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50 Jahre VDB-Landesgruppe Bayern - brot+backwaren

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OFFIZIELLES ORGAN DER VEREINIGUNG DER BACKBRANCHE E. V. UND DER ASSOCIATION DE LA BOULANGERIE INDUSTRIELLE<br />

62. Jahrgang · C 1944E<br />

1 13<br />

Produktion<br />

Bäckerei Mareis mit<br />

neuem Holzbackofen<br />

Wiesheu<br />

Volker Groos<br />

im Interview<br />

Forschung<br />

ttz testet neuen<br />

Kontikneter<br />

Zorbas<br />

Marktführer<br />

auf Zypern<br />

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Die Sonne geht auf!<br />

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EDITORIAL<br />

Zeit zu spekulieren<br />

Kaum ein anderer Marktteilnehmer sorgt für so viel<br />

Gerede und Aufregung in der Backbranche wie die<br />

Bonback GmbH & Co. KG aus Übach-Palenberg.<br />

Der Lidl-Lieferant gibt sich, was offizielle Informationen<br />

betrifft, verschwiegen wie der Discounter<br />

selber. Anfragen der Presse bleiben unbeantwortet.<br />

Also kann die Branche nur spekulieren und versuchen,<br />

sich einen Reim auf den neuen Marktteilnehmer<br />

zu machen.<br />

Daher erst einmal die Fakten. Die Großbäckerei<br />

mit insgesamt vier Linien ist in Betrieb und die<br />

++ Bastian Borchfeld<br />

TK-Ware wird offenbar in die Lager befördert.<br />

E-Mail: borchfeld@foodmultimedia.de<br />

200 Menschen haben einen neuen Arbeitsplatz<br />

gefunden. Weiteres Personal wird gesucht und die Expansion ist geplant. So befindet<br />

sich das Unternehmen in der Planungsphase für eine Erweiterung der Produktion.<br />

Verschiedene Anlagenbauer sind dabei, ihre Angebote vorzustellen und der neue<br />

Bauabschnitt soll 2014 abgeschlossen sein. Weitere 200 Arbeitsplätze entstehen.<br />

Walter Pötter, Mitglied der Unternehmenstreuhand der Firma Lidl, beziffert die<br />

Investitionskosten bei Fertigstellung aller Bauabschnitte in der Aachner Zeitung<br />

auf rund 3<strong>50</strong> Mio. EUR.<br />

Die Business-IT-Lösung für<br />

Ihr gesamtes Unternehmen<br />

Erfolg ist eine<br />

Frage des Systems<br />

Und nun wird es ein bisschen spekulativer: Bonback soll mit der neuen Bäckerei<br />

Maßstäbe gesetzt haben, was das Thema Backwarenqualität und Hygiene angeht.<br />

Um den neuen Kunden zufriedenzustellen, mussten sich einige Maschinenbauer<br />

ordentlich ins Zeug legen und neue, individuelle Lösungen entwickeln, die vorher<br />

nicht angefragt wurden.<br />

Aber nicht nur die Lieferanten haben Lehrgeld bezahlt, sondern auch Bonback<br />

selber. Als Neuling in der Backwarenherstellung war der Produktionsstart wohl<br />

doch holperiger als erwartet und musste weiter nach hinten verschoben werden<br />

als geplant.<br />

Aber warum der Entschluss, selber zu produzieren, statt Backwaren zuzukaufen<br />

oder gar eine bestehende Bäckerei vom Markt zu kaufen? Als Lidl 2008 mit der<br />

Errichtung der Produktion in Übach-Palenberg begann, wollte sich das Unternehmen<br />

bei der Herstellung von Eigenmarken unabhängig machen. Der Bau der<br />

Schokoladenfabriken sollte es einfacher machen, die gewünschte Menge und<br />

Qualität zu erhalten. Dieses Konzept wird nun offenbar auch auf den Bereich<br />

Gebäck ausgeweitet.<br />

Wollte sich Lidl allerdings tatsächlich komplett unabhängig von anderen Backwaren-Lieferanten<br />

machen, müsste das Unternehmen noch weitere 30 neue<br />

Linien installieren. Dies wird wohl nicht passieren. Vielleicht geht es darum,<br />

Lieferanten unter Druck zu setzen, oder darum, eine neue Produkt-Range zu<br />

installieren, oder ...?<br />

Sicher ist, dass der Handel mehr und mehr Backwaren verkauft und dass damit<br />

nicht immer Geld verdient wird. Nun ist Lidl also mit Bonback in die Vorstufe des<br />

Handels, sprich in die Produktion gegangen, um die Sache lukrativ für sich zu<br />

machen.<br />

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04<br />

INHALT<br />

INHALT<br />

10<br />

++ THEMEN<br />

10 22<br />

44 xx<br />

10 INTERV IEW Kaak-Gruppe: Kompetenzzentren und Produktionsschwerpunkte<br />

42<br />

14 PRODUKTION Mareis: Einzigartiges Produkt<br />

18 INTERV IEW Volker Groos: Mut zur Veränderung<br />

22 P RODUKTION DNV Energie: „Es gibt keine Standard-Lösungen“<br />

26 P RODUKTION Rego Herlitzius: Schnittbrotvollautomat in Modulbauweise<br />

28 PORTRÄT Zorbas: Mehr als eine Bäckerei<br />

32 P RODUKTION Brück: Brotreste absaugen und entsorgen<br />

34 I NTERV IEW Erik van den Einden: Wir gehören zusammen<br />

36 T ECHNOLOGIE Codex von Rondo: Kontinuierlich – innovativ – Codex<br />

40 P RODUKTION Rademaker: Flachbrot-Herstellung im Hochleistungsbereich<br />

42 P RODUKTION Leipurin: Turnkey aus Finnland<br />

44 R OHS TOFFE Molda: Florentiner aus Dahlenburg<br />

46 M E SSE Internorga: Leistungsschau in Hamburg<br />

48 M ARKT Markel-Gruppe: Finanzinvestoren bauen Systemlieferanten<br />

<strong>50</strong> INTERV IEW Ken Newsome: Hervorragende Leistung als Wachstumsstrategie<br />

52 PORTRÄT Heinen NORT: Hand in Hand mit dem LEH<br />

56 BERATER ABS: Positive Wirkung<br />

58 V D B <strong>Landesgruppe</strong> <strong>Bayern</strong>: <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>VDB</strong>-<strong>Landesgruppe</strong> <strong>Bayern</strong><br />

59 V D B <strong>Landesgruppe</strong> <strong>Bayern</strong>: Walter Aumann zum Ehrenpräsidenten ernannt<br />

60 V D B Wettbewerb: Marketing-Trophy verliehen<br />

61 V D B <strong>Landesgruppe</strong> Sachsen-Thüringen: Zu Gast bei Karow Aromen<br />

62 V D B <strong>VDB</strong>-<strong>Jahre</strong>sauftakt im Südwesten<br />

++ RU B RIKEN<br />

03 EDITORIAL<br />

06 N ACHRICHTEN<br />

27 N ACHRICHTEN<br />

63 N ACHRICHTEN<br />

66 L ETZTE SEITE<br />

++IMPRESSUM<br />

<strong>brot+backwaren</strong> ISSN 0172-8180<br />

<strong>brot+backwaren</strong> ist das offizielle Organ<br />

der Vereinigung der Backbranche e.V.<br />

<strong>brot+backwaren</strong> erscheint 6 x im Jahr<br />

zum Einzelverkaufspreis von Euro 15,00.<br />

Im Verbund mit dem wöchtenlichen digitalen<br />

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<strong>Jahre</strong>sabonnementpreis:<br />

im Inland: Euro 75,00<br />

im Ausland: Euro 85,00<br />

Der <strong>Jahre</strong>sabonnementpreis für Studenten<br />

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im Inland: Euro 45,00<br />

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Alle Preise zzgl. Versandkosten und<br />

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Abonnementskündigungen müssen<br />

3 Monate vor Ende des Bezugszeitraums<br />

dem Verlag schriftlich vorliegen.<br />

Abonnementsbestellungen richten Sie<br />

bitte an die genannte Vertriebsleitung.<br />

Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des<br />

Verlags oder infolge von Störungen des<br />

Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche<br />

gegen den Verlag. Die Zeitschrift und<br />

alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung<br />

des Verlags strafbar. Zurzeit<br />

gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 47.<br />

++ VERLAG<br />

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++ CHEFREDAKTION<br />

Bastian Borchfeld<br />

Tel. +49 (0)40 / 399 012 28<br />

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Hildegard M. Keil<br />

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Barbara Zimny<br />

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TEXT-Tapir<br />

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– JURIS TIS CHE FRAGEN<br />

Dr. Walter Höft<br />

++ ANZEIGENAB TEILUNG<br />

– Anzeigenleitung –<br />

Dirk Dixon<br />

Tel. +44 1825 / 891 221<br />

E-Mail: dixon@foodmultimedia.de<br />

– Anzeigensachbearbeitung –<br />

Wilfried Krause<br />

Tel. +49 (0)40 / 386 167 94<br />

E-Mail: krause@foodmultimedia.de<br />

++ VERTRIEBSLEITUNG<br />

Antke Förster<br />

Tel. +49 (0)40 399 030 62<br />

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E-Mail: vertrieb@foodmultimedia.de<br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


Produktionslinien für<br />

Kuchen/Pies<br />

Waffeln<br />

Turn-Key-<br />

Projekte<br />

Pizza<br />

TROMP GROUP<br />

Ab sofort gehören Tromp Bakery Equipment, Vanderpol Baking Systems<br />

und Den Boer Baking Systems zu einer gemeinsamen Unternehmensgruppe,<br />

der Tromp Group.<br />

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Jede unserer drei Firmen bringt viele <strong>Jahre</strong> an Erfahrung und Fachwissen<br />

mit. Gemeinsam können wir daher unseren Kunden eine große Vielzahl<br />

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Jedes Unternehmen innerhalb der Tromp Group hat seine eigene<br />

Spezialisierung und bietet Einzelanlagen an. Gemeinsam realisieren<br />

wir Turn-Key-Projekte.<br />

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eine einzigartige Marktstellung eingenommen. Sie gibt uns die Möglichkeit,<br />

unsere Kunden, aber auch die Industrie als ganzes, besser und<br />

umfassender zu bedienen.<br />

Brot<br />

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06<br />

NEWS ++ NEWS ++ NEWS<br />

Personalien:<br />

Dr. Andreas Fricke (48) übernahm<br />

zum 2. Januar 2013 die<br />

Geschäftsführung des Frankfurter<br />

Backzutatenherstellers<br />

Jung Zeelandia GmbH, einem<br />

Tochterunternehmen der internationalen<br />

Zeelandia Gruppe.<br />

Seit 2005 war Dr. Fricke als nationaler<br />

Vertriebsdirektor bei<br />

CSM Deutschland und in den<br />

vergangenen zwei <strong>Jahre</strong>n als<br />

General Manager für die Margo-CSM Schweiz verantwortlich.<br />

In früheren Stationen bei Bongrain und Unilever sammelte<br />

er in verschiedenen, leitenden Marketing- und Vertriebsfunktionen<br />

weitreichende Berufserfahrung. Als gelernter<br />

Landwir t und Dipl.-Ing. agr. kennt er die gesamte<br />

Wertschöpfungskette von der Rohwarenproduktion bis zum<br />

Konsumenten. Dr. Fricke bringt damit ideale Voraussetzungen<br />

zur Wahrnehmung seiner zukünftigen Aufgaben bei<br />

Jung Zeelandia mit und verantwortet als Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung die Bereiche Marketing, Vertrieb, Strategie<br />

und Produkte. Weitere Geschäftsführungsmitglieder<br />

sind Lambertus Ooms (58) und Harald Zech (49). +++<br />

© Jung Zeelandia<br />

Ab 1. Februar 2013 übernimmt<br />

Cathleen Speerschneider die<br />

Projektleitung der iba, der<br />

Weltleitmesse für Bäcker und<br />

Konditoren. Für diese neue Aufgabe<br />

kommt der 33-Jährigen<br />

ihre langjährige Erfahrung bei<br />

der Konzeption, Organisation<br />

und Durchführung von Fachmessen<br />

zugute. Seit 2001 arbeitet<br />

sie im Messewesen. Neben dem<br />

Betriebswirtschaftsstudium Messe-, Kongress- und Eventmanagement<br />

sammelte sie Berufserfahrung bei den<br />

Messegesellschaften in München, Leipzig und Stuttgart.<br />

Hier organisierte sie B2B-Messen im Food- und Beverage-<br />

Segment. Unterbrochen wurde die Zeit an den deutschen<br />

Messeplätzen durch einen einjährigen Aufenthalt in Toronto.<br />

Bei der kanadischen Auslandsvertretung der GHM<br />

Gesellschaft für Handwerksmessen mbH war sie erstmalig<br />

für die iba, den Weltmarkt des Backens, tätig. Sie warb für<br />

die Messe im Jahr 2006 kanadische Aussteller und Besucher<br />

aus dem Back- und Konditorenbereich. Im Oktober<br />

2007 wechselte die gebürtige Leipzigerin dann zur Gesellschaft<br />

für Handwerksmessen mbH in das Messeteam der<br />

iba. Unter der bisherigen Leitung von Claudia Weidner, die<br />

eine neue Herausforderung in der Backindustrie antritt, hat<br />

sie als Projektreferentin bereits wesentlich zur Weiterentwicklung<br />

und Internationalisierung der iba 2009 und 2012<br />

beigetragen. +++<br />

© GHM<br />

Der Seminarbereich der Zentralfachschule der Deutschen<br />

Süßwarenwirtschaft e.V. (ZDS), Solingen, wurde per Ende<br />

Januar 2013 einer strukturellen Veränderung unterzogen.<br />

Dabei wurde die Organisationsstruktur der Seminarabteilung<br />

von einer rein aufgabenorientierten in eine<br />

projektorientierte Ablauforganisation umgewandelt. Die<br />

im Seminarbereich tätigen Mitarbeiter übernehmen dabei<br />

jeweils eigene Projektverantwortung für einzelne Seminare<br />

des Gesamtprogramms. Unterstützt werden sie durch ei nen<br />

externen Dienstleister, der bereits bislang für das Seminarmarketing<br />

tätig war. Der Geschäftsführende Direktor<br />

Andreas Bertram hat die unmittelbare Verantwortung und<br />

Leitung des gesamten Seminarbereiches übernommen, die<br />

bisherige Technische Direktorin Andreá Pernot-Barry wurde<br />

von ihren Verpflichtungen entbunden, heißt es in einer<br />

Pressemitteilung. Mit diesem Schritt soll der für die ZDS<br />

wichtige Seminarbereich nochmals gestärkt und den<br />

veränderten Anforderungen an ein modernes Seminarwesen<br />

angepasst werden. +++<br />

Das Außendienst-Team der Karl<br />

Heuft GmbH, Bell/Eifel, wird ab<br />

sofort von Frank Hofmann verstärkt.<br />

Frank Hofmann blickt auf<br />

über 25 <strong>Jahre</strong> Branchenerfahrung<br />

zurück, wovon er unter<br />

ande rem mehrere <strong>Jahre</strong> den<br />

Vertrieb der Anneliese Mertes<br />

GmbH gleitet hat. Hofmann ist<br />

in den Vertriebsgebieten Schleswig-Holstein,<br />

Hamburg, Teilen<br />

Niedersachsens, Teilen Sachsen-Anhalts, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Brandenburg und Berlin als Fachberater tätig. +++<br />

© Heuft<br />

Seit Beginn des <strong>Jahre</strong>s 2013 ist<br />

Jürgen Pichlbauer neuer Geschäftsführer<br />

der Division Service<br />

beim oberösterreichischen<br />

B a c k w a r e n h e r s t e l l e r<br />

Resch&Frisch. Der 45-jährige<br />

Linzer ist nun als Geschäftsführer<br />

für den gesamten Einkauf,<br />

die überregionale Logistik so wie<br />

für alle technischen Belange und<br />

den Betrieb von Werkstätten im<br />

Resch&Frisch Firmenverbund verantwortlich. Die Karriere<br />

von Jürgen Pichlbauer beim Welser Traditionsunternehmen<br />

Resch&Frisch begann im Jahr 2007, wo er die Einkaufsleitung<br />

übernahm. Ende 2010 erweiterte sich sein Aufgabengebiet<br />

um die Leitung der Logistikabteilung sowie 2011 zusätzlich<br />

um die Leitung der Technikabteilung. 2012 folgte schließlich<br />

die Ernennung zum Divisionsleiter. Zuvor war Pichlbauer bei<br />

namhaften österreichischen Firmen im Einkauf tätig. +++<br />

© Resch&Frisch<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


NEWS ++ N EWS ++ N EWS<br />

07<br />

<strong>VDB</strong> trauert um Ehrenmitglied<br />

Michael Schmidt<br />

Michael Schmidt, <strong>VDB</strong>-Ehrenmitglied aus Wendelstein,<br />

ist verstorben. Schmidt war Gründungsmitglied der <strong>VDB</strong>-<br />

<strong>Landesgruppe</strong> <strong>Bayern</strong> und hat sich durch seinen Einsatz<br />

für die <strong>VDB</strong> verdient gemacht. <strong>VDB</strong>-Präsident Günther<br />

Behringer lobte Michael Schmidt als Persönlichkeit, die<br />

mit jahrzehntelangem Einsatz und sehr viel Engagement<br />

die <strong>VDB</strong> entscheidend mitgeformt hat.<br />

Personalien:<br />

Die Uldo Backmittel GmbH, Neu-Ulm, hat ihr Führungs<br />

t e a m e r weiter t u n d d a m i t d i e We i c h e n f ü r d i e<br />

Zukunft in personeller Hinsicht gestellt, teilte das<br />

Unternehmen mit. Seit dem 1. Oktober 2012 ist Tanja<br />

Rumm, Tochter des Firmengründers Walter Feucht,<br />

Geschäftsführerin. Die studierte Diplom-Betriebswirtin<br />

(BA) mit den Fachrichtungen Marketing und Personal<br />

bringt umfangreiche Erfahrungen in ihre neue Aufgabe<br />

ein. Unter anderem war sie sechs <strong>Jahre</strong> in Führungsposition<br />

beim Restaurant-Theater Pomp Duck and<br />

Circumstance tätig. Dort war sie in Berlin und Stuttgart<br />

verantwortlich für rund 80 Mitarbeiter aus 20 Nationen.<br />

Neben ihr fungiert Elisabeth Scheller bei Uldo als neue<br />

Betriebsleiterin mit Prokura. Sie berichtet direkt an<br />

die Geschäftsleitung und ist zuständig für alle Bereiche<br />

mit Schwerpunkt Ein- und Verkauf, also die ergebnisrelevanten<br />

Faktoren. Walter und Gerhard Feucht sind<br />

weiterhin als Geschäftsführer tätig, haben sich aber<br />

aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen.<br />

Beide widmen sich künftig konzentriert den strategischen<br />

Interessen der Uldo-Gruppe, leiten zudem das<br />

Auslandsgeschäft und beraten die operative Geschäftsführung,<br />

heißt es weiter. +++<br />

Seit dem 1. Februar 2013<br />

übernimmt Coen Nikkels (51)<br />

die Funktion des Verkaufsleiters<br />

bei der Tromp Bakery<br />

E q u i p m e n t B . V . a u s<br />

Gorinchem, Niederlande.<br />

Nikkels ist verantwortlich für<br />

die weltweiten Verkaufs- und<br />

Marketingaktivitäten. Er hat<br />

über 20 <strong>Jahre</strong> Erfahrung im<br />

Verkaufsmanagement und<br />

der Geschäftsführung von technologisch orientierten<br />

Unternehmen und Projekten, wovon er zwölf <strong>Jahre</strong> im<br />

Maschinen- und Anlagengeschäft der Backbranche<br />

gearbeitet hat. +++<br />

© Tromp<br />

Personalien:<br />

Claudia Weidner übernimmt zum 1. Februar 2013 das<br />

Marketing der WIESHEU GmbH, Affalterbach. Weidner<br />

verfügt über zwölf <strong>Jahre</strong> Berufserfahrung in den Bereichen<br />

Marketing, Produktmanagement und Messen. Zuletzt<br />

war sie Projektleiterin der iba. Die 34-Jährige startete<br />

ihr Berufsleben im Produktmanagement einer internationalen<br />

Hotelkette. Vor elf <strong>Jahre</strong>n schlug sie eine<br />

Karriere in der internationalen Messebranche ein. Sie<br />

verantwortete zunächst Konzeption und Organisation<br />

von Tochtermessen u. a. der Messe München in China,<br />

Indien und Brasilien. 2008 übernahm Weidner bei der<br />

GHM, Gesellschaft für Handwerksmessen mbH, München,<br />

die Projektleitung der Messe opti, führende Messe für<br />

Augenoptiker, sowie der iba. Darüber hinaus zeichnete<br />

sie verantwortlich für den Bereich Auslandsmarketing,<br />

in dem sie strategische Grundlagen des internationalen<br />

Vertriebs, Kommunikation und PR-Aktivitäten in über<br />

80 Ländern steuerte. Weidner verfügt über weitreichende<br />

Erfahrung im Projektmanagement und Marketing.<br />

Claudia Weidner folgt Jan Hofmaier, der nach mehr als<br />

fünf <strong>Jahre</strong>n das Unternehmen verlässt, um sich neuen<br />

beruflichen Herausforderungen zu stellen. +++<br />

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Aktive POS 92x66.qxd 08.03.2006 13:41 Uhr Seite 1<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


jubiläum über<br />

<strong>50</strong><br />

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UND BÄCKEREIMASCHINENBAU<br />

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Wir bauen Maschinen und Anlagen für alle<br />

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Kunden. Seit <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n unterstützen wir<br />

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entwickelten Ausrüstungen und einer Servicemanschaft, die Sie und Ihre<br />

Bäckerei mit allen Kräften unterstützt und fördert. Fordern Sie diese<br />

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melden Sie sich in unserem Hauptquartier unter 001-405-867-4467.


PRAKTISCHE LÖSUNGEN<br />

DURCH INNOVATIVE TECHNOLOGIE!


10 I NTERVIEW<br />

Kompetenzzentren und<br />

Produktionsschwerpunkte<br />

D IE KAAK-GRUPPE IST MITTLERWEILE EINER DER GRÖSSTEN ANBIETER VON BÄCKEREITECHNIK<br />

WELTWEIT UND AUCH IN DER BRANCHENWEITEN REZESSION ERFOLGREICH – NICHT ZULETZT<br />

DANK PERMANENTER STRUKTURANPASSUNGEN. GERADE ERST KONZENTRIERT K AAK DEN<br />

O FENBAU IN ALA, OBERITALIEN. HILDEGARD M. KEIL SPRACH MIT LODEWIJK VAN DER BORG<br />

UND AART JAN HARTMAN, BEIDE MITGLIEDER DER GESCHÄ FTSLEITUNG.<br />

© Kaak/Guido Pelgrim<br />

© Kaak/Guido Pelgrim<br />

++ Lodewijk van der Borg<br />

+<br />

Keil: Herr van der Borg, Herr Hartman, Sie haben gerade<br />

verkündet, den Ofenbau in Ala zu konzentrieren,<br />

welche Überlegung steckt hinter dieser Entscheidung?<br />

+ Van der Borg: Es geht um Exzellenz und Effizienz. Wir<br />

wollen für jeden Kunden die für ihn technisch und technologisch<br />

beste Lösung bauen. Dabei geht es nicht nur um<br />

Heizsysteme, sondern auch um Energieeffizienz, Strömungstechnik,<br />

Materialkunde, Steuerungstechnik und vieles mehr.<br />

Die Kaak-Gruppe verfügt über sehr viel Wissen in all diesen<br />

Bereichen. Wir bauen Thermoöl-, Hochtemperatur-, Impingement-,<br />

Cyclotherm- und direkt beheizte Öfen. Es wäre<br />

einfach dumm, dieses Wissen nicht zu bündeln und sich<br />

gegenseitig befruchten zu lassen. Gleichzeitig geht es darum,<br />

so effizient wie möglich zu bauen, was sich dann in den<br />

Preisen niederschlägt.<br />

+ Hartman: In Ala konzentrieren wir die reine Herstellung<br />

der Öfen, also den schlichten Maschinenbau. Alles andere,<br />

++ Aart Jan Hartman<br />

was für die Entscheidung des Kunden wichtig ist, wie<br />

Beratung, Entwicklung, Service etc., bleibt dort, wo die<br />

Kompetenz dafür sitzt, im Thermoölbereich beispielsweise<br />

in Hamburg. Ala produziert lediglich für Hamburg, und<br />

natürlich wird es einen regen Austausch geben zwischen<br />

Hamburg und Ala. Das gehört dazu.<br />

+ Keil: Der Großofenbau wird in Ala konzentriert. Wie<br />

sieht es mit den Wagen- und Etagenöfen aus?<br />

+ Van der Borg: Das ist und bleibt ein Markt, den wir<br />

immer von Daub in Hamburg aus direkt bedienen werden,<br />

denn diese Öfen werden schwerpunktmäßig im deutschsprachigen<br />

Raum genutzt, während die Großöfen einen<br />

internationalen Markt bedienen.<br />

+ Hartman: Im Übrigen haben wir solche Zentren auch in<br />

anderen Bereichen: Teigbereitung und Teigaufarbeitung in<br />

‚ s-Hertogenbosch, Logistiksysteme inklusive Gäranlagen,<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


INTERVIEW 11<br />

also Bakeware und Multiparts etc. in Terborg und die<br />

Teflonbeschichtung in Contres, Frankreich. In allen Fällen<br />

hat sich diese Organisation als Riesenerfolg gezeigt, sowohl<br />

in der Entwicklung wie auch in den Umsätzen und vor allem<br />

in der Kundenzufriedenheit.<br />

+ Keil: Apropos ‚ s-Hertogenbosch, kurz vor der iba wurde<br />

dort der Bau des ersten Kneters von Kaak, eines Hochleistungs-Horizontalmixers,<br />

der nach dem Chorleywood-<br />

Prinzip arbeitet, bekannt gegeben. Was ist bislang daraus<br />

geworden?<br />

+ Hartman: Vorsprung durch Innovationen funktioniert<br />

hervorragend, der Kneter ist eine innovative Weiterentwicklung<br />

der Chorleywood-Technologie. In den fünf Monaten<br />

seither wurden bereits sieben Maschinen verkauft.<br />

+ Keil: Hört sich nach Erfolg an. Nun ist dies ein spezieller<br />

Kneter für große Linien. Wird Kaak künftig auch andere<br />

Knetergrößen und Knetertypen bauen?<br />

+ Van der Borg: Wir testen derzeit die Anwendungsmöglichkeiten<br />

dieser Knetertechnik für andere Bereiche und Kapazitäten.<br />

Wir haben aber noch keine konkreten Pläne für<br />

neue Typen. Aber ganz sicher werden wir keine Spiral- oder<br />

Wendelkneter bauen.<br />

+ Keil: Zentralisierung der Produktion nach Themen oder<br />

Technikbereichen ist eine strukturelle Entscheidung. Wie<br />

sieht es mit der Organisation von Forschung und Entwicklung<br />

in der Gruppe aus?<br />

+ Van der Borg: Alle Entwicklungen werden bei den Betrieben<br />

gemacht, die dafür die Kompetenz besitzen, im Thermoöl-Ofenbau<br />

beispielsweise bei Daub in Hamburg.<br />

Darüber hinaus haben wir eine Vernetzung der gesamten<br />

Gruppe im Bereich R&D. Diese Abteilung ist organisatorisch<br />

direkt der Gruppe zugeordnet, nicht etwa Kaak Nederland.<br />

Ihr obliegt es, die Entwicklungen zu vernetzen, in<br />

gewissem Sinne auch zu steuern und zu ordnen, Informationsflüsse<br />

zu organisieren und letztlich dafür zu sorgen, dass<br />

das Detailwissen all denen in der Gruppe zur Verfügung<br />

steht, die davon profitieren können.<br />

+ Keil: Die Kaak-Gruppe hat in den vergangenen drei bis<br />

fünf <strong>Jahre</strong>n eine ganze Reihe Neuheiten auf den Markt gebracht,<br />

den Impingementofen, die Teigbandanlagen von<br />

DrieM, Hybridöfen, den Kneter, den Durchschiebeofen von<br />

Daub … Was war in Ihren Augen ein Meilenstein?<br />

+ Hartman: Alle! Und einen sehr wichtigen haben Sie vergessen:<br />

die Entwicklung unseres Hygienekonzeptes. Hinter<br />

all diesen Entwicklungen steckt die langfristige Strategie der<br />

vertikalen Integration. Wir wollen unseren Kunden ein<br />

Rundum-Paket vom Silo bis zum Lkw bieten können und<br />

sehen dafür auch Märkte.<br />

+ Keil: Können Sie das etwas konkreter ausführen? Welche<br />

Märkte entwickeln sich wie?<br />

+ Hartman: Der Konsum von Brot wird weltweit ungeheuer<br />

wachsen. In China ist der Konsum innerhalb von 10 <strong>Jahre</strong>n<br />

Stabsabteilung R&D<br />

Zu den Serviceleistungen, die die Kaak-Gruppe für ihre<br />

Tochtergesellschaften bereithält, gehört eine mit vier<br />

Ingenieuren besetzte Stabsabteilung „Research &<br />

Development“. Ihre Funktionen sind vielfältig. Einerseits<br />

koordiniert sie die Entwicklungsarbeit in der<br />

Gruppe. Dazu ruft sie alle drei Monate alle Entwicklungsverantwortlichen<br />

zu einem Meeting zusammen,<br />

auf dem jeder präsentiert, woran er gerade arbeitet.<br />

Gleichzeitig wird durch Diskussion und gegenseitige<br />

Besuche das Selbstverständnis als Gruppe verstärkt<br />

und der Kern einer gemeinsamen Entwicklungspolitik<br />

definiert. Andererseits unterstützt die Stabsabteilung<br />

die Tochterfirmen konkret bei Neuentwicklungen und<br />

überwacht die Einhaltung von Hygiene- und Maschinenbaurichtlinien<br />

sowie aller gesetzlichen Regelungen.<br />

Darüber hinaus ist es ihre Aufgabe, alle Entwicklungen<br />

und Konzepte zu dokumentieren und den Tochtergesellschaften<br />

zur Verfügung zu stellen. Außerdem<br />

obliegt es ihr, durch Standardisierung von Bauteilen<br />

und Konstruktionsdetails für Effizienz zu sorgen.<br />

Dazu gehört es beispielsweise, für jede Lockgröße<br />

und Anwendung die optimale Dichtung zu definieren,<br />

die optimalen Motorstärken für definierte Anwendungen<br />

zu berechnen und in Datenbanken zur<br />

Verfügung zu stellen. Ganz nebenbei hat diese Standardisierung<br />

die Lagerbestände an allen Standorten<br />

bereits massiv verringert und im Zweifelsfall ist jede<br />

Tochtergesellschaft so in der Lage, in vielen Fällen<br />

auch an Anlagen der Schwestergesellschaften Teile<br />

schnell auswechseln zu können.<br />

von 1–2 auf 4–5 kg pro Kopf gewachsen und dort leben<br />

1,2 Mrd. Menschen. In Lateinamerika erleben wir den<br />

raschen Aufbau einer Backwarenindustrie, weil mehr Brot<br />

verzehrt wird, aber Länder wie Brasilien beispielsweise<br />

kaum handwerkliche Bäckereien kennen. In Europa beo b-<br />

achten wir eine immer schneller werdende Verschiebung<br />

hin zu den industrialisierten Bäckern und den massiven<br />

Einstieg der Handelsgruppen und Supermärkte in die<br />

Produktion. Außerdem wurde in den Euroländern in den<br />

vergangenen drei <strong>Jahre</strong>n sehr wenig investiert, sodass jetzt<br />

ein Nachholbedarf da ist. In Lateinamerika,<br />

Russland und im<br />

Nahen Osten sehen wir, dass Industriegrupp<br />

e n , d i e bislang<br />

Milch, Obst oder Fleisch verarbeitet<br />

haben, jetzt ihr Sortiment<br />

mit frischen und Tiefkühlbackwaren<br />

komplettieren, die sie an<br />

die entstehenden Handelsstrukturen<br />

liefern werden. Außerdem ist<br />

sehr viel Geld unterwegs, das aus<br />

anderen, weniger interessanten<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013<br />

