaras: Mit Sicherheit! Während <strong>de</strong>r letzten bei<strong>de</strong>n Jahre<br />
wur<strong>de</strong> die AIBI erfolgreich eingetragen und in Brüssel als IVoG<br />
[Internationale Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht]<br />
gegrün<strong>de</strong>t. Zu<strong>de</strong>m ist die AIBI jetzt im freiwilligen EU-<br />
Transparenzregister für Han<strong>de</strong>lsverbän<strong>de</strong> registriert. Dies ist eine<br />
ungeschriebene „obligatorisch freiwillige“ Selbstverpflichtung, die<br />
man eingeht, um von <strong>de</strong>n europäischen Institutionen wie <strong>de</strong>r<br />
Europäischen Kommission und <strong>de</strong>m Europäischen Parlament als<br />
Rechtspersönlichkeit und offizielles Sprechorgan anerkannt zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Wir haben unsere „Sichtbarkeit“ ein<strong>de</strong>utig verstärkt und<br />
beabsichtigen, noch weiter zu gehen! Diese Investition hat übrigens<br />
bereits Früchte getragen, <strong>de</strong>nn wir wur<strong>de</strong>n beim europäischen<br />
Forschungsrahmenprojekt FP7 „FLOURpower“ zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Backtechnologie als Koordinator ausgewählt.<br />
Die AIBI ist bereits sehr erfolgreich in vielen technischen Fragen<br />
aktiv, die auf EU-Ebene behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Verbraucherinformationen,<br />
Nährstoffprofile, Ursprungskennzeichnung, Salzreduzierung,<br />
Definition von Enzymen, Lebensmittelabfälle, Acrylamid, Stevia<br />
und Binnenmarktangelegenheiten in Griechenland und Rumänien<br />
sind nur einige Beispiele.<br />
+ b+b: Das Büro <strong>de</strong>r AIBI in Brüssel ist sehr effektiv, aber auch sehr<br />
klein und <strong>de</strong>shalb in seiner Wirkung begrenzt. Wer<strong>de</strong>n Sie dafür<br />
werben, die europäische Vertretung auszubauen?<br />
+ Mavromaras: Der springen<strong>de</strong> Punkt ist, dass unsere Organisation<br />
in Brüssel sehr effektiv ist. Betrachtet man die Ergebnisse, so scheint<br />
es, dass wir sehr gut organisieren und die richtigen Prioritäten<br />
setzen! Und wir müssen immer darauf achten, mit unserem Budget<br />
möglichst umsichtig und wirtschaftlich umzugehen.<br />
Es ist für die AIBI zentral, so viele Mitglie<strong>de</strong>r wie möglich zu<br />
gewinnen. Das hilft natürlich <strong>de</strong>m Budget, aber vor allem hilft es<br />
dabei, Informationen auszutauschen und neue I<strong>de</strong>en möglichst<br />
vieler Branchenteilnehmer zu erhalten. Es verbessert zu<strong>de</strong>m<br />
unseren Status und erhöht die Akzeptanz seitens <strong>de</strong>r europäischen<br />
Institutionen.<br />
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+ b+b: Der nächste AIBI-Kongress wird 2015 in Athen stattfin<strong>de</strong>n.<br />
Haben Sie schon eine Vorstellung davon, welche Themen Sie dort in<br />
<strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund stellen wollen?<br />
+ Mavromaras: Themen aus <strong>de</strong>n Bereichen Marketing und<br />
Markttrends sind immer sehr interessant und nützlich. Mit<br />
Sicherheit wer<strong>de</strong>n wir diese mit Blick auf die bei<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />
Jahre erneut behan<strong>de</strong>ln. Ich habe auch selbst einige neue I<strong>de</strong>en,<br />
aber bitte gestatten Sie mir, diese zunächst mit meinem Kollegen<br />
bei unserer Verwaltungsratssitzung in Madrid im Oktober zu<br />
diskutieren. Ihr Input ist wertvoll.<br />
Meinerseits kann ich Ihnen versichern, dass wir wie immer einen<br />
interessanten und aufregen<strong>de</strong>n Kongress erleben wer<strong>de</strong>n. Wir<br />
freuen uns, alle 2015 in Athen zu begrüßen!<br />
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+ b+b: Herr Mavromaras, vielen Dank für das hoch interessante<br />
Gespräch! +++<br />
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10 Porträt<br />
Aus <strong>de</strong>r Praxis für die Praxis<br />
Oswald Piller ist Bäcker und Hobby-Maschinenbauer. Das hat <strong>de</strong>n Vorteil, dass<br />
seine I<strong>de</strong>en aus <strong>de</strong>r Praxis kommen und seine Maschinen in <strong>de</strong>r Praxis erprobt sind.<br />
++ Bild 1<br />
++ Oswald Piller<br />
© f2m<br />
++ Bild 1 Schlingkopf mit Linearmotorenantrieb<br />
+<br />
Wäre Oswald Piller Goethe-Fan, könnte er seufzen<br />
„Zwei Seelen, ach! in meiner Brust“, doch zum Seufzen<br />
ist seine Doppelbegabung keineswegs und faustisch mag<br />
ihn höchstens die neidvolle Konkurrenz nennen. Denn <strong>de</strong>r<br />
56-jährige Bäckermeister aus Karlsfeld nahe München ist<br />
gleich doppelt erfolgreich.<br />
Zum einen betreibt er eine Bäckerei, mit <strong>de</strong>r sich bereits<br />
sein Vater auf die Herstellung von bayerischen Brez‘n spezialisiert<br />
hat. Wichtiges Standbein in diesem Geschäft sind die<br />
großen Exemplare mit einer Teigeinwaage von 350 g, die auf<br />
<strong>de</strong>m Oktoberfest, in Biergärten und auch in bayerischen<br />
Haushalten ganz einfach dazugehören, weil sie aufgrund <strong>de</strong>s<br />
höheren Anteils an Krume mehr Saftigkeit und einen ausgewogeneren<br />
Geschmack mitbringen als die kleinen. Letztere<br />
entstehen natürlich auch bei Piller, echt bayerisch gleichmäßig<br />
dick und mit wild gerissener Oberfläche. Das unterschei<strong>de</strong>t<br />
sie von <strong>de</strong>r schwäbischen Brezel, <strong>de</strong>ren Bauch<br />
dicker ist als die Ärmchen und obendrein vor <strong>de</strong>m Backen<br />
eingeschnitten wird. 1982 übernahm Oswald Piller die väterliche<br />
Bäckerei und baute sie aus. Heute wer<strong>de</strong>n nicht<br />
mehr nur von März bis Oktober, son<strong>de</strong>rn fast schon ganzjährig<br />
in zwei, je nach Wetter auch mal in drei Schichten bis<br />
++ Bild 2 Der patentierte Schlingarm, <strong>de</strong>ssen Greifer sich nach <strong>de</strong>r Rotation, die <strong>de</strong>n<br />
Knoten macht, um 90° drehen, um die Ärmchen auf <strong>de</strong>n Bauch <strong>de</strong>r Brez‘n zu drücken<br />
++ Bild 3 Der Strang verlässt <strong>de</strong>n Strangroller<br />
++ Bild 2<br />
++ Bild 3<br />
© f2m<br />
© f2m<br />
© f2m<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
Porträt 11<br />
++ Bild 4<br />
++ Bild 5<br />
© f2m<br />
© f2m<br />
++ Bild 4 Der Schlinger schlägt <strong>de</strong>n Knoten und drückt die Ärmchen fest<br />
++ Bild 5 Die fertig geschlungene Brez‘n<br />
zu 50.000 Brez‘n am Tag geschlungen, gelaugt und tiefgefroren.<br />
60 % bleiben in Bayern und <strong>de</strong>m Rest Deutschlands,<br />
40 % gehen in <strong>de</strong>n Export. Weil Brez‘n längst ein globales<br />
Erfolgsprodukt sind, produziert Piller in einem Werk im<br />
US-amerikanischen Miami auf zwei Linien ebenfalls Brez‘n,<br />
die in <strong>de</strong>n dortigen Hofbräuhäusern und „Bavarian Biergar<strong>de</strong>ns“<br />
reißen<strong>de</strong>n Absatz fin<strong>de</strong>n. Das ist die eine Karriere von<br />
Oswald Piller, die er langsam aber sicher an seine Kin<strong>de</strong>r<br />
weiterreicht. Tochter Diana ist bereits im Unternehmen im<br />
Vertrieb tätig, Sohn Franz absolviert gera<strong>de</strong> die Meisterschule<br />
in Locham.<br />
Die zweite Karriere von Oswald Piller ist die <strong>de</strong>s Hobby-<br />
Maschinenbauers, und sie ist nicht min<strong>de</strong>r erfolgreich. Auslöser<br />
für seine Entwicklungen, die er in <strong>de</strong>r heimischen<br />
Werkstatt zur Serienreife bringt und anschließend von spezialisierten<br />
Maschinenbauern fertigen lässt, sind in <strong>de</strong>r Regel<br />
Probleme, die er in <strong>de</strong>r eigenen Backstube o<strong>de</strong>r bei Kollegen<br />
sieht, alternativ auch Prozesse, die sinnvoll zu automatisieren<br />
sind. Ein Beispiel für seine Entwicklungen ist eine Kälteanlage,<br />
die, entsprechen<strong>de</strong> Klimatechnik vorausgesetzt, als<br />
Absteifzone, Kühler, Froster o<strong>de</strong>r auch als Gäranlage genutzt<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Ein einspuriges und ein zweispuriges Exemplar<br />
davon stehen in <strong>de</strong>r eigenen Backstube und dienen zum<br />
Frosten <strong>de</strong>r Brez‘n-Teiglinge. Diese wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Laugen<br />
auf ein Drahtösenband abgelegt und in <strong>de</strong>n Froster geschoben,<br />
in <strong>de</strong>m sieben Bän<strong>de</strong>r übereinan<strong>de</strong>r zur Aufnahme<br />
bereitstehen. Die Bela<strong>de</strong>station dockt an einer Stirnseite <strong>de</strong>r<br />
Anlage an, ihr gegenüber ist <strong>de</strong>r Auslauf, bei<strong>de</strong>s schmale<br />
Öffnungen, aus <strong>de</strong>nen nicht viel Kälte entweichen kann.<br />
Was die Anlage effizient macht, ist die Tatsache, dass Beund<br />
Entladung in gut einem Meter Höhe angebracht sind<br />
und <strong>de</strong>r gesamte Innenraum bis zu dieser Höhe <strong>de</strong>shalb eine<br />
ruhen<strong>de</strong> Kälte bietet. Das wie<strong>de</strong>rum ist gut für die Oberflächen<br />
<strong>de</strong>r Produkte, die so nicht verhauten, und gut für‘s<br />
Portemonnaie, da energieeffizient. Ist ein Band voll, wird es<br />
nach unten getaktet. Sind alle sieben Bän<strong>de</strong>r voll, fasst die<br />
21 m² Kältefläche rund 3.000 Brez‘n. Die ersten haben dann<br />
bereits 20 Min. Kälte abbekommen und sind durchgefroren.<br />
Die Taktung dreht um, das erste Band wird entla<strong>de</strong>n und<br />
von <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite neu bestückt. Bän<strong>de</strong>r und Klimaanlage<br />
sind komplett aus <strong>de</strong>r Zelle herausfahrbar, sodass man sie<br />
problemlos reinigen und bei Bedarf auch in einer an<strong>de</strong>ren<br />
Klimazelle einsetzen kann. Zurzeit arbeitet Piller an einer<br />
Anlage, auf <strong>de</strong>r in Kästen abgelegte Brötchenteiglinge innerhalb<br />
von 15 Min. auf 8–9 °C heruntergekühlt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die Stun<strong>de</strong>nleistung eines einspurigen Systems liegt<br />
bei bis zu 6.500 Stück.<br />
Die zweite Lei<strong>de</strong>nschaft <strong>de</strong>s Maschinenbauers Piller gilt –<br />
wen wun<strong>de</strong>rt‘s – <strong>de</strong>n Brezelschlingautomaten. Ein erstes Patent<br />
erwarb er 1988. Was heute in seinem wie in rund einem<br />
Dutzend an<strong>de</strong>rer Betriebe Dienst tut, ist eine permanente<br />
Weiterentwicklung davon. Die jüngste erreicht eine Schlingkapazität<br />
von 2.600 Stück/Std. bei einem Stückgewicht von<br />
90 g. Ein passend dazu entwickelter Strangroller, in <strong>de</strong>m die<br />
Stränge auf zwei Ebenen fünf Meter weit schonend unter<br />
Druckbrettern laufen, kann sogar 3.000 Stück/Std. liefern.<br />
Bevor sie zum Schlingkopf laufen, sind sie zweimal vermessen<br />
und positioniert. Star <strong>de</strong>r Anlage ist natürlich <strong>de</strong>r<br />
Schlingkopf, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r neuesten Version von linearen Motoren<br />
direkt angetrieben wird. Linearmotoren haben im<br />
Vergleich zu rotieren<strong>de</strong>n Systemen eine sehr kurze Reaktionszeit,<br />
eine hohe Impulsleistung, die sich in Beschleunigung<br />
umsetzt, sowie einen geringeren Energiebedarf. Im<br />
vorliegen<strong>de</strong>n Schwingkopf ersetzen sie die übliche und<br />
langsamere pneumatische Kraftübertragung.<br />
Die Steuerung für die Kälteanlagen wie <strong>de</strong>n Brezelschlinger<br />
hat Guido Gimberg mit seiner GriPS Automation GmbH aus<br />
<strong>de</strong>m benachbarten Oberhaching entwickelt. Der Touchscreen<br />
zeigt auch ungelernten Bedienern, was gera<strong>de</strong> abläuft und<br />
liefert bei Störungen per hinterlegten<br />
Dokumenten Anweisungen,<br />
wie diese zu beheben ist.<br />
Alternativ bietet ein Mo<strong>de</strong>m bei<br />
Bedarf <strong>de</strong>n Anschluss an Fernwartung<br />
über WLAN, Telefon<br />
o<strong>de</strong>r Mobilfunk. Die gesamte<br />
Anlage aus Strangroller, Zuführung,<br />
Schlingkopf und automatischer<br />
Absetzung mit einer<br />
Stun<strong>de</strong>nleistung von 2.600 Stück<br />
gibt es bei Piller bereits für<br />
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die Nachfrage ist nicht nur aus<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
12 Rohstoffe<br />
Milchprotein als natürliches Backmittel<br />
Arla Foods Ingredients stellt nun auch Proteinfraktionen her, die Vorteile für<br />
die Hersteller von Brot, Kuchen, Keksen und Füllungen versprechen. Das Portfolio<br />
wird aus Molkenproteinen hergestellt und ist somit eine natürliche Zutat.<br />
++ Bild 1<br />
++ Bild 2<br />
© f2m<br />
© f2m<br />
++ Bild 1 Das Application Center <strong>de</strong>r Bakery-Geschäftseinheit hat mit einer Fläche von ca. 320 m 2 viel<br />
Platz für Backversuche<br />
+<br />
Milchproteine, das sind etwa 80 % Casein und 20 %<br />
Molkenproteine. Letztere wie<strong>de</strong>rum setzen sich aus<br />
Gruppen verschie<strong>de</strong>ner Albumine und Globuline zusammen.<br />
Weiter heruntergebrochen besteht Molkenprotein aus<br />
verschie<strong>de</strong>nen Proteinkomponenten, wie beispielsweise<br />
α-Lactalbumin o<strong>de</strong>r β-Lactoglobulin, die sich wie<strong>de</strong>rum in<br />
ihrer Grun<strong>de</strong>inheit aus Aminosäuren zusammensetzen. Damit<br />
ergeben sich unzählige Kombinierungsmöglichkeiten,<br />
um Proteinfraktionen herzustellen. Das genau ist <strong>de</strong>r Ansatzpunkt<br />
<strong>de</strong>r Arla Foods Ingredients Group P/S in Viby,<br />
Dänemark, einer Tochtergesellschaft <strong>de</strong>r Arla Foods a.m.b.a.<br />
und damit einer <strong>de</strong>r großen Zulieferer im Milchmarkt. Das<br />
Unternehmen hat seit Jahrzehnten Erfahrungen mit Molkenproteinen.<br />
Doch während diese Milchbestandteile in <strong>de</strong>n<br />
70er Jahren noch als Beiprodukte an Tiere verfüttert wur<strong>de</strong>n,<br />
hatte Arla Foods Ingredients (AFI) im Jahr 1988 erkannt,<br />
++ Bild 2 Allein bei <strong>de</strong>r Überprüfung von Grundfunktionen wie <strong>de</strong>r<br />
Gelbildung unterschei<strong>de</strong>n sich die vier Backmittel grundlegend<br />
dass die Proteinfraktionen je nach Zusammensetzung verschie<strong>de</strong>ne<br />
gesundheitliche und funktionelle Vorteile haben.<br />
Eigens dafür errichtete das Unternehmen ein Innovation<br />
Center, in <strong>de</strong>m ca. 40 Mitarbeiter daran sitzen, diese Beson<strong>de</strong>rheiten<br />
durch Separation, Modifikation und Trocknung<br />
<strong>de</strong>r Molkenproteine herauszufiltern. Dafür wer<strong>de</strong>n die Proteine<br />
in Wasser gelöst und dann erhitzt; so bleiben sie weiterhin<br />
eine natürliche Zutat, die bei Verbrauchern positiv<br />
angesehen ist – und was als einer <strong>de</strong>r Hauptpfeiler bei Arla<br />
gilt: Natürlichkeit. Bisher wur<strong>de</strong>n im Innovation Center 80<br />
verschie<strong>de</strong>ne interessante Typen von Milchproteinfraktionen<br />
ent<strong>de</strong>ckt. Nicht je<strong>de</strong>r weiß, dass das große dänische Unternehmen<br />
mit seinen 593 Mitarbeitern seit zehn Jahren auch<br />
einen Geschäftsbereich Bakery hat, <strong>de</strong>r sich mit <strong>de</strong>r Backwarenindustrie<br />
beschäftigt. Im Unterschied zum gesamten<br />
restlichen Unternehmen sitzen hier vor allem Personen, die<br />
++ Bild 3<br />
© Arla<br />
++ Bild 3 Nutrilac® CH-4560 trägt zu einer gleichmäßigeren Masse (links) bei als eine Standardkuchenmasse ohne diese Zutat (rechts)<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
Rohstoffe<br />
13<br />
++ Bild 4<br />
++ Bild 95<br />
Text-Profil-Analyse: Härte <strong>de</strong>s Toastbrotes<br />
Kuchenmasse mit Nutrilac® IM-5566<br />
Gelstärke<br />
Viskosität<br />
Emulgierungseigenschaften<br />
Steifheitsvermögen<br />
Knettoleranz<br />
Brot mit Nutrilac®<br />
IM-5566<br />
Standardbrot<br />
© Arla<br />
Cremigkeit<br />
Oberflächenbräunung<br />
© Arla<br />
als Bäcker bzw. Bäckereitechniker aus <strong>de</strong>r Backbranche<br />
kommen und nicht aus <strong>de</strong>m Molkereigeschäft. Alle Proteinfraktionen,<br />
die im Innovation Center von AFI „entwickelt“<br />
wur<strong>de</strong>n, können hier seit 2009 im eigenen Application<br />
Center in Backversuchen auf ihre Wirkung im Produkt getestet<br />
wer<strong>de</strong>n. 4–5 <strong>de</strong>r insgesamt 16 Mitarbeiter <strong>de</strong>r Bakery-<br />
Abteilung sind tagtäglich damit beschäftigt. Bisher dienten<br />
hier die Milchproteine als Ei-Ersatz, vor allem in Kuchenanwendungen<br />
wie Muffins, Biskuit, und als Glasur. Doch beim<br />
Durchbacken <strong>de</strong>r Bäckereipalette stellten die Mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>s Application Centers fest, dass die diversen Proteinfraktionen<br />
an<strong>de</strong>re sinnvolle Eigenschaften haben, die über die<br />
Funktion als Ei-Ersatz hinausgehen.<br />
Die konzeptionelle Arbeit für ein neues Sortiment startete<br />
im Oktober 2012. Seit<strong>de</strong>m sind mehr als 500 Versuche gelaufen.<br />
Heraus kamen vier natürliche Backmittel <strong>de</strong>r Linie<br />
Nutrilac, die seit <strong>de</strong>m 6. Mai 2013 in <strong>de</strong>r EU und in China auf<br />
<strong>de</strong>m Markt sind. Alle vier sind multifunktional einsetzbar<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
14 Rohstoffe<br />
++ Bild 6<br />
++ Bild 7<br />
Proteinladung in %<br />
Kuchenmasse mit Nutrilac® IM-8027<br />
Gelstärke<br />
Viskosität<br />
Emulgierungseigenschaften<br />
Steifheitsvermögen<br />
Knettoleranz<br />
Kuchenmasse<br />
mit Nutrilac® IM-7042<br />
Standardkuchenmasse<br />
Cremigkeit<br />
Oberflächenbräunung<br />
© Arla<br />
© Arla<br />
und haben somit, je nach Endprodukt, an<strong>de</strong>re Vorteile. So<br />
ergaben Backversuche mit einer Proteinfraktion, die nun als<br />
Nutrilac CH-4560 vertrieben wird, dass dadurch ein Sandkuchen<br />
formfester und stabiler ist als ein Kuchen, <strong>de</strong>r aus<br />
<strong>de</strong>r Standardrezeptur ohne diese Zutat hergestellt wird,<br />
erzählt Carsten Valentin, Senior Director Functional Milk<br />
Proteins bei Arla Foods Ingredients. Dies sei ein Vorteil,<br />
wenn ein Hersteller Probleme mit Brüchen bei Sandkuchen<br />
habe. Weiterhin hätten Backwaren mit CH-4560 oftmals ein<br />
größeres Volumen. Laut Valentin ergibt <strong>de</strong>r Effekt <strong>de</strong>s<br />
höheren Volumens bei Biskuit gleichzeitig ein gleichmäßigeres<br />
Porenbild. Die Ingredienz imitiere außer<strong>de</strong>m einen<br />
angenehmen Fettgeschmack im Mund. Das wird <strong>de</strong>utlich in<br />
Bild 3 durch die kleineren Partikel, die beim 5-minütigen<br />
Mischen entstehen. „Der höhere Level an Emulgierung wird<br />
sensorisch in einem cremigeren Geschmack <strong>de</strong>utlich. Damit<br />
ist das Backmittel zum Beispiel nützlich in einer Vanille-<br />
Butter-Füllung“, nennt das Unternehmen Beispiele für die<br />
Verwendung.<br />
Bei <strong>de</strong>r Zutat Nutrilac IM-5566 wie<strong>de</strong>rum überwögen Vorteile<br />
wie eine feine Krumenstruktur, hohes Volumen und<br />
eine knusprigere Textur im Vergleich zum jeweiligen Standardprodukt,<br />
gibt AFI an. Letzteres be<strong>de</strong>utet eine verbesserte<br />
Knusprigkeit und ein besseres Knacken bei Keksen und<br />
Kleingebäck, während Brot dadurch eine appetitliche knusprige<br />
Kruste erhält. Da die Zutat für eine bessere Krumenstärke<br />
sorgt, wer<strong>de</strong> damit die Schnittfähigkeit von Brot und<br />
Kuchen verbessert, was wie<strong>de</strong>rum zu vermin<strong>de</strong>rtem Abfall<br />
führt. Die Krumenstärke geht einher mit einer weichen und<br />
elastischen Krumenstruktur. Beispielsweise ist die Weichheit<br />
in Toastbrot erhöht ohne negative Auswirkungen auf die Wi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit<br />
und Elastizität (siehe Bild 4). Weiterhin<br />
wird gesagt, dass IM-5566 gute Steifheitseigenschaften<br />
(siehe Bild 5) hat, die viel mehr kleine Luftblasen in <strong>de</strong>r<br />
Kuchenmasse erschaffen und damit zu einer erhöhten<br />
Luftretention führen. Dies bewirkt je nach Produkt ein<br />
größeres Volumen und eine verbesserte Schaumstabilität.<br />
Die Einzelzutat Nutrilac IM-7042 wirbt mit einer verbesserten<br />
Knettoleranz. Dies bestätigt AFI anhand eines<br />
Farinogramms bei einem Toast-Rezept. Ein höheres Volumen<br />
bei geringerem Backverlust ist die Folge. Ein weiteres<br />
Highlight sind nach Meinung von Valentin die guten Emulgierungseigenschaften.<br />
Messungen <strong>de</strong>r Proteinladung ver<strong>de</strong>utlichen<br />
<strong>de</strong>n Prozentsatz <strong>de</strong>s Proteins, <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>r<br />
Zentrifugierung in <strong>de</strong>r Emulsion gebun<strong>de</strong>n bleibt. Wie Bild 6<br />
zeigt, bewirkt die Zugabe von Nutrilac® IM-7042 eine höhere<br />
Proteinladung – ein klarer Indikator für eine stärkere<br />
Emulsion. Das ist auf das hohe Wasserbindungsvermögen<br />
<strong>de</strong>s Milchproteins zurückzuführen.<br />
Schließlich wur<strong>de</strong> noch eine Fraktion ent<strong>de</strong>ckt, die laut<br />
AFI unter <strong>de</strong>m Namen IM-8027 einer verbesserten Viskosität<br />
von Massen, festerer Gelstruktur und besseren Emulgierungseigenschaften<br />
dient (siehe Bild 7). Die erhöhte<br />
Viskosität <strong>de</strong>r Masse schließe mehr Luft ein, die vom Backtriebmittel<br />
produziert wird, und erleichtere so die Aus<strong>de</strong>hnung<br />
<strong>de</strong>r Luftblasen während <strong>de</strong>s Backens. In Keksen und<br />
an<strong>de</strong>rem Feingebäck könne die höhere Viskosität außer<strong>de</strong>m<br />
das Ausmaß begrenzen, in <strong>de</strong>m die Masse sich beim Backen<br />
ausbreitet. In Kuchen trage die Ingredienz zu gut geformten<br />
Kuchen sowie zu einer gleichmäßigen Verteilung von<br />
Früchten und Schokola<strong>de</strong>nstückchen innerhalb <strong>de</strong>r Krume<br />
bei. In Bezug auf ihre Emulgierungseigenschaften hätten<br />
Tests wie<strong>de</strong>rholt gezeigt, dass ein kleiner Zusatz in<br />
Teigsystemen für Fettgebäck <strong>de</strong>m Endprodukt ein länger<br />
anhalten<strong>de</strong>s knuspriges Erscheinungsbild gebe, so das Unternehmen.<br />
Beispiele dafür sind <strong>de</strong>utscher Spritzkuchen<br />
und chinesische Sachima.<br />
AFI hat im Mai 2013 mit <strong>de</strong>m Vertrieb <strong>de</strong>r neuen Range für<br />
<strong>de</strong>n Bereich Bakery begonnen. Dafür geht das Unternehmen<br />
im ersten Schritt Län<strong>de</strong>r wie Deutschland, Österreich,<br />
Schweiz, Großbritannien, Italien, Spanien, Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> und<br />
China verstärkt an. Der Verkauf soll direkt an Backbetriebe<br />
ab einer bestimmten Größe gehen, aber auch an die Backmittelhersteller,<br />
die die Einzelingredienz dann für ihre<br />
Backmischungen nutzen können. Die Min<strong>de</strong>stabnahmemenge<br />
liegt bei einer Palette mit ca. 360 kg. Im Oktober<br />
2013 wird dann die Markteinführung in Amerika sowie im<br />
Mittleren Osten und Südostasien forciert. +++<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
Backe backe Brötchen:<br />
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16 Interview<br />
Zielstrebiges Wachstum<br />
Robert Rohrer, bisher CEO <strong>de</strong>r RONDO Burgdorf AG, übergibt die operative Führung<br />
an Dr. Michael Paul Witzak. b+b sprach mit ihm über die Entwicklung <strong>de</strong>r Gruppe.<br />
++ Bild 1<br />
© RONDO<br />
++ Bild 1 Der schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> CEO Robert Rohrer (rechts) und <strong>de</strong>r neue CEO Dr. Michael P. Witzak (links) von RONDO<br />
+<br />
b+b: Herr Rohrer, Sie haben kürzlich Ihren Rücktritt<br />
aus <strong>de</strong>r operativen Geschäftsführung von RONDO<br />
bekannt gegeben. Über 40 Jahre haben Sie für das Unternehmen<br />
gearbeitet, davon mehr als 10 Jahre als CEO. Was<br />
waren in diesen Jahren die wichtigsten Entwicklungsschritte<br />
von RONDO?<br />
+ Rohrer: Aus Sicht <strong>de</strong>r strategischen Unternehmensentwicklung<br />
war <strong>de</strong>r wichtigste Entwicklungsschritt die Zusammenführung<br />
von Doge (heute RONDO Schio) und<br />
Seewer (heute RONDO Burgdorf) vor gut zehn Jahren. Dazu<br />
kommen verschie<strong>de</strong>ne Innovationen, die wir sowohl im<br />
Bereich mittelgroßer Betriebe als auch in <strong>de</strong>r Industrie erfolgreich<br />
einführen konnten. Es fällt mir dazu spontan die<br />
MLC ein, unser Modular Laminating Concept. Mit dieser<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013<br />
modularen Laminieranlage haben wir Mittelbetrieben <strong>de</strong>n<br />
Zugang zur kontinuierlichen Herstellung von laminiertem<br />
Teig ermöglicht. Die Vorteile dieses Konzepts sind: höhere<br />
Automatisierung, größere Effizienz und nicht zuletzt eine<br />
Steigerung <strong>de</strong>r Qualität. Mit <strong>de</strong>r MLC haben wir quasi ein<br />
neues Marktsegment geschaffen. Außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>nke ich an<br />
unsere Croissantmaschine Curl & More und unser ASTec<br />
Konzept für die Industrie. Ich bin mir sicher, dass diesem<br />
Konzept, bei <strong>de</strong>m wir nicht nur <strong>de</strong>r Konkurrenz, son<strong>de</strong>rn<br />
auch teilweise <strong>de</strong>n Bedürfnissen <strong>de</strong>r Industrie voraus sind,<br />
eine weg weisen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung zukommen wird.<br />
+ b+b: Wo steht Rondo heute auf <strong>de</strong>m Markt und welche<br />
Ziele geben Sie an Ihren Nachfolger, Dr. Witzak, weiter?
