Herbst-Blatt Aus - Friedrichshagener Schirm
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auf den<br />
Seiten 11 - 14<br />
JANUAR/ FEBRUAR 2008<br />
12 Jahrgang, Nr. 71<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong><br />
Treptow & Köpenick<br />
Die Zeitung nicht nur für Senioren<br />
Am10. Januar 1858 wurde Heinrich Rudolf<br />
Zille in Radeburg geboren. Er ging als<br />
„Pinselheinrich“ in die Geschichte ein.<br />
Maler, Grafiker, Zeichner und Fotograf war<br />
er. Seine Themen schöpfte er vorwiegend<br />
aus dem Berliner „Milljöh“, der sozialen<br />
Unterschicht, die er liebevoll und sozialkritisch<br />
ins Bild setzte.<br />
Das Jahr 2008 bezeichnen wir - 150 Jahre<br />
nach der Geburt Zilles - als das<br />
„Zille-Jahr“<br />
Nebenstehend wiedergegebene Zeichnung<br />
zeigt uns den alten „Nussbaum“,<br />
eine der ältesten Gaststätten Berlins, in<br />
die es Maler wie Otto Nagel und Heinrich<br />
Zille immer wieder zog.<br />
Ein Nussbaum vor dem Haus gab dem<br />
Haus seinen Namen. Ursprünglich stand<br />
es auf der Fischerinsel. Aber es hat den<br />
Krieg nicht überstanden.<br />
Beim Wiederaufbau des Nikoliaviertels<br />
wurde der Gasthof am neuen Standort<br />
nach historischen Vorlagen wieder aufgebaut.<br />
(Am Nussbaum 3, 10178 Berlin)<br />
Eine amerikanische Schwarznuss<br />
„Juglans nigra“ steht in dem kleinen<br />
Biergarten. Bilder von Zille schmücken<br />
die Innenräume.<br />
<strong>Aus</strong> dem Inhalt<br />
Bürgerschaftliches Engagement S. 2<br />
Was bringt 2008 den Rentnern?S.3<br />
Unser Bezirk und seine Freunde S. 4<br />
Lesermeinungen S. 5<br />
Das Jahr der Kartoffel S. 6<br />
Küchenpoesie S. 7<br />
Feuilleton S. 8<br />
Feuilleton S. 9<br />
Karl May als „Sex-Berater“?S. 10<br />
Veranstaltungen S. 11<br />
Veranstaltungen S. 12<br />
Veranstaltungen S. 13<br />
Erkundungen S. 14<br />
Besuch im Kranhauscafé S. 15<br />
Zahlensymbolik S. 16<br />
Feuilleton S. 17<br />
Fit für den Alltag S. 18<br />
Erinnerung an Dora Schaul S. 19<br />
Soziales S. 20<br />
Bücherbord S. 21<br />
Knopfgeschichte S. 22<br />
HB-Verteilerstellen S. 23<br />
Leben im Sonnenhaus S. 24
2<br />
EIN WORT ZUVOR<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Am 3.12.2007 öffnete das neue Freiwilligenzentrum „STERNENFISCHER“ in der Müggelheimer Straße 13 für<br />
Politik, Verwaltung und Presse seine Pforten. Wie Jens Meißner, Leiter des Sozialamtes Treptow-Köpenick, im<br />
„<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ 70/07 mitteilte, erhielt die USE gGmbH nach einem Interessenbekundungsverfahren den Zuschlag<br />
als Träger. Die Erfahrungen dieses Unternehmens bieten beste Möglichkeiten für den Aufbau eines so<br />
breitgefächerten Projektes. Zu dieser Eröffnung stellten sich die drei Angestellten und eine freiwillige Mitarbeiterin<br />
vor: Stefanie Beerbaum als Leiterin des Projektes „STERNENFISCHER“, Maike Jannssen als<br />
Freiwilligenkoordinatorin, Evelin Mücke, die das Büro managt und der Leiterin in Sachen Finanzen zur Hand<br />
geht, und Brigitte Hermann als erste Freiwillige in diesem Kreis.<br />
„<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ sprach mit Stefanie Beerbaum, der Leiterin des Projektes.<br />
Jetzt geht es los...<br />
Wir sitzen einer jungen Frau gegenüber, die uns mit<br />
wachen Augen und freundlichem Gesicht betrachtet.<br />
Unser Kontakt ist schnell hergestellt. Es verspricht,<br />
ein spannendes Gespräch zu werden. Stefanie<br />
Beerbaum kam vom Fischland/ Darß in die<br />
Großstadt Berlin mit großen Erwartungen und der<br />
leidenschaftlichen Bereitschaft, sich dort einzubringen,<br />
wo es nötig ist und wo sie das Meiste leisten<br />
kann.<br />
HB: Warum haben Sie sich um diese nicht ganz einfachen<br />
Aufgabe beworben?<br />
Beerbaum: Mein innerstes Anliegen ist, den Menschen<br />
zu helfen. In Berlin stieß ich auf die Aidshilfe.<br />
Hier erfuhr ich zum erste Mal, dass wirksame Hilfe<br />
nur in organisierter Form vonstatten gehen kann. Ich<br />
nahm an Informationsveranstaltungen teil, die mich<br />
für meine Arbeit im Krankenhaus wie auch für die<br />
emotionale Begleitung befähigten. Hier lernte ich<br />
auch eine Freiwilligenmanagerin der Berliner Aidshilfe<br />
und auch die Strukturen, in denen freiwillige<br />
Arbeit ablaufen kann, kennen. Haupterkenntnis für<br />
mich war: Es muss jemand hauptamtlich dafür sorgen,<br />
dass Helfer kommen und auch bleiben. Das ist<br />
mein Feld. Von da an war ich für eine solche Arbeit<br />
offen.<br />
HB: Wie lange waren Sie bei der Berliner Aidshilfe?<br />
Beerbaume: Sieben Jahre<br />
HB: Welche <strong>Aus</strong>bildung haben Sie abgeschlossen?<br />
Beerbaum: Ich bin Sozialarbeiterin und habe die<br />
Akademie der Ehrenamtlichkeit abgeschlossen, den<br />
Basiskurs, Aufbaukurs besucht und meinen<br />
Abschluss im Freiwilligenmanagement gemacht.<br />
HB: Sind Sie direkt von der Aidshilfe zu USE<br />
gGmbH gekommen?<br />
Beerbaum: Nein. Ich habe in der Diakonie gearbeitet<br />
und dort auch ein Projekt für Ehrenamtliche mit aufgebaut.<br />
Aber als ich die <strong>Aus</strong>schreibung von USE las,<br />
wusste ich: Das ist mein Ding. Hier kann ich voll<br />
wirksam werden, alle meine Ideen einbringen. Rahmenbedingungen<br />
schaffen, für professionelles Herangehen<br />
sorgen - sowohl im sozialen, kulturellen<br />
Weißt Du, wieviel Sternlein stehen?<br />
Bereich als auch in den<br />
Bereichen Sport, Umweltschutz,<br />
Bildung, Bürgerbeteiligung.<br />
HB: Was haben Sie vorgefunden?<br />
Beerbaum: Ich war überrascht.<br />
USE hatte ein<br />
fertiges erstes bis ins<br />
Kleinste ausgeklügeltes<br />
Konzept vorgelegt. Mich erstaunte, dass sich ein<br />
Träger so ins Zeug legt, in den Landen herumfährt,<br />
um beste Erfahrungen zu sammeln. Hier kann ich<br />
anknüpfen.<br />
HB: Was werden Sie als erstes in Angriff nehmen?<br />
Beerbaum: Eine Datenbank muss aufgebaut werden.<br />
Wir haben sämtliche Einrichtungen zu besuchen, die<br />
sich an unserem „STERNENFISCHER“-Projekt beteiligen<br />
wollen.<br />
HB: Wann wollen Sie Ihre Arbeit an der Datenbank<br />
relativ abgeschlossen haben?<br />
Beerbaum: Am 8.3.2008 wird unser Zentrum offiziell<br />
eröffnet. Bis dahin muss das Grundgerüst stehen.<br />
Fertig werden wir aufgrund der Größe des Bezirks,<br />
der Vielzahl an Organisationen und der Notwendigkeit<br />
kontinuierlicher Überarbeitung nie sein.<br />
HB: Wie schätzen Sie ihre Arbeit – nun nach zwei<br />
Monaten – ein?<br />
Beerbaum: Ich kann mein Glück noch gar nicht so<br />
recht fassen, einen Arbeitsplatz gefunden zu haben,<br />
wo ich meine Kreativität voll ausleben kann. USE<br />
lässt mir bei der Entwicklung unseres Projektes freie<br />
Hand. Beim Bezirksamt fand ich ebenfalls großes<br />
Engagement vor. Komplette Rückendeckung erhalte<br />
ich von Frau Schöttler, der Bürgermeisterin, und<br />
Frau Feierabend, der Sozialstadträtin. Wofür ich herzlich<br />
Danke.<br />
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir, was die<br />
<strong>Aus</strong>stattung betrifft, sehr gut bedacht sind.<br />
Dass wir vorerst in der Müggelheimer Straße 13 untergebracht<br />
sind und erst in etwa 2 Jahren unseren<br />
Impressum<br />
endgültigen Standort beziehen können, wird uns in<br />
unserer Arbeit nicht beeinträchtigen.<br />
HB: Wie werden Sie mit anderen Freiwilligenagenturen<br />
umgehen?<br />
Beerbaum: Es wird dort großartige Arbeit geleistet,<br />
und wir werden mit ihnen guten Kontakt halten, besonders<br />
mit dem Treffpunkt Hilfsbereitschaft in der<br />
Torstraße. Mit Frau Schaaf-Derichs arbeite ich<br />
schon seit Jahren gut zusammen.<br />
HB: Welche Aufgaben wird der Beirat haben?<br />
Beerbaum: 20 Experten haben sich am 29.11. 2007 als<br />
Beirat zusammengefunden. Im März 2008 treffen wir<br />
uns erneut. Der Beirat hat beratende Funktion; seine<br />
Mitglieder haben sich den Auftrag gestellt, das freiwillige<br />
Engagement in Treptow-Köpenick zu gestalten.<br />
Dazu gehört auch beispielsweise die Präsenz bei<br />
Ehrungen. Aufgabe des Freiwilligenzentrums wird<br />
u.a. sein, Informationen zu den Rahmenbedingungen<br />
bürgerschaftlichen Enagements in den Beirat zu tragen.<br />
Dieser wiederum wirkt als Multiplikator<br />
HB: Was wünschen Sie sich für das soeben angebrochene<br />
Jahr?<br />
Beerbaum: Wir müssen uns als vertrauenswürdige<br />
Partner für Organisationen, Vereine und Unternehmen<br />
als Service- und Beratungszentrum bekanntmachen.<br />
Wir wollen nicht nur neutrale sachkundige<br />
Vermittler, sondern auch Ratgeber sowohl für die<br />
Freiwilligen als auch für die Einrichtungen sein.<br />
HB: Was liegt Ihnen besonders am Herzen?<br />
Beerbaum: Ich möchte besonders darauf hinwirken,<br />
dass die Organisationen erkennen: Der Einsatz von<br />
Freiwilligen ist nicht umsonst. Aber die Investition<br />
lohnt sich in jedem Fall. Wenn Organisationen z.B.<br />
einen Besuchsdienst aufbauen möchten, gehören<br />
beispielsweise Schulung, Personalkosten u.v.a. dazu.<br />
Der falsche Ansatz ist: „Wir suchen uns Helfer, die<br />
nichts kosten!“ Das Zentrum sollte als Ideenschmiede<br />
verstanden werden. Dann möchte ich gern<br />
allen sagen: Helft uns, Eure Ideen zu verwirklichen.<br />
Werdet selbst aktiv! Mischt Euch ein! Gestaltet unsere<br />
Gesellschaft mit! Dann wird jeder erkennen können:<br />
Sich selbst einzubringen, bringt auch der eigenen<br />
Person großen Gewinn. Man bereitet Freude, die<br />
man selbst erlebt.<br />
HB. Wir danken für dieses Gespräch und wünschen<br />
viel Erfolg. „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ steht an Ihrer Seite.<br />
(Für HB sprach Ursula Eichelberger)<br />
Kernaufgaben der „STERNENFISCHER“<br />
Beratung von an einem Engagement interessierten<br />
Bürgerinnen und Bürgern<br />
Vermittlung in passende Engagementfelder<br />
Beratung von Organisationen<br />
Fortbildungsangebote<br />
Schaffung von begleitenden Gruppenangeboten<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong><br />
Treptow & Köpenick<br />
Gegründet von Ursula Eichelberger.<br />
Hrsg.: Verein zur Förderung sozialer und<br />
kultureller Kontakte e.V. , unterstützt von<br />
der ABT gGmbH (Arbeitsförderungs- und<br />
Bildungszentrum in Treptow gGmbH)<br />
Postadresse der Redaktion:<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
c/o Ursula Eichelberger<br />
Köpenicker Landstraße 195<br />
12437 Berlin<br />
Tel.: 030 - 53 69 97 80<br />
Fax: 030 - 53 69 97 81<br />
Redaktion dieser <strong>Aus</strong>gabe:<br />
Ursula Eichelberger (CR, V.i..S.d.P.),<br />
Wolfhard Besser, Norbert Hardt, Tristan<br />
Micke, Monika Niendorf, Hans-Joachim<br />
Skibinska (ver.di-Seniorengruppe<br />
Treptow/ Köpenick und Seniorenvertretung<br />
Treptow-Köpenick), Heinz<br />
Stange.<br />
Kontaktperson zum VfK e.V.:<br />
Joachim Born<br />
Satz/ Layout: Eichelberger<br />
Redaktionsschluß der vorliegenden<br />
<strong>Aus</strong>gabe war der 16.12..2007<br />
Erscheinungsweise:<br />
alle zwei Monate<br />
Nr. 72 erscheint am 1.3. 2008<br />
Anzeigenschluß: 12.2..2008<br />
Anzeigen:<br />
c/o Eichelberger,<br />
Köpenicker Landstr. 195,<br />
12437 Berlin<br />
Tel.: 030-53 69 97 80<br />
Fax: 030-53 69 97 81<br />
e-mail: ueichelberger@gmx.de<br />
Druckerei:<br />
BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH<br />
www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Wir danken allen Spendern, die uns<br />
helfen, unser <strong>Blatt</strong> drucken zu lassen,<br />
und bitten, bei Einzahlungen auf das<br />
Konto unseres Vereins den Vermerk<br />
"Für <strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>" nicht zu vergessen.<br />
Herzlichen Dank im Voraus.<br />
Bankverbindung<br />
Verein zur Förderung sozialer und<br />
kultureller Kontakte e.V.<br />
Berliner Volksbank<br />
BLZ: 100 900 00,<br />
Kto.-Nr: 726 92 36 013.<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
Januar/ Februar 2008
POLITIK/ SOZIALES<br />
3<br />
Die Gefahr der Altersarmut steigt<br />
In den nächsten Wochen – etwa Mitte März – entscheidet<br />
die Bundesregierung, wie hoch die Rentenanpassung<br />
zum 1. Juli 2008 sein wird. Schon in den<br />
zurückliegenden Monaten des vergangenen Jahres<br />
gab es Spekulationen und vage Ankündigungen. Da<br />
war die Rede von einer Erhöhung wie 2007 (0,54 %)<br />
oder von etwas mehr als 1 % bzw. 1,7 %. Die Rente<br />
ist mittlerweile ein Dauerthema geworden. Auch deshalb<br />
hatte die DGB-nahe Hans-Böckler-Stiftung kurz<br />
vor Jahresende zu einer Tagung eingeladen, auf der<br />
sich Gewerkschafter, soziale Arbeitsgruppen, Vertreter<br />
von Sozialverbänden, Parteien und Rentenexperten<br />
trafen, um über „Sozialpolitische Herausforderungen<br />
in der Altersicherung“ zu beraten. Das<br />
Fazit dieser Beratung sei schon mal vorweggenommen:<br />
Die Rente der Zukunft entscheidet sich in der<br />
Gegenwart!<br />
Den Tagungsteilnehmern wurde eine Studie (AVID<br />
2005 – Altersvorsorge in Deutschland) von der<br />
Deutschen Rentenversicherung (Bund) vorgelegt,<br />
die die vermutliche Rentenentwicklung der Geburtsjahrgänge<br />
1942 – 1961 darstellt. Daraus geht hervor,<br />
dass die zu erwartenden Renten für sie beträchtlich<br />
niedriger ausfallen werden als gegenwärtig für Neurentner<br />
gezahlt werden: Bis zu 15 % weniger für<br />
Männer und 12 % weniger für Frauen. Die Durchschnittsrente<br />
in den Neuen Bundesländern (NBL)<br />
beim Eintrittsalter von 65 wird bei den Männern von<br />
derzeit 967 Euro stufenweise auf vermutlich 820 Euro<br />
für die Jahrgänge 1957 – 1961 fallen; bei den Frauen<br />
von gegenwärtig 785 Euro für die Jahrgänge 1957 –<br />
1961 auf 690 Euro. Deshalb appellierten mehrere<br />
offizielle Vertreter an diese und jüngere Jahrgänge,<br />
sich nicht allein auf die Gesetzliche Rentenversicherung<br />
zu verlassen, sondern die Riester-Rente in Anspruch<br />
zu nehmen. Was allerdings bei dem vielerorts<br />
niedrigen Lohnniveau im Osten Deutschlands für die<br />
Beschäftigten schwierig sein dürfte. Die dritte Säule<br />
der Alterssicherung, die Betriebsrente, spielt gegenwärtig<br />
in den NBL eine geringe Rolle. Auch in den<br />
Altbundesländern wird die Rente für Neurentner<br />
sinken, aber besonders drastisch im Osten Deutschlands.<br />
Hier herrscht ein niedriges Lohnniveau, die<br />
Erwerbsbiografien sind häufig durch Arbeitslosigkeit<br />
unterbrochen und dazu kommt das per Gesetz<br />
verordnete Absinken des Rentenquotienten (Nachhaltigkeitsgesetz).<br />
Alle drei Komponenten wirken<br />
sich auf die künftige Rentenhöhe der Neurentner<br />
aus.<br />
Ein weiteres Hauptthema der DGB-Tagung war – und<br />
das wurde von den Teilnehmern aus den NBL erwartet<br />
– die Angleichung der Rente Ost an die Rente<br />
West. Dazu ließ der gerade zurückgetretene Bundesarbeitsminister<br />
Franz Müntefering seine für diesen<br />
Tag vorbereite Rede verlesen. Die Vertreter aus den<br />
NBL ahnten schon, was er namens der Bundesregierung<br />
verkünden werde: Eine rasche Anhebung der<br />
Ostrenten sei aufgrund der Lage nicht möglich. Es<br />
gelte das regierungsamtliche Konzept, Angleichung<br />
Ost-West in kleinen Schritten bis zum Jahr 2030. Der<br />
von den Gewerkschaften ver.di und GEW vorgeschlagene<br />
Weg, die Rentenangleichung innerhalb von<br />
zehn Jahren durch Steuermittel vorzunehmen, ließ<br />
Franz Müntefering als nicht gangbar erklären. Die<br />
künftigen Rentenerhöhungen im Osten seien mindesten<br />
so hoch wie in den Altbundesländern. Dies wäre<br />
gesetzlich garantiert. Eine rasche Rentenanpassung<br />
Ost sei nur durch mehr und gute Arbeit möglich. Vor<br />
allem erfordere dies Strukturveränderungen in den<br />
NBL und das sei Sache der Wirtschaft.<br />
Also werden wir Ost-Rentner für die nächsten Jahre<br />
keine großen Sprünge in der Anpassung erwarten<br />
können. So oder ähnlich äußerten sich auch die anwesenden<br />
Vertreter von SPD und CDU während einer<br />
Podiumsdiskussion zum Abschluss der Tagung.<br />
Annelie Buntenbach, Mitglied des Geschäftsführenden<br />
DGB-Bundesvorstandes, zeigte sich – wie viele<br />
Tagungsteilnehmer – sehr unzufrieden über die von<br />
Regierungsseite vorgelegten Renten-Entwicklungstendenzen,<br />
die auch durch die AVID-Studie 2005 gestützt<br />
werden. Es sei absehbar, dass das weitere Absinken<br />
des Netto-Rentenniveaus von gegenwärtig 51<br />
% auf unter 50 % für die Absicherung des Lebensniveaus<br />
nicht mehr ausreichen wird. Und mit einer weiteren<br />
Verringerung sei zu rechnen. Deshalb müsse die<br />
jährliche Rentenanhebung mindestens dem Inflationsniveau<br />
entsprechen. Der Politik obliege es, sich<br />
jetzt damit auseinandersetzen, denn auch die Riester-<br />
Rente reiche vermutlich nicht aus, um die Lücke zu<br />
füllen. Die AVID-Studie gäbe das Signal, dass die<br />
künftige Rente für Geringverdiener, Frauen und Solo-<br />
Unternehmer, unter die Armutsschwelle sinke. Schon<br />
jetzt erhielten ca. 4 % eine Rente von unter 600 Euro.<br />
In absehbarer Zeit könnte die Zahl auf 28 % steigen.<br />
Deshalb müsse die Altersarmut von Morgen heute<br />
vermieden werden. Nur wer einen guten Verdienst<br />
habe, kann eine ausreichende Rente erhalten. Darum<br />
die Forderung der Gewerkschaften nach Mindestlöhnen.<br />
Die Gesellschaft brauche Reformen in der Altersicherung,<br />
die eine ausgiebige Rente sichern. Der<br />
DGB spreche sich für eine Höherbewertung der<br />
Arbeitslosenzeit und der Geringverdiener aus. Zudem<br />
müsse die Rente mit 67 gestoppt werden. Die Rente<br />
der Zukunft entscheide sich in der Gegenwart.<br />
In Diskussionsrunden zur Rente Ost wurden immer<br />
wieder drei Dinge genannt: Der vorgelegte AVID-<br />
Bericht 2005 mache die Gegensätzlichkeit der Ost-<br />
West-Entwicklung deutlich, aber auch die rückläufige<br />
in den alten Bundesländern. Deshalb bedürfe es im<br />
Rentenrecht gesamtdeutscher Lösungen. In den Neuen<br />
Bundesländern schlügen sich die Verhältnisse der<br />
Jetztzeit auf künftige Renten nieder. Die Rentenangleichung<br />
müsse ein politischer Wille sein. Drastisch<br />
meinte ein Tagungsteilnehmer in der Diskussion:<br />
Der gegenwärtige Rentenwert Ost sei die letzte<br />
Rache der Altbundesrepublik an der DDR.<br />
Wolfhard Besser<br />
Grußwort von Frau Schöttler,<br />
der Bezirksbürgermeisterin<br />
Das Jahr 2007 liegt hinter uns. Vieles ist erreicht worden,<br />
wie die Eröffnung von Kaisersteg und Stadtplatz<br />
in Schöneweide und die Verlängerung der<br />
Spindlersfelder Straße. Manches konnte vorangebracht<br />
werden, zum Beispiel die Errichtung des Freiwilligenzentrums<br />
oder die Arbeiten zur Verbesserung<br />
der Verkehrssituation in Adlershof.<br />
2008 gilt es, neue Herausforderungen anzunehmen.<br />
Dabei wollen wir uns auch der Vorbereitung auf die<br />
800-Jahr-Feier von Köpenick widmen, das am 10.<br />
Februar 1209 seine erste urkundliche Erwähnung<br />
fand.<br />
Sie alle sind eingeladen, an der Gestaltung der Lebensverhältnisse<br />
in unserem Bezirk aktiv teilzuhaben<br />
– sei es, dass Sie Ihre Anregungen in meine Bürgersprechstunden<br />
oder die der anderen Bezirksamtsmitglieder<br />
einbringen oder sich an Ihre Bezirksverordneten<br />
und Abgeordneten im Berliner Landesparlament<br />
wenden. Sei es, dass Sie sich bürgerschaftlich<br />
in Ihrem Umfeld engagieren. Dazu wünsche ich uns<br />
allen für 2008 Ideen, Tatkraft und Gesundheit.<br />
Auch Sie werden – so hoffe ich - „zwischen den Jahren“<br />