A n z e i g e


12 INTERVIEW<br />

++ Bild 1a ++ Bild 1b<br />

+ Keil: Profitiert die Kaak-Gruppe davon?<br />

+ Hartman: Wir haben 2012 gut 6 % mehr Aufträge angenommen<br />

als 2011 und kommen auf einen Gesamtumsatz<br />

von gut 126 Mio. EUR, trotz Euro- und Wirtschaftskrise. Allerdings<br />

stammt dabei nur wenig aus dem Euroraum. Stark<br />

waren in diesem Jahr die angelsächsischen Länder, Kanada<br />

und USA ebenso wie Südafrika, Russland und Großbritannien<br />

selber. Früher rekrutierten sich 70 % unserer Kunden<br />

aus dem Euroraum, heute kommen 60 bis 70 % aus den<br />

angelsächsischen Ländern, Lateinamerika und Russland.<br />

+ Keil: Das heißt, Ihr Profit ist nicht mehr abhängig von der<br />

Entwicklung des Euros, sondern von der des Dollars …<br />

+ Van der Borg: Es gehört zu unserer Philosophie, dass<br />

wir uns nicht von wenigen Ländern abhängig machen.<br />

Wir haben spezielle Teams, die „neue“ Länder analysieren<br />

und neue Märkte für uns entwickeln.<br />

++ Bild 1a + 1b<br />

Bei der Konstruktion wird darauf geachtet, dass sich die Anlagen einfach reinigen<br />

lassen<br />

Industriebranchen kommt und nach neuen Anlagemöglichkeiten,<br />

beispielsweise auch in der Lebensmittelindustrie<br />

sucht. Wenn ich beo bachte, was an Projekten weltweit in<br />

der Planung ist, dann sind das gut 30 % mehr als vor einem<br />

Jahr. Nicht alles wird realisiert, aber die Steigerung ist deutlich.<br />

© Kaak<br />

+ Keil: Wie wirken sich die Verschiebungen auf dem Markt<br />

eigentlich auf Ihre Branche, also die Bäckereimaschinenbauer<br />

aus?<br />

+ Hartman: Als Konsequenz erleben wir eine starke Konsolidierung<br />

und dieser Trend geht parallel zur Entwicklung auf<br />

dem Backwarenmarkt weiter. Es gibt zunehmend fremdes<br />

Kapital in der Branche, damit auch andere Managementstrukturen,<br />

mehr Transparenz und einen härteren Wettbewerb.<br />

+ Keil: Die Zeiten ändern sich, wie beeinflusst das Kaak?<br />

+ Van der Borg: Kaak wird heute von einem relativ jungen<br />

und weltoffenen Management geführt. Früher war Terborg<br />

der Mittelpunkt und alle anderen Firmen Satelliten. Heute<br />

pflegen wir einen gleichberechtigten und kooperativen<br />

Umgang miteinander und das zahlt sich für die Gruppe,<br />

aber eben auch für die Kunden aus.<br />

+ Keil: Herr van der Borg, Herr Hartman, ich danke Ihnen<br />

für das Gespräch. +++<br />

Hygiene in Design und Ausführung<br />

In den vergangenen <strong>Jahre</strong>n hat die Kaak-Gruppe in Kooperation<br />

mit Praktikern von mehreren großen Industriekunden<br />

jede Konstruktion, jeden Entwurf und jeden<br />

Fertigungsprozess über mehrere Stufen systematisch<br />

auf ein neues Hygiene-Niveau umgestellt. So werden<br />

heute nur noch geschlossene Profile verwendet, und<br />

alle Winkel und Schrägungen so verändert, dass möglichst<br />

kein Staub oder Wasser darauf liegen oder stehen<br />

bleibt. Sensoren, egal wo, erhielten eine hygienesichere,<br />

standardisierte und damit leicht austauschbare Befestigung.<br />

Ohnehin wurden sämtliche Bauteile, selbst<br />

Schläuche und Ventile, auf ihre Hygienetauglichkeit,<br />

Druckfestigkeit und Dimensionierung geprüft und im<br />

Zweifel verbessert.<br />

Selbst die Konstruktion als Ganzes stand auf dem Prüfstand<br />

der Arbeitsgruppe aus Bäckereipraktikern und Maschinenbauern.<br />

Ein Beispiel für daraus resultierende<br />

Veränderungen ist der neue Nadel-Entkapsler (Needle<br />

Depanner), bei dem sich nur noch das oberhalb der Produktionslinie<br />

befindet, was dort unbedingt gebraucht<br />

wird, der Kopf mit den Nadeln. Alles andere steht heute<br />

neben der Linie, sodass auch im Zweifelsfall nichts auf<br />

die Linie fallen oder tropfen kann. Netter Nebeneffekt: Der<br />

Kopf ist austauschbar, selbst gegen einen Saugentkapsler.<br />

Ein zweites Beispiel, das weit über den engen Aspekt<br />

der Hygiene hinausgeht, ist der Rundwirker von DrieM,<br />

der im Zusammenhang mit der Druckluftoptimierung die<br />

Fähigkeit bekam, den Druck, der auf das Teigstück während<br />

des Wirkvorganges ausgeübt wird, über die Wirkzeit<br />

anzupassen, so wie das auch bei händischem Wirken<br />

passiert.<br />

Alle Anlagen und Maschinen werden danach unterschieden,<br />

ob diese Maschine für die Trockenreinigung ausgelegt<br />

ist bzw. was nass gereinigt werden kann, wobei der<br />

verwendete Wasserdruck 20 bar nicht überschreiten darf.<br />

Der Verzicht auf Hochdruckreinigung hat einen Grund:<br />

Wenn das Wasser auf kalte Motoren trifft, besteht Korrosionsgefahr.<br />

Stattdessen setzt Kaak auf den modularen<br />

Aufbau von Anlagen und Maschinen, bei denen die teigberührenden<br />

Teile leicht demontiert und zum Waschplatz<br />

gefahren werden können. Die einzelnen Teile sind unverwechselbar<br />

identifiziert und vor einem versehentlichen<br />

Einbau am falschen Platz schützen nicht nur das Manual<br />

in der Steuerung und klare Anleitungen, sondern auch<br />

eine Sensortechnik, die nur bei richtiger Bestückung die<br />

Maschine freigibt.<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


Mit weniger Geld mehr<br />

Brötchen backen.


14<br />

PRUBR RODUKTION IKTITEL<br />

Einzigartiges Produkt<br />

A NTON MAREIS, GESCHÄ FTSFÜ HRER DER BÄCKEREI MAREIS GMBH, VILSBIBURG, F Ü HRTE<br />

ZUM 100-J Ä HRIGEN FIRMENBESTEHEN EIN HOLZBACKOFENBROT NEU INS SORTIMENT EIN.<br />

FÜR DEN GRÖSSTEN PRODUKTLAUNCH SEINES UNTERNEHMENS INVESTIERTE DER BÄCKER-<br />

MEISTER IN EINEN NEUEN HOLZBACKOFEN AUS DEM HAUSE DER FRITSCH OVEN SOLUTIONS GMBH.<br />

++ Bild 1<br />

© Fritsch<br />

++ Bild 1<br />

Die glühenden Holzpellets<br />

gelangen in den Backraum<br />

++ Bild 2<br />

Geschäftsführer und<br />

Bäckermeister Anton Mareis<br />

++ Bild 3<br />

Zwei Mitarbeiter machen die<br />

Brote per Hand auf. Zur<br />

Produkteinführung<br />

investierte die Bäckerei nicht<br />

nur in einen neuen Ofen,<br />

sondern auch in neue<br />

Gärkörbe aus gepresstem<br />

Fichtenholz. Diese haben<br />

eine spezielle Form, damit<br />

das Brot auch in der Filiale<br />

geschnitten werden kann<br />

++ Bild 2<br />

© f2m<br />

+<br />

Für Bäckermeister Anton Mareis sind<br />

die Themen Regionalität, hohe Backwarenqualität<br />

und ein gutes Betriebsklima die<br />

Schlüssel für den Erfolg. So achtet der Geschäftsführer<br />

darauf, dass die Rohstoffe aus<br />

der Umgebung kommen und die Auszubildenden<br />

erhalten zu 100 % eine Übernahmegarantie.<br />

Um Jugendliche für eine Ausbildung<br />

in dem Unternehmen zu gewinnen, bekommen<br />

die Azubis z. B. den Auto-Führerschein<br />

bezahlt und die Bäckerei bietet eine exzellente<br />

fachliche Ausbildung. Dies zeigt sich daran,<br />

dass viele der Lehrlinge ihre Ausbildung<br />

als Prüfungsbeste abschließen.<br />

Mareis investiert zudem kontinuierlich in das<br />

Unternehmen mit insgesamt 130 Mitarbeitern<br />

und 11 eigenen Verkaufsstellen. Im Jahr<br />

2012 floss eine Summe von rund 1 Mio. EUR<br />

in die Erweiterung der Produktion sowie in<br />

neue Technik. Darunter ist ein neuer Thermoöl-Wagenofen<br />

der Karl Heuft GmbH, Bell,<br />

eine Stikkenwaschanlage der Guggenberger<br />

Reinigungstechnik e.K., Wain, ein neues<br />

Warenverteilsystem der ToolBox Software<br />

GmbH, Eschweiler, sowie der neue Holzbackofen<br />

der Fritsch Oven Solutions GmbH,<br />

welche zur Fritsch-Gruppe gehört.<br />

Die Gruppe stellte den FlammAroma-Holzbackofen<br />

erstmals auf der iba 2012 vor. Von<br />

der Messe aus gelangte der Ofen direkt in den<br />

neuen Anbau der Bäckerei Mareis. Der Geschäftsführer<br />

fing bereits 2011 an, sich mit<br />

dem Thema Holzofenbrot zu beschäftigen,<br />

immer mit dem Hintergedanken, dass er seinen<br />

Kunden zum 100-jährigen Bestehen der<br />

Bäckerei im Jahr 2013 etwas Besonders bieten<br />

wollte. Der Bäckermeister schaute sich verschiedene<br />

Konzepte an, ließ sich die Vor- und<br />

Nachteile von Kollegen erklären und sendete<br />

seine Mitarbeiter zu Schulungen. „Mein erster<br />

Entschluss war, dass ich mich für eine Pellet-<br />

Lösung entscheiden muss. Das Befeuern mit<br />

Holzscheiten und die damit verbundenen<br />

Mühen wie z. B. das Lagern des Holzes oder<br />

die Belastung durch den Rauch wollte ich weder<br />

meinen Mitarbeitern noch meinen Nachbarn<br />

zumuten“, so der Geschäftsführer.<br />

Nach umfangreichen Tests entschied sich<br />

Anton Mareis am Ende für den neu entwickelten<br />

FlammAroma-Holzbackofen, den Fritsch<br />

seit 2012 selber baut und vertreibt. Versorgt<br />

wird der Ofen über ein 10-t-Außensilo<br />

mit Pellets, die per Förderschnecke das<br />

Silo verlassen. Die gepressten Holzstückchen<br />

gelangen dann per Unterdruck in das<br />

Förderrohr. Von dort geht es weiter in einen<br />

Zyklon-Filter, der den Staub und die Pellets<br />

trennt. Der Staub gelangt in einen Staubbeutel<br />

und so wird z. B. ein Verstopfen der<br />

Förderröhren und das Verdrecken der<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


P RODUKTION<br />

Macht Augen<br />

groß und größer …<br />

++ Bild 3<br />

Sensoren verhindert. Die staubfreien Pellets wandern<br />

vom Zyklon-Filter in das Pelletverteil-System,<br />

welches per Schieber vom Zyklon getrennt ist. Dies<br />

ist aus Brandschutzgründen nötig. Sollte es zu einem<br />

unkontrollierten Brand im Ofen bzw. im Brenner<br />

kommen, würde hier ein Vordringen des Feuers in<br />

das Pelletsilo verhindert.<br />

© f2m<br />

Ihr Erfolgsgarant<br />

im Frühjahr 2013<br />

Automatische Befeuerung<br />

Der Ofen mit drei Etagen besitzt insgesamt sechs Dosierschnecken<br />

und sechs Förderschnecken. Der<br />

Transport und die Dosierung der Pellets werden automatisch<br />

vom Programm des Ofens gesteuert. Bis die<br />

Soll-Temperatur (im Stein des Backraumes gemessen)<br />

erreicht ist, dosiert die Anlage die Pellets zu den<br />

Glühzündern. Die Zünder erhitzen die Luft im Brenner.<br />

Diese wird dann in den Brennraum transportiert<br />

und entzündet die Pellets. Ein Fotosensor überwacht<br />

die Flammen. So erkennt die Steuerung, wann der<br />

Ofen vom „Verglüh-Modus“ in den „Dosier-Modus“<br />

wechseln muss. Ein Lüfter transportiert dann die<br />

leichteren, glühenden Pellets in den Backraum, wo<br />

diese verbrennen. Zeitgleich werden neue Pellets in<br />

den Brenner gegeben, bis die erforderliche Temperatur<br />

im Backraum erreicht ist.<br />

Das Aufheizen des Ofens lässt sich in drei Phasen einteilen.<br />

Der erste Schritt ist die Vorheizphase, um die<br />

Energie in den Ofen zu bringen. Nach dem Erreichen<br />

der gewünschten Temperatur erfolgt die Ausbrennphase.<br />

Diese dauert ca. 20 Min. und die restlichen<br />

Pellets werden dabei verbrannt. Optional kann nun<br />

die Ausgleichs-Phase erfolgen. Dabei verteilt sich in<br />

Der FlammAroma-Holzbackofen 3.18.20 hat drei<br />

Herde, eine Breite von 1,80 m und eine Tiefe von<br />

2 m. So ergibt sich eine Gesamtbackfläche von ca.<br />

10 m 2 . Je zwei Brenner versorgen die einzelnen<br />

Backräume mit Pellets. Um den Ofen, also alle<br />

drei Backräume, von z. B. 200 °C auf 280 °C aufzuheizen,<br />

verbraucht der Ofen laut Fritsch ca. 75 kg<br />

Pellets. Die Heizleistung des rund 11,5 t schweren<br />

Ofens liegt bei 180 kW.<br />

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16 P RODUKTION<br />

++ Bild 4<br />

Vor dem Einschießen der<br />

Brote reinigt ein Mitarbeiter<br />

per Sauger den Backraum<br />

++ Bild 4<br />

++ Bild 5<br />

Das neue Holzbackofenbrot<br />

wird gut von den Kunden<br />

angenommen. Insgesamt<br />

generierten elf Verkaufsstellen<br />

rund 95 % des<br />

Umsatzes. Die restlichen 5 %<br />

werden durch andere<br />

Kunden wie Kantinen und<br />

Krankenhäuser erwirtschaftet<br />

++ Bild 6<br />

Das Pellet-Verteil-System<br />

versorgt die Brenner<br />

automatisch mit der<br />

benötigten Menge<br />

ca. 15 bis 20 Min. die Temperatur gleichmäßig im Backraum.<br />

„Der Anwender kann auch auf die Ausgleichphase<br />

verzichten. So entstehen, falls gewünscht, eher ungleichmäßigere<br />

Brote, die entweder etwas heller oder etwas dunkler<br />

sind“, so Fritsch-Prozess-Manager und Bäckermeister Ralf<br />

Künzer. Bei der Bäckerei Mareis wird z. B. auf diesen Schritt<br />

verzichtet, da der Bäckermeister eher eine lebendigere<br />

Bräunung der Brote bevorzugt. „So wird der handwerkliche<br />

Charakter der Brote unterstrichen“, erläutert Mareis.<br />

In der Praxis<br />

Ein Vorteil des FlammAroma ist die automatische Steuerung,<br />

aber es gibt natürlich Unterschiede beim Einsatz eines<br />

Holzbackofens im Vergleich zu einem anderen Ofentypen.<br />

So muss der Backraum vor jedem Beladen mittels Sauger<br />

manuell von Ascheresten befreit werden, wobei auch automatische<br />

Lösungen angeboten werden. Zudem verbleiben<br />

Aschereste im Brenner des Ofens, welche die Mitarbeiter<br />

einmal täglich per Sauger und Spezialaufsatz entfernen<br />

müssen. Fritsch empfiehlt außerdem eine Wartung der Anlage<br />

alle sechs Monate. Sollte es zu Störungen kommen, kann der<br />

Anlagenbauer per Fernwartung der Bäckerei sofort helfen.<br />

Bei der Backwarenproduktion bestimmt der Ofen die<br />

Arbeitsabläufe und die Mitarbeiter müssen sich auf den<br />

neuen Ofen einstellen. Ein Schuss-auf-Schuss-Backen ist<br />

durch die längeren Aufheiz-Phasen nicht möglich und so<br />

muss sich die Teigbereitung diesen Umständen anpassen.<br />

Die Bäckerei Mareis ist mit der Investition in den neuen<br />

Ofen in eine Nische gestoßen. Der Marktführer aus der Region<br />

hat dazu das „Original Mareis Holzbackofenbrot“ Anfang<br />

2013 eingeführt. Das Roggenmischbrot (65/35; 1,5 kg) mit<br />

einer TA von 180 ruht nach dem Kneten für 70 Min. im<br />

© f2m<br />

© f2m<br />

++ Bild 5<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


P RODUKTION<br />

++ Bild 6<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kessel. Die Mitarbeiter machen das Brot nach der Gare<br />

vorsichtig per Hand auf. Anschließend ruht der Brotteigling<br />

noch 30 Min., bevor es in den Ofen geht. Gebacken<br />

wird 90 Min. bei anfangs 300 °C auf 220° fallend. Das<br />

Be- und Entladen des Ofens erfolgt per Schieber, wobei<br />

eine Automatisierung möglich ist. Je Herd können die<br />

Mitarbeiter 30 Brote schieben und am Anfang sollten<br />

rund 270 Brote pro Tag die Produktion verlassen. Allerdings<br />

spürte die Bäckerei bereits zur Markteinführung<br />

eine verstärkte Kundennachfrage.<br />

Verkauft wird das Brot für 6,90 EUR (4,60 EUR/kg)<br />

und damit rund 30 % über dem Preis eines vergleichbaren<br />

Brotes, welches nicht im Holzbackofen gebacken<br />

wurde. „Brot ist unsere Kompetenz und gerade den<br />

Mehraufwand und die Handwerkskunst beim Holzbackofenbrot<br />

bezahlen die Verbraucher gerne“, so<br />

Bäckermeister Anton Mareis. Probleme beim Aufstellen<br />

des Ofens gab es nicht und auch die Lage der Bäckerei in<br />

einem Wohngebiet war kein Problem, da die vom Amt<br />

geforderten Abgasnormen des Ofens auch ohne den<br />

Einsatz eines Rauchgas-Filters eingehalten werden.<br />

Nach der erfolgreichen Einführung des neuen Brotes<br />

denkt der Geschäftsführer nun über eine Erweiterung<br />

des Holzbackofen-Sortimentes nach. So gibt es z. B.<br />

Überlegungen, einen Zuckerkuchen ins Sortiment aufzunehmen.<br />

Der Bäckermeister hat weitere Pläne und<br />

wünscht sich ein weiteres organisches Wachstum für<br />

sein Unternehmen. Zudem ist ein Anbau mit einer Versuchs-<br />

und Besucherbackstube geplant. Dort sollen<br />

z. B. die Azubis weitergebildet werden, aber auch<br />

Besuchern soll die Handwerkskunst des Backens näher -<br />

gebracht werden, um zu zeigen, wie einzigartige<br />

Produkte die Produktion in Vilsbiburg verlassen. +++<br />

© Fritsch<br />

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18 I NTERVIEW<br />

Mut zur Veränderung<br />

D IESES JAHR WIRD DIE WIESHEU GMBH, AFFALTERBACH, DEN VIERZIGSTEN GEBURTSTAG<br />

FEIERN. GESCHÄ FTSFÜ HRER VOLKER GROOS ERKLÄ RT IM INTERVIEW MIT CHEFREDAKTEUR<br />

B ASTIAN BORCHFELD, WIE SICH DAS UNTERNEHMEN AUF DIE VERÄ NDERUNGEN IN DER BACK-<br />

BRANCHE EINSTELLT UND WELCHE AUSWIRKUNGEN DIESE AUF DIE ZUKUNFT VON WIESHEU<br />

HABEN.<br />

++ Bild 1 ++ Bild 2<br />

© Wiesheu<br />

© Wiesheu<br />

++ Bild 1<br />

Volker Groos (53), Wiesheu-Geschäftsführer<br />

+<br />

Borchfeld: Weltweit beobachten wir derzeit Strukturveränderungen<br />

in der Backbranche. Welche Auswirkungen<br />

hatte dies auf Wiesheu als Backofenhersteller?<br />

+ Groos: Trotz den Veränderungen am Markt war 2012 ein<br />

sehr erfreuliches Jahr für uns. Es gab eine deutliche<br />

Umsatzsteigerung von fast 22 % im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Durch die Umsatzsteigerung mussten wir unser Personal um<br />

fast 100 Mitarbeiter aufstocken, sodass wir nun über<br />

<strong>50</strong>0 Menschen beschäftigen. Wir sind sehr stolz darauf,<br />

dass wir intern und nicht durch Zukäufe wachsen und in<br />

Deutschland Arbeitsplätze schaffen.<br />

+ Borchfeld: Und wo kommen die ganzen neuen Mitarbeiter<br />

unter?<br />

+ Groos: Wir haben in den letzten <strong>Jahre</strong>n kontinuierlich in<br />

den Standorten Wolfen und Affalterbach in Menschen und<br />

Maschinen investiert. Dieses Jahr wird Wolfen um eine<br />

++ Bild 2<br />

Das System TrayMotio zum Beladen des Ofens<br />

Fläche von 3.000 m 2 erweitert und auch das Stammhaus in<br />

Affalterbach wird erweitert. Neben der Logistik bauen wir<br />

Büroflächen und die Produktion aus.<br />

+ Borchfeld: Wiesheu erwirtschaftet rund <strong>50</strong> % des Umsatzes<br />

im Ausland. Welche Länder haben 2012 besonders zum<br />

Wachstum beigetragen?<br />

+ Groos: Das Exportgeschäft wächst kontinuierlich. Neben<br />

Russland sind Länder wie Polen, Österreich, die Benelux-<br />

Länder und Frankreich Wachstumsmärkte. Dies liegt auf der<br />

einen Seite an der Brotkultur in diesen Ländern, auf der anderen<br />

Seite liegt dies an der hohen Kaufkraft der Verbraucher,<br />

die bereit sind, Geld für Premium-Backwaren auszugeben.<br />

+ Borchfeld: Von Maschinenbauern werden immer wieder<br />

China und der Nahe Osten als Wachstumsmärkte genannt.<br />

Sind dort Öfen aus Deutschland gefragt?<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


DGUVTest<br />

I NTERVIEW<br />

19<br />

Der Umsatz der Wiesheu GmbH, Affalterbach, wuchs<br />

2012 im Vergleich zum Vorjahr um 21,75 % auf insgesamt<br />

89 Mio. EUR. Dies war das beste Ergebnis des<br />

Ofenbauers in seiner 40-jährigen Geschichte. Der<br />

Exportanteil wurde mit <strong>50</strong> % angegeben. Das Unternehmen<br />

konnte im Jahr 2012 fast 100 neue Arbeitsplätze<br />

schaffen und beschäftigt an den Standorten<br />

Affalterbach und Wolfen über <strong>50</strong>0 Mitarbeiter. Für<br />

2013 sind weitere Investitionen in den Ausbau der<br />

Standorte geplant.<br />

+ Groos: Die Märkte in China oder im Nahen Osten beobachten<br />

wir intensiv. Allerdings sehen wir für uns im<br />

Moment mehr Wachstumsmöglichkeiten in Süd- und<br />

Nordamerika.<br />

+ Borchfeld: Wiesheu feiert dieses Jahr das 40-jährige Bestehen<br />

und wächst kontinuierlich. Hatte dieses Wachstum<br />

einen starken Einfluss auf das Unternehmen?<br />

+ Groos: Meiner Meinung nach liegt der Schlüssel für<br />

ein gesundes Wachstum und eine gute Unternehmenskultur<br />

darin, die Strukturen für Wachstum zu schaffen,<br />

ohne die DNA des Unternehmens zu verändern. Karlheinz<br />

und Marga Wiesheu haben das Unternehmen gegründet,<br />

geprägt und die DNA eingepflanzt. Wir wollen<br />

diese erhalten.<br />

der Discounter. Die Großen der Branche haben inzwischen<br />

alle ihre eigenen Konzepte entwickelt und machen<br />

sich nun gegenseitig Konkurrenz. Ich sehe eher, dass die<br />

Discounter nun den klassischen Lebensmitteleinzelhandel<br />

unter Druck setzen. Einige Discounter setzen inzwischen<br />

auf einen sehr hochwertigen Ladenbau oder verwenden<br />

z. B. keine HB-Backwaren mehr. Ich sage gerne, dass der<br />

Markt seinen Weg finden wird und natürlich auch permanent<br />

Veränderungen stattfinden; aber die guten Bäcker<br />

werden gestärkt aus der Situation hervorgehen. Und international<br />

findet wie in Deutschland Verdrängungswettbewerb<br />

statt: Für uns gilt, es gibt kein Land auf der Erde,<br />

welches auf Wiesheu-Backöfen gewartet hat. Wir müssen<br />

auch hier durch innovative Produkte unsere Kunden<br />

überzeugen.<br />

+ Borchfeld: Wie haben sich dadurch die Anforderungen an<br />

einen Ladenbackofen geändert?<br />

+ Groos: Neben den erwähnten „hochwertigen Backverfahren“,<br />

also unter anderem dem Backen auf Stein, spielen<br />

die Themen „Energiesparen“ und „automatische Steuerung“<br />

eine wichtige Rolle. Ein Team für Innovationen und<br />

Technik mit heute insgesamt 40 Mitarbeitern beschäftigt<br />

sich bei uns im Haus mit neuen Ideen und Produktentwicklung.<br />

A n z e i g e<br />

+ Borchfeld: <strong>50</strong> % des Umsatzes generiert Wiesheu in<br />

Deutschland. Hat sich hier die Nachfrage nach Ladenbacköfen<br />

verändert?<br />

+ Groos: Umsatzsprünge konnten wir vor allem durch<br />

neue Player am Markt machen. Sprich, der Handel und allen<br />

voran die Discounter gehören heute neben der Backbranche<br />

zu den großen Kunden. Aber auch im Bereich<br />

Bäckereien konnten wir 2012 im Vergleich zum Vorjahr<br />

um 8 % wachsen.<br />

Schlag- und Rührmaschinen<br />

mit Computersteuerung<br />

REGO ® SM 40<br />

+ Borchfeld: Gibt es denn durch den massiven Einstieg des<br />

Handels in die Backwarenvermarktung eine Veränderung<br />

der Nachfrage aus der Backbranche?<br />

+ Groos: Ja. Ein eindeutiger Trend in der Backbranche ist<br />

der Etagenbackofen im Laden. Immer mehr Kunden wollen<br />

sich mit einem solchen Ofen vom Lebensmitteleinzelhandel<br />

absetzen und stellen daher von Heißluft- auf<br />

Etagenöfen um. Auch das Thema Backen auf Stein bewegt<br />

die Backbranche. Immer mit dem Gedanken: Wie kann<br />

ich noch hochwertigere Gebäcke anbieten und mich von<br />

Backwaren aus dem Supermarkt bzw. von der Backstation<br />

dort abheben?<br />

+ Borchfeld: Wie beurteilen Sie die Entwicklung bzw. die<br />

Zukunft der Discounter?<br />

+ Groos: Wir sehen ein Ende zumindest beim Wachstum<br />

Auch lackiert<br />

erhältlich!<br />

Leichter, besser und<br />

schneller arbeiten mit<br />

REGO ® HERLITZIUS Maschinen<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