Interview<br />
+ Rohrer: Die Rondo-Gruppe konzentriert sich auf die Segmente<br />
Laminiertechnologie, Gebäckaufarbeitung und Linien<br />
zur Herstellung von Pizza und Spezialbroten. Hier nimmt<br />
Rondo heute international <strong>de</strong>n ersten, zweiten o<strong>de</strong>r dritten<br />
Platz ein, je nach<strong>de</strong>m wie Sie Märkte und Kun<strong>de</strong>nsegmente<br />
<strong>de</strong>finieren. Eine <strong>de</strong>r Aufgaben von Herrn Witzak wird es sein,<br />
unsere führen<strong>de</strong> Position weiter auszubauen, vor allem in <strong>de</strong>n<br />
Wachstumsmärkten und bei neuen Produktanwendungen.<br />
+ b+b: Rondo war mal ein Schweizer Unternehmen, das<br />
auch die angrenzen<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>r bediente. Wie global muss<br />
ein Bäckereimaschinenbauer heute aufgestellt sein, um<br />
überleben zu können?<br />
+ Rohrer: Wir wollen nicht nur überleben, son<strong>de</strong>rn wir<br />
wollen weiter wachsen. Daher haben wir uns international,<br />
ja weltweit, aufgestellt. Darunter verstehen wir nicht nur,<br />
dass wir in <strong>de</strong>n wichtigsten Märkten mit einer kompetenten<br />
Verkaufsorganisation präsent sind, son<strong>de</strong>rn auch Dienste<br />
und Dienstleistungen anzubieten, die über <strong>de</strong>n normalen<br />
Kun<strong>de</strong>ndienst hinausgehen. Diese Dienstleistungen sind<br />
stark im technologischen Bereich angesie<strong>de</strong>lt. Wir nennen<br />
das Dough-how & more.<br />
+ b+b: Was sind <strong>de</strong>rzeit Ihre wichtigsten Exportmärkte und<br />
welchen Anteil am Umsatz stellen Österreich, Deutschland<br />
und die Schweiz heute noch dar?<br />
+ Rohrer: Unsere wichtigsten Exportmärkte sind Deutschland,<br />
die USA, Frankreich und Russland. Wir sind dort<br />
überall mit einer eigenen Tochtergesellschaft präsent. Von<br />
zunehmen<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung sind für uns die wachsen<strong>de</strong>n<br />
Märkte in Afrika, <strong>de</strong>m Mittleren Osten sowie in Asien. In<br />
<strong>de</strong>n letzten Jahren hat unser Heimatmarkt Schweiz zusammen<br />
mit Deutschland und Österreich ca. 15 % zum Umsatz<br />
beigetragen.<br />
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+ b+b: Mecatherm, Kaak, WP – die großen Konglomerate<br />
haben alle die Ausrolltechnik mit ins Portefeuille genommen,<br />
vor allem, um bei Turn-Key-Aufträgen alles aus einer<br />
Hand anbieten zu können. Gleichzeitig gibt es Kooperationen<br />
zwischen Rondo und Mecatherm ebenso wie mit Kaak.<br />
Wie passt das zusammen?<br />
+ Rohrer: Das passt sehr gut zusammen. Zum einen ist<br />
Ausrolltechnik nicht Laminiertechnik und noch viel weniger<br />
Feingebäckherstellung. Wir von Rondo wür<strong>de</strong>n diese<br />
Ausrollanlagen eher als Teigbandanlagen bezeichnen, da<br />
sie hauptsächlich in <strong>de</strong>r Brotherstellung eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Daher gibt es nur einen kleinen Bereich, wo sich unsere<br />
Portfolios überschnei<strong>de</strong>n, sodass wir gut miteinan<strong>de</strong>r auskommen<br />
können. Zu guter Letzt entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>,<br />
wem er <strong>de</strong>n Auftrag gibt. Das gibt vor allem bei Gesamtprojekten<br />
je<strong>de</strong>r Firma die Chance, mit ihrer Kernkompetenz<br />
zum Zuge zu kommen. Unsere Vereinbarung mit Kaak<br />
hat das Ziel, Gesamtprojekte aus einer Hand anbieten zu<br />
können. Diese Kooperation ist <strong>de</strong>n Wünschen <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n<br />
untergeordnet, sodass Rondo, wie ebenfalls Kaak, auch<br />
gemeinsam mit an<strong>de</strong>ren Unternehmen Gesamtprojekte<br />
anbietet und realisiert.<br />
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18 Interview<br />
Rubriktitel<br />
+ b+b: Rondo ist Spezialist für ein Segment <strong>de</strong>r Bäckereitechnik<br />
– wie lange kann man in einer solchen Nische überleben,<br />
o<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r CODEX-Kneter die erste strategische<br />
Erweiterung und wenn ja, wo soll das hinführen?<br />
+ Rohrer: Bei <strong>de</strong>m CODEX-Extru<strong>de</strong>r und <strong>de</strong>n dazugehörigen<br />
Prozessen C1, C2 und C3 han<strong>de</strong>lt es sich um eine strategische<br />
Erweiterung unseres Portfolios. Wir hatten uns<br />
entschlossen, die Systemgrenze unserer Anlagen nach vorne,<br />
Richtung Teigerstellung, zu verschieben. Das Ziel war es,<br />
die Eigenschaften <strong>de</strong>s Teigs, mit <strong>de</strong>nen unsere Anlagen beschickt<br />
wer<strong>de</strong>n, so beeinflussen zu können, dass er eine<br />
positive Wirkung auf die nachfolgen<strong>de</strong>n Prozessschritte<br />
„Teigbandformen“ und „Laminieren“ hat. Das ist uns mit <strong>de</strong>r<br />
Entwicklung <strong>de</strong>s CODEX-Extru<strong>de</strong>rs und <strong>de</strong>n dazugehörigen<br />
Prozessen gelungen. Bekanntlich sind gute Strategien<br />
langfristig ausgelegt. Wir haben uns unsere Ziele gesetzt<br />
und ob wir sie in vollem Umfang erreichen, wird sich zeigen.<br />
Unsere Technologie steckt heute noch in <strong>de</strong>r Startphase<br />
und <strong>de</strong>shalb wären Aussagen über die nächsten Schritte verfrüht<br />
o<strong>de</strong>r überheblich. Wir sind überzeugt, dass unsere<br />
CODEX-Technologie ein sehr interessantes Potenzial bei<br />
verschie<strong>de</strong>nen Anwendungen aufweist.<br />
+ b+b: Zum Anbieter gehören die Nachfrager. Wenn Sie die<br />
vergangenen Jahrzehnte mal Revue passieren lassen, was<br />
war für Rondo die gravierendste Än<strong>de</strong>rung auf <strong>de</strong>m Backwarenmarkt?<br />
+ Rohrer: Eine <strong>de</strong>r gravierendsten Än<strong>de</strong>rungen ist sicherlich<br />
das Schrumpfen <strong>de</strong>s Handwerks und die Konsolidierung<br />
in <strong>de</strong>r Industrie. Zu<strong>de</strong>m treten Discounter als<br />
Produzenten in <strong>de</strong>n Backwarenmarkt ein und „bedrohen“<br />
das Großhandwerk und die Filialisten. In Osteuropa und<br />
Russland haben wir eine Expansion, eine Stagnation und<br />
eine Konsolidierung <strong>de</strong>s Markts erlebt. Ferner kamen in<br />
Asien, im Mittleren Osten und in Afrika neue Märkte auf<br />
und haben eine schnelle Entwicklung hingelegt. Mit diesen<br />
Märkten kamen aber auch neue Anfor<strong>de</strong>rungen an die Leistungen<br />
und die Angebotspalette auf, die für ein innovatives<br />
Unternehmen wie Rondo zahlreiche Chancen boten und<br />
weiterhin bieten.<br />
+ b+b: Welchen Stellenwert haben handwerkliche Anlagen<br />
heute im Rondo-Programm? Und wie groß ist heute Ihr Geschäft<br />
mit <strong>de</strong>r Industrie?<br />
+ Rohrer: Es fällt uns relativ schwer, Ihre erwähnte Trennung<br />
zwischen Handwerk und Industrie so klar zu ziehen.<br />
Der Grund dafür ist, dass es keine klare Definition gibt, was<br />
noch Handwerk und was bereits Industrie ist. Nur die bei<strong>de</strong>n<br />
Pole sind klar, aber dazwischen erstreckt sich ein großer<br />
Graubereich. Wirklich handwerkliche Anlagen machen<br />
etwa 20 % unseres Umsatzes aus und reine Industrie etwa<br />
30 %. Die restlichen 50 % sind in <strong>de</strong>m genannten Graubereich<br />
zwischen Handwerk und Industrie anzusie<strong>de</strong>ln.<br />
+ b+b: Wie wichtig für die stärkere Industrieorientierung<br />
war die Übernahme von Doge?<br />
+ Rohrer: Die Übernahme von Doge was für uns extrem<br />
wichtig. Mit dieser Übernahme ist es uns erst möglich gewesen,<br />
in <strong>de</strong>n Markt für Industrieanlagen einzutreten. Seit<strong>de</strong>m<br />
haben wir unser Renommee und unsere Marktposition im<br />
Industriesegment kontinuierlich ausbauen können.<br />
+ b+b: Rondo gilt auf <strong>de</strong>m Markt nicht als aggressiver Anbieter.<br />
Wür<strong>de</strong>n Sie Ihrem Nachfolger empfehlen, in dieser<br />
Hinsicht etwas mehr Feuer zu entfachen o<strong>de</strong>r wi<strong>de</strong>rspricht<br />
das <strong>de</strong>m Schweizer Image?<br />
+ Rohrer: Tja, nicht nur in unserer Branche sind Schweizer<br />
Unternehmen dafür bekannt, dass sie öfters etwas tief stapeln.<br />
Man sagt uns Schweizern gerne nach, dass es uns etwas<br />
an Selbstbewusstsein mangelt. Vor allem im Vergleich mit<br />
unseren großen Nachbarn. Wenn es Herrn Witzak gelingt,<br />
Rondo etwas selbstbewusster, etwas aggressiver zu positionieren,<br />
wür<strong>de</strong> das unserem Image sicher nicht scha<strong>de</strong>n. Die<br />
an<strong>de</strong>ren Eigenschaften von Rondo wie Nachhaltigkeit,<br />
gesun<strong>de</strong> Organisation und soli<strong>de</strong> Finanzen sind aber auch<br />
weiterhin wichtig.<br />
+ b+b: Sie wer<strong>de</strong>n sich nicht ganz aus <strong>de</strong>m Unternehmen<br />
zurückziehen, son<strong>de</strong>rn Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Verwaltungsrates.<br />
Wer<strong>de</strong>n Sie weiter Aufgaben übernehmen?<br />
+ Rohrer: Läuft alles wie geplant und angedacht, wer<strong>de</strong> ich<br />
Rondo als „aktiver“ Verwaltungsrat noch für eine gewisse<br />
Zeit begleiten. In dieser Position bin ich in erster Linie für<br />
strategische Fragen zuständig und wer<strong>de</strong> auch die eine o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>re Spezialaufgabe wahrnehmen. Ich habe aber nicht<br />
vor, mich ins operative Geschäft einzumischen.<br />
+ b+b: Letzte Frage: Was war für Sie persönlich in Ihrer<br />
Laufbahn <strong>de</strong>r größte wirtschaftlich messbare Erfolg und was<br />
hat Ihnen die größte Freu<strong>de</strong> bereitet?<br />
+ Rohrer: In <strong>de</strong>n letzten 40 Jahren hat Rondo viele sehr<br />
schöne Erfolge feiern können. Wir sind stolz darauf, dass<br />
wir in all <strong>de</strong>n Jahren, auch in schwierigen Zeiten, unserem<br />
Eigentümer immer positive Ergebnisse präsentieren konnten.<br />
Der größte messbare Erfolg in meiner Laufbahn ist vermutlich<br />
die Bewältigung <strong>de</strong>r massiven Aufwertung <strong>de</strong>s<br />
Schweizer Franken aufgrund <strong>de</strong>r Eurokrise. Nur durch<br />
große Anstrengungen quer durch alle Bereiche <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
war es möglich, eine nachhaltige Profitabilität sicherzustellen.<br />
Auch die Markteinführung <strong>de</strong>r MLC wür<strong>de</strong> ich zu<br />
<strong>de</strong>n größten wirtschaftlichen Erfolgen zählen. Wir haben<br />
ein neues Marktsegment geschaffen und können Kun<strong>de</strong>n,<br />
von Handwerk bis in die Industrie, mit unseren Lösungen<br />
begleiten. Die größte Freu<strong>de</strong> bereitete und bereitet mir immer<br />
noch die exzellente Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Kollegen<br />
in <strong>de</strong>r Geschäftsleitung und die I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r gesamten<br />
Führungsmannschaft mit <strong>de</strong>m Unternehmen. Nur so ist es<br />
möglich gewesen, Rondo dorthin zu bringen, wo Rondo<br />
jetzt steht. Heute ist Rondo ein erfolgreiches und gesun<strong>de</strong>s<br />
Unternehmen und bietet so meinem Nachfolger, Herrn<br />
Witzak, die Basis für eine Fortsetzung <strong>de</strong>s zielstrebigen<br />
Wachstumskurses.<br />
+ b+b: Herr Rohrer, besten Dank für das Interview. +++<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
Esteve: Green & Clean<br />
produktion<br />
Einige <strong>de</strong>r wichtigsten Trends in <strong>de</strong>r Backbranche sind Nachhaltigkeit, EnERGIEeffizienz<br />
und hygienisches Design. ESTEVE in Rians, Frankreich, hat in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen Jahren all diese Aspekte in sein Sortiment integriert.<br />
19<br />
++ Bild 1<br />
++ Bild 1<br />
Ein schnelles Öffnungssystem<br />
für Sieber<br />
++ Bild 1<br />
+<br />
Das „Green“-Sortiment umfasst Esteves automatische<br />
Wasserdosiereinheiten, die das Prozesswasser ohne<br />
Wasserverlust zu 100 % nutzen können. Es wur<strong>de</strong> 2012 mit<br />
<strong>de</strong>m System „Regulo Green“ eingeführt. Davor verwen<strong>de</strong>te<br />
Esteve zum Erreichen <strong>de</strong>r richtigen Temperatur ein Mischventil,<br />
das Wasser verschie<strong>de</strong>ner Temperatur mischte. Heute<br />
wird kein Mischventil mehr verwen<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn die Maschine<br />
nutzt algorithmische Berechnungen, um Durchfluss und<br />
© Esteve<br />
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Erfolgsgrund Nr. 26<br />
Weil wir<br />
Luft ohne viele<br />
Worte machen.<br />
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40 JAHRE LADENBACKÖFEN VON WIESHEU.<br />
Das sind 40 gute Grün<strong>de</strong>, auf die Sie zählen können – min<strong>de</strong>stens.<br />
Immer auf <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Zeit, zum Beispiel mit sofort verständlichen<br />
Piktogrammen auf <strong>de</strong>r Steuerung. Das ist nur ein Grund von vielen,<br />
warum sich unsere Kun<strong>de</strong>n seit 1973 auf WIESHEU La<strong>de</strong>nbacköfen<br />
verlassen.<br />
GRUND<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
20 rohstoffe<br />
++ Bild 2<br />
++ Bild 2 Ein schnelles Öffnungssystem für die mechanische Bandför<strong>de</strong>rung<br />
Temperatur <strong>de</strong>s Prozesswassers kontinuierlich zu steuern.<br />
Dies be<strong>de</strong>utet, dass kein Wasser mehr in die Kanalisation abgeleitet<br />
wer<strong>de</strong>n muss. Regulo Green legt <strong>de</strong>n Schwerpunkt<br />
auf die Regulierung <strong>de</strong>r Wassertemperatur: Es erreicht die<br />
gewünschte Endtemperatur durch Zuführung von Prozesswasser<br />
mit zwei o<strong>de</strong>r drei verschie<strong>de</strong>nen Temperaturen mit<br />
.................................<br />
Länger anhalten<strong>de</strong> Saftigkeit<br />
Johannes Ger<strong>de</strong>smeier und Dirk Austerschmidt haben als FFC Fine Fresh Cake eine<br />
neue Trockenbackmischung für die Back- und Kuchenindustrie entwickelt, die<br />
Kuchen länger frisch und saftig hält.<br />
© Esteve<br />
einer Präzision und Schwankungsbreite von +/– 1 °C. Darüber<br />
hinaus gibt es eine Option namens „Autopate Green“, die<br />
die Mehltemperatur berücksichtigt, um eine Reihe vorgegebener<br />
Endtemperaturen für <strong>de</strong>n Teig zu erreichen. „Dies<br />
spart Wasser und gewährleistet zugleich einen sofortigen<br />
Fluss von bis zu 100 l/Min.“, erklärt Designmanager Hervé<br />
Bernar<strong>de</strong>au. „Und die Planung für die Zukunft ist natürlich,<br />
<strong>de</strong>n Energieverbrauch unserer Systeme weiter zu optimieren.“<br />
Das „Clean“-Sortiment wie<strong>de</strong>rum ist eine Option für Lebensmittelbranchen,<br />
die bei mechanischen Transfers ein<br />
schneller öffnen<strong>de</strong>s System anbietet. Esteve hat das Design<br />
seiner Anlagen geän<strong>de</strong>rt und durch Streichung von Rückhaltebereichen<br />
ein schnell abbaubares System entwickelt.<br />
Dieses kann mit o<strong>de</strong>r ohne Werkzeuge geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Falls also ein Kun<strong>de</strong> schnell und sauber von einem Prozess<br />
zum an<strong>de</strong>ren umstellen muss – beispielsweise von konventioneller<br />
auf allergenfreie Produktion –, kann er laut Esteve<br />
Zeit, Zugriff und insbeson<strong>de</strong>re Reinigungsqualität optimieren.<br />
Das französische Unternehmen setzt das neue System<br />
in unterschiedlichsten Anlagen ein, in <strong>de</strong>nen Produkte gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n: an Dosierschrauben, Sieben, Drehventilen und<br />
Zugangstüren bzw. -klappen. +++<br />
+<br />
Die FFC Fine Fresh Cake GmbH, Delbrück, hat seit<br />
Jahren erfolgreich die Backessenz GM 250 im Programm.<br />
Das Feuchthaltemittel ist für Rühr- und Biskuitmassen<br />
bestimmt, um diese länger frisch und saftig zu<br />
halten sowie die Haltbarkeit zu verlängern. Es wird zu einem<br />
Anteil von 2–3 % auf die Gesamtmasse eingesetzt und<br />
besteht aus Glycerin, Natriumdiacetat, Wasser und Aromen.<br />
Hierbei kann man zwischen <strong>de</strong>n Geschmacksrichtungen<br />
© Austerschmidt<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
Produktion<br />
Rohstoffe<br />
Eintragen.<br />
Backen.<br />
Rösten.<br />
In höchster Qualität.<br />
© Austerschmidt<br />
einer natürlichen Vanille o<strong>de</strong>r einer natürlichen Limone<br />
wählen. In <strong>de</strong>m flüssigen Produkt sind zwar <strong>de</strong>klarationspflichtige<br />
Inhaltsstoffe enthalten, die aber nicht als Konservierungsmittel<br />
ausgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen. Die Aromen<br />
sind auf Basis von Alkoholen aufgebaut. Johannes Ger<strong>de</strong>smeier,<br />
<strong>de</strong>r seit vielen Jahren als Berater in <strong>de</strong>r Kuchenindustrie<br />
tätig ist, sagt: „Die Wirkung <strong>de</strong>s Backmittels<br />
erklärt sich aus <strong>de</strong>m Herstellungsverfahren und <strong>de</strong>r Kombination<br />
<strong>de</strong>r Inhaltsstoffe. So wird es individuell und<br />
kun<strong>de</strong>nspe zifisch an eine bestehen<strong>de</strong> Rezeptur angepasst.“<br />
Heraus kommt ein Produkt mit lang anhalten<strong>de</strong>r Feuchtigkeit,<br />
sodass <strong>de</strong>r Kuchen auch nach drei Monaten noch<br />
frisch und saftig ist. Das ist beson<strong>de</strong>rs für Kun<strong>de</strong>n wichtig,<br />
die an <strong>de</strong>n Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l liefern, erklärt er.<br />
Neu im Sortiment <strong>de</strong>r FFC gibt es nun eine Trockenbackmischung,<br />
die für sämtliche Massen auf Backpulverbasis<br />
geeignet ist. TM 300 besteht aus Weizenquellmehlen, modifizierter<br />
Stärke und einem Backpulveranteil. Dadurch wird<br />
eine wesentlich bessere Wasserbindung und in Verbindung<br />
mit GM 250 eine pH-Wert-Absenkung erreicht, erklärt Ger<strong>de</strong>smeier.<br />
Die Backmischung wird nach Vorgabe <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n<br />
maßgeschnei<strong>de</strong>rt auf <strong>de</strong>ren Produktanfor<strong>de</strong>rungen<br />
konzipiert. So hat beispielsweise Einfluss, welche Restfeuchte<br />
und Min<strong>de</strong>sthaltbarkeit <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> wünscht. Insgesamt<br />
erreicht die Kombi nation <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Produkte GM 250 und<br />
TM 300 eine Absenkung <strong>de</strong>s pH-Wertes <strong>de</strong>r Masse, so Ger<strong>de</strong>smeier.<br />
Das bringt eine verlängerte Haltbarkeit <strong>de</strong>s Endproduktes<br />
um bis zu 3 Monate. Die Backmischung TM 300<br />
selber ist 6 Monate lang haltbar und wird im 25-kg-Gebin<strong>de</strong><br />