Ruhe und Kraft geschöpft haben. Ihnen und<br />
Ihren Lieben wünsche einen guten Start ins Jahr<br />
2008.<br />
Ihre<br />
Gabriele Schöttler<br />
Wir haben einen<br />
Freund verloren:<br />
Manfred Uschner (1937 - 2007)<br />
Dr. Manfred Uschner starb am 13. November 2007,<br />
wenige Monate nach seinem 70. Geburtstag. Sein<br />
Tod riß eine große Lücke in die Phalanx der Streiter<br />
für die Angleichung der Ostrenten an die<br />
Westrenten, denn er wusste, die Senioren aus<br />
seinem eigenen Stadtbezirk Treptow-Köpenick<br />
haben - wie alle Bürger in den neuen Ländern - ein<br />
Leben lang hart auch für eine gerechte Altersversorgung<br />
gearbeitet. Als Leiter des ver.di-Arbeitskreises<br />
Alterssicherung der Gewerkschaft ver.di<br />
wurde Manfred Uschner nicht müde, auch dem<br />
letzten Ignoranten klarzumachen, dass die „Brüder<br />
und Schwestern“ im Osten noch immer Brüder<br />
und Schwestern sind und kein Kolonialvolk, das<br />
erst mühsam lernen muss, wie man arbeitet und<br />
wie man lebt.<br />
Manfred, wir vermissen Dich schon jetzt.<br />
Möge Dir die Erde leicht werden.<br />
Madelon Frank-Weiland<br />
Die gezeichneten Beiträge in diesem <strong>Blatt</strong><br />
geben nicht in jedem Fall die Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Die veröffentlichen Beiträge können nach<br />
Rücksprache mit der Redaktion mit Quellenangabe<br />
unentgeltlich nachgedruckt werden.<br />
Leserzuschriften sind gern gesehen. Werden<br />
Antworten erwartet, bitten wir darum, einen<br />
frankierten Rückumschlag beizulegen.<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
4 PARTNERSCHAFT<br />
Unser Bezirk und seine Freunde<br />
Welcome to East Norriton Township<br />
Von Ulrich Stahr<br />
schaft reichten und die das einmal aufgenommene<br />
Entgegenkommen nie vermissen ließen, getreu der<br />
Devise: Hello and welcome to our city!<br />
East Norriton Township liegt, eine gute Autostunde<br />
von Philadelphia entfernt, inmitten einer nur als anmutig<br />
zu bezeichnenden hügeligen Landschaft. Mit<br />
ausgedehnten Waldstücken und Wiesen ähnelt die<br />
Umgebung dem Vorfeld von Thüringer Wald und<br />
Harz. Die breiten Autostraßen des Ortes sind gesäumt<br />
von aus Backsteinen oder Holz errichteten<br />
und von sehr gepflegten parkähnlichen Rasenflächen<br />
umgebenen farbenfrohen, nicht mehr als zweistöckigen<br />
Einfamilienhäusern und wenigen höheren<br />
Gebäuden, von deren Haustüren jeweils ein längerer<br />
steinerner Fußweg direkt zur Straße und zum, dort<br />
auf einem Pfosten angebrachten, großen Briefkasten<br />
führt, den zu feierlichen Anlässen oft auch ein Fähnchen<br />
mit dem Sternenbanner schmückt.<br />
Auch die Supermärkte, Banken, Restaurants, Schulen<br />
und öffentlichen Gebäude bis hin zum Rathaus, das<br />
auch gleich noch das Polizeirevier plus Arrestzelle<br />
beinhaltet, passen sich im Wesentlichen diesen<br />
Traufhöhen an. Summa summarum: East Norriton<br />
Township ist anmutig und liebenswert.<br />
Wie kam es nun zu diesen Kontakten, die sich jetzt<br />
schon bald zwei Jahrzehnte lang freundschaftlich<br />
entwickeln?<br />
Alles nahm seinen Anfang im Jahr 1989, mit dem 9.<br />
November und dem von so vielen Menschen er-<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
schaften und den <strong>Aus</strong>tausch von Gedanken, Ideen,<br />
Erfahrungen und auch am gegenseitigen Kennenlernen<br />
der Bürger zu wecken, und das besonders hinsichtlich<br />
der Länder der ehemaligen DDR. Ihr Motto<br />
war ein Einfaches, aber vom Inhalt nicht zu übertreffendes:<br />
“When we are able to destroy walls, we also<br />
are able to built bridges“. („Wenn wir Mauern einreißen<br />
können, können wir auch Brücken bauen“.)<br />
Die Initiative „The Bridge“ wurde an viele deutsche<br />
Städte und Gemeinden versandt. Sie gelangte auch in<br />
das Rathaus Treptow und wurde aufmerksam vom<br />
damaligen Bezirksbürgermeister Michael Brückner<br />
gelesen. Nach Beratung im Kollegium der Bezirksstadträte<br />
wies er seine Referentin für internationale<br />
Beziehungen und Städtepartnerschaften an, der<br />
„Brücke“ einen Brief zu schreiben, worin das Interesse<br />
des Bezirks an einer Partnerschaft mit einer Gemeinde<br />
in den USA ausgedrückt wurde. Das geschah<br />
Sie ist nicht groß, diese in 6870 Kilometer Entfernung<br />
liegende „Schwester-Stadt“ von Treptow-Köprenick.<br />
Was ist das doch für eine schöne, inhaltsreiche Bezeichnung<br />
für die zweitfernste unserer bezirklichen<br />
Partnergemeinden, die da klangvoll East Norriton<br />
Township heißt - gelegen in den USA, im Südosten<br />
des Bundesstaates Pennsylvania, Bestandteil des<br />
Landkreises Montgomery County und gegründet<br />
1909 nach Teilung der früheren großen Gemeinde<br />
Norriton Township in West und East. Ja, die Teilung<br />
machte die Kommunen kleiner. So zählt denn East<br />
Norriton Township gegenwärtig nicht mehr als 13.500<br />
Einwohner, die, verwaltet von 75 Mitarbeitern, ihr<br />
Zuhause auf 6,1 Quadratmeilen, das sind knapp 16<br />
Quadratkilometer, haben.<br />
Aber: Dort wie hier gibt es Menschen, die sich näher<br />
kommen wollen, die auf kommunaler Ebene gleichwertig<br />
für Bürgerschaft und Gemeinwesen tätig sind,<br />
die in bewegender Zeit sich die Hand zur Partnerträumten,<br />
von einigen gefürchteten und allen doch<br />
so unvorstellbaren Fall der Berliner Mauer.<br />
Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika nahm<br />
man die Nachrichten von den Ereignissen in<br />
Deutschland erst noch ungläubig, dann aber sehr<br />
bewegt auf und hatte bald nicht nur regen Anteil an<br />
dem, was sich da im fernen Germany tat, sondern<br />
dachte auch mancherorts daran, den neuen Entwicklungsprozess<br />
in Deutschland näher kennen zu<br />
lernen und zu unterstützen.<br />
Der Gedanke der Partnerschaft zwischen amerikanischen<br />
und deutschen Städten und Gemeinden, an<br />
sich schon lange zwischen den USA und der „alten“<br />
Bundesrepublik Deutschland verankert und vielfältig<br />
gelebt, erhielt somit durch Mauerfall und Wiedervereinigung<br />
nicht nur neuen Auftrieb, sondern auch<br />
ganz neue Dimensionen. Zunehmend wuchs in den<br />
USA die Idee, durch neue offizielle, aber auch individuelle<br />
transnationale Partnerschaften zur Stärkung<br />
von Frieden, Freiheit und Demokratie beizutragen.<br />
Nordamerikaner sind an sich sehr traditionsbewusst,<br />
vaterlandsliebend, hilfsbereit, freundlich und ausgestattet<br />
mit viel Sinn für Demokratie und die Freiheit<br />
der Persönlichkeit.<br />
Im Gefühl dieser Tradition lebend, initiierte die ehemals<br />
aus Leipzig stammende amerikanische Staatsbürgerin<br />
Afra Lorenze 1990 in Philadelphia eine Bewegung,<br />
die sie „The Bridge - For a better understanding“<br />
(„Die Brücke - Für ein besseres Verstehen“)<br />
nannte. Sie nahm Verbindungen zu deutschen<br />
Kommunalverwaltungen auf, bemühte sich, das Interesse<br />
an neuen deutsch-amerikanischen und amerikanisch-deutschen<br />
Städte- und Gemeindepartneram<br />
18. Dezember 1990.<br />
„The Bridge“ wählte unter den amerikanischen Interessenten<br />
aus und schickte dieses Schreiben an die<br />
nahe Philadelphia liegende Gemeinde East Norriton<br />
Township, deren Gemeindeverwaltungsdirektor<br />
(Township Manager) Helmuth J. H. Baerwald, noch<br />
heute im Amt und des Deutschen fließend mächtig,<br />
am 18. Februar 1991 antwortete und das positive<br />
Echo der Gemeindevertretung von East Norriton<br />
Township mitteilte.<br />
Daraufhin fasste das Bezirksamt Treptow am 12.<br />
März 1991 den Beschluss, mit dieser amerikanischen<br />
Gemeinde eine kommunale Partnerschaft einzugehen.<br />
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) stimmte<br />
dem zu und schuf sich im Juni 1991 einen Beirat für<br />
interkommunale Beziehungen, geleitet durch die<br />
Bezirksverordnetenvorsteherin der 1. Wahlperiode,<br />
Heidrun Meißner, und zusammengesetzt aus dem<br />
Bezirksbürgermeister Michael Brückner, den Fraktionsvorsitzenden<br />
der in der BVV vertretenen Parteien<br />
und den Vertretern der Abteilung Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />
des Bezirksamtes.<br />
Das gegenseitige Kennenlernen zwischen dem Bezirk<br />
Treptow und East Norriton Township begann bald<br />
und führte in den 90er Folgejahren zu einer Reihe<br />
von wechselseitigen Besuchen von Kommunalpolitikern<br />
beider Partnergemeinden. Besonders gern folgten<br />
die Gäste aus Übersee den Einladungen von<br />
BVV-Vorsteher Wolfgang Sparing und Bezirksbürgermeister<br />
Siegfried Stock zu den „Treptower Festtagen“.<br />
Die Besuche waren stets mit interessanten<br />
Begegnungen auf verschiedenen Ebenen des kommunalen<br />
Lebens ausgefüllt sowie mit einem für beide<br />
Seiten nützlichen Erfahrungsaustausch.<br />
Die verbrecherischen Terroranschläge am 11. September<br />
2001 auf das World Trade Center in New York<br />
und das Pentagon in Washington waren dann für<br />
Bezirksbürgermeister Dr. Klaus Ulbricht (Die Bezirksfusion<br />
war inzwischen vollzogen und Dr. Klaus Ulbricht<br />
Bürgermeister des nun vereinten Bezirks Treptow-Köpenick<br />
von Berlin) und BVV-Vorsteher Ulrich Stahr<br />
Anlass, nicht nur dem amerikanischen Volk und speziell<br />
den Bürgern von East Norriton Township zu<br />
kondolieren, sondern die kommunalen Beziehungen<br />
zum amerikanischen Partner wieder und weiter zu<br />
intensivieren. BVV-Vorsteher und Bürgermeister telefonierten<br />
und schrieben Briefe, deren Inhalte die<br />
Anschläge verurteilten, Mitgefühl aussprachen und<br />
den Wunsch zur Vertiefung der partnerschaftlichen<br />
Verbundenheit ausdrückten. BVV-Vorsteher Ulrich<br />
Stahr gab vor der BVV eine Erklärung der Verbundenheit<br />
zu East Norriton Township ab, initiierte eine<br />
Kondolenz-Unterschriftenliste und übersandte beides<br />
der Gemeindevertretung der amerikanischen<br />
Partnerkommune, die diese Zeichen der Partnerschaft<br />
einschließlich des Briefes des Bezirksbürgermeisters<br />
öffentlich verlasen und in der Gemeindebroschüre<br />
abdrucken ließen. So bekamen die partnerschaftlichen<br />
Beziehungen zu East Norriton Township neue<br />
Impulse und führten bald zu weiteren beeindruckenden<br />
Ergebnissen. (Fortsetzung „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ 72/08)<br />
Januar/ Februar 2008
MEINUNGEN/INFOS<br />
5<br />
Jahr- und Lesebuch<br />
Treptow-Köpenick 2008<br />
Nunmehr zum siebten Male legt die Kunstfabrik<br />
Köpenick ein schon traditionelles Jahr- und Lesebuch<br />
vor. Auch in der 2008er Edition sind wieder<br />
viele wissenswerte, mitunter kurzweilige, aber auch<br />
ernste Geschichten aus den 15 Ortsteilen festgehalten.<br />
51 Autoren des Stadtbezirkes sowie aus der<br />
weiteren Umgebung haben unentgeltlich mit ihren<br />
Geschichten zum Gelingen des Buches beigetragen;<br />
Ereignisse und Erlebnisse niedergeschrieben. Diese<br />
Arbeiten geben einen Einblick in längst vergessene<br />
Geschehnisse bzw. jüngste und gegenwärtige<br />
Aktivitäten oder erinnern an Persönlichkeiten des<br />
Stadtbezirkes, die sich um die Entwicklung von<br />
Kunst, Kultur, Wissenschaft und Technik sowie<br />
Politik in den einstigen Vororten Berlins und darüber<br />
hinaus verdient gemacht haben.<br />
Der Kalenderteil präsentiert diesmal Plastiken, die<br />
von 1961 bis 1998 entstanden und in unseren<br />
Wohngebieten stehen. Mehr als 300 Denkmäler,<br />
inbegriffen Gedenktafeln, Wandbilder und Mosaiken<br />
gibt es zwischen Alt-Treptow – Adlershof und<br />
Friedrichshagen, erfährt der Leser.<br />
Auch die <strong>Aus</strong>gabe 2008 ist für 9,95 Euro im Buchhandel<br />
des Stadtbezirkes zu haben; direkt in der<br />
Kunstfabrik Köpenick, <strong>Friedrichshagener</strong> Straße 9<br />
für einen Euro billiger. Der Kauf des Buches ist zu<br />
empfehlen und könnte für den Einen oder Anderen<br />
ein schönes Geburtstagsgeschenk sein. WBs.<br />
15 Jahre Selbsthilfezentrum<br />
in Köpenick und Treptow<br />
Mit einem festlichen Empfang feierte am 26.10.07,<br />
das Selbsthilfezentrum Eigeninitiative sein 15jähriges<br />
Bestehen. Unter dem Motto ‚Rückblick nach<br />
vorn’ richtete sich das Fest als Dankeschön an Förderer,<br />
Unterstützer und Wegbegleiter aus Senat,<br />
Bezirk, Politik, Selbsthilfe, Gesundheitsförderung,<br />
Projekten und Gruppen.<br />
In entspannter und harmonischer Atmosphäre gab<br />
es viele Gelegenheiten, an Anfänge und Höhepunkte<br />
zu denken, fachliche Entwicklungen nachzuvollziehen<br />
und Selbsthilfe zu würdigen. Ebenso gab das<br />
Fest Anlass zum <strong>Aus</strong>blick auf neue Arbeitsfelder im<br />
Rahmen des Stadtteilzentrums Treptow-Köpenick,<br />
auf Konzepte und Netzwerke, die die Zukunft bestimmen<br />
werden.<br />
Vom Gitarrenduo ‚Twelve Strings’ stilvoll eingerahmt,<br />
sorgten Redebeiträge, Glückwünsche, ein<br />
kleiner Imbiss und viele Gespräche der Beteiligten<br />
für eine gelungene Feier.<br />
-den<br />
Beratung zu Pflegestufe<br />
und Hilfe beim Widerspruch<br />
Die Koordinierungsstelle Rund ums Alter in Neukölln<br />
informiert und berät in allen Fragen rund um die<br />
Pflegeversicherung. Sie bekommen Hilfe und Unterstützung,<br />
wenn es darum geht, eine Pflegestufe erstmals<br />
zu beantragen oder aber mit einem Höherstufungsantrag<br />
die bereits bewilligte Leistung einem<br />
veränderten Hilfebedarf anzupassen. Wir prüfen auch,<br />
ob es sich lohnt, nach einem ablehnenden Bescheid<br />
in den Widerspruch zu gehen und helfen bei den Formulierungen.<br />
Auch hierfür erheben wir keine Gebühren<br />
oder Kostenbeiträge.<br />
Die Koordinierungsstelle Rund ums Alter ist montags<br />
bis freitags von 9 bis 17 Uhr erreichbar. Da die Mitarbeiter<br />
auch zu Hausbesuchen unterwegs sind, empfiehlt<br />
sich eine Terminvereinbarung.<br />
Zum „Fest auf der Straße“<br />
am 1. Dezember 2007<br />
Etwa 1000 Berlinerinnen und Berliner haben bunt und<br />
lautstark in Rudow gegen einen rechtsextremen Aufmarsch<br />
protestiert. Auf dem Fest auf der Straße sprachen<br />
nach der Eröffnung durch die Bezirksbürgermeister/in<br />
von Neukölln, Heinz Buschkowsky, und von<br />
Treptow-Köpenick, Gabriele Schöttler, u. a. Gregor<br />
Gysi (DIE LINKE), Walter Momper (SPD) und Franziska<br />
Eichstädt-Bohlig (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) sowie<br />
die ehemalige Präsidentin des Abgeordnetenhauses,<br />
Hanna-Renate Laurin.<br />
Oliver Henschel vom veranstaltenden Aktionsbündnis<br />
für Demokratie und Toleranz in Rudow: „Unser<br />
Fest war ein gutes Beispiel für ein bezirksübergreifendes<br />
Zusammenwirken der Zivilgesellschaft bei<br />
der <strong>Aus</strong>einandersetzung mit dem Rechtsextremismus“.<br />
Hans Erxleben vom Bündnis für Demokratie und Toleranz<br />
Treptow-Köpenick: „Wir bedanken uns bei allen<br />
Teilnehmern, die trotz des schlechten Wetters unseren<br />
Aufrufen gefolgt sind und ein klares Zeichen<br />
gesetzt haben, dass weder in Treptow-Köpenick noch<br />
in Neukölln Neonazis erwünscht sind. Besonderer<br />
Dank gilt den Gewerkschaften IG Metall und Verdi,<br />
antifaschistischen Bündnissen und Jugendeinrichtungen<br />
beider Bezirke für ihre engagierte Unterstützung.“<br />
„<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ online<br />
Um allen jenen zu helfen, die das „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“,<br />
Treptow & Köpenick, die Zeitung nicht nur für Senioren,<br />
nicht erhalten haben, hat der „<strong>Friedrichshagener</strong><br />
<strong>Schirm</strong>“ einige <strong>Aus</strong>gaben im PDF-Format ins<br />
Internet gestellt.<br />
Unter „www.friedrichshagen.net/index.php“ und<br />
„Soziales“ kann man das „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ aufrufen;<br />
auch unter „Friedrichshager <strong>Schirm</strong>“. Da müsste man<br />
die „Seiten“ aufblättern. Unter „Senioren“ findet man<br />
ebenfalls das „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“.<br />
d.R.<br />
„Feuerblumen und Klassik<br />
Open Air“ im Britzer Garten<br />
zum zehnten Mal (am 30. August 2008)<br />
Große „MOZARTGALA“ zum Jubiläum<br />
Klassische Musik und Feuerwerk in romantischer<br />
Parkatmosphäre mit dem „Berliner Kammerorchester<br />
in sinfonischer Besetzung“<br />
Rund 50 Orchestermusiker unter Leitung des Dirigenten<br />
Roland Mell spielen Ende August im Britzer<br />
Garten eine MOZARTGALA mit den populärsten<br />
Stücken – nicht nur von Wolfgang Amadeus Mozart,<br />
sondern auch von seinem Vater Leopold.<br />
Außerdem bringen Gesangssolisten an diesem<br />
Abend bekannte Arien aus „Die Hochzeit des Figaro“<br />
oder „Don Giovanni“ zu Gehör.<br />
Zum Abschluss spielt – wie seit 10 Jahren üblich und<br />
vom Publikum „gewünscht“ - das „Berliner Kammerorchester<br />
in sinfonischer Besetzung“ dann Georg F.<br />
Händels „Feuerwerksmusik“. Dazu leuchtet der Himmel<br />
über dem See des Britzer Gartens in den schönsten<br />
Farben durch das grandiose Höhenfeuerwerk,<br />
das zur Musik geschossen wird.<br />
Die beliebte Veranstaltung „Feuerblumen und Klassik<br />
Open Air“ im Britzer Garten war in den letzten Jahren<br />
stets ausverkauft – 12.000 Besucher kamen zur Veranstaltung<br />
2007. Deshalb haben wir mit dem Vorverkauf<br />
für „Feuerblumen 2008“ bereits begonnen.<br />
Eintrittskarten erhält man an den Kassen des<br />
Britzer Gartens oder im Internet unter: http://<br />
www.gruen-berlin.de/service/TicketBestellen.php<br />
Die Vorverkaufspreise für Sitzplätze reichen je nach<br />
Kategorie von 16,00 bis 20,00 Euro; Eintrittskarten<br />
ohne Sitzplatz („Wiesenkarten“) kosten im Vorverkauf<br />
12,00 Euro.<br />
Jahreskartenbesitzer (Jahreskarte 2008) erhalten<br />
auf alle Eintrittskartenkategorien 50 Prozent Rabatt!<br />
Britzer Garten (www.britzer-garten.de),<br />
Sangerhauser Weg 1, 12349 Berlin<br />
Für weitere <strong>Aus</strong>künfte stehen wir gerne zur Verfügung:<br />
Grün Berlin Park und Garten GmbH, Marina<br />
Goertz (030/700906-67), info@gruen-berlin.de<br />
In eigener Sache In eigener Sache<br />
An der Finanzierung der vorliegenden <strong>Aus</strong>gabe waren nachfolgend aufgeführte Unternehmen<br />
beteiligt, wofür wir herzlich danken: Ambulantes Reha-Zentrum, Adlershof, Apotheke in der<br />
Marktpassage Adlershof, Bellmann Bestattungen, Hörakustik Kornelia Lehmann, Kleine Schublade,<br />
Mobiler Pflege-Dienst, Pflege-Vital Beate Langer GmbH, Rechtsanwalt Volkmar Gruve, Seniorenheim<br />
am Lietzensee GmbH, die Stern-Apotheke Baumschulenweg und die Volkssolidarität.<br />
Ganz besonders danken wir den privaten Spendern wie der Chorgemeinschaft „pro musica“, (auch<br />
jenen. die nicht genannt werden wollen), und jenen Freizeitstätten, die die HB-Leser animierten, eine<br />
Kleinigkeit in das Spendentöpfchen des "<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>es" zu tun, so der SFS im Treptow Kolleg, dem<br />
Bärentreff, dem Frauentreff Treptow, der Englisch-Gruppe der VHS Treptow<br />
Volkmar Gruve<br />
RECHTSANWALT<br />
zugelassen beim Kammergericht<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Grundstücksfragen<br />
Verkehrsrecht<br />
allgemeines Zivilrecht<br />
Erbrecht Baurecht<br />
RODELBERGWEG 6<br />
12437 BERLIN AM S-BAHNHOF BAUMSCHULEN-<br />
WEG<br />
TELEFON 5 32 85 61 TELEFAX 5 32 87 79<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
6 NATUR<br />
2008: Das Jahr der Kartoffel<br />
Solanum tuberosum – der vergrabene Schatz<br />