20<br />

I NTERVIEW<br />

++ Bild 3 ++ Bild 4<br />

16 %<br />

voll<br />

84% %<br />

nicht under- voll<br />

utilized<br />

capacity<br />

© Wiesheu<br />

Source: Wiesheu; photo: fotolia.com © eyewave<br />

++ Bild 3<br />

Dibas Blue im Entwicklungsprozess<br />

++ Bild 4<br />

Repräsentatives Tages-Auslastungsprofil bei einem Qualitätsbäcker<br />

+ Borchfeld: Haben Sie sich durch den konsequenten<br />

Ausbau des Bereiches Forschung und Entwicklung einen<br />

Vorsprung gegenüber anderen Anbietern erarbeitet?<br />

+ Groos: Wir meinen ja, neben anderen Innovationen<br />

haben wir die Systeme TrayMotion und Dibas Blue auf der<br />

iba im letzten Jahr vorgestellt und die Resonanz war positiv.<br />

Damit bieten wir unseren Kunden Lösungen und Wettbewerbsvorteile.<br />

+ Borchfeld: Was genau sind die Vorteile?<br />

+ Groos: Der Dibas Blue ist ein Ladenbackofen, der automatisch<br />

erkennt, wie viele Backwaren in welchem thermischen<br />

Zustand in den Ofen eingebracht werden und automatisch<br />

alle notwendigen Backparameter für ein perfektes Backergebnis<br />

anpasst. Gleichzeitig wird hierbei die Energieeffizienz<br />

signifikant erhöht und somit Energie eingespart.<br />

+ Borchfeld: Geht es ein bisschen konkreter?<br />

+ Groos: Der Dibas Blue spart bei voller Belegung, also bei<br />

zehn Blechen, Energie im einstelligen Bereich im Vergleich<br />

zu anderen Ladenbacköfen. Je geringer die Belegung, desto<br />

höher die Energieeinsparung, da das Programm den Einsatz<br />

von Temperatur und Schwaden gezielt steuert und<br />

kontrolliert.<br />

+ Borchfeld: Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff<br />

TrayMotion?<br />

+ Groos: Das halbautomatische Beschickungssystem Tray-<br />

Motion erleichtert den Arbeitsalltag des Anwenders und<br />

verschafft ihm durch seine automatisierten Abläufe neue<br />

Freiräume und sichert zudem eine gleichbleibende Backwarenqualität.<br />

Dadurch, dass sich der Ofen praktisch von<br />

selbst be- und entlädt, wird der Mensch als Fehlerquelle<br />

ausgeschlossen und dies bei einem Investitionsvolumen von<br />

unter 10.000 EUR.<br />

+ Borchfeld: Wagen wir doch noch einen Blick in die Zukunft.<br />

Was planen Sie noch außer der Erweiterung der<br />

beiden Standorte?<br />

+ Groos: Auf der iba konnten wir den Besuchern einen neuen<br />

Ladenbackofen für Baguettes vorstellen. Der Ofen ist für<br />

40 x 80 cm-Bleche ausgelegt und der französische Markt ist<br />

für uns von besonderem Interesse. Daher denken wir über<br />

die Gründung einer Tochtergesellschaft in Frankreich nach.<br />

+ Borchfeld: Können Sie noch ein paar Worte über die wirtschaftliche<br />

Situation sagen?<br />

+ Groos: Das erste Quartal 2013 sieht im Moment gut aus<br />

und die Auftragsbücher sind voll. Weiter in das Jahr zu<br />

schauen ist schwierig. Wir haben viele Aufgaben: Unser<br />

Motto 2013 lautet „Mut zur Veränderung“ und ich blicke<br />

optimistisch in die Zukunft.<br />

+ Borchfeld: Herr Groos, vielen Dank für das Interview. +++<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


TIEFKÜHLUNG KÜHLUNG PASTEURISIERUNG<br />

GÄRUNG<br />

EXKLUSIVE BAND-TECHNOLOGIE<br />

Tecnopool S.p.a - Via M. Buonarroti, 81 - San Giorgio in Bosco (Padova) Italy - tel. +39.049.9453111 - fax +39.049.9453100 - info@tecnopool.it<br />

www.tecnopool.it


22 PRODUKTION<br />

„Es gibt keine Standard-Lösungen“<br />

A USGABEN F Ü R GAS, ÖL UND STROM SCHLAGEN IN G ROSSB Ä CKEREIEN MITTLERWEILE<br />

SCHMERZHAFT ZU BUCHE. EIN ENERGIEMANAGEMENTSY STEM KANN DABEI HELFEN, DIE<br />

B ELASTUNGEN MERKLICH ZU REDUZIEREN.<br />

+<br />

Das Jahr 2009 stellte für die EU eine Neuausrichtung<br />

dar, denn mit dem Vertrag von Lissabon schrieben<br />

sich die Mitgliedstaaten erstmalig eine Europäische Energiepolitik<br />

ins Pflichtenheft. Neben funktionierenden Energiemärkten<br />

und der Gewährung der Versorgungssicherheit<br />

ist seitdem besonders die Förderung der Energieeffizienz<br />

eine Aufgabe, der sich die Gemeinschaft verpflichtet sieht.<br />

Und die Ziele sind ehrgeizig: So einigte sich das EU-Parlament<br />

im Juni 2012 auf die Neufassung der Energieeffizienzrichtlinie,<br />

wonach die Mitgliedstaaten ihre Energieeffizienz<br />

steigern und so ihren Energieverbrauch bis zum Jahr 2020<br />

um 20 % reduzieren. Das entspricht jährlichen Energieeinsparungen<br />

von etwa 1,5 %. Bis 20<strong>50</strong> soll der Primärenergieverbrauch<br />

dann sogar um die Hälfte sinken. Diese Vorgaben<br />

© DNV Business Assurance<br />

++ Autor:<br />

Dr. Andrea Niemann-Haberhausen<br />

Manager Food Services<br />

DNV Business Assurance<br />

www.dnvba.de<br />

müssen dann jeweils noch in nationales Recht umgesetzt<br />

werden. In Deutschland hat die Bundesregierung sie in ihr<br />

Energiekonzept eingearbeitet und nimmt Haushalte wie Unternehmen<br />

in die Pflicht – auch energieintensive Betriebe<br />

wie Großbäckereien. Den Großteil ihrer benötigten Energie<br />

macht Strom aus – ein massiver Kostenblock, sind doch die<br />

Preise in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n stark gestiegen.<br />

Doch als stromintensive Betriebe profitieren sie auch von<br />

Entlastungen, denn die EU genehmigt Ausnahmeregelungen.<br />

So sieht die Richtlinie zur „Restrukturierung der gemeinschaftlichen<br />

Rahmenvorschriften zur Besteuerung von<br />

Energieerzeugnissen und elektrischem Strom“ (2003/96/<br />

EG) vor, dass die Mitgliedstaaten Steuerermäßigungen gewähren<br />

können. In Deutschland geschieht dies über eine gesetzlich<br />

garantierte Ermäßigung der Stromsteuer sowie der<br />

sogenannten EEG-Umlage, das sind Kosten, die durch die<br />

Förderung von erneuerbaren Energien entstehen. Diese<br />

Steuererleichterung ist ein wesentlicher betriebswirtschaftlicher<br />

Faktor.<br />

Waren diese Ermäßigungen bislang nicht an Voraussetzungen<br />

gekoppelt, ändert sich das ab 2013: Unternehmen<br />

müssen verbindlich nachweisen, dass sie systematisch<br />

Energie einsparen. Wie das geschehen soll, dazu hat die<br />

EU gleich einen Vorschlag mitgeliefert. In der Richtlinie<br />

Quelle: sxc.hu 12dede<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


P RODUKTION<br />

23<br />

über Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen<br />

(2006/32/EG) legt sie fest, dass die Mitgliedstaaten<br />

„wirksame, hochwertige Energieauditprogramme“ zur Verfügung<br />

stellen sollen, „mit denen mögliche Energieeffizienzmaßnahmen<br />

ermittelt werden sollen“. Audits sind<br />

Verfahren, in denen überprüft wird, ob eine Organisation<br />

bestimmte Richtlinien und Anforderungen beispielsweise<br />

zur Energieeffizienz einhält. Diese Audits müssen von unabhängigen<br />

Anbietern durchgeführt werden. Festgelegt<br />

werden die Anforderungen in standardisierten Normen.<br />

Für deutsche Großbäckereien gilt künftig: Sie müssen sich<br />

entweder nach ISO <strong>50</strong>001 (Energiemanagement) zertifizieren<br />

lassen oder einen Nachweis über die Teilnahme an<br />

EMAS (Eco Management and Audit Scheme) vorlegen. Damit<br />

sind sie auf der sicheren Seite. Für Zertifizierungen<br />

nach ISO 14001 (Umweltmanagement) mit einer zusätzlichen<br />

Bestätigung des Zertifizierers sowie EN 16001 gelten<br />

für das Antragsjahr 2012 noch Übergangsregelungen.<br />

Doch nicht nur die Politik zwingt Betriebe dazu, sich mit<br />

Energiesparen zu beschäftigen, auch ein Blick auf die steigenden<br />

Energiekosten treibt so manchem Unternehmer die<br />

Schweißperlen auf die Stirn. Daher ergibt ein zertifiziertes<br />

Energiemanagementsystem für Großbäckereien gleich<br />

zweifach Sinn. Auf diese Weise können sich Bäckereien<br />

nicht nur Steuervorteile sichern, sondern gleichzeitig<br />

Energie und damit Kosten in der Produktion sparen. Dabei<br />

geht es darum, sowohl Energiefresser zu identifizieren<br />

als auch die benötigte Energie möglichst effizient<br />

einzusetzen.<br />

Am Anfang eines Zertifizierungsprozesses steht eine ausführliche,<br />

prozessorientierte Bestandsaufnahme. Welche<br />

Maschinen stehen in der Produktionshalle und kommen<br />

zum Einsatz? Wann wird mit ihnen wie viel produziert?<br />

Wie viel Energie verbrauchen sie und welche? Wie und in<br />

welcher Form gelangt die Energie zum Verbraucher?<br />

Auch Querschnittstechnologien wie Beleuchtung oder<br />

der Fuhrpark werden berücksichtigt. Erst am Ende dieser<br />

Bestandsaufnahme und Datenanalyse steht die Planung<br />

von konkreten Maßnahmen, dabei gilt jedoch: Nicht jede<br />

mögliche Kilowattstunde muss auch eingespart werden,<br />

denn wichtig ist neben dem Energiesparen die Wirtschaftlichkeit<br />

und Machbarkeit von Investitionen. Eine<br />

Maßnahme kann zwar im ersten Moment sinnvoll erscheinen,<br />

jedoch muss auch immer eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

durchgeführt werden. Amortisieren sich<br />

die Ausgaben dafür erst in fünf oder zehn <strong>Jahre</strong>n, stellt es<br />

für viele Unternehmen oft schon ein Problem dar, und<br />

auch wenn durch die Ersparnisse in einem anderen Bereich<br />

zusätzliche Kosten entstehen, lohnt sich eine Maßnahme<br />

nicht.<br />

A n z e i g e<br />

„Ich backe traditionell auf<br />

Stein, so wie früher, aber<br />

mit modernster Technik<br />

auf höchstem Niveau –<br />

keine Kompromisse!“<br />

Josef Hinkel,<br />

Handwerksmeister<br />

Bäckerei Hinkel, Düsseldorf<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

INTERNORGA in Hamburg.<br />

08.-13. März 2013<br />

Halle B6, Stand B6.325<br />

www.heuft-backofenbau.de<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


24 P RODUKTION<br />

Spitzenausgleich bei der Ökosteuer<br />

Auf Antrag profitieren Großbäckereien vom reduzierten<br />

Stromsteuersatz. Die Ökosteuer wird jedoch nicht<br />

komplett erstattet, sondern besteht aus drei Teilen:<br />

1. Selbstbehalt von 2<strong>50</strong> EUR. Das entspricht einem Ver-<br />

EEG-Umlage –<br />

Besondere Ausgleichsregelung<br />

Seit dem 1. Januar 2012 gelten neue Regeln für die<br />

Besondere Ausgleichsregelung nach § 41 EEG 2012:<br />

brauch von:<br />

+ 48,73 MWh Strom<br />

+ 16.297 l Heizöl<br />

+ 181 MWh Erdgas<br />

+ 16.<strong>50</strong>2 kg Flüssiggas.<br />

Ermäßigungen werden erst darüber hinaus gewährt<br />

2. Die Ermäßigung des allgemeinen Steuersatzes von<br />

2,05 Cent/KWh um 25 % auf 1,537 Cent/KWh<br />

3. Spitzenausgleich (90 % Erstattung nach Verrechnung<br />

mit Rentenversicherungsbeiträgen)<br />

Nach einem Entwurf des Bundesfinanzministeriums<br />

wird der Spitzenausgleich ab 2013 an die Einführung<br />

1. Unternehmen mit Stromverbrauch bis 1 GWh/Jahr:<br />

kein Anspruch auf EEG-Umlagenbegrenzung<br />

2. Unternehmen mit Stromverbrauch ab 1 GWh UND<br />

Energiekosten von 14 % der Bruttowertschöpfung:<br />

+ Stromanteil von 1 GWh bis 10 GWh: Begrenzung<br />

der EEG-Umlage auf 10 %<br />

+ Stromanteil von 10 bis 100 GWh: Begrenzung der<br />

EEG-Umlage auf 1 %<br />

+ Stromanteil ab 100 GWh: Begrenzung der EEG-<br />

Umlage auf 0,05 Cent/KWh<br />

eines Energiemanagementsystems (EnMS) geknüpft.<br />

Ab dem Jahr 2015 sind zudem vordefinierte Einsparvor-<br />

3. Unternehmen mit Stromverbrauch über 100 GWh<br />

gaben beim gesamten Energieverbrauch (0,9 bis 1,2 %<br />

UND Energiekosten von 20 % der Bruttowert-<br />

je nach Branche) bzw. beim Strom (1,6 bis 2,1 % je nach<br />

schöpfung:<br />

Branche) zu erfüllen. Werden die Ziele nur anteilig er-<br />

+ Begrenzung der EEG-Umlage auf 0,05 Cent/kWh<br />

reicht, fällt auch die Steuerentlastung nur anteilig aus.<br />

Für größere Unternehmen werden voraussichtlich Zer-<br />

Unternehmen mit einem Stromverbrauch von unter 10<br />

tifizierungen nach ISO <strong>50</strong>001/EN 16001 oder ein Um-<br />

GWh müssen sich das Energiemanagementsystem nicht<br />

weltmanagementsystem nach EMAS notwendig, für<br />

kleinere und mittlere Unternehmen sind abgeschwächte<br />

EnMS vorgesehen. +++<br />

Quelle: DNV Business Assurance<br />

zertifizieren lassen, um eine Reduzierung der EEG-Umlage<br />

zu beantragen, ab 10 GWh pro Jahr ist eine Zertifizierung<br />

Pflicht. +++<br />

Quelle: DNV Business Assurance<br />

Prozesswärme<br />

Den größten Energieverbraucher von Großbäckereien stellt<br />

der Ofen mit seiner Prozesswärme dar, hier lässt sich der effektivste<br />

Hebel ansetzen. Wärme, die sonst in die Umwelt<br />

verpufft, kann der Betrieb unter Umständen woanders sinnvoll<br />

einsetzen. Beispielsweise lässt sich die Abwärme aus<br />

den Rauchgasen und Schwaden über einen Wärmetauscher<br />

auffangen und in der Heizung, Lüftung oder der Waschanlage<br />

nutzen. Auch das im Betrieb benötigte Warmwasser lässt<br />

sich mittels Abwärmenutzung aufheizen.<br />

Eine andere Möglichkeit sind Blockheizkraftwerke (BHKW):<br />

Diese nutzen den eingesetzten Brennstoff effizienter als herkömmliche<br />

Brennwertheizungen, da sie neben der Wärme<br />

auch Strom produzieren. Wirkungsgrade bis zu 90 % sind<br />

mittlerweile keine Seltenheit mehr. BHKW werden in unterschiedliche<br />

Leistungsklassen eingeteilt: Unter 15 kW elektrische<br />

Leistung laufen die Geräte unter der Bezeichnung<br />

Mikro-BHKW, bis <strong>50</strong> kW heißen sie Mini-BHKW und werden<br />

in Unternehmen als Wärme- und Stromlieferant eingesetzt.<br />

Groß-BHKW über 1 MW elektrische Leistung<br />

versorgen oft Nahwärmenetze – das kann auch zwischen<br />

mehreren Produktionshallen eines Unternehmens der<br />

Fall sein.<br />

Aber nicht nur die Maschinen, vor allem die Prozesse stehen<br />

auf dem Prüfstand, wenn ein Energiemanagementsystem<br />

eingeführt wird. Beispielsweise lassen sich weitere<br />

typische Einsparpotenziale bei den Aufheizzeiten der Öfen<br />

heben. Wird nach der Aufheizphase der Ofen nicht schnell<br />

beschickt, verschwendet er seine Energie komplett als Abgase<br />

und Oberflächenverluste. Hier kommt es auf das richtige<br />

Timing an. Auch Druckluft- und Dampfnetze müssen<br />

überprüft werden, denn sie sind anfällig für Energieverluste.<br />

Kleine Leckagen oder Fehler in der Isolierung summieren<br />

sich schnell zu größeren Einbußen.<br />

Von einem solchen Strauß an möglichen Maßnahmen auf<br />

eine brancheneinheitliche Lösung zu schließen, wäre jedoch<br />

schlichtweg falsch. Ein Energiemanagementsystem<br />

und die damit einhergehenden Maßnahmen sind absolut<br />

individuell und von Unternehmen zu Unternehmen<br />

verschieden; auch innerhalb einer relativ homogenen<br />

Branche wie den Großbäckereien gibt es keine Standard-<br />

Lösungen. +++<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


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DIE WP SCHÄTZE<br />

Ressourcensparende Bäckereitechnik, Öfen, die<br />

perfekte Backergebnisse garantieren, oder<br />

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sind vielfältig.<br />

Der besondere Qualitätsanspruch, den unsere<br />

Maschinen, Anlagen und Konzepte erfüllen,<br />

ist durch unsere vier Qualitätslabel auf einen<br />

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CleanTec // Das WP Hygienekonzept<br />

GreenEnergy // Minimale<br />

Energie, maximale Effizienz<br />

SmartControl // Einfache und<br />

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BakingQuality // Backen mit<br />

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26 P RODUKTION<br />

Schnittbrotvollautomat<br />

in Modulbauweise<br />

D IE R E GO H E RLITZ I U S GMBH, HAAN, HAT EINEN NEUEN VOLLAUTOMATISCHEN SCHRITT-<br />

BROT AUTOMATEN ENTWICKELT, DER F Ü R DAS SCHNEIDEN VON STRANGBROTEN UND DAS<br />

ANSCHLIESSENDE PORTIONIEREN VON BROTPAKETEN NEUE MA SSSTÄ BE SETZEN SOLL.<br />

++ Bild 1<br />

++ Bild 1<br />

Die neu entwickelte<br />

vollautomatische<br />

Anlage ist in<br />

verschiedenen<br />

Modulen aufgebaut<br />

und lässt sich<br />

wahlweise mit einem<br />

Entkeimungstunnel<br />

ausstatten<br />

+<br />

SBA 3000 heißt der neue vollautomatische Schrittbrotautomat,<br />

den die Ingenieure der Rego Herlitzius<br />

GmbH aus dem rheinischen Haan entwickelt haben. Dabei<br />

ist die Anlage in einer Modulbauweise aufgebaut.<br />

Das Modul 1 ist das Brotmagazin. Es kann in unterschiedlichen<br />

Längen von 1.000 bis 3.000 mm ausgelegt werden. Die<br />

Befüllung des Brotmagazins erfolgt optional manuell oder<br />

vollautomatisch. Die Brotstränge werden dabei automatisch<br />

in die Anlage getaktet.<br />

Das Modul 2 beinhaltet wahlweise einen konventionellen<br />

Einlauf oder einen integrierten Entkeimungstunnel, der die<br />

Brotstränge vor dem Schneiden entkeimt. Entkeimt wird mit<br />

einer Infrarottechnik, deren Carbon IR Strahler im kurzoder<br />

mittelwelligen Spektrum, ohne tief in das Brot einzuwirken,<br />

auf der Brotoberfläche innerhalb von 5 Sek. eine<br />

Temperatur erreichen, bei der die Keime absterben. Eine<br />

intelligente Steuerung regelt die Module entsprechend einer<br />

rezepturabhängigen Oberflächentemperatur, die im Auslauf<br />

des Tunnels direkt von der Brotoberfläche gemessen wird.<br />

Durch dieses Verfahren erhöht sich die mittlere Haltbarkeitsdauer<br />

der Brote wesentlich, teilte das Unternehmen mit. Die<br />

Ausdehnung der Haltbarkeitsdauer ist dabei abhängig von<br />

den Produktionsbedingungen sowie der Rezeptur. Erfahrungswerte<br />

zeigen eine MHD-Erweiterung von 3 bis 8 Tagen.<br />

Das Modul 3 ist die neu entwickelte Planetschneidemaschine<br />

mit einer Leistung von bis zu 600 U/Min. Alle Komponenten<br />

sind bei geöffneten Türen und Hauben einfach zugänglich<br />

und leicht zu reinigen, um die Wartung der Anlage zu vereinfachen.<br />

Neben der Funktion einer automatischen Brothöhen-<br />

anpassung mit einem oben und unten durch Servoantriebe<br />

im Master-Slave-Betrieb gesteuerten Ketteneinzug können<br />

die Schnittstärken, die frei wählbar sind, in einer Sinusfunktion<br />

angefahren werden. Dadurch arbeitet sich das<br />

Kreismesser vorsichtig durch das Brot, ohne dass der Brotvorschub<br />

gegen die Fläche des Messers arbeitet. Über ein<br />

Touchscreen-Paneel können unterschiedliche Sinus-Funktionen<br />

angewählt werden, sodass auch bei unterschiedlichen<br />

Brotkonsistenzen optimale Positioniereigenschaften erreicht<br />

werden. Eine neuartige Kreismesserantriebstechnik lässt<br />

variable Schnittgeschwindigkeiten (von ca. 10 m/Min. bis<br />

4<strong>50</strong> m/Min.) in Abhängigkeit von den zu schneidenden<br />

Brotsorten zu. Die Beölungstechnik kann ebenfalls brotsortenabhängig<br />

gesteuert werden. Eine Programmierung der<br />

für jede Brotsorte optimalen Dosiermenge ist möglich.<br />

Das Modul 4, die Portioniereinheit, kann Brotpakete von<br />

einzelnen Brotscheiben bis hin zu <strong>50</strong>0-g-Brotpakten portionieren<br />

und lässt eine variable Produktion zu. Die Leistung<br />

liegt bei einer Ausbringung von bis zu 90 Brotpaketen pro<br />

Minute. Eine Segmentierung der Brotlängen in fünf Sektionen,<br />

die mit Korrekturwerten für die Schnittstärke unterlegt<br />

sind, bewirkt, dass die Gewichte der Brotpakte trotz Abweichungen<br />

in den Formen optimal an der gewünschten Einwaage<br />

liegen. In Verbindung mit einer Tendenzregulierung<br />

und einer nachfolgenden Waage sind Produktionsergebnisse<br />

auf 3 g genau möglich. Kopf- und Endabfallsektionen können<br />

frei gewählt werden und eine zusätzliche Teilpaket-<br />

Funktion erhöht die Ausbeute der Brotstränge und reduziert<br />

den Abfall, so Geschäftsführer Andreas Themann. +++<br />

© Rego Herlitzius<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


N EWS ++ NEWS ++ NEWS<br />

++ M ODERN BAKERY<br />

M O S COW B RICHT R EKORDE<br />

Die 19. Modern Bakery Moscow bricht Rekorde, heißt<br />

es in einer Pressemitteilung. Die Firmengemeinschaftsausstellung<br />

der Bundesrepublik Deutschland wird so<br />

groß wie noch nie. Auf Antrag des Verbands deutscher<br />

Maschinenanlagenbauer (VDMA) unterstützt das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie bereits<br />

zum siebten Mal in Folge Unternehmen, die sich dem<br />

russischen Markt präsentieren wollen. Die Modern Bakery<br />

Moscow, Leitmesse der Bäckerei- und Konditoreiindustrie<br />

für Russland und der GUS, findet vom 24. bis<br />

27. April 2013 in Halle 2 des Zentralen Messegeländes<br />

Expocentre in Moskau statt. Das Zentrum des Deutschen<br />

Gemeinschaftsstandes wird sich in Halle 2.2. befinden.<br />

Insgesamt 41 Firmen aus Deutschland werden<br />

in Moskau ausstellen. Alle langjährigen Aussteller wie<br />

Anton Ohlert, Berner Ladenbau, Fritsch, Ireks, Riehle,<br />

Wachtel sowie Werner & Pfleiderer sind wieder vertreten.<br />

Die flächenmäßige Steigerung des Deutschen<br />

Gemeinschaftsstandes von über 35 % im Vergleich<br />

zum vergangenen Jahr begründet sich jedoch vor<br />

allem durch die gestiegene Anzahl von Neuausstellern.<br />

So sind Firmen wie z. B. AZO, Doja Tec, Fortuna,<br />

Hänsel Processing, Krüger & Salecker Maschinenbau,<br />

Loesch Verpackungstechnik, Lothar A. Wolf Spezialmaschinen,<br />

Pfalzgraf Konditorei, Whitford und WD<br />

Partner zum ersten Mal auf der Messe vertreten.<br />

Auch die Schwesterzeitschrift der <strong>brot+backwaren</strong>, die<br />

chleb+wipetschka, wird wieder mit einem eigenen<br />

Messestand vertreten sein. Infos dazu finden Sie unter:<br />

www.modernbakery-moscow.com. +++<br />

++ BÜHLER W Ä CHST W EITER B E I<br />

U N VERÄNDERTEM R EIN GEW I NN<br />

Der Technologiekonzern Bühler AG, Uzwil, Schweiz,<br />

blickt auf ein herausforderungsreiches Geschäftsjahr<br />

2012 zurück. Sowohl Auftragseingang (+5 %) wie Umsatz<br />

(+13 %) konnten gesteigert werden, wobei die Zunahme<br />

des Auftragseingangs rein akquisitionsbedingt<br />

war. Aufgrund erheblicher Investitionen in die langfristige<br />

Zukunftssicherung resultierte eine gegenüber<br />

2011 tiefere EBIT-Marge von 7,3 %. Der Reingewinn<br />

lag mit 161 Mio. CHF (ca. 131 Mio. EUR) praktisch auf<br />

Vorjahresniveau. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet<br />

Bühler einen Umsatz im Rahmen von 2012 und<br />

die Rückkehr zu einer zweistelligen EBIT-Marge. Dabei<br />

dürften die Schwellenländer 2013 insgesamt zum<br />

Hauptpfeiler des Geschäfts sowohl hinsichtlich Umsatz<br />

als auch Ertrag werden. Bühler ist ein global führendes<br />

Unternehmen der Verfahrenstechnik, insbesondere für<br />

Produktionstechnologien und Dienstleistungen zur Herstellung<br />

von Nahrungsmitteln und technischen Materialien.<br />

Bühler ist in über 140 Ländern tätig und beschäftigt<br />

weltweit über 10.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr<br />

2012 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz<br />

von 2,4 Mrd. CHF (rund 1,9 Mrd. EUR). +++<br />

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28 RUBR P ORTRÄ IKTITEL T<br />

Mehr als eine Bäckerei<br />

A LS Z Y PRIOTISCHE EINZELHANDELSKETTE HAT DIE A. ZORBAS & SONS LTD., LARNAKA, DEN<br />

M ARKT DER INSEL ERFASST. DAS N Ä CHSTE ZIEL IST NUN DIE INTERNATIONALISIERUNG MIT<br />

AUSGEWÄ HLTEN SPEZIALITÄ TEN DES LANDES.<br />

© f2m<br />

+<br />

Der Schriftzug Zorbas ist auf Zypern allgegenwärtig<br />

und nicht nur in Form von Shops, sondern auch auf<br />

Einkaufstüten, Geschenkartikeln und an Plakaten in den<br />

größeren Städten der Insel. Möchte man eine Kleinigkeit des<br />

täglichen Bedarfs kaufen oder auch einen Salat oder etwas<br />

Warmes zu essen haben, kommt man an dem Einzel- und<br />

Großhandelsunternehmen nicht vorbei. Dafür bekommt<br />

man auch fast alles zu fast jeder Zeit – zu 90 % sind die<br />

Läden 24/7 geöffnet – in den Läden, die einmal als kleine<br />

Bäckereien angefangen haben: von frischen und abgepackten<br />

Back- und Süßwaren über Konditoreiwaren, Molkereiprodukte<br />

und Feinkost bis hin zu tiefgekühlten puff pastries<br />

und pies. Auch ein Sortiment an Kaffee- und Eisspezialitäten<br />

im „Café 24“ sowie eine Ecke mit warmen Speisen (erhältlich<br />

in der „Mediterranean Zorbas Cuisine“) oder eine<br />

Salat- und Sandwichbar fehlen nicht. Neben dem reinen<br />

Verkauf in den eigenen Lebensmittelgeschäften bietet<br />

Zorbas noch ein Catering an und agiert im Großhandelsbereich.<br />

Zwar machte der Großhandel bisher nur einen Anteil<br />

von 5 % am Umsatz aus, dafür mehren sich hier Großkunden<br />

wie Cyprus Airways, Hilton Cyprus, IKEA, McDonald’s<br />

und LIDL. So wird nach den aktuellen Berechnungen des<br />

Werksleiters Makis Tofi allein McDonald’s einen zusätzlichen<br />

<strong>Jahre</strong>sumsatz in 2012 von 1,5 Mio. EUR einbringen.<br />

Insgesamt sieht sich die A. Zorbas & Sons Ltd. als ein zypriotisches<br />

Unternehmen mit dem Anspruch, sich komplett<br />

mit dem eigenen Markt zu identifizieren und so die Bedürfnisse<br />

der Menschen auf der Insel zu befriedigen.<br />

1975 wurde das Einzel- und Großhandelsunternehmen in<br />

Athienou bei Larnaka gegründet und begann mit der Herstellung<br />

von traditionellem runden zypriotischen Brot.<br />

Sechs <strong>Jahre</strong> später, die Auslieferung des Brotes war auf die<br />

umliegenden Gebiete ausgedehnt, startete in der Hauptstadt<br />

Nikosia eine zweite Produktion von Blätterteiggebäcken<br />

Zypern:<br />

Zypern ist die drittgrößte Insel im Mittelmeer mit einer Fläche von 9.251 km 2 . Ca. 1,1 Mio. Menschen leben und arbeiten<br />

hier, der überwiegende Teil (ca. 800.000) im europäischen Süden des Landes. Seit 1974 ist das Land geteilt in die südliche<br />

