Stellungnahme BELLA DONNA
Stellungnahme BELLA DONNA
Stellungnahme BELLA DONNA
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<strong>BELLA</strong> <strong>DONNA</strong>, Fachstelle Frau●Sucht●Gesundheit, Kopstadtplatz 24-25, 45127 Essen<br />
Tel.: 0201.240 888 -3/-4, e-mail: belladonnaessen@aol.com<br />
Mit der Beendigung der Tätigkeit der Landesfachstelle Frauen & Sucht NRW (Ende 2006) und der<br />
Streichung der Mittel der Erweiterten Grundförderung ist eine Struktur in NRW zerbrochen, die<br />
nicht aufgefangen wurde bzw. wird (siehe auch Antwort zu Fragen 7 und 8).<br />
Die Streichung der Erweiterten Grundförderung für die Arbeit mit Frauen wurde mit der erfolgten<br />
Implementierung der frauenbezogenen Arbeit begründet, diese Aussage wurde aber offensichtlich<br />
nicht auf ihre Richtigkeit überprüft (siehe auch Antwort zu Frage 9).<br />
In der von <strong>BELLA</strong> <strong>DONNA</strong> durchgeführten Befragung (siehe Anlage) antworteten 40 (83,3%) von<br />
insgesamt 48 landesgeförderten Sucht- und Drogenberatungsstellen, die die „Erweiterte Grundförderung<br />
für die Arbeit mit Frauen“ erhalten hatten, auf die Fragen:<br />
Tab. 10: Die Implementierung von Angeboten für Frauen war zum Zeitpunkt des Wegfalls der Landesförderung in<br />
unserer Einrichtung/Institution bereits weitgehend vollzogen, so dass es keine Veränderungen in der Angebotsstruktur<br />
für Frauen gegeben hat:<br />
N=40 ja nein Ø bek. K.A.<br />
7 30 1 2<br />
10% 42% 1% 3%<br />
Tab. 11: Durch den Wegfall der Landesförderung für die Arbeit mit Frauen sind Angebote für Frauen entfallen, da<br />
der Träger diese nicht aufrechterhalten konnte:<br />
N=40 ja nein Ø bek. K.A.<br />
29 6 1 4<br />
73% 15% 3% 10%<br />
Innovative Impulse aus der Praxis, die durch die Landesfachstelle Frauen & Sucht NRW<br />
aufgegriffen, konzeptionell und theoretisch aufbereitet und begleitet zurück in die Praxis gegeben<br />
wurden, sind seit 2007 entfallen.<br />
Auch eine mögliche Weiterentwicklung der geschlechtsbezogenen Arbeit mit Frauen in anderen<br />
Städten und Regionen in NRW wird nicht mehr koordiniert zur Kenntnis gebracht.<br />
Aus den <strong>Stellungnahme</strong>n der Arbeitskreise Frauen und Sucht in NRW zu den Antworten der Landesregierung<br />
auf die Große Anfrage zur Sucht- und Drogenpolitik ist eindeutig zu entnehmen, dass<br />
die Kolleginnen der landesweiten Sucht- und Drogenhilfe einen Qualitätsverlust durch den Wegfall<br />
der Landesfachstelle Frauen & Sucht NRW beschreiben sowie die nicht umfassend erfolgte Implementierung<br />
der geschlechtsbezogenen Arbeit mit Frauen im Jahr 2006 (siehe auch Antworten zu<br />
den Fragen 9 und 11).<br />
4. Können Sie Defizite hinsichtlich einer geschlechtsbezogenen Herangehensweise in der<br />
Suchtprävention, -arbeit sowie in der Suchtpolitik in NRW benennen?<br />
Bei der Benennung von Defiziten muss grundlegend beachtet werden, dass die Strategie des Gender<br />
Mainstreaming in der Bundesrepublik Deutschland noch weitgehend eine theoretische Option<br />
ist, deren Erprobung und Umsetzung in der realen Arbeit und Politik noch aussteht.<br />
Ausgehend von diesem Grundverständnis können wir aus unserer Sicht folgende Defizite bei der<br />
Herangehensweise in der Suchtprävention, -arbeit und -politik benennen:<br />
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