In vielfältiger Form begegnet uns die Kartoffel im<br />
Alltag: Natürlich als Salz- oder Pellkartoffel, aber<br />
auch als knuspriger Chip, als frittierte Pommes, als<br />
Püree und Kloß oder als Viehfutter. Sie dient aber<br />
auch als Grundstoff der Lebensmittelindustrie für<br />
andere Produkte, wie z. B. Glukosesirup.<br />
Die Kartoffel (lat. Solanum tuberosum) sättigt und<br />
ist reich an Vitamin C und Kalium. Dadurch ist sie in<br />
der Lage, Mangelernährung auszugleichen, und sie<br />
half in den zurückliegenden Jahrhunderten, Hungersnöte<br />
zu mildern.<br />
Die Heimat der Kartoffel sind die Anden. Bereits im<br />
8. Jahrhundert v. Chr. kannten sie die Ureinwohner<br />
als Wildpflanze. Ihr Geschmack mag noch nicht dem<br />
heutigen entsprochen haben, aber sie diente der<br />
Ernährung und hatte zugleich eine religiöse Bedeutung.<br />
Die Ureinwohner des Andengebietes nannten<br />
sie „papas“, was „ Knollen“ heißt, und gaben ihr<br />
auch eine religiöse Funktion, sie verehrten die „Aro-<br />
Mamma“, die Kartoffelgöttin.<br />
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<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
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Spanische und englische Seefahrer brachten die<br />
Frucht in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />
nach Europa. Allerdings nicht als Nahrungsmittel,<br />
sondern als Zierpflanze an die europäischen Höfe der<br />
schönen lilafarbenen Blüten wegen. Zunächst nutzten<br />
die Bauern die neue Frucht als Schweinefutter.<br />
Ihren Weg in den Kochtopf fand sie dann allerdings<br />
während des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648),<br />
als Europa von Hungersnöten geplagt wurde. Erst<br />
wesentlich später schaffte die „Knolle“ den Durchbruch<br />
in Preußen. Der preußische König Friedrich II.<br />
hatte die Vorzüge der Kartoffel erkannt und warb für<br />
den Anbau. Aber die Bauern misstrauten der neuartigen<br />
Frucht. Darum griff der „Alte Fritz“ um 1770 zu<br />
einer List: Er ließ die Kartoffelfelder von Soldaten<br />
bewachen. Somit meinten die Bauern, dass dies<br />
doch eine besondere Frucht sein müsse. Die Skepsis<br />
nahm ab und sie fingen an, Kartoffeln anzubauen.<br />
Dies empfanden sie als eine Art Revolution, denn die<br />
Dreifelderwirtschaft war nun passé; die im dritten<br />
Jahr brach liegende Fläche wurde nun mit Hackfrüchten<br />
bestellt. Somit setzte sich die Kartoffel immer<br />
mehr als ein ideales Volksnahrungsmittel durch.<br />
Im 19. Jahrhundert wurde sie in Deutschland zum<br />
beliebtesten Nahrungsmittel. 1890 lag der Durchschnittsverbrauch<br />
pro Kopf und Tag bei etwa einem<br />
Kilo!<br />
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All die guten Eigenschaften der Kartoffel haben<br />
dazu geführt, sie als Grundnahrungsmittel zu empfehlen.<br />
Deshalb beschlossen die Vereinten Nationen,<br />
2008 zum „Internationalen Jahr der Kartoffel“ zu erklären.<br />
Sie könnte eine entscheidende Rolle im Kampf<br />
gegen Hunger und Armut in der Welt spielen. Die<br />
anpassungsfähige Pflanze kann helfen, in den kommenden<br />
20 Jahren die um jährlich 100 Millionen<br />
wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.<br />
Nicht nur dem Anbau der Kartoffel soll Aufmerksamkeit<br />
geschenkt werden, sondern auch die landwirtschaftliche<br />
Forschung beflügeln, um in den ärmeren<br />
Ländern für eine Nahrungsmittelsicherheit zu sorgen.<br />
Hier fällt dem Centro Internacional de la Papa in Lima<br />
(Peru) als führendes Kartoffel-Forschungszentrum,<br />
die Aufgabe zu, einen nachhaltigen Beitrag zur Ernährungssicherheit<br />
in den Entwicklungsländern zu<br />
leisten.<br />
Weil die Kartoffel viel Stärke und gut verdauliches<br />
Eiweiß enthält, steht sie ganz oben in der Nahrungsmittelkette<br />
und wurde mit Recht von der UNO nominiert.<br />
Die Pflanze gehört wie Tomate, Tabak, Tollkirsche<br />
und Stechapfel zu den Nachtschattengewächsen.<br />
Außer der Knolle sind alle weiteren Teile der Pflanze<br />
giftig; sie enthalten so genannte Alkaloide, die in<br />
großen Mengen genossen, zu Vergiftungen führen –<br />
auch unreife Früchte und grüne Teile der Schale.<br />
Weltweit gibt es mehrere tausend Sorten. Nach Mais,<br />
Weizen und Reis ist die Kartoffel die viert wichtigste<br />
Nahrungsmittelpflanze und spielt<br />
besonders in den Ländern der<br />
dritten Welt eine große Rolle für<br />
die menschliche Ernährung. Aber<br />
nur ein Viertel wird von den Menschen<br />
verzehrt,ein weiteres Viertel<br />
zu Stärke und Alkohol verarbeitet.<br />
Zwei Fünftel dienen als<br />
Futtermittel in der Landwirtschaft<br />
und 10 % braucht man als Saatkartoffeln.<br />
In den Entwicklungsländern<br />
hat sich der Kartoffelkonsum<br />
in den letzten 40 Jahren<br />
verdoppelt, aber in Europa geht<br />
der Verbrauch immer weiter zurück:<br />
Er ist aber viermal höher als<br />
in den Entwicklungsländern. In<br />
Europa werden jährlich pro Kopf<br />
durchschnittlich 93 kg verzehrt.<br />
Seit 1950 sank der Verzehr in<br />
Deutschland enorm. Derzeit liegt<br />
der Pro-Kopf-Verbrauch bei 200<br />
Gramm am Tag. Ein Drittel der<br />
Welternte wächst in China und<br />
Indien heran. China avancierte in<br />
den letzten 20 Jahren zum größten<br />
Kartoffelproduzenten vor<br />
Russland, Europa und den USA.<br />
Weltweit wurden 2006 über 315<br />
Millionen Tonnen geerntet.<br />
Der Siegeszug der Kartoffel hält<br />
also an – und die alte Redewendung<br />
„Der dümmste Bauer hat<br />
die größten Kartoffeln“ ist wohl<br />
als ad absurdum zu betrachten.<br />
Sie ist und bleibt ein vergrabener<br />
Schatz.. Wolfhard Besser<br />
Januar/ Februar 2008
KÜCHENPOESIE<br />
7<br />
Kartoffelknödel<br />
mit gekochten Kartoffeln<br />
Zutaten: (für 4 Portionen)<br />
1 kg mehlige Kartoffeln<br />
100-150 g Mehl<br />
2 kleine Eier<br />
Salz<br />
Muskatnuß gerieben<br />
20 g Butter oder Margarine<br />
eventuell etwas Grieß, falls der Teig zu flüssig wird.<br />
Zubereitung:<br />
Einfache Zubereitung mit gekochten Kartoffeln.<br />
Die Kartoffeln zugedeckt 20 Minuten kochen.<br />
Weitere 10 Min. im heißen Wasser ziehen lassen. Mit<br />
kaltem Wasser abschrecken, schälen und durch eine<br />
Kartoffelpresse drücken (Wenn möglich, sollte dies<br />
schon am Vortag geschehen und über Nacht im<br />
Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Knödel<br />
gelingen aber auch, wenn die Kartoffeln am selben<br />
Tag gekocht werden, angeblich sind sie dann nicht<br />
ganz so gut).<br />
Kartoffel-Brei, Mehl (100-150 g, je nach Flüssigkeit<br />
der Masse, Eier, Salz und Muskat gut verkneten.<br />
Etwas quellen lassen.<br />
Teig zu einer dicken Rolle formen und in 8-12<br />
Scheiben schneiden.<br />
Daraus - mit mehlbestaubten Händen - gleichmäßi-<br />
ge Knödel formen (darauf achten,<br />
dass keine Risse bleiben!).<br />
Einen flachen Topf mit Salzwasser<br />
(1 TL pro Liter Wasser) zum<br />
Kochen bringen.<br />
Die Kartoffelknödel ins Wasser<br />
geben, neuerlich zum Sieden<br />
bringen, darauf achten, dass sie<br />
nicht am Boden kleben und mit<br />
halb aufgelegtem Deckel bei<br />
schwacher Hitze 15-20 Minuten<br />
ziehen lassen (nicht kochen! d.h.<br />
das Wasser darf nicht sprudeln).<br />
Die fertigen Knödel mit einer<br />
Schaumkelle herausheben und in<br />
eine vorgewärmte Schüssel geben<br />
(auf umgestülptem kleinen Teller<br />
am Boden der Schüssel, damit sie<br />
nicht im Wasser liegen).<br />
Kartoffelknödel passen vorzüglich<br />
zu Schweinegulasch,<br />
Szegediner Gulasch,<br />
Krautfleisch und ähnlichem, wie<br />
Gans oder Ente.<br />
Berliner<br />
Kartoffelsuppe<br />
Zutaten (für 4 Personen)<br />
500 g Kartoffeln mehlig kochend<br />
1/2 Knolle Sellerie<br />
2 Möhren<br />
3 Zwiebeln<br />
1 Stange Lauch<br />
l Liter Fleischbrühe<br />
300 g Kasselerrücken<br />
100 g Speck<br />
1/4 Bund Petersilie fein gehackt<br />
etwas Salz<br />
etwas Pfeffer<br />
etwas Muskat<br />
etwas Butter<br />
Die Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden.<br />
Sellerie, Möhren, zwei Zwiebeln und das Weiße vom<br />
Lauch klein schneiden. Alle Gemüse in der Brühe ca.<br />
20 Minuten weich kochen. Den Kasselerrücken ebenfalls<br />
mitkochen. Wenn alles weich ist, Kasseler herausnehmen<br />
und in 2 cm große Würfel schneiden.<br />
Gemüse mit der Brühe durch ein Haarsieb drücken<br />
oder mit dem Pürierstab zerkleinern. Mit Salz, Pfeffer<br />
und Muskat würzen. Die restliche Zwiebel und den<br />
Speck in feine Würfel und das Grüne vom Lauch in<br />
feine Streifen schneiden. Alles in einer Pfanne mit<br />
Butter anbraten. Fleisch, Zwiebeln und Speck in die<br />
Suppe geben.<br />
Mit frisch gehackter Petersilie servieren.<br />
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Kartoffelbällchen<br />
Zutaten: (für 4 Personen)<br />
1 kg mehlige Kartoffeln (Beilagenkartoffeln)<br />
3 Eier<br />
2 EL Butter oder Margarine<br />
ca. 1/8 l Milch (heiß)<br />
Salz<br />
Pfeffer gemahlen<br />
Muskatnuss gerieben<br />
Semmelbröseln (Paniermehl)<br />
Öl oder Backfett<br />
Zubereitung:<br />
Kartoffeln schälen und in Salzwasser bedeckt<br />
weichkochen.<br />
Das Wasser abschütten, die Kartoffeln ausdampfen<br />
lassen und durch eine Kartoffelpresse oder<br />
Sieb drücken.<br />
Den Kartoffelbrei mit zwei Eiern, 2 EL Butter oder<br />
Margarine, Salz, Pfeffer und etwas geriebener<br />
Muskatnuss zu einem Teig verkneten.<br />
Dabei so viel heiße Milch zugießen, dass ein<br />
knetbarer Teig entsteht.<br />
<strong>Aus</strong> dem Kartoffelteig ca. 2 1/2 cm dicke Rollen<br />
formen und davon Kügelchen abdrehen.<br />
Auf einem tiefen Teller ein Ei verquirlen und leicht<br />
salzen. Bröseln (Paniermehl) auf einen zweiten Teller<br />
schütten.<br />
Die Bällchen zuerst im Ei und danach in den<br />
Bröseln wenden und im heißen Fett oder Öl schwimmend<br />
herausbacken bis sie goldgelb sind.<br />
Die Kartoffelbällchen sind eine geschmackvolle<br />
Beilage zu Gegrilltem, Fleischgerichten mit Kräuterbutter<br />
636 46 46<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
8 ZUR ERINNERUNG<br />
Bruno Taut, ein Vertreter des „Neuen Bauens“<br />
1930 wurde Taut von der Technischen Hochschule<br />
Charlottenburg zum Professor für Siedlungs- und<br />
Wohnungswesen berufen. Er wurde Mitglied der<br />
Akademie der Künste und Ehrenmitglied des internationalen<br />
Architektenbundes in Japan. Beeindruckt<br />
von der revolutionären Architektur der Sowjetunion,<br />
ging er 1932 nach Moskau, wo er für die Stadtverwaltung<br />
ein Büro für Neubauten einrichtete. Schon im<br />
Februar 1933 war Taut wieder zurück in Berlin, da er<br />
von der weiteren wirtschaftlich-technischen Entwicklung<br />
in der Sowjetunion enttäuscht war. In Deutschland<br />
hatten inzwischen die Nazis die Macht übernommen,<br />
die ihn als „Kulturbolschewisten“ bezeichneten<br />
und ihm seine Professur und Mitgliedschaft an<br />
der Akademie der Künste aberkannten. Nach zwei<br />
Wochen kehrte Taut Deutschland den Rücken und<br />
ließ sich, nach kurzem Zwischenaufenthalt in der<br />
Schweiz, in Japan nieder. Hier bekam er jedoch keine<br />
Aufträge, weshalb er sich mit selbst entworfenen<br />
und hergestellten kunsthandwerklichen Gegenständen<br />
seinen Lebensunterhalt verdiente. Nebenbei<br />
arbeitete er an Veröffentlichungen, die sich mit dem<br />
„Neuen Bauen“ befassten.<br />
1936 suchte die Türkei ausländische Architekten.<br />
Bruno Taut nahm eine Professur für Architektur an<br />
der Akademie der Künste in Istanbul an und arbeitete<br />
selbst auch wieder als Architekt. Nach seinen Plänen<br />
entstanden die Universität in Ankara und mehrere<br />
Schulen. 1938 erschien sein Buch „Architekturtheorie“<br />
in türkischer Sprache und die türkische Aka-<br />
demie der Künste eröffnete<br />
eine <strong>Aus</strong>stellung über Tauts<br />
Schaffen. Sein letzter Auftrag<br />
war die Gestaltung des Katafalks<br />
für den im gleichen Jahr<br />
verstorbenen Staatsgründer<br />
Atatürk.<br />
Mit der „Gartenstadt Falkenberg“, der Siedlung „Paradies“<br />
in Bohnsdorf und der Bebauung Weststraße<br />
in Johannisthal ist das Werk Bruno Tauts auch in<br />
unserem Stadtbezirk Treptow/<br />
Köpenick vertreten. Das sind aber<br />
nur einige der Entwürfe des überragenden<br />
Architekten, der in seine<br />
Wohnsiedlungen soziale und moderne<br />
städtebauliche Ideen einfließen<br />
ließ. Vor allem in Berlin und<br />
Magdeburg schuf er nach der Zeit<br />
der Mietskasernen den Bewohnern<br />
menschenwürdige Unterkünfte.<br />
Seine Bauten sind in vielen<br />
Teilen Berlins zu finden.<br />
1927 schrieb Bruno Taut: „Die<br />
Versorgung der Menschen mit<br />
guten Wohnungen enthebt sie von<br />
selbst der vielen gesundheitlichen,<br />
ethischen, wirtschaftlichen<br />
Schädigungen, entlastet Krankenhäuser,<br />
Fürsorgeanstalten und sonstige Wohlfahrtseinrichtungen<br />
und gibt außerdem dem gesamten<br />
wirtschaftlichen Leben neues Blut und neue<br />
Kraft.“<br />
Am 4. Mai 1880 als zweiter Sohn des Kaufmanns<br />
Julius Taut in Königsberg geboren, besuchte Bruno<br />
Taut bis 1897 das Gymnasium, lernte Maurer und<br />
nahm ein Architekturstudium an der Königsberger<br />
Baugewerbeschule auf. 1902 arbeitete er in den Büros<br />
verschiedener Architekten in Hamburg und Wiesbaden.<br />
Ab 1903 war er bei dem bekannten Berliner<br />
Architekten Bruno Möhring tätig, wo er sich mit dem<br />
Jugendstil und den neuen Stahl-Beton-Baumethoden<br />
befasste, die er bereits als Maurerlehrling kennen<br />
gelernt hatte. Seine besonderen Kenntnisse auf dem<br />
Gebiet der Städteplanung eignete er sich in den Jahren<br />
1904 bis 1908 in Stuttgart bei Architektur-Professor<br />
Theodor Fischer an.<br />
Mit der Erneuerung der Dorfkirche von<br />
Unterriexingen bei Ludwigsburg erhielt Taut 1906<br />
seinen ersten Auftrag.<br />
1908 nahm Bruno Taut ein Studium in den Fächern<br />
Kunstgeschichte und Städtebau an der Technischen<br />
Hochschule Charlottenburg auf, um ein Jahr später<br />
sein erstes Architekturbüro zu eröffnen.<br />
Bei der Renovierung einer alten Kirche in Nieden/<br />
Uckermark malte Taut zusammen mit dem Maler Franz<br />
Mutzenbecher das Bauwerk künstlerisch aus. Diese<br />
Arbeiten sind noch heute erhalten.<br />
Mit der Projektierung von Gartensiedlungen nach<br />
englischem Vorbild in Berlin und Magdeburg übernahm<br />
Bruno Taut ab 1913 seine ersten großen Aufträge.<br />
Hier kamen neue Bau- und Gestaltungsmethoden<br />
zur Anwendung, die auch Tauts spätere<br />
Arbeiten kennzeichneten und in Deutschland die<br />
Stilrichtung „Neues Bauen“ begründeten. Seine Siedlungsbauten<br />
entstanden meist in nord-südlich angelegten<br />
Straßenzügen, damit sie gut durchlüftet und<br />
mit Licht versorgt werden. Die intensiven Farben der<br />
Häuserfassaden in der „Gartenstadt Falkenberg“<br />
brachten ihr die Bezeichnung „Tuschkastensiedlung“<br />
ein. Internationale Anerkennung erwarb<br />
sich Bruno Taut erstmals mit dem Entwurf eines<br />
Bruno Taut (4.5.1880 - 24.12.1938)<br />
Glaspavillions für die Deutsche Glasindustrie auf der<br />
Kölner Werkbundausstellung im Jahre 1914.<br />
1918/19 veröffentlichte er seine Bücher „Alpine Architektur“<br />
und „Auflösung der<br />
Städte“, die er dem utopischen<br />
Thema der Verschmelzung von<br />
Architektur und Natur widmete.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg<br />
beeinflussten Taut die neuen Ideen<br />
und Ziele der Novemberrevolution.<br />
Der von ihm gegründete<br />
„Arbeitsrat für Kunst“, sollte dazu<br />
beitragen, die neuen Strömungen<br />
zu verwirklichen. Mit gleich gesinnten<br />
Architekten, wie Walter<br />
Gropius und Hans Scharun, trat er<br />
in einen geheimen Briefwechsel.<br />
Da es Bruno Taut zu dieser Zeit an<br />
Aufträgen mangelte, entwarf er<br />
auch Bühnenbilder für Theater.<br />
Nachdem Taut mit der „Gartenstadt-Kolonie<br />
Reform“ in Magdeburg zu Ansehen<br />
gelangt war, wurde er 1921 von dem sozialdemokratischen<br />
Bürgermeister Magdeburgs, Hermann Beims,<br />
zum Stadtbaurat berufen und beauftragt, für Magdeburg<br />
einen Generalsiedlungsplan zu erstellen, denn<br />
es bestand Bedarf an einer umfangreichen Stadtentwicklung.<br />
Zusammen mit jungen Architekten setzte Bruno Taut<br />
unter dem Titel „Aufruf zum farbigen Bauen“ eine<br />
architektonische Farbgebung Magdeburgs durch.<br />
Bis zur „Mitteldeutschen <strong>Aus</strong>stellung Magdeburg“<br />
im Jahre 1922, für die Taut eine <strong>Aus</strong>stellungshalle<br />
entworfen hatte, waren in der Innenstadt 80 Hausfassaden<br />
nach seinen Entwürfen farbig gestaltet<br />
worden. Taut handelte sich damit zwar auch viel Kritik<br />
ein, aber diese Aktion erregte in der Fachwelt Aufmerksamkeit<br />
und wurde zu einer erfolgreichen Werbung<br />
für die Stadt („Bunte Stadt Magdeburg“).<br />
1924 kehrte Bruno Taut nach Berlin zurück. Bis 1931<br />
entstanden hier mehrere Siedlungen mit insgesamt<br />
12 000 Wohnungen nach seinen Plänen. U. a. die<br />
„Hufeisensiedlung“ in Britz (Abb.unten), die<br />
Wohnsiedlung „Onkel Toms Hütte“ in Zehlendorf<br />
und die „Wohnstadt“ in Prenzlauer Berg.<br />
Zum Gedenken an den großen Architekten<br />
hat die GEHAG im Entre der Waldsiedlung<br />
„Onkel Toms Hütte“, an der Argentinischen<br />
Allee /Ecke Riemeisterstraße, einen Gedenkstein,<br />
basierend auf einem Klinkerfundament,<br />
mit den wichtigsten Daten seines Lebens<br />
errichtet<br />
Bereits seit mehreren Jahren<br />
litt Bruno Taut an einer<br />
Asthmaerkrankung. Nach<br />
einem schweren Asthmaanfall<br />
starb er - erst 58-jährig -<br />
am 24. Dezember 1938. Er<br />
wurde als erster Europäer auf<br />
dem Friedhof Edirne Kapi in<br />
Ankara bestattet.<br />
Tristan Micke<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
Januar/ Februar 2008
FEUILLETON<br />
9<br />
Um die Ecke Gedachtes<br />
von Lotar Cibis<br />
Nach dem Fest<br />
Der Weihnachtsmann wird angeklagt<br />
vor einem Strafgericht,<br />
der Staatsanwalt, der ihn befragt,<br />
nimmt streng ihn in die Pflicht.<br />
Bescherung als Hausfriedensbruch,<br />
will künftig man verhindern,<br />
denn dieses Tun steht im Geruch<br />
der Kungelei mit Kindern.<br />
Selbst Ruhestörung klagt man an,<br />
ein Dutzend Paragrafen,<br />
verbittert schluckt der Weihnachtsmann,<br />
dass man ihn will bestrafen.<br />
Verurteilt zu fast einem Jahr,<br />
er büßt es ohne Reue.<br />
In Jahresfrist – so viel ist klar -<br />
erfreut er uns aufs Neue.<br />
Literarisches Rätsel<br />
Wer war diese Frau?<br />
Ansichtssache<br />
Der Frosch beklagt, was auch geschieht,<br />
dass er es nur von unten sieht.<br />
Zwar kann er beispielsweise Frauen<br />
ganz locker unters Röckchen schauen,<br />
doch leider aber sieht er nicht<br />
den Busen und auch das Gesicht.<br />
Ein einz’ges Mal hat das geklappt,<br />
als nämlich ihn ein Storch geschnappt.<br />
Nur kurz hat da der Frosch geguckt,<br />
dann hat der Vogel ihn verschluckt.<br />
Da war der kleine Frosch, der nette,<br />
ein Teilchen in der Nahrungskette.<br />
So geht es manchmal böse aus,<br />
will jemand all zu hoch hinaus.<br />
Vorurteilsfrei<br />
Herr Jedermann hat ganz entspannt<br />
so manches Vorurteil zur Hand<br />
von Sachen, die er kühn benennt,<br />
obwohl er die Details nicht kennt<br />
Zum Beispiel weiß er ganz konkret,<br />
dass Geld , das in den Osten geht.<br />
verloren ist für alle Zeit,<br />
man kennt dort keine Dankbarkeit.<br />