Republik Zypern, die seit 2004 zur EU gehört, und die Türkische Republik Nordzypern. Die Insel ist nicht weit von der<br />

Türkei und Syrien entfernt (unter 100 km); nach Ägypten und zu den griechischen Inseln ist es etwa dreifach so weit. Die<br />

größten Städte des europäischen Zyperns sind die Hauptstadt Nikosia (ca. 195.000 Einwohner, zu einem Fünftel zu Nordzypern<br />

gehörend), Limassol (ca. 149.000 Einwohner), Larnaka (66.000 Einwohner) und Paphos (36.000 Einwohner), während<br />

Famagusta in Nordzypern mit ca. 28.000 Einwohnern neben dem nördlichen Nikosia die größte Stadt darstellt.<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


P ORTRÄ T<br />

++ Bild 1<br />

++ Bild 1 Der Teig für die Hamburger-Brötchen wird in vier Reihen extrudiert und kommt dann zum<br />

Ruhen in Tröge<br />

wie Käse- und Wursttaschen. Bald kamen hier Feine Backwaren wie<br />

Kuchen, aber auch Konditoreiwaren dazu; dann wechselte das Unternehmen<br />

den Standort nach Larnaka ins Industriegebiet. Mit dem Gedanken,<br />

die gesamte Insel mit ihren Shops abzudecken, spielte Zorbas<br />

bereits 1998. Zu der Zeit besaß das Unternehmen acht Läden in der<br />

Hauptstadt Nikosia. Für die Expansionspläne waren räumliche und anlagentechnische<br />

Änderungen notwendig. So wurde 2002 die Produktion<br />

an einen neuen, moderneren Standort gebracht und hier Schritt für<br />

Schritt automatisiert. Dazu kamen HACCP-Zertifizierungen in den<br />

Bereichen Lage-<br />

rung, Produktion,<br />

Distribution und<br />

Verkauf bei allen<br />

selbst hergestell-<br />

ten Produkten, um<br />

auch im Bereich<br />

Qualitätsmanagem<br />

e nt au f d e m<br />

neuesten Stand zu<br />

sein. 2008 folgten<br />

BRC und IFS, ein<br />

Jahr später dann SQMS, das eigene McDonald’s-Zertifikat. In 2008<br />

wurden dann drei vollautomatisierte Linien, die Schnittbrote, traditionelle<br />

Brote und Hamburger-Brötchen herstellen, installiert. Heute<br />

kann Zorbas mit Fug und Recht sagen, dass man den zypriotischen<br />

Markt mitbestimmt: 52 bakery shops auf ganz Zypern gehören zu Zorbas,<br />

über 37.000 Kassenbons gehen insgesamt täglich über den Tresen.<br />

Das machte in 2011 einen <strong>Jahre</strong>sumsatz von ca. 80 Mio. EUR, hierbei<br />

sind alle zugekauften Getränke und Lebensmittel, die in den Shops<br />

mitverkauft werden, mit eingerechnet. Damit ist Zorbas eins der wenigen<br />

großen Unternehmen auf Zypern, beschäftigt 1.240 Personen und<br />

hat einen Marktanteil von 35 % im Backwarenmarkt.<br />

++ Bild 2 Die Hamburger-Brötchen für McDonald’s müssen vorsichtig behandelt werden, damit sie<br />

weder eingedrückt noch verformt werden<br />

++ Bild 2<br />

© f2m<br />

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© f2m


30 PORTRÄ RUBR IKTITELT<br />

++ Bild 3 ++ Bild 4<br />

++ Bild 3+4<br />

Für die Herstellung von<br />

Striftari wird eine<br />

Spinat-Feta-Füllung auf den<br />

Blätterteig gespritzt, dieser<br />

seitlich anhand von Bürsten<br />

aufgerollt und von bis zu<br />

sechs Mitarbeitern in seine<br />

runde Form gelegt<br />

++ Bild 5<br />

Die Brote werden rund und<br />

längs gerollt in die Kastenform<br />

gegeben und gegart<br />

++ Bild 6<br />

Erst wird der Deckel von drei<br />

Formen abgehoben, dann<br />

werden die Brote per<br />

Saugnäpfen aus der Form<br />

gelöst<br />

++ Bild 7<br />

Die meisten Bereiche<br />

laufen noch sehr<br />

handwerklich ab<br />

++ Bild 8<br />

Striftari mit einer<br />

Spinat-Feta-Füllung<br />

Vier Produktionszweige<br />

Ca. 400 Mitarbeiter in der Produktion stellen<br />

heutzutage auf zwölf Linien alle frischen und<br />

tiefgekühlten Produkte am Standort Larnaka<br />

her, seit 2007 ist das Werk in Nikosia geschlossen.<br />

Bei einem Wochenverbrauch von 1<strong>50</strong> t<br />

Mehl sind das ca. 700 Produkte. Den umsatzstärksten<br />

Teil machen dabei die Backwaren mit<br />

43 % des Einzelhandelsumsatzes aus, Konditoreiprodukte,<br />

Take-aways, Sandwiches etc. ergeben<br />

den Rest. Die insgesamt 20.000 m² große<br />

Produktion ist in vier Bereiche eingeteilt: die<br />

Brotproduktion für Toast-, Schnitt- und ganze<br />

Brote, die Konditorei/Patisserie, die Abteilung<br />

der herzhaften Backwarensnacks und die traditionellen<br />

Snacks und Süßwaren wie beispielsweise<br />

Baklava. Im Produktionsbereich der<br />

Brote stehen die drei automatisierten Linien.<br />

Für die Schnittbrotherstellung wird der Teig<br />

über einen Kneter mit ca. 2<strong>50</strong> kg Fassungsvermögen<br />

und einen Rundwirker für 4–5 Min. in<br />

den Vorgärschrank gegeben. Ein Netzband rollt<br />

die Teiglinge erst rund, dann länglicher und<br />

gibt sie dann weiter in die Kastenform. Drei<br />

Formen sind dabei zu einem Blech zusammengeschweißt<br />

und werden somit nach der Gare<br />

(1–1,15 Std. bei 80–85 % Feuchtigkeit und<br />

38 °C) mit einem Deckel versorgt. Nach dem<br />

Backen im Tunnelofen, der mit einem Gasbrenner<br />

beheizt wird, wird der Deckel automatisiert<br />

abgehoben und die Brote werden per Saugnäpfen<br />

aus dem Kasten genommen und auf ein anderes<br />

Transportband gelegt. Von hier gehen die<br />

Brote zur Schneidemaschinen und werden zu<br />

400- bzw. 800-g-Einheiten verpackt.<br />

Die traditionellen Ganzbrote wiederum werden<br />

in zwei Schritten gebacken: Erst laufen sie für<br />

8 Min. bei ca. 320 °C über einen 7 m langen<br />

Vorbackofen mit Steinplatten, danach weitere<br />

35 Min. bei 170 °C. Diese Brote enthalten typische<br />

Aromen wie Schwarzkümmel, Sesam und<br />

Anis und werden zu 80 % ausgebacken.<br />

Daneben befindet sich in der Halle die letzte<br />

automatisierte Linie, die vier verschiedene<br />

Hamburger-Brötchen für McDonald‘s fährt.<br />

Diese unterliegen besonders strengen Regularien<br />

der Fast-Food-Kette, deren Erfüllung genaueste<br />

Kontrollen erfordert: „Die sechs Reihen<br />

werden sowohl manuell von unseren qualifizierten<br />

Mitarbeitern kontrolliert als auch in<br />

© f2m<br />

© f2m<br />

© f2m<br />

© f2m<br />

++ Bild 5 ++ Bild 6<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


PORTRÄ T<br />

++ Bild 7 ++ Bild 8<br />

© f2m<br />

© Zorbas<br />

Höhe und Durchmesser maschinell per Lichtsensor untersucht“, erklärt Christos<br />

Savva, Produktionsleiter für den Brotbereich. Derzeit sind diese Brötchen<br />

mit 6.000 Stück/Std. das am häufigsten produzierte Produkt bei Zorbas.<br />

Die anderen drei Produktionszweige sind weniger automatisiert; hier verfeinern<br />

eine große Anzahl von Personen in teilweise akkurater Kleinarbeit die<br />

Produkte. So stellt der Konditorbereich des Unternehmens neben den 70 Produkten<br />

für die eigenen Shops noch ca. 140 Premium-Einheiten her, die in die<br />

speziellen Confiserien „Pralina“ in Nikosia kommen. In der Produktion arbeiten<br />

zehn Angestellte an kreativen und hochwertigen und oftmals individuellen<br />

Produkten wie beispielsweise Ostereiern aus 1–1,5 kg Schokolade in einer<br />

Größe von 0,5 m. Ein weiterer Bereich ist der der traditionellen Süßwaren und<br />

Snacks. <strong>50</strong> Personen arrangieren hier traditionelle Hochzeitsgeschenke wie<br />

„loucoumi“, ein traditionelles Gebäck, das mit Nüssen gefüllt wird, sowie Kuchen,<br />

Baklava, Lady fingers usw., die überwiegend frisch ausgeliefert werden.<br />

Gefroren werden nur Produkte wie Schokoküchlein mit Früchten, da diese so<br />

bei der Hitze auf Zypern besser erhalten bleiben. Die 70–80 Produkte werden<br />

allesamt händisch hergestellt und dann in die eigenen Läden, Kantinen, Hotels<br />

und Bäckereien ausgeliefert.<br />

Im letzten Bereich der Produktion werden herzhafte Backwarensnacks wie<br />

Blätterteiggebäcke, die z. B. als Hotdog mit Würstchen gefüllt werden, und der<br />

Sauerteig für die McDonald’s-Brötchen hergestellt.<br />

Doch das Einzelhandelsunternehmen möchte mehr: Zorbas bietet nun eine<br />

Premium-Auswahl an seinen mediterranen und vor allem traditionell zypriotischen<br />

TK-Produkten für den internationalen Markt an. Beispielsweise<br />

wird seit 2010 griechisches Feingebäck wie das sogenannte Striftari als Handelsmarke<br />

zu Costco, der größten Großhandelskette in Kanada und den USA,<br />

exportiert, während in die Arabischen Emirate, diesmal als Eigenmarke,<br />

Käse- und Spinattaschen gehen. Der australische Markt wird seit Kurzem mit<br />

Zorbas-Produkten in Form von Handelsmarken beliefert. Insgesamt sind für<br />

das Unternehmen die USA und der Mittlere Osten interessant, da hier die<br />

traditionellen mediterranen Produkte sehr gut ankommen. Der Wettbewerb<br />

in Europa, so erklärt der Geschäftsführer Demetris Zorbas, sei leider zu intensiv.<br />

Die Auswahl der Exportprodukte ist für das Unternehmen wichtig, denn<br />

die Rezepte sollen die mediterranen Werte und die zypriotische Tradition<br />

widerspiegeln, so Zorbas. So achtet Zorbas sehr darauf, die verschiedenen<br />

Märkte, national und international, genau zu betrachten und seine Strategien<br />

darauf abzustimmen. +++<br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


32 P RODUKTION<br />

Brotreste absaugen und entsorgen<br />

M IT SEINEN ABSAUG- UND ENTSORGUNGSANLAGEN SORGT BR Ü CK F Ü R DEN ABTRANSPORT<br />

VON ENDSCHEIBEN, BACKWAREN UND PRODUKTIONSABFÄ LLEN, MIT DEM ZIEL, DIE H Y GIE-<br />

NISCHEN BEDINGUNGEN IN BÄCKEREIBETRIEBEN ZU VERBESSERN. DAS UNTERNEHMEN HAT<br />

SEIN SYSTEM BEI BÄCKEREIEN WIE GLOCKENBROT IM EINSATZ.<br />

++ Bild 1<br />

++ Bild 1<br />

CAD-Planung einer Absauganlage für Kreismessermaschinen inkl. Ölnebelabsaugung,<br />

Filteranlage und Zyklonabscheider mit Restbrotzerkleinerer und Staubsaugeranlage<br />

© Brück<br />

lässt, wird es nochmals übersaugt, damit es krümelfrei der<br />

Verpackungslinie zugeführt werden kann.<br />

Die abgesaugten Endscheiben und Produktionsabfälle werden<br />

anschließend in einen Edelstahlzyklon gefördert und<br />

über eine Großkammerzellenradschleuse ausgetragen.<br />

Während im Zyklonabscheider ein Unterdruck erzeugt<br />

wird, der die Produkte ansaugt, wird in der darunterliegenden<br />

Zellenradschleuse drucklos gearbeitet, d. h. die<br />

Produkte gelangen per Schwerkraft in den nächsten<br />

Abschnitt, dem Restbrotzerkleinerer. Dieser wird in zwei<br />

unterschiedlichen Größen angeboten; er arbeitet mit zwei<br />

gegenläufigen Zerreißmessern und ist selbstreinigend.<br />

Alle abgesaugten Brotreste werden in ca. 3–5 cm große<br />

Teile zerkleinert. Sie können dann mittels einer Restbrotförderanlage<br />

dem Kreislauf der Wiederverwertung zugeführt<br />

oder auch direkt entsorgt werden. Bei der erneuten<br />

Verwertung der Brotreste ist eine Rohrleitungslänge der<br />

Förderanlage, die als Druckförderung ausgelegt ist, von bis<br />

zu 1<strong>50</strong> m möglich, sodass dieses System die Restbrote<br />

z. B. einer Slurry-Anlage (oder Mischanlage) automatisch<br />

zuführen kann. Die Förderanlage ist dabei als Druckförderung<br />

ausgelegt, sodass die Luft in der Anlage mitsamt den<br />

Produkten durch die Leitung gedrückt wird. Die Entsorgung<br />

des Materials wird über eine Umschaltweiche geregelt. Für<br />

das Abscheiden der Materialien aus der Restbrotförderung<br />

werden spezielle Jet-Filter eingesetzt. Das komplette System<br />

ist von der Firma Brück patentiert und kann für jedes<br />

Gebäck eingesetzt werden.<br />

Ein Förderband ist eine weitere Möglichkeit, Materialien<br />

vom Zyklon in den Restbrotzerkleinerer zuzuführen. Dort<br />

kann zusätzlich ein Metalldetektor eingebaut werden. Im<br />

Falle der Metallerkennung läuft das Förderband rückwärts<br />

und schleust somit das erkannte Material automatisch aus.<br />

Nach einer eingestellten Zeit schaltet das Band wieder in<br />

den normalen Modus um. Durch spezielle Wiegeeinrichtungen<br />

kann die Anlage so ausgeführt werden, dass der<br />

Kunde seine Abfälle automatisch erfassen und dokumentieren<br />

kann. Weiterhin können Brotabfälle mit diesem<br />

System aus den Produktionsräumen ausgeschleust werden.<br />

Zu diesem Zweck ist eine Handaufgabestelle in die Rohrleitung<br />

integriert, in die anfallende Restbrote oder Brotabfälle<br />

aufgegeben werden können und ebenfalls dem<br />

Zyklonabscheider zugeführt werden.<br />

Zur Reinigung der Räume sowie der Produktionsmaschinen<br />

kann eine Staubsaugeranlage integriert werden. Diese Hochdruckanlage<br />

arbeitet mit einem Druck von 11.000 Pa und ist<br />

an die Filteranlage angeschlossen. Die Hochdruckrohrleitung<br />

kann an verschiedenen Stellen im Reinraum oder direkt an<br />

+<br />

Schnittbrote werden häufig in Reinräumen geschnitten<br />

und verpackt. Damit wird das Risiko vermindert,<br />

dass das Brot aufgrund von Kontaminationen bei der Weiterverarbeitung<br />

nach dem Backen zu schnell verdirbt. Beim<br />

Schneiden von Brot fallen Endkappen, Krümel und andere<br />

Abfallreste an. Diese Produkte müssen aus dem Reinraum<br />

herausgebracht werden, da auch sie ein Kontaminationsrisiko<br />

in sich bergen. Oftmals werden Brotreste bei älteren<br />

Anlagen mit einem Transportband aus dem Reinraum herausbefördert.<br />

„Das ist aufwendig und relativ unhygienisch,<br />

da bei solch offenen Systeme immer noch viel Staub durch<br />

das Schneiden in der Luft ist“, gab ein technischer Leiter einer<br />

Großbäckerei an. Um auch hier eine möglichst keimfreie<br />

Umgebung zu schaffen, hat die Brück GmbH & Co. KG aus<br />

Bad Camberg Anlagen entwickelt, die diese Backwarenabfälle<br />

absaugen und entsorgen. Die erwähnte Bäckerei hat<br />

diese Möglichkeit für sich genutzt. „Für uns ging es vor<br />

allem um die Hygiene der Anlagen und die Qualität der<br />

Produkte im Reinraum – wir wollten die geringstmögliche<br />

Verstaubung und damit Kontamination durch Brösel & Co.“,<br />

erklärte der technische Leiter.<br />

Die Absauganlage von Brück wird in industriellen Linien an<br />

Brotschneidemaschinen eingebaut. Endscheiben und Krümel,<br />

die durch das Schneiden der Brote (Toast, Misch- und<br />

Vollkornbrot, Rosinen- und Weißbrot etc.) anfallen, werden<br />

so mithilfe von Trichtern und über ein Einzelrohrleitungssystem<br />

mit einer Nennweite von 200 mm abgesaugt. Die<br />

Länge der Rohrleitung ist variabel gestaltet und kann bis zu<br />

80 m lang sein. Bevor das Brot die Brotschneidestation ver<strong>brot+backwaren</strong><br />

1/2013


PRODUKTION<br />

33<br />

die Maschinen platziert werden. Die Mitarbeiter müssen<br />

lediglich einen Staubsaugerschlauch anschließen und können<br />

somit die Maschinen und die Räumlichkeiten trocken<br />

reinigen. Laut Brück müssen das Rohrsystem und der<br />

Zyklonabscheider allerdings nicht gereinigt werden.<br />

Eine Filteranlage, der ein Filter der Klasse H13 nachgeschaltet<br />

ist, reinigt die abgesaugte Luft, sodass diese energieeffizient<br />

wieder dem Reinraum zugeführt werden kann. Somit<br />

wird keine zusätzliche Leistung mehr benötigt, um den<br />

Luftausgleich z. B. im Reinraum wieder herzustellen. Die in<br />

der Filteranlage anfallenden Stäube werden über eine Zellenradschleuse<br />

ausgetragen. Die Filteranlage reinigt sich<br />

dann durch Vibrationstechnik von selbst.<br />

Die Drehzahl des Hauptventilators, der mit einem Druck<br />

von 3.<strong>50</strong>0 Pa arbeitet, kann über einen Frequenzumrichter<br />

gesteuert werden, sodass nur die Energie verbraucht wird,<br />

die tatsächlich notwendig ist. Besonderes Augenmerk liegt<br />

hier auf einer hohen Energieeffizienz.<br />

Der bei manchen Schneidvorgängen anfallende Ölnebel<br />

wird durch eine separate Absauganlage aus den Maschinen<br />

gesaugt und in einem speziellen Filtersystem aufgefangen<br />

sowie abgeschieden. Die abgesaugte Luft kann vollständig<br />

dem Reinraum wieder zugeführt werden.<br />

Kundenspezifische Konzeption<br />

Das Absaug- und Entsorgungssystem kann für verschiedene<br />

Anlagengrößen konzipiert und auch nachträglich beliebig<br />

erweitert sowie auf neue Anforderungen individuell angepasst<br />

werden. Von einer bis hin zu zehn Maschinen ist jede<br />

Variante möglich. Unabhängig von der Größe erfolgt die<br />

Steuerung der Anlage über eine SPS- Steuerung mit Touch<br />

Paneel. Brück konstruiert die kundenspezifischen Lösungen<br />

mit moderner 3D-Technologie. „Durch Integration aller<br />

Produktionsschritte in das Entsorgungssystem wird weniger<br />

Personal benötigt, um die Abfälle zu entsorgen“, erklärt<br />

Thomas Brück, Geschäftsführer der Brück GmbH & Co.<br />

KG. Mit den Absaug- und Entsorgungsanlagen können<br />

Restbrote, Backwaren, Mehlstaub, Gries und Verpackungsreste<br />

abgesaugt werden. Das beschriebene System wird nicht<br />

nur bei Brotschneidmaschinen eingesetzt, sondern auch<br />

beim Schneiden von anderen Backwaren wie Kuchen, Brötchen,<br />

Hotdogs, Baguettes oder beim Schälen der Rinde an<br />

Weißbroten.<br />

Bei einem Produktwechsel wird die Absaugung in den entsprechenden<br />

Ausbaustufen mittels automatischer Umschaltklappen<br />

realisiert. Die Abfälle werden dann direkt in den<br />

entsprechenden Abscheider gefahren, der für das jeweilige<br />

Produkt zuständig ist. Die Steuerung geschieht über ein<br />

Touch Paneel, das in der Regel im Reinraum platziert ist.<br />

Eine weitere Möglichkeit der Produkttrennung kann unter<br />

anderem auch durch automatisch verschiebbare Transportbänder<br />

erfolgen.<br />

Brück setzt seine Absauganlage bereits erfolgreich in<br />

diversen deutschen und ausländischen Bäckereien ein. So<br />

läuft das System unter anderem bei der Glockenbrot<br />

Bäckerei GmbH & Co. oHG, Frankfurt am Main, bei der<br />

Lieken AG, Düsseldorf, und bei der Rudolf Ölz Meisterbäcker<br />

GmbH & Co KG aus Dornbirn, Österreich. Bei<br />

Glockenbrot in Bergkirchen beispielsweise steht seit Oktober<br />

2012 eine Absaugmaschine von Brück, die zwei Schnittmaschinen<br />

der GHD Georg Hartmann Maschinenbau<br />

GmbH aus Delbrück versorgt. Aus der zentralen Technik<br />

von Glockenbrot wird begründet: „Für uns war der wichtigste<br />

Investitionsgrund die Hygiene, denn die Brotscheiben<br />

werden sofort abgesaugt und fallen nicht in einen<br />

Behälter oder auf ein Band, welches dann noch gereinigt<br />

werden müsste. Damit hat sich die Maschine für uns<br />

definitiv gelohnt!“ +++<br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


34 RUBR I NTERVIEW IKTITEL<br />

Wir gehören zusammen<br />

A UF DER IBA 2012 PRÄ SENTIERTE SICH DAWN FOODS ALS NEUES U NTERNEHMEN IN<br />

D EUTSCHLAND UND EUROPA. NACH DER ERFOLGREICHEN INTEGRATION VON UNIFINE FOOD<br />

& BAKE INGREDIENTS IN DAWN FOODS SPRACH BROT+ BACKWAREN MIT ERIK VAN DEN EINDEN,<br />

G ESCHÄ FTSFÜ HRER DER NEU GEGRÜ NDETEN DAWN FOODS GERMANY GMBH .<br />

+ b+b: Und intern, wie sieht man da den neuen Arbeitgeber?<br />

+ Van den Einden: Wir sind zufrieden, wieder in ein Familienunternehmen<br />

zurückzukommen, denn Dawn Foods hat<br />

seinen Ursprung im Backen, stammt ja ursprünglich von<br />

einer Bäckerfamilie. Das passt gut und spricht für die Bodenständigkeit<br />

und Kontinuität, die wir auch unseren Kunden<br />

bieten.<br />

+ b+b: Nun sitzt die Muttergesellschaft Dawn Foods aber<br />

in den USA, Unifines größter Markt war in Europa. Wo<br />

liegt also jetzt die Gewichtung, in Amerika oder Europa?<br />

+ Van den Einden: Der Ansatz stimmt so schon nicht,<br />

denn es ist kein Entweder-oder. Dawn Foods war und ist<br />

nun ein führender internationaler Anbieter von süßen<br />

Backwaren und Zutaten für die Feine Bäckerei. In Europa<br />

wird Dawn Foods weiter wachsen.<br />

+<br />

b+b: Döhler, Unifine und nun Dawn Foods – einiges<br />

hat sich getan in den letzten <strong>Jahre</strong>n. Wissen<br />

Ihre Kunden denn nun, welches Unternehmen sie vor<br />

sich haben?<br />

+ Van den Einden: Möglich, dass sie noch etwas irritiert<br />

durch die Namensänderung sind. Wir wissen selber, dass die<br />

Entwicklung und Akzeptanz eines neuen Firmennamens einige<br />

Zeit dauern kann. Andererseits hat es beim Wechsel<br />

von Döhler zu Unifine vor zwölf <strong>Jahre</strong>n auch geklappt. Und<br />

wichtig ist auch, dass wir hier kaum Fluktuation haben – unsere<br />

Kunden haben die gleichen Ansprechpartner, auch<br />

wenn der Name sich geändert hat.<br />

© Dawn Foods<br />

+ b+b: Die einzelnen Märkte sind ja sehr unterschiedlich.<br />

Wie gehen Sie nun vor? Also werden die Märkte separat<br />

betrachtet? Jedes Länderkonzept bleibt in seinem Kämmerchen?<br />

+ Van den Einden: Nein, man darf es sich eher so vorstellen,<br />

dass wir jedes Land erst einmal einzeln betrachten,<br />

damit das Beste aus unserer dortigen Arbeit in das jeweilige<br />

Gesamtkonzept einfließen kann. Wir haben also einen<br />

sehr intensiven Austausch zwischen Europa und den<br />

USA, alle Vertriebskanäle werden genutzt. Letztes Jahr<br />

hatten wir zum Beispiel bereits ein Treffen mit den Distributoren,<br />

bei dem jeder seine ganz eigene Tradition und<br />

Historie mitbrachte. Das bringt uns als Dawn Foods ungemein<br />

weiter!<br />

Auch war Dawn vorher in Europa vor allem in Großbritannien,<br />

Irland und den Benelux-Ländern vertreten.<br />

Durch die neue und positive Zusammenarbeit in Mitteleuropa<br />

entstehen ganz neue und spannende Synergien<br />

und Möglichkeiten.<br />

Aber natürlich haben Sie recht, dass manches angepasst<br />

werden muss. So müssen Produktideen aus den USA verändert<br />

werden, weil die Verbraucher in Europa beispielsweise<br />

einen ganz anderen Geschmack wünschen. Aber<br />

solche Änderungen gehen bei uns immer vom Ursprungsrezept<br />

aus.<br />

+ b+b: Was ist dann das Ziel von Dawn Foods?<br />

+ Van den Einden: Derzeit wollen wir uns erst einmal in<br />

Europa etablieren, also Europa für uns ausbauen. Wachstum<br />

ist angesagt.<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


I NTERVIEW<br />

» Engineering your success «<br />

Mischen<br />

© Dawn Foods<br />

Dosieren<br />

Lagern<br />

Austragen<br />

Steuern<br />

+ b+b: Was ist also der Plan in, sagen wir mal,<br />

fünf <strong>Jahre</strong>n?<br />

+ Van den Einden: Jedes Land ist anders und<br />

braucht daher besondere Beachtung – für Dawn<br />

Foods ist Wachstum das ganz klare Ziel. Um dies zu<br />

gewährleisten, reichen Nischenmärkte nicht aus,<br />

wir streben die Breite der kompletten süßen Backbranche<br />

an. Zudem wollen wir die Zusammenarbeit<br />

mit den Produzenten für die Retailer ausbauen.<br />

Gleichzeitig werden wir höchste Premium-Qualität<br />

bieten. Und das Handwerk darf und wird hier nicht<br />

zu kurz kommen …<br />

Verwiegen<br />

Fördern<br />

Technik – überlegen<br />

+ b+b: Welche Schwierigkeiten sehen Sie dabei<br />

durch die weiterhin stark steigenden Rohstoffpreise?<br />

+ Van den Einden: Das Problem mit den Rohstoffpreisen<br />

hat jedes Unternehmen und sowohl in der<br />

EU als auch in den USA. Bei Dawn steht jedenfalls<br />

fest, dass wir den Druck bei den Rohstoffpreisen<br />

nicht komplett an die Kunden weitergeben werden.<br />

Gerade deswegen ist unsere Effizienz wichtig – und<br />

die wird auf vielen Ebenen gesteigert.<br />

+ b+b: Haben Sie ein Beispiel für uns?<br />

+ Van den Einden: Dawn gilt im Bereich Feine<br />

Backwaren als Marktführer in den USA, und wir<br />

werden in Europa nun durch verschiedene Synergieeffekte<br />

z. B. bei der zentralen Beschaffung von<br />

Rohstoffen und im Bereich Logistik unsere Abläufe<br />

verfeinern und abstimmen.<br />

Das gesamte Wissen aus einer Hand<br />

Wenn es um das Handling von hochwertigen<br />

Schütt gütern und Flüssigkeiten geht, sollten Sie<br />

auf Perfektion setzen. Ob komplette Systeme<br />

oder praxiserprobte Komponenten: Über die verschiedenen<br />

Prozesse, Schüttgüter und Branchen<br />

hinweg setzen wir unsere Technologie und unser<br />

Know-how vor allem für eines ein: Ihren Erfolg.<br />

+ b+b: In welchen Bereichen sehen Sie generell<br />

noch Wachstumspotenzial für Bäcker und Konditoren?<br />

+ Van den Einden: Meiner Meinung nach bietet der<br />

Außer-Haus-Konsum noch sehr gute Wachstumschancen,<br />

egal ob in den USA oder Europa.<br />

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25. bis 28. Februar<br />

Halle S1, Stand E44<br />

+ b+b: Herr van den Einden, vielen Dank für das<br />

Interview. +++<br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013<br />

026401301_Anzeigen_2013_brot-backwaren_02-2013_RZ.indd 1 29.01.13 11:19


36<br />

RUBR TECHNOLOGIE<br />

IKTITEL<br />

Kontinuierlich – innovativ – Codex<br />

D IE CODEX B Y RONDO GMBH, EIN ZUSAMMENSPIEL AUS RONDO UND HB FEINMECHANIK, HAT<br />

AM TTZ BREMERHAVEN EIN TEIGHERSTELLUNGSVERFAHREN VORGESTELLT, DAS ÜBER EINEN<br />

EXTRUDER UND EINE FORMDÜ SE EINEN PLASTISCHEN TEIG HERSTELLT, DER NICHT SCHNURRT<br />

UND KEINE TEIGRUHE BRAUCHT, BEVOR ER WEITERVERARBEITET WIRD.<br />

++ Bild 1<br />

© Codex by Rondo<br />

++ Bild 1<br />

Der kontinuierliche Extruder von Codex by Rondo, wie er im ttz Bremerhaven steht<br />

