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Jahresbericht Diakoniewerk Bethanien 2008 (.pdf)

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DIAKONIEGEMEINSCHAFT<br />

Sr. Dorli im neuen Outfit<br />

– gesundheitsbedingtes<br />

Abschiednehmen von<br />

der Tracht<br />

Herrliche Aussicht auf<br />

der 7. Etage – Sr. Emma<br />

und alle anderen<br />

Diakonissen geniessen<br />

die Aussicht<br />

«Alles hat seine Zeit!»<br />

Trotzdem wir schon viel Bewegung geübt haben im <strong>Diakoniewerk</strong> <strong>Bethanien</strong>,<br />

war das Jahr <strong>2008</strong> doch ein Meilenstein innerhalb aller Bewegungen<br />

in der Diakoniegemeinschaft.<br />

_Wie haben die Schwestern das Jahr erlebt?<br />

Hören wir die Stimmen einiger Diakonissen, die<br />

ihr Erleben mit uns teilen.<br />

_Wir haben uns verabschiedet vom Wunschdenken,<br />

junge Frauen könnten den Weg in unsere Lebensform der Diakonie<br />

finden. Das heisst, dass wir in all den Jahren von vielen Mitschwestern<br />

Abschied genommen haben und kein Nachwuchs die<br />

Hoffnung nährte, dass unsere Form der Mutterhausdiakonie weiterlebe.<br />

Wir wissen, dass auch heute unser Auftrag ernst genommen und weitergeführt wird, aber<br />

unsere Form lassen wir gehen. Es war gut wie es war – und es ist gut wie es heute ist. Der<br />

Schmerz darf sein. Er macht der Freude Platz, dass es anders weitergeht.<br />

_Das Aufbrechen zu neuen Ufern, zum Gestalten von neuen Werten und Lebensweisen ist<br />

eine Herausforderung und birgt Chancen. Wir geben «Althergebrachtes» auf, ohne das Gesicht<br />

zu verlieren oder zu resignieren. Wir sind bewusst auf dem Weg des Loslassens. Zuweilen<br />

macht es Angst, Vertrautes loszulassen, ohne das<br />

Wissen, was hinter dem Verlust zu gewinnen sei.<br />

Doch wir haben bereits Übung, immer einen<br />

Gewinn zu erhalten, wenn wir uns dem Verlust<br />

bewusst stellen. Wir glauben, wer nicht loslassen<br />

kann, läuft Gefahr zu erstarren.<br />

_Wir hatten das Hochhaus mit dem vertrauten,<br />

geliebten Zimmer verlassen und lebten in neuen<br />

Gruppenkonstellationen zusammen. Wir an der Restelbergstrasse mussten<br />

uns einschränken und die dünnen Wände waren gewöhnungsbedürftig.<br />

Grosszügigkeit und Gelassenheit waren gefragt. Der Weg von der Restelbergstrasse<br />

zu den Mitschwestern in die Interimsklinik war für uns zum<br />

Scherzwort geworden: «Ich gah uf Züri abe.» Man war sich nahe, immer<br />

war jemand da, auch im eigenen Zimmer fühlte sich keines wirklich allein.<br />

Ende November konnten wir zurück in unser geliebtes Hochhaus. Das<br />

Loslassen der bescheideneren Wohnsituation von früher wirft Fragen auf. Einerseits geniessen<br />

wir die erlangte Freiheit: Besuche in der eigenen Wohnung zu empfangen ist eine neue Qualität.<br />

Andererseits ist es ein grosser Schritt weg von unserer einmal gewählten Lebensform der<br />

Einfachheit. Jedoch – mehr Eigenverantwortung zu übernehmen ist ein Gewinn.

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