(bei sortenreinen Paletten) per Spediteur ab Werk an <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n geliefert. In einer Dosierung von 3 % von <strong>de</strong>r<br />
Gesamtmasse kommt sie dann zum Einsatz. Zu <strong>de</strong>n Zukunftsplänen<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens, das seit 2006 IFS-zertifiziert<br />
ist, sagt Dirk Austerschmidt: „Den <strong>de</strong>utschsprachigen<br />
Markt haben wir gut abge<strong>de</strong>ckt. Nun möchten wir weiter<br />
expandieren.“ +++<br />
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Eine rationelle Lösung für <strong>de</strong>n Transport von<br />
Stück- und Massengütern, vor allem, wenn<br />
gleichzeitig eine Behandlung <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rgutes<br />
z.B. Eintragen, Backen, Rösten, Trocknen,<br />
Kühlen usw. erfolgen soll.<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
22 Produktion<br />
Klappen, waschen, trocknen<br />
Die Bäckerei & Konditorei Thürmann als Berliner Standort <strong>de</strong>r Schäfer’s Brot<br />
ist ein Para<strong>de</strong>beispiel: Sie spart Platz durch klappbare Transportkörbe sowie<br />
durch eine Zentrifuge zur Trocknung eben dieser Körbe, die <strong>de</strong>utliche Stromeinsparungen<br />
zur Folge hat.<br />
++ Bild 1<br />
© bekuplast<br />
++ Bild 1 Die Lagerkapazität bei Verwendung von Klappkörben ist nun 3,5-mal so groß<br />
+<br />
Die Produktionsstätte <strong>de</strong>r Schäfer’s Brot- und Kuchen-<br />
Spezialitäten GmbH in Berlin, die unter <strong>de</strong>r Marke <strong>de</strong>r<br />
Bäckerei & Konditorei Thürmann ihre Backwaren in Berlin<br />
verkauft, hat im Stadtteil Mariendorf En<strong>de</strong> letzten Jahres in<br />
eine neue Korbwaschanlage samt Trocknungseinheit inklusive<br />
passen<strong>de</strong>r Klappkörbe investiert. Hintergrund war die<br />
Tatsache, dass das bisherige Lager aus bauvorschriftlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n nicht erweitert wer<strong>de</strong>n durfte und die Betriebsfläche<br />
von 7.232 m² keinen weiteren Lagerplatz mehr hergibt.<br />
So wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r Not eine Tugend und Thomas Drews,<br />
Regionale Geschäftsleitung von Schäfer’s Brot in Berlin,<br />
schaffte platzsparen<strong>de</strong> Klapp körbe an, ähnlich, wie sie schon<br />
seit Jahrzehnten bei Obst- und Gemüse-Kisten Standard<br />
sind.<br />
Das Konzept dafür entwickelte Drews zusammen mit <strong>de</strong>m<br />
Waschanlagenhersteller brüel international a/s, Hjørring,<br />
Dänemark, und <strong>de</strong>r bekuplast GmbH, Ringe, einem Spezialanbieter<br />
für Mehrwegbehälter aus Kunststoff. „Anhand<br />
erster Tests mit klappbaren Gemüsekisten wur<strong>de</strong> sehr<br />
schnell <strong>de</strong>utlich, dass diese aufgrund ihrer Form und<br />
Struktur <strong>de</strong>r täglichen Beanspruchung in einer Bäckerei<br />
nicht gewachsen waren“, erklärt Vertriebler Gerold Wilms<br />
von bekuplast. Auf Basis dieser Erkenntnisse wur<strong>de</strong> dann<br />
ein Klappkorb speziell für die Anfor<strong>de</strong>rungen von Bäckereien<br />
entwickelt. Durch eine neuartige Rippenstruktur<br />
sind diese Körbe beson<strong>de</strong>rs stabil und lassen sich durch<br />
ein patentiertes Ver- und Entriegelungssystem schnell einund<br />
auseinan<strong>de</strong>rklappen.<br />
Der Weg <strong>de</strong>r Kunststoffbehälter<br />
20.000 solcher Korbsysteme im gängigen Euromaß 600 x<br />
400 x 150 mm sind nun in <strong>de</strong>r Bäckerei Thürmann im Einsatz.<br />
An <strong>de</strong>n Toren kommen die Körbe von <strong>de</strong>n Filialen<br />
entwe<strong>de</strong>r leer und damit zusammengefaltet o<strong>de</strong>r als offene<br />
Körbe mit Retouren zurück. Noch wer<strong>de</strong>n diese Backwaren<br />
manuell herausgenommen, <strong>de</strong>r Korb geklappt und dann<br />
auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Stapel dazugelegt. Diese händische Abnahme<br />
soll jedoch bereits in 2013 automatisiert vonstattengehen,<br />
sodass auch offene Körbe benutzt wer<strong>de</strong>n<br />
können. Der Korbstapel wird per Rolly in <strong>de</strong>n Entla<strong>de</strong>r gefahren,<br />
in <strong>de</strong>m die Rollen in zwei Schienen geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Hier versetzt eine Hubvorrichtung per Knopfdruck <strong>de</strong>n gesamten<br />
Korbstapel auf das ca. 6 m lange Pufferband. Die<br />
Höhe <strong>de</strong>s Stapels ist variabel; sie richtet sich nach <strong>de</strong>r Höhe<br />
<strong>de</strong>r Lkw, mit <strong>de</strong>nen die Körbe angeliefert wer<strong>de</strong>n. Zurzeit<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
Produktion 23<br />
++ Bild 2 ++ Bild 3<br />
++ Bild 1 xxxxx<br />
++ Bild 1<br />
© f2m<br />
© f2m<br />
++ Bild 2 Der neue Klappkorb für die Backbranche, <strong>de</strong>r sich optisch kaum von <strong>de</strong>r<br />
alten starren Version unterschei<strong>de</strong>t<br />
++ Bild 3 Die Körbe wer<strong>de</strong>n im Entstapler in eine Art Schleuse eingeführt, in <strong>de</strong>r<br />
von oben beginnend die Körbe einzeln vom Stapel heruntergenommen wer<strong>de</strong>n<br />
liegt sie bei 40 geschlossenen Körben. Die Stapel wer<strong>de</strong>n<br />
nun zum eigentlichen Teil <strong>de</strong>s Entstaplers transportiert<br />
und dort in eine Art Schleuse eingeführt. Vier Stifte, also<br />
zwei pro Seite, greifen in die Zwischenräume <strong>de</strong>s obersten<br />
Korbes, heben diesen an und legen ihn auf zwei Kufen ab.<br />
Ein Pad<strong>de</strong>l schiebt ihn auf das nächste För<strong>de</strong>rband. Nach<br />
und nach wird auf diese Weise <strong>de</strong>r gesamte Stapel abgearbeitet,<br />
sodass die Körbe, nun vereinzelt, auf einem Band<br />
in Deckenhöhe zum S-Wen<strong>de</strong>r abtransportiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Durchschnittlich nimmt <strong>de</strong>r Entstapler im Mix 1.500 geschlossene<br />
und offene Körbe pro Stun<strong>de</strong> an; benutzt man<br />
nur gefaltete Kunststoffbehälter, arbeitet er noch schneller.<br />
Der S-Wen<strong>de</strong>r übernimmt dann die Entsorgung <strong>de</strong>r Reste,<br />
sobald die Vorschritte automatisiert wor<strong>de</strong>n sind. Innerhalb<br />
dieses Jahres wird an dieser Stelle ein automatischer<br />
Korbschließer eingebaut, <strong>de</strong>r die geschlossenen Klappkörbe<br />
zum Waschen weiterführen soll.<br />
Komplett waschen und trocken zentrifugieren<br />
Die Körbe wer<strong>de</strong>n anschließend in die Tauchbad-Waschanlage<br />
von brüel geführt. In <strong>de</strong>r Anlage läuft das 48 °C warme<br />
Wasser inklusive Waschmittel in einem geschlossenen Kreislauf,<br />
bei <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r einen schmalen Seite die verschmutzten<br />
Körbe hereingeführt wer<strong>de</strong>n, während sie an <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
Schmalseite aufgrund <strong>de</strong>r Strömung sauber und nass<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
24 Rubriktitel<br />
Produktion<br />
++ Bild 4<br />
++ Bild 5<br />
© f2m<br />
© f2m<br />
++ Bild 4 Unterhalb <strong>de</strong>s Transportbands für die Körbe auf <strong>de</strong>m Weg zur Waschanlage liegt<br />
eine Auffangwanne, um Krümel und an<strong>de</strong>re Reste <strong>de</strong>r verschmutzten Wanne aufzufangen<br />
++ Bild 5 Die zusammengefalteten Körbe kommen komplett ins Tauchbad<br />
herauskommen. Das eingesetzte Tauchverfahren hat <strong>de</strong>n<br />
Vorteil, dass im Einweichbereich nicht gespritzt wird und<br />
die Anlage am Korbeinlauf durch <strong>de</strong>n Tank abgedichtet ist.<br />
Dadurch müssen einlaufseitig keine Schwa<strong>de</strong>n abgesaugt<br />
wer<strong>de</strong>n, erklärt Helbing, und <strong>de</strong>r Frischwasserverbrauch liege<br />
pro Korb nur bei ca. 0,3 l. Insgesamt sind 3.850 l Wasser<br />
hier im Umlauf und wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel zweimal wöchentlich<br />
ausgetauscht; 1.500 Behälter können stündlich durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. „Durch <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s Tauchverfahrens<br />
in <strong>de</strong>r Einweichzone verbrauchen wir ca. 35 % weniger<br />
Heizenergie als in einer herkömmlichen Tunnelanlage“, sagt<br />
Gerald Helbing, Verkaufsmanager bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen brüel-<br />
Tochter mit Sitz in Worms. Die Reinigung <strong>de</strong>r Waschlauge<br />
erfolgt mittels eines rotieren<strong>de</strong>n, selbstreinigen<strong>de</strong>n Trommelfilters,<br />
<strong>de</strong>r seitlich an <strong>de</strong>m Kreislauf angeschlossen ist.<br />
Die im Tauchbad eingeweichten Körbe wer<strong>de</strong>n mit Wasser<br />
unter 6 bar Hochdruck abgespritzt. In <strong>de</strong>r Nachspülzone,<br />
die über einen separaten Nachspültank mit Pumpe verfügt,<br />
erfolgt nochmals ein Abspritzen mit ca. 2 bar im Kreislauf.<br />
Als Letztes erfolgt eine „Dusche“ mit Trinkwasser.<br />
Nun wer<strong>de</strong>n die nassen geschlossenen Behälter wie<strong>de</strong>r automatisiert<br />
im Schnellstapler als 10er-System aufeinan<strong>de</strong>rgestapelt<br />
und zur Trocknerzentrifuge geför<strong>de</strong>rt. Dennoch<br />
ist es auch möglich, starre Körbe durch die Zentrifuge zu<br />
fahren. Hier gelangen die Körbe auf eine weiße Drehplatte<br />
und wer<strong>de</strong>n durch einen Korb, <strong>de</strong>r von oben auf <strong>de</strong>n Stapel<br />
herunterfährt, festgehalten. Ein Motor versetzt die gesamte<br />
Einheit ca. 5 Sek. mit 800–850 Umdrehungen/Min. in<br />
Rotation. „Die Körbe kommen mit einer Restfeuchte von<br />
ca. 0,5 g pro Korb heraus, während ein Gebläsetrockner<br />
auch mit wesentlich höherem Energieverbrauch niemals<br />
ein solches Trocknungsergebnis erreicht. Damit liegen wir<br />
mit <strong>de</strong>m Verbrauch an Elektroenergie etwa 80–90 % unter<br />
<strong>de</strong>m von Gebläsetrocknern“, sagt Helbing nicht ohne<br />
Stolz. „Und das überschüssige Wasser wird wie<strong>de</strong>r, genau<br />
wie beim Schnellstapler, in die Waschanlage zurückgeführt.“<br />
Auch <strong>de</strong>r Stromverbrauch wer<strong>de</strong> gespart: Der<br />
Motor habe zwar einen Anschlusswert von ca. 11 kw, verbrauche<br />
aber effektiv nur 2,3 kw. So wird laut Helbing <strong>de</strong>r<br />
Strom beim Abbremsen <strong>de</strong>r Rotation wie<strong>de</strong>r zurück ins<br />
++ Bild 6<br />
++ Bild 7<br />
© f2m<br />
© f2m<br />
++ Bild 6 Die Reinigung <strong>de</strong>r Waschlauge erfolgt über <strong>de</strong>n seitlich angeordneten<br />
Trommelfilter<br />
++ Bild 7 In <strong>de</strong>r Trocknerzentrifuge gelangen die 10er-Körbestapel auf die weiße Drehplatte<br />
und wer<strong>de</strong>n hier durch <strong>de</strong>n Korb festgehalten und wer<strong>de</strong>n ca. 5 Sekun<strong>de</strong>n lang gedreht<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
Produktion 25<br />
++ Bild 8<br />
++ Bild 8<br />
Freigeschobene Roggenbrote wie<br />
das Berliner Landbrot (70/30)<br />
o<strong>de</strong>r das Tiefenforter Brot (90/10)<br />
sind die beliebtesten Klassiker<br />
© f2m<br />
Netz eingespeist. Schließlich gelangen die Körbe in das<br />
Korblager, in <strong>de</strong>m nun die 3,5-fache Menge an Klappbehältern<br />
lagern kann, also insgesamt bis zu 20.000 Körbe. Diese<br />
Platzersparnis kommt nicht nur im Lager, son<strong>de</strong>rn beson<strong>de</strong>rs<br />
in <strong>de</strong>n Filialen sowie bei <strong>de</strong>r Logistik zwischen <strong>de</strong>n<br />
Standorten zum Tragen. Noch in 2013 plant Drews die<br />
endgültige Verteilung auf drei Packstellen, an <strong>de</strong>nen dann<br />
offene Körbe wie<strong>de</strong>r neu mit frischer Ware bela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Bäckerei Thürmann nutzt die neu gewonnenen Kapazi-<br />
täten für ihre Produkte: Mit etwa 255 Mitarbeitern in Produktion<br />
und Expedition wer<strong>de</strong>n ca. 110 Konditorei-Artikel,<br />
60 Brot- und 24 Brötchensorten auf 206 Filialen sowie 69<br />
E<strong>de</strong>ka-Kun<strong>de</strong>n mit Bake-off-Stationen verteilt. Das stärkste<br />
Produkt ist dabei, wie sollte es auch an<strong>de</strong>rs sein, das Berliner<br />
Landbrot, ein freigeschobenes Roggenmischbrot im<br />
Verhältnis 70/30. Insgesamt wer<strong>de</strong>n täglich Waren für<br />
200.000–210.000 EUR geliefert, sonntags im Wert von<br />
70.000–90.000 EUR. +++<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
26<br />
Messe<br />
Mo<strong>de</strong>rn Bakery – erstmals im April<br />
Ein Jahr vor ihrem 20. Jubiläum präsentierte die Mo<strong>de</strong>rn Bakery in Moskau eine<br />
Fachmesse mit knapp 10 % mehr Ausstellern als je zuvor.<br />
++ Bild 1 ++ Bild 2<br />
© Mo<strong>de</strong>rn Bakery<br />
© f2m<br />
++ Bild 1 Der Pro-Kopf-Verbrauch von Brot in Russland<br />
gleicht sich immer mehr <strong>de</strong>m europäischen Konsum an<br />
+<br />
Die Mo<strong>de</strong>rn Bakery hat sich als die wichtigste Fachmesse<br />
für die Bäckerei- und Konditoreibranche in<br />
Russland und <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Republiken entwickelt.<br />
Erstmals in einer großen Halle stellten sich in diesem Jahr<br />
zahlreiche neue Aussteller in Moskau vor. Die Erwartung,<br />
dass rechtzeitig vor <strong>de</strong>n nächsten Wahlen in Russland umfangreiche<br />
staatliche Mittel für die Backwarenindustrie bereitgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, hat viele dazu bewogen, sich rechtzeitig<br />
auf <strong>de</strong>m russischen Markt aufzustellen.<br />
Auch die Zahl <strong>de</strong>r russischen Aussteller war mit 99 von 243<br />
in diesem Jahr so hoch wie nie. Inzwischen gibt es neben <strong>de</strong>n<br />
etablierten Han<strong>de</strong>lshäusern, die viele, vor allem westeuropäische,<br />
Maschinen- und Rohstoffhersteller vertreten, auch<br />
einige Maschinenbauer aus benachbarten Republiken, die<br />
erstmals auf <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rn Bakery ausstellten, so unter an<strong>de</strong>rem<br />
ein armenischer Anbieter von Anlagen, mit <strong>de</strong>nen sich<br />
Lawash-Brot automatisch herstellen lässt. Lawash ist ein Brot,<br />
das im gesamten Nahen und Mittleren Osten sowie vielen<br />
südlichen ehemaligen Republiken <strong>de</strong>r Sowjetunion traditionell<br />
gegessen wird. Es sieht aus wie ein dünner Fla<strong>de</strong>n und<br />
besteht aus einem Teig, <strong>de</strong>r ohne je<strong>de</strong>s Triebmittel auskommt<br />
und von <strong>de</strong>r Konsistenz einem Wrap o<strong>de</strong>r einer Tortilla<br />
gleicht. Deutlich gewachsen im Vergleich zu vorherigen Messen<br />
ist auch <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Aussteller, die sich mit Verpackung,<br />
Präsentation und La<strong>de</strong>nbau sowie <strong>de</strong>m Geschäft mit<br />
Kaffee, Eis, Schokola<strong>de</strong> und Snacks beschäftigen, sodass sich<br />
die Messe sich nicht nur mit <strong>de</strong>r Produktion von Bäckereiund<br />
Konditoreiwaren zeigte, son<strong>de</strong>rn auch mit <strong>de</strong>ren Vermarktung.<br />
Das Thema Eis & Schokola<strong>de</strong> war u. a. mit Firmen<br />
wie Aasted, Bühler, Chocotech, Duyvis Wiener, Master<br />
Martini, Pfalzgraf Konditorei, Sollich und Zentis vertreten.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re mit <strong>de</strong>m Seminar „Eis & Schokola<strong>de</strong>. Lecker,<br />
nützlich und chancenreich“ am dritten Messetag war auch<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013<br />
++ Bild 2 Von links nach rechts: A.P. Kosovan, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s russischen Bäckerverban<strong>de</strong>s, V.A. Butkovsky,<br />
Präsi<strong>de</strong>nt Internationale Industrieaka<strong>de</strong>mie (Russland), A.P. Nechayev, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r SPPI<br />
das Rahmenprogramm auf das aktuelle Thema abgestimmt.<br />
Eleonora Balayants, Bronzemedaille-Gewinnerin <strong>de</strong>r IKA/<br />
Olympia<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Köche 2012 in Erfurt, Deutschland, informierte<br />
beispielsweise über die Entwicklungstrends auf <strong>de</strong>m<br />
russischen Markt für Premium-Schokola<strong>de</strong>n. Ein wichtiger<br />
Aspekt <strong>de</strong>s Rahmenprogramms <strong>de</strong>r Messe war <strong>de</strong>r Blick auf<br />
die neuesten Entwicklungen im Bereich <strong>de</strong>r Kühl- und Tiefkühltechnologien,<br />
zumal <strong>de</strong>r Markt <strong>de</strong>r Tiefkühlteiglinge<br />
sich gegenwärtig in <strong>de</strong>r Aufbauphase befin<strong>de</strong>t. Auch politische<br />
und übergreifen<strong>de</strong> Themen fan<strong>de</strong>n Platz. Referenten<br />
aus Landwirtschafts- und Wissenschaftsministerien sowie<br />
<strong>de</strong>r Eurasischen Wirtschaftskommission informierten im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Veranstaltung „Bread and the health of the planet“<br />
über die be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle <strong>de</strong>r Bäckereiindustrie im globalen<br />
Kontext. Grundsätzlich positiv beurteilten Aussteller<br />
wie befragte Besucher die Terminverschiebung <strong>de</strong>r Messe<br />
aus <strong>de</strong>m Herbst in <strong>de</strong>n April. Lediglich die direkte Nähe<br />
zum orthodoxen Osterfest knabberte in diesem Jahr an <strong>de</strong>n<br />
Besucherzahlen <strong>de</strong>r letzten bei<strong>de</strong>n Tage. Dennoch war laut<br />
Messeveranstalter OWP Ost-West-Partner GmbH, Nürnberg,<br />
auch die Gesamtbesucherzahl besser als in <strong>de</strong>n Vorjahren.<br />
Demnach besuchten 14.234 Fachleute aus <strong>de</strong>r Branche<br />
die Mo<strong>de</strong>rn Bakery. Laut OWP sind die meisten von ihnen<br />
für Unternehmen mit 51–500 Mitarbeitern tätig. 18 % kamen<br />
aus Industrie-Bäckereien, 13 % aus kleineren Bäckereien und<br />
23 % aus <strong>de</strong>r Konditorei- und Süßwarenindustrie. Weitere<br />
Besuchergruppen waren aus <strong>de</strong>m Groß- und Einzelhan<strong>de</strong>l<br />
(9 %), aus <strong>de</strong>m Segment <strong>de</strong>r Bäckermaschinenhersteller<br />
(8 %), <strong>de</strong>r Ingredienzen (8 %) und <strong>de</strong>r Verpackungs industrie<br />
(2 %). 48 % gaben an, in ihren Unternehmen als Entschei<strong>de</strong>r<br />
zu gelten, und 39,5 %, dass sie in Entscheidungsprozesse involviert<br />
sind. Ein hoher Anteil <strong>de</strong>r Besucher kam übrigens<br />
zum ersten Mal. +++
Chancen für die Zukunft nutzen<br />
Porträt<br />