Die Leute da sind recht verdrossen,<br />
weil Gelder, die nach „drüben“ flossen,<br />
auf wundersame Art vermehrt<br />
nach Hause sind zurückgekehrt.<br />
Herr Jedermann, so viel ist klar,<br />
nimmt diesen Rücktransfer nicht wahr,<br />
der wird vollzogen ganz verstohlen:<br />
Vielleicht ist noch viel mehr zu holen!?<br />
Novos Mundos – Neue Welten - Ratschlag für trübe Wintertage: (noch bis 10.2.2008)<br />
Unter diesem Motto präsentiert das Deutsche Historische Museum (DHM), Unter den Linden, eine <strong>Aus</strong>stellung, die<br />
Portugal während der Zeit der geografischen Entdeckungen darstellt.<br />
Vor dem 15. Jahrhundert war die Kenntnis über unseren Planeten noch recht gering. Zwar ahnte und wusste man, dass<br />
es außer Europa, dem vorderen und hinteren Orient sowie Nordafrika noch anderen Territorien hinter den Ozeanen<br />
geben muss. Zwei Länder waren es insbesondere, die die Welt erkunden wollten: Portugal und Spanien. Die portugiesische<br />
Dynastie von Avis begann mit „Heinrich, dem Seefahrer“ (1394 – 1460) in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts<br />
die afrikanische Westküste zu erforschen. Es folgte in den nächsten Jahren die Erkundung weiterer Erdteile. Die erfolgreichsten<br />
Entdeckungen spielten sich innerhalb von 30 Jahren ab, an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert: 1488<br />
umsegelte Bartolomeu die Südküste Afrikas, 1492 erreichte Kolumbus im Auftrag der spanischen Krone die Karibik,<br />
Vasco da Gama erkundete 1498 den Seeweg nach Indien. Pedro Álvares Cabral kam 1500 im östlichen Südamerika an<br />
und nahm es für Portugal in Besitz. Von 1519 bis 1522 umsegelte Magellan im Auftrag Spaniens erstmals die Erde.<br />
Alle diese Erkundungen und Forschungen sind in der <strong>Aus</strong>stellung mit vielen Originaldokumenten und Exponaten belegt.<br />
Auch ist dargestellt, wie deutsche Kaufleute, Gelehrte, Söldner und Missionare an den portugiesischen Expeditionen<br />
teilnahmen und wie sie ihre Erlebnisse verarbeiteten. Der älteste erhaltene Globus (um 1500 gefertigt vom Nürnberger<br />
Martin Behaim) zählt zu den <strong>Aus</strong>stellungstücken, wie auch eine 1507 von Martin Waldseemüller geschaffene neuartige<br />
Weltkarte, auf der zum ersten Mal der Name „America“ auftaucht.<br />
Eine interessante und Wissen vermittelnde Präsentation, die das DHM in Zusammenarbeit mit dem Institudo Camoes<br />
Lissabon und der Botschaft Portugals in Berlin gestaltete. Noch bis<br />
zum 10. Februar 2008 ist sie in der <strong>Aus</strong>stellungshalle hinter dem<br />
Zeughaus zu sehen. Die Entdeckungsreise der Portugiesen vom<br />
15. – 17 Jahrhundert lädt täglich von 10 – 18 Uhr ein, (Eintritt 5<br />
Euro). Sie zeichnet nach, wie die Kenntnisse über die Erde zunahmen,<br />
wie auch der weltweite <strong>Aus</strong>tausch von Gütern und Ideen.<br />
Wer war diese Berlinerin, deren Mundwerk die Jahrhunderte überdauerte? Von der uns Anekdoten<br />
überliefert sind, die sie vielleicht sogar selbst geschaffen hat? Zum Beispiel soll sie nach<br />
dem frühen Tod der damals so bliebten Königin Luise den König Friedrich Wilhelm III zu trösten<br />
versucht haben: „Ja, Majestäteken, et is schlimm for Ihnen. Wer nimmt ooch jern eenen<br />
Witwer mit sieben Kinderkens“.<br />
Am 27.Januar 1748 wurde sie als neuntes von zehn Kindern einer begüterten Hugenottenfamilie<br />
geboren. Mit 33 Jahren heiratete sie einen reichen Seiden- und Kattunhändler, der eine Weberei<br />
unterhielt. Sie wohnte mit ihrem Mann und ihren Kindern im Nikolaiviertel.<br />
Viele Geschichten wurden von ihr erzählt. Wo man sie nicht sah, konnte man sie hören. Ihr Mutterwitz,<br />
ihrer Schlagfertigkeit gingen in die Literatur ein, natürlich berlinisch. Äußerlich eine<br />
Dame, doch vom Verhalten eher einem Marktweib ähnlich.<br />
Sie starb am 22.7.1827.<br />
Wenn Sie die Lösung wissen, schreiben Sie sie uns auf einer Postkarte.<br />
Wenn Sie Glück haben, wartet auf Sie eine kleine Überraschung. d.R.<br />
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<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
10 BÜCHERBORD<br />
Karl May als Sexberater?<br />
Das Erstlingswerk des Abenteuerautors wurde wiederentdeckt<br />
Von Christian Heermann<br />
„Sextipps von Karl May“ titelt die „Hamburger Morgenpost“<br />
im September 2006. „Alles über eine Hauptsache<br />
des Lebens“, „Karl May und die Frage nach<br />
der Häufigkeit der Begattung“, „Liebessorgen? Fragen<br />
Sie Karl May!“ - so und ähnlich die Schlagzeilen<br />
in rund 50 anderen Blättern. Der Anlass: In jenem<br />
September war im Karl-May-Verlag Bamberg-<br />
Radebeul als Band 87 von „Karl Mays Gesammelten<br />
Werken“ „Das Buch der Liebe“ erschienen, das anonyme<br />
Erstlingswerk des Autors von 1875/76, das<br />
erst 2000 und 2004 in Österreich vollständig wiederentdeckt<br />
wurde.<br />
Als Karl May im März 1875 seine erste Redakteursstelle<br />
im Dresdner Kolportageverlag Munchmeyer<br />
antrat, hatte es dort ein Vierteljahr vorher eine Haussuchung<br />
gegeben. Zwei Werke waren beschlagnahmt<br />
worden: „Die Geschlechtskrankheiten des<br />
Menschen und ihre Heilung“ - ein ziemlich nüchternes<br />
medizinisches Aufklärungsbuch - und „Die Geheimnisse<br />
der Venustempel aller Zeiten und Völker...“<br />
- ein recht harmloses, sittengeschichtlich orientiertes<br />
Werk zum Sexualtrieb. Heute würden solche Publikationen<br />
keinen Leser hinter dem Ofen hervorlocken<br />
oder gar erregen. Aber damals galten ganz andere<br />
Maßstäbe - sittenstreng und puritanisch.<br />
Im Verlag wurde beratschlagt, wie man aus der Situation<br />
noch das Beste machen könne. Der neue Redakteur<br />
kam da gerade zur rechten Zeit. Karl May<br />
erhält seinen ersten redaktionellen und schriftstellerischen<br />
Auftrag: Den Titel „Die Geschlechtskrankheiten<br />
...“ soll er ein bisschen überarbeiten und ein paar<br />
vielleicht zensuranstößige Stellen „entschärfen“, vor<br />
allem jedoch den Neudruck des beschlagnahmten<br />
Werkes mit völlig unverfänglichem Text umhüllen,<br />
einen großen Vor- beziehungsweise Nachspann<br />
<strong>Aus</strong> dem beschlagnahmten<br />
„Venustempel“:<br />
Schon das<br />
„Schärfste“<br />
schreiben. So entsteht das dreiteilige „Buch der Liebe“,<br />
das eigentlich gar kein Buch ist, sondern aus 78 Heften<br />
a 16 Seiten besteht, die als wöchentliche Lieferungen<br />
vertrieben werden. Die 1. Abteilung (9 Hefte, 144 S.)<br />
heißt „Die Liebe nach ihrem Wesen und ihrer Bestimmung“.<br />
Karl May schlägt einen weiten Bogen unter<br />
anderem über Natur, Tierliebe und Tierschutz, Familie<br />
und Mutterliebe, Heimat, Beruf und Kunst bis zur göttlichen<br />
Liebe. Die 2. Abteilung - „Die Liebe nach ihren<br />
geschlechtlichen Folgen“ - ist mit 896 Seiten (56 Hefte)<br />
genauso lang wie die alten „Geschlechtskrankheiten“.<br />
Die interessanteste redaktionelle „Weichspülung“ gelingt<br />
May, als er eine realistische Schilderung von Beischlaf<br />
und Orgasmus durch Bezüge zum Liebesleben<br />
von Fröschen und <strong>Blatt</strong>läusen abmildert. Die 3. Abteilung<br />
- „Die Liebe nach ihrer Geschichte“ (13 Hefte, 208<br />
S.) - wirkt recht uneinheitlich. Gedanken der 1. Abteilung<br />
werden fortgesetzt, Passagen aus anderen Werken,<br />
beispielsweise aus dem beschlagnahmten „Venustempel“,<br />
eingeschoben. Die Neuausgäbe des Karl-May-<br />
Verlages bietet mit der 1. und 3. Abteilung alle von May<br />
stammenden Texte und 75 Seiten im Faksimile aus den<br />
„Geschlechtskrankheiten“. Autor Karl May gibt Ratschläge<br />
zu Kindererziehung und Familienleben und<br />
warnt die Jugend „vor einer zu frühen, zu häufigen und<br />
zu leidenschaftlichen Hingabe“; er äußert sich zu vielen<br />
Lebensfragen, hält die Astrologie für eine „Verirrung“,<br />
lobt die Freimaurer, die „für alles Gute“ anregen, und ist<br />
überzeugt (1875 !), dass es endlich zur Trennung von<br />
Kirche und Staat kommt. Wenn Frauen gleiche Bildungschancen<br />
wie Männer erhalten, so May, dann<br />
erreichen sie auch das gleiche hohe Bildungsniveau.<br />
Das wäre eine „erhebliche Förderung der Wissenschaft“.<br />
Dennoch solle alles bei den traditionellen Rollen<br />
bleiben, sonst drohe Kinderlosigkeit - ein „unersetzlicher<br />
Schaden“ für die Menschheit. Nur als Ärztinnen<br />
im orientalischen Harem könne man Frauen gerade noch<br />
„willkommen heißen“. In einigen Fragen geht Karl May<br />
erstaunlich weit über den damaligen Zeitgeist hinaus,<br />
bleibt natürlich auch in manchen Schlingen hängen. Der<br />
Abenteuerschriftsteller zeigt sich hier jedenfalls von<br />
einer ganz anderen Seite - weitab von Winnetou -, aber<br />
erst durch dieses „Buch der Liebe“ wird der ganze Karl<br />
May erschlossen. Dass der Karl-May-Verlag diese Wiederentdeckung<br />
- trotz Bedenken mancher May-Fans - in<br />
Schlagzeilen 2006/2007<br />
„Normalausgabe“ mit Adam und Eva<br />
die „Gesammelten Werke“ aufgenommen hat, ist zu<br />
begrüßen. „Geschrieben und herausgegeben nur für<br />
erwachsene und wissenschaftlich gebildete Leute“,<br />
heißt es auf der Titelseite von 1875. Und im Vorwort<br />
werden „eingehende Kenntnisse alles dessen“ angekündigt,<br />
„was den Eheschließenden zu wissen<br />
nötig und erforderlich ist ...“ In diesem Rahmen fallen<br />
auch ein paar Worte zum Sex.<br />
In der DDR gab es „Das neue Ehebuch“ von Rudolf<br />
Neubert. Vielleicht war Mays Erstlingswerk „Das alte<br />
Ehebuch“ ???<br />
„Das Buch der Liebe“ mit dem Titelbild mit Adam<br />
und Eva (560 S.) kostet 15,90 Euro. Eine limitierte<br />
Sonderausgabe mit dem Deckelbild „Sonnenuntergang“<br />
ist nur über die „Karl May“<br />
Verwaltungs- und Vertriebs-GmbH, Schützenstraße<br />
30, 96047 Bamberg, zu erhalten, (e-mail:<br />
info@karl-may.de)<br />
„Angeschrägte Sonderausgabe mit Fröschen“ (vergriffen)<br />
Abbildungen: Archiv Heermann/ Karl-May-Verlag<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
Januar/ Februar 2008
VERANSTALTUNGEN<br />
11<br />
Konzerte<br />
6.1.,16.00 Uhr: Italienisch-spanischer<br />
Abend. Rossini/ Carulli Ouverturen u.a.<br />
Marianne Boettcher (Violine), Adelheid<br />
Krause-Pichler (Flöte) und Walter Thomas<br />
Heyn (Gitarre) Werke von<br />
Gioacchino Rossini, Mauro Giuliani,<br />
Antonio Sarasate u.a.<br />
Schloss Köpenick ,<br />
Aurorasaal<br />
12.1.,16.00 Uhr: Neujahrskonzert mit<br />
dem Chorensemble Köpenick e.V. im<br />
historischen Ratssaal . Einlass: 15:30<br />
Uhr Eintritt: 8,00 €<br />
Rathaus Köpenick<br />
13.1.,16.00 Uhr: Chorkonzert zum<br />
Neujahr. Bekannte und beliebte<br />
Opernmelodien mit dem Chorensemble<br />
Köpenick und dem Männerchor<br />
Cöpenicker Liedertafel 1875 e.V.<br />
Beginn: 16:00 Uhr. Eintritt: 8,00 €<br />
Christuskirche, Firlstraße 16,<br />
12459 Berlin<br />
19.1., 14.00 Uhr: Musikalischer<br />
Jahresauftakt 2008.**) Mit Alenka<br />
Genzel und Frank Matthias, begleitet<br />
vom Ensemble „Esprit“. Anschließend<br />
Tanz. Eintritt: 12 €<br />
BunsensaalAdlershof<br />
25.1., 19.00 Uhr: „I Got Rhythm“.<br />
Friederike Carus, Gesang; Robert<br />
Carus, Klavier.<br />
Ratz-Fatz<br />
26.1., 19,30 Uhr: Mozarts Geburtstag.<br />
Leopold, Wolfgang Amadeus und<br />
Franz Xaver Mozart. Eva Deak (Violine),<br />
Uwe Hirth-Schmidt (Violoncello).<br />
Eintritt: 24/ 19 €<br />
Zitadelle Spandau,<br />
Gotischer Saal<br />
27.1., 15.00 Uhr: Menschen, lasst uns<br />
Menschen werden. Konzert des Ernst-<br />
Busch-Chores Berlin e.V. (Leitung Kurt<br />
Hartke)und des Hellersdorfer Kinderund<br />
Jugendchores (Leitung Klaus<br />
Kühling).Eintritt: 10 €<br />
(Die Vorstellung am 26.1.07 ist ausverkauft!)<br />
Russisches Haus der Wissenschaft<br />
und Kultur, Friedrichstraße<br />
176 -179, 10117 Berlin<br />
10.2.,16.00 Uhr: Italienische Quartette.<br />
Werke von Mozart, Rossini, Paganini,<br />
Verdi. Mit dem Mozartquartett Berlin.<br />
Eintritt: 22 €<br />
Schloss Köpenick, Aurorasaal<br />
16.2., 19.00 Uhr: Gitarrenkonzert mit<br />
Marcus Segschneider.<br />
Ratz-Fatz<br />
24.2., 17.00 Uhr: Mozartquartett Berlin.<br />
Werke von J.Chr. Bach, W.A. Mozart,<br />
F. Danzi und Johannes Brahms:<br />
Klarinettenquintett h-moll op.115. Eintritt:<br />
30/ 25 €<br />
Französischer Dom, Französische<br />
Friedrichststadtkirche<br />
am Gendarmenmarkt<br />
15.3., 14.00 Uhr: Stimmungsvolle<br />
Rhythmen mit dem Blasorchester des<br />
Jungen Ensembles Berlin.**) VS-<br />
Veranstaltung. Anschließend Tanz.<br />
Eintritt: 14,00 Euro<br />
Bunsensaal, Adlershof<br />
Theater/ Film<br />
5.1., 15.00 Uhr: Die DEFA und ihre<br />
verbotenen Filme. Vortrag und Gespräch.<br />
Filmvorführung: Jahrgang 45<br />
(Regie: Jürgen Böttcher, DDR 1965)<br />
Ratz-Fatz<br />
6./ 9./ 10. /12. und 13.1., 11.00 Uhr/<br />
10.00 Uhr/11.00 Uhr und 16.00 Uhr :.<br />
Frau Holle.<br />
Figurentheater Grashüpfer<br />
19.1., 16.00 Uhr: Mäuseken Wackelohr.<br />
Puppentheater Rike Schubert<br />
Figurentheater Grashüpfer<br />
15.1.,10:00 Uhr: Rumpelstilzchen *)<br />
(Gastspiel)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
15.1. , 19:00 Uhr: Fabula rasa! mit<br />
Gerald Wolf. Kabarett im Club Kostenbeitrag:<br />
5.00 / 4.00 €<br />
Kulturbund Treptow<br />
16.1., 10:00 Uhr: Die drei Schweinchen<br />
und der Wolf *)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
16.1., 15:00 Uhr: Mit dem Erzähl-Salon:<br />
Der Nacktbadekampf am Müggelsee<br />
*) (Gastveranstaltung des<br />
Rohnstock- Verlages) führt das „Stadttheater<br />
Cöpenick“ eine neue Veranstaltungsreihe<br />
vor allem für Senioren<br />
ein. Während des Salons kann (aber<br />
muss nicht) jeder Gast zum Thema<br />
seine Geschichte vortragen. So entfaltet<br />
sich in anderthalb- bis zwei Stunden<br />
ein beeindruckendes Spektrum an<br />
Lebenserfahrungen und -philosophien.<br />
Man lernt einander kennen und in seiner<br />
Besonderheit respektieren. Um<br />
einen Erzähl-Salon aufzubauen, zu führen<br />
und pflegen, bedarf es besonderen<br />
Wissens. Eine Salonnière, Frau Dr.<br />
Macht, wird die Erzähl-Salons am<br />
Stadttheater leiten.<br />
16.1., 20:00 Uhr: Ins neue Jahr mit<br />
Heinz Erhardt*)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
17.1., 10:00 Uhr: Die drei Schweinchen<br />
und der Wolf*)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
18.1., 19.00Uhr: Frauen und der Film.<br />
Filmvorführung: Der Kahn der fröhlichen<br />
Leute (Regie: Hans Heinrich,<br />
DDR 1950). Vortrag: „Die Frauenfiguren<br />
im Nachkriegsfilm“. Gestaltung:<br />
Katrin Sell .<br />
Ratz-Fatz<br />
18.1., 20:00 Uhr: Fisch zu viert (Gastspiel<br />
des FUGA-Theaters)*)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
19.1.,20:00 Uhr: Fisch zu viert (Gastspiel<br />
des FUGA-Theater)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
22.1., 19:00 Uhr: Ein Georg-Kreisler-<br />
Abend mit Hans Marquardt<br />
Unkostenbeitrag: 5.00 / 4.00 €<br />
Kulturbund Treptow<br />
*) Vorstellungen des Stadttheaters Cöpenick<br />
Vorbestellungen über: 65 01 62 34<br />
**) Karten über VS, Tel.: 53 28 444<br />
SFS Rathaus Johannisthal<br />
12439 Berlin, Tel.: 6172-5665<br />
Einlass: 13.30 Uhr, Kaffeetafel<br />
14.15 Uhr, Programmbeginn 15.00<br />
Uhr, (falls nicht anders vermerkt!)<br />
3.1.: Tanz mit Gerhard Polley.<br />
Eintritt: 3 €<br />
7.1.: Tanz für Demenzkranke und ihre<br />
Angehörigen. Eintritt: 5 €, inklus.<br />
Beköstigung. Anmeldung erwünscht<br />
10.1.: Heinz-Rühmann-Programm mit<br />
Herrn Kaiser. Eintritt: 2,50 €<br />
17.1.: Tanz mit Jochen Kaiser.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
24.1.:Ein Lied geht um die Welt. Mit<br />
Marie Skibe (Gesang) und Klavierbegleitung.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
31.1.: Hilfe bei Pflegbedürftigkeit.<br />
Informationsrunde mit Frau Schulz<br />
4.2.: Tanz für Demenzkranke und ihre<br />
Angehörigen. Eintritt: 5 €, inklus.<br />
Beköstigung. Anmeldung erwünscht<br />
7.2.: Faschingstanz mit Herrn<br />
Schwerdtfeger. Eintritt: 3 €<br />
14.2.: Video-Reise-Darbietung von<br />
Frau Bube. Eintritt: 1,50 €<br />
21.2.: Tanz mit Manne Menzel. Eintritt:<br />
2,50 E<br />
28.2.: Ossis fallen immer auf. Lesung<br />
mit der Gruppe „Gestaltetes Wort“.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
SFS im Treptow-Kolleg,<br />
Kiefholzstr.274<br />
12437 Berlin, Tel.: 532 00 95<br />
Eintritt: 1,50 € ; Beginn: 15 Uhr (falls<br />
nichts anderes angegeben)<br />
(ab 14.30 Uhr Kaffee)<br />
9.1.: Tanz mit Bernd Schwerdtfeger<br />
16.1.: Gemütliches Kaffeetrinken<br />
23.1.: Mallorca ist immer eine Reise<br />
wert. Mit Filmstudio Sirius<br />
30.1.: 2 Ameisen in Hamburg. Erinnerungen<br />
an Ringelnatz mit Frau Rüffer<br />
6.2.: Faschingausklang mit Bernd<br />
Schwerdtfeger (Kartenverkauf ab<br />
28.1.)<br />
13.2.: Wir wandern durch den weißen<br />
Winterwald mit Frau Schulze<br />
20.2. Tanz mit Jürgen Greuel<br />
27.2.: Erinnerungen an Helga Hahnemann<br />
mit Orgel- Rieke<br />
Seniorenfreizeitstätte<br />
Karl-Kunger-Str. 30<br />
12435 Berlin, Tel.:<br />
Kaffeetafel ab 14.00 Uhr<br />
Beginn der Veranstaltung: 14.30 (falls nichts<br />
anderes angegeben)<br />
10.1.: Tanz mit Herrn Polley<br />
17.1.: Die zweite Lebenshälfte.<br />
Veranstaltung mit Frau Rüffer<br />
24.1.: Fasching mit Herrn Kiryjaner<br />
31.1.: Gemütliches Kaffeetrinken<br />
4.2.: Feier für die im Dezember und im<br />
Januar Geborenen<br />
7.2.: Gemütliches Kaffeetrinken<br />
14.2.: Tanz mit Herrn Schwerdtfeger<br />
21.2.: Lieder zur Gitarre mit Frau<br />
Schulz<br />
28.2.: Tanz mit Herrn Roehrs<br />
Seniorentreff „Alte Schule“<br />
Dörpfeldstr.54, Tel.: 67892886<br />
Beginn: 14.30 Uhr (falls nichts anderes<br />
angegeben); Eintritt: 1,50 E<br />
7.1., 14.00 Uhr: Senioren musizieren<br />
für Senioren<br />
14.1.: Tanz mit Freddis Live Musik.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
22.1., 18.30 Uhr: Mit Bürgermeisterin<br />
Schöttler und Sozialstadträtin Feierabend<br />
im Gespräch<br />
25.1., 20.00 Uhr: Neujahrskonzert mit<br />
Jazz-Legende Conny Bauer<br />
30.1.: Fasching mit Gabis Mini-Band.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
6.1.: Elefanten in Thailand. Vortrag mit<br />
Film von Dr. Jürgen Matz.<br />
Eintritt: 1,50 €<br />
20.2.: Tanz mit Nicki. Eintritt: 2,50 €<br />
Begegnungsstätte<br />
Dahmestraße 33<br />
12526 Berlin; Tel.: 61 72 55 09<br />
Beginn: 14.00 Uhr.(falls nichts anderes<br />
angegeben) Eintritt: 1,50 €<br />
8.1.: Mit Schwung und guter Laune ins<br />
Schalt- und Olympiajahr. Musik mit<br />
Bernd Schwertfeger, Veranstaltung der<br />
VS-Ortsgruppe 094<br />
15.1., 14.30 Uhr: Jahreseröffnung mit<br />
Anjutta Jansow, Kabarett.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
22.1., 14.30 Uhr: Tanz und Theater mit<br />
den „Zipperleiners“. Tanz- und Theatergruppe<br />
der SBS. Eintritt: 1,50 €<br />
29.1., 14.30 Uhr: Teeverkostung mit<br />
Origami und Herrn Axel Dziersk.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
5.2., 9.00 Uhr: Seniorenfrühstück.<br />
Kostenbeitrag: 3 €<br />
12.2.: Hoppla, heute feiern wir Fasching.<br />
Musik mit Kiry Janev und<br />
Travewstieshow mit Horst Adam. Veranstaltung<br />
der VS-Ortsgruppe 094.<br />
19.2., 14.30 Uhr: Goldene Kinohits der<br />
20er, 30er und 40er Jahre mit Primavera.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
26.2., 14.30 Uhr: Faschingsfeier mit<br />
Herrn Kaiser. Eintritt: 2,50 €<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
12<br />
VERANSTALTUNGEN<br />
13<br />
(Fortsetzung von Seite 11)<br />