+<br />

Generell hat die kontinuierliche Knetung den Vorteil<br />

der Gleichmäßigkeit: Unter der Voraussetzung, dass die<br />

Rohstoffe eine gleichbleibende Qualität haben, lässt sich mit<br />

einem Kontikneter Teig herstellen, der kontinuierlich der<br />

Teigweiterverarbeitung zugeführt wird. Dabei lassen sich<br />

große Mengen produzieren, die oftmals eine Stundenleistung<br />

von mehreren Tonnen erreichen.<br />

Unter der Federführung der RONDO Burgdorf AG aus der<br />

Schweiz sowie der HB Feinmechanik GmbH & Co. KG aus<br />

Metten, Deutschland, die sich unter dem Namen CODEX by<br />

Rondo GmbH zusammengetan haben, wurde ein neuartiger<br />

Prozess der vollkontinuierlichen Teigherstellung entwickelt.<br />

Alle Forschungsarbeiten fanden am ttz Bremerhaven statt.<br />

Herausgekommen ist ein kontinuierlicher und doppelt ummantelter<br />

Extruder, der die Zutaten mischt, mithilfe von<br />

Hochdruck und Vakuum ein plastisches Teigband formt und<br />

dieses über eine Breitschlitzdüse an die darauffolgende<br />

Laminieranlage weitergibt. Ausführungen mit einer Leistung<br />

von 0,4–3,5 t, die pro Stunde verarbeitet werden können,<br />

sind geplant.<br />

Der im ttz Bremerhaven aufgebaute Prozess zeigt die Herstellung<br />

laminierter Produkte. Dieser Prozess wird als C1-<br />

Process Laminating definiert. Weitere Prozesse, wie C2-Process<br />

Sheeting für Hefeteige wie Pizza, Donuts, Schnecken,<br />

Flatbread, Körnerbrötchen und Baguettes oder C3-Process-Forming<br />

für Toast, Sandwich und Brot sollen folgen.<br />

Bei der technischen Ausführung der Versuchsanlage in<br />

Bremerhaven sind am Kopf der Anlage auf einer Länge<br />

von 2 m die Steuerungselemente eingebaut, die allesamt<br />

von HB Feinmechanik hergestellt wurden. Danach kommen<br />

auf einer Kneterlänge von 4 m verschiedene Prozesszonen<br />

zum Mischen, Transportieren und Kneten. In den<br />

prozessrelevanten Zonen wird je nach Anwendung Überdruck<br />

und Vakuum angelegt. Die Abdichtung der einzelnen<br />

Zonen übernimmt faktisch der Teig. Der Mantel des<br />

Extruders ist mit fünf Kühlzonen ausgerüstet. Die Teigtemperatur<br />

wird kontrolliert und unter C1-Process Laminating<br />

bei ca. 15 °C ohne Zugabe von Eis gehalten.<br />

Zuerst werden Mehl und andere Feststoffe dosiert und<br />

noch vorvermischt. Das Gemisch wird mit Wasser unter<br />

Hochdruck von oben und unten benetzt. Bei Testläufen<br />

zeigte sich, dass durch diese intensive Benetzung und einem<br />

Wasserdruck von mehreren bar auch mehr Schüttwasser<br />

gebunden wird, was im Endteig zu einer höheren<br />

TA von bis zu 6 % führt. Das vermehrt gebundene Wasser<br />

bleibt auch nach dem Backen im Produkt. Auch eine<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


T ECHNOLOGIE<br />

37<br />

++ Bild 2 ++ Bild 3<br />

© Codex by Rondo<br />

© Codex by Rondo<br />

++ Bild 2<br />

Der vakuumierte Teig kommt glatt und ohne Risse aus der Breitschlitzdüse<br />

++ Bild 3<br />

Der entstandene Teig ist plastisch, homogen und reißt nicht<br />

Verwendung von Mehlen mit niedrigerem Proteingehalt ist<br />

möglich, so dass deutliche Materialkosten eingespart werden<br />

können. Des Weiteren konnten bereits Vorteige von<br />

5-<strong>50</strong> % (unter anderem aufgeschlämmt mit einer TA von<br />

200) eindosiert und vollständig eingearbeitet werden, ohne<br />

dass es zu Inkonsistenzen gekommen war. Im nächsten<br />

Schritt wird das Stoffgemisch in die Knetkammer transportiert.<br />

Im Gegensatz zu anderen Kontiknetern arbeiten<br />

die Förderschnecken hier als gegenläufige Extruder. Formschlüssige<br />

Werkzeuge zwangsfördern den Teig vor. Der<br />

Anstellwinkel der Schnecken definiert dabei die Förderung<br />

des Teiges durch den Füllraum. „Durch den kleinen Durchmesser<br />

des Füllraums ist der Energieeintrag höher und damit<br />

besser als bei vorherigen Knetertypen“, erklärt<br />

Christian Becker-Sonnenschein, Managing Director bei<br />

CODEX by Rondo. In der Knetzone wird der Teig nun unter<br />

Druck geknetet. Des Weiteren wird auf 25 % der Knetstrecke<br />

ein Vakuum von bis zu 200 mbar genutzt. Der Teig<br />

dichtet die Zonen nach vorne und hinten ab, so dass jede<br />

Zone in sich abgeschlossen ist. Dafür sei eine Mindestteig-<br />

menge von 400 kg/Std. bei der Ausführung im ttz nötig,<br />

während das Teigmaximum bei diesem Exemplar derzeit bei<br />

bis zu 1,5 t/Std. liege, so Becker-Sonnenschein.<br />

Plastizität<br />

Das Vakuum nimmt Einfluss auf die Plastizität des Teiges,<br />

wie das Team des ttz Bremerhaven am Produkt feststellen<br />

konnte. Ein Grund hierfür sind die Gasblasen im Teig, die<br />

unter dem Druck erschaffen werden. Unter Vakuum werden<br />

diese Blasen größer gezogen. Das fortlaufende Kneten teilt<br />

die Blasen in extrem viele kleinere Blasen, so dass sich die<br />

Oberfläche im Teig stark vergrößert. Insgesamt steuert das<br />

Zusammenspiel von Druck- und Vakuumphasen Zahl und<br />

Größe der Gasblasen im Teig. Auch die extrem vielen dünnen<br />

Zellwände sind ein Grund für die Plastizität und einen<br />

Teil der höheren Wasserbindung. Durch die niedrige Temperatur<br />

von ca. 15 °C und die Plastizität des Teiges entfallen<br />

Teigruhe und -kühlung. Somit ist bei einer Butter croissant-<br />

Produktion keine Teigruhestrecke mehr not wendig. Die<br />

Zugabe von Eis entfällt. Die Plastizität von Teig und Fett liegt<br />

A n z e i g e<br />

MODERN<br />

BAKERY<br />

MOSCOW<br />

MODERN<br />

BAKERY<br />

MOSCOW


38 RUBR T ECHNOLOGIE<br />

IKTITEL<br />

++ Bild 4 ++ Bild 5<br />

© Codex by Rondo<br />

© Codex by Rondo<br />

++ Bild 4+5<br />

Das laminierte Teigband<br />

wird in 28 Lagen am Stück<br />

und über einen Faltkanal<br />

gefahren<br />

++ Bild 6<br />

Das Endprodukt des C1- Process<br />

Laminating: Buttercroissants<br />

++ Bild 7<br />

Teig wird um das Fett<br />

geschlagen<br />

im Zeitraum der Aufarbeitung auf einem<br />

Level, sagt Becker-Sonnenschein.<br />

Im Schritt nach der Vakuumierung können<br />

die Kleinkomponenten wie Nüssen oder Rosinen<br />

dazu dosiert werden. So werden diese<br />

Rohstoffe nicht zerquetscht. Der Teigstrang<br />

wird nun weitergefördert und über eine gekühlte<br />

Breitschlitzdüse in Form eines gleichmäßigen<br />

Teigbandes von 60 cm Breite an die<br />

Laminieranlage übergeben. Die Gesamtherstellungszeit<br />

des Teiges von der Dosierung bis<br />

zum Austragen des Teigbandes aus der Düse<br />

beträgt ca. 7 Min. Der vakuumierte Teig<br />

braucht die Verdichtung durch die Düse, weil<br />

er sonst auseinanderlaufen würde. Heraus<br />

kommt ein glattes Band ohne Risse, dessen<br />

Seiten nicht mehr beschnitten werden müssen.<br />

Der Druck auf den Teig ist relativ hoch.<br />

Becker Sonnenschein erklärt: „An der Düse<br />

treten keine Scherkräfte auf ! Das ist wichtig<br />

für den Teig, denn nur intakte Proteine können<br />

Wasser binden.“ Nach dem Austreten aus<br />

der Düse wird der Teig innerhalb von 15 bis<br />

20 Min. wieder elastisch, bleibt dabei aber<br />

formstabil. Aufgrund der breiten Düse sind<br />

kein Portioniertrichter und Teigbandformer<br />

vor der Laminierstation notwendig. Zudem<br />

werden die Lagen für zum Beispiel Croissants<br />

oder Plunderteig in nur einem Faltkanal hergestellt.<br />

Somit verkürzt sich die Linie um<br />

noch einmal eine Faltsektion und die gesamte<br />

Prozesszeit um mehr als die Hälfte. Muss der<br />

Knetprozess einmal gestoppt werden, ist eine<br />

Unterbrechung von bis zu 30 Min. möglich,<br />

ohne dass sich die Teigeigenschaften verändern.<br />

Ein Puffersystem wird damit überflüssig.<br />

Gleichzeitig gibt es weniger Ausschussproduktion,<br />

da durch die kontrollierte Zwangsförderung<br />

weniger Abfall bei einem Stopp anfällt.<br />

Auch an eine einfache Reinigung hat die CO-<br />

DEX by Rondo GmbH gedacht: Die komplette<br />

Prozesseinheit kann automatisch in place<br />

geflutet werden, und das ohne die Maschine<br />

zu öffnen. Muss dennoch mal der Deckel<br />

geöffnet werden, sind die Knetwerkzeuge bei<br />

Bedarf herauszuheben. Durch eine Reinigung<br />

mit einer enzymatischen und chemischen<br />

Lösung von 20–30 Min. werden alle Teigreste<br />

herausgelöst und der Kontikneter ist keimarm,<br />

bestätigt das ttz.<br />

Auf der Anlage wurden in den ersten Schritten<br />

laminierte Teige und Teigbänder (d.h.<br />

Blätterteige, Plunder- und Croissantteige)<br />

getestet. Im nächsten Schritt entwickelt<br />

Codex derzeit Teigstränge zur Herstellung<br />

von (Toast-)Brot und Baguette. Das Toastbrot<br />

soll dann nicht mehr in der 4-pieces-<br />

Methode produziert werden, sondern direkt<br />

von der Anlage in die Kästen abgelegt werden.<br />

Die Versuche dazu werden etwa ab März 2013<br />

starten, erklärt Becker-Sonnenschein. Doch<br />

auch die Ergebnisse der bisherigen Versuchsreihen<br />

können sich sehen lassen:<br />

Im Vergleich zu Teigen, die über Spiralkneter<br />

laufen, schnurrte der Teig nicht und wurde<br />

nicht rissig. Insgesamt war der Teig sehr<br />

homogen, feinporig, trocken und dicht,<br />

nachteilige Effekte wie Rückverformungen<br />

blieben aus. Aufgrund der guten Wasserbindung<br />

ergab sich ein niedrigerer aw-Wert,<br />

der in einem Versuch mit dem bei einem<br />

Spiralkneter verglichen wurde. Am Beispiel<br />

Blätterteig lag der mittlere aw-Wert beim<br />

Spiralkneter bei 0,7880 (Spanne von 0,7813<br />

bis 0,7947), während der Codex-Mittelwert<br />

bei 0,7332 (Spanne von 0,7258 bis 0,7305)<br />

lag. Die hohe Wasserbindemöglichkeit<br />

wiederum erklärte Markus von Bargen vom<br />

ttz Bremerhaven durch die intakten Proteinketten,<br />

die in dieser Maschine aufgrund des<br />

sanften Vorwärtstransports des Teiges und<br />

der kaum vorhandenen Scherkräfte nicht<br />

zerstört werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass<br />

bei einer Croissantproduktion 28 Lagen nun<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


T ECHNOLOGIE 39<br />

++ Bild 6<br />

++ Bild 7<br />

A n z e i g e<br />

®<br />

... Innovationen zum Verschließen von Beuteln!<br />

®<br />

Vor über <strong>50</strong> <strong>Jahre</strong>n entwickelte KwikLok die<br />

Plastikverschlüsse für Beutel. Diese kleine<br />

Idee wurde rund um die Welt zum großen<br />

Erfolg, so dass diese Verschlüsse jetzt in<br />

sechs Produktionsstätten hergestellt werden.<br />

Innovationen werden bei Kwik Lok ebenfalls<br />

groß geschrieben. Die Gewinne werden in die<br />

Entwicklung neuer Produkte investiert.<br />

Kwik Lok und seine Kunden arbeiten auf einer<br />

partnerschaftlichen Ebene zusammen, von der<br />

beide Seiten profitieren.<br />

Automatische und halbautomatische<br />

Maschinen sind ebenfalls im Angebot.<br />

© Codex by Rondo<br />

© f2m<br />

det man Margarine, liegt die Teigtemperatur bei 20 °C. Ziel<br />

ist dabei immer, die Plastizität von Teig und Fett gleich zu<br />

halten und einen Teig zu haben, der nicht bockig ist.<br />

Insgesamt sollen Rezepturanpassungen laut Becker-Sonnenschein<br />

nicht über das Wechseln der Knetwerkzeuge passieren,<br />

sondern über den Energieeintrag. Auch ist das Ziel, für<br />

jedes Produkt eine neue Düse zu entwickeln, wobei hier der<br />

hohe Energieeintrag wieder hilfreich ist. Ab Ende Mai 2013<br />

soll der CODEX Extruder bei RONDO in Schio, Italien, für<br />

Demonstrationen zur Verfügung stehen. +++<br />

16000<br />

FEB 05<br />

C1246<br />

228 2X<br />

CT10151<br />

B6<br />

SELL<br />

JUN 05<br />

BY<br />

am Stück und über nur einen Faltkanal und einen Satellitenkopf<br />

zu fahren sind, was vorher nicht möglich war. Die<br />

Linie hat damit kein U-förmiges Aussehen, sondern ist nur<br />

noch L-förmig aufgebaut. Auch beim Blätterteig können<br />

weniger Schichten gefahren werden, der Teig sieht bei 120<br />

Falteinheiten genauso aus wie bei den üblichen 144 Faltungen.<br />

Dabei kann man sich auf zwei Faltvorgänge beschränken<br />

und muss nicht mehr drei Faltstationen vorsehen. Der<br />

kälteste Teig, der aus dem Kneter kam, liegt bei 12 °C, und<br />

kann so benutzt werden, um Butter einzutourieren. Verwen-<br />

BEUTEL-<br />

VERSCHLÜSSE<br />

VERSCHLIESSMASCHINE<br />

FÜR BEUTEL<br />

KODIERUNG EINFACH ZU LESEN<br />

Kwik Lok kann Ihre Verpackung verschließen und (falls gewünscht) mit einer<br />

Kodierung versehen – mit einem System.<br />

RUFEN SIE UNS AN!<br />

Telefon: +31 70 302 1010<br />

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PO Box 17111<br />

2<strong>50</strong>2 CC Den Haag<br />

The Netherlands<br />

www.kwiklok.com<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


40 P RODUKTION<br />

Flachbrot-Herstellung<br />

im Hochleistungsbereich<br />

D IE RADEMAKER B.V., CULEMBORG, NIEDERLANDE, HAT EINE HOCHLEISTUNGSANLAGE F Ü R<br />

F LACHBROTE MIT EINER ARBEITSBREITE VON 1.600 MM ENTWICKELT, DIE ES DURCH DEN<br />

E INSATZ VON MODULEN ERLAUBT, FLEX IBEL LAVASH, PITA-BROTE, TORTILLAS UND ANDERE<br />

FLACHE BACKWAREN IN VERSCHIEDENEN FORMEN UND MIT VERSCHIEDENEN G EWICHTS-<br />

BEREICHEN HERZUSTELLEN.<br />

++ Bild 1<br />

© Rademaker<br />

++ Bild 1<br />

Rademaker-Anlage zur Produktion von flachen Broten<br />

+<br />

Seit 1977 bietet Rademaker seinen Kunden individuelle<br />

und hochwertige Produktionsanlagen für die<br />

Herstellung verschiedenster Backwaren an. Dabei haben<br />

sich die Niederländer auf die Bereiche Brot- und Kleingebäck-Anlagen,<br />

Pizza- und Fladenbrot-Linien, Croissant-<br />

Anlagen, Laminatoren, Universal-Linien, Make-up-Linien,<br />

Rademaker<br />

Das familiengeführte Unternehmen Rademaker exportiert<br />

rund 98 % seiner Anlagen. Produziert wird<br />

am Stammsitz in Culemborg, Niederlande, sowie seit<br />

1999 am Standort Považská Bystrica in der Slowakei.<br />

Angefangen mit 10 Mitarbeitern, werden dort heutzutage<br />

mit ca. 100 Personen Standardkomponenten wie<br />

z. B. Fettpumpen hergestellt. Neben Tochtergesellschaften<br />

in Deutschland, China, Frankreich, Italien,<br />

England, Russland und den USA gibt es in fast jedem<br />

Land der Welt Handelsvertreter. Dies ist wichtig, da<br />

die Kunden einen schnellen Service schätzen. Daher<br />

ist Rademaker für seine Kunden auch 24 Stunden am<br />

Tag und jeden Tag im Jahr zu erreichen.<br />

Pie- und Quiche-Anlagen sowie auf die Dosiertechnik spezialisiert.<br />

Zusätzlich bietet Rademaker Spezial-Industrieanlagen<br />

für besondere Produkte wie getwistete Käsestangen,<br />

gedämpfte Teigtaschen, Kartoffelchips etc. an. Das Unternehmen<br />

mit insgesamt 4<strong>50</strong> Mitarbeitern, von denen<br />

ca. 20 % in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung arbeiten,<br />

sieht individuelle Kundenwünsche als spannende<br />

Herausforderung an und entwickelt maßgeschneiderte Anlagen.<br />

Das Unternehmen bietet dabei die Projektierung und<br />

Realisierung kompletter Turnkey-Anlagen über den speziellen<br />

Fachbereich System Integration an, sowie die Integration<br />

von einzelnen Prozessen und Linien in eine bestehende<br />

Produktion.<br />

Flachbrot-Produktion<br />

Für die Herstellung von flachen Broten und Gebäcken bietet<br />

Rademaker verschiedene Lösungen an. Dabei sind je<br />

nach Kundenwunsch unterschiedliche Arbeitsbreiten der<br />

Anlagen möglich. Diese beginnen bei 600 mm und reichen<br />

bei einer Hochleistungsanlage bis zu 1.600 mm. So verarbeitet<br />

die leistungsstärkste Linie bei einer Teigbandstärke<br />

von 1 mm 4.800 kg Teig pro Stunde. Der Prozess beginnt<br />

mit dem Befüllen des Teigtrichters am Kopf der Anlage.<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


P RODUKTION<br />

41<br />

++ Bild 2 ++ Bild 3<br />

© Rademaker<br />

© f2m<br />

++ Bild 2<br />

Die massiven Edelstahlwalzen sind sehr laufruhig<br />

++ Bild 3<br />

Flache Brote mit einem Durchmesser von 40 cm<br />

Bei der Anlage mit einer Arbeitsbreite von 1.600 mm<br />

kommt ein Trichter mit einem Fassungsvermögen von<br />

<strong>50</strong>0 kg Teig zum Einsatz. Durch eine spezielle Beschichtung<br />

im Trichter, welche eingebrannt wurde, klebt der Weizenteig<br />

nicht an der Anlage; ein Beölen des Trichters ist<br />

nicht notwendig. Aus dem Trichter wird der Teig schonend<br />

durch einen Fünf-Walzenextruder auf das bemehlte Band<br />

der Anlage gegeben. Dabei sorgen die unterschiedlichen<br />

Profile der fünf Walzen für den stressarmen und spannungsfreien<br />

Einzug des Teiges.<br />

Nach der ersten Formgebung gelangt das Teigband zum<br />

servoangetriebenen Querwalzwerk. Hier wird die Teigbandstärke<br />

reduziert. Anschließend folgt der Quickreductor.<br />

Dieses Abwalz-/Schlichtwerk arbeitet mit insgesamt zwölf<br />

Walzen sowie einer separat angetriebenen Unterwalze. So<br />

haben es die Entwickler erreicht, dass das Teigband<br />

schonend weiter auf die gewünschte Teigbandstärke ausgerollt<br />

wird. Nach dem Besäumen des Teigbandes folgen<br />

drei 2-Walzen-Schlichtwerke zur exakten Kalibrierung.<br />

Massive Edelstahlwalzen sorgen dafür, dass die gewünschte<br />

Endteigbandstärke (1 bis 5 mm) erreicht wird. Nun folgt<br />

optional eine Edelstahlwalze zum Igeln des Teigbandes.<br />

Diese Stüpfelwalze sorgt je nach Produkt dafür, dass die<br />

Brote die typische Oberfläche erhalten und es beim Backen<br />

zu keiner Blasenbildung an der Oberfläche des Brotes<br />

kommt. Im Anschluss kommen die auswechselbaren<br />

Kunststoffwalzen, die Ausstechwalzen, die die Brote aus<br />

dem Teigband formen. Rademaker bietet hier ein besonderes<br />

Modul an. Es ist ein Karussell, auf dem insgesamt fünf<br />

Ausstechwalzen installiert sind, sodass ein Produktwechsel<br />

schnell und unkompliziert möglich ist. Nach dem Schneiden<br />

des Teigbandes folgt eine Abnahmestation, in der der Restteig<br />

über ein Kunststoffband abgenommen wird, um ihn<br />

wieder dem Verarbeitungsprozess zuzuführen.<br />

„Gerade die Themen Hygiene und Energiesparen werden<br />

bei unseren Kunden immer wichtiger“, so Vertriebsdirektor<br />

Paul Groenewegen. Deshalb erfüllen sämtliche Anlagen<br />

von Rademaker die höchsten Hygienestandards und alle<br />

Bänder lassen sich z. B. durch Schnellentspannung bei<br />

Bedarf entfernen. Zudem ist eine Nassreinigung der gesamten<br />

Anlage möglich. Gesteuert wird die Anlage über eine<br />

SPS-Steuerung, die die Geschwindigkeit und Höheneinstellungen<br />

automatisch regelt. Zum Einsatz kommen<br />

zudem nur Motoren und Getriebe der neusten Generation,<br />

um möglichst energiesparend zu arbeiten.<br />

Je nach Kundenwunsch bei der Anlage kann der Kunde je<br />

nach Produkt selber entscheiden, ob das Gären nach dem<br />

Ausstechen der Gebäcke erfolgen soll oder direkt nach<br />

dem Ausrollen des Teigbandes. „Einige Kunden wollen,<br />

dass das fertig gegarte Teigband geschnitten wird, andere<br />

Kunden bevorzugen es, dass der Teig ausgerollt, ausgestochen<br />

und dann gegart wird. Dies beeinflusst z. B. das Porenbild<br />

des Gebäckes. Aber wir können durch den Einsatz<br />

von Bybass-Stationen beide Varianten anbieten“, erläutert<br />

Thomas Wimmer, Geschäftsführer der R ademaker<br />

Deutschland GmbH, Würzburg. Die Hochleistungsanlage<br />

für Flachbrote, Lavash, Pita-Brote, Naan, Roti, Chapati,<br />

Wraps usw. arbeitet dabei Backwaren, je nach Rezeptur<br />

und Rohstoffen, mit einer Teigbandstärke von 20 mm bis<br />

0,6 mm auf. Zudem lässt sich ein Modul zum Bestreuen<br />

der Gebäcke z. B. mit Sesam oder anderen Saaten in die<br />

Anlage integrieren. +++<br />

++ Bild 4<br />

Die Arbeitsbreite der Brot-Linie liegt bei 1.600 mm<br />

A n z e i g e<br />

Aktive POS 92x35.qxd 08.03.2006 13:39 Uhr Seite 1<br />

++ Bild 4<br />

© Rademaker<br />

AktivePOS –<br />

das vielseitige<br />

Kassensystem!<br />

Vorteil: Direktanbindung an<br />

das Software-Programm.<br />

EPSON<br />

FoxLogic – EDV für Backbetriebe·Tel. 0211/7103433·Fax 0211/71824<strong>50</strong><br />

Internet http://www.FoxLogic.de· E-mail:FoxLogic@ arcor.de<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


42 P RODUKTION<br />

Turnkey aus Finnland<br />

A KQUISITIONEN IN 2011, E RWEITERUNG UND STANDORTWECHSEL IN 2012, STRATEGIE-<br />

Ä NDERUNG IN 2013. BEI DER LEIPURIN-GRUPPE AUS VANTAA, FINNLAND, TUT SICH EINIGES,<br />

DAS ZU ERWÄ HNEN WERT IST.<br />

++ Bild 1 ++ Bild 2<br />

© f2m<br />

© f2m<br />

++ Bild 1 Ein Blick in das Baking Center in Vantaa mitsamt den hergestellten und<br />

dann ausgestellten Produkten des Tages<br />

+<br />

Der Name ist Programm: „Leipuri“ ist das finnische<br />

Wort für „Bäcker“ und zeigt, welcher Zielgruppe das<br />

Unternehmen Leipurin Oy aus Vantaa bei Helsinki dient.<br />

Denn bis heute sind 90 % der Kunden Bäcker, der Rest ist<br />

aus der Lebensmittelbranche. Das Unternehmen, das 1917<br />

selber aus einer Bäckergemeinschaft entstanden ist, hat in<br />

den letzten <strong>Jahre</strong>n konsequent sein B2B-Geschäft durch<br />

Firmenaufkäufe und die Gründung von Tochterunternehmen<br />

ausgebaut. So gehören zur Leipurin-Gruppe heute<br />

zehn Tochterunternehmen in Finnland, Russland, Litauen,<br />

Estland, Lettland, zwei in Polen, eine in der Ukraine, in<br />

Weißrussland und seit Kurzem auch in Kasachstan. Damit<br />

verdient Leipurin ca. <strong>50</strong> % des Umsatzes im Ausland, besonders<br />

Russland ist mit einem Nettoumsatz von 24 % sehr<br />

stark. Dort sind Vertriebsniederlassungen (mitsamt Lager<br />

und Testbäckereien in Zusammenarbeit mit den jeweiligen<br />

Universitäten) in Moskau, St. Petersburg, Novosibirsk und<br />

Ekaterinburg. Kein Wunder also, dass 180 der 2<strong>50</strong> Mitarbeiter<br />

Russisch sprechen. Die Gruppe bietet die breite Palette<br />

von Rohstoffen und Zutaten über eigene Froster und<br />

Gäranlagen bis hin zu kompletten Turnkey-Lösungen an.<br />

Dabei kooperiert das Unternehmen mit diversen Herstellern<br />

in ganz Europa wie Sancassiano für Kneter, Werner &<br />

Pfleiderer Haton für Make-up-Linien, Sveba Dahlen und<br />

Werner & Pfleiderer für Tunnelöfen sowie GHD Hartmann<br />

für Verpackungsmaschinen zusammen. Insgesamt kommen<br />

14 % des Gesamtumsatzes von Leipurin aus dem Maschinenbereich,<br />

der Rest aus dem Vertrieb von Rohstoffen<br />

und Zutaten unter der Marke Leipurin (da auf eigenen Rezepturen<br />

und Produktentwicklungen basierend) sowie von<br />

anderen Rohstoffherstellern für die Backwarenbranche<br />

(71 %) sowie für die Lebensmittelindustrie (15 %).<br />

++ Bild 2 Der Anlagenbau der Leipurin-Gruppe ist seit einem Jahr in Nastola bei Vulganus<br />

angesiedelt; hier wird z. B. ein große Trommel für einen Spiralturm zusammengebaut<br />

Ihre Kompetenz in der Backbranche verstärkt Leipurin seit<br />

Anfang Januar 2013 durch einen Strategiewechsel innerhalb<br />

der Gruppe. Dieser sieht für alle Geschäftseinheiten<br />

und Töchter für die kommenden fünf <strong>Jahre</strong> vor, dass Rohstoff-<br />

und Maschinen-Know-how und Organisationen enger<br />

verknüpft sein sollen. In der Praxis bedeutet das<br />

beispielsweise, dass es für jeden Kunden eine verantwortliche<br />

Person in der gesamten Gruppe gibt, die sich leitend<br />

um die Belange des Kunden durch alle Geschäftsbereiche<br />

hindurch, von der F&E-Abteilung über den Rohstoffbereich<br />

und den Bäckereitechnologen bis hin zur Anlagenabteilung<br />

bzw. dem Installationsservice und Ersatzteillager,<br />

kümmert. „Dies betrifft nicht nur organisatorische Änderungen.<br />

Die Mitarbeiter müssen sich auf andere Arbeitsabläufe<br />

einstellen, sie müssen in einer Gesamteinheit denken<br />

und dies auch leben! Und sie müssen ihr Know-how von<br />

ihrer Abteilung auf alle Unternehmensbereiche erweitern“,<br />

erklärt Managing Director Matti Väänänen. „Schließlich<br />

verkaufen wir nicht nur Maschinen und nicht nur Rohstoffe,<br />

sondern ganze Ideen und ganze Lösungen!“<br />

Einen wichtigen Baustein für die engere Verzahnung innerhalb<br />

der Leipurin-Gruppe trug der Zukauf des Anlagenbauers<br />

Vulganus Oy aus Nastola, Finnland, im<br />

Dezember 2011 bei. Davor hatte Leipurin eigene Gehängesowie<br />

Körber-Gäranlagen und -Kühler anzubieten, durch<br />

Vulganus kamen vor einem Jahr Spiralkühler, -froster und<br />

-gäranlagen, aber auch CIP-Waschsysteme und Steueranlagen<br />

hinzu. Außerdem hat das ehemalige Familienunternehmen<br />

mit seinen 55 Mitarbeitern eine hohe Exportquote<br />

im Handel mit (gebrauchten) Maschinen von über 80 %<br />

nach Schweden, Russland und in das gesamte Baltikum,<br />

sodass die Gruppe ihre Position auf dem Maschinenbau-<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