Die WP Bakery Group startet zusammen mit ihren Tochtergesellschaften die<br />
zweite Stufe <strong>de</strong>s Organisationskonzeptes „Think Process“.<br />
27<br />
++ Dietmar Bohlen,<br />
Geschäftsführer Vertrieb <strong>de</strong>r<br />
WP Bakery Group<br />
© WP<br />
++ Adrian van Dillen,<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Gruppengeschäftsführung<br />
+<br />
Das Konzept verknüpft die produzieren<strong>de</strong>n Tochterunternehmen<br />
wie das Stammhaus im bayerischen<br />
Dinkelsbühl, WP IB in Tamm, WP Haton im nie<strong>de</strong>rländischen<br />
Panningen sowie WP Kemper in Rietberg stärker und<br />
effizienter sowohl untereinan<strong>de</strong>r wie mit <strong>de</strong>n in- und ausländischen<br />
Vertriebsgesellschaften. Zwei Prinzipien stehen<br />
dabei im Vor<strong>de</strong>rgrund:<br />
+ das Prinzip „Think Process“, das <strong>de</strong>m Konzept <strong>de</strong>n Namen<br />
gab und für eine konsequente Orientierung am bäckerischen<br />
Produktionsprozess steht, sowie<br />
+ das Prinzip <strong>de</strong>r Kompetenzzentren für bestimmte Teile<br />
<strong>de</strong>s Produktionsprozesses.<br />
In <strong>de</strong>r Konsequenz erwächst aus dieser Matrix eine Vertriebsstruktur,<br />
die sich streng an <strong>de</strong>r neuen Prozessorganisation<br />
<strong>de</strong>r Gruppe ausrichtet und bei Bedarf hoch qualifizierte<br />
Ingenieure aus <strong>de</strong>n einzelnen Werken zur Lösung spezieller<br />
Probleme heranziehen kann. Zu diesem Zweck wur<strong>de</strong> jetzt<br />
am Hauptsitz <strong>de</strong>r Gruppe in Bielefeld eine Gruppe von Area<br />
Sales Managern angesie<strong>de</strong>lt, die für die gesamte Gruppe als<br />
Kommunikationsscharnier zwischen bestimmten Län<strong>de</strong>rn<br />
o<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rgruppen inklusive <strong>de</strong>r dort angesie<strong>de</strong>lten Vertretungen<br />
und Nie<strong>de</strong>rlassungen und <strong>de</strong>n Produktionsunternehmen<br />
arbeiten. Chef <strong>de</strong>r neuen Gruppe ist <strong>de</strong>r kürzlich<br />
zur Gruppe gestoßene Dietmar Bohlen. Bohlen sagt: „Die<br />
Märkte sind sehr unterschiedlich. Die Strukturen und Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>n Wachstumsmärkten Lateinamerikas<br />
o<strong>de</strong>r Afrikas lassen sich nicht mit <strong>de</strong>nen in Europa o<strong>de</strong>r in<br />
<strong>de</strong>n USA vergleichen. Wir sehen große Chancen für die Zukunft<br />
darin, je<strong>de</strong>n einzelnen Markt sehr individuell und intensiv<br />
zu bearbeiten.“<br />
Parallel dazu wird die Konzentration <strong>de</strong>r Produktionstöchter<br />
auf einzelne Technik- bzw. Technologiefel<strong>de</strong>r fortgesetzt,<br />
wobei WP IB dabei insofern eine Ausnahme darstellt,<br />
als man sich hier um die Projektierung und Abwicklung<br />
<strong>de</strong>s sogenannten Turn-Key-Geschäfts kümmert, bei <strong>de</strong>m es<br />
um komplette Linien o<strong>de</strong>r Produktionsstätten geht. WP<br />
© WP<br />
Haton wird sich auch weiterhin um die Aufarbeitung<br />
von Großbrot kümmern, während Teigherstellung und<br />
Kleingebäckaufarbeitung WP Kemper zugeordnet ist. In<br />
Dinkelsbühl konzentriert man sich künftig auf das gesamte<br />
Ofen-Know-how von <strong>de</strong>r Entwicklung über Konstruktion<br />
bis hin zur Produktion. Die Betreuung <strong>de</strong>r Kleingebäckanlagen<br />
wird nach Rietberg gehen, weshalb es in Dinkelsbühl<br />
zu einem Abbau von Arbeitsplätzen kommen wird,<br />
die im Gegenzug durch <strong>de</strong>n Aufbau <strong>de</strong>r neuen Struktur in<br />
Vertrieb und Engineering kurz- und mittelfristig an allen<br />
Standorten neu entstehen. Für die schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Dinkelsbühler<br />
Mitarbeiter wird <strong>de</strong>rzeit mit <strong>de</strong>m Betriebsrat über<br />
einen Sozialplan verhan<strong>de</strong>lt.<br />
Hintergrund für <strong>de</strong>n zweiten Schritt <strong>de</strong>r Neuorganisation,<br />
so Adrian van Dillen, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />
<strong>de</strong>r Gruppe, ist die Verschiebung <strong>de</strong>r Märkte. 2012 erzielte<br />
die Gruppe nur mehr 30 % ihres Umsatzes in Deutschland,<br />
34 % stammen aus <strong>de</strong>m restlichen EU-Raum und mit 36 %<br />
kommt die größte Nachfrage inzwischen aus <strong>de</strong>n außereuropäischen<br />
Märkten. Van Dillen erklärt: „Das wird sich in <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahren noch verstärken. Asien, Afrika und Lateinamerika<br />
wachsen zurzeit sehr stark, während in Europa<br />
und speziell in Deutschland vor allem strukturelle Verschiebungen<br />
stattfin<strong>de</strong>n. Die neuen Märkte verlangen von uns an<br />
die jeweiligen Märkte angepasste Technologien und einen<br />
Maschinenbau, <strong>de</strong>r die Infrastruktur <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r berücksichtigt.<br />
Wenn eine Produktionslinie in einem Schwelleno<strong>de</strong>r<br />
Entwicklungsland muckt, können wir nicht, wie<br />
hierzulan<strong>de</strong>, einen Servicetechniker in Marsch setzen, wir<br />
müssen vielmehr in <strong>de</strong>r Lage sein, mit <strong>de</strong>m eigenen Personal<br />
<strong>de</strong>r Fabriken per digitaler Kommunikation das Problem zu<br />
beheben. Auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite sind die Anfor<strong>de</strong>rungen aus<br />
diesen Län<strong>de</strong>rn sehr viel breiter und tiefer. Die Kun<strong>de</strong>n dort<br />
erwarten nicht nur perfekte Technik, son<strong>de</strong>rn auch Hilfe bei<br />
<strong>de</strong>r Produktentwicklung, <strong>de</strong>r Personalschulung und zum<br />
Teil sogar eine langfristige Betreuung <strong>de</strong>r Produktionsprozesse<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
28 Markt<br />
Glutenfrei im Supermarkt<br />
Bessere Diagnostik und Lifestyle-Trends erhöhen die Kun<strong>de</strong>nanzahl für glutenfreie<br />
Produkte in <strong>de</strong>n nächsten Jahren drastisch. Die Vertriebsschiene Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l<br />
wird immer interessanter.<br />
++ Bild 1 ++ Bild 2<br />
© REWE<br />
© Warburtons<br />
++ Bild 1 Der britische Großbäcker Warburtons hat eine große Glutenfrei-Sparte ++ Bild 2 Die <strong>de</strong>utsche Supermarktkette Rewe hat im April 2012 eine Frei-von-<br />
Eigenmarke auf <strong>de</strong>n Markt gebracht<br />
+<br />
Glutenfreie Backwaren haben in weiten Teilen Europas<br />
ihr Image als harte, geschmacksneutrale Nährmittel<br />
verloren. Denn während früher viele <strong>de</strong>r glutenfreien<br />
Produkte mehr Zucker, Salz o<strong>de</strong>r Fett als herkömmliche<br />
Produkte enthielten, um <strong>de</strong>n schlechten Geschmack zu<br />
über<strong>de</strong>cken, ent<strong>de</strong>cken heutzutage immer mehr Unternehmen<br />
in Europa diesen speziellen Markt für sich und produzieren<br />
mit immer größerem Variantenreichtum und <strong>de</strong>utlich<br />
verbesserter Qualität Brot, Brötchen, Gebäck und Kekse mit<br />
einem Anteil an Gluten von unter 20 ppm.<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013<br />
Zahlen zum Absatz von glutenfreien Lebensmitteln sind<br />
schwer zugänglich. Die britische Zöliakiegesellschaft arbeitet<br />
mit Daten <strong>de</strong>s Marktforschungsunternehmens Mintel<br />
International Group Ltd. aus London. Sie prognostiziert für<br />
das Jahr 2014 für das Vereinigte Königreich einen Umsatz<br />
von rund 287 Mio. EUR, gefolgt von Deutschland mit rund<br />
210 Mio. EUR und Italien mit 249 Mio. EUR. Diese Zahlen<br />
beziehen sich auf alle glutenfreien Lebensmittel. Dazu gehören<br />
neben Backwaren auch Nu<strong>de</strong>ln, Cerealien, Backmischungen<br />
und Bier. Mintel berichtet, dass zwischen 2006<br />
und 2010 2.528 neue glutenfreie Produkte auf <strong>de</strong>n britischen<br />
Markt gekommen sind. Nielsen Deutschland (The Nielsen<br />
Company (Germany) GmbH, Frankfurt am Main) hat Zahlen<br />
für <strong>de</strong>n Absatz von glutenfreien Produkten im <strong>de</strong>utschen<br />
Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l ermittelt. So wur<strong>de</strong>n über diesen<br />
Absatzweg 2012 Waren im Wert von 54.203 EUR vertrieben.<br />
2011 waren es noch 46.359 EUR und 2010 38.990 EUR. Dabei<br />
stieg <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Lebensmittelgeschäfte, die ein glutenfreies<br />
Sortiment führen, stetig. 2011 waren es 38 %, 2010<br />
30 %. Brot und Brötchen sind dabei die wichtigste Warengruppe.<br />
Sie machen laut Nielsen ein gutes Drittel <strong>de</strong>s Geschäfts<br />
mit glutenfreien Lebensmitteln aus. Weitere wichtige<br />
Absatzwege sind <strong>de</strong>r Internetversand, Drogerien, Biolä<strong>de</strong>n<br />
und in einigen europäischen Län<strong>de</strong>rn auch Apotheken. In<br />
Italien beispielsweise sind erst in vereinzelten Regionen glutenfreie<br />
Lebensmittel in Supermärkten zu kaufen. Dort gibt<br />
es einen Verschreibungsmarkt mit Unterstützung für die<br />
Kranken vom Gesundheitsministerium. Die Ware bekommen<br />
die Betreffen<strong>de</strong>n in Apotheken. Auch in Großbritannien<br />
sind glutenfreie Lebensmittel in Apotheken zu bekommen.<br />
Die meisten Län<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r EU gewähren <strong>de</strong>n Zöliakiekranken<br />
finanzielle Unterstützung zur Beschaffung von glutenfreien<br />
Lebensmitteln – wenn auch manchmal nur für Kin<strong>de</strong>r<br />
und Jugendliche. Das ist für viele Familien wichtig, weil<br />
glutenfreie Lebensmittel meist 30–50 % teurer sind als vergleichbare<br />
an<strong>de</strong>re Lebensmittel.<br />
Die Steigerungsraten für <strong>de</strong>n Absatz glutenfreier Lebensmittel<br />
wer<strong>de</strong>n von Experten für alle europäischen Län<strong>de</strong>r als<br />
sehr hoch eingestuft. Gera<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n LEH sollen sie in <strong>de</strong>n<br />
nächsten Jahren durchgängig im zweistelligen Bereich liegen.<br />
Denn Menschen, bei <strong>de</strong>nen Zöliakie diagnostiziert<br />
wird, müssen zwar ihre Ernährung umstellen, aber sie wollen<br />
nicht zwangsläufig ihre Einkaufgewohnheiten än<strong>de</strong>rn.<br />
Sie möchten weiterhin zu ihrem bevorzugten Supermarkt<br />
gehen. Die Einkaufskette, die sich darauf als erste in <strong>de</strong>r<br />
Welt eingestellt hat, war Sainsbury‘s (J Sainsburys plc, London)<br />
in Großbritannien. Sie startete 2001 mit einer eigenen<br />
Free-from-Marke. Ihre Mitbewerber Tesco plc, Cheshunt,<br />
und Waitrose Ltd., Bracknell, folgten ein paar Jahre später.<br />
Inzwischen haben auch die Schweizer Supermarktkette Migros<br />
Genossenschaft, Zürich, und die österreichischen Spar-<br />
Märkte (SPAR Österreichische Warenhan<strong>de</strong>ls-AG, Salzburg)
markt<br />
29<br />
jeweils Free-from-Marken. Und <strong>de</strong>r zweitgrößte <strong>de</strong>utsche<br />
Lebensmittelkonzern, die REWE Markt GmbH, Köln, startete<br />
mit einer Free-from-Eigenmarke im April 2012. Im Programm<br />
bei Rewe sind zurzeit 34 Produkte, von <strong>de</strong>nen 17<br />
laktose- und 16 glutenfrei sowie eines gluten- und laktosefrei<br />
sind. Neun davon sind Backwaren.<br />
Die erste Bilanz beschreibt Thomas Bonrath von <strong>de</strong>r Unternehmenskommunikation<br />
bei Rewe so: „Da ‚REWE frei von‘<br />
gera<strong>de</strong> mal ein Jahr eingeführt ist, sind die Umsätze <strong>de</strong>s Sortiments<br />
stark ansteigend, aber noch auf niedrigem Niveau.<br />
Aber das gesamte Angebot hat Potenzial.“<br />
++ Bild 3<br />
Auch wo <strong>de</strong>r LEH keine Free-from-Eigenmarken anbietet,<br />
geht er mehr und mehr dazu über, glutenfreie Produkte in<br />
eigene Regale zu platzieren und sie nicht mehr vereinzelt<br />
und unauffällig zu <strong>de</strong>n konventionellen Produktgruppen<br />
zu sortieren. An dieser Stelle fällt in fast ganz Europa die<br />
Dominanz <strong>de</strong>r Marken <strong>de</strong>r Dr. Schär AG aus <strong>de</strong>m italienischen<br />
Burgstall auf. Von Brot, Mehl, Nu<strong>de</strong>ln und Keksen bis<br />
hin zu Fertiggerichten und TK-Produkten hat <strong>de</strong>r größte<br />
Hersteller glutenfreier Lebensmittel in Europa alles in<br />
seinem Sortiment. Rund 300 Produkte sind insgesamt am<br />
Markt. Sie wer<strong>de</strong>n unter sechs Marken vertrieben (Schär, DS<br />
glutenfree, Glutano, Glutafin, Trufree, Beiker). Das Unternehmen<br />
besitzt Tochtergesellschaften in Deutschland, Spa-<br />
++ Bild 3 Kontamination ausgeschlossen: Die Schweizer Jowa AG liefert ihr<br />
Sortiment Huttwiler glutenfree in Beuteln zum Aufbacken<br />
nien, UK und <strong>de</strong>n USA und Produktionsstandorte in<br />
Burgstall (Italien), Apolda und Dreihausen (bei<strong>de</strong> in<br />
Deutschland) sowie in Zaragoza (Spanien). In Logan (USA)<br />
ist zurzeit ein weiteres Werk im Bau. Im eigenen Forschungslabor<br />
in Triest wer<strong>de</strong>n jährlich rund 30 neue Produkte<br />
und verbesserte Rezepturen entwickelt. Der Umsatz<br />
<strong>de</strong>s Branchenprimus, <strong>de</strong>r bereits 1922 erstmals Produkte für<br />
gesun<strong>de</strong> Ernährung von Kleinkin<strong>de</strong>rn unter <strong>de</strong>m Namen<br />
© Jowa<br />
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30 Markt<br />
++ Bild 4<br />
++ Bild 5<br />
© Dr. Schär<br />
© McDonald’s<br />
++ Bild 4 Dr. Schär ist mit rund 300 glutenfreien Produkten<br />
in ganz Europa am Markt<br />
++ Bild 5 McDonald’s vertreibt in Skandinavien, Spanien und bald auch in <strong>de</strong>n<br />
Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n Hamburger mit glutenfreien Buns<br />
Dr. Schär auf <strong>de</strong>n Markt brachte, liegt bei 145 Mio. EUR.<br />
450 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen weltweit.<br />
Die Glutenfrei-Vorreiter aus Italien besetzen auch Fel<strong>de</strong>r,<br />
die von an<strong>de</strong>ren Unternehmen noch nicht sehr stark in <strong>de</strong>n<br />
Fokus genommen wer<strong>de</strong>n. Dazu gehören Fertiggerichte<br />
und Tiefkühlprodukte. Doch worauf die Italiener <strong>de</strong>rzeit<br />
ihr Hauptaugenmerk richten, das ist die Gastronomie.<br />
Unter <strong>de</strong>m Namen Bontà d’Italia (bontà heißt übersetzt<br />
„Qualität“ o<strong>de</strong>r auch „Wohlgeschmack“) errichtet Dr. Schär<br />
ein Netzwerk von Restaurants und Pizzerien, in <strong>de</strong>nen ein<br />
breites Sortiment von glutenfreien Lebensmitteln angeboten<br />
wer<strong>de</strong>n soll. In enger Zusammenarbeit mit Dr. Schär<br />
entwickeln die beteiligten Gastronomen jeweils eine eigene<br />
Menükarte mit glutenfreien Speisen. Für die frische Zubereitung<br />
<strong>de</strong>r Gerichte vor Ort stellen die Häuser sicher,<br />
dass in ihren Restaurantküchen ein extra Arbeitsbereich<br />
geschaffen wird. Im Rahmen einer speziellen Schulung<br />
wer<strong>de</strong>n die Mitarbeiter für die Bedürfnisse bei einer glutenfreien<br />
Ernährung spezialisiert und einmal pro Jahr<br />
überprüft. Zurzeit wird dieses Netzwerk in Italien,<br />
Deutschland, Frankreich und Spanien aufgebaut. Damit<br />
einher geht die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Internetplattform<br />
<strong>www</strong>.glutenfreeroads.com. Hier fin<strong>de</strong>n sich aktuell mehr<br />
als 30.000 Adressen aus <strong>de</strong>r ganzen Welt, an <strong>de</strong>nen Menschen<br />
glutenfrei einkaufen o<strong>de</strong>r essen gehen können. Beson<strong>de</strong>rs<br />
weit entwickelt ist <strong>de</strong>r Gastronomiebereich für<br />
glutenfreie Lebensmittel in Skandinavien. Dort ist es bereits<br />
heute in sehr vielen Restaurants möglich, glutenfrei<br />
zu essen. Selbst McDonald’s bietet glutenfreie Buns für<br />
seine Hamburger in allen Restaurants in Schwe<strong>de</strong>n, Norwegen<br />
und Finnland an – in Finnland bereits seit 1999. In<br />
Spanien hat <strong>de</strong>r Fastfood-Riese Hamburger mit glutenfreien<br />
Buns seit 2011 im Programm. Und in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />
wird noch in diesem Jahr ein Pilotprojekt mit glutenfreien<br />
Buns anlaufen. Überall, wo McDonald’s glutenfreie Produkte<br />
anbietet, passiert das in Kooperation mit <strong>de</strong>r nationalen<br />
Zöliakie Selbsthilfevereinigung. Diese beraten bei<br />
<strong>de</strong>r Einführung und überwachen <strong>de</strong>n ordnungsgemäßen<br />
Umgang mit glutenfreien Produkten. Auf diesem Gebiet<br />
sind die Selbsthilfeorganisationen eine wichtige Instanz,<br />
<strong>de</strong>r die Patienten vertrauen. Seit rund 40 Jahren gibt es<br />
bereits ein Gütesiegel – eine durchgestrichene Ähre. Diese<br />
dürfen all jene Produzenten auf ihren Packungen abdrucken,<br />
<strong>de</strong>ren Lebensmittel unter 20 ppm Gluten enthalten. Die Zöliakie-Verbän<strong>de</strong><br />
überprüfen das regelmäßig.<br />
Die durchgestrichene Ähre genießt hohes Vertrauen bei <strong>de</strong>n<br />
Zöliakiekranken in ganz Europa. Menschen mit Glutenunverträglichkeit<br />
sind sehr darauf angewiesen, dass sie sich auf<br />
die angegebene Glutenfreiheit verlassen können. Denn bei<br />
einigen von ihnen reicht bereits eine Spur herkömmliches<br />
Mehl, um Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
Beschwer<strong>de</strong>n auszulösen. Das be<strong>de</strong>utet für die Produktion<br />
von Brot- und Backwaren, dass sie streng getrennt von <strong>de</strong>r<br />
Produktion mit herkömmlichem Mehl erfolgen muss. Anfang<br />
2012 hat die Jowa AG aus Volketswil nach einem Umbau<br />
ihre Teigwarenfabrik in Huttwil als Fabrik für glutenfreie<br />
Back- und Teigwaren fertiggestellt. Und erst vor Kurzem hat<br />
die Ernst Böcker GmbH & Co. KG aus Min<strong>de</strong>n, Deutschland,<br />
einen Produktionsstandort für glutenfreie Brote und<br />
Brötchen fertiggestellt (mehr dazu im Artikel „Böcker backt<br />
glutenfrei“ ab <strong>de</strong>r Seite 32). Das Unternehmen, das für seine<br />
Sauerteige bekannt ist, stellt bereits seit 2004 glutenfreie<br />
Sauerteige her. Jowa wie<strong>de</strong>rum gehört zur schweizerischen<br />
Lebensmittelkette Migros. Seit <strong>de</strong>m Frühjahr 2012 bietet das<br />
größte Bäckereiunternehmen <strong>de</strong>r Schweiz unter <strong>de</strong>r Marke<br />
Huttwiler glutenfree seine Produkte in <strong>de</strong>r Schweiz an, und<br />
seit Herbst 2012 auch in Deutschland. Zurzeit besteht das<br />
Sortiment aus Brot (Sonnenbrot mit Sonnenblumenkernen,<br />
Leinsamen und Sesam, Rustico, Toast Rustico, Toastbrot,<br />
Mini Baguette, Mini Laugen baguette), Brötchen (Kaisersemmel,<br />