23.1., 15.00 Uhr: Ins neue Jahr mit<br />
Heinz Erhardt*)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
24.1., 10:00 Uhr: Peter und der Wolf<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
25.1.,20:00 Uhr: Gerald Wolf: Best of<br />
Wolf – Stegreif, Parodie und schräge<br />
Typen: Das Schönste aus 10 Jahren<br />
Kabarett (Gastspiel Kabarett)*)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
26.1., 15:00 Uhr: Die Weisetreter<br />
mit:Spitzensalat – Alte Drosseln spötteln<br />
gut! (Gastspiel Seniorenkabarett)*)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
26.1., 19.00 Uhr: Die zweite Schöpfung<br />
des Dr. Frankenstein. In einer Neufassung<br />
von Katrin Sell, frei nach dem<br />
gleichnamigen Roman von Mary W.<br />
Shelley; Regie: Bernhard Buley<br />
Es spielt die Jugendtheatergruppe<br />
théâtre bonjour<br />
Ratz-Fatz<br />
30.1.,10:00 Uhr: Hatschi und ihr reizender<br />
Freund auf Kostümsuche<br />
(Gastspiel)*)<br />
Stadttheater Cöpenick<br />
1.2. und 2.2, jeweils 19.00 Uhr:<br />
Deutsch-russisches Theaterfest<br />
Ratz-Fatz<br />
1.2., 19.00 Uhr: Der Schauspieler –<br />
ein Stück von Bernhard Buley nach<br />
einer Erzählung von Anton Tschechow.<br />
Eine Doppelinszenierung in<br />
deutscher und in russischer Sprache.<br />
Es spielen das „Berliner Tschechow<br />
Theater“, Regie: Natalia Sudnikovic<br />
und „theater-coram-publico“, Regie:<br />
Bernhard Buley<br />
Ratz-Fatz<br />
2./3.2. , 16 Uhr: Die kleine Meerjungfrau.<br />
Puppentheater nach H.C. Andersen<br />
Figurentheater Grashüpfer<br />
2.2., 19.00 Uhr: Konzert. Eine belorussische<br />
Künstlerin spielt auf historischen<br />
Instrumenten, wie Drehleier,<br />
Dudelsack etc.<br />
Ratz-Fatz<br />
6.2., 10.00 Uhr: Der kleine Eisbär<br />
Puppentheater nach dem Kinderbuch<br />
von Hans de Beer.<br />
Figurentheater Grashüpfer<br />
7.2., 10.00 Uhr: Der kleine Eisbär<br />
Puppentheater nach dem Kinderbuch<br />
von Hans de Beer, ab 4 J<br />
Figurentheater Grashüpfer<br />
8.2., 18.00 Uhr: Märchenabend am Feuer<br />
in der Jurte mit Annette Hartmann<br />
für Schüler und Erwachsene.<br />
Figurentheater Grashüpfer<br />
8.2., 19.00 Uhr: Gullivers Reisen today<br />
– nach Jonathan Swifts Roman. Text<br />
und Regie: Bernhard Buley, es spielt<br />
theater-coram-publico<br />
Ratz-Fatz<br />
15.2., 19.00 Uhr: Jahresreihe: Der Berlin-Film.<br />
Auftakt: Berlin-Alexanderplatz<br />
nach dem gleichnamigen Roman<br />
von Alfred Döblin. (Regie: Piel Jutzi,<br />
Deutschland 1930). Vortrag: Berlin-Filme<br />
der Weimarer Republik<br />
von Katrin Sell .<br />
Ratz-Fatz<br />
22.2.,19.00 Uhr: Liebenswürdige Frechheiten<br />
– ein Kästner-Tucholsky-Programm.<br />
Mit Christine Poisl, Schauspielerin<br />
und Christiane Obermann, Klavier.<br />
Ratz-Fatz<br />
22.2., 18.00 Uhr: Märchenabend am Feuer<br />
in der Jurte für Schüler und Erwachsene.<br />
Figurentheater Grashüpfer<br />
28.2., 14.30 Uhr: Ja, in Berlin, da ist was<br />
los. Vorstellung der „Immergrünen“.<br />
Seniorenbegegnungsstätte<br />
Altglienicke, Ortolfstr.182<br />
*) Vorstellungen des Stadttheaters Cöpenick<br />
Vorbestellungen über: 65 01 62 34<br />
Vorträge/Lesung<br />
8.1., 9.00 Uhr: Beratung zu rechtlichen<br />
Fragen des Alters mit Helgard Kitzing.<br />
Frauentreff Treptow<br />
8.1., 19:00 Uhr: Das Bode-Museum –<br />
Berlins jüngstes Museum. Dia-Vortrag<br />
Kostenbeitrag: 3.00 / 2.00 €<br />
Kulturbund Treptow<br />
Volkssolidarität im wahrsten Sinne des Wortes<br />
Ortsgruppe Altglienicke unterstützt bedürftige Kinder<br />
10.1., 14.30 Uhr: Ergötzliches und<br />
Besinnliches in Vers und Bild. Wilhelm-Busch-Nachmittag<br />
mit Gisela<br />
Bochow. Eintritt: 1 €<br />
Frauentreff Treptow<br />
10.1.,19.00 Uhr: Öffentliche Sitzung<br />
des Adlershofer Festkomitees.<br />
Alte Schule, Adlershof<br />
14.1., 14.30 Uhr: Gemeinsames Singen<br />
im Treff.<br />
Frauentreff Treptow<br />
15.1., 14. 30 Uhr : Ist das nicht fabelhaft?<br />
Plauderei über die Beziehung<br />
zwischen Mensch und Tier. Es spielt<br />
der Senioren-Theater-Club Köpenick.<br />
Eintritt: 2 Euro<br />
Ratz-Fatz<br />
17.1., 14.30 Uhr: Jahreswechsel im<br />
Saarland. Reiseerlebnisse von und<br />
mit Magda Sommer.<br />
Kostenbeitrag: 1 €<br />
Frauentreff Treptow<br />
17. 1., 18 Uhr: Der Freiheit zu eigen..<br />
Gedichte 1884-1905 [Bd. 8 der<br />
Reihe „Spurensuche]. Buchpremiere:<br />
Clara Müller-Jahnke. „Vergessene<br />
Autorinnen wieder entdeckt“ im<br />
trafo verlag Berlin]. Der Herausgeber<br />
Oliver Igel stellt das Buch vor<br />
und liest aus den Gedichten.<br />
Anna-Seghers-Gedenkstätte,<br />
Berlin-Adlershof, Anna-<br />
Seghers-Str. 81<br />
19.1., 10.30 Uhr. O, etwas der Art<br />
Über 25.000 Einwohner leben in Altglienicke, der Ortsteil im Südwesten des Bezirkes Treptow-Köpenick, das entspricht immerhin einer mittelgroßen Kleinstadt. Bis<br />
vor 20 Jahren war die Bebauung dörflich geprägt, dann begann die Errichtung großer Neubaugebiete bei Falkenhöhe Richtung Flughafen Schönefeld. Seit den 90er<br />
Jahren entwickelte sich diese Gegend zunehmend zu einem sozialen Brennpunkt. Sichtbar wird das nicht zuletzt an den Kindern von sozial schwachen Familien.<br />
Hartz IV ist für viele Schüler Alltag.<br />
Dieser Tatsache stellt sich die Ortsgruppe der Volkssolidarität, die mit ihren über 300 Mitgliedern größter Wohlfahrtsverband in Altglienicke ist. Von den vier<br />
Grundschulen erfahren zwei ganz konkrete und direkte Unterstützung. Allein 2008 spendete die Volkssolidarität 1.000 Euro für 30 Kinder von Hartz IV-Empfängern,<br />
die an der Grundschule Am Pegasuseck lernen. Damit wurde Schulmaterial vom Bleistift bis zum Ranzen gekauft. Weitere 1.000 Euro kamen Schülern an der<br />
Grundschule Am Mohnweg zugute. Sie konnten damit wenigstens einmal am Tag eine warme Mahlzeit zu sich nehmen – die Schulspeisung. Die Hilfe für Kinder<br />
aus sozial schwachen Familien wird in diesem Jahr weitergehen.<br />
Getragen wird dieses Engagement von allen Mitgliedern der Volkssolidarität in Altglienicke. Viele sind in einem Lebensalter, in dem sie als Kinder selbst erlebt<br />
haben, was soziale Not bedeutet. Sie nehmen das ernst, was ihrem Verein den Namen gab – die Solidarität.<br />
Achtung!<br />
In diesem Raum hätten auch Ihre Veranstaltungsmeldungen<br />
stehen können, wenn Sie sie bis zum 15.12.2007 eingereicht<br />
hätten.<br />
Für die Ankündigung Ihrer Veranstaltungen im März und im April<br />
müssten Sie sie uns bis zum 10.2.2008 mitteilen.<br />
Nur dann haben Sie eine Chance, ins <strong>Blatt</strong> zu kommen.<br />
Jetzt schon Eröffnung der<br />
34. Seniorenwoche vormerken!<br />
Die 34. Berliner Seniorenwoche steht unter dem Motto „Die<br />
Jungen von Heute sind die Alten von Morgen“. Die Eröffnung<br />
findet am Samstag, dem 21. Juni 2008, auf dem<br />
Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche statt.<br />
kommt nie wieder! Schicksal, Wesen<br />
und Einfluss von Caroline Schlegel-<br />
Schelling (1763-1809) auf die Literatur<br />
der deutschen Romantik. Vortrag von<br />
Karl Bongardt.<br />
Ratz-Fatz<br />
23.1., 18.00 Uhr: 60 Jahre VVN in Berlin.<br />
Vortrag und Gespräch mit Dr. Elke Reuter<br />
Begegnungsstätte PRO<br />
24.1., 14.30 Uhr: Reihe Lachen ist gesund.<br />
Vera Brocke interpretiert das „Lexikon<br />
der Statussymbole“ von Jan<br />
Kuhlbrodt. Eintritt: 1 €<br />
Frauentreff Treptow<br />
28.1., 14.30 Uhr: Wie man Krisen als<br />
Chance zur Lebensveränderung nutzen<br />
kann. Gesprächsrunde mit Marianne<br />
Esslinger. Kostenbeitarag: 1 €<br />
Frauentreff Treptow<br />
29.1., 19:00 Uhr: Baumgesänge – eine<br />
sphärische Reise durch die europäische<br />
Natur:Ein Winterspaziergang von Nic-D<br />
in vielen Zungen besungen, zu Soundcollagen,<br />
Melodien und Loops von Leander<br />
Reininghaus (Lealoop) an der<br />
Gitarre<br />
Kostenbeitrag: 5.00 / 4.00 €<br />
Kulturbund Treptow<br />
30.1., 18.00 Uhr: Vor 75 Jahren - das<br />
Ende der ersten deutschen Republik.<br />
Schnee von gestern? Diskussionsrunde<br />
mit Prof. Dr. Kurt Pätzold.<br />
Begegnungsstätte PRO<br />
30.1., 18.00 Uhr: Spätes Deutschlandlied<br />
– Fallersleben, wie sich gute Absicht in<br />
das Gegenteil verkehrt!. Eine Lesung mit<br />
Dr. Malte Kerber.<br />
WBG Treptow Nord“ eG<br />
Mitgliedertreff, Kiefholzstr. 159<br />
31.1., 14.30 Uhr: Wege und Möglichkeiten<br />
zu einem aktiveren Kurzzeitgedächtnis<br />
für mehr Sicherheit im<br />
Alltag. Gesprächsrunde mit praktischen<br />
Übungen mir Rosel Heyn.<br />
Kostenbeitrag: 1 €<br />
Frauentreff Treptow<br />
2.2., 10.30 Uhr: Elfriede Brüning liest<br />
aus ihrem Buch „Gedankensplitter“.<br />
Ratz-Fatz<br />
7.2.,14.30 Uhr: Winterzeit - Märchenzeit.<br />
George Sands „Märchen aus<br />
Schloss Nohant“ mit Renate Brietsche.<br />
Frauentreff Treptow<br />
11.2., 14.30 Uhr: Gemeinsames Singen<br />
im Treff.<br />
Frauentreff Treptow<br />
13.2.,18.00 Uhr: <strong>Aus</strong> einer verlorenen<br />
Welt. Erinnerungen an Rudolf Hirsch<br />
. Mit Rosemarie Schuder, Walter Nowojski<br />
und Dr. Johannes Schönherr.<br />
Begegnungsstätte PRO<br />
14.2., 14.30 Uhr: Spaziergang durch<br />
das Toleranzviertel - rund um die Sophienkirche<br />
und den Hackeschen<br />
Markt. Dia-Vortrag mit Gerhard<br />
Heinicke. Kostenbeitrag: 1 €<br />
Frauentreff Treptow<br />
19.2., 18. 00 Uhr : Der Rest der bleibt –<br />
Erinnerungen an ein unvollkommenes<br />
Leben. Lesung mit Annekathrin Bürger.<br />
Anschließend Autogrammstunde.<br />
Gemeinsame Veranstaltung mit dem<br />
Büchereck Baumschulenweg und dem<br />
Kulturring in Berlin e.V<br />
. WBG „Treptow Nord“ eG<br />
Mitgliedertreff, Kiefholzstr.<br />
bis 13.1.: Heinrich Ilgenfritz<br />
(1899-1996) – ein Meister<br />
des Kupferstichs. Arbeiten<br />
aus seinem Lebenswerk.<br />
Galerie im Ratz-Fatz<br />
<strong>Aus</strong>stellungen<br />
bis 13. 1. 2008: Hedwig Bollhagen.<br />
Ein Leben für die<br />
Keramik, Sonderausstellung.<br />
<strong>Schirm</strong>herrschaft von<br />
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Neben 700<br />
ausgestellten Objekten geben kurze Filme einen<br />
Einblick in die Fertigungsprozesse der HB-<br />
Werkstätten.<br />
Haus der Brandenburgisch-Preußischen<br />
Geschichte im historischen<br />
Kutschstallensemble in Potsdam,<br />
am Neuen Markt 9,<br />
14.2., 18 Uhr: Grenzüberschreitungen<br />
oder: die Kraft der Schwachen..<br />
Helmut Bock liest seinen Essay über<br />
die Friedenskämpferin Bertha von<br />
Suttner<br />
Anna-Seghers-Gedenkstätte<br />
Adlershof, Anna-Seghers-Str. 81<br />
21.2.., 14.30 Uhr: Wien und das Burgenland.<br />
Reiseerlebnisse von und mit<br />
Magda Sommer. Kostenbeitrag: 1 €<br />
Frauentreff Treptow<br />
23.2., 10.30 Uhr: „Erinnerung entfaltet<br />
… ihre lange Rolle“ – eine Lesung<br />
über Alexander Sergejewitsch<br />
Puschkin mit Cornelia Bera.<br />
Ratz-Fatz<br />
27.2., 15.00 Uhr: Einweihungsfeier zur<br />
Stolpersteinlegung Güldenhofer Ufer<br />
mit Angehörigen der Opfer und Schülern<br />
des Gebrüder Montgolfier-Gymnasiums.<br />
Veranstaltung der Begegnungsstätte<br />
PRO in der<br />
Volkshochschule<br />
Baumschulenstraße<br />
bis 20.1.: Der Adlershofer Kunstkreis<br />
stellt Arbeiten vor: Aquarelle und Collagen<br />
von Dagmar Lücke sowie Aquarelle<br />
und Acrylbilder von Horst<br />
Kunzelmann.<br />
Verwaltungsgebäude der<br />
BESSY-Gmbh.(Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft<br />
für Synchrotronstrahlung<br />
m.b.H.)<br />
Albert-Einstein-Str.15, 12489 Berlin<br />
bis 31.1.: „1984“ – Fotografien in<br />
schwarz-weiß von Thorsten Dorran<br />
Kulturbund Treptow<br />
Galerie im Club<br />
bis 31.1.: 20 Jahre Werkstatt Künstlerische<br />
Lithographie Berlin<br />
Kulturbundgalerie Treptow<br />
Dies und das<br />
14.1., 18.00 Uhr: Vor uns die Sintflut ...<br />
Die Erde kollabiert, der Mensch<br />
resigniert! Und Gott ...? Die evangelische<br />
Gemeinde und die WISTA-<br />
Management GmbH laden zur Diskussion<br />
ins WISTA-Hauptgebäude,<br />
Rudower Chaussee 17, ein. Voraussichtlich<br />
nehmen teil: Dr. W. Huber,<br />
Landesbischof und Ratsvorsitzender<br />
der EKO, Prof. Dr. Chr. Markschies,<br />
Präsident der Humboldt-Universität,<br />
Dr. Ingolf Hertel, Max-Born-Institut<br />
(Physiker), Prof. Dr. W-Lucht, Institut<br />
für Klimaforschung.<br />
15.1., 10.00 Uhr. Frauenfrühstück.<br />
Mohnklöße - eine Spezialität in dieser<br />
Jahreszeit - vorgstellt von Hella<br />
Glodniok. Kostenbeitrag: 1 €. Bitte<br />
etwas zum Verzehr mitbringen<br />
Frauentreff Treptow<br />
21.1., 13.00 Uhr: Workshop Kreativ.<br />
Faschingsbasteleien. Kosten: 1 €<br />
(plus Materialkosten)<br />
Frauentreff Treptow<br />
22.1., 18.30 Uhr: Bürgerforum zur<br />
Bezirkspolitik. Mit der Bezirksbürgermeisterin<br />
Gabriele Schöttler und der<br />
Stadträtin für Soziales und Gesundheit,<br />
Ines Feierabend.<br />
Kulturzentrum Alte Schule<br />
Dörpfeldstraße 54<br />
5.2., 10.00 UIhr: Frauenfrühstück zur<br />
Fastnacht.. Mit Musik und guter<br />
Laune. Jeder kann etwas zur Erheiterung<br />
beitragen. Kostenbeitrag: 2 €<br />
Frauentreff Treptow<br />
Die Volkssolidarität finanziert ihre sozialen Projekte ausschließlich von Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Wenn es also im März an ihrer Tür klingelt, und die<br />
Volkssolidarität im Rahmen ihrer traditionellen Haus- und Straßensammlung um eine Spende bittet, denken Sie daran: Auch Sie können mithelfen!<br />
Spendensammlung im März!
14 ERKUNDUNGEN<br />
Wanderungen, Exkursionen,<br />
Führungen<br />
Frauentouren<br />
mit Claudia von Gélieu (CG)<br />
12.1.: Der Tiergarten im Winter.*)<br />
Mehringplatz - Landwehrkanal - Neuer<br />
See - S-Bhf. Tiergarten. Wegstrecke: ca<br />
11 km.<br />
Treff: 10.00 Uhr, U-Bhf. Gleisdreieck<br />
(Luckenwalder Str.)<br />
16.1.: Luftschiffe über Biesdorf.*)<br />
Rund um Biesenhorst - Am Fuchsberg<br />
- Piepertswinkel - S-Bhf. Köpenick.<br />
Treff: 11.00 Uhr, S-Bhf. Wuhlheide<br />
27.1.: Nur Wald und Wasser und ... *)<br />
Bus X 69 Müggelheim Dorf - Wasserstraßenkreuz<br />
- Winterweg - Bus X 69.<br />
Wegstrecke: 12 km<br />
Treff: 10.30 Uhr, S-Bhf. Köpenick<br />
2.2.: Durch die Köllnische Heide nach<br />
Berlin.*) Auf den Spuren von „Mutter<br />
Lustig“ - Altstadt - S-Bhf. Adlershof.<br />
Wegstrecke: 12 km<br />
Treff: 10.30 Uhr, S-Bhf. Köpenick<br />
Chronologisch geordnet<br />
13.2.: Die Waldsiedlung „Bruno Taut“<br />
(1880- 1938).*) Thielpark - Dahlem<br />
Dorf - Fenngraben - Whs. Onkel Toms<br />
Hütte - U-Bhf. Wegstrecke: 13 km<br />
Treff: 11.15 Uhr, S-Bhf. Sundgauer<br />
Straße<br />
16.2.: Berliner Stadtrundfahrt mit<br />
Besuch des Reichstagsgebäudes.<br />
Führung im Deutschen Bundestag und<br />
Blick von der Reichstagskuppel.<br />
Kosten: 27 E inklus. Imbiss.<br />
Abfahrt: 9 Uhr, ab Glanzstraße<br />
24.2.: Wohnen wie im Himmel.*) Rund<br />
um die Grunewaldkirche - Villen und<br />
Seen . S-Bhf. Grunewald. Wegstrecke:<br />
11 km<br />
Treff: 10.30 Uhr, S-Bhf. Messe<br />
Süd (Eichkamp)<br />
1.3.: Havelgeschichten.*) Briesesteig -<br />
Oder-Havel-Kanal - Stolper Heide - S-<br />
Bhf.Heiligensee. Wegstrecke: 13 km.<br />
Treff: 10.30 Uhr, S-Bhf. Birkenwerder<br />
*) Wanderungen mit dem „Wanderfreund“. Tel.: 6 56 07 34<br />
Es ist sonderbar,<br />
dass nur außerordentliche<br />
Menschen<br />
die Entdeckungen<br />
machen, die hernach<br />
so leicht und simpel<br />
scheinen.<br />
Das setzt voraus,<br />
dass, die simpelsten,<br />
aber wahren Verhältnisse<br />
der Dinge zu<br />
bemerken, sehr tiefe<br />
Kenntnisse nötig sind.<br />
G.. Ch. Lichtenberg (1742 -1799)<br />
19.1.. 13.00 Uhr: Futtern wie bei<br />
Muttern. (CG) Berliner Küchengeschichten.<br />
Von Hexenrezepten bis<br />
zur Volksküche geht es durch das<br />
Reich der Frau. 3 Stunden, Kosten: 20<br />
€ , inklus. Verzehr.<br />
Anmeldung erbeten: 6261651<br />
20.1.: Rosa Luxemburg. Ihr Leben und<br />
Wirken in Berlin.(CG). An Wohnorten,<br />
Wirkungs- und Gedenkstätten spüren<br />
wir dieser außergewöhnlichen Frau<br />
nach, die im Politischen wie im Privaten<br />
ihrer Zeit weit voraus war. Dauer: 3<br />
Std. mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
Treff: 13.00 Uhr, S-Bhf.<br />
Friedenau.<br />
23.2., 13.00 Uhr: Futtern wie bei<br />
Muttern. (CG) Berliner Küchengeschichten.<br />
Von Hexenrezepten bis<br />
zur Volksküche geht es durch das<br />
Reich der Frau. 3 Stunden,<br />
Kosten: 20 € , inklus. Verzehr.<br />
Anmeldung erbeten: 6261651<br />
29.2.: Nachtführung. Bubikopf, Girl,<br />
Charleston. Die Goldenen Zwanziger<br />
am Kurfürstendamm (CG)<br />
Treff: 18.00 Uhr, U-Bhf.<br />
Uhlandstraße, <strong>Aus</strong>gang<br />
Uhlandstraße)<br />
Wuhletreff<br />
Begegnungsstätte des „ Tausendfüßler“<br />
e.V., Straße D 18, 12555 Berlin<br />
Tel.: 652 72 71<br />
Beginn: 14.00 Uhr (falls nichts anderes<br />
angegeben), Eintritt: 1,50 €<br />
8.1., 16.30 Uhr: Kientopp und Kaffeepott.<br />
Mit „Dienstag - Wunschfilm des<br />
Monats“. Kostenbeitrag 2 €<br />
9.1.. 14.30 Uhr: Tanz ins Neue Jahr mit<br />
G. Polley. Kostenbeitrag 2,50 €<br />
13.1., 11.00 Uhr: Neujahrskonzert mit<br />
dem Gitarrenduo „Twelfe strings“.<br />
Kostenbeitrag mit Brunch 13,50 €<br />
14.1., 15.00 Uhr: Feier für die im Dezember<br />
Geborenen.<br />
16.1., 14.30 Uhr: Ich fang mich selbst<br />
ein : mein Leben - Lesung aus dem<br />
Buch von Angelica Domröse.<br />
Kostenbeitrag 1,50 €<br />
24. 1., 10.30 Uhr: Kientopp und Kaffeepott<br />
mitWunschfilm des Monats.<br />
Kostenbeitrag 2 €<br />
26.1., 15.00 Uhr: An der schönen blauen<br />
Donau... - Literarischer Bummel mit der<br />
Gruppe „Gestaltetes Wort“. Kostenbeitrag<br />
inkl. Kaffeegedeck 4,80 €<br />
28. 1., 14.30 Uhr: Polizei – Senioren<br />
helfen und beraten Senioren. Vortrag<br />
zur Seniorensicherheit<br />
30.1., 14.30 Uhr: Faschingsfeier. Für<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
Stimmung sorgt die Kaiser-Disco<br />
Kostenbeitrag 2,50 €<br />
5.2., 16.30 Uhr: Kientopp und Kaffeepott<br />
mit dem „Wunschfilm des Monats“.<br />
Kostenbeitrag 2 E<br />
1.2., 19.00 Uhr: Lesenacht. Themenabend<br />
Mahalia Jackson. Kostenbeitrag<br />
Abendimbiss 4,50 €<br />
6.2., 14.30 Uhr: Das Jahreskaleidoskop<br />
2008. Musikalisch-literarischer<br />
Nachmittag mit Inge Kapphahn.<br />
Kostenbeitrag 2,50 €<br />
10.2., 11.00 Uhr: Sonntagskonzert.<br />
Musik und Comedy mit dem „Benny –<br />
Barré – Trio“ .Kostenbeitrag mit<br />
Brunch 12, 50 €<br />
11.2., 15.00 Uhr: Feier für die im Januar<br />
Geborenen.<br />
13.2., 14.30 Uhr: Tanz mit Bernd<br />
Schwerdtfeger. Kostenbeitrag 2,50 €<br />
20.2., 14.30 Uhr: Gott sei Dank - Lesung<br />
aus dem Buch von Heinz - Florian<br />
Oertel. Kostenbeitrag 1,50 E<br />
25. 2., 14.30 Uhr: Rat und Tat für ein<br />
gesundes Herz - aktiver Herzschutz.<br />
Vortrag von Frau Umbreit , Pro senior.<br />
27.2., 14.30 Uhr: Schneewalzer. Tanz<br />
mit Manne Menzel .<br />
Kostenbeitrag 2,50 €<br />
28.2., 10.30 Uhr: Kientopp und Kaffeepott<br />
mit Wunschfilm des Monats“<br />
Kostenbeitrag 2 €<br />
Entdeckungen mit dem Büro für Industriekultur<br />
6.1.: Kanal Luise.Zwischen Kreuzberg<br />
und Mitte vom Oranienplatz zum neuen<br />
verdi-Haus: Kaufhäuser,<br />
Gewerkschaftshäuser, Gewerbehöfe,<br />
ein Kinderbauernhof, Bethanien, und<br />
vor allem: jede Menge Mauerspuren;<br />
der Kanal selbst – eine kleine Geschichte<br />
der ABM!<br />
Treff: 14.00Uhr,Oranienplatz/<br />
Ecke Segitzdamm (U-Bhf.<br />
Moritzplatz)<br />
8.1: HB Der gläserne Berg. Inspizieren<br />
Sie Europas größten Kreuzungsbahnhof<br />