P RODUKTION 43<br />

Aspo-Gruppe<br />

Die Aspo-Gruppe ist ein Mischkonzern mit ca. 800<br />

Mitarbeitern, der Unternehmen in verschiedenen<br />

B2B-Geschäftsbereichen wie Transport (ESL Shipping),<br />

Lebensmittelindustrie (Leipurin), Chemieprodukte<br />

(Telko) oder Energieeffizienz (Kaukomarkkinat)<br />

in Nordeuropa und den Wachstumsmärkten besitzt.<br />

Dabei sind die Tochtergesellschaften unter ihren eigenen<br />

Marken tätig. Leipurin kam Ende 2008 zur Aspo-Gruppe<br />

hinzu. Das Unternehmen mit 2<strong>50</strong><br />

Mitarbeitern hatte 2011 einen Anteil von ca. 27 % an<br />

dem Nettoumsatz der Gruppe, was einen Umsatz von<br />

128,2 Mio. EUR ausmachte. Damit ist es die zweitstärkste<br />

Tochter der Gruppe. Für 2012 wird der Umsatz<br />

vorläufig auf 130 Mio. EUR geschätzt.<br />

++ Bild 3<br />

++ Bild 3 Die Gruppe bietet eine breite Palette von Rohstoffen und Anlagen an bis hin zu<br />

kompletten Turnkey-Lösungen<br />

© f2m<br />

markt in diesen Ländern deutlich stärken konnte. Der<br />

größte Teil dabei bleibt in der Backbranche, nach Russland<br />

liefert Vulganus sogar 100 % seiner Anlagen an die Backwarenindustrie.<br />

Seit der Übernahme läuft das Maschinengeschäft<br />

zentral von einem Ort, nämlich vom Hauptsitz<br />

von Vulganus, ab. Somit ist die Fertigungswerkstatt der<br />

gesamten Leipurin-Gruppe auf 5.000 m² mitsamt <strong>50</strong>0 m²<br />

Lagerraum in Nastola beheimatet.<br />

Doch auch am Hauptsitz von Leipurin hat sich einiges getan:<br />

Am 10. Dezember 2012 kam der Standortwechsel und<br />

damit verbunden die flächenmäßige Expansion von Espoo,<br />

20 km westlich von Helsinki, nach Vantaa in unmittelbare<br />

Nähe des Flughafens Helsinki. Bei einer Gesamtfläche von<br />

5.<strong>50</strong>0 m² sind 3.870 m² für das Lager vorgesehen, was 5.000<br />

Palettenplätzen entspricht, 1.<strong>50</strong>0 mehr als in Espoo. Die<br />

restliche Fläche nehmen Backzentrum sowie Büroräume<br />

ein. Auf die neue 400 m² große Testbäckerei (Baking<br />

Center) ist Matti Väänänen, Managing Director, besonders<br />

stolz: „Wir sind hier mit komplett neuen Anlagen, von<br />

Knetern über Make-up-Linie bis hin zu Öfen und Kühlern<br />

ausgestattet. Drei Bäckermeister backen zurzeit täglich mit<br />

unseren Kunden neue Produkte.“ Daneben haben die<br />

Räumlichkeiten auch einen Innovationsbereich, in dem<br />

zwei Technologen verschiedene Komponenten und Mischungen<br />

austesten können.<br />

Das Lager ist überwiegend auf die Lagerung und Verteilung<br />

von Zutaten für die 4<strong>50</strong>–<strong>50</strong>0 Kunden ausgelegt. Die<br />

Rohstoffe sind zum Teil von verschiedenen Rohstoffherstellern,<br />

aber auch eigene Produkte, die im eigenen R&D-<br />

Bereich entwickelt wurden, gehen unter der Marke<br />

Leipurin an die Kunden. Kleine Trucks fahren die Reihen<br />

ab und sammeln alle Einzelzutaten für den jeweiligen Kunden<br />

aus der Backwarenindustrie ein. Jeder einzelne besitzt<br />

dabei einen PC, in dem alle wichtigen Infos der Kundenbestellung<br />

zusammengefasst sind. Das Lager hat dabei die<br />

Besonderheit, zusätzlich zu dem ungekühlten Bereich<br />

1.000 m² an Kühlbereichen in drei verschiedenen Temperaturstufen<br />

zu haben: einen 200 m² großen Raum mit 12 °C<br />

für bestimmte Margarinen, 100 m² mit 4 °C für Eier und<br />

Hefe und 700 m² mit 8 °C für alle anderen Zutaten, die<br />

Kühlung mögen.<br />

Aufkauf in 2011, Umzug in 2012, neuer Kurs in 2013. Und<br />

was folgt in 2014? „Wir möchten wachsen, richtig stark<br />

wachsen. Das sieht bei Leipurin East sehr gut aus, also in<br />

Russland, Kasachstan oder auch der Ukraine, und das werden<br />

wir gezielt ausbauen“, erklärt Väänänen. +++<br />

A n z e i g e<br />

08.-13.03.2013<br />

Wir freuen uns<br />

auf Sie!<br />

Halle B6<br />

Stand 437<br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


44 R OHSTOFFE<br />

Florentiner aus Dahlenburg<br />

D IE MOLDA AG AUS DEM NIEDERSÄ CHSISCHEN DAHLENBURG GEHÖ RT HEUTE ZU DEN INTER-<br />

NATIONALEN SPEZIALISTEN F Ü R GETROCKNETE ROHSTOFFE. IHR NEUESTER COUP: FLOREN-<br />

TINERMIX E MIT FRUCHT, DIE AUCH BEIM BACKEN IHRE INTENSIVE FRUCHTFARBE BEHALTEN.<br />

++ Bild 1<br />

© Molda<br />

++ Bild 1 Florentiner mit niedrigem Schmelzpunkt mit verschiedenen Fruchtgranulaten und Saftpulver<br />

+<br />

Sie kennen Dahlenburg nicht? Sie sollten, immerhin<br />

hat schon Heinrich der Löwe 1162 diesen Ort in einer<br />

Urkunde erwähnt und seit 1289 besitzt Dahlenburg Stadtrechte.<br />

Zugegeben, im Ort, der zum Landkreis Lüneburg<br />

gehört, geht es heute recht ruhig zu. Der größte Arbeitgeber<br />

vor Ort ist die Molda AG mit knapp 400 Mitarbeitern, einst<br />

entstanden aus einer Molkereigenossenschaft, zu der sich<br />

sechs örtliche Milchbauern zusammengeschlossen hatten.<br />

Heute gehört das Unternehmen, das rund 75 Mio. EUR<br />

umsetzt, ca. 1.200 Aktionären. Zu der Kompetenz, Molkereiprodukte<br />

herzustellen, kam Anfang der <strong>50</strong>er-<strong>Jahre</strong> die<br />

Molda AG<br />

Dahlenburg, D<br />

www.molda.de<br />

Spezialist für Rohstoffe<br />

+ wie getrocknete Sauerteige<br />

+ Fett und milchbasierte Rohstoffe in Pulverform<br />

+ Florentiner-Mixe<br />

+ Sahnestandmittel<br />

+ Honigpulver<br />

+ Rinderkollagen<br />

+ sprühgetrockneten Eierguss<br />

+ Früchte und Apfelfüllungen<br />

+ veredelte Mohnfüllungen<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013<br />

Spezialisierung auf Lebensmitteltrocknung hinzu. Heute ist<br />

Molda ein Spezialist für die gesamte Bandbreite der Trockentechniken:<br />

Sprüh-, Gefrier-, Vakuum- sowie Walzentrocknung.<br />

Die Herkunft aus der Molkereiwirtschaft lässt sich<br />

dabei nicht verleugnen. Alles, was man aus Milch herstellen<br />

kann, findet sich bei Molda in getrockneter Form im<br />

Sortiment – dazu zählen Butter, Sahne, Mascarpone und<br />

Joghurt, Quark, Mousse-, Creme- oder Milchshakepulver<br />

in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Schwerpunkt der<br />

Aktivi täten ist heute allerdings die Trocknung heimischer<br />

sowie exotischer Früchte und Fruchtprodukte, die weltweit<br />

von der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Seit vielen<br />

<strong>Jahre</strong>n pflegt Molda eine enge Verbundenheit mit der Backbranche,<br />

für die sie nicht nur Sahnestandmittel, Malzextrakte<br />

und getrocknete Vor- und Sauerteige produziert, sondern<br />

auch Convenienceprodukte. Ein erstes dieser Art, ein Florentinermix,<br />

kam bereits 1973 auf den Markt und entwickelte<br />

sich zu einem bis heute äußerst erfolgreichen Produkt. Doch<br />

jetzt bekommt die Mischung Konkurrenz aus dem eige nen<br />

Haus. Entstanden, so Forschungs- und Entwicklungsdirektor<br />

Hans Staudenmaier, ist der neue Florentinermix mit<br />

niedrigem Schmelzpunkt eher zufällig beim Test verschiedener<br />

Florentinervarianten. Der Vorteil liegt vor allem darin,<br />

dass die neue Masse bei deutlich geringeren Temperaturen<br />

von 1<strong>50</strong> °C innerhalb von 9–10 Min. schmilzt, während<br />

Standardflorentinermixe mindestens 180 °C benötigen. Dieser<br />

Temperaturunterschied ist der Grund, dass bei der neuen


R OHSTOFFE 45<br />

++ Bild 2 ++ Bild 3<br />

© Molda<br />

© Molda<br />

++ Bild 2+3 Die Zucker-Fett-Masse wird zum Trocknen auf ein Band gesprüht, kocht dort aufgrund des Vakuums und expandiert dabei. Der gefestigte Zuckerschaum wird<br />

vermahlen, nochmals aufgeschäumt und ein zweites Mal vermahlen, so wird daraus der Florentiner-Mix<br />

Mischung eingearbeitete Fruchtgranulate während des<br />

Backvorganges nicht mehr verbrennen – ihre ursprüngliche<br />

Farbe bleibt erhalten. Zudem bräunt die Zucker-Fett-<br />

Mischung selber nicht so stark wie die bisherigen Mixe.<br />

Mit dem neuen Grundstoff für die knusprigen Taler lässt<br />

sich jetzt eine Vielzahl von Aromavarianten erzeugen,<br />

solche mit Fruchtgranulaten und Fruchtsaftpulver als auch<br />

mit Kaffeegeschmack, Karamellaroma oder herzhafte Geschmacksrichtungen,<br />

bei denen Kartoffelflocken zugesetzt<br />

werden. Durch den Einsatz von Emulgatoren, so Staudenmaier,<br />

lässt sich darüber hinaus die Festigkeit des späteren<br />

Gebäckes dezidiert steuern. Die Florentiner mit niedrigem<br />

Schmelzpunkt sind zudem frosterfest, garantieren eine Mindesthaltbarkeit<br />

von einem Jahr und können mit dem<br />

Clean Label ausgezeichnet werden. Der Zucker-Fett-Mix<br />

lässt sich darüber hinaus auch zum Abglänzen von beispielsweise<br />

Knäckebrot einsetzen, wobei auch hier der<br />

Zusatz von Gewürzen wie etwa Curry möglich ist.<br />

Moldas Entwicklungsabteilung widmet sich derweil bereits<br />

wieder neuen Themen und neuen Lösungen. Vor allem spezielle<br />

ernährungswissenschaftliche Anforderungen bescherten<br />

neue Aufgaben, egal ob es darum geht, Rohstoffe frei<br />

von Soja, Palmöl, Zucker, 3-MCPD oder aus nachhaltigem<br />

Anbau, in Bio- oder Halal-Qualität zu produzieren. Speziell<br />

für die Backbranche steht derzeit ein getrockneter Mix für<br />

Brandmassen vor der Vollendung. +++<br />

A n z e i g e<br />

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SIE UNS AUF DER<br />

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kann – und das mit System. Mit einem System, das nicht nur erstklassige<br />

Backergebnisse garantiert, sondern auch eine bequeme und unkomplizierte<br />

Bedienung. Anders gesagt: Einfach perfekte Backergebnisse. Mehr über das<br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


46 M ESSE<br />

Leistungsschau in Hamburg<br />

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DEM HAMBURGER MESSEGELÄ NDE. AUF DER FACHMESSE F Ü R HOTELLERIE UND GASTRONO-<br />

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Everything at a glance.<br />

Sternschanze<br />

Bus-Shuttle zum<br />

Bahnhof Dammtor<br />

Shuttle bus to<br />

Dammtor Station<br />

Eingang West<br />

West Entrance<br />

Speiseeismaschinen<br />

und -rohstoffe NEW<br />

Ice Cream Makers and<br />

Ice Cream Ingredients<br />

Halle A2<br />

Hall A2<br />

Lagerstr.<br />

A3<br />

Parkhaus Mitte<br />

Central Car Park<br />

Bäckerei- und Konditoreibedarf,<br />

Ladenbau<br />

Baking and Confectionery Trade,<br />

Shop Fittings<br />

B6, B6.1<br />

Küchentechnik und -ausstattung<br />

Kitchen Fittings and Equipment<br />

A2, A3, A4<br />

Speiseeismaschinen und -rohstoffe<br />

Ice Cream Makers and Ice Cream<br />

Ingredients NEW<br />

A2<br />

A2<br />

A4<br />

A1<br />

Flora-Neumann-Str.<br />

Karolinenstr.<br />

Messehallen<br />

Fernsehturm<br />

TV Tower<br />

Eingang Süd<br />

South Entrance<br />

B1<br />

B7<br />

B6.1<br />

Messeplatz<br />

B6<br />

Eingang Mitte<br />

Central Entrance<br />

St. Petersburger Str.<br />

B2<br />

B5<br />

B3<br />

Holstenglacis<br />

Einrichtung und Ausstattung<br />

(Möbel, Table Top, Lampen, Textilien)<br />

Furnishing and Fittings<br />

(Furniture, Tableware, Lighting<br />

and Fabrics)<br />

B5, B7<br />

Nahrungsmittel, Getränke und<br />

Kaffeemaschinen<br />

Food, Beverages and Coffee<br />

Machines<br />

A1, B1, B2.EG, B3.OG, B4<br />

+<br />

Rund 1.200 Aussteller zeigen vom 8. bis zum<br />

13. März 2013 Neuheiten, Trends und Innovationen<br />

rund um das Thema Außer-Haus-Markt auf der Internorga<br />

in Hamburg. Die Messe findet auf dem Hamburger<br />

Messegelände im Herzen der Hansestadt statt. Einen<br />

Schwerpunkt bildet dabei traditionell das Back- und Konditorhandwerk.<br />

Im Fokus stehen dabei sowohl die aktuell s-<br />

ten technischen Geräte und Anlagen als auch die neusten<br />

Entwicklungen im Bereich der Rohstoffe sowie moderne<br />

Ladenausstattungen. Besucher aus der Backbranche finden<br />

mehr dazu in der Halle sechs.<br />

Park Planten un Blomen<br />

B4<br />

Pink Cube NEW<br />

Halle B4.OG<br />

Hall B4.UF<br />

Bei den Kirchhöfen<br />

LiquID Bar NEW<br />

Newcomers’ Area<br />

Halle B4.OG<br />

Hall B4.UF<br />

EDV und Kassensysteme<br />

IT and Cash Desk Systems<br />

B2.OG, B3.EG<br />

Bus-Shuttle zum Eingang West<br />

Shuttle bus to West Entrance<br />

CCH – Congress Center Hamburg<br />

Tiefgarage CCH<br />

CCH Underground<br />

Car Park<br />

Eingang Ost<br />

East Entrance<br />

Equipment für Außengastronomie<br />

(Verkaufsfahrzeuge, Zelte und<br />

Pavillons)<br />

Equipment for Outdoor Gastronomy<br />

(Sales Vehicles, Event Tents and<br />

Pavillons)<br />

Freigelände<br />

Outdoor exhibition area<br />

Süße Kunst<br />

Dammtor<br />

Stephansplatz<br />

Café Future.live<br />

Foyer Ost EG<br />

East Foyer ground floor<br />

Forum Gastgewerbe<br />

Foyer Ost OG<br />

East Foyer upper floor<br />

Konditoren-Innung<br />

Confectionery Guild<br />

Foyer Süd EG<br />

South Foyer ground floor<br />

228x210_HHM_Internorga2013_Katalog_Hallenplan.indd 1 07.12.12 09:59<br />

„Es gibt in unserer Gesellschaft wieder eine große Sehnsucht<br />

nach Genuss! Kuchen, Törtchen, süße Sachen geben<br />

dem Konsumenten eine sofortige positive Bestätigung –<br />

sind ebenso Belohnung wie eine kurze Pause im hektischen<br />

Alltag. Der Trend geht hier bereits seit <strong>Jahre</strong>n zu echten und<br />

ursprünglichen Rohstoffen, Zutaten und Backhilfsmitteln“,<br />

erläutert Claudia Johannsen, die als Geschäftsbereichsleiterin<br />

bei der Hamburg Messe und Congress GmbH die Messe<br />

verantwortet. „Uns ist dabei besonders wichtig, einen<br />

Ausstellermix zu bieten, der den Markt für Convenience-<br />

© Internorga<br />

<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


M ESSE 47<br />

++ Bild 1<br />

© Romanus Fuhrmann (FU)<br />

++ Bild 1<br />

Fachbesucher können sich auf der Messe<br />

über Trends und Neuheiten informieren<br />

Produkte und bereits genussfertige<br />

Konditoreiprodukte<br />

abbildet, auf der anderen Seite<br />

aber auch frische Premiumzutaten<br />

und Hilfsmittel für<br />

die handwerklich orientierte<br />

Konditorei bietet.“<br />

Süße Kunstwerke präsentiert<br />

auch das Konditorhandwerk<br />

bereits traditionell auf der Internorga.<br />

Dieses Jahr unter<br />

dem Namen „Sweet Art“. „Für<br />

die in den Innungen organisierten<br />

Konditorbetriebe ist<br />

die Internorga traditionell ein<br />

Ort der Inspira tion. Aktuelle<br />

Trends werden hier kreiert,<br />

gleichzeitig gibt es kaum einen<br />

besseren Ort, an dem man sich<br />

derart umfassend über feine<br />

Rohstoffe, Zutaten und natürlich<br />

die entsprechende Technik<br />

informieren kann“, so<br />

Konditormeister Gerhard<br />

Schenk, Präsident des Deutschen<br />

Konditorenbundes.<br />

Die Messe wird durch ein großes<br />

Rahmenprogramm, international<br />

besetzte Kongresse,<br />

Award-Verleihungen und innovative<br />

Side-Event-Konzepte<br />

ergänzt. Der Einlass erfolgt<br />

ausschließlich nach Legitimation<br />

als Fach besucher.<br />

Eintritt: 29,<strong>50</strong> EUR<br />

Fachschüler: 16 EUR. +++<br />

A n z e i g e<br />

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48 M ARKT<br />

Finanzinvestoren bauen<br />

Systemlieferanten<br />

S EIT EINE TOCHTERGESELLSCHAFT DES AMERIKANISCHEN VERSICHERUNGSKONZERNS MARKEL<br />

C ORPORATION 2005 ANTEILE AN AMF BAKERY SYSTEMS, RICHMOND, VA, ÜBERNAHM, BAUT<br />

SIE IHR „BÄCKEREIPORTFOLIO“ WELTWEIT AUS. 2012 KAMEN TROMP BAKERY EQUIPMENT B . V .<br />

AUS GORINCHEM, NL, SOWIE READING BAKERY SYSTEMS AUS ROBESONIA, PA, DAZU.<br />

+<br />

Ken Newsome ist seit mehr als 15 <strong>Jahre</strong>n im Bäckereigeschäft.<br />

Als CEO von AMF Bakery Systems leitet er<br />

heute parallel jene Firmen der Markel Venture Gruppe, die<br />

sich mit dem Bau von Maschinen und Anlagen für die Lebensmittelbranche<br />

beschäftigen. Schwerpunkt dabei ist der<br />

Bäckereimaschinenbau, der systematisch ausgebaut wird.<br />

Drei <strong>Jahre</strong> nach der Übernahme von AMF wurde Integrated<br />

Packaging Machinery aus Comstock Park, MI, das vor allem<br />

Verpackungsroboter und Palettierer für die Milchindustrie<br />

baut, in die Gruppe integriert. Dass deren Portfolio sich<br />

ohne Probleme auch in der Backwarenindustrie vermarkten<br />

lassen kann, ist kein Geheimnis. Im September 2011 kam<br />

die Baking Technology Systems, Inc. (BakeTech) aus Tucker,<br />

GA, dazu, ein Unternehmen, das sich auf die Ausrüstung<br />

von Industriebäckereien spezialisiert hatte. 2012 standen<br />

dann zwei Unternehmen auf der Einkaufsliste von Ken<br />

Newsome: die Tromp Bakery Equipment B.V. aus Gorinchem,<br />

NL, die vor allem industrielle Teigband- und Laminierlinien<br />

baut, sowie Reading Bakery Systems aus<br />

Robesonia PA, ein Spezialist für Produktionsanlagen für<br />

Kekse, Cracker und anderes Knabbergebäck.<br />

Mit dem Anlagenportfolio kann Newsome jetzt in allen<br />

Backwarensparten antreten, egal ob es um die Herstellung<br />

von Buns und American Tin Bread, Pizza, Croissants, Danish<br />

Pastry, Cookies, Cracker, Pies oder Tortillas geht. Er<br />

und seine Kapitaleigner hoffen zudem darauf, dass sich die<br />

Firmen gegenseitig befruchten und so beispielsweise die<br />

kontinuierliche Knetung, die von Reading ursprünglich für<br />

Keksteige entwickelt wurde, sich auch für andere Teige<br />

durchsetzt. Bislang kommen kontinuierliche Kneter fast<br />

ausschließlich aus Europa und knabbern am traditionellen<br />

Markt der amerikanischen Horizontalkneter in der Bunund<br />

Breadproduktion. Andere Synergieeffekte lassen sich<br />

durch die breite weltweite Präsenz von AMF mit Verkaufsbüros,<br />

Service und Maintenance erzielen, auf die künftig<br />

auch Tromp und Reading zurückgreifen können, die bislang<br />

zwar weltweit verkaufen, dies aber jeweils von ihren<br />

Heimatstandorten aus bewältigen mussten. Insbesondere in<br />

Bezug auf den wachsenden chinesischen Markt, wo AMF in<br />

Tienjian ein Tochterunternehmen betreibt, könnte sich der<br />

Zusammenschluss schnell auszahlen. Gleiches gilt für den<br />

derzeit wachstumsstarken lateinamerikanischen Markt, in<br />

dem eine ähnliche kooperative Präsenz geplant ist.<br />

Das Portfolio ist breit, aber keineswegs allumfassend. So<br />

fehlen beispielsweise der gesamte Bereich des Rohstoffhandlings<br />

vom Silo bis zur Dosierung in die Kneter ebenso wie<br />

Spiral- und Wendelkneter und das Know-how zur Herstellung<br />

von Brot mit starker Kruste und Kleingebäcken nach europäischer<br />

Art. Auch das Ofenprogramm der Gruppe könnte<br />

etwas mehr Variantionsbreite vertragen, noch ist es schwerpunktmäßig<br />

auf amerikanische Bedürfnisse ausgerichtet.<br />

Die Gruppe nennt zwar kein Umsatzvolumen, wird aber in<br />

der Branche auf rund 100 Mio. EUR geschätzt. Damit liegt es<br />

in der Größenordnung anderer internationaler Anbietergruppen,<br />

ist aber, wie Newsome im Interview auf den nächsten<br />

Seiten betont, expansionswillig und finanziell gut gepolstert.<br />

Die Muttergesellschaft Markel Corporation aus Richmond,<br />

VA, ist ein börsennotierter Versicherungskonzern, dessen<br />

Aktien im Juli 2012 in der „Special Investors Ausgabe“ der<br />

„Fortune“ als renditestark und werthaltig wärmstens empfohlen<br />

wurden. Hatte Firmengründer Sam Markel in den<br />

20er <strong>Jahre</strong>n noch als Vermittler von Versicherungen begonnen,<br />

wechselte schon die zweite Generation in das Fach der<br />

Versicherer und Rückversicherer. 1986 folgte der Börsengang,<br />

2011 erreichten die betrieblichen Umsatzerlöse<br />

(total operating revenues) der Markel Corp. eine Höhe von<br />

2,630 Mio. USD. Einen Teil des Geldes investiert die Corpora<br />

tion in ihre Tochtergesellschaft Markel. Die Zukunftspläne<br />

von Mutter- und Tochtergesellschaft stehen jedenfalls auf<br />

Expansion, heißt es im Geschäftsbericht 2011. +++<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


Hervorragende Leistung<br />

als Wachstumsstrategie<br />

INTERVIEW 49<br />

D IE MARKEL CORPORATION, EIGENTÜ MER VON AMF BAKERY SYSTEMS UND BAKET ECH, HAT 2 0 1 2<br />

DAS NIEDERLÄ NDISCHE UNTERNEHMEN TROMP SOWIE READING BAKERY SYSTEMS MIT SITZ IN<br />

R OBESONIA, PENNSY LVANIA, USA, ERWORBEN. KEN NEWSOME, CEO VON AMF UND DER MARKEL<br />

B AKERY GROUP, SPRACH MIT BROT+ BACKWAREN ÜBER DIE K Ü NFTIGE STRATEGIE DER GRUPPE.<br />

+<br />

b+b: Herr Newsome, was sind die Überlegungen, die<br />

der jüngsten Markel-Übernahme zugrunde liegen?<br />

Sind Sie dabei, eine Gruppe aufzubauen, die alle Segmente<br />

des weltweiten Backmarktes bedient?<br />

+ Newsome: Im Wesentlichen streben wir eine Unternehmensgruppe<br />

an, die das breite Segment der Industriebäckereien<br />

handhaben kann. Aber nicht bloß eine Gruppe<br />

unabhängiger Unternehmen. Es gibt Technologien, die die<br />

Unternehmen gemeinsam nutzen können, um zu expandieren<br />

und ihr Produktangebot zu verstärken. Sowohl Tromp<br />

als auch Reading verfügen über Ausrolltechnologie, von der<br />

AMF profitieren kann. Reading hat eine Durchlaufmischund<br />

Knettechnologie, von der wir glauben, dass sie den<br />

Kunden von AMF und Tromp viele Anwendungsmöglichkeiten<br />

bietet. AMF besitzt eine internationale Vertriebs-,<br />

Fertigungs- und Serviceinfrastruktur, die unserer Meinung<br />

nach auch den Kunden von Tromp und Reading nutzen<br />

kann. Wir sehen Vorteile in der Ballung dieser Unternehmen,<br />

auch wenn alle Unternehmen dabei unabhängig bleiben.<br />

+ b+b: Es gibt eine Menge Märkte, in die man investieren<br />

kann. Warum haben Sie sich für den Backgerätemarkt entschieden?<br />

+ Newsome: Ich bin seit 15 <strong>Jahre</strong>n im Backgeschäft tätig.<br />

Brot gibt es beinahe so lange wie die Menschheit, und wir<br />

glauben, dass es auch in hundert <strong>Jahre</strong>n oder später noch<br />

Brot geben wird. Wir glauben außerdem, dass die Weltbevölkerung<br />

und das weltweite Pro-Kopf-Einkommen<br />

A n z e i g e<br />

Vollautomatische Blechvereinzelung und Stikkenwagenbeschickung<br />

Auszug aus unserem Lieferprogramm:<br />

Aufl ösebehälter<br />

Hygienebänder<br />

Dosierer<br />

Stanzen<br />

Stanzwerkzeuge<br />

Schleuderscheibenanlagen zum Benetzen<br />

von Produkten<br />

Überzugsanlagen<br />

Bestreueinrichtungen<br />

Absetzbänder<br />

Übersetzanlagen zum<br />

Auflegen von Produkten<br />

Impfanlagen<br />

Überholen von Anlagen<br />

1. Vereinzeln von Blechen aus einem<br />

Blechvorratswagen und Einlegen in eine<br />

getaktete Transporteinrichtung<br />

4. Überschieben der belegten Bleche in einen<br />

bereitgestellten, leeren Stikkenwagen<br />

2. Absetzen von verschiedenen<br />

Produkten auf die einzelnen Bleche<br />

5. Entnahme des voll belegten Stikkenwagens zur<br />

Weiterverarbeitung z.B. Gären – Backen<br />

– Frosten – Veredeln – Verpacken<br />

Fohlenhof 5 D-91575 Windsbach www.ropack.de Telefon (09871) 705 69-0 Telefax (09871) 705 69-17<br />

3. Automatisches Einschieben der belegten Bleche<br />

in ein Speichersystem, um einen kontinuierlichen<br />

Lauf der Absetzung der Produkte zu gewährleisten<br />

Abfüll- und<br />

Verpackungsmaschinen<br />

Fahnen im Format 100 x 300 cm<br />

Grundfarbe weiß<br />

Schrift schwarz und rot HKS 13<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013<br />