Sonntagsbrötchen, Laugenbrötchen, Ciabatta,<br />
Ciabatta rustica), Kuchen (Zit ronenkuchen, Kakaokuchen),<br />
Pasta (Penne, Fussili, Spaghetti) und Paniermehl.<br />
Alle Backwaren sind einzeln in einem backfesten<br />
Beutel verpackt und tiefgekühlt. Das ist sowohl für Endverbraucher<br />
ein Vorteil, als auch für die Gemeinschaftsverpflegung,<br />
Gastronomie und <strong>de</strong>n Convenience‐Bereich. Der<br />
Umbau <strong>de</strong>r Produktionsstätte in Huttwil war aufwendig und<br />
hat 5,7 Mio. CHF (4,6 Mio. EUR) gekostet. „Hier herrschen<br />
jetzt Bedingungen wie in <strong>de</strong>r Medikamentenherstellung“,<br />
sagt Standortleiter Christoph Keller. Beim Backen wer<strong>de</strong>n<br />
die Teiglinge gleichzeitig sterilisiert. Im Reinraum kühlen<br />
sie ab und wer<strong>de</strong>n verpackt. Die Mitarbeiter betreten <strong>de</strong>n<br />
Raum über eine Schleuse, in <strong>de</strong>r sie sich komplett umziehen.<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
halbe Seite grau.indd 1 28.08.2012 12:10:24<br />
markt<br />
31<br />
Die hygienischen Auflagen beginnen aber nicht erst an<br />
<strong>de</strong>n Fabriktoren, son<strong>de</strong>rn bereits auf <strong>de</strong>m Feld beim Bauern.<br />
Dazwischen müssen ebenfalls spezialisierte Mühlen das<br />
Getrei<strong>de</strong> verarbeiten. Auch an die Technik wer<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>re<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen gestellt. Viele Geräte mussten an die beson<strong>de</strong>ren<br />
Bedingungen <strong>de</strong>r stark kleben<strong>de</strong>n glutenfreien Teige<br />
angepasst wer<strong>de</strong>n. Viele sind Spezialanfertigungen.<br />
Beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n vergangenen zehn Jahren sind eine ganze<br />
Anzahl Backbetriebe für glutenfreie Produkte entstan<strong>de</strong>n.<br />
An <strong>de</strong>m Branchenriesen Dr. Schär aus Italien kommt zwar<br />
niemand vorbei, aber viele weitere Unternehmen sind in<br />
ihren Heimatlän<strong>de</strong>rn stark am Markt und exportieren in<br />
viele Teile Europas. Dazu gehören beispielsweise Moilas Oy<br />
aus Naarajärvi, Finnland, Fria Bröd AB, Västra Frölunda,<br />
und Semper AB, Sundbyberg, bei<strong>de</strong> aus Schwe<strong>de</strong>n, die Glutenfrei-Sparten<br />
<strong>de</strong>r Bäckereien Warburtons Limited aus Bolton<br />
und Frank Roberts & Sons Ltd, Northwich, bei<strong>de</strong> aus<br />
Großbritannien, sowie die britischen Bäckereien Ultrapharm<br />
aus Pontypool, Genius Foods aus Edinburgh und<br />
Gluten Free Foods Ltd aus Elstree, mit ihrer Marke Barkat.<br />
Weiter sind da noch Balviten Sp. Z o.o. aus Katowice, Polen,<br />
Giusto (Giuliani International Limited, Dublin, Irland)<br />
und Nutrifree (Nuova Terra S.r.l., Altopascio, Italien),<br />
Food for life aus Utrecht, Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, und Damhert BV<br />
aus Heus<strong>de</strong>n Zol<strong>de</strong>r, Belgien, sowie Poensgen (Spezial-Diät-<br />
Bäckerei Poensgen GbR, Eschweiler), die Hammermühle<br />
GmbH, Kirrweiler, und Schnitzer GmbH & Co. KG aus<br />
Offenburg, Deutschland.<br />
Anfang Juni trafen sich viele Vertreter dieser und weiterer<br />
Produzenten glutenfreier Lebensmittel mit Vertretern<br />
<strong>de</strong>s LEH, <strong>de</strong>r Gastronomie und <strong>de</strong>s Außer-Haus-Sektors<br />
auf <strong>de</strong>r Free From Food 2013 in Freiburg. Diese Messe<br />
wur<strong>de</strong> zum ersten Mal ausgerichtet und zeigte einmal<br />
mehr, dass <strong>de</strong>r Frei-von-Sektor – und mit ihm die Sparte<br />
glutenfrei – in Europa boomt. Mit dabei waren auch<br />
Vertreter US-amerikanischer Glutenfrei-Bäckereien. Sie<br />
sind davon überzeugt, dass <strong>de</strong>r europäische Markt inzwischen<br />
sehr interessant ist. „Weil <strong>de</strong>r Markt kontinuierlich<br />
wächst, ist nun <strong>de</strong>r richtige Zeitpunkt für uns gekommen,<br />
unsere Produkte <strong>de</strong>m Rest <strong>de</strong>r Welt zu zeigen“, sagt beispielsweise<br />
Joel Warady, Chief Sales & Marketing Officer<br />
<strong>de</strong>r Enjoy Life Foods, einem Produzenten von glutenfreien<br />
Back waren aus Illinois. Sein Konkurrent Bob‘s Red Mill<br />
Natural Foods aus Oregon ist bereits auf <strong>de</strong>m alten Kontinent<br />
angekommen. Business Development Director Jan<br />
Chernus sagt: „Wir haben erste Produkte in Großbritannien<br />
und Irland am Markt und beginnen <strong>de</strong>mnächst<br />
mit <strong>de</strong>r Verschiffung in die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>. Zurzeit übersetzen<br />
wir die Etiketten unserer Top-Seller in drei europäische<br />
Sprachen und können sie damit anschließend in<br />
sieben verschie<strong>de</strong>nen Län<strong>de</strong>rn verkaufen. Wir wer<strong>de</strong>n<br />
nach Europa expandieren.“ +++<br />
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32 Produktion<br />
Böcker backt glutenfrei<br />
Seit <strong>de</strong>r iba 2012 bietet Böcker frische, fertig gebackene glutenfreie Brote<br />
und Brötchen an. Die Gebäcke sowie glutenfreie Backmischungen wer<strong>de</strong>n am<br />
eigenen Produktionsstandort hergestellt. Eine TK-Linie ist in Arbeit.<br />
++ Bild 1<br />
© Böcker<br />
++ Bild 1 Für die Aufarbeitung <strong>de</strong>r glutenfreien Brötchen wur<strong>de</strong> die Teigteilmaschine an die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r weichen Teige angepasst<br />
+<br />
Bereits seit <strong>de</strong>m Jahr 2004 stellt die Ernst BÖCKER<br />
GmbH & Co. KG, Min<strong>de</strong>n, Deutschland, glutenfreie<br />
Sauerteige her. Schon damals stand das Thema „Gebäckverbesserung<br />
von glutenfreien Backwaren mit glutenfreien<br />
Sauer teig-Produkten“ im Zentrum zahlreicher Forschungsund<br />
Entwicklungsprojekte. Für die Vermarktung dieses<br />
Nischenproduktes entwickelte sich mit <strong>de</strong>r Zeit die I<strong>de</strong>e,<br />
selbst Gebäcke herzustellen und <strong>de</strong>n backen<strong>de</strong>n Betrieben<br />
als Sortimentserweiterung anzubieten. Bei <strong>de</strong>n ersten<br />
Entwicklungsschritten fand ein Austausch mit wissenschaftlichen<br />
Instituten im In- und Ausland statt. Da an die Herstellung<br />
sicherer glutenfreier Produkte hohe Auflagen gestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong> dies an einem eigenen 1.100 m² großen<br />
Produktionsstandort im Min<strong>de</strong>ner Stadtteil Südfel<strong>de</strong> in die<br />
Praxis umgesetzt. Die gesamte Planungsdauer von <strong>de</strong>r konkreten<br />
I<strong>de</strong>e bis zum Produktions- und Einführungsstart zur<br />
iba 2012 betrug lediglich 1,5 Jahre. Derzeit sind dort acht<br />
Mitarbeiter beschäftigt.<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013<br />
Produktion <strong>de</strong>r glutenfreien Backwaren<br />
Die glutenfreie Backmanufaktur stellt <strong>de</strong>rzeit Brot und Brötchen<br />
her. Sie ist in <strong>de</strong>r Lage, mehrschichtig bis 500 t Ware pro<br />
Jahr zu produzieren, kann aber bis auf 2.000 t pro Jahr ausgebaut<br />
wer<strong>de</strong>n. Dafür wären dann sowohl weitere Maschinen<br />
als auch Mitarbeiter nötig. Erweitert wird das Lei stungsspektrum<br />
<strong>de</strong>r glutenfreien Bäckerei um einen eigenen Mischbereich<br />
für glutenfreie Backmischungen, die zu 100 %<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n können. „Aufgrund <strong>de</strong>r zahlreichen Anfragen<br />
aus <strong>de</strong>m In- und Ausland haben wir diesen zusätzlichen<br />
Produktbereich mit einer Kapazität von 1.000 t pro Jahr<br />
aufgebaut“, erklärt Geschäftsführer Dr. Georg Böcker.<br />
Die Herstellung glutenfreier Brote und Brötchen verlangt<br />
beson<strong>de</strong>res Augenmerk aufgrund <strong>de</strong>r verän<strong>de</strong>rten Teigeigenschaften:<br />
Die Teige sind klebriger und eher streich- und<br />
fließfähig als plastisch, was dazu beiträgt, dass sie schwieriger<br />
zu verarbeiten sind. Die eingesetzten Rohstoffe bin<strong>de</strong>n
Produktion<br />
das Wasser auf eine an<strong>de</strong>re Art als herkömmliche Backwaren,<br />
die das Klebereiweiß Gluten enthalten. Damit<br />
enthalten glutenfreie Produkte höhere Wassermengen.<br />
Da beson<strong>de</strong>rs die Brötchenteige problematisch in <strong>de</strong>r<br />
Verarbeitung sind, wur<strong>de</strong> die Teigteilmaschine auf die<br />
individuellen Bedürfnisse glutenfreier Teige angepasst.<br />
Eine große Herausfor<strong>de</strong>rung ist auch das Rundwirken<br />
<strong>de</strong>r Teige. Die von Böcker entwickelte Rezeptur macht<br />
es aber möglich, dass das Goldleinsamenbrot und das<br />
Leinsamenbrot frei geschoben wer<strong>de</strong>n können. Teigmacherei<br />
und Bäckerei sind räumlich voneinan<strong>de</strong>r<br />
getrennt, <strong>de</strong>nn ein strenges Hygiene-Konzept muss<br />
im gesamten Produktionsbereich eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Nach <strong>de</strong>m Durchbacken gelangen die Stikken in <strong>de</strong>n<br />
hermetisch abgeschlossenen Abkühlbereich. Nach einer<br />
<strong>de</strong>finierten Abkühlzeit kommen die Backwaren in <strong>de</strong>n<br />
Verpackungsbereich. Hier herrschen nochmals verschärfte<br />
Hygienevorschriften: Nur eigens dafür geschulte<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen in diesen<br />
Bereich, und die Arbeitskleidung sieht zusätzlich Kopfbe<strong>de</strong>ckung<br />
und Mundschutz vor. Für <strong>de</strong>n Versand wird<br />
je<strong>de</strong>s Brot einzeln und Brötchen zu vier Stück in eine<br />
backofenfeste Folie verpackt und versiegelt. Zur Sicherheit<br />
wird ein Oxygen-Absorber mit in die Verpackung<br />
gegeben. Dieses kleine Kissen reduziert <strong>de</strong>n Sauerstoff<br />
in <strong>de</strong>r Verpackung, sodass die Brote zusätzlich vor<br />
Ver<strong>de</strong>rb geschützt sind.<br />
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Das Sortiment<br />
Im <strong>de</strong>rzeitigen glutenfreien Sortiment befin<strong>de</strong>n sich<br />
vier Brotsorten à 500 g sowie drei verschie<strong>de</strong>ne Sorten<br />
Brötchen à 65 bzw. 75 g. Bei <strong>de</strong>n Broten han<strong>de</strong>lt es sich<br />
um zwei eher herzhafte freigeschobene Brote – das<br />
Lein samenbrot und das Goldleinsamenbrot – sowie<br />
beim Kartoffelbrot und Saatenbrot um zwei Brote mit<br />
mil<strong>de</strong>r Geschmacksnote. Letztere wer<strong>de</strong>n im Kasten gebacken.<br />
Bei <strong>de</strong>n Kleingebäcken gibt es neben <strong>de</strong>m sehr<br />
Weizenbrötchen-ähnlichen Kreuzbrötchen noch das<br />
Saaten- und das Kartoffelbrötchen. Alle glutenfreien<br />
Gebäcke sind natürlich frei von Weizen und von<br />
Laktose. Weiterhin wur<strong>de</strong>n sie mit Sauerteig entwickelt,<br />
<strong>de</strong>r aus Pseudocerealien fermentiert ist und je nach<br />
Gebäckrezept eingesetzt wird. Während zahlreiche glutenfreie<br />
Backwaren <strong>de</strong>n Geschmack und die Textur von<br />
Weizengebäcken nachahmen, orientierte sich das Unternehmen<br />
beispielsweise für die Rezeptentwicklung<br />
<strong>de</strong>s Leinsamenbrotes an Roggenbroten. Das Goldleinsamenbrot<br />
ist dafür einem Weizenmischbrot sehr ähnlich.<br />
Beim Kartoffelbrot sowie beim Saatenbrot han<strong>de</strong>lt es<br />
sich um hellere Brote, die ebenfalls dank Sauerteig <strong>de</strong>m<br />
Geschmack konventioneller Brote sehr viel näher kommen<br />
als sonst im Markt erhältliche glutenfreie Brote, erklärt<br />
Böcker. Darüber hinaus sorgt <strong>de</strong>r eingesetzte<br />
Sauerteig für Strukturverbesserungen, eine verlängerte<br />
Frischhaltung und positive geschmackliche Eigenschaften.<br />
Zusätzlich dürfen das „Leinsamenbrot glutenfrei“<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
34<br />
Produktion<br />
Rubriktitel<br />
++ Bild 2<br />
++ Bild 2 Die glutenfreien Brote wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Backen für das Abkühlen vorbereitet<br />
und das „Goldleinsamenbrot glutenfrei“ mit einem Health<br />
Claim ausgelobt wer<strong>de</strong>n, da sie aufgrund <strong>de</strong>s hohen Anteils<br />
an alpha-Linolensäure eine nachgewiesen positive<br />
Wirkung auf <strong>de</strong>n Cholesterinspiegel haben. Voraussetzung<br />
für eine Zulassung ist dabei eine positive Bewertung<br />
<strong>de</strong>s Nachweises <strong>de</strong>r behaupteten Wirkung durch die Europäische<br />
Behör<strong>de</strong> für Lebensmittel sicherheit (EFSA) in<br />
Parma, Italien.<br />
Böckers frische glutenfreie Produkte stehen <strong>de</strong>rzeit als 6er,<br />
12er- o<strong>de</strong>r 17er-Sortimente zur Verfügung, die unterschiedliche<br />
Kombinationen von Broten enthalten. Auch sortenreine<br />
Kartons sind möglich. Nach Bestelleingang wer<strong>de</strong>n die<br />
Sortimente per DHL an die Bäckereien versandt. Die Bestellung<br />
kann telefonisch und <strong>de</strong>mnächst auch online erfolgen.<br />
Größere Mengen o<strong>de</strong>r abweichen<strong>de</strong> Sortimente können individuell<br />
angeboten wer<strong>de</strong>n. Die fertigen glutenfreien Brote<br />
können in <strong>de</strong>r Verpackung nochmals für 15–20 Min. bei<br />
180 °C erwärmt wer<strong>de</strong>n. Die glutenfreien Brötchen können<br />
im Ofen ohne Verpackung für 10 Min. bei 180 °C erwärmt<br />
++ Bild 3<br />
Die Teige sind wegen ihrer<br />
Klebrigkeit schwierig zu<br />
verarbeiten<br />
++ Bild 3<br />
wer<strong>de</strong>n, wodurch sie ihre optimale Verzehrsqualität sowie<br />
die richtige Rösche erhalten.<br />
Qualitätssicherung<br />
Alle eingesetzten Rohstoffe kommen von zertifizierten Lieferanten<br />
aus <strong>de</strong>r EU. Die Wareneingangskontrolle wird in<br />
einem eigenen Labor sichergestellt. Auch die Qualitätskontrolle<br />
und nachträgliche Messung <strong>de</strong>r fertigen Brote erfolgt<br />
durch beson<strong>de</strong>rs dafür geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
direkt im Labor <strong>de</strong>s glutenfreien Produktionsstandortes.<br />
Alle Gebäcke tragen das Zeichen <strong>de</strong>r „durchgestrichenen<br />
Ähre“ <strong>de</strong>r Deutschen Zöliakiegesellschaft. Auf die Frage<br />
nach <strong>de</strong>n Zukunftsaussichten dieses neuen Bereichs sagt Dr.<br />
Georg Böcker: „Glutenfreie Gebäcke sind ein wachsen<strong>de</strong>r<br />
Nischenmarkt. Als Sauerteig-Spezialist sind wir hier bisher<br />
mit frischen Broten und Brötchen vertreten. Weitere Kleingebäcke,<br />
auch im Kuchenbereich, sowie die TK-Linie sind in<br />
<strong>de</strong> r Entwicklung.“ +++<br />
© Böcker © Böcker<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
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36 Rubriktitel<br />
verpackung<br />
Hygienisches Design sichert Qualität<br />
Verpackungsmaschinen, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, müssen<br />
regelmäSSig gereinigt wer<strong>de</strong>n. Maschinen in Hygienic-Design-Ausführung machen<br />
diese Arbeiten effizienter, schneller und sicherer.<br />
++ Bild 1<br />
© Multivac<br />
++ Bild 1 Das integrierte Cleaning-in-Place-System (CIP) sorgt für eine präzise, reproduzierbare Hygiene. Bei Standard-Thermoformmaschinen mit einer durchschnittlichen<br />
Maschinenlänge von 2,40–6 m wer<strong>de</strong>n ca. 1,3 m 2 Wasser pro Reinigungslauf verbraucht<br />
+<br />
Der Umgang mit Lebensmitteln erfor<strong>de</strong>rt größtmögliche<br />
Sorgfalt gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r industriellen Verpackung.<br />
Maschinen und Anlagen müssen regelmäßig von Anhaftungen<br />
und Produktresten gereinigt wer<strong>de</strong>n. Diese Arbeiten<br />
erfolgen vielfach noch manuell. Das ist jedoch zeitaufwendig,<br />
kostenintensiv und nicht immer zuverlässig. Deshalb<br />
setzen einige Anwen<strong>de</strong>r auf integrierte automatische<br />
Cleaning-in-Place- (CIP) und Sterilization-in-Place- (SIP)-<br />
Systeme. Die Verpackungsanlagen mit CIP-Systemen,<br />
aber auch in Hygienic-Design-Ausführung, sind aufwendiger<br />
konstruiert, dabei aber ein wichtiger Baustein zur<br />
Sicherung <strong>de</strong>r Lebensmittelqualität. Mit diesen Systemen<br />
sind reproduzierbare und dokumentierbare Reinigungsergebnisse<br />
möglich. Automatische Dosierungssysteme können<br />
<strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>r Reinigungsmittel effizienter machen. So<br />
führte eine im Januar 2012 vorgestellte Studie <strong>de</strong>s Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Frankfurt/Main,<br />
zu <strong>de</strong>m Ergebnis, dass <strong>de</strong>r zeitliche Reinigungsanteil<br />
in <strong>de</strong>r Lebensmittelbranche 20–30 % ausmacht. Die<br />
Reinigungszeiten hängen laut Studie z. B. von <strong>de</strong>m technischen<br />
Stand <strong>de</strong>r Produktionsanlage ab. Vor diesem Hintergrund<br />
kann eine automatisierte Reinigung behilflich sein,<br />
die Verfügbarkeit <strong>de</strong>r Produktionsanlage zu erhöhen, da<br />
zumin<strong>de</strong>st Teil be reiche <strong>de</strong>r Reinigung in <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>n<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013<br />
Produktionsprozess integriert wer<strong>de</strong>n können. Auch kann<br />
eine regelmäßige und gründliche Reinigung als Art „präventive<br />
Wartung“ gesehen wer<strong>de</strong>n, da sich hierdurch die<br />
Standzeit bestimmter Komponenten einer Verpackungsmaschine,<br />
wie zum Beispiel die Transportkette, <strong>de</strong>utlich<br />
erhöhen lässt.<br />
Ecken und Kanten vermei<strong>de</strong>n<br />
Die Bizerba GmbH & Co. KG aus Balingen präsentierte auf<br />
<strong>de</strong>r iba 2012 eine neue Hygienewaage, die beim Wiegen von<br />
leicht ver<strong>de</strong>rblichen Lebensmitteln eine bakterielle Kontaminierung<br />
ausschließt. Bei traditionellen Waagen besteht<br />
oftmals das Problem, dass sich Schmutz an Übergängen,<br />
Kanten und Ecken ansammelt. Bakterien wer<strong>de</strong>n schnell<br />
zum Sicherheitsrisiko für leicht ver<strong>de</strong>rbliche Lebensmittel,<br />
insbeson<strong>de</strong>re für solche ohne Konservierungsstoffe. Bei <strong>de</strong>r<br />
neuen Hygienewaage wird bewusst auf eine Glockenbrücke<br />
verzichtet und es wer<strong>de</strong>n Rohre verwen<strong>de</strong>t, über <strong>de</strong>ren Rundungen<br />
das Wasser abfließt, sich also nirgends staut. Die<br />
Waage entspricht <strong>de</strong>n Hygienerichtlinien <strong>de</strong>r European<br />
Hygienic Engineering and Design Group (EHEDG) und<br />
erreicht die Schutzart IP69k, ist also geschützt gegen Staub,<br />
starkes Strahlwasser und aggressives Reinigungsmittel.