und erfahren Sie interessante<br />
Details zur Geschichte der Berliner<br />
Eisenbahn und zum riesigen Bahnhof<br />
selbst... Bei der Bahn ticken die Uhren<br />
anders. Treff: 11.00 Uhr, Hauptbahnhof,<br />
Servicepoint Europaplatz<br />
23.1: Die Rote Insel in Schöneberg .<br />
Die legendäre Rote Insel - versteckt im<br />
Häusermeer. Hier im East-End von<br />
Schöneberg wacht der tote Gasometer<br />
über allem, unten tobt der Kampf um<br />
den Cheruskerpark. Eisenbahnmilitärs<br />
und Arbeiter bestimmten früher den<br />
Ton, hier lebten Marlene Dietrich und<br />
Hildegard Knef ...<br />
Treff: 14.00 Uhr, S-Bhf.<br />
Schöneberg, Dominicusstraße<br />
3.2.: Vom Kabelwerk zur Denkfabrik.<br />
Vom Behrensturm hat man einen weiten<br />
Blick. Die einzigartige Industrielandschaft<br />
an der Spree, ein Zwilling<br />
der Siemensstadt, mit denkmalgeschützten<br />
Fabrikanlagen und<br />
Wohnsiedlungen wird nun Studentenstadt.<br />
Treff: 14.00 Uhr, Edison-/Ecke<br />
Wilhelminenhofstr.<br />
10.2.: Die blaue Nixe von Stralau. Das<br />
idyllische Fischerdorf erfand den<br />
“Stralauer Fischzug“, wurde selbst<br />
von der Berliner Industrie entdeckt<br />
und soll sich nun schnell in eine moderne<br />
Wasserstadt verwandeln. Sehenswerten<br />
Baudenkmale...<br />
Treff: 11.00 Uhr, S-Bhf.<br />
Treptower Park, <strong>Aus</strong>gang<br />
Dampferanlegestelle 10.2.:<br />
Bolle und die Wasserstadt . Am romantischen<br />
Paul-und-Paula-Ufer der<br />
Rummelsburger Bucht ließ Bimmel-<br />
Bolle Eis ernten. Vorbei am ehem. Waisen-<br />
und dem Arbeitshaus der Stadt<br />
Berlin geht es durch die boomende<br />
Wasserstadt.<br />
Treff: 14.00 Uhr, S-Bhf. Ostkreuz,<br />
<strong>Aus</strong>gang Wasserturm<br />
Anmeldung ist nicht erforderlich<br />
Preise: 8,- € Schüler und Studenten: 6,- €<br />
Januar/ Februar 2008
KULTUR/ SOZIALES<br />
15<br />
Besuch im „Kranhauscafé“<br />
in Oberschöneweide<br />
Wer hat den neuen Kaisersteg zwischen Hasselwerderstrasse<br />
in Niederschöneweide und Laufener Straße<br />
in Oberschöneweide schon persönlich in Augenschein<br />
genommen? Oder besser noch, ist bei einem<br />
Spaziergang zu Fuß oder mit dem Fahrrad von einem<br />
Ufer zum anderen gelaufen oder gefahren? Also, ich<br />
muß schon sagen, diese neue Fußgängerverbindung<br />
ist ein Gewinn für alle, die hier wohnen oder arbeiten,<br />
aber auch für Neugierige aus Nah und Fern. Erschließt<br />
sich doch auf diese Art und Weise für uns<br />
alle die Gegend um die Wilhelminenhofstra-ße mit<br />
ihren denkmalgeschützten Industriebauten aus dem<br />
19./20. Jahrhundert aus einer ganz neuen Perspektive.<br />
Jetzt kann man erst einmal richtig ermessen und<br />
zum Teil auch noch verfolgen, was hier in den letzten<br />
Jahren umgestaltet, rekonstruiert und auch erneuert<br />
wurde. Jahrelang war es nur ein trauriger Anblick, die<br />
verlassenen ehemaligen Werkhallen von TRO, KWO<br />
und Fernsehelektronik in dieser Industriehochburg<br />
der DDR zu sehen. Ich habe es mir jahrelang lieber<br />
erspart. Es war eine gute Idee von Senat und Bezirksamt<br />
mit Unterstützung vieler Fördermittel des Bundes<br />
hier Voraussetzungen für Neuansiedlungen von Industrie<br />
und Gewerbe und vor allem für die 5 Standorte<br />
der FHTW (Fachhochschulen für Technik und<br />
Wissenschaft) zu schaffen.<br />
Die ersten Studenten sind nun schon in die rekonstruierten<br />
ehemaligen Werk- und Bürogebäude des<br />
KWO gezogen. Und wo Studenten lernen und wohnen<br />
wollen, braucht es auch kleine Cafes und Restaurants,<br />
vor allem für den kleinen Geldbeutel. Da<br />
fand ich die Idee, aus einem alten, in den 60iger Jahren<br />
am Ufer der Spree des alten KWO-Industriegelände<br />
gelegenen Kranhauses ein Kranhauscafe zu<br />
gestalten, hervorragend, geradezu toll. Das Kranhaus<br />
wurde damals gebraucht und gebaut, um hier die<br />
Schuten auf der Spree, die Waren zur Produktion<br />
brachten und fertige Kabelrollen holten, zu be- und<br />
entladen. Der Kran steht also hier an dieser Stelle<br />
nicht auf dem Ufergelände, sondern auf einem vierstöckigem<br />
Lagerhaus<br />
in luftiger<br />
Höhe. Und wie<br />
das Leben<br />
manchmal so<br />
spielt, ein Hamburger<br />
musste<br />
per Fahrrad kommen,<br />
um in der<br />
damals noch<br />
sehr verlassenen<br />
und wilden Gegend<br />
ein Kranhaus<br />
mit Kran<br />
und vor allem wundervollen Blick auf die Spree und<br />
das gegenüberliegende Ufer zu entdecken.<br />
Sven Thomsen, der jetzige Besitzer, kaufte das Haus<br />
im Jahre 2002 und restaurierte das ganze Haus mit 4<br />
Etagen innerhalb von 4 Jahren. Anschließend ließ er<br />
auch noch den Kran wieder instand setzen, so dass<br />
das ganze Kranhaus jetzt schöner aussieht als je<br />
zuvor. Da der Kran denkmalgeschützt ist, gab es dafür<br />
auch Fördermittel.<br />
Seit 2006 wohnen der Besitzer und seine Schwester<br />
Frau Merle Stroese nun in einer der 3 oberen Etagen,<br />
die zu Loftwohnungen, Atelier und Büro mit Spreeblick<br />
ausgebaut wurden. Sie sind so attraktiv und<br />
ungewöhnlich, dass sie schon mehrmals als Kulisse<br />
für Werbefilme und auch Fernseh- und Kinofilme<br />
eingesetzt wurden. Als ich das Krancafe per Fahrrad<br />
entdeckte, war gerade ein Filmteam des RBB vor Ort,<br />
die Berliner (in diesem Fall Zugezogene) in ungewöhnlichem<br />
Zuhause in Berlin filmten. Und das ist<br />
dieses Kranhaus wahrlich und das dazugehörige<br />
Cafe im Erdgeschoss mit den großen Fenstern zur<br />
Spree im Besonderen. Frau Stroese ist Geschäftsführerin<br />
mit vielen Ideen und bietet im Kranhauscafe<br />
neben den verschiedensten Kaffeesorten hausgemachten<br />
Kuchen, eine Spezialität ist der kalte Hund,<br />
Getränke und einen kleinen Imbiss. Bei angenehmer<br />
Musik hat der Besucher einen herrlichen<br />
Blick auf die Spree, die vorbeifahrenden<br />
Schiffe und das gegenüberliegende<br />
Ufer. Der ehemalige<br />
Kranführer, der hier jahrelang seinen<br />
Arbeitsplatz in luftiger Höhe hatte,<br />
war auch schon hier und fand die<br />
neue Idee toll. Natürlich sollte man<br />
jetzt im Winter erst einmal herkommen<br />
zum Kennen lernen des ungewöhnlichen<br />
Ortes, im Sommer dann<br />
kann man draußen im Sand, am Ufer<br />
der Spree und originell an Kabelrollen<br />
sitzen und Berlin von einer ganz<br />
anderen Seite genießen. Vom Kaisersteg<br />
bis hierher ist künftig auch ein<br />
asphaltierter Weg für Fußgänger und<br />
Radfahrer geplant, zurzeit wird dieser<br />
Weg noch von der Baustelle des<br />
Mikroship-Herstellers Silicon-Sensor<br />
beherrscht. Das Kranhauscafe bietet<br />
sich natürlich auch für individuelle<br />
Feiern zu Geburtstagen, Hochzeiten<br />
usw. für etwa 40 Personen an. Frau Stroese mit ihren<br />
Helfern hilft gerne ein einmaliges Fest mit Geschmack<br />
und Stil auf die Beine zu stellen. Im Sommer lädt das<br />
Team dann auch an jedem 1. Sonntag im Monat ab<br />
18.00 Uhr zu einem Grillabend an der Spree mit<br />
Fleisch, Würstchen, Brot und natürlich Musik ein.<br />
Für Mini-Feiern eignen sich dann auch die Kabelrollen<br />
am Strand für eine Runde von etwa 10 Personen.<br />
Das natürlich auf Anfrage. Im Frühling und im Sommer<br />
werden auch französische Abende mit Boule-<br />
Turnier und Wein und Pastis organisiert. Aber nutzen<br />
Sie jetzt die Wintertage erst einmal zum Kennenlernen,<br />
Spazierengehen und freuen Sie sich auf ein<br />
heißes Getränk in einem alten Kranhaus.<br />
Wie Sie am Besten hinkommen? Die Wilhelminenhofstraße<br />
bis zum Ende gehen, hinter der alten Rathenau-Villa,<br />
die Nummer 76/77 ist gleichzeitig das Tor 8,<br />
dort geht oder fährt man hinein, bis zum Kranhauscafe.<br />
Auf der Wilhelmininhofstraße gibt es aber auch<br />
ein Hinweisschild. Die Haltestelle für die Straßenbahnen<br />
der Linie 27, 63 und 67 ist die Rathenaustraße.<br />
Geöffnet ist täglich von 11.00 - 21.00 Uhr,<br />
Montag ist Ruhetag. Tel.: 399 32 974. e-mail:<br />
stroesse@kranhauscafe.de/ www.kranhauscafe.de.<br />
Monika Niendorf<br />
Unklare Gesundheitsbeschwerden haben oft<br />
tiefere Ursachen<br />
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<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
16 ZAHLENSYMBOLIK<br />
Die verflixte oder gelobte Sieben<br />
weicht der paradiesischen Acht<br />
Kleiner <strong>Aus</strong>flug in die Zahlensymbolik<br />
Die Tage des großen Essens und Trinkens, des<br />
Feierns mit der Familie – wie das ganze Jahr 2007 -<br />
sind vorüber. Die magische Sieben ist der Acht gewichen.<br />
Das Jahr 2008 hat begonnen.<br />
Aber schauen wir doch mal, was hinter der magischen<br />
Sieben so alles steckt. SIEBEN: sei – so ist zu<br />
lesen - die erste Zahl, die sowohl das Geistliche als<br />
auch das Weltliche umspannt. Sie bedeutet Perfektion;<br />
Sicherheit; Sichersein; Ruhe; Fülle; Reintegration;<br />
Synthese, auch Jungfräulichkeit, und damit sei<br />
sie die Zahl der Großen Mutter. Es gibt sieben kosmische<br />
Ebenen, Himmel, Höllen, große Planeten und<br />
Metalle der Planeten, Kreise des Universums, Strahlen<br />
der Sonne, Lebensalter des Menschen, Säulen<br />
der Weisheit, lunare Einteilungen des Regenbogens,<br />
Tage der Woche, Noten der Tonleiter, Weltwunder,<br />
usw. Der siebente Sonnenstrahl ist der Pfad, auf dem<br />
der Mensch von dieser Welt in eine andere hinübergeht.<br />
Der siebenköpfige Drache tritt in Indien, Persien,<br />
dem Fernen Osten, besonders in Kampuchea,<br />
sowie in keltischen und Mittelmeermythen auf.<br />
Sieben Stücken von verschiedenen Stollen sollte<br />
man während der Weihnachts- und Neujahrtage zu<br />
sich genommen haben, damit man das Glück im neuen<br />
Jahr an sich bindet. Die aus der jüdisch-christlichen<br />
Tradition kommende heilige Sieben spielt auch<br />
im Volksglauben eine große Rolle.<br />
Die klassische Astrologie basiert auf den sieben<br />
beweglichen Himmelskörpern, die man mit bloßen<br />
Augen sehen kann.<br />
In Babylon galt die Zahl Sieben als Unglückszahl. Im<br />
Mittelalter stand die Zahl Sieben für Gnade, Ruhe<br />
und Frieden.<br />
Der Siebenstern steht für diese Zahl. Die Säulen der<br />
Weisheit waren Sieben, sieben Tage hat die Woche,<br />
der Regenbogen hat sieben Farben. In den Märchen<br />
gibt es die 7 Geißlein, die 7 Zwerge, das tapfere<br />
Schneiderlein, das 7 Fliegen auf einen Streich bezwang.<br />
Auch die antike Mythologie weiß uns manches zu<br />
erzählen:<br />
Weil Zeus nach seiner Geburt sieben Tage lang gelacht<br />
haben soll, wurde die sieben eine heilige Zahl.<br />
Sieben Röhren der Flöte des Gottes PAN stehen<br />
symbolisch für die sieben Planeten.<br />
Sieben Knaben und sieben Mädchen überstellen die<br />
Athener alle sieben Jahre dem Minos.<br />
Gaia und Uranos hatten gemeinsame Kinder: die 7<br />
Titanen und Titaninnen.<br />
Das Altertum kannte sieben Weltwunder und Rom<br />
wurde auf sieben Hügeln erbaut. Sieben Tore schützten<br />
Theben. Unter Führung des Theseus zogen sieben<br />
Helden gegen Theben.<br />
Auch im Christentum spielt die Sieben eine besondere<br />
Rolle, heißt es da nicht: am siebten Tage sollst<br />
du ruhen. Die Bibel weiß von Joseph zu berichten,<br />
der dem ägyptischen Pharao dessen Traum deutet,<br />
den mit den sieben mageren Kühen, welche die sieben<br />
fette Kühe fraßen und den mit den sieben dürren<br />
Ähren, die sieben üppige verschlange, indem er auf<br />
bevorstehende sieben fette und sieben magere Jahre<br />
verwies. Von sieben Dämonen war Maria Magdalena<br />
besessen, die Jesus Christus ihr ausgetrieben haben<br />
soll.<br />
Die katholische Lehre zählt sieben Todsünden:<br />
Stolz, Habsucht, Wollust, Neid, Völlerei, Zorn und<br />
Faulheit. Ihnen stehen die sieben Tugenden gegenüber:<br />
Glaube, Liebe, Hoffnung, Gerechtigkeit, Vorsicht,<br />
Mäßigkeit und Stärke.<br />
Als die sieben Gaben des Heiligen Geistes gelten<br />
Weisheit, Verständnis, Rat, Stärke, Wissen, Frömmigkeit<br />
und Gottesfurcht.<br />
Sieben Himmel schuf Gott laut apokryphen Bartholomäus-Evangelium.<br />
Nach dem Koran erschuf Allah sieben Himmel und<br />
sieben Höllen.<br />
Siebenmal umschreitet der fromme Muslim bei der<br />
Hadsch (Wallfahrt) nach Mekka die Kaaba.<br />
Wir kennen zudem Sieben freie Künste (Grammatik,<br />
Rhetorik, Dialektik und Arithmetik, Geometrie, Astronomie<br />
und Musik)<br />
Sieben Töne der Tonleiter (c, d, e, f, g, a, h).<br />
Sieben Jahre Pech bringt der zerbrochene Spiegel.<br />
Möge das gerade angebrochene Jahr kein Buch mit<br />
sieben Siegeln werden, sondern schauen wir mal, ob<br />
hinter der Acht nicht auch etwas Magisches steht:<br />
Was man so lesen kann, scheint sie doch vielversprechend.<br />
Im Bereich des Spirituellen ist die Acht das Ziel des<br />
Eingeweihten, der durch die sieben Stufen oder<br />
Himmel gegangen ist, und somit ist sie die Zahl des<br />
wiedergewonnenen Paradieses; Regeneration; Auferstehung;<br />
Glückseligkeit; vollendeter Rhythmus; der<br />
achte Tag schuf den neuen Menschen voller Anmut.<br />
Nach den sieben Tagen des Fastens und der Buße<br />
wird der achte Tag der der Fülle und Erneuerung. Als<br />
7 + 1 ist sie die Zahl der Oktave und des Wiederbeginns.<br />
Es gibt acht Wind- und dazwischenliegende<br />
Richtungen des Raumes. Acht stellt auch die<br />
Gegensatzpaare dar. Das Achteck ist der Beginn der<br />
Transformation des Quadrates in den Kreis und umgekehrt.<br />
Acht ist eine kaiserliche Zahl (achteckig sind<br />
der Grundriß der Reichskrone, der Innenraum der<br />
Pfalzkapelle Aachen, das Kaiserschloß Castel del<br />
Monte in Apulien).<br />
Ägypt.: Die Zahl des Thot. Buddhist.: Erfüllung aller<br />
Möglichkeiten. Es gibt acht Glückszeichen.<br />
Chin.: Das Ganze; alle Möglichkeiten in der Manifestation;<br />
Glück. Das Ba Gua ist das Schema, das die<br />
acht Trigramme und Gegensatzpaare bezeichnet, in<br />
der Regel in einem Kreis angeordnet, dessen Peripherie<br />
Raum und Zeit symbolisiert. Es gibt acht Freuden<br />
der menschlichen Existenz.<br />
Christl.: Regeneration; Wiedergeburt. Das Taufbecken<br />
ist achteckig, symbolisch als Ort der Wiedergeburt.<br />
Es gibt acht Seligpreisungen.<br />
Nach Pythagoras deutet die Acht auf weltlichen<br />
Genuss und irdische Freude hin.<br />
Nehmen wir die Zahl Acht als ein doppelt positives<br />
Symbol, denn zweimal vier bringt zweimal Glück. Die<br />
Acht ist auch das Symbol für die Unendlichkeit (in<br />
der Mathematik eine liegende Acht). Im Leben muss<br />
man sich oft in Acht-nehmen, Acht-sam sein, Achtgeben<br />
und Ob-acht geben. -er/int.<br />
Das Oktogon (griechisch für Achteck) ist eine<br />
wichtige Bauform der christlichen sakralen<br />
Architektur. Es folgt der christlichen Bedeutung<br />
der Acht als heiliger Zahl. Nach dem Vorbild von<br />
San Vitale in Ravenna und des (islamischen)<br />
Felsendoms wurden viele wichtige Kirchen, z. B.<br />
die Pfalzkapelle des Aachener Doms um ein<br />
zentrales Oktogon entworfen. Auch Baptisterien<br />
finden sich häufig in achteckiger Form. Ein<br />
besonderer Fall ist das Castel del Monte in<br />
Apulien, das in der Zeit Kaiser Friedrichs II.<br />
errichtet wurde und bei dem die Acht als Symbol<br />
für den Kaiser gedeutet wird.<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
Januar/ Februar 2008
FEUILLETON<br />
17<br />
Ein Abend für Ruth Werner<br />
Mit Heinz Erhard ins neue Jahr<br />
Ungemein spannend und aufregend war bekanntlich das Leben<br />
der legendären antifaschistischen Spionin und späteren Schriftstellerin<br />
Ruth Werner (1907 bis 2000). Rund ein halbes Jahrhundert<br />
bis zu ihrem Tod wohnte sie in Plänterwald, Dammweg 35.<br />
Auf dem Friedhof Baumschulenweg fand sie die letzte Ruhestätte.<br />
Zu ihrem 100. Geburtstag am 15. Mai 2007 war das viel beachtete<br />
Buch „Funksprüche an Sonja. Die Geschichte der Ruth Werner“<br />
im Verlag Neues Leben erschienen. Der Herausgeber und<br />
Mitautor, der Berliner Journalist Rudolf Hempel, kam nun am 20.<br />
November zu einer Lesung nach Baumschulenweg in den Club<br />
der Sonnenblumenschule.<br />
Die 23 Besucher, darunter die bekannte Ökonomin Prof. Dr. Christa<br />
Luft, erlebten einen hochinteressanten, erfreulich humorvoll<br />
gewürzten Abend, der von dessen Organisator Rudi Kebschull<br />
umsichtig moderiert wurde. Rudolf Hempel berichtete von seiner<br />
journalistischen Bekanntschaft mit der Autorin Ruth Werner, der<br />
ja 1977 mit „Sonjas Rapport“ ein damals in der DDR Aufsehen<br />
erregender Bestseller gelang (erweiterte Neuauflage 2006). Besonders<br />
herzlich begrüßt wurde die nach wie vor in Plänterwald<br />
lebende 71-jährige Tochter Janina Blankenfeld. Anhand von Erinnerungsstücken<br />
- so die originale Funkertaste der einstigen<br />
Agentin „Sonja“ - erzählte sie recht lustig ganz persönlich gefärbte<br />
Episoden aus dem Leben und Schaffen ihrer berühmten<br />
Mutter, die ab 1954 immerhin 15 Bücher geschrieben hatte.<br />
Am Schluß der Veranstaltung sprachen sich Dr. Ehrhard Reddig<br />
vom Bürgerkomitee Plänterwald und Jutta Matuschek, Linke, im<br />
Abgeordnetenhaus, leidenschaftlich dafür aus, dass im Stadtbezirk<br />
Treptow-Köpenick endlich eine würdige Ehrung der prominenten<br />
historischen Persönlichkeit Ruth Werner z. B. durch die<br />
Benennung einer Straße nach ihr erfolgt.<br />
Manfred Weghenkel<br />
Wir haben ja bei uns im Stadtbezirk Treptow-<br />
Köpenick viele Möglichkeiten einen schönen<br />
preiswerten Theaterabend zu erleben. Beispielsweise<br />
im Stadttheater Cöpenick, in der<br />
<strong>Friedrichshagener</strong> Str. 9 sind Sie auch im neuen<br />
Jahr wieder von einem hervorragenden<br />
Schauspielensemble und dem Kulturamt des<br />
Bezirkes für 11,- Euro zu einem wunderschönen<br />
Theatererlebnis eingeladen. Das Stadttheater<br />
ist ein kleines Theater mit einer ganz besonders<br />
intimen Atmosphäre, Sie können vor der Vorstellung<br />
im hauseigenen Restaurant noch eine<br />
Kleinigkeit essen und trinken, mit Freunden<br />
schwatzen und dann einen richtig tollen Theaterabend,<br />
fast wie in Familie, erleben.<br />
Am 23.November fand wieder einmal erfolgreich<br />
die Premiere einer Komödie statt: „Ins<br />
neue Jahr mit Heinz Erhardt“. Wir erlebten zwei<br />
volle Stunden Humor der 50iger und 60iger<br />
Jahre mit dem hintergründigen Charme des<br />
herrlichen Komödianten Heinz Erhardt und den<br />
Themen der Wirtschaftwunderzeit der BRD.<br />
Auf der Bühne platzieren sich fünf Schauspielerinnen<br />
und Schauspieler in einem Wohnzimmer<br />
mit Kaffeetisch im Charme der 50er Jahre<br />
rund um die Hauptperson Heinz Ehrhardt, der<br />
in einer köstlichen Ähnlichkeit und mit viel<br />
Humor vom Leiter des Ensembles André Nicke<br />
dargestellt wird. Viele Gags treffen trotz der<br />
zeitlichen Distanz haargenau auf Ereignisse<br />
unseres heutigen Lebens zu, sodass man an<br />
vielen Stellen gerne Beifall klatscht und mitlacht.<br />
Aber nicht nur zum Lachen wird der Zuschauer<br />
angeregt, auch viele Erinnerungen an<br />
die eigene Jugendzeit werden wach, wenn<br />
Caroline Kahmann in originellen Kostümen der<br />
50iger Jahre Schlager dieser Zeit singt wie<br />
„Pack die Badehose ein“, „Wenn bei Capri die<br />
rote Sonne im Meer versinkt“ oder im Rhythmus<br />
des Rock`n Roll „Ich will keine Schokolade“<br />
intoniert wird. Herrlich!<br />
Also, der Abend verspricht mit Heinz Erhardt<br />
einen vollen Lacherfolg – Und den können Sie<br />
sich auch noch im neuen Jahr gönnen, z.B.<br />