ALTERNATIV IN 3D DARSTE


<strong>50</strong> I NTERVIEW<br />

++ Ken Newsome,<br />

CEO von AMF und der Markel<br />

Bakery Group<br />

© Markel Bakery Group<br />

zunehmen werden. Wir wissen, dass immer mehr Menschen<br />

an industriell gefertigten Backwaren interessiert sind.<br />

+ b+b: Ist der Kerngedanke, der diesen Übernahmen zugrunde<br />

liegt, dass die Schwellenmärkte zu einem wachsenden<br />

Bestandteil des internationalen Backmarktes werden dürften?<br />

+ Newsome: Genau.<br />

+ b+b: In den reifen Märkten wie den USA oder Europa ist<br />

derzeit ein Konsolidierungsprozess im Gange, und die<br />

Unternehmen werden immer größer – ist dies ebenfalls ein<br />

Teil des Marktes, auf dem Sie sich engagieren wollen?<br />

+ Newsome: Sie brauchen eine große Organisation und finanzielle<br />

Masse, um die Veränderungen innerhalb der Branche<br />

bewältigen zu können. Es gibt auf diesen Märkten<br />

immer weniger Industriebäckereien, und sie stellen an ihre<br />

bestehenden Lieferanten immer größere Ansprüche. Daher<br />

ist es ein großer Vorteil, Teil einer größeren und finanziell<br />

robusteren Organisation zu sein und kein Einzelunternehmen<br />

mit einem einzigen Produkt.<br />

+ b+b: AMF liefert Geräte zur Produktion von Soft-Brötchen,<br />

Kleingebäcken und Brot und BakeTech, das nun<br />

Teil von AMF ist, liefert Gärschränke, Back- und Kühlgerät.<br />

Reading ist auf Salzcracker und Kekse spezialisiert,<br />

und Tromp ist bekannt für seine Ausrollanlagen zur Fertigung<br />

von Brotspezialitäten und Pizza und Laminieranlagen<br />

für Croissants. Auch Integrated Packaging Machinery<br />

ist ein zu Ihrer Gruppe gehörendes Unternehmen. Sind<br />

seine maschinellen Kartonverpackungs- und Palettieranlagen<br />

ebenfalls für die Backindustrie gedacht?<br />

+ Newsome: Wir sind Miteigentümer an Integrated<br />

Packaging Machinery, das die Milchindustrie beliefert.<br />

+ b+b: Aber maschinelle Kartonverpackung und Palettierung<br />

sind doch auch für die Backbranche interessant …<br />

+ Newsome: Oh ja, durchaus, aber für die Backbranche<br />

macht das bereits AMF.<br />

+ b+b: AMF hat Niederlassungen und Fertigungseinrichtungen<br />

auf der ganzen Welt, sogar in China. Alle anderen<br />

Unternehmen sind kleiner und stärker spezialisiert. Planen<br />

Sie, sie in einer geeinten Gruppe zu integrieren – oder das<br />

mit Teilen zu tun, wie der Fertigung, dem Kundendienst<br />

oder Forschung und Entwicklung?<br />

+ Newsome: AMF, Reading und Tromp werden primär als<br />

unabhängige Unternehmen agieren. Ich bin der Ansicht,<br />

dass dies einer der Fehler ist, den viele beim Versuch, ein<br />

größeres Unternehmen aufzubauen, machen. Im Namen von<br />

Kosteneinsparungen opfern sie die Individualität und Reaktionsfähigkeit<br />

der Einzelunternehmen. Wo wir zusammenarbeiten<br />

werden, ist in den internationalen Niederlassungen,<br />

wo wir in allen bedeutenden Regionen der Welt Vertrieb,<br />

Ersatzteile, Dienstleistungen und Projektmanagement<br />

bündeln können. Genauso wird unsere Fertigungsanlage in<br />

Tianjin Reading und Tromp zur Verfügung stehen, und wir<br />

sind auch am Überlegen, ein Werk in Lateinamerika zu bauen.<br />

+ b+b: Unternehmen in den Schwellenmärkten produzieren<br />

häufig neben Brot noch Kekse, Kuchen, Cracker, Pizza und<br />

sogar andere Lebensmittel. Sie sind meistens nicht so spezialisiert<br />

wie in den USA oder Europa …<br />

+ Newsome: Das stimmt. Außerhalb der USA und Europas<br />

kann es buchstäblich passieren, dass Sie eine AMF-Anlage,<br />

eine Tromp-Anlage und eine Reading-Anlage in ein und<br />

derselben Bäckerei finden. Wir glauben, dass es ein Vorteil<br />

für uns sein wird, wenn wir in der Lage sind, den lokalen<br />

Kundendienst, Ersatzteildienst und Support mit einem<br />

breiteren Sortiment als ein Unternehmen zu unterstützen.<br />

+ b+b: Könnte es in diesen Schwellenmärkten interessant<br />

sein, alle Mitglieder der Gruppe unter einem Dach zu vereinen<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


I NTERVIEW 51<br />

und dem Kunden als ein Unternehmen zu begegnen?<br />

+ Newsome: Ja, mit unserer internationalen Struktur werden<br />

wir das tun können.<br />

+ b+b: Werden Sie durch Integration im Bereich der Forschung<br />

und Entwicklung Synergien realisieren?<br />

+ Newsome: Die Misch- und Knettechnologie von Reading<br />

und auch die Ausrolltechnologie von Tromp eröffnen AMF<br />

Chancen im Brotgeschäft; daher wird es eine Integration<br />

geben. Was wir allerdings nicht wollen, ist, das alles in einem<br />

Unternehmen zusammenzuführen. So verliert man seinen<br />

Fokus und seine Flexibilität. Aber wir werden so etwas wie<br />

ein internes Netzwerk aufbauen.<br />

+ b+b: Wenn man Ihre Gruppe nach Produktsortimenten<br />

gliedert, findet man Mischen und Kneten, Zusammenstellung,<br />

Ausrollen und Laminierung, Gärung, Backvorgang,<br />

Kühlung, Handhabung der Formen und Produkte sowie<br />

die Verpackung. Aber da sind immer noch einige Lücken,<br />

wie z. B. die Handhabung von Rohmaterialien. Haben Sie<br />

vor, diese Lücken durch weitere Zukäufe zu füllen?<br />

+ Newsome: Das wird langfristig unsere Strategie sein.<br />

+ b+b: Es gibt einige andere Gruppen auf dem Markt, die als<br />

„Systemanbieter“ agieren, und auch diese versuchen zu<br />

wachsen. Was ist im Vergleich zu diesen Gruppen der Vorteil<br />

der Markel Bakery Group?<br />

+ Newsome: Zunächst einmal die Markel Corporation<br />

selbst! Natürlich gibt es andere börsennotierte Gesellschaften,<br />

die Unternehmen in dieser Branche besitzen, aber keine<br />

davon ist so angesehen wie Markel und keine davon hat<br />

Markels langfristige Perspektive. Wir haben eine Eigentümerbasis,<br />

die uns zu etwas ganz Besonderem macht. Nicht<br />

nur, was das Kapital angeht, auf das Privatunternehmen keinen<br />

Zugriff haben. Unser Unternehmen wird außerdem von<br />

ausgeprägten Unternehmenswerten geleitet, die vielen börsennotierten<br />

Gesellschaften abgehen. Dazu kommt, dass<br />

sich unsere Strategie stark von den Strategien vieler Unternehmen<br />

im Industriebereich unterscheidet. Diese versuchen,<br />

mehrere Unternehmen zu einem Großunternehmen<br />

zu verschmelzen. Wir werden sie unabhängiger führen, aber<br />

darauf achten, dass wir an Orten wie den Schwellenmärkten<br />

über lokalen Support und einen stärker integrierten<br />

Vertriebssupport verfügen.<br />

+ Newsome: Da bestehen unterschiedliche Eigentumsverhältnisse.<br />

Wir hatten mit Baas Tromp zu tun, und das war<br />

unser Fokus. Wir wussten von Anfang an, dass man dort das<br />

Eigentum an der Gruppe behalten wollte, und damit waren<br />

wir einverstanden.<br />

+ b+b: Also sind Sie nicht an Den Boer und Vanderpol interessiert?<br />

+ Newsome: Wir arbeiten sehr eng mit ihnen zusammen, und<br />

wir werden sehen, wie sich das im Laufe der Zeit entwickelt.<br />

+ b+b: Eine letzte Frage: Was für einen Umsatz wollen Sie<br />

im Jahr 2013 und vielleicht in drei oder fünf <strong>Jahre</strong>n erreichen,<br />

bzw. welche Position auf dem Markt streben Sie an?<br />

+ Newsome: Tut mir leid, aber wir sprechen nicht über die<br />

Umsätze in den verschiedenen Segmenten des Unternehmens.<br />

Wir konzentrieren uns auf hervorragende Leistungen;<br />

wir wollen die Besten sein. Wie groß wir sind, spielt dabei<br />

eigentlich keine Rolle, weil wir überzeugt sind, dass wir automatisch<br />

wachsen werden, wenn wir herausragende Leistungen<br />

bringen – und sonst nicht. Also konzentrieren wir<br />

uns auf hervorragende Leistung als Wachstumsstrategie.<br />

Wir wollen sicherstellen, dass wir die Besten auf dem Planeten<br />

sind, und zwar in allem, was wir tun. Was das in Bezug<br />

auf die Erlöse bedeutet, ist zweitranging.<br />

+ b+b: Vielen Dank für das Interview. +++<br />

A n z e i g e<br />

+ b+b: Was werden die wichtigsten Märkte sein, auf die Sie<br />

sich konzentrieren: die Schwellenmärkte oder die reifen, aber<br />

im Umbruch begriffenen Märkte in den USA und Europa?<br />

+ Newsome: Wir haben Vertriebsmitarbeiter überall auf der<br />

Welt, und das ist Teil unseres Fokus. Alle unsere Unternehmen<br />

tätigen Geschäfte weltweit, und wir haben für jede<br />

Region unseres Planeten eine hochrangige Führungskraft,<br />

die dafür verantwortlich ist.<br />

+ b+b: Sie haben Tromp Equipment BV gekauft, aber nicht<br />

die Tromp Group, zu der Den Boer und Vanderpol gehören?<br />

Aus welchem Grund?<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


52 P ORTRÄT<br />

Hand in Hand mit dem LEH<br />

D IE BÄCKEREI NORT AUS SZ Y MANKOWO, POLEN, ZEIGT ANHAND IHRES WERDEGANGES, DASS<br />

SICH WACHSTUM DES LEH UND EIGENES WACHSTUM NICHT AUSSCHLIESSEN M Ü SSEN.<br />

++ Bild 1<br />

++ Bild 1<br />

Das Chleb oliwski<br />

(Oliwa-Brot) macht den<br />

Hauptumsatz bei Nort aus<br />

+<br />

Dass ein kleiner Bäckereibetrieb mit seinen<br />

hochwertigen Produkten auf dem<br />

Markt so gut ankommt, dass er ausbauen kann<br />

und damit den Schritt zur Automatisierung<br />

schafft – diese Erfolgsstory ist erfreulicherweise<br />

immer noch gängig. Dass solch eine Geschichte<br />

aber allein über Supermärkte ausgetragen wird<br />

und nicht über eigene Filialen, das ist schon etwas<br />

anderes. Und während manche diesen Ansatz<br />

vielleicht als riskant bezeichnen würden, ist<br />

er bei NORT aus dem polnischen Szymankowo,<br />

60 km von Danzig entfernt, aufgegangen.<br />

Das Familienunternehmen Metryka hat eine lange<br />

Mehltradition, die bereits vor 100 <strong>Jahre</strong>n mit<br />

der Mühle des Ur-Großvaters Grzegorz Metryka<br />

begann und über Generationen weitergeführt<br />

wurde. Aufgrund des Zweiten Weltkriegs siedelte<br />

die Familie dann in die Nähe der polnischen Ostsee<br />

um, wo in Tczew 1991 dann die erste Bäckerei<br />

gegründet wurde. Aber bis heute gehören zur<br />

Firmengruppe noch eine Mühle und ein Transportunternehmen<br />

dazu. Für den Backbetrieb war<br />

bereits nach zwei <strong>Jahre</strong>n die ursprüngliche Fläche<br />

zu klein und das Produktionsunternehmen<br />

„Przedsiębiorstwo Produkcyjno Usługowe<br />

(PPU) NORT Sp. z o.o.“ siedelte ins benachbarte<br />

Szymankowo um. Von Anfang an belieferte Nort<br />

die umliegenden Einzelhandelsunternehmen. Da<br />

die Nachfrage gut war, konnte das Unternehmen<br />

in 2006 von den ursprünglichen 800 m² Produktionsfläche<br />

auf 2.100 m² erweitern. Schon zu<br />

dem Zeitpunkt hatten sich die Inhaber Grzegorz<br />

und Karol Metryka wohlweislich die umliegenden<br />

landwirtschaftlichen Flächen für weitere<br />

Expansionen gesichert.<br />

So wurde dann in 2010–2011 eine größere Investitionssumme<br />

in die Hand genommen: Für<br />

eine umfassende Vergrößerung und Erweiterung<br />

der Produktion im Wert von über 9 Mio.<br />

PLN (ca. 2,2 Mio. EUR) kaufte Nort eine komplette<br />

vollautomatische Linie: zwei Silos, Kneter,<br />

Teigteiler, Rundwirker für Brote und Vorgärschrank<br />

von WP Haton, Backofen, Gäranlage<br />

sowie Spiralkühlturm von Heinen und die<br />

Schneide- und Verpackungsmaschine von Hartmann.<br />

Die Investition war möglich, da sich die<br />

Zahl der Abnehmer auch vergrößerte. „Unser<br />

Absatz und damit Umsatz geht Hand in Hand<br />

mit den neuen Standorten, die beispielsweise<br />

Lidl hier in der Gegend unterbringt. So steigt<br />

unser Umsatz seit ein paar <strong>Jahre</strong>n kontinuierlich<br />

um 10–15 %“, erklärt Grzegorz Metryka. Hinzu<br />

kam, dass ein EU-Projekt die Anschaffungen zu<br />

60 % mitfinanzierte.<br />

© Heinen<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


P ORTRÄT 53<br />

++ Bild 2 ++ Bild 3<br />

© Heinen<br />

© f2m<br />

++ Bild 2<br />

Der Spiralkühler acticool<br />

++ Bild 3<br />

Etwa 2.000 Brote durchlaufen den Spiralkühlturm von Heinen pro Stunde<br />

Heutzutage produziert der Bäcker 30 verschiedene Brote<br />

und Brötchen, alle unter eigenem Namen, für Lidl, Netto,<br />

real und andere große Abnehmer im LEH im Umkreis von<br />

1<strong>50</strong> km. „Kleinere Läden beliefern wir nicht, da wir die Erfahrung<br />

gemacht haben, dass diese Unternehmen unsichere<br />

Abnehmer sind“, sagt Metryka. Den Hauptumsatz macht<br />

Nort mit Kaiserbrötchen und dem typischen „chleb oliwski“<br />

(benannt nach dem Stadtteil Oliwa in Danzig), einem freigeschobenen<br />

Weizenmischbrot, das typisch für die Danziger<br />

Region ist. Die 23 Mitarbeiter in der Produktion stellen<br />

davon täglich 10.000 kg her. Insgesamt wird die erste Schicht<br />

mit Broten gefahren, die zweite mit Brötchen. Derzeit läuft<br />

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54 P ORTRÄT<br />

++ Bild 4<br />

++ Bild 5<br />

© f2m<br />

© f2m<br />

++ Bild 4<br />

Brötchen werden bei Nort<br />

über eine WP-Anlage<br />

hergestellt<br />

++ Bild 5<br />

Im Klimaraum sind die<br />

vier Umluftventilatoren<br />

nebst UV-Lampen<br />

angeordnet<br />

++ Bild 6<br />

Grzegorz Metryka,<br />

Vizepräsident des<br />

Vorstandes, mit seinem<br />

Hauptprodukt, dem<br />

Chleb oliwski<br />

die Produktion 12 Stunden lang, was einer Steigerung<br />

der Produktionskapazität um 30 % seit<br />

der Vergrößerung entspricht. Die Brote sind<br />

überwiegend Weizen-Schnittbrote zu <strong>50</strong>0 g, da<br />

dies in Polen am besten läuft, mit einem Anteil<br />

von 70:30. Zwar sind auch Vollkornbrote bei<br />

den Polen immer mehr im Kommen, aber noch<br />

sind hellere Brote beliebter, beschreibt Metryka<br />

den Markt. Und wenn es dunklere Brote sein<br />

sollen, dann dürfe es auch ruhig etwas Besonderes<br />

sein, wie zum Beispiel aus Dinkel hergestellte<br />

Brote. Norts Brote sind jetzt ca. 6 Tage<br />

haltbar – eine enorme Verbesserung im Vergleich<br />

zu der Haltbarkeit von 1–2 Tagen vor der<br />

Automatisierung. Grund dafür ist zum einen<br />

die Automatisierung, da sie die unsachgemäße<br />

manuelle Behandlung im Verarbeitungsprozess<br />

reduziert. Aber auch die neueren Technologien,<br />

die in der Linie genutzt werden, tragen<br />

ihren Teil dazu bei. So ist der kontinuierliche<br />

Spiralkühlturm acticool. der Heinen Freezing<br />

GmbH & Co. KG aus Varel, Deutschland, mit<br />

einer UV-Licht-Entkeimung ausgestattet,<br />

sodass die Luft und damit auch die Produkte<br />

weniger Keime mit sich tragen.<br />

Aktive Kühler<br />

Mit dem modernen aktiven Kühler von Heinen<br />

möchte Nort ein Beispiel für den hohen Standard<br />

bringen, den er in den eigenen vier Wänden<br />

erfüllt – und womit er die Handelsketten<br />

hat überzeugen können. Der Geschäftsführer<br />

suchte einen Hersteller, von dessen Qualität er<br />

absolut überzeugt war – denn solch eine Anlage<br />

müsse auch eine 24-7-Produktion aushalten, so<br />

Metryka. Auch löste er mit dem Kühler das<br />

Problem, dass seit der Automatisierung und<br />

Vergrößerung der Produktion eine größere Anzahl<br />

von frischen Broten anfiel. „Der Kühler<br />

hat erheblich zum längeren MHD der Produkte<br />

beigetragen; außerdem brachte er eine Gleichmäßigkeit,<br />

auch im Sommer, rein, die unserer<br />

Qualität zugutekommt“, sagt der Geschäftsführer.<br />

Der Brotkühler wurde von Heinen mit<br />

vor- und nachgeschaltetem Zu- und Abführband<br />

entwickelt. Derzeit durchlaufen etwa<br />

2.000 Brote pro Stunde den Spiralkühler. Das<br />

Brot gelangt aus dem Durchlaufofen mit einer<br />

Temperatur von 95 °C zweireihig über das Zuführband<br />

in den acticool. Auf dem wendelförmig<br />

geführten Gurt, der um die rotierende<br />

Trommel der Anlage läuft, werden die Brote innerhalb<br />

von ca. 100 Min. mit 17 °C kühler und<br />

desinfizierter Luft horizontal durchströmt,<br />

sodass sie am Ende auf eine Brottemperatur<br />

von unter 30 °C kommen. Der Gurt wird über<br />

eine gewichtsbelastete Welle gelenkt, um Längenänderungen<br />

auszugleichen. Der Luftkühler<br />

ist seitlich zwischen dem Klima- und Produktraum<br />

angeordnet und wird von vier Ventilatoren<br />

zur konstanten Zirkulation unterstützt.<br />

Heinen gibt an, dass durch gleichmäßige Kühlung<br />

das Brot auf ca. 30 °C gleichmäßig gekühlt<br />

wird, unabhängig von der <strong>Jahre</strong>szeit. Dabei<br />

hilft, neben den vier Umluftventilatoren im<br />

Turm, ein zusätzlicher Ventilator für den Austausch<br />

mit Luft von draußen. Sobald es draußen<br />

kälter als 17 °C ist, kann so Außenluft<br />

eingezogen, gereinigt und zur Kühlung genutzt<br />

werden. Dies erlaubt eine spürbare Einsparung<br />

des Kältemittels Ethylenglykol. Ist die Außentemperatur<br />

höher als 17 °C, wird nur das<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


++ Bild 6<br />

P ORTRAIT<br />

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Ag g re g at genut z t . D i e Brote r ut s c h e n<br />

schließlich über eine Schwerkraftrutsche<br />

auf ein Transportband und werden dann<br />

geschnitten und verpackt ins Lager gefördert.<br />

Von hier werden sie jeden Tag von einer<br />

Lkw-Flotte abgeholt.<br />

Bei der Frage nach eigenen Filialen schmunzelt<br />

Metryka: „Klar überlegen wir, ob wir<br />

eigene Standorte haben wollen. Aber das<br />

sind hohe Investitionen und man muss als<br />

kleiner Laden in Polen sehr darauf achten,<br />

dass man nicht untergeht. Wenn, dann wäre<br />

dies nur möglich, wenn man alles anbietet,<br />

von warmen Snacks, to-go bis hin zu Kaffee<br />

und Konditoreiwaren.“ Das Problem in<br />

Polen sei, wie in vielen Ländern, nicht die<br />

Ko n k u r r e n z d u r c h a n d e r e B ä c k e r e i e n ,<br />

sondern durch große Supermarktketten<br />

wie Tesco, Auchan und Co. „Da sind wir<br />

doch besser dran, wenn wir uns so zukunftsorientiert<br />

und qualitativ hochwertig positionieren,<br />

dass der LEH unseren Backwaren<br />

nicht widerstehen kann!“ Und da die Maschinen<br />

bisher nur zu ca. 40 % ausgelastet sind,<br />

gehe der Gedanke eben eher in eine verstärkte<br />

Zusammenarbeit mit dem LEH.<br />

Nort hat aber noch andere Pläne für 2014:<br />

Das Unternehmen möchte eine TK-Linie für<br />

Blätterteig installieren. Dafür hat das Unternehmen<br />

bereits das Grundstück gekauft, der<br />

nächste Schritt werde also die Investition in<br />

das Gebäude sein. „Und für den LEH ist es<br />

ein Leichtes, die Produkte dann im Laden in<br />

10–15 Min. fertig zu backen. Vielleicht<br />

besteht dann auch die Möglichkeit des Exports“,<br />

plant Metryka die nahe Zukunft. +++<br />

© f2m<br />

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<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


56 B ERATER<br />

Positive Wirkung<br />

A LS REAKTION AUF EINEN MASSIVEN HYGIENESKANDAL IN EINER DEUTSCHEN GROSS-<br />

B Ä CKEREI IM VERGANGENEN JAHR, DIE DAS BILD DER BRANCHE IN DER ÖFFENTLICHKEIT<br />

NACHHALTIG ERSCHÜ TTERTE, HAT SICH MIT ABS EIN B ERATERTEAM KONSTITUIERT, DAS<br />

H ILFE STELLUNGEN BEI INVESTITIONSVORHABEN, BETRIEBSORGANISATION UND IN KRISEN-<br />

SITUATIONEN GIBT – WEIT ÜBER DAS THEMA HYGIENE HINAUS.<br />

+<br />

Jeder von ihnen bringt einen guten Ruf und langjährige<br />

Erfolge als Manager, Produktionsleiter, Wissenschaftler,<br />

Jurist, Handelsspezialist oder IFS-Fachperson mit.<br />

Sie kennen und schätzen sich und das war wohl auch der<br />

Grund, weshalb sie sich im vergangenen Jahr nach der Schließung<br />

der Müller-Brot GmbH, Neufahrn, zusammensetzten,<br />

um darauf nicht nur publizistisch, sondern auch praktisch zu<br />

reagieren. Ihnen war klar, dass das Bild der Backbranche in<br />

der Öffentlichkeit beschädigt war, aber intensivere Kontrollen<br />

durch die Aufsichtsbehörden und/oder Kundenaudits zu<br />

erwarten sein würden.<br />

Ihr Konzept: Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Das Angebot des Teams umfasst diverse Bausteine, die einzeln<br />

oder gemeinsam angefordert werden können und je<br />

nach Wunsch von der reinen Beratung bis zur Umsetzung<br />

und Überwachung reichen.<br />

+ Hygienemanagement: Das ABS-Kompetenzteam überprüft<br />

die realen Führungsstrukturen, Entscheidungs- und<br />

Kompetenzmuster, gibt Empfehlungen für Veränderungen<br />

und bietet ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm<br />

für Führungsteams. Parallel dazu stellt das Team<br />

Kalkulationen und Kostenrechnungen auf den Prüfstand,<br />

erstellt Risikoanalysen und zeigt auf, wo und wie Hygiene<br />

sich auch wirtschaftlich effizienter realisieren lässt.<br />

+ Die Berater sorgen für ein ganzheitliches und die gesamte<br />

Supply-Chain umfassendes Hygiene- und Schädlingsbekämpfungskonzept<br />

und die notwendigen Instrumente<br />

zur Einhaltung und Überwachung.<br />

+ Ist-Analyse, Instandhaltungs- und Investitionspläne für<br />

Gebäude und Anlagen mit detaillierter Beurteilung der<br />

Hygienestandards und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge<br />

+ Prozessanalyse unabhängig von gewachsenen Strukturen,<br />

Identifikation von Schwachstellen und Formulierung von<br />

Alternativen<br />

+ Überprüfung von Qualitätsmanagement und Qualitätssicherungsprozessen<br />

in Abstimmung mit den beteiligten<br />

Mitarbeitern; Effizienzanalyse<br />

+ Erarbeitung unternehmensspezifischer Prüf- und Maßnahmenkataloge<br />

zur Einhaltung geltender Rechtsvorschriften<br />

+ Erstellung eines individuellen Food-Defense-Konzeptes<br />

+ Unterstützung beim Krisenmanagement<br />

+ Moderation bei Auseinandersetzungen mit Behörden<br />

und Lieferanten über Hygienefragen und Lösungsvorschläge<br />

+ Auf die nachhaltige Sicherung des erreichten Hygienestatus<br />

legt ABS entscheidenden Wert.<br />

Der Wettbewerb ist hart, der Kostendruck hoch und so<br />

bleiben detaillierte Analysen und strategische Betrachtungen<br />

nicht selten auf der Strecke. Das ABS-Kompetenzteam<br />

hat sich zur Aufgabe gemacht, die Backbetriebe dabei als<br />

unabhängige Helfer zu unterstützen.<br />

Mehr Infos über die Arbeit der ABS gibt es bei Florian Preuss,<br />

der die Arbeit koordiniert: PREUSS_F@quant-qs.de. +++<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

1) Günther Behringer (61) ist einer der bekannten Persönlichkeiten<br />

der deutschen Backwarenindustrie. Als Produktions-/<br />

Werksleiter und Manager in verschiedenen Industriebäckereien<br />

sind Prozessanalysen und Managementstrukturen auf Geschäftsleitungsebene<br />

sein Spezialgebiet. Als Präsident der<br />

<strong>VDB</strong> (Vereinigung Der Backbranche e.V., Berufsorganisation in<br />

D, A, CH) ist er obendrein ein perfekter Netzwerker, dessen<br />

Kontakte weit über die Backbranche hinaus reichen.<br />

2) Prof. Dr. Thomas Becker (46) ist Professor an der Technischen<br />

Universität München. Zum Themenbereich seines Lehrstuhls<br />

gehören u. a. auch die Getreidetechnologie und die<br />

Getreideverfahrenstechnik. Er ist der zurzeit bedeutendste<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


B ERATER<br />

57<br />

Wissenschaftler auf dem Gebiet der Getreideverarbeitung und<br />

zum Glück für die Branche kein Bewohner eines Elfenbeinturmes,<br />

sondern eng verbunden mit der praktischen Anwendung<br />

des Wissens. Sein Lehrstuhl veranstaltet jährlich mit dem WIG<br />

(Weihenstephaner Institut für Getreideforschung) eine Tagung,<br />

die die Verbindung von Praxis und Wissenschaft zum Ziel hat.<br />

3) Andreas Swoboda (44) studierte Lebensmitteltechnologie<br />

und Betriebswirtschaft. Heute leitet er als Geschäftsführer<br />

die Quant Qualitätssicherung GmbH, ein Beratungsinstitut<br />

für Qualitäts-, Ernährungs- und Sicherheitsfragen in der Lebensmittelbranche.<br />

Darüber hinaus ist er Mitglied des Aufsichtsrates<br />

des International Featured Standards (IFS),<br />

Beiratsmitglied im Verband Lebensmittel ohne Gentechnik<br />

(VLOG) und der bio mit Gesicht GmbH.<br />

4) Helmut Martell (66), Jurist, Geschäftsführer von lebensmittelwirtschaftlichen<br />

Verbänden und langjähriger Geschäftsführer<br />

des Verbandes Deutscher Großbäckereien, ist heute<br />

Partner in einer auf lebensmittel- und handelsrechtliche Fragen<br />

spezialisierten Kanzlei. Im ABS-Team sind Krisenmanagement,<br />

Behördenkontakte und Öffentlichkeitsarbeit<br />

seine Schwerpunkte.<br />

5) Konrad Mändli (62) ist Inhaber der Mändli Fachberatung<br />

Brot und Backwaren aus Waldkirch in der Schweiz. Der Bäcker-Konditormeister<br />

und Bäckereitechniker bringt seine<br />

langjährigen Erfahrungen in Führungspositionen in schweizerischen<br />

Großbackbetrieben mit. Seine Schwerpunkte in der<br />

ABS sind Prozess- und Organisationsgestaltung, Technologie<br />

der Brot- und Backwarenherstellung, Inbetriebnahmen, Qualitätsmanagement<br />

und Krisenmanagement.<br />

6) Bei Florian Preuss (36) folgte nach der landwirtschaftlichen<br />

Ausbildung das Studium der ökologischen Agrarwissenschaften<br />

mit dem Abschluss Diplom-Ingenieur. Nach dem<br />

Studium folgte eine dreijährige Tätigkeit in der Qualitätssicherung<br />

für einen internationalen Groß- und Einzelhändler.<br />

Seit 2005 ist er Mitglied in der Deutschen Working Group des<br />

International Featured Standards (IFS). Heute arbeitet er als<br />

Prokurist für die Quant Qualitätssicherung GmbH. Im ABS<br />

Team bilden Organisation von Qualitätssicherungsprozessen,<br />

Qualitätsmanagementsysteme und Fragestellungen zur<br />

Hygiene die Schwerpunkte.<br />

7) Markus Schirmer (29) arbeitet, nach der praktischen Lehre<br />

als Bäcker und einem Studium zur Lebensmitteltechnologie,<br />

heute als wissenschaftlicher Angestellter der Arbeitsgemeinschaft<br />

Getreideverfahrenstechnik am Lehrstuhl für Brau- und<br />

Getränketechnologie der TU München in Freising, wo er auch<br />

seine Doktorarbeit über die Struktur hochviskoser stärkehaltiger<br />

Produkte unter Einfluss thermischer Erhitzung schreibt.<br />

Im Beraterteam ist er das Bindeglied zwischen Theorie und<br />

Praxis und liefert übergeordnete Lebensmittelkenntnisse<br />

durch Verbindungen in fachfremde Branchenbereiche.<br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