verpackung<br />
37<br />
++ Bild 2<br />
für die Reinigung. Der CWP Neptune verfügt daher über<br />
eine offene Rahmenkonstruktion: Die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Ecken, Kanten und Nischen ist auf ein Minimum reduziert.<br />
Es bil<strong>de</strong>n sich somit wenige Toträume, in <strong>de</strong>nen sich<br />
Verschmutzungen, Wasser und Rückstän<strong>de</strong> von Reinigungsmitteln<br />
ansammeln könnten.<br />
Erhöhter Konstruktionsaufwand<br />
++ Bild 2 Bei <strong>de</strong>r Kontrollwaage CWP Neptune wur<strong>de</strong> die Anzahl <strong>de</strong>r Ecken, Kanten<br />
und Nischen auf ein Minimum reduziert, damit sich keine Verschmutzungen, Wasser<br />
und Rückstän<strong>de</strong> von Reinigungsmitteln ansammeln können<br />
„Hygienic Design ist integraler Teil <strong>de</strong>r Anlagen-Konzeption<br />
und wichtiges Differenzierungsmerkmal gegenüber<br />
Wettbewerbern: Hier zeichnet sich beson<strong>de</strong>rs die dynamische<br />
Kontroll-Waage CWP Neptune aus“, erklärt Dieter<br />
Conzelmann, Director Industry Solutions bei Bizerba.<br />
Wichtig ist eine gute Zugänglichkeit aller Komponenten<br />
© Bizerba<br />
„Hygienic Design ist ein zentrales Thema, welchem wir unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r jeweiligen Anwendung in <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
neuer sowie bei <strong>de</strong>r kontinuierlich laufen<strong>de</strong>n Verbesserung<br />
von bestehen<strong>de</strong>n Baugruppen eine hohe Beachtung widmen“,<br />
erklärt Gerald Schubert, geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter<br />
bei <strong>de</strong>r Gerhard Schubert GmbH, Crailsheim. Vor allem bei<br />
<strong>de</strong>r Produktion kleben<strong>de</strong>r Produkte kann es zu Produktanhaftungen<br />
kommen, die in regel mäßigen Abstän<strong>de</strong>n entfernt<br />
wer<strong>de</strong>n müssen, was für alle Maschinen, die in sensiblen<br />
Bereichen eingesetzt wer<strong>de</strong>n, hygiene gerechtes Design notwendig<br />
macht.<br />
„Dies be<strong>de</strong>utet für uns als Maschinenbauer zunächst einen<br />
erhöhten Konstruktionsaufwand und in <strong>de</strong>r Folge auch<br />
höhere Fertigungs- und Materialkosten, z. B. für durchgeschweißte<br />
Nähte und Dichtungsmaterialien. Anhand eines<br />
Angebotes o<strong>de</strong>r einer Spezifikation kann ein Kun<strong>de</strong> nicht<br />
zwischen gutem und schlechtem Hygiene<strong>de</strong>sign unterschei<strong>de</strong>n.<br />
Trotz<strong>de</strong>m müssen wir mit einem höheren Preis überzeugen“,<br />
gibt Andreas Hollmann, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Ishida<br />
GmbH, Schwäbisch Hall, Deutschland, zu be<strong>de</strong>nken. Vor<br />
Reinigungschemikalien und Feuchtigkeit muss in erster<br />
Linie die Elektronik geschützt wer<strong>de</strong>n. „Aber auch die Pneumatik,<br />
wie z. B. Zylin<strong>de</strong>r, muss möglichst geschützt wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r in entsprechend geschützter Ausführung verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Lineare Bewegungsachsen sind oft nicht in<br />
geschützten Ausführungen zu bekommen; hier bleibt dann<br />
nur ein geschützter Anbau. Gurte und Bän<strong>de</strong>r sind ein<br />
Son<strong>de</strong>rfall. Sie können zwar in beständiger Ausführung<br />
angebaut wer<strong>de</strong>n, aber für eine hygienische Reinigung<br />
auch an <strong>de</strong>n Innenseiten und in <strong>de</strong>r Aufhängung müssen<br />
sie oft <strong>de</strong>montiert wer<strong>de</strong>n“, so Hollmann.<br />
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DÜBÖR Groneweg GmbH & Co. KG · Grüner Sand 72 · D-32107 Bad Salzuflen · Tel +49 (0) 5222 - 93 44 - 0 · Fax +49 (0) 5222 - 93 44 - 50 · <strong>www</strong>.dubor.<strong>de</strong> · info@dubor.<strong>de</strong><br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
38 Rubriktitel<br />
verpackung<br />
++ Bild 3<br />
++ Bild 3 Zu konstruktiven Maßnahmen gehören das Vermei<strong>de</strong>n von außen<br />
liegen<strong>de</strong>n Gewin<strong>de</strong>n, die Verarbeitung von rostfreiem E<strong>de</strong>lstahl o<strong>de</strong>r die<br />
konsequente Vermeidung von Hohlräumen<br />
Bei Schubert wur<strong>de</strong>n daher die Schaltschränke konsequent<br />
über die Produktionsebene verlegt. Schubert sagt: „In<br />
Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Produktionsumgebung und <strong>de</strong>n vorherrschen<strong>de</strong>n<br />
Reinigungsprozessen gibt es unterschiedliche<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen. Die Schutzanfor<strong>de</strong>rungen reduzieren sich<br />
hin und wie<strong>de</strong>r auf die Maschinenteile, welche sich auf und<br />
unter <strong>de</strong>r Produktebene befin<strong>de</strong>n.“<br />
Die Maschinen <strong>de</strong>r MULTIVAC Sepp Haggenmüller<br />
GmbH & Co. KG aus Wolfertschwen<strong>de</strong>n sind in unterschiedliche<br />
Bereiche aufgeteilt, abhängig davon, wie sie<br />
mit <strong>de</strong>m zu verpacken<strong>de</strong>n Lebensmittel in Berührung<br />
kommen. Grundsätzlich entsprechen alle automatischen<br />
Verpackungslösungen von Multivac <strong>de</strong>m Multivac Hygiene<br />
© Multivac<br />
Design. „Sowohl das Maschinen<strong>de</strong>sign als auch die eingesetzten<br />
Materialien müssen so gewählt wer<strong>de</strong>n, dass die<br />
Reinigungsflüssigkeiten ablaufen können und keine<br />
Schmutzreste hängen bleiben“, erklärt Valeska Haux,<br />
Hauptbereichsleiterin Corporate Marketing bei Multivac.<br />
Für eine maschinelle Reinigung sind beispielsweise nicht<br />
alle Drucker- und Etikettieraufbauten geeignet sowie manche<br />
Vakuumpumpen, Sensoren zur Gasanalyse und Absaugeinheiten.<br />
Im Reinigungsplan empfiehlt Multivac, solche Baugruppen<br />
vorab manuell zu reinigen und dann wasserdicht<br />
einzupacken.<br />
Auch für die Entwicklung von Automatisierungskomponenten<br />
für die Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie<br />
gelten beson<strong>de</strong>re Branchenanfor<strong>de</strong>rungen. Über die gesetzlichen<br />
Vorgaben hinsichtlich zulässiger Werkstoffe o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>m Einsatz von Schmiermitteln hinaus sorgen die Hersteller<br />
von Automatisierungskomponenten mithilfe einer<br />
umfassen<strong>de</strong>n Systematik für hygienisches Design. Mit spezifischen<br />
Standard- o<strong>de</strong>r maßgeschnei<strong>de</strong>rten Komponenten<br />
und Systemen wird jeweils die passen<strong>de</strong> Handhabungslösung<br />
für eine spezifische Anfor<strong>de</strong>rung gesucht: vom<br />
kontaktlosen Greifen (mithilfe von Vakuumsaugern, durch<br />
die das Gebäckstück im Saugluftstrom angehoben wird) und<br />
Transportieren empfindlicher Gebäckstücke bis zum Verpacken<br />
von klebrigen Produkten.<br />
Zertifizierung gibt Sicherheit<br />
Im Bereich Nahrungsmittelverarbeitung gibt es eine Reihe<br />
von Normen, die in verschie<strong>de</strong>nen Organisationseinheiten<br />
o<strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>rn unterschiedlich sind. Ein Beispiel hierfür: die<br />
++ Bild 4<br />
© Bosch Rexroth<br />
++ Bild 4 Pneumatikkomponenten im hygienischen Design und aus korrosionsbeständigen Materialien – hier eine EHEDG-zertifizierte Ventileinheit und ein E<strong>de</strong>lstahl zylin<strong>de</strong>r –<br />
vereinfachen die Reinigung von Maschinen und Anlagen in <strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
TECHNIK<br />
verpackung 39<br />
Richtlinie 85/572/EWG, die in Europa gilt. Hier sind auch<br />
Gesetze wie z. B. die Maschinenrichtlinie EN ISO1672 zu<br />
beachten sowie darüber hinaus Richtlinien <strong>de</strong>r Berufsgenossenschaften.<br />
Es gibt auch Richtlinien für verschie<strong>de</strong>ne Arten<br />
von Nahrungsmittel-Kontaktzonen. „Mit <strong>de</strong>r Zertifizierung<br />
unserer Komponenten nach <strong>de</strong>n European Hygienic Engineering<br />
& Design Group (EHEDG)-Gui<strong>de</strong>lines haben wir<br />
eine wichtige Grundlage, alle Kriterien einzuhalten. Die<br />
Anwendung von E<strong>de</strong>lstahl und hochwertigen, neuartigen<br />
Kunststoffen wie Polyetheretherketon (PEEK) ermöglicht<br />
unseren Produkten, in <strong>de</strong>n unterschiedlichen Nass- und<br />
Spritzbereichen <strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie zum Einsatz<br />
zu kommen. Darüber hinaus unterstützen wir unsere Kun<strong>de</strong>n<br />
bei Beständigkeitsanalysen“, erklärt Gerson Henning,<br />
Laugenstangen Zielgruppe Buttergipfel , Zielgruppe Gastro, TK R2E,<br />
Branchen-Manager für Nahrungsmittel und Verpackungsmaschinen<br />
(Industry Sector Manager Food & Packaging)<br />
Gastro TK R2E nur auftauen nur auftauen<br />
bei <strong>de</strong>r Bosch Rexroth AG, Lohr am Main. Spezielle Materialien<br />
Backen sowie entstan<strong>de</strong>nen die Konstruktion Hohlraum <strong>de</strong>r Komponenten und Systeme<br />
auszufüllen. ermöglichen In einem <strong>de</strong>n Einsatz Blind-Test auch in Reinigungsbereichen<br />
unter hätten hohem Verbraucher Druck <strong>de</strong>n und vakuumgekühlten<br />
Croissants Reinigungsmitteln. und Apfeltaschen Das spart <strong>de</strong>m Maschinen-<br />
sind kompatibel mit <strong>de</strong>n meisten<br />
verwen<strong>de</strong>ten<br />
anwen<strong>de</strong>r im Vergleich viel zur Zeit direkt bei produzierten <strong>de</strong>r Reinigung und erspart damit<br />
Kosten. <strong>de</strong>r vakuumgekühlten Aufgrund <strong>de</strong>s Ware hygienischen in allen Designs können die<br />
Punkten sogar <strong>de</strong>utlich bessere Eigenschaften<br />
bescheinigt.<br />
Pneumatikkomponenten auch <strong>de</strong>zentral direkt an <strong>de</strong>r Maschine<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Das erhöht die Leistung und spart<br />
Der Effekt <strong>de</strong>r Volumenstabilisierung<br />
bei halbgebackenen Produkten,<br />
gleichzeitig Energie durch geringeren Druckluftverbrauch<br />
und<br />
die das<br />
geringeres<br />
Produkt erst<br />
Totvolumen.<br />
Bake-off-fähig<br />
Die Pneumatik komponenten<br />
von macht, Bosch beschränkt Rexroth sich für laut <strong>de</strong>n Cermak/ Einsatz in <strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie<br />
Cetravac nicht genügen auf Plun<strong>de</strong>r- hohen o<strong>de</strong>r Ansprüchen an Reinigungsfähigkeit.<br />
Blätterteiggebäcke. So sind Auch beispielsweise Fettgebäcke EHEDG-zertifizierte<br />
Komponenten wie Donuts o<strong>de</strong>r so Berliner ausgelegt, ließen dass sich sie eine hohe Beständigkeit<br />
gegen danach die in einem meisten einfachen Chemikalien Bake-off- aufweisen und die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
Ofen fertigbacken <strong>de</strong>r relevanten und böten Schutzklassen in Frische erfüllen.<br />
Anzeige<br />
und Geschmack ein <strong>de</strong>utlich besseres<br />
En<strong>de</strong>rgebnis als aufgetaute TK-Ware.<br />
Ein noch relativ neuer Vertriebsweg<br />
für Backwaren ist das gekühlte<br />
Convenience-Regal, in <strong>de</strong>m die Kun-<br />
Anzeige<br />
Europäische Standards<br />
Die Kriterien und die Zertifizierung <strong>de</strong>s EHEDG-Verban<strong>de</strong>s<br />
gibt Maschinenherstellern dabei Gewissheit, hygienegerechte<br />
Komponenten einzusetzen. Die European Hygienic Engineering<br />
& Design Group ist eine Expertengemeinschaft von<br />
Maschinen- und Komponenten-Herstellern, Fachleuten aus<br />
<strong>de</strong>r Nahrungsmittelindustrie sowie von Forschungsinstituten<br />
und Gesundheitsbehör<strong>de</strong>n. Sie unterstützt die europäische<br />
Gesetzgebung und <strong>de</strong>ren For<strong>de</strong>rung nach hygienischer<br />
Handhabung, Verarbeitung und Verpackung von Nahrungsmitteln<br />
mithilfe von hygienegerechten Maschinen sowie in<br />
einem hygienischen Umfeld (EG Richtlinie 2006/42/EG für<br />
Maschinen, EN 1672-2 und EN ISO 14159 für Hygienean-<br />
Buttergipfel TK-KF, Zielgruppe Haushalte Croissant mit Pralinenfüllung<br />
for<strong>de</strong>rungen).<br />
fertig backen 2-3 min.<br />
Zielgruppe Haushalt TK-KF, Fertigbacken<br />
<strong>de</strong>r 2-3 Deutschen min.<br />
Anfang Februar 2013 startete <strong>de</strong>r Verband<br />
Maschinen- und Anlagenbauern die EHEDG-Arbeitsgruppe<br />
Fertig-<br />
„Hygienic talle Design beim Auftauen in <strong>de</strong>r Back-Industrie“ schnell schmel-<br />
unter Vorsitz<br />
Abkürzungen:<br />
<strong>de</strong>n Produkte zum schnellen TK Tiefkühlung<br />
backen daheim fin<strong>de</strong>n. Für Massenwaren<br />
wie einfache Brot- und Frankfurt. Bröt-<br />
von Die Vakuumkühlung beteiligten Experten verhin<strong>de</strong>rn, wollen ein allgemein-<br />
KF kühlfrisch<br />
von Dr.-Ing. zen. Gerhard Das lässt Hauser sich mit <strong>de</strong>m einem Einsatz Kick-off Meeting R2E ready in to eat<br />
chensorten ist dies vermutlich gültiges keine und wie die praktisch Beispiele anwendbares in Potsdam zeigten. Regelwerk RT für Raumtemperatur<br />
die<br />
rentable Variante, für Spezial- Backwarenindustrie und Ein Vertreter verfassen, <strong>de</strong>r nie<strong>de</strong>rländischen<br />
das sich insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />
höherwertige Produkte wie Reinigbarkeit belegte Bakkersland-Gruppe,<br />
von Anlagen und<br />
die<br />
Ausrüstungen<br />
das Verfahren<br />
<strong>de</strong>s Vakuumbackens gemein-<br />
sowie <strong>de</strong>r<br />
Pizzen dagegen schon. In <strong>de</strong>r Regel<br />
Prozesshygiene als auch <strong>de</strong>r hygienegerechten Lagerung<br />
scheitert dieses Produkt daran, dass sam mit Cetravac zur Marktreife<br />
und <strong>de</strong>n Reinigungsverfahren in <strong>de</strong>n Backbetrieben widmen<br />
die Feuchtigkeit <strong>de</strong>r Auflage während entwickelt hat, bestätigte in Potsdam<br />
wird. Die künftige EHEDG-Leitlinie soll praktische Hilfe in<br />
<strong>de</strong>r Lagerung in <strong>de</strong>r Kühltheke in die positiven Auswirkungen <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Teig wan<strong>de</strong>rt und diesen<br />
Bezug<br />
aufweicht,<br />
ein Prozess, <strong>de</strong>r auch rüstungen durch kühlen in Großbäckereien und Vakuumbacken geben, wobei auf im beson<strong>de</strong>re Her-<br />
auf<br />
neuen<br />
die Hygieneanfor<strong>de</strong>rungen<br />
Kombination aus Vakuum-<br />
an Anlagen und Aus-<br />
das Backen nicht gänzlich umkehrbar<br />
ist. In einer per Vakuum sollen, schnell wie z. Cermak: B. die große „Das Produkt-Vielfalt, Brot zeigte nach <strong>de</strong>m die Vermischung<br />
ausfor<strong>de</strong>rungen La<strong>de</strong>n an fertiggebackenes die Industrie in Brot. Betracht gezogen wer<strong>de</strong>n<br />
abgekühlten Pizza dagegen von wäre Trocken-Nass-Bereichen, Backprozess <strong>de</strong>n gleichen zahlreiche Feuchtigkeitsgehalt<br />
wie Hygienerisiken vorher, weil während im Anlieferungs- und<br />
Rekontaminationsgefahren,<br />
beson<strong>de</strong>re diese Wasserwan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>utlich<br />
verzögert, so dass sich hier die Verpackungsbereich. Chance<br />
einer zentralen Fertigung ergibt. Poren zurückgebracht wird, die zur<br />
<strong>de</strong>s Prozesses +++ Feuchtigkeit in die<br />
Ein ähnlicher Effekt ergibt sich Wie<strong>de</strong>r-Verkleisterung <strong>de</strong>r Stärke<br />
bei mit Zucker o<strong>de</strong>r Salz bestreuter beiträgt. Das Brot ist anschließend<br />
Ware. Diese lässt sich üblicherweise ebenso lange haltbar wie direkt geführtes<br />
Brot.“ nicht über TK fahren, weil die Kris-<br />
<br />
Weltweit führen<strong>de</strong>r Anbieter von<br />
Brotschnei<strong>de</strong>-Klingen seit mehr als 75 Jahren.<br />
. Brot- und Brötchen-Klingen<br />
. Gattermesser und Führungen<br />
. Automatische Schleifgeräte<br />
. Wellenschliff-Messer<br />
. Transportbän<strong>de</strong>r<br />
. (Multiflex & Monoflex)<br />
Tel. ++1-800-553 4992 Fax ++1-563-386 7707 <br />
<strong>brot+backwaren</strong> und backwaren 4/2013 4/2008<br />
19
40 produktion<br />
Spiralen, die frosten<br />
Mit <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Industrialisierung <strong>de</strong>r Backbranche wächst auch <strong>de</strong>r Markt <strong>de</strong>r<br />
Spiralfroster.<br />
+<br />
Hersteller von Spiralför<strong>de</strong>rsystemen gibt es einige auf<br />
<strong>de</strong>m nationalen und auch internationalen Markt,<br />
manche wie Heinen freezing, die sich darauf spezialisiert<br />
haben, an<strong>de</strong>re wie die WP BAKERYGROUP, für die diese<br />
Art von Kältesystemen ein individueller, aber kleinerer<br />
Geschäfts bereich ist. Ein paar wichtige Anbieter auf <strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>utschen Markt sind im Folgen<strong>de</strong>n vorgestellt:<br />
++ GEA<br />
++ alco-food-machines GmbH & Co. KG<br />
++ alco-food-machines<br />
© GEA<br />
Alco hat im letzten Jahr 22 Spiralsysteme in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Größen und Ausführungen von 200 m bis 2.500 m<br />
Bandlänge innerhalb <strong>de</strong>r EU, aber auch in <strong>de</strong>n arabischen<br />
Län<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>n USA und Russland installiert. Der Spiralfroster<br />
als ihr stärkstes Produkt eignet sich beson<strong>de</strong>rs zum schnellen<br />
Abkühlen und Einfrieren von Produkten im IQF (Individually<br />
Quick Frozen)-Verfahren. Das Unternehmen betont die<br />
gleichmäßige Luftverteilung durch die horizontale Luftführung<br />
und die optional stufenlos einstellbaren Luftgeschwindigkeiten<br />
bei seinen Systemen, sodass die Backwaren sowohl<br />
über die gesamte Gurtbreite als auch über die gesamte Etagenzahl<br />
gleichmäßig und schonend gekühlt bzw. gefrostet<br />
wer<strong>de</strong>n. Parameter wie Bandgeschwindigkeit (Verweilzeit),<br />
Luft geschwindigkeit und Temperatur wer<strong>de</strong>n dabei über die<br />
SPS-Steuerung geregelt. Bei Lufttemperaturen von bis zu –50 °C<br />
können alle Arten von Kälteträgern, auch die sich weiter<br />
durchsetzen<strong>de</strong>n natürlichen Kältemittel, verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
© alco-food-machines<br />
erhältlich. Bei Letzteren wird ein Endlosband in einen<br />
Spiralstapel geführt, <strong>de</strong>r sich um eine Trommel wickelt. Der<br />
Antrieb erfolgt dann über zwei Systeme: Einmal wird die<br />
Spannung <strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s mithilfe eines Getriebemotors, <strong>de</strong>r am<br />
Auslauf <strong>de</strong>r Spirale sitzt, aufrechterhalten. Der Haupt antrieb<br />
jedoch erfolgt, in<strong>de</strong>m ein Motor – zum Beispiel über ein<br />
Planetengetriebe o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Systeme – die Trommel dreht.<br />
Da das Band beweglich bleiben muss und sich mit je<strong>de</strong>r<br />
Umdrehung ein Stück aufwärts bewegen soll, ist die Drehgeschwindigkeit<br />
<strong>de</strong>r Trommel etwas höher als die <strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s.<br />
Hierdurch entsteht eine geringe Reibung, die bei E<strong>de</strong>lstahlbän<strong>de</strong>rn<br />
über Gleitschienen reduziert wird. Sowohl <strong>de</strong>r<br />
Spannungsantrieb als auch <strong>de</strong>r Hauptantrieb sind mit<br />
Frequenzumrichtern ausgestattet, sodass über die Bandgeschwindigkeit<br />
die Verweilzeit <strong>de</strong>s Produktes in <strong>de</strong>r Spirale<br />
an die jeweiligen Erfor<strong>de</strong>rnisse angepasst wer<strong>de</strong>n kann.<br />
++ Heinen Freezing GmbH & Co. KG<br />
++ Heinen<br />
++ GEA Refrigeration Germany GmbH<br />
GEA bietet bei Spiralfrostern Niedrig-Spannungssysteme,<br />
direktangetriebene Systeme und selbststapeln<strong>de</strong> Systeme<br />
an. Das stärkste Produkt stellt <strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>r GEA A-Tec<br />
Spiralfroster dar, von <strong>de</strong>m allein in Nordamerika ca. 200<br />
vollverschweißte Anlagen im Einsatz sind. Sie sind als<br />
direktangetriebene und als Niedrig-Spannungssystem<br />
Das nord<strong>de</strong>utsche Unternehmen hat sich in <strong>de</strong>r Backwarenbranche<br />
aufs Kühlen – mit Umgebungsluft o<strong>de</strong>r konditionierter<br />
Luft – Gären und Frosten spezialisiert. Beson<strong>de</strong>re<br />
© Heinen<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
produktion<br />
Nachfrage weckt <strong>de</strong>r arctic., ein flexibles Spiralsystem mit<br />
unterschiedlichen Bandbreiten und Etagenabstän<strong>de</strong>n, die<br />
als Einfach- o<strong>de</strong>r als Doppelturm für mittlere bis große Kapazitäten<br />
gebaut wer<strong>de</strong>n. Die Heinen-Spiralför<strong>de</strong>rsys teme<br />
sind aus E<strong>de</strong>lstahl und bestehen aus offenen, 6 mm starken<br />
U-Profilen. Der Antrieb erfolgt über ein direkt unter <strong>de</strong>r<br />
Trommel angeordnetes Planetengetriebe und somit ohne<br />
Ketten o<strong>de</strong>r sonstige offene Schmierstellen. Die Anlagen<br />
sind als flexible Systeme nach <strong>de</strong>m Baukastenprinzip<br />