Mittwoch, den 23.1. um 15.00 Uhr, am 25.1. um<br />
20.00Uhr, am 5.2. um 15.00 Uhr, wenn es heißt:<br />
Zur Fastnacht: Heinz Erhardt mit Kaffee und<br />
Pfannkuchen und dann noch einmal am 8.2. um<br />
20.00 Uhr wenn es leider im Februar zum letzten<br />
Mal heißt: Mit Heinz Erhardt ins neue<br />
Jahr….Ich wünsche Ihnen viel Spass – Um<br />
telefonische Reservierung wird gebeten.<br />
Tel.: 70 71 72 52 oder 65 01 62 34.<br />
Monika Niendorf<br />
Nach 60 Jahren trafen wir uns wieder.<br />
Hatten wir uns nicht gerade erst getroffen? Nein, es<br />
sind schon wieder 10 Jahre vergangen. So war die<br />
Freude natürlich groß, uns wieder zu sehen.<br />
Den Anlaß bildete ein Jubiläum: Vor 60 Jahren, am<br />
1.9.1947 wurden wir eingeschult. Anders als heute,<br />
wo Einschulungsfeiern in manchen Familien<br />
Hochzeitsformat aufweisen, standen wir „ bescheiden“<br />
bekleidet in einem Klassenraum, dessen Mobiliar<br />
schon meine Mutter kannte, die wie wir, Schülerin<br />
der 4.Volksschule ( Mädchenschule) war. In Baumschulenweg<br />
sagte man kurz „ Rote Schule“.<br />
Vor „unserer“ Schule war dann auch das Wiedersehen.<br />
Alt waren wir ja schon beim Treffen zum 50. und<br />
so fiel es kaum einem schwer, seine alten Klassenkameraden<br />
wiederzuerkennen. Mit einigen verbindet<br />
mich eine nun schon jahrzehntelange Freundschaft<br />
mit Kontakten, die über Schwatz bei schönem Essen,<br />
gemeinsamen Wanderungen bis zu Reisen in Traumregionen<br />
reichen. Oft sind sie auch Gast, wenn ich im<br />
Kulturbund über Reisen in ferne Länder berichte.<br />
Auch durch unsere Klasse ging der Riss, den die<br />
Teilung unseres Landes mit sich brachte. Zu Beginn<br />
des 8. Schuljahres war der Platz neben mir leer. Meine<br />
beste Freundin hatte mir schon am Morgen die Tür<br />
nicht aufgemacht und blieb auch weiter verschwunden.<br />
Die erste Nachricht dann aus dem Flüchtlingslager<br />
und bald danach aus Dortmund.<br />
Unsere Freundschaft<br />
überdauerte Jahrzehnte der<br />
Teilung.<br />
Das erste Silvester nach Maueröffnung<br />
verbrachten wir mit unseren<br />
Familien gemeinsam. Wir<br />
brauchten nicht mehr zu rechnen,<br />
wie lange es bis zu meiner<br />
Rente dauert und ich endlich<br />
auch sie besuchen könnte.<br />
Schön für uns alle, die wir aus<br />
verschiedenen Teilen Deutschlands<br />
gekommen waren, dass<br />
auch unsere Klassenlehrerin, Frau Peterseim, Lehrerurgestein<br />
im Stadtbezirk Treptow, bei uns war. Nur<br />
für sie ging mein Vater zu Elternversammlungen und<br />
nach dem Lehrerwechsel ließ sein Interesse an der<br />
Schule schlagartig nach. Dafür überzeugte mich Frau<br />
Peterseim, wie sie Lehrerin zu werden. Manch einer<br />
meiner vormaligen Lehrer war später mein Kollege.<br />
Die Palette der von meinen ehemaligen Klassenkameraden<br />
ergriffenen Berufe war breit gefächert. Nicht<br />
alle konnten nach der Wende problemlos weiterarbeiten.<br />
Sie sattelten um oder stürzten in die Tiefen der<br />
Arbeitslosigkeit. Eines aber einte uns: die Erinnerung<br />
an eine gemeinsame Schulzeit mit vielen Erlebnissen.<br />
Für fast jeden war der erste Besuch eines Theaters<br />
eine Klassenveranstaltung, die Klassenfahrt die erste<br />
Reise und das Handballspielen die wichtigste Sportart.<br />
All das war bei uns wieder gegenwärtig, als wir unsere<br />
alte Schule gemeinsam beschauten.<br />
Unsere Wege waren sehr verschieden. Aber die acht<br />
gemeinsamen Schuljahre einen uns noch heute.<br />
Ursula Gapski<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
18 PFLEGE<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
die medizinische Rehablilitation (Wiederherstellung) nach einem Krankheitsfall<br />
ist für Versicherte der Gesetzlichen Krankenkassen durch die Gesundheitsreform<br />
verbessert worden.<br />
Dazu möchten wir Sie mit einem Bericht von Herrn Klaus Ehrenheim, dem Rechtsbeistand<br />
für Sozialrecht vom Sozialwerk e.V. informieren.<br />
Sabine Findeisen Mobiler PflegeDienst<br />
i<br />
Die Rehabilitation kommt ins Haus des Patienten -<br />
Ein Bericht über die vom Diakonischen Werk der<br />
EKD veranstaltete Tagung zu dem Thema:„Mobile<br />
Rehabilitation - ein neues Konzept der Teilhabesicherung<br />
und seine Umsetzung“.<br />
Mit der Gesundheitsreform 2007 hat der Gesetzgeber<br />
klargestellt, dass die Krankenkassen Leistungen zur<br />
medizinischen Rehabilitation auch in mobiler Form<br />
(„durch wohnortnahe Einrichtungen“) erbringen.<br />
Werden die Voraussetzungen für eine medizinische<br />
Rehabilitation von den Versicherten erfüllt, so besteht<br />
ein einklagbarer Anspruch darauf, dass ihm die<br />
Leistung ins Haus gebracht wird, wenn er zum Beispiel<br />
auf sein bekanntes Wohnfeld angewiesen ist.<br />
Mobile Rehabilitation wurde seit Anfang der 90er<br />
Jahre in neun Modellprojekten (Bochum, Bremen,<br />
Woltersdorf bei Berlin, Marburg, Magdeburg, Karlsruhe,<br />
Bad Kreuznach, Gera, St.Wendel) mit Förderung<br />
des Bundesministeriums für Arbeit und anderer<br />
Förderer erprobt und evaluiert (beurteilt). Das Diakonische<br />
Werk der EKD hat sich bereits in den vergangenen<br />
Jahren Verdienste dadurch erworben, dass es<br />
in diesem Rahmen die „Mobile Reha“ modellhaft<br />
praktizierte und sein Modellprojekt im Rehazentrum<br />
Bethesda kreuznacher diakonie in Bad Kreuznach<br />
auch erfolgreich etablieren konnte.<br />
Schon zu Beginn des Jahres 2004 wurde von dem<br />
Vorsitzenden der „Bundesarbeitsgemeinschaft Mobile<br />
Rehabilitation (BAG MoRe)“ und Hauptreferenten<br />
der Fachtagung, Herrn Dr. med.Matthias Schmidt-<br />
Ohlemann, Arzt für Orthopädie, Rheumatologe sowie<br />
Arzt für physikalische und rehabilitative Medizin, mit<br />
dem Memorandum der BAG MoRe gefordert, die<br />
Mobile Reha solle mittelfristig von den Krankenkassen<br />
als erweitertes Angebot der ambulanten Rehabilitation<br />
in die Leistungspalette der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
integriert werden, wobei angemessene<br />
Qualitätsstandards, analog der BAR Rahmenempfehlungen,<br />
einzuhalten und abzuprüfen seien.<br />
Von der BAG MoRe waren damals schon detailierte<br />
Vorschläge für die allgemeine Einführung der Mobilen<br />
Reha gemacht worden.<br />
Für mich als medizinischen Laien war das von dem<br />
Ärztlichen Leiter des Wichern-Krankenhauses im<br />
Evangelischen Johannisstift Berlin, Dr.med.Martin<br />
Warnach, vorgetragene Referat „Mobile geriatrische<br />
Rehabilitation: Personenkreis, Indikationen und<br />
Patientenzugang“ nicht nur verständlich (sprachlich<br />
fast barrierefrei) sondern auch besonders aufschlussreich,<br />
weil ich an den Problemen älterer, als<br />
geriatrischer Patienten besonders interessiert bin.<br />
Herr Dr.Warnach, zugleich Leitender Arzt der Abteilung<br />
für geriatrische Rehabilitation des Wichern-<br />
Krankenhauses, berichtete, Mobile Reha ziele als<br />
aufsuchende, im häuslichen Umfeld tätige Reha-<br />
Einrichtung auf einen Personenkreis, der bislang<br />
SOZIALWERK BERLIN E.V. 14193 Berlin<br />
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Fit für den Alltag -<br />
Mobile Rehabilitation nach der Gesundheitsreform<br />
keine Rehabilitationschancen hatte oder in den „traditionellen“<br />
Reha-Einrichtungen (stationäre, teilstationäre,<br />
oder ambulante Rehabilitation) nicht angemessen<br />
versorgt ist. Zielgruppe seien multimorbide<br />
(mehrfach erkrankte) Patienten mit erheblichen<br />
funktionellen Beeinträchtigungen und einem<br />
komplexen (umfassenden) Hilfebedarf. Hinzuzurechnen<br />
seien umfassend geschädigte jüngere Patienten,<br />
insbesondere, wenn die häusliche Wiedereingliederung<br />
im Vordergrund steht und die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben gesichert werden muss. Als<br />
eine besondere Zielgruppe sehe die BAG MoRe die<br />
Bewohner von Pflegeeinrichtungen an. Dabei sei<br />
immer die Voraussetzung zu erfüllen, dass ein Rehabilitationsbedarf,<br />
Rehablitationsfähigkeit und eine<br />
positive Rehabilitationsprognose vorliegen.<br />
Die Notwendigkeit (Indikation, Heilanzeige) für eine<br />
mobile geriatrische Rehabilitation - bezogen auf das<br />
häusliche Umfeld - sei beispielsweise dann gegeben,<br />
wenn der Patient angewiesen sei auf die Anwesenheit<br />
eines Angehörigen bzw. einer Bezugsperson und<br />
dessen rehabilitationsfördernde Unterstützung, bzw.<br />
wenn er im gewohnten oder bereits krankheitsspezifisch<br />
bzw. behindertengerecht angepassten Wohnumfeld<br />
verbleiben müsse. Das gelte auch dann, wenn<br />
der Patient den angestrebten Rehabilitationserfolg<br />
nicht aus der stationären bzw. aus der ambulanten<br />
geriatrischen Rehabilitation in der häuslichen Umgebung<br />
übertragen kann. Ein weiterer Grund für die<br />
Anerkennung der Notwendigkeit einer im häuslichen<br />
Bereich anzubietenden Mobilen Geriatrischen Rehabilitation<br />
könne das Vorliegen von Schädigungen der<br />
Körperstruktur bzw. von Schädigungen der Körperfunktionen<br />
sein, bei denen eine Besserung der<br />
Symptomatik (Krankheitsmerkmale) bzw. deren <strong>Aus</strong>wirkungen<br />
eher im vertrauten häuslichen Umfeld<br />
möglich ist.<br />
Als medizinische Heilanzeigen (Indikationen) für die<br />
Anwendung der Mobilen Reha nannte der Referent:<br />
• Schlaganfall, Hirnblutungen und andere zerebrovaskuläre<br />
Erkrankungen<br />
• Schädelhirnverletzungen, durch Sauerstoffmangel<br />
entstandene (hypoxische) Hirnschäden sowie den<br />
Zustand nach der Operation eines Hirntumors<br />
• Degenerative oder entzündliche Nervenerkrankungen<br />
• Frakturen und Erkrankungen der Bewegungsorgane,<br />
vor allem nach Operationen, insbesondere an<br />
Knie und Hüfte<br />
• Durchblutungsstörungen in Randgebieten (peripher),<br />
mit Zustand nach Amputation.<br />
Bezug nehmend auf die seit dem 1.Mai 2007 in Kraft<br />
befindlichen Rahmenrichtlinien für die Umsetzung<br />
des neuen Rechtsanspruchs listete Dr.Warnach auf,<br />
welche Voraussetzungen für eine Mobile Geriatrische<br />
Rehabilitation erfüllt sein müssen:<br />
Mobiler Pflegedienst<br />
Schaumann & Born GmbH<br />
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• Erfüllung der medizinischen Voraussetzungen;<br />
• Eignung des häuslichen Umfeldes<br />
• Sicherstellung der Versorgung (einschließlich der<br />
notwendigen Grund-und Behandlungpflege) im eigenen<br />
Zuhause;<br />
• Gesicherte Unterstützung in Notfällen durch Angehörige,<br />
Nachbarn, Hilfskräfte, Notrufanlage usw.<br />
Dr.Warnach betonte, dass die Angehörigen bzw.<br />
Bezugspersonen mit der Rehabilitation in der häuslichen<br />
Umgebung nicht nur einverstanden sein müssen,<br />
sondern sie müssen auch bereit sein, bei der<br />
Therapie (Krankenbehandlung) aktiv mitzuwirken<br />
und - ohne Überforderung - den Rehabilitationsprozess<br />
nach den Anforderungen des mobilen<br />
Rehabilitationsteams zu unterstützen.<br />
Zusätzlich müssen Angehörige bzw. Bezugspersonen<br />
bereit sein, später als Betreuer oder Co-Therapeut<br />
(Pflegender) für den Patienten zue Verfügung zu stehen<br />
Er hob in diesem Zusammenhang noch einmal<br />
hervor, von welch entscheidender Bedeutung die<br />
Umgebungsfaktoren für die <strong>Aus</strong>sichten der Mobilen<br />
Rehabilitation sind. Schließlich sei es das Ziel der<br />
Maßnahme, den Verbleib des Patienten in der Häuslichkeit<br />
zu erreichen und seine soziale Teilhabe zu<br />
sichern.<br />
In seiner Zusammenfassung stellte der Referent<br />
fest :<br />
• Mobile Rehabilitation bedeutet für eine zahlenmäßig<br />
erhebliche Gruppe von geriatrischen Patienten<br />
und umfassend (komplex) geschädigten jüngeren<br />
Patienten, die bisher fehl- und unterversorgt waren,<br />
eine bessere oder überhaupt eine Rehabilitationsperspektive.<br />
• Gerade auch schwer betroffene Patienten werden in<br />
der Mobilen Rehabilitation erfolgreich behandelt (im<br />
Gegensatz zu Einrichtungen der Ambulanten Rehabilitation).<br />
• Für diese Patienten brauchen wir mehr Einrichtungen<br />
der Mobilen Rehabilitation<br />
• Aufgrund der vorliegenden Erfahrungen sind die<br />
für eine Mobile Rehabilitation geeigneten Patienten<br />
gut charakterisiert; es ist wünschenswert, dass die<br />
Projekte der Mobilen Rehabilitation weiter wissenschaftlich<br />
beurteilt werden, unter anderem um die<br />
Indikationskriterien (Heilanzeige/Erwartungswerte für<br />
Heilungserfolg?) und Allokationskriterien (z.B.Mindestfallzahlen)<br />
noch schärfer fassen zu können.<br />
Berichterstatter:<br />
Klaus Ehrenheim,<br />
Rechtsbeistand für Sozialrecht<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
Januar/ Februar 2008
ZUM GEDENKEN<br />
19<br />
Plädoyer für eine mutige Frau<br />
Von Rolf Schiek<br />
Köpenick im vergangenen Sommer: Eine kleine Straße<br />
wird nach Maria Jankowski benannt, eine Ehrung für<br />
die aus der SPD kommende Kämpferin gegen den<br />
Nazifaschismus. „Besonders solche außergewöhnlichen<br />
Frauenschicksale...sind es wert, dem Vergessen<br />
entrissen zu werden und dauerhaft in Erinnerung zu<br />
bleiben“, äußerte in dem Zusammenhang der Bezirksverordnete<br />
Stefan Förster von den FDP und plädierte<br />
dafür, uns auch um andere mutige Frauen zu kümmern.<br />
Um eine andere mutige<br />
Frau , die Kommunistin<br />
und Jüdin Dora Schaul,<br />
kümmern sich seit nunmehr<br />
fast zwei Jahren der<br />
Bürgerverein Plänterwald<br />
und der Bund der Antifaschisten<br />
Treptow. Vor<br />
Jahresfrist schaltete sich<br />
nach unserem Plädoyer<br />
für eine öffentliche Ehrung<br />
der Dora Schaul,<br />
auch der Vorsteher der<br />
Bezirksverordnetenversammlung<br />
Siegfried<br />
Schaul, Dora<br />
(1913-1999)<br />
Stock ein, schickte unseren Antrag an die zuständigen<br />
<strong>Aus</strong>schüsse der BVV. Ein Jahr ist vergangen, getan<br />
hat sich nahezu nichts, bis auf einige Peinlichkeiten im<br />
Umgang mit den eingereichten Unterlagen über Dora<br />
Schaul seitens der BVV-<strong>Aus</strong>schüsse, die den Verdacht<br />
von Verschleppungstaktik aufkommen ließen.<br />
Nunmehr vor fast zwei Jahren in Frankeich, in der<br />
Stadt Brens nahe Toulouse: Eine Regionalstraße erhält<br />
den Namen „Route Dora Schaul“, eine Ehrung und<br />
Würdigung des Kampfes der Dora Schaul gegen den<br />
<strong>Aus</strong> dem Skizzenbuch von Dora Schaul<br />
Faschismus. Sie war 1933 aus<br />
Deutschland nach Frankreich emigriert,<br />
wurde seit 1939 in Internie-<br />
rungslager verbracht, bis ihr 1942 die Flucht nach<br />
Lyon gelang. Dort hat sie bis zur Befreiung mit anderer<br />
Identität in verschiedenen deutschen Dienststellen,<br />
u.a. im Gestapohauptquartier des Massenmörders<br />
Barby, für die französische Widerstandsbewegung<br />
Resistance gearbeitet.<br />
Seit vielen Jahren sind ihr Leben und ihr Kampf national<br />
wie international im Gespräch, Beispiele: Im<br />
Deutschen Historischen Museum in Bonn wird sie in<br />
der <strong>Aus</strong>stellung „Vis-à-Vis Deutschland-Frankreich“<br />
gewürdigt. Am Anhalter Bahnhof in Berlin erscheint<br />
ihr Name in der <strong>Aus</strong>stellung „Exil und Rückkehr“.<br />
Eine Professorin der FU Berlin veröffentlicht die<br />
Schrift „Fraueninternierungslager in Südfrankreich<br />
1939-1944“ mit einem ausführlichen Beitrag über<br />
Dora Schaul. „Deutsche Antifaschisten in Frankreich<br />
– der Fall Dora Schaul“, heißt eine Magisterarbeit an<br />
der Fakultät für Geisteswissenschaften und Philosophie<br />
der Universität Bielefeld. An der Concordia-<br />
Universität Montreal wird eine Wissenschaftlerin auf<br />
das Leben, den Kampf und das Schaffen von Dora<br />
Schaul aufmerksam, denn Doras Leben offenbart<br />
noch eine andere, wenig bekannte Seite. Sie war auch<br />
eine bemerkenswerte Künstlerin, hat selbst in den<br />
Internierungslagern gemalt und gezeichnet. „Mes<br />
aventures de Guerre“, meine Kriegsabenteuer, heißt<br />
ein kleines Heft mit bunten Zeichnungen und Skizzen<br />
aus dem Lagerleben, das mir ihr Sohn Peter zeigt. In<br />
Steven Spielbergs Washingtoner „Shoah-Foundation“<br />
gibt es selbstverständlich ein Interview mit<br />
Dora Schaul. Eine Kopie davon steht auch im Archiv<br />
des Bundes der Antifaschisten Treptow. Dora, die<br />
bis zu ihrem Tod 1999 im Hause Dammweg 73 lebte,<br />
war über viele Jahre ein sehr aktives und geschätztes<br />
Mitglied unseres Vereins. Ihr besonderes Anliegen<br />
galt immer wieder dem Kontakt mit Treptower Schulen,<br />
wo sie den Kindern antifaschistisches Gedankengut,<br />
vor allem auch für die <strong>Aus</strong>einandersetzung<br />
mit dem braunen Gift der Neonazis, vermittelte, in<br />
unserem Bezirk mehr als wichtig.<br />
<strong>Aus</strong> der Resistance hatte sie die Erfahrung des gemeinsamen<br />
Kampfes von Sozialisten, Liberalen, Konservativen<br />
und Kommunisten mitgebracht, der durch<br />
keinen Antikommunismus behindert wurde. Dies<br />
betrachtete sie stets auch als ein Gebot für heute und<br />
morgen, nämlich ohne ideologische Scheuklappen<br />
Zeitprobleme anzugehen und zu lösen.<br />
Letzteres wünschen wir uns auch in Bezug auf die<br />
vorgeschlagene öffentliche Ehrung in ihrem Heimatbezirk,<br />
sei es durch einen Straßennamen wie in Frankreich,<br />
durch die Namensverleihung an eine Senioreneinrichtung<br />
oder an einen repräsentativen Raum in<br />
einem öffentlichen Gebäude, eine Gedenktafel an<br />
einem öffentlichen Ort, wie auch immer. Nur müssten<br />
unsere Bezirksverordneten mit Verlaub endlich aus<br />
dem Knick kommen. Wie sagte doch einer der ihren:<br />
„Besonders solche außergewöhnlichen Frauenschicksale<br />
sind es wert..., dauerhaft in Erinnerung zu<br />
bleiben.“<br />
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<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
20 SOZIALES/KULTUR<br />
Reingelegt: Das Geschäft mit der Gesundheit<br />
Wenn es besonders kalt ist in Berlin, erinnere ich mich manchmal auch an besonders große Hitze.<br />
Damals waren es vierunddreißig Grad: Ich sitze auf dem Balkon. Wenig bekleidet, wodurch die hohen Temperaturen erträglich sind.<br />
Kurz vor zwölf Uhr klingelt Frau Menger, blond, schlank, drahtig, kontaktfreudig, tiefblaue Augen. Sie trägt zwei schrankgroße Taschen in meine kleine Wohnung, auf<br />
denen “Nikken” steht.<br />
Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich hier einlasse. Eine Freundin, die weiß, dass ich eine Menge gesundheitliche Probleme habe, sagte nur zu mir: “Lass’ dir ruhig<br />
´mal etwas zeigen. Vielleicht hilft es dir!”<br />
Frau Menger setzte sich mit auf den Balkon, weil sie sehr abgehetzt wirkte und ihr die frische Luft gut tat. Im Nu lag mein Balkontisch voll mit Einlegesohlen, Golfsocken,<br />
Bandagen, Nackenkragen, Gold- und Perlenketten.<br />
Mit wurde eine ganz leichte Steppdecke um die Schulter gelegt, die mich nicht schwitzen ließ.<br />
Danach musste ich mich auf die ausgebreitete Schlafsystemmatratze im Wohnzimmer legen, die mir hundertprozentigen Schlaf verspräche.<br />
Alle zur Demonstration bereitgelegten Dinge basieren auf dem Prinzip des Magnetismus in Verbindung mit einer Infrarot- Keramikfaser. Dadurch sollen sich die Ströme<br />
in den Zellen normalisieren und der Wärme-Kälte-Haushalt im Körper wieder funktionieren. Von den Japanern ins Leben gerufen.<br />
Erste Übung: “Stellen Sie sich bitte hin,”, sagt Frau Menger mit Nachdruck “nehmen Sie den rechten Arm hoch, schauen Sie auf den ausgestreckten Zeigefinger, drehen<br />