58 <strong>VDB</strong><br />

L ANDESGRUPPE BAYERN<br />

<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>VDB</strong>-<strong>Landesgruppe</strong> <strong>Bayern</strong><br />

++ Bild 1 ++ Bild 2<br />

++ Bild 1<br />

Teilnehmer<br />

der Betriebsbesichtigung<br />

++ Bild 2<br />

Vorstand Stefan Keller<br />

und Ehrenpräsident<br />

Walter Aumann<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013<br />

+<br />

Am ersten Dezemberwochenende 2012<br />

trafen sich Gäste und Mitglieder der<br />

<strong>VDB</strong>-<strong>Landesgruppe</strong> <strong>Bayern</strong> zur gemeinsamen<br />

<strong>50</strong>-Jahr-Feier in Regensburg. Zu Beginn besichtigten<br />

die <strong>VDB</strong>-Mitglieder unter professioneller<br />

Führung die historische Altstadt.<br />

Abends traf man sich zur Festveranstaltung im<br />

Regensburger Ratskeller. Der neue 1. Vorsitzende<br />

Ludwig Fischer begrüßte die Mitglieder<br />

mit einem kleinen Rückblick auf die vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong> und einem Einblick zur aktuellen Situation<br />

bei den Backwarenherstellern.<br />

Anschließend richtete der Bürgermeister von<br />

Regensburg, Joachim Wolbergs, seine Grußworte<br />

und Gratulation zum Jubiläum an den<br />

Verband. Er gab hierzu einen kurzen informativen<br />

Vortrag über die Geschichte und Stadtentwicklung<br />

von Regensburg, wobei er die<br />

wirtschaftlich sehr positive Entwicklung Regensburgs<br />

betonte. Bei der <strong>Landesgruppe</strong><br />

wurde in diesem Jahr der Vorstand neu besetzt.<br />

Dies war die erste Veranstaltung mit<br />

dem neuen Vorstand.<br />

1. Vorstand Ludwig Fischer, 2. Vorstand Markus<br />

Schirmer und Schriftführer Josef Blank<br />

stellten sich hierzu kurz vor. Der alte Vorstand<br />

mit Wolfgang Haiduk, Hermann Späth,<br />

Dr. Manfred Dirndorfer und Oskar Schreiber<br />

wurde zwar verabschiedet, aber nicht alle<br />

wurden ganz aus der Verantwortung entlassen.<br />

Späth, Dr. Dirndorfer und Schreiber<br />

wurden vom neuen Vorstand in beratender<br />

Funktion kooptiert und haben sich bereit erklärt,<br />

weiterhin mit ihrem Wissen und ihrer<br />

© Blank<br />

Erfahrung den neuen Vorstand und die <strong>Landesgruppe</strong><br />

<strong>Bayern</strong> zu unterstützen. Sehr interessant<br />

und lebendig wurde der Rückblick auf<br />

die <strong>50</strong>-jährige Geschichte des <strong>VDB</strong>. Gründungsmitglied<br />

Dieter Böttger präsentierte<br />

hier Fotos und alte Dokumente, und hatte<br />

auch einiges dazu zu sagen und Anekdoten zu<br />

erzählen. Ein hervorragender Blick in die<br />

Geschichte des <strong>VDB</strong> sowie in die Entwicklung<br />

der backenden Zunft.<br />

Für das Präsidium des <strong>VDB</strong> überbrachte Stefan<br />

Keller, Vizepräsident des <strong>VDB</strong>, der <strong>Landesgruppe</strong><br />

<strong>Bayern</strong> die Glückwünsche. Er nutzte<br />

die Gelegenheit, um dem Ehrenpräsidenten<br />

Walter Aumann nach seiner Ernennung hier<br />

im festlichen Rahmen die Urkunde nachzureichen<br />

und die besten Wünsche des Präsidiums<br />

zu übermitteln.<br />

Walter Aumann bedankte sich bei Präsidium<br />

und Mitgliedern und gab noch eine Rückschau<br />

auf die bewegenden Entwicklungen,<br />

die in der <strong>VDB</strong> und der Backbranche in den<br />

vergangenen <strong>Jahre</strong>n während seiner Zeit<br />

stattfanden.<br />

Nach einem hervorragenden Jubiläumsmenü<br />

und dem Anschnitt der von der Bäckerei<br />

Ebner aus Regensburg gestifteten Geburtstagstorte<br />

ließ man den Abend mit bayerischen<br />

Adventsklängen gemütlich ausklingen.<br />

Am Sonntag nutzte man das Angebot von<br />

Herrn und Frau Ebner zur Betriebsbesichtigung<br />

der Bäckereiproduktion in Regensburg.<br />

Die bei Ebner betriebene Innovation und<br />

Entwicklung von neuen hochwertigen<br />

© Blank


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<strong>VDB</strong><br />

59<br />

L ANDESGRUPPE BAYERN<br />

Produkten beeindruckte hier mit der Vorstellung von<br />

neuen Spezial brotsorten. Die Familie Ebner lud anschließend<br />

in ihr neues Drive-in Café in Pentling ein.<br />

Dies war für viele der Höhepunkt des Tages. Ein Beweis,<br />

dass wenn man sich den Herausforderungen der Veränderung<br />

der Konsumgewohnheiten stellt, und das immer<br />

mit höchsten Ansprüchen an die Qualität der Ware, sich<br />

durchaus hervorragende Erfolge erzielen lassen.<br />

Als Abschluss ermöglichte am Montag die Fa. Luise Händlmayer<br />

einen Einblick in die Senfproduktion. Bei Geruch<br />

nach Essig und Senf durften die Beteiligten erfahren, wie<br />

Senf und Soßen produziert werden, sowie welchen Herausforderungen<br />

sich andere Bereiche aus der Lebensmittelbranche<br />

stellen müssen. +++<br />

Josef Blank<br />

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Walter Aumann zum Ehrenpräsidenten ernannt<br />

Die <strong>VDB</strong>, Vereinigung Der Backbranche wurde in den vergangenen<br />

30 <strong>Jahre</strong>n maßgeblich vom Einsatz- und Leistungsvermögen<br />

des langjährigen Vorsitzenden Walter<br />

Aumann geprägt.<br />

Aumann wurde 1980 <strong>VDB</strong>-Vizepräsident und übernahm vier<br />

<strong>Jahre</strong> später die Präsidentschaft der Vereinigung. In der<br />

Zeit bis zur Mitgliederversammlung im <strong>Jahre</strong> 2006 in Bingen<br />

führte Aumann die <strong>VDB</strong> 22 <strong>Jahre</strong> lang mit hohem Engagement,<br />

Idealismus und mit Kraft für die Ziele der <strong>VDB</strong>.<br />

2006 wurde dann die Führung an Günter Behringer weitergegeben.<br />

22 <strong>Jahre</strong> ehrenamtliche Präsidentschaft für die <strong>VDB</strong> – das<br />

war und ist ein ganz wesentlicher Teil im Lebenswerk von<br />

Walter Aumann, dem die <strong>VDB</strong> sehr viel zu verdanken hat.<br />

Walter Aumann hat die <strong>VDB</strong> in seiner Präsidentschaft maßgeblich<br />

geprägt.<br />

Am 1. Dezember 2012 war es nun so weit. Walter Aumann<br />

wurde während der <strong>50</strong>-Jahr-Feier seiner <strong>VDB</strong>-<strong>Landesgruppe</strong><br />

<strong>Bayern</strong> zum ersten <strong>VDB</strong>-Ehrenpräsidenten ernannt. <strong>VDB</strong>-Vizepräsident<br />

Stefan Keller sprach den herzlichen Dank des<br />

<strong>VDB</strong>-Präsidiums aus und überreichte die Goldene <strong>VDB</strong>-Ehrennadel<br />

sowie die Ernennungsurkunde in festlicher Runde.<br />

Die <strong>VDB</strong> hat Walter Aumann sehr viel zu verdanken – wir sagen<br />

ganz herzlich Danke für sein <strong>VDB</strong>-Lebenswerk!<br />

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Bandsprüh-


60 <strong>VDB</strong><br />

Marketing-Trophy verliehen<br />

D IE FACHSCHÜ LER STEPHAN MANZKE UND JAN WIDDEL ERREICHTEN BEIM WETTBEWERB „ V D B<br />

M ARKETING-TROPHY 2012“ DEN ERSTEN PREIS F Ü R DIE ENTWICKLUNG EINES PROGRAMMES<br />

ZUR INDIVIDUALISIERUNG VON BETRIEBSBESICHTIGUNGEN BEI DER BÄCKEREI GÖING.<br />

++ Bild 1 ++ Bild 2<br />

© f2m<br />

© f2m<br />

++ Bild 1 Die Wettbewerbsteilnehmer<br />

+<br />

Die Berufsbildende Schule 2 (BBS 2) in Hannover hatte<br />

zum 11. Dezember 2012 erstmalig und in Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>VDB</strong> einen Fachwettbewerb unter den<br />

Absolventen der Fachschule ausgeschrieben. Die <strong>VDB</strong> hat<br />

mit dieser Veranstaltung ihr Ziel zur Förderung der beruflichen<br />

Weiterbildung deutlich unterstrichen.<br />

Mit dem Motto „Marketing-Trophy 2012 – Zukunft Bäckerei<br />

praxisnah gestalten“ konnten die Fachschulabsolventen zu<br />

aktuellen Marketing-Praxisthemen regionaler hannoverscher<br />

Bäckereien Lösungskonzepte erstellen und diese präsentieren.<br />

Die Themen der Marketing-Trophy 2012:<br />

+ Konzept zur Senkung der Retourenquote<br />

+ <strong>Jahre</strong>splanung für den Snackbereich<br />

+ Konzept einer Betriebsbesichtigung als verkaufsfördernde<br />

Maßnahme<br />

+ Konzeption einer Kundenbefragung als Instrument der<br />

Verkaufsförderung<br />

Am 11. Dezember 2012 wurden die fertigen Konzepte in der<br />

Fachschule öffentlich vorgestellt. Über 80 Teilnehmer waren<br />

gespannt auf die Ergebnisse.<br />

++ Bild 2 Über 80 Gäste waren bei der Preisverleihung anwesend<br />

Eine fachkundige Jury unter Mitwirkung von Hildegard Keil<br />

(<strong>VDB</strong>-Fachzeitschrift <strong>brot+backwaren</strong>), Dr. Dirk Hisserich<br />

(Qualitätssicherung CSM), Christine Siefert (BBS 2), Brigitte<br />

Ewald (Bäckerfachschule Württemberg) und Ralf Beisner<br />

(<strong>VDB</strong>-Landesvorsitzender Niedersachsen, Bremen) mussten<br />

sich entscheiden und unter den vier Ausarbeitungen die<br />

Sieger-Projektgruppe bestimmen.<br />

Als Gewinner der diesjährigen Marketing-Trophy wurde<br />

die Projektgruppe „Konzept einer Betriebsbesichtigung als<br />

verkaufsfördernde Maßnahme“ ausgewählt. Dicht gefolgt<br />

vom Team „Konzeption einer Kundenbefragung als Instrument<br />

der Verkaufsförderung“. Die Gewinner, Stephan<br />

Manzke und Jan Widdel, konnten sich über eine Trophy-<br />

Prämie in Höhe von 300 EUR freuen.<br />

Die Schulleitung der BBS 2 und auch die <strong>VDB</strong>-Nord <strong>Landesgruppe</strong>n<br />

unterstrichen die Einmaligkeit und den überaus<br />

positiven Charakter dieser erstmalig inszenierten<br />

Trophy-Veranstaltung. Alle Beteiligten freuen sich auf die<br />

Fortsetzung einer neuen Trophy in 2013. +++<br />

Ralf Beisner<br />

++ Bild 3 Geschäftsführer Ralf Beisner moderierte die Veranstaltung ++ Bild 4 Das Sieger-Team<br />

++ Bild 3 ++ Bild 4<br />

© f2m<br />

© f2m<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


<strong>VDB</strong> 61<br />

LANDESGRUPPE SACHSEN-THÜRINGEN<br />

Zu Gast bei Karow Aromen<br />

+<br />

Die <strong>VDB</strong>-<strong>Landesgruppe</strong> Sachsen-Thüringen war zu<br />

Gast bei Heinrich Karow Nachf. KG in Plauen. Das<br />

Unternehmen im Vogtland gehört zu den führenden<br />

Aromenspezialisten in Deutschland. Mit über 60 <strong>Jahre</strong>n<br />

Aromen-Erfahrung weiß man in Plauen sehr genau,<br />

welche Erwartungen Bäcker und Konditoren an besten<br />

© Melzer<br />

Geschmack stellen. Entsprechend hoch ist die Qualität der<br />

Karow-Produkte anzusiedeln. Das Sortiment umfasst mehr<br />

als 240 Artikel. An erster Stelle sind dabei die flüssigen<br />

Aromen und Pasten für die Bäckerei und Konditorei zu<br />

nennen. Aber auch Eispasten, Toppings und Dessertsoßen,<br />

Grundstoffe für die Getränkeherstellung und färbende<br />

Lebensmittel sind Teil des Angebots.<br />

Die Firma besitzt in den Bundesländern Sachsen und Thüringen<br />

eine hervorragende Marktstellung. Darüber hinaus ist das<br />

Unternehmen national sehr erfolgreich und hat gute Exporterfolge<br />

in Europa zu verzeichnen.<br />

Diese Nähe zur <strong>VDB</strong>-<strong>Landesgruppe</strong> Sachsen-Thüringen<br />

war der ideale Ausgangspunkt, um den <strong>VDB</strong>-Mitgliedern<br />

einmal das Unternehmen, die Produktion, die Produkte<br />

sowie die Unternehmensgeschichte vorzustellen. Nach der<br />

Begrüß ung und einem Überblick zur fast 65-jährigen<br />

Firmengeschichte durch die Karow-Geschäftsführerin Steffi<br />

Bäume begann die Betriebsführung mit anschließender<br />

Degustation verschiedener Karow-Produkte. +++<br />

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62 <strong>VDB</strong><br />

<strong>VDB</strong>-<strong>Jahre</strong>sauftakt im Südwesten<br />

++ Bild 1 ++ Bild 2<br />

© Ried<br />

© Ried<br />

++ Bild 1 Bernhard Stich bei der Präsentation von<br />

einem der geprüften Krapfen<br />

+<br />

Bei der <strong>Jahre</strong>sauftaktveranstaltung der <strong>VDB</strong> im Südwesten<br />

stand neben Kontakt- und Netzwerkpflege das<br />

Thema „Feine Gebäcke aus Hefeteigen“ im Vordergrund.<br />

Dazu gab es einen Fachvortrag und einen Marktcheck aus<br />

der Region in und um Ulm. Am 19. Januar 2013 kamen im<br />

CSM-Werk in Gerlenhofen/Neu-Ulm über <strong>50</strong> <strong>VDB</strong>-Mitglieder<br />

zusammen, darunter die <strong>VDB</strong>-<strong>Landesgruppe</strong>nvorsitzenden<br />

Brigitte Ewald (Baden-Württemberg), Stefan<br />

Keller (Pfalz-Saar) und Ludwig Fischer (<strong>Bayern</strong>). Die ganztägige<br />

Veranstaltung bot ein umfangreiches Programm –<br />

der S chwerpunkt am Nachmittag lag dabei ganz auf<br />

Hefegebäck.<br />

Zur Einführung in das Thema hielt Stefan Keller, Leiter der<br />

Bäckereitechnologie bei CSM Deutschland, einen Vortrag<br />

mit dem Titel „Gebäckfehler bei Hefeteigen erkennen und<br />

vermeiden“. Anhand von mehreren Praxisbeispielen machte<br />

er deutlich, dass es auch für „alte Hasen“ nicht immer<br />

einfach ist, die Gründe für Gebäckfehler zu finden und<br />

für Abhilfe zu sorgen: Eine abgebackene Kruste kann bei<br />

Hefe-Feingebäcken z. B. durch ein zu kleberstarkes Mehl,<br />

eine zu lange Ballengare oder eine deutlich zu reife Endgare<br />

verursacht werden.<br />

Nach der theoretischen Einführung kam der Praxis-Test:<br />

Kellers Kollegen Bernhard Stich und Thomas Hengge hatten<br />

im Vorfeld der Veranstaltung in und um Ulm feine<br />

Backwaren der Kategorien Berliner/Krapfen, Hefezöpfe,<br />

Nusszöpfe, Plundergebäcke und Croissants eingekauft und<br />

nach den DLG-Richtlinien getestet. Bei der Präsentation<br />

der Ergebnisse, die mit einer eingehenden Verkostung verbunden<br />

war, gab Bernhard Stich hinterher immer auch den<br />

Einkaufsort des jeweiligen Gebäcks bekannt – Lebensmitteleinzelhandel<br />

(LEH) oder Handwerksbäckerei. Das<br />

Resultat war dabei ambivalent: Während das Handwerk<br />

etwa bei den Krapfen klar die Nase vorne hatte, konnte das<br />

LEH-Croissant das Handwerks-Hörnchen eindeutig hinter<br />

sich lassen. Bei den Butter- und Nusszöpfen sowie den<br />

P lu n d e rgebäcken ware n d i e Q u a l it ät s u nt e r s c h i e d e<br />

zwischen beiden Sparten nicht allzu groß.<br />

++ Bild 2 Die <strong>VDB</strong>-<strong>Landesgruppe</strong>nvorsitzenden Brigitte Ewald<br />

(Baden-Württemberg) und Stefan Keller (Pfalz-Saar)<br />

Am Vormittag hatte die Veranstaltung mit der 48. Brotprüfung<br />

der <strong>VDB</strong>-<strong>Landesgruppe</strong>n Baden-Württemberg und<br />

<strong>Bayern</strong> begonnen. Dazu waren insgesamt 336 Proben eingereicht<br />

worden. Unter der Aufsicht von Prüfungsleiter Günter<br />

Jobst begutachteten über 40 Prüfer die Brote und gaben<br />

sich dabei recht kritisch: Nur 25 Proben (7,4 %) erhielten<br />

die Bestnote „sehr gut“ oder 5,00, dafür aber 243 (72,3 %)<br />

ein „gut“. Die weiteren Ergebnisse lauteten 54-mal „befriedigend“<br />

(16,1 %) und 14-mal „verbesserungsbedürftig“<br />

(4,2 %). Die Brotprüfung wurde von den Organisatoren<br />

trotz oder gerade wegen des Rückgangs der eingereichten<br />

Brote – letztes Jahr waren es noch 512 gewesen – als Erfolg<br />

gewertet. Stefan Keller, der selber mitprüfte, erläuterte dazu:<br />

„Wir haben uns bemüht, ‚nur‘ rund 3<strong>50</strong> Brote zu erhalten.<br />

Die Erfahrung der letzten <strong>Jahre</strong> hat gezeigt, dass wir sonst<br />

an die Grenzen kommen.“ Auch so musste sich jeder Prüfertisch,<br />

der mit vier Personen besetzt war, innerhalb von zweieinhalb<br />

Stunden durch 30 bis 35 Brote „durchbeißen“. Der<br />

angebotene Mittagsimbiss wurde deshalb von den meisten<br />

Teilnehmern weitgehend „brotfrei“ eingenommen. +++<br />

INSERENTEN-VERZEICHNIS<br />

Firma<br />

Seite<br />

Aga-Saat ................................ 55<br />

Alit ......................................... 29<br />

BackMarkt ...............................57<br />

Boyens ................................... 33<br />

Burford ................................. 8/9<br />

Butz ....................................... 59<br />

CSB .......................................... 3<br />

CSM......................................... 17<br />

Daxner .................................... 31<br />

Diosna .................................... 55<br />

Dübor...................................... 43<br />

Ecolab .................................... 53<br />

Fox Logic ..........................7, 11, 41<br />

Fritsch ...................................... 2<br />

Gilde ....................................... 61<br />

Heuft ...................................... 23<br />

Roland Ried<br />

Jung Zelandia .......................... 47<br />

Kaak ...................................... 68<br />

Kitzinger ................................ 51<br />

König ..................................... 27<br />

König Werl ............................... 7<br />

Kwick Lock Europa .................. 39<br />

Nugessa ................................. 67<br />

OWP ...................................... 37<br />

RTM Rego .............................. 19<br />

Ropak ..................................... 49<br />

Schapfenmühle ....................... 15<br />

Siemens ................................. 13<br />

TechnoPool ............................. 21<br />

Tromp ...................................... 5<br />

Wiesheu ................................. 45<br />

WP ......................................... 25<br />

Zeppelin Reimelt......................35<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


N EWS ++ NEWS ++ NEWS<br />

63<br />

++ A NKERB ROT KAU F T<br />

LIEGENSCHAFT ZURÜCK<br />

Die Wiener Ankerbrot AG teilte mit, dass sich die Ankerbrot-Gesellschafter<br />

gemeinsam mit dem Bankenkonsortium<br />

rund um die Bank Austria, die Erste Bank, die Oberbank,<br />

die BAWAG und die Raiffeisen Bank International über den<br />

Rückkauf der Produktionsliegenschaft in Wien-Favoriten<br />

geeinigt haben. Die nun geklärte Gebäudesituation, die abgeschlossene<br />

Redimensionierung des Filialnetzes sowie die<br />

Modernisierung der Bäckerei sichern die Zukunft der Wiener<br />

Traditionsbäckerei und damit rund 1.400 Arbeitsplätze,<br />

teilte die Bäckerei mit. „Der Rückkauf der Liegenschaft und<br />

die Entscheidung für Wien-Favoriten als Unternehmensstandort<br />

sprechen im Sinne<br />

der Kontinuität unseres Wiener<br />

Traditionsunternehmens<br />

eine klare Sprache“, so Geschäftsführer<br />

Peter Ostendorf.<br />

2003 war die Liegenschaft an<br />

ein Bankenkonsortium gefallen<br />

und es folgte ein jahrelanger<br />

Rechtsstreit mit zwei<br />

Räumungsklagen. Nun sind<br />

die Streitigkeiten offenbar<br />

vom Tisch. Details zum Kaufpreis<br />

machten die Parteien<br />

nicht. Weiter heißt es, dass<br />

Ankerbrot 2012 trotz schwierigem<br />

Marktumfeld und hoher<br />

Rohstoffpreise ein zufriedenstellendes<br />

Betriebsergebnis<br />

erzielen konnte. Konkrete<br />

Zahlen liegen allerdings noch<br />

nicht vor. Ankerbrot betreibt<br />

rund 140 Filialen in Ostösterreich<br />

mit Schwerpunkt Wien.<br />

Das Unternehmen backt täglich<br />

frisches Brot und Gebäck<br />

für Großverbraucher, Gastronomie<br />

und Supermärkte in<br />

ganz Österreich. +++<br />

++ M Ü LLE R B R O T :<br />

STANDORT NEUFAHR N<br />

GEK Ü NDIGT<br />

Vor rund einem Jahr erschütterte<br />

der Hygieneskandal<br />

d e r Mü l l e r B r o t G m b H ,<br />

Neufahrn, die Backbranche.<br />

Der Betrieb wurde geschlossen<br />

und Franz Höflinger sowie<br />

Evi Müller übernahmen<br />

149 der 243 Müller-Filialen.<br />

Es folgte ein Tauziehen um<br />

den Produktionsstandort.<br />

Nun erfuhr die Münchner tz,<br />

dass der Pachtvertrag mit den<br />

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eine anspruchsvolle und vielseitige Tätigkeit.<br />

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Anwendungstechnische Unterstützung des Außendienstes<br />

Mitarbeit bei der Planung und Durchführung von Kundenseminaren<br />

Erarbeitung von kreativen Rezepten für eine rationelle Herstellung von Qualitätsbackwaren<br />

Mitarbeit bei der Konzeption von Fachinformationen und Broschüren<br />

Durchführung von Produktpräsentationen<br />

Ihr Profil:<br />

Bäckermeister/-in, gerne mit weiterer Zusatzqualifikation,<br />

z. B. Lebensmitteltechnologe/-in oder Techniker/-in<br />

Ausreichende Praxiserfahrung<br />

Fremdsprachenkenntnisse in Englisch<br />

Kontaktfreude und Fähigkeit zur Teamarbeit<br />

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Es handelt sich um eine Vollzeitstelle mit einem materiellen Rahmen, der beachtliche<br />

Zusatzleistungen einschließt. Eintrittstermin nach Absprache.<br />

Interesse?<br />

Eigentümern zum 30. Juni 2013 gekündigt wurde. Entgegen<br />

den Ursprungsplänen der neuen Eigentümer spiele der<br />

Standort Neufahrn keine Rolle mehr, heißt es weiter. So sollen<br />

sich Franz Höflinger und Evi Müller im Münchner Umland<br />

bereits nach einem neuen Standort umschauen. Dort<br />

soll ein verkleinerter, handwerklicher Betrieb mit einer gläsernen<br />

Backstube entstehen. „Neufahrn sei nur noch eine<br />

Option, wenn sich wider allen Vorzeichen doch noch ein<br />

konstruktives Ergebnis mit dem Insolvenzverwalter, der<br />

Commerzbank als Hauptgläubiger der Ostendorf-Pleite und<br />

den vielen Grundstückseigentümern ergibt“, erklärte Franz<br />

Höflinger der Zeitung. Höflinger sei bereit, mehrere Millionen<br />

EUR in einen Neubau zu investieren. +++<br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


64<br />

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Tel. +41 (0)52-369 66 55 · Fax +41 (0)52-369 66 <strong>50</strong><br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


B EZUGSQUELLEN<br />

65<br />

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<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


66 LETZE SEITE<br />

Bessere Gebäcke dank Polarforschung<br />

B REMERHAVENER WISSENSCHAFTLER ARBEITEN AKTUELL AN EINEM PROJEKT, IN DEM EIS<br />

STRUKTURIERENDE PROTEINE IN BR Ö TCHENTEIG EINGESETZT WERDEN. DADURCH SOLL EINE<br />

S TRUKTURBESCHÄ DIGUNG DURCH EISKRISTALLE BEI DER TK-LAGERUNG VERHINDERT WERDEN.<br />

++ Bild 1<br />

© EIBT<br />

++ Bild 1<br />

Zahlreiche Analysemethoden, wie hier die 3D-Profilmessung mittels Laserscanner, werden am BILB zur Charakterisierung des Einflusses von Eis strukturierenden Proteinen<br />

auf die Qualität von Gebäcken angewendet<br />

+<br />

Gefrierprozesse stellen für die Herstellung von Brot<br />

und Brötchen aus logistischer Sicht eine große Chance<br />

dar. Auf die Qualität der Teige wirken sie sich jedoch meistens<br />

negativ aus. Eiskristalle, die sich bei Minustemperaturen<br />

bilden, zerstören die Glutenstruktur und die Hefezellen.<br />

Im Endgebäck macht sich dies durch ein niedrigeres Volumen<br />

und eine schlechtere Porenstruktur der Krume bemerkbar.<br />

Da die Eiskristalle während der TK-Lagerung<br />

wachsen, wird das Backergebnis bei steigender Lagerzeit zunehmend<br />

schlechter. Diesen Problemen wird bisher durch<br />

den Einsatz spezieller Prozesstechnik, des Schockfrostens,<br />

sowie von Emulgatoren begegnet, jedoch unter hohem Energie-<br />

bzw. Materialaufwand.<br />

In einem aktuellen Forschungsprojekt evaluieren Wissenschaftler<br />

des ttz BILB sowie des Alfred-Wegener-Instituts<br />

für Meeres- und Polarforschung (AWI), beide aus Bremerhaven,<br />

einen völlig neuen Ansatz: Ein spezielles Protein, das<br />

aus der Kieselalge Fragilariopsis cylindrus isoliert wurde,<br />

wird als Backzutat eingesetzt. Das Protein gehört zur Gruppe<br />

der Eis strukturierenden Proteine (engl. ISPs, früher<br />

auch Antifreeze-Proteine genannt). ISPs besitzen die besondere<br />

Eigenschaft, mit der Oberfläche von Eiskristallen zu<br />

interagieren und so ihr Wachstum zu verhindern. Bereits<br />

bei sehr niedrigen ISP-Konzentrationen von 10 bis 100 ppm<br />

wird dieser Effekt erzielt. Die Vision der Bremerhavener<br />

Forscher lautet: Sollte es gelingen, durch Einsatz von ISPs<br />

das Wachstum der Eiskristalle auch in der Teigmatrix zu<br />

verhindern, so könnte die Beschädigung durch die Gefrierprozesse<br />

entscheidend reduziert werden. Dieser Ansatz<br />

könnte die bisherigen Lösungen ergänzen oder gar ablösen.<br />

Zur Realisierung dieser Vision arbeiten die Wissenschaftler<br />

an drei Hauptaufgaben: der Optimierung der Proteinherstellung,<br />

der Aufklärung der Interaktionen zwischen<br />

ISPs, Eiskristallen und den anderen Bestandteilen des<br />

Teiges und der anwendungstechnischen Beurteilung.<br />

Parallel werden die lebensmittelrechtlichen Aspekte adressiert.<br />

Noch in diesem Jahr sollen die Projektergebnisse<br />

veröffentlicht werden. +++<br />

ISPs<br />

Eis strukturierende Proteine gelten als besonders<br />

potenzialreiche Erzeugnisse der Biotechnologie. Aus<br />

vielen kälteresistenten Organismen wurden ISPs in<br />

den letzten <strong>Jahre</strong>n isoliert und charakterisiert. In<br />

zahlreichen Bereichen werden mögliche Anwendungen<br />

vermutet, etwa bei der Kryokonservierung von<br />

Stammzellen, d. h. dem Einfrieren der Zellen in flüssigem<br />

Stickstoff, in der regenerativen Medizin, beim<br />

Schutz technischer Oberflächen gegen Eisbildung,<br />

oder in tiefgefrorenen Lebensmitteln.<br />

<strong>brot+backwaren</strong> 1/2013


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