gehalten und ermöglichen so <strong>de</strong>n Einsatz von verschie<strong>de</strong>nen<br />
Gurtvarianten wie z. B. E<strong>de</strong>lstahl o<strong>de</strong>r Kunststoff,<br />
mit o<strong>de</strong>r ohne Seitenkanten, in unterschiedlichen<br />
Maschenweiten und Gurtbreiten. Heinen bietet sowohl die<br />
vertikale als auch die horizontale Luftführung an. Bei<br />
Letzterem ist auch eine sequentielle Abtauung möglich,<br />
d. h., es sind Produktionszeiten von bis zu sechs Tagen ohne<br />
Abtauen möglich. Weitere Varianten wie Abwärts- o<strong>de</strong>r<br />
Aufwärtsför<strong>de</strong>rung, Anlagen als reiner Raumluftkühler<br />
ohne Isoliergehäuse o<strong>de</strong>r als Konditionieranlage im Isoliergehäuse<br />
aus E<strong>de</strong>lstahl mit Innentemperaturen von über<br />
80 °C und Feuchtigkeitswerten über 90 % rel. Feuchte sind<br />
möglich.<br />
…mit Beta-Glucanen aus Gerste –<br />
senkt <strong>de</strong>n Cholesterinspiegel Ihrer Kun<strong>de</strong>n!<br />
„Der regelmäßige Verzehr von min<strong>de</strong>stens 3 g Beta-Glucanen aus Gerste am Tag verringert<br />
nachweislich <strong>de</strong>n Cholesterinspiegel im Blut. Ein hoher Cholesterinwert ist ein Risikofaktor<br />
für die koronare Herzerkrankung.“ (Verordnung (EU) Nr. 1048/2012, Health Claim)<br />
++ Tecnopool S.p.a.<br />
++ Tecnopool<br />
Tecnopool verwen<strong>de</strong>t für seine Spiralför<strong>de</strong>rbän<strong>de</strong>r das<br />
Zugsystem von Etage zu Etage, bei <strong>de</strong>m durch die Kopplung<br />
von Gleitblöcken und -profilen aus selbstschmieren<strong>de</strong>m<br />
Kunststoffmaterial die Reibung auf ein Minimum<br />
reduziert wird. Das Band besteht komplett aus rostfreiem<br />
Stahl, mit Gleitschuhen und Führungen aus Kunststoff, sodass<br />
das System langfristig wi<strong>de</strong>rstandsfähig gegen Verschleiß<br />
und einfacher zu reinigen ist, so das Unter nehmen.<br />
Es ist für <strong>de</strong>n Bereich von –40 °C bis +300 °C geeignet.<br />
Tecnopool verwen<strong>de</strong>t für seine Spiralfroster, die überwiegend<br />
für <strong>de</strong>n Tiefkühlbereich gebaut wer<strong>de</strong>n, die horizontale<br />
Luftführung. Insgesamt sehen die Marktteilnehmer<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Spiralfroster die Zukunft positiv. Wachsen<strong>de</strong><br />
Nachfrage nach Tiefkühlprodukten mit steigen<strong>de</strong>n<br />
Kapazitäten, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n Nachbarlän<strong>de</strong>rn und<br />
im außer europäischen Ausland, bietet <strong>de</strong>n Unter nehmen<br />
kontinuierliche Zugewinne. +++<br />
© Tecnopool<br />
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Da steckt<br />
viel Gutes drin!<br />
Der hohe Gerstenanteil verleiht UNSEREM GERSTENBROT<br />
nicht nur einen beson<strong>de</strong>ren, unverwechselbaren Charakter.<br />
Die in <strong>de</strong>r betaGERSTE® enthaltenen Beta-Glucane tragen<br />
im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung zu<strong>de</strong>m dazu<br />
bei, <strong>de</strong>n Cholesterinspiegel zu verringern.<br />
Und das Beste: Schon ca. 170 g Brot (entspricht 3-4<br />
Scheiben) täglich reichen aus, um die empfohlene Tagesmenge<br />
von 3 g Beta-Glucanen aus Gerste aufzunehmen.<br />
<strong>www</strong>.ireks.<strong>de</strong><br />
Nährwertangaben (100 g Brot enthalten):<br />
Brennwert 1047 kJ (249 kcal)<br />
Eiweiß 8,9 g<br />
Kohlenhydrate 37,1 g<br />
davon Zucker 4,9 g<br />
Fett 5,7 g<br />
davon gesättigte Fettsäuren 1,0 g<br />
Ballaststoffe 6,8 g<br />
davon Beta-Glucan 1,8 g<br />
Natrium 0,6 g<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
42 Recht<br />
Wann lohnt sich <strong>de</strong>r IFS?<br />
+<br />
Die Klagen im Backgewerbe über hohe IFS-Kosten<br />
und teils unsinnige For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Auditoren reißen<br />
nicht ab. Gleichzeitig gerät <strong>de</strong>r IFS wegen mancher Pannen<br />
in die Kritik, weil er in <strong>de</strong>r Vergangenheit in wenigen Fällen<br />
auch hygienisch katastrophalen Betrieben einen guten hygienischen<br />
Status bescheinigt hat. Grund genug also, das Pro &<br />
Kontra einer IFS-Zertifizierung für Backbetriebe unter die<br />
Lupe zu nehmen. Ein Irrtum sollte gleich berichtigt wer<strong>de</strong>n:<br />
Unter <strong>de</strong>n heutigen, han<strong>de</strong>lsbestimmten Marktbedingungen<br />
ist <strong>de</strong>r Aufwand für eine sichere und hygienische Produktion<br />
und einen sicheren Vertrieb keine „freiwillige“ Leistung,<br />
son<strong>de</strong>rn notwendiger Marktteilnahmeaufwand. Bei Lieferungen<br />
an <strong>de</strong>n LEH reicht dieser Aufwand allein für eine<br />
Marktteilnahme nicht mehr aus, son<strong>de</strong>rn er bedarf auch eines<br />
Zertifikats von dritter Stelle, mit <strong>de</strong>m die or<strong>de</strong>ntlichen<br />
Betriebsverhältnisse gegenüber <strong>de</strong>n Geschäftspartnern testiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Auch zahlreiche Großverbraucher wie Kliniken und<br />
Kantinen legen inzwischen auf ein solches Zertifikat Wert.<br />
Wer ausschließlich über eigene Filialen vertreibt, benötigt in<br />
aller Regel keine IFS-Zertifizierung. Wer aber mit <strong>de</strong>m Gedanken<br />
spielt, in Zukunft seinen Vertrieb auch auf Großverbraucher<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n LEH zu erweitern, für <strong>de</strong>n könnte die<br />
IFS-Zertifizierung als Verkaufsargument dienen.<br />
Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />
Bei <strong>de</strong>r Kosten-Nutzen-Bewertung <strong>de</strong>s IFS-Aufwan<strong>de</strong>s muss<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, dass in ihm auch Kosten enthalten<br />
sind, die ohnehin aus gesetzlichen Grün<strong>de</strong>n anfallen. Denn<br />
die EU-Vorschriften enthalten spätestens seit <strong>de</strong>m 1. Januar<br />
2006 folgen<strong>de</strong> Verpflichtungen:<br />
+ Je<strong>de</strong>r Lebensmittelunternehmer ist aufgrund <strong>de</strong>r VO (EG)<br />
Nr. 852/2004 gesetzlich verpflichtet, seine gesamte Produktion<br />
und seinen Vertrieb einer risikobasierten Bewertung<br />
zu unterziehen und diese Bewertung ständig<br />
fortzuschreiben (Rezepturän<strong>de</strong>rungen, Rohstoffwechsel,<br />
neue Anlagen etc.).<br />
+ Er ist gesetzlich verpflichtet, ein angemessenes HACCP-<br />
System einzurichten, zu dokumentieren und zu unterhalten.<br />
+ Er ist gesetzlich verpflichtet, die Rückverfolgbarkeit seiner<br />
Rohstoffe und Fertigerzeugnisse zu gewährleisten<br />
(„one step back, one step forward“).<br />
+ Er ist gesetzlich zu einer Belehrung und/o<strong>de</strong>r Schulung<br />
seiner Mitarbeiter über hygienerelevante Sachverhalte<br />
verpflichtet.<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013<br />
© Martell<br />
++ Autor:<br />
Rechtsanwalt<br />
Helmut Martell<br />
Betriebliche Motivation entschei<strong>de</strong>nd<br />
Ob <strong>de</strong>r die gesetzlichen Anfor<strong>de</strong>rungen übersteigen<strong>de</strong> IFS-<br />
Aufwand durch einen Zusatz-Nutzen ge<strong>de</strong>ckt ist, hängt von<br />
<strong>de</strong>r grundsätzlichen Einstellung <strong>de</strong>r Geschäftsführung ab.<br />
Wenn das primäre Ziel nur <strong>de</strong>r Erhalt eines Zertifikats ist<br />
und <strong>de</strong>r Betrieb nur „just in time“ präsentabel sein soll, ist<br />
<strong>de</strong>r Aufwand meist zu hoch und auf Dauer vermutlich auch<br />
vergeblich.<br />
Geht es dagegen primär um<br />
+ Gewährleistung einer sicheren Produktion mit sicheren<br />
Lebensmitteln (Art. 14 VO (EG) Nr. 178/2002; „EG-BasisV“)<br />
+ Gewährleistung einer störungsfreien Produktion<br />
+ Gewährleistung einer dauerhaft hygienisch einwandfreien<br />
Produktion<br />
+ rechtzeitige I<strong>de</strong>ntifizierung und Zurückweisung von ungeeigneten<br />
Rohstoffen<br />
+ bessere Kenntnis <strong>de</strong>r konkreten Lieferkette („supply<br />
chain“)<br />
+ Scha<strong>de</strong>nsbegrenzung in Havariefällen<br />
+ Vermin<strong>de</strong>rung von Ausschuss<br />
+ Pflege und Werterhaltung <strong>de</strong>r Maschinen, Anlagen und<br />
Geräte<br />
+ ausreichen<strong>de</strong> Kenntnisse und Fähigkeiten <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
für eine sichere, hygienische Produktion,<br />
ist <strong>de</strong>r Aufwand meist gerechtfertigt. Die Bestätigung durch<br />
ein Zertifikat ist dann nur ein Sekundärziel.<br />
Abwägung: Risikoabwägung<br />
Lohnen die realistisch beurteilten möglichen Risiken einen<br />
höheren regulären QM-Aufwand?, sollte die erste Frage sein,<br />
die sich Backbetriebe stellen. Hierbei ist zunächst zu berücksichtigen,<br />
dass <strong>de</strong>r Aufwand für das HACCP-System, für die<br />
Vor- und Rückverfolgbarkeit und die Mitarbeiterschulung<br />
ohnehin gesetzlich vorgeschrieben ist (VO (EG) Nr. 852/<br />
2004). Als Risiken kommen kaufmännische und betriebsund<br />
produktbezogene Risiken in Betracht.<br />
Diese Sicherheitsrisiken sind aus mehreren Grün<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r<br />
jüngsten Vergangenheit gewachsen:<br />
+ Strengere gesetzliche Anfor<strong>de</strong>rungen erzwingen einen<br />
hygienischen Standard, <strong>de</strong>r früher unbekannt war.<br />
+ Verän<strong>de</strong>rte Maßstäbe beim Vollzug <strong>de</strong>r Vorschriften<br />
führen zu einem viel genaueren Hinschauen durch die<br />
Behör<strong>de</strong>n, als dies früher <strong>de</strong>r Fall war.<br />
+ Betriebe, bei <strong>de</strong>nen in <strong>de</strong>r Vergangenheit Mängel festgestellt<br />
wur<strong>de</strong>n, stehen stärker im Fokus als früher.<br />
+ Durch die WTO-Vereinbarungen, die praktisch zu einer<br />
Abschaffung <strong>de</strong>r Zölle und Kontingente geführt haben,<br />
gelangen vermehrt problematische Rohstoffe auf <strong>de</strong>n<br />
Markt („eingeschleppte Risiken“), weil die hygienischen<br />
Standards in <strong>de</strong>n Drittlän<strong>de</strong>rn nicht mit <strong>de</strong>r Produktionsausweitung<br />
Schritt gehalten haben.<br />
+ Neue Informations- und Mitteilungspflichten machen<br />
hygienische Unzulänglichkeiten öffentlich („Transparenzgesetzgebung“,<br />
„öffentlicher Pranger“). Lebensmittelskandale
echt 43<br />
sind schon seit Längerem keine Privatangelegenheit eines<br />
einzelnen Unternehmens, son<strong>de</strong>rn können die Marktchancen<br />
ganzer Sektoren erfassen.<br />
+ Dies liegt auch an einer stärkeren Beobachtung durch die<br />
Medien, die sich als „Verbraucheranwälte“ verstehen.<br />
+ Nicht-Regierungsorganisationen wie Foodwatch und<br />
Greenpeace agieren als selbst ernannte „watchdogs“ und<br />
tragen so zu einer auch staatlich geför<strong>de</strong>rten „Dezentralisierung<br />
<strong>de</strong>s Vollzugs“ bei. Bei einer Reihe dieser<br />
Organisationen gehört die „Skandalisierung <strong>de</strong>r Lebensmittelwirtschaft“<br />
quasi zum Geschäftsmo<strong>de</strong>ll.<br />
+ Erweiterte Verbandsklagebefugnisse mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit<br />
stellen nicht nur ein erhebliches<br />
„Belästigungspotenzial“ dar, son<strong>de</strong>rn erlauben in bestimmten<br />
Fällen auch Gewinnabschöpfungsklagen durch solche<br />
Verbän<strong>de</strong>.<br />
Dem regulären IFS-Aufwand ist in einer Lagebeurteilung<br />
also <strong>de</strong>r mögliche außerplanmäßige Aufwand gegenüberzustellen,<br />
<strong>de</strong>r in einer Krise anfällt und <strong>de</strong>r oft um mehrere<br />
Zehnerpotenzen über <strong>de</strong>m regulären Aufwand liegen kann.<br />
Abwägung:<br />
Wahrscheinlichkeit <strong>de</strong>r Risikominimierung<br />
Ist die Annahme realistisch, dass ein höherer IFS-Aufwand<br />
tatsächlich zu einer Minimierung o<strong>de</strong>r Verringerung <strong>de</strong>r<br />
Krisen-Risiken führt? In zwei Fällen lautet die Antwort Nein:<br />
Entwe<strong>de</strong>r ist die Produktion auch ohne Anwendung <strong>de</strong>r IFS-<br />
Kriterien bereits so sicher, dass ein erhöhter Aufwand nur<br />
vernachlässigenswerte Verbesserungen bringen wür<strong>de</strong>, o<strong>de</strong>r<br />
die betrieblichen Verhältnisse sind <strong>de</strong>rmaßen gefahrgeneigt,<br />
dass auch die IFS-Prozeduren keine Abhilfe schaffen wür<strong>de</strong>n.<br />
Bei<strong>de</strong> Varianten sind gleichermaßen unwahrscheinlich.<br />
In <strong>de</strong>r Regel wird daher ein or<strong>de</strong>ntliches Qualitäts- und Hygienemanagement<br />
die vielfältigen Risiken <strong>de</strong>utlich minimieren.<br />
Nutzen <strong>de</strong>s IFS-Aufwan<strong>de</strong>s<br />
Die Kritik im Einzelfall darf aber nicht aus <strong>de</strong>m Blick rücken,<br />
dass <strong>de</strong>m IFS-Aufwand in aller Regel ein erheblicher Nutzen<br />
gegenübersteht, <strong>de</strong>r aber nur eintritt, wenn die „IFS-Konformität“<br />
einen Dauerzustand darstellt und nicht nur zum Zeitpunkt<br />
<strong>de</strong>s Audits vorliegt. Der Nutzen kann wie folgt<br />
zusammengefasst wer<strong>de</strong>n:<br />
+ Verbesserung <strong>de</strong>r Marktteilnahme-Chancen<br />
+ Geringere Krisenanfälligkeit<br />
+ Ein gutes QM verschafft Argumente gegenüber Geschäftspartnern<br />
und einer (kritischen) Öffentlichkeit<br />
+ Ein gutes QM schafft ein Vertrauenspolster, das in Krisen<br />
entschei<strong>de</strong>nd sein kann<br />
+ Kleinmaschige Rückverfolgbarkeit führt zur Scha<strong>de</strong>nsbegrenzung<br />
+ Besserer Schutz <strong>de</strong>s Goodwill und <strong>de</strong>r Firmenreputation<br />
+ Bessere I<strong>de</strong>ntifizierung „eingeschleppter“ Risiken (Importe)<br />
+ Bessere Verfahren und Prozesse<br />
+ Geringerer Ausschuss<br />
+ Geringere Versicherungskosten (Betriebsunterbrechungs-,<br />
Rückruf-, Betriebshaftpflichtversicherungen)<br />
+ Bessere Werterhaltung bei Anlagen, Maschinen, Geräten<br />
(höherer Wie<strong>de</strong>rverkaufswert)<br />
+ Verringerung bis Ausschluss strafrechtlicher Risiken für<br />
Geschäftsführung und Management<br />
Zusammengefasst: Bei <strong>de</strong>m IFS-Aufwand geht es nicht nur<br />
um Zahlen, son<strong>de</strong>rn auch um (Unternehmens-) Werte. +++<br />
Anzeige<br />
Kritik und Verbesserungsvorschläge<br />
Trotz <strong>de</strong>r grundsätzlichen Eignung <strong>de</strong>s IFS, <strong>de</strong>n Blick für die<br />
betrieblichen Verhältnisse zu schärfen, wird von <strong>de</strong>r Lebensmittelindustrie<br />
die mangeln<strong>de</strong> Flexibilität <strong>de</strong>s IFS kritisiert.<br />
Soweit darunter verstan<strong>de</strong>n wird, dass <strong>de</strong>r systematische<br />
Ansatz und die formellen Kontrollsysteme durch eine eher<br />
unsystematische Vorgehensweise ersetzt wer<strong>de</strong>n sollen, wäre<br />
ein solcher Ruf nach mehr Flexibilität sicher unberechtigt,<br />
weil systemwidrig. Soweit damit mehr branchenbezogene<br />
Flexibilität, also eine Anpassung an die Beson<strong>de</strong>rheiten einer<br />
Branche und an unterschiedliche Gefährdungspotenziale<br />
von Produkten gefor<strong>de</strong>rt wird, ist <strong>de</strong>r IFS in <strong>de</strong>r Tat noch<br />
nicht geschmeidig genug und könnte eine Nachbesserung<br />
vertragen. Sicherlich müssen auch die Bestrebungen fortgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n, Fehlbewertungen wie in Neufahrn zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Hier befin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r IFS auf einem guten Weg, wie<br />
nicht zuletzt auch das Pilotprojekt „Großbäckereien“ und das<br />
neue „IFS Integrity Program“ zeigen, das systematische Fehlbeurteilungen<br />
durch Zertifizierungsstellen i<strong>de</strong>ntifizieren<br />
und beseitigen soll. Trotz aller Fortschritte bleibt nach wie<br />
vor eine größere Beteiligung <strong>de</strong>r Hersteller an <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
und Festlegung <strong>de</strong>r Prüfkriterien wünschenswert.<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
44 VDB<br />
VDB – das aktuelle Netzwerk <strong>de</strong>r<br />
Backwarenbranche!<br />
Nach 60 Jahren VDB lohnt sich <strong>de</strong>r Blick hinter die Kulissen – <strong>brot+backwaren</strong> sprach<br />
mit Geschäftsführer Ralf Beisner über die letzten Jahrzehnte und die Zukunft.<br />
++ Bild 1<br />
++ Bild 1 Geschäftsführer Ralf Beisner<br />
+<br />
b+b: Die Vereinigung Der Backbranche (VDB) konnte<br />
vor wenigen Monaten <strong>de</strong>n 60. Gründungstag feiern.<br />
Wie jung und aktiv ist die VDB heute?<br />
+ Beisner: 60 Jahre VDB sind schon eine stolze Zeit. Da muss<br />
man sich bei allen aktiven Mitglie<strong>de</strong>rn für das Engagement<br />
in dieser langen Zeit bedanken. Die Vereinigung ist heute<br />
ebenso aktiv wie früher. Sie hat sich in diesen Jahrzehnten<br />
mehrmals neu orientiert. Einstmals von <strong>de</strong>n Backmeistern<br />
<strong>de</strong>r Industriebäckereien gegrün<strong>de</strong>t, sprechen wir heute alle<br />
Mitarbeiter <strong>de</strong>r Backbranche an – also ebenso die klassische<br />
Bäckerei, die Maschinenindustrie, die Institute und Schulen<br />
o<strong>de</strong>r auch die Backmittelfirmen und die Mühlenwirtschaft.<br />
Alle Kollegen, die sich mit Produkten, Themen rund um<br />
Backwaren beschäftigen, sind Zielgruppe <strong>de</strong>r VDB. Aus<br />
Vereinigung Der Backbranche e.V.<br />
Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelle<br />
Scharnhorststraße 3 e<br />
31558 Hagenburg<br />
Telefon: (0)5033 – 9806723<br />
Fax: (0)5033 – 9806724<br />
Mobil: (0)175 – 3763652<br />
E-Mail: info@vdb-ev.net<br />
Internet: <strong>www</strong>.vdb-<strong>de</strong>utschland.net +++<br />
© VDB<br />
diesem Grund wur<strong>de</strong> auch vor wenigen Jahren die Namensgebung<br />
leicht, aber entschei<strong>de</strong>nd modifiziert. Aus <strong>de</strong>r Vereinigung<br />
Der Backtechnik wur<strong>de</strong> die Vereinigung <strong>de</strong>r<br />
Backbranche. Allein diese Neupositionierung zeigt <strong>de</strong>utlich,<br />
dass wir offen sind für die ganze Branche. Technik allein<br />
bestimmt heute nicht mehr unsere Themenlandschaft.<br />
+ b+b: Welche Themen stehen dann heute für die VDB im<br />
Mittelpunkt?<br />
+ Beisner: Die VDB ist breit aufgestellt. Auf <strong>de</strong>r VDB-Homepage<br />
kann man sehen, was wir alles bieten. Wir sind heute<br />
das Kommunikationsnetzwerk <strong>de</strong>r Branche. Wer die VDB<br />
aktiv nutzt, kann je<strong>de</strong>s Jahr an rund 70 Veranstaltungen teilnehmen.<br />
Die Themenwelt ist dabei ebenso vielschichtig wie<br />
unsere Branche selbst. Aber ich nenne Ihnen gerne ein paar<br />
Beispiele: Vor zwei Jahren hat die VDB das Thema Hygiene<br />
in <strong>de</strong>r Bäckerei und im Anlagenbau erstmalig und aktiv<br />
kommuniziert. Mittlerweile gibt es auf Basis dieser Initiative<br />
eine <strong>de</strong>utschlandweit aktive Arbeitsgruppe, die unter <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>rführung<br />
<strong>de</strong>r EHEDG verbindliche Hygiene-Richtlinien<br />
für unsere Branche erarbeitet. O<strong>de</strong>r da ist das Spannungsfeld<br />
Bäckerei-Lebensmittelhan<strong>de</strong>l. Das Thema wur<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> in<br />
diesem Jahr im Rahmen <strong>de</strong>s VDB Südforums in <strong>de</strong>n Diskussionsmittelpunkt<br />
gestellt und es wur<strong>de</strong>n klare Perspektiven<br />
für <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschsprachigen Raum dokumentiert. Außer<strong>de</strong>m<br />
konnten die Lan<strong>de</strong>sgruppen Rheinland und Westfalen-Lippe<br />
erstmalig einen VDB Unternehmertag durchführen, in <strong>de</strong>m<br />
neben <strong>de</strong>n neuen Marktstrukturen und <strong>de</strong>n notwendigen<br />
Zukunftsstrategien im Wettbewerbskampf Elemente wie<br />
Mitarbeiterführung o<strong>de</strong>r Marktzuwachspotenziale mit <strong>de</strong>r<br />
Bäckerei-Snackwelt vorgestellt wur<strong>de</strong>n. Das traditionelle<br />
Forum Ost wird auch in diesem Jahr wie<strong>de</strong>r ein hochaktuelles<br />
Rohstoffthema in <strong>de</strong>n Fokus rücken. Sie sehen, die VDB ist<br />
in allen aktuellen Themen unserer Branche aktiv und je<strong>de</strong>s<br />
Mitglied kann an diesen Prozessen aktiv mitwirken.<br />
+ b+b: Wen spricht die VDB konkret an? Wie sehen Ihre<br />
Mitglie<strong>de</strong>r aus?<br />
+ Beisner: Die VDB ist die Wissens-Plattform für alle. D. h.,<br />
Firmeninhaber, Geschäftsführer, Manager sowie fachlich<br />
versierte und interessierte Mitarbeiter aus <strong>de</strong>m backen<strong>de</strong>n<br />
Handwerk, <strong>de</strong>r Backwarenindustrie und aus Betrieben <strong>de</strong>r<br />
Rohstoffherstellung fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r VDB das i<strong>de</strong>ale Informations-<br />
und Bildungs-Forum.<br />
+ b+b: Welche Vorteile hat <strong>de</strong>nn ein Mitglied von <strong>de</strong>r VDB?<br />
+ Beisner: Im Mittelpunkt unseres Wirkens stehen <strong>de</strong>r Netzwerkgedanke,<br />
die vielfältigen Kontakte, die man durch die<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
vdb 45<br />
VDB-Mitgliedschaft erhält, und die Weiterbildung. Ein Mitglied<br />
hat also folgen<strong>de</strong> Vorteile:<br />
Veranstaltungsmöglichkeiten auch noch 3 Fachzeitschriften<br />
frei Haus geliefert.<br />
+ berufsbegleiten<strong>de</strong> Weiterbildung in allen Backwaren-<br />
Themenkreisen<br />
+ Fachthemen-Dialog unter Experten – Lernen vom Wissen<br />
<strong>de</strong>r Kollegen<br />
+ aktuelle Daten zur Branchenentwicklung<br />
+ Informationen zu Trend- und Zukunftsthemen <strong>de</strong>s Backgewerbes<br />
+ Informationsaustausch mit nahestehen<strong>de</strong>n Verbän<strong>de</strong>n<br />
und Organisationen<br />
+ Kontakte zu Entscheidungsträgern <strong>de</strong>r Branche und zu<br />
wissenschaftlichen und technischen Instituten<br />
Mit <strong>de</strong>r VDB hat je<strong>de</strong>s Mitglied auch die Möglichkeit, über<br />
<strong>de</strong>n regionalen Rahmen hinaus das eigene Wissen zielorientiert<br />
zu optimieren. Neben <strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>utschen Lan<strong>de</strong>sgruppen gibt<br />
es die VDB auch in Österreich<br />
und <strong>de</strong>r Schweiz – auch dort<br />
stehen je<strong>de</strong>s Jahr hochaktuelle<br />
Themen auf <strong>de</strong>r Tagesordnung.<br />
Für uns ist beson<strong>de</strong>rs wichtig,<br />
dass die nächste Generation an<br />
mehr Wissen herankommt. Daher<br />
för<strong>de</strong>rt die VDB aktiv <strong>de</strong>n<br />
Berufsnachwuchs mit fachlichen<br />
Informationen, Veranstaltungen<br />
und mit <strong>de</strong>r Vergabe von<br />
Preisen für herausragen<strong>de</strong> Leistungen<br />
an Fach- und Fachhochschulen.<br />
Schüler und Stu<strong>de</strong>nten<br />
können zu<strong>de</strong>m während ihrer<br />
Ausbildung kostenfrei Mitglied<br />
in <strong>de</strong>r VDB sein. Das ist ein<br />
Angebot, das man heutzutage<br />
selten fin<strong>de</strong>t.<br />
+ b+b: Sie erwähnten <strong>de</strong>n<br />
VDB-Netzwerkgedanken. Wie<br />
kann man das verstehen?<br />
+ Beisner: Mit einem Satz gesagt:<br />
Wissen durch Kontakte!<br />
In <strong>de</strong>r VDB sind rund 1.200<br />
Mitglie<strong>de</strong>r sowie Mitgliedsfirmen<br />
engagiert. Man trifft<br />
sich bei VDB-Veranstaltungen,<br />
VDB-Foren, bei Versammlungen.<br />
Man kennt sich, man<br />
tauscht sich aus – man wird bekannt.<br />
Das ist sicher auch für<br />
<strong>de</strong>n beruflichen Wer<strong>de</strong>gang<br />
von Vorteil. Darum: VDB-Mitglied<br />
sein lohnt sich immer.<br />
Und je<strong>de</strong>s Mitglied erhält neben<br />
diesen vielen Kontakt- und<br />
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Dafür wird<br />
<strong>de</strong>in<br />
Herz schlagen<br />
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Vollkornmehl<br />
+ b+b: Das hört sich ja alles sehr vielversprechend an. Was<br />
muss ein Interessent tun, um VDB-Mitglied zu wer<strong>de</strong>n?<br />
+ Beisner: Wir sind offen für alle Interessenten. Es gibt verschie<strong>de</strong>ne<br />
Wege zur Mitgliedschaft. Der einfachste Weg führt<br />
über unsere Homepage. Dort fin<strong>de</strong>t man sofort <strong>de</strong>n Mitgliedsantrag.<br />
Einfach herunterla<strong>de</strong>n – ausfüllen und wie<strong>de</strong>r<br />
an die VDB-Geschäftsstelle sen<strong>de</strong>n – und die Mitgliedschaft<br />
ist schon perfekt! O<strong>de</strong>r ebenso einfach anrufen – (0)5033 -<br />
9806723 bzw. (0)175 - 3763652. Der Antrag kommt umgehend.<br />
Auf die ersten 50 Neumitglie<strong>de</strong>r wartet eine nette<br />
Überraschung. Darum unsere Empfehlung: Gleich heute aktiv<br />
wer<strong>de</strong>n und das VDB-Wissen und das VDB-Netzwerk buchen.<br />
+ b+b: Herr Beisner, vielen Dank für das Interview. +++<br />
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46 VDB<br />
Schladming at its best<br />
Das diesjährige Kolloquium Mitte Juni 2013 in Schladming war das bislang erfOLGreichste,<br />
das die VDB Österreich veranstaltet hat. Mehr als 140 Mitglie<strong>de</strong>r und<br />
Gäste waren erschienen, darunter hochrangige Vertreter aller führen<strong>de</strong>n Backbetriebe<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />
++ Bild 1<br />
++ Bild 2<br />
Den kompletten Bericht fin<strong>de</strong>n Sie<br />
unter: <strong>www</strong>.brotundbackwaren.<strong>de</strong>/<br />
bb-zusatzinfos.html<br />
+<br />
Den<br />
++ Bild 1 Saal<br />
Rahmen <strong>de</strong>r Branche steckte zunächst Michael<br />
Bruckner ab, in<strong>de</strong>m er die österreichische Situation<br />
anhand von Zahlen und Fakten skizzierte. Demnach ist die<br />
Zahl <strong>de</strong>r Arbeitgeberunternehmen im Zeitraum 2005 bis<br />
2012 von 1.598 auf 1.302 gesunken. Dieser Rückgang spiegelt<br />
sich auch in <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Angestellten, die von 3.610 auf<br />
2.984 sank. Die Zahl <strong>de</strong>r Arbeiter und Ladnerinnen blieb<br />
dagegen nahezu konstant, was vornehmlich auf die steigen<strong>de</strong><br />
Filialisierung hinweist. Alarmierend dagegen ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utliche<br />
Rückgang <strong>de</strong>r Lehrlinge, <strong>de</strong>ren Zahl von 1.894 auf 1.551 sank.<br />
Obmann-Stellvertreterin Angela Pretzl nahm das Thema auf<br />
IR 86x000 Piekarski_Layout 1 27.06.13 16:23 Seite 1<br />
Versteigerungen<br />
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/M, Hamburg, Hannover, München, Regensburg, Stuttgart<br />
Standortschließung Großbäckerei<br />
© Stamag_Albert Ponzelar-Becker<br />
++ Bild 2 Small talk auf <strong>de</strong>n Fluren<br />
und präsentierte die Ergebnisse einer von <strong>de</strong>r VDB durchgeführten<br />
Lehrlingsbefragung in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn Vorarlberg,<br />
Tirol, Nie<strong>de</strong>rösterreich, Steiermark und Wien. Es<br />
zeigte sich <strong>de</strong>utlich, dass es vor allem die Anregung aus Familie<br />
und Freun<strong>de</strong>skreis ist, die junge Leute auf <strong>de</strong>n Beruf<br />
aufmerksam macht. Als positive Aspekte an ihrem Beruf<br />
nannten sie die Teamarbeit und das handwerkliche Arbeiten.<br />
Als Nachteil wird weniger die Nachtarbeit als vielmehr<br />
die Wochenendarbeit gesehen. Auch die Entlohnung sehen<br />
viele als wenig reizvoll an, sich für diesen Beruf zu entschei<strong>de</strong>n.<br />
Offenbar verlieren die Bäcker hier <strong>de</strong>utlich gegenüber<br />
an<strong>de</strong>ren Lehrberufen. Alarmierend fiel die Antwort auf<br />
die Frage aus, ob man sich wie<strong>de</strong>r für diese Ausbildung<br />
entschei<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Darauf sagten nur 51 % <strong>de</strong>r Lehrlinge<br />
uneingeschränkt Ja, 38 % waren sich nicht sicher und<br />
immerhin 11 % antworteten „ganz bestimmt nicht“.<br />
Unternehmensberater Thomas Hochgeschurtz referierte<br />
anschließend über die Frage, wie man Fachkräfte nicht nur<br />
© Stamag_Albert Ponzelar-Becker<br />
Im Auftrag <strong>de</strong>r Berechtigten versteigern wir gegen Höchst–<br />
gebot die gepflegten Maschinen einer Großbäckerei ab<br />
Standort Berlin, Deutschland<br />
Rezeptsteuerung/Verwiegung Thorback, 2 Brötchenanlagen<br />
König, Tourier- und Feinbäcklinie Fritsch, 3 Brotanlagen<br />
Kemper/Werner & Pflei<strong>de</strong>rer, 2 Industrie-Fettbackanlagen<br />
König/Reimelt, div. Stikkenöfen MIWE, Durchschub-Gärraum<br />
Werner & Pflei<strong>de</strong>rer, Netzbandofen Werner & Pflei<strong>de</strong>rer,<br />
Thermo-Rollomat MIWE, Kistenwaschanlage, div. Kneter<br />
Kemper/Werner & Pflei<strong>de</strong>rer, Planetenrührmaschine Hobart,<br />
Restbrotzerkleinerer, Großposten Stikkenwagen, Arbeitstische,<br />
usw.<br />
Inserenten-Verzeichnis<br />
Firma<br />
Seite<br />
Alit .......................................... 7<br />
Backaldrin .............................. 25<br />
Boyens .................................... 23<br />
Burford ................................. 8/9<br />
CSB .......................................... 3<br />
CSM ........................................ 17<br />
Dawn Foods ............................. 29<br />
Dübör...................................... 37<br />
Diosna .................................... 33<br />
DuPont ..................................... 35<br />
Hansaloy ................................. 39<br />
Gil<strong>de</strong> ........................................ 31<br />
Firma<br />
Seite<br />
Ireks ....................................... 41<br />
JBT ........................................... 15<br />
Jung Zeelandia ........................ 45<br />
Kaak ...................................... 52<br />
Kitzinger ................................ 43<br />
König Werl .............................. 27<br />
Kwik Lok Europa ....................... 13<br />
Rego-Herlitzius ....................... 33<br />
Steinhaus ................................ 21<br />
Tecnopool ................................. 2<br />
Wiesheu ................................. 19<br />
Wagner ..................................... 11<br />
<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
VDB<br />
47<br />
gewinnt, son<strong>de</strong>rn auch hält. Dabei plädierte er für die intensive<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Eigenmotivation <strong>de</strong>r Mitarbeiter, ihrer Freu<strong>de</strong><br />
am Beruf, <strong>de</strong>r Befriedigung durch Selbstständigkeit etc.<br />
++ Bild 3<br />
Geld dagegen, so Hochgeschurtz, sollte es in einem angemessenen<br />
Rahmen für die Mitarbeiter geben, allerdings<br />
nicht in Form von Prämien etc., da diese eher die intrinsische<br />
Motivation zerstörten.<br />
Im Anschluss daran stellten die Spar Österreich, McDonald‘s<br />
Österreich sowie die Groß bäckerei Anker ihre Lehrlingsprogramme<br />
vor, die wie<strong>de</strong>r einmal zeigten, wie intensiv<br />
und systematisch man sich mit <strong>de</strong>r Suche, <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung<br />
und <strong>de</strong>r Begleitung von Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n beschäftigen muss,<br />
wenn man Erfolge erzielen will.<br />
++ Bild 3 Der Obmann Dr. Klaus Bernhard und <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rator Christian Ruetz<br />
Der zweite Tag war <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen an die Bäckereien<br />
aus <strong>de</strong>n Themenbereichen Hygiene und Zertifizierungen sprach Dipl.-Ing Florian-Fritz Preuß von <strong>de</strong>r Quant-Qualitätssicherung<br />
GmbH, Fulda, über die Realität in <strong>de</strong>n Back-<br />
gewidmet. Rechtsanwalt Helmut Martell setzte sich dabei<br />
<strong>de</strong>zidiert mit <strong>de</strong>r Frage auseinan<strong>de</strong>r, welche Nutzen und stuben aus <strong>de</strong>r unabhängigen Sicht eines branchennahen<br />
welche Nachteile eine Zertifizierung nach <strong>de</strong>m IFS-Standard<br />
mit sich bringe – Sie fin<strong>de</strong>n eine Zusammenfassung aufsicht <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Steiermark die Sichtweise <strong>de</strong>r Behör-<br />
Beraters, während Hans-Peter Beck von <strong>de</strong>r Lebensmittel-<br />
dieses Vortrages ab Seite 42.<br />
<strong>de</strong>n darstellte. Mit <strong>de</strong>r diesjährigen Veranstaltung ist die<br />
Dr. Peter Schnei<strong>de</strong>r, bekannter Unternehmensberater in VDB am Veranstaltungsort Schladming an ihre Grenzen<br />
Österreich, besetzte <strong>de</strong>n Gegenpol und for<strong>de</strong>rte die anwesen<strong>de</strong>n<br />
Bäckereivertreter auf, sich aus eigenem Sicher-<br />
bewältigbare Maß erfüllt sein. Interne Diskussionen darü-<br />
gestoßen und auch vom Organisationsaufwand dürfte das<br />
heitsinteresse <strong>de</strong>m IFS 6.0 zu verweigern und statt<strong>de</strong>ssen ber, ob man auf weiteres Wachstum o<strong>de</strong>r auf Beschränkung<br />
tion, Technik zu und ISO-Standards Vertrieb_10063013 zu wechseln. Leiter Rechtswesen Aus <strong>de</strong>r 20.06.13 Praxis dagegen 13:33 Seite 2setzen will, wer<strong>de</strong>n notwendig. +++<br />
© Stamag_Albert Ponzelar-Becker<br />
Stellenangebot<br />
erfahrener, qualifizierter Bäckermeister mit Vertriebsaffinität als<br />
Leiter Produktion<br />
Technik und Vertrieb m/w<br />
Brot- und Backwarenproduktion in Bratislava (Slowakei)<br />
Unternehmen<br />
• Lebensmittelhan<strong>de</strong>lsgruppe<br />
mit <strong>de</strong>n Vertriebslinien Nah -<br />
versorgung im Vollsortiment,<br />
Supermärkte und kleinere<br />
SB-Warenhäuser sowie eigener<br />
Brot- und Backwarenproduktion<br />
• ca. 95 LEH-Filialen mit hohen<br />
Frische- und Convenience-<br />
Anteilen<br />
• sehr expansiv mit 1 bis 2 Neueröffnungen/Monat<br />
• erster Logistikstandort für<br />
Zentrallagerlieferungen bereits<br />
im Einsatz, weitere in Planung<br />
• Jahresumsätze im dreistelligen<br />
Mio. €-Bereich<br />
• soli<strong>de</strong> Finanzbasis, ertragsstark<br />
• wachstums- und zukunfts -<br />
orientiert<br />
• eine <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>lsgruppen<br />
in <strong>de</strong>r Slowakei<br />
• Firmenzentrale liegt zentral<br />
in Bratislava<br />
Aufgaben<br />
• verantwortliche und ganzheitliche Leitung <strong>de</strong>r<br />
Produktion <strong>de</strong>s Backbetriebes mit Optimierung<br />
<strong>de</strong>r technischen Standards, <strong>de</strong>utlichem Ausbau<br />
<strong>de</strong>r Kapazitäten, Einführung HACCP/IFS/ISO<br />
Zertifizierungen und Sortimentsausrichtung auf<br />
die Belieferung <strong>de</strong>r eigenen LEH Verkaufsflächen<br />
• Einführung mo<strong>de</strong>rner Produktionssysteme<br />
• Sortimentsschwerpunkt wer<strong>de</strong>n Brot sowie<br />
ein kleineres LEH Kernsortiment von Frisch -<br />
backwaren/Gebäck sein<br />
• Führung, Schulung <strong>de</strong>r Produktions mitarbeiter,<br />
Sortiments- und Preis gestaltung in enger<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Gesamtgeschäftsleitung<br />
und <strong>de</strong>r kaufmännischen Leitung<br />
• verantwortlich für die strategische, marketingund<br />
kun<strong>de</strong>norientierte Ausrichtung <strong>de</strong>r o. g.<br />
Sortimente in allen Vertriebslinien<br />
• Einführung von Sortimentsinnovationen<br />
• Optimierung <strong>de</strong>s Warenflusses mit Sicherstellung<br />
<strong>de</strong>r Lieferfähigkeit<br />
• verantwortliche Erstellung <strong>de</strong>r Absatz-, Umsatz-,<br />
Sortiments- und Kosten planung <strong>de</strong>r Warengruppe<br />
• Vorbereitung und Umsetzung <strong>de</strong>r Produktions -<br />
expansion ggfls. auch Entwicklung eines neuen<br />
Produktionsstandortes<br />
• Budgetverantwortung<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
• abgeschlossene Ausbildung als Bäcker und/o<strong>de</strong>r<br />
Konditormeister mit Weiter bildung in <strong>de</strong>r Lebensmitteltechnologie<br />
• profun<strong>de</strong> Leitungserfahrung in mo<strong>de</strong>rner Brot/<br />
Brötchen Backwarenproduktion, i<strong>de</strong>alerweise aus<br />
<strong>de</strong>r industriellen Herstellung kommend<br />
• betriebswirtschaftliche Kenntnisse unabdingbar<br />
• ausgeprägte Vertriebsorientierung und Dienst -<br />
leistungsverständnis<br />
• durchsetzungsstarke Führungsper sönlichkeit<br />
mit unternehmerischem Geschick und Freu<strong>de</strong><br />
am Aufbau <strong>de</strong>s industriellen Produktions -<br />
bereiches <strong>de</strong>r Bäckerei<br />
• selbstverständlicher Umgang mit allen<br />
MS-Office Anwendungen sowie <strong>de</strong>r Grundlagen<br />
mo<strong>de</strong>rner IT-Steuerung<br />
• gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift<br />
sind notwendig<br />
• Gespür für Markt, Trends, Verbraucherverhalten<br />
und Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
• verhandlungs- und abschlusssicher, um- und<br />
durchsetzungsstark – team orientiert<br />
Angebot<br />
• strategisch – konzeptionell–kommunikativ<br />
• kosten- und verantwortungsbewusst<br />
• <strong>de</strong>n geschäftsführen<strong>de</strong>n Gesellschaftern<br />
direkt verantwortlich<br />
• verantwortliche Übernahme <strong>de</strong>r ausgeschriebenen<br />
Position »Leiter Produktion Technik und<br />
Vertrieb Brot- und Backwaren m/w« mit<br />
entsprechen<strong>de</strong>r Einarbeitung<br />
• Erteilung <strong>de</strong>r Prokura ist bei Eignung gewünscht<br />
und angedacht<br />
• die kurz-, mittel- und langfristige Unternehmensperspektive<br />
ist außergewöhnlich gut und<br />
wir bieten <strong>de</strong>n Freiraum für einen unternehmerisch<br />
<strong>de</strong>nken<strong>de</strong>n Fachmann, gerne auch aus <strong>de</strong>r<br />
zweiten Reihe einer Backwarenproduktion<br />
kommend<br />
• Jahreseinkommen, Rahmenbedingungen<br />
sowie zusätzlich erfolgsabhängige Prämienregelungen<br />
sind <strong>de</strong>r Position angemessen<br />
• Firmenfahrzeug steht auch zur privaten<br />
Nutzung zur Verfügung<br />
• Dienstsitz ist die slowakische Hauptstadt<br />
Bratislava, eine reizvolle Stadt mit allen<br />
schulischen, kulturellen und freizeitlichen<br />
Gegebenheiten<br />
• Hilfestellung bei Wohnraumsuche und Umzug<br />
ist selbstverständlich<br />
Antwort<br />
Um <strong>de</strong>n generellen Ablauf im<br />
bei<strong>de</strong>rseitigen Interesse<br />
zu vereinfachen und auch zu<br />
beschleunigen, bitten wir um<br />
Zusendung Ihrer kompletten<br />
Bewerbungsunterlagen mit<br />
sämtlichen Zeugnissen, lückenlosem<br />
Tätigkeitsnachweis,<br />
Nennung Ihres letzten Ist-Einkommens<br />
sowie Angaben von<br />
Referenzen und <strong>de</strong>s frühestmöglichen<br />
Eintrittstermines<br />
bitte per E-Mail an die<br />
Personalberatung<br />
Florian Hobbhahn GmbH<br />
Postfach 40 13 60<br />
63278 Dreieich<br />
bewerbung@hobbhahn.<strong>de</strong><br />
Sperrvermerke wer<strong>de</strong>n selbst -<br />
verständlich beachtet<br />
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
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<strong>brot+backwaren</strong> 4/2013
50 Letzte Seite<br />
Lebensmittelsicherheit, Hygiene<br />
& HACCP aus praxisnaher Sicht<br />
Seit Langem im Backwarengeschäft, frisch in <strong>de</strong>r Selbstständigkeit: Sabine<br />
Botterbrodt bietet ihre Kenntnisse praxisnah als Beraterin an.<br />
++ Bild 1<br />
© f2m<br />
++ Bild 1 Sabine Botterbrodt<br />
+<br />
Die Hygiene im Backbetrieb (inkl. Verkauf) ist heute<br />
untrennbar mit Qualität und zukunftsweisen<strong>de</strong>r Unternehmensführung<br />
verknüpft. Hygienemängel wer<strong>de</strong>n we<strong>de</strong>r<br />
von Behör<strong>de</strong>n noch von Verbrauchern/Kun<strong>de</strong>n toleriert.<br />
Ganz im Gegenteil. Hygienemängel, die an die Öffentlichkeit<br />
gelangen, sind oft genug Grund für eine wirtschaftliche<br />
Schieflage <strong>de</strong>r Unternehmen.<br />
Ein Teil <strong>de</strong>s Dienstleistungsangebotes von Sabine Botterbrodt<br />
umfasst neben <strong>de</strong>r Schulung <strong>de</strong>r Mitarbeiter auch<br />
Betriebsbegehungen inkl. Fotodokumentation, um <strong>de</strong>n<br />
Hygienezustand innerhalb <strong>de</strong>r Backbetriebe bzw. im<br />
Verkauf darzustellen. Sie erfasst die Mängel und zeigt Verbesserungsmöglichkeiten<br />
(Korrekturmaßnahmen) auf. Ein<br />
Mitarbeiter vor Ort, z. B. <strong>de</strong>r Hygienebeauftragte, ist dann<br />
für die Umsetzung notwendiger Korrekturmaßnahmen<br />
verantwortlich und genießt hierbei die Unterstützung <strong>de</strong>r<br />
Unternehmensleitung.<br />
Dieses Vorgehen, das auch vonseiten <strong>de</strong>r amtlichen Lebensmittelüberwachung<br />
als Eigenkontrollmaßnahme gewertet<br />
wird, verschafft die notwendige Sicherheit, dass in hygienischen<br />
Belangen nichts „anbrennt“ bzw. Mängel frühzeitig<br />
erkannt und ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n. Dabei kennt Botterbrodt<br />
als gelernte Konditorin die Backwarenproduktion und <strong>de</strong>n<br />
Verkauf aus eigener Erfahrung, sie berät ihre Kun<strong>de</strong>n<br />
praxis nah und ergebnisorientiert. Auch hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />
umzusetzen<strong>de</strong>n Dokumentationsanfor<strong>de</strong>rungen, nach <strong>de</strong>n<br />
Vorgaben <strong>de</strong>s Gesetzgebers sowie nach Lebensmittelsicherheits-/Qualitätsstandards<br />
(z. B. IFS Food), steht Botterbrodt<br />
zur Verfügung. Die Durchführung von internen Audits und/<br />
o<strong>de</strong>r Lieferantenaudits gehören ebenfalls zum Leistungsspektrum.<br />
Ihr Kun<strong>de</strong>nkreis stammt nicht nur aus <strong>de</strong>m Backwarenbereich,<br />
son<strong>de</strong>rn auch aus <strong>de</strong>n vorgelagerten Stufen,<br />
wie z. B. <strong>de</strong>r Müllerei. Als Getrei<strong>de</strong>technologin (Dipl.-Ing.<br />
Lebensmitteltechnologie) stellt sich Sabine Botterbrodt<br />
gerne <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r gesamten Getrei<strong>de</strong>wertschöpfungskette.<br />
Bei Interesse o<strong>de</strong>r Fragen können Sie sie per E-Mail erreichen<br />
unter: post@sabine-botterbrodt.<strong>de</strong>.<br />
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