Sie den Arm soweit Sie können nach hinten!“ Ich tat mit leichtem Widerwillen, wie mir befohlen. “So, nun stellen Sie sich auf diese Magnet-Sohlen, Sie sehen hier<br />
die vielen kleinen Erhebungen durch die Magneten, und wiederholen diese Übung. Sehen Sie, Sie sind mit dem Arm viel weiter nach hinten gekommen als ohne diese<br />
Magnetsohlen. Zweite Übung: “Sie legen die Hände aufeinander und strecken sie nach vorn. Ich drücke jetzt auf Ihre Hände und Sie drücken dagegen, erst ohne Sohlen<br />
dann mit Sohlen“. Beim zweiten Gegendrücken hatte ich tatsächlich mehr Kraft, mir war in der Aufregung nicht der Gedanke gekommen, dass sie vielleicht nur weniger<br />
gegen gedrückt haben könnte. Erste Verblüffung meinerseits.<br />
Als ich mir auf meine schmerzende Schulter fasste, sagte Frau Menger: “Aha, sie haben also auch schwere Schultergürtelprobleme. Da habe ich etwas ganz Besonderes<br />
für Sie. Hier ein Magnetkragen!“ Sie legte ihn um meinen Nacken, was ich als sehr angenehm empfand und wo ich glaubte, die Wirkung tatsächlich sofort zu spüren.<br />
Zweite Verblüffung.<br />
Liebevolle Pflege in Treptow-Köpenick<br />
Seit vielen Jahren schon sind wir Ihre Ansprechpartner, wenn es um<br />
qualifizierte und fachgerechte Pflege in der Häuslichkeit oder im<br />
Bereich der Kurzzeitpflege geht.<br />
Doch die Pflege-Vital Beate Langer GmbH und die Pflege-Vital<br />
Kurzzeitpflege GmbH bieten Pflegebedürftigen im Herzen von Berlin-Adlershof<br />
mehr als „nur Pflege“.<br />
Liebevoll und auf das körperliche, aber vor allem auch auf das seelische<br />
Wohl der vornehmlich älteren Menschen ausgerichtet, betreuen<br />
wir nach dem Modell der Bezugspflege mit einem geringen<br />
Wechsel der Pflegekräfte<br />
Unsere Mitarbeiter wissen, wie wichtig ein vertrauensvolles Verhältnis<br />
im Umgang miteinander ist und leben diesen Grundsatz in ihrer<br />
täglichen Arbeit<br />
In den ambulant betreuten Wohngemeinschaften für an Demenz<br />
erkrankte, pflegebedürftige Menschen in Adlerhof und Karlshorst<br />
wird den Mietern die Möglichkeit gegeben, ihren Lebensabend in<br />
Würde und Harmonie zu verbringen.<br />
“Wenn ich mir so Ihre Beine ansehe, dann nehme ich an, dass Sie auch Durchblutungsprobleme<br />
haben. Hier habe ich eine Bandage, und in diese Bandage legen sie diesen kreisrunden Magneten<br />
hinein!“. Ich tat, wie mir befohlen, und spürte sofort, das Blut wieder leichter durch die Adern fließen.<br />
Meine Begeisterung stieg von Minute zu Minute . Was Ärzte bisher nicht zu Stande gebracht hatten,<br />
das würde demnächst dieser kleine Magnet schaffen.<br />
Es ging zwischen Anschauen, Anprobieren, Anhalten hin und her, drei Stunden lang. Immerhin lag<br />
brütende Hitze über Berlin und damit auch Hitze über und in meinem Kopf.<br />
Irgendwann verließ Frau Menger relativ schnell meine Wohnung, um mit ihrem Auto flott zum<br />
nächsten Kunden zu fahren.<br />
Ich blieb voller Zweifel auf meinem Balkonstuhl zurück mit einer großen Rechnung in den Händen,<br />
die sich auf über 500 Euro belief. Als ich die Posten einzeln durchging, begann das <strong>Blatt</strong> zu zittern.<br />
Je mehr ich grübelte, um so mehr kam ich zu der Erkenntnis, dass alles nur Humbug gewesen ist.<br />
Nach einer Stunde nahm ich meinen ganzen Mut zusammen, rief bei Frau Menger an und sprach<br />
auf ihren Telefonbeantworter, sie möge den Scheck noch nicht einlösen und noch einmal zu Besuch<br />
kommen.<br />
Tage des Zitterns. Schließlich kam sie vorbeigerauscht. Ich entwand ihr meinen Scheck und zerriss<br />
ihn.<br />
Bestellt hatte ich bei ihr am Ende ein Paar Golfsocken und ein Paar Kniestrümpfe. Die konnte ich<br />
nun wirklich gut gebrauchen, weil ich immer so kalte Füße habe.<br />
Anita Sachse<br />
15 Jahre Berliner Seniorentelefon<br />
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Montag, Freitag, Sonntag:14.00 bis 16.00 Uhr; Mittwoch: 12.00 Uhr<br />
Januar/ Februar 2008
BÜCHERBORD<br />
21<br />
Genialer Wissenschaftler<br />
und toleranter Mensch<br />
Wolfgang Steinitz - Nachtrag zum Hundertsten<br />
Klaus Steinitz, Wolfgang Kaschuba (Hrsg.): Wolfgang<br />
Steinitz: Ich hatte unwahrscheinliches Glück<br />
Ein Leben zwischen Wissenschaft und Politik.<br />
383 S., 34 Abb., gebunden, 19,90 €. Dietz Verlag<br />
Berlin GmbH<br />
Vom Himmel auf die Erde geholt, Geschichte eines großen Unternehmens<br />
Klaus Breiler: Das große Buch der Interflug . Geschichte - Personen - Technik,<br />
Flugkapitäne erinnern sich. 256 S., zahlr. Bilder, Hardcover, Verlag<br />
Das Neue Berlin, Berlin 2007.<br />
Für Leser mit Ambitionen für die Fliegerei ist dieses Buch eine Fundgrube,<br />
auch für diejenigen, die sich für den Verbleib attraktiver Industriebetriebe der<br />
DDR nach der Übernahme durch die BRD interessieren. Der Autor, ein studierter<br />
Flugkapitän mit mehr als 40 Jahren Flugerfahrung, gibt einen umfassenden<br />
Überblick über den Aufbau, die Aufgaben der Flugbetriebe der DDR und die<br />
bei der Lösung dieser Aufgaben erzielten Ergebnisse. Er lässt dabei auch seine<br />
Kollegen zu Wort kommen, meist Flugkapitäne wie er, die seine Sicht der Dinge<br />
anhand eigener Erfahrungen bestätigen. Im Buch werden die Zusammenhänge<br />
beschrieben, die beim Aufbau der einzelnen Flugbetriebe - Verkehrsflug,<br />
Agrarflug, Wirtschaftsflug und Bedarfsflug - zu beachten waren sowie Beispiele<br />
für ihre Aufträge und deren Durchführung. Dabei wurden die Leistungen<br />
der Flugzeugbesatzungen im Rahmen der internationalen Solidarität besonders<br />
gewürdigt, die vor allem bei der Unterstützung hilfsbedürftiger Staaten<br />
in Afrika und Asien erbracht wurden. Dabei werden die Probleme bei der<br />
Erschließung unbekannter Flugplätze dargestellt und ihre Bewältigung beschrieben.<br />
Geschildert werden auch andere Besonderheiten beim Aufbau und<br />
Betrieb der Lufthansa der DDR wie auch die Querelen beim Namensstreit um<br />
Wer zu DDR-Zeiten Russisch gelernt hat, kennt ihn,<br />
den „Großen Steinitz“, das große Lehrbuch der russischen<br />
Sprache, weniger aber den Menschen Wolfgang<br />
Steinitz und noch viel weniger den universellen,<br />
so breitbandorientierten Wissenschaftler. Im<br />
Zusammenhang mit der Erforschung von „Kunst und<br />
Literatur im antifaschistischen Exil“ begegnete uns<br />
mehrfach sein Name. Mich faszinierte das Gehörte<br />
und Gelesene so sehr, dass ich mich selbst auf seine<br />
Spur nach West-Sibirien begab. War es für mich<br />
doch fast unbegreiflich, dass ein deutscher Wissenschaftler<br />
1935 zwei kleinen Völkern in der großen<br />
Sowjetunion, den Chanten und den Mansen (wie sie<br />
sich selbst nannten), ihre Schriftsprache gab. Noch<br />
dazu, wo es sich keinesfalls um slawische, sondern<br />
um finno-ugrische Sprachen handelte. Vor Ort zu<br />
erfahren und zu erleben, wie Steinitz das Sprachmaterial<br />
bis hin in zur Phonetik in Grimmscher Akribie<br />
sammelte, löste Hochachtung aus. Steinitz studierte<br />
das Leben dieser Menschen, ließ sich ihre Märchen<br />
und Bräuche erzählen, um sie uns im Original wie in<br />
der Übersetzung als vierbändige Edition „Ostjakische<br />
Arbeiten“ zu hinterlassen.<br />
Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde 2005 in<br />
mehreren Kolloquien und anderen Veranstaltungen<br />
des engagierten Wissenschaftlers Wolfgang Steinitz<br />
(1905 –1967) gedacht. Es wurde erneut deutlich, wie<br />
breit gefächert sein wissenschaftliches Interesse und<br />
seine Aktivitäten waren. Erfreulich, dass Klaus<br />
Steinitz, sein Sohn und selbst Wirtschaftswissenschaftler,<br />
gemeinsam mit Wolfgang Kaschuba, Direktor<br />
des Instituts für Europäische Ethnologie, Beiträge<br />
aus den „Sparten seiner wissenschaftlichen Erbengemeinschaft“,<br />
wie es im Vorwort heißt,<br />
zusammengetragen und in einem<br />
Jubiläumsband veröffentlicht haben.<br />
Es ist ein Fachbuch.<br />
Wenn man die Beiträge liest, entsteht<br />
ein lebendiges Bild sowohl von<br />
der Tätigkeit des Finnougristen,, des<br />
Volkskundlers, des Sprachwissenschaftlers<br />
als auch von dem Entwicklungsstand<br />
der jeweiligen Sparte. Die Autoren veranschaulichen<br />
differenziert, wie groß der Anteil Steinitz’<br />
an dem Niveau dieses Bereichs war. So ist jeder Beitrag<br />
Würdigung eines Gelehrten aber auch ein Stück<br />
Wissenschaftsgeschichte.<br />
Das Bild des Philologen in unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen<br />
wird gezeichnet. Fragen über Fragen<br />
stellen die Autoren. War Steinitz ein sozialistischer<br />
Intellektueller? Stand er im Widerstreit mit der<br />
Macht? Wie groß war sein Anteil an der Schaffung<br />
wissenschaftlicher Grundlagen für den Russischunterricht<br />
in der ehemaligen DDR? Friedhilde Krause,<br />
ehemalige Generaldirektorin der Deutschen Staatsbibliothek,<br />
wusste den “Neubeginn der Slawistik an<br />
der Berliner Universität“ anschaulich zu schildern.<br />
„Mit seiner zweibändigen Edition ‚Deutsche Volkslieder<br />
demokratischen Charakters aus sechs Jahrhunderten’<br />
gab er der volkskundlichen Forschung und<br />
Praxis ein Werk in die Hand, das diese neue Arbeitsrichtung<br />
beispielhaft repräsentierte“ (Strohbach).<br />
Interessant war auch von einem relativ jungen Musiker<br />
und Grafiker zu lesen, was er aus der Volksliedersammlung<br />
entnahm. Das Volks sei zu allen Zeiten<br />
politisch und kreativ. Steinitz habe dem Musiker wie<br />
Die Vita im Überblick<br />
28.2.1905 geboren in Breslau<br />
1923 - 1928: Studium der finno-ugrische Sprachwissenschaften<br />
und Völkerkunde an den Universitäten von Breslau und Berlin.<br />
1927 trat er der KPD bei. Reisen nach Finnland, Estland und in die<br />
Sowjetunion.<br />
1933: als Jude aus der Universität Berlin entlassen.<br />
1934: Emigration in die Sowjetunion. Professor für finnougrische<br />
Sprachen am Leningrader Institut der Nordvölker.<br />
1935: Expedition nach Sibirien. Erforschung der ostjakischen Sprache<br />
und Kultur<br />
1937 : Entlassung im Zuge der Stalinschen Säuberungen Emigration<br />
nach Schweden.<br />
Ab 1943: Assistentenstelle an der Universität Stockholm.<br />
1945: Erstveröffentlichung des Russisch-Lehrbuches in Schweden<br />
Januar 1946: Rückkehr nach Deutschland. Übernahme vieler<br />
Funktionen, unter anderem leitete er das finnougrische Institut,<br />
der Humboldt-Universität, war Dekan der Philosophischen Fakultät,<br />
Direktor des des Instituts für deutsche Volkskunde. Zeitweilig<br />
war er einer der exponiertesten Wissenschaftler der DDR,<br />
1954 bis 1963: Vizepräsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften<br />
der DDR.<br />
21.4.1967 Tod an den Folgen eines Hirnschlags<br />
dem Forscher Material in die Hand gegeben, das<br />
unverfälschte Liedgut zu würdigen und zu pflegen.<br />
Katrin Steinitz berichtet sogar vom „Steinitzsingen“<br />
in der Rudolstädter Heidecksburg. Zum Folk-Festival<br />
2005.<br />
Unterschiedlich die Handschriften auch die Blickwinkel<br />
auf das Schaffen und die Persönlichkeit von<br />
Steinitz. Eine fesselnde Lektüre, geisteswissenschaftlich<br />
spannend. Aufschlussreich die ergänzenden<br />
Beiträge, die von Mitgliedern der Familie stammen.<br />
Renate Steinitz, selbst Linguistin, legt den Familienstammbaum<br />
offen, der leider mit der Ebene des Vaters<br />
aufhört.<br />
Nachdenkenswert der einleitende feinsinnige Beitrag<br />
von Jan Peters „Wolfgang Steinitz’ Weg als politischer<br />
Wissenschaftler“. Sensibel zeichnet er den<br />
Weg des Gelehrten, und er fragt: Ist Wolfgang<br />
Steinitz der Idealtyp des Wissenschaftlers? Sollten<br />
Selbstlosigkeit, Feuer und Bescheidenheit im akademischen<br />
Milieu bestimmende Eigenschaften sein?<br />
War das Wissenschaftlerphänomen Steinitz zeittypisch<br />
oder zeitlos? Der Leser mag darauf nach der<br />
Lektüre des Bandes selbst versuchen, zu antworten.<br />
Ursula Eichelberger<br />
die „Deutsche Lufthansa“ mit der BRD, die schließlich zum neuen Namen<br />
„Interflug“ führten.<br />
Die im Buch wiedergegeben Beispiele für Geselligkeit und Sport dokumentieren den<br />
engen Zusammenhalt der Belegschaft der Interflug. Die Qualifizierung des Personals<br />
spielte eine große Rolle in den einzelnen Betriebsteilen. Einzelne Schulungsmethoden<br />
werden erläutert.<br />
Der Autor widmet den Vorgängen im Zuge der Eingliederung der DDR in das Wirtschaftssystem<br />
der BRD, bei der Aneignung der volkseigenen Wirtschaft am Beispiel<br />
der Interflug ausführlichen Raum. Dabei standen ihm offensichtlich auch interne<br />
Informationen zur Verfügung, die einen guten Einblick in die oft dubiosen Methoden<br />
und Handlungen der Entscheidungsträger geben. Der Leser wird über Schicksale<br />
von Piloten und Besatzungen informiert und erfährt, was aus dem größten Teil der<br />
Anlagen und des Fluggeräts der Interflug nach deren Vereinnahmung geworden<br />
ist. Auch auf die Luftfahrtindustrie in der DDR geht der Autor ein und auf deren <strong>Aus</strong><br />
im Jahr 1961.<br />
Das Buch schließt mit einem <strong>Aus</strong>blick auf den Großflughafen Berlin-Brandenburg-<br />
International (BBI), die geplanten Anlagen und die kommerziellen Hintergründe.<br />
Die allen Kapiteln beigefügten Bilder ergänzen die <strong>Aus</strong>sagen des Buches in anschaulicher<br />
Weise. Wie eingangs schon gesagt: für einen Leserkreis mit entsprechenden<br />
Interessen sehr zu empfehlen. Hans-Joachim Skibinska<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
22 TECHNIKGESCHICHTE<br />
Vom aufgenähten Ziernocken<br />
zum Kleidungsverschluss<br />
Der Knopf nimmt nicht nur in der Bekleidungstechnik,<br />
sondern auch in der Geschichte der Technik eine<br />
Sonderstellung ein.<br />
Jedes neue technische Erzeugnis - ob Kleidungsverschluss<br />
oder Auto - wird am Anfang von einem<br />
Bastler oder Ingenieur bis zur Funktionsreife gebastelt<br />
oder entwickelt. Nachdem die Funktionsreife<br />
gesichert ist, kommt der Künstler als Stylist, Formgeber<br />
oder dergleichen und gestaltet das technische<br />
Erzeugnis zu einem ästhetischen Gebrauchsgegenstand.<br />
Doch beim Knopf war es nicht so. Hier war am<br />
Anfang der Gestaltungskette der Künstler in Gestalt<br />
des Steinzeitschneiders, der als Ästhet (ca.2400<br />
18oo v..Z.) bereits in der Jungsteinzeit die damalige<br />
Bekleidung durch Noppen, Nocken und „Blindknöpfe“<br />
verzierte. Diese Zierknöpfe waren am Anfang<br />
sicher nur zusammengewickelte Stoff- oder Fellreste,<br />
die als Aufnäher in der Bronzezeit oft mit edlen<br />
Materialien verbunden waren. Irgend ein heller Kopf,<br />
ein Bastler kam dann bald auf die Idee, um den Zier-<br />
Knopf eine Bandschlaufe zu legen, welche an anderer<br />
Stelle auf der Kleidung aufgenäht war.<br />
Einem Anderen war dieses noch zu kompliziert. Er<br />
schnitt einfach ein Loch - das Knopfloch - in den<br />
anderen zugehörigen Teil der Kleidung. Damit war<br />
aus den aufgenähten Zierknopf die Erfindung des<br />
Knopfverschlusses für unsere Bekleidung geworden.<br />
Eine kleine Erfindung von großer Wichtigkeit, die<br />
noch immer nach Tausenden von Jahren den<br />
Verschluss unserer Bekleidung mit bestimmt. Was<br />
sagt uns das?<br />
Auch kleine Erfindungen sind oft von großer Wichtigkeit.<br />
Ihr enormer Nutzen wird leider mit der Zeit<br />
erst später erkannt .<br />
In der jeweiligen Epoche bestimmte der Stand der<br />
Technik, das vorhandene Materialangebot und der<br />
Zeitgeist das <strong>Aus</strong>sehen der Knöpfe, die zur Massenanwendung<br />
kamen. Hochgestellte Persönlichkeiten<br />
waren zu allen Zeiten „Edelknöpfer“. Das heißt, ihre<br />
Bekleidung war teilweise mit Knöpfen aus edlen Materialien<br />
versehen. Es gab Epochen, da waren die<br />
Knöpfe Statussymbol. Im Mittelalter waren Knöpfe<br />
aus edlem Material den Edelleuten vorbehalten.<br />
Während der einfache Bürger und Bauer sich seine<br />
Knöpfe aus Stoffresten formte (zusammenwurstelte),<br />
waren die der Obrigkeit oft von Knopfkünstlern gestaltete<br />
kleine Kunstwerke aus allen dafür geeigneten<br />
Materialien. Der Knopfmacher war im Mittelalter ein<br />
angesehener Beruf.<br />
Nach einer Knopfmacherordnung (Württemberg,<br />
1719) musste ein Knopfmacher damals 6 Jahre lernen.<br />
Da er ja wie kein anderer Beruf die unterschiedlichsten<br />
Materialien zu be- und verarbeiten oder auch zu<br />
verbinden hatte. Es waren dieses Metalle und Edelmetalle.<br />
Auch Edel- und Schmucksteine, Bernstein,<br />
sowie fast alle geeigneten Naturstoffe wie Hölzer und<br />
Keramik. Auch Fruchtkerne wie Kirsch- oder Pflaumenkerne<br />
und Wildgeweihe sowie Textilien aller Art.<br />
<strong>Aus</strong> diesen Werkstoffen wurden in kleinen<br />
Künstlerwerkstätten und Manufakturen die Knöpfe<br />
der jeweiligen Epoche gestaltet und gefertigt. Ludwig<br />
der XIV beschäftigte für sich sogar einen eigenen<br />
Knopfmacher, den sogenannten Bouttonier, der u.a.<br />
die Staatsrobe mit 104 Diamantknöpfen besetzen<br />
musste.<br />
Trotz der Vielgestaltigkeit und der Variation<br />
unterschiedlichster Materialien<br />
bei der Knopfproduktion bestimmen<br />
nur 3 Befestigungsarten die gesamte<br />
Knopffertigung. Es sind dieses?<br />
a)(älteste Art) das direkte Annähen der<br />
aus Weichstoffen gestalteten Stoff-<br />
Knöpfe,<br />
b) der mit einer Öse zum Annähen versehene<br />
Knopf; meist Metallknopf insbesondere<br />
Uniformknopf) und<br />
c) der in seinem Zentrum mit Befestigungslöchern (2<br />
oder 4) versehene Scheibenknopf.<br />
Die Knopfhersteller waren - wie im Mittelalter üblich<br />
- in einer Zunft organisiert. Knöpfe waren eine Ware,<br />
mit der man gute Geschäfte machen konnte.<br />
Um die eigene Knopffertigung in Preußen vor Importen<br />
zu schützen, erließ 1718 Friedrich Wilhelm I. ein<br />
Einfuhrverbot für Knöpfe. Das war auch nötig, denn<br />
im gleichen Jahr, 1718, begann in Basel (Schweiz) die<br />
Knopffabrik Schreiber mit der industriellen Knopfproduktion.<br />
Auch an anderen Orten entstanden mit<br />
neuen Produktions- und Organisationsmethoden<br />
arbeitende Knopffabriken. In unserer weiteren Heimat,<br />
z.B. in Erfurt 1808 (Krumbiegel), in Sömmerda<br />
1816 (Dreysel & Krumbiegel), in Löbau 1859 (Förster),<br />
in Schmölln 1867 (Donath), in Peterswald/Erzg.<br />
1884 (Haase) usw. In der sich nun ausbreitenden<br />
industriellen Knopfproduktion wurden auch die neuen<br />
Plast-und Elastwerkstoffe mit ihren Verformungsmöglichkeiten<br />
in die Massenproduktion sehr bald<br />
einbezogen.<br />
Wie wertvoll auch heute noch in der Zeit der Reißverschlüsse<br />
Knöpfe sind, habe ich bei einer Straßensammlung<br />
erfahren, in meiner Sammelbüchse<br />
waren 23,45 EURO und 18 Knöpfe.<br />
Heinz Stange<br />
Bellmann<br />
Bestattungen<br />
Bouchéstraße 17<br />
12435 Berlin<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />
Inh. Ute Bellmann<br />
Fachgeprüfte Bestatterin<br />
Mitglied der Berliner Bestatter-Innung<br />
Tag & Nacht 536 999 20 548 007 23<br />
www.bellmann-bestattungen.de<br />
Montag - Freitag 9 - 17 Uhr, Sonnabend nach Vereinbarung<br />
Eine eher unscheinbare Kreation (braun,<br />
rund) aus den Samen des Eukalyptusbaumes<br />
ist in der Winter-Saison ein Renner.<br />
„Die Kerne sind sehr ölig, und wenn man<br />
sie erwärmt, dann sondern sie angenehme<br />
und Erkältungskrankheiten lindernde Düfte<br />
ab<br />
Knöpfe aus Pflaumenkernen oder anderen natürlichen<br />
Stoffen sind in jüngster Zeit Favoriten geworden.1995<br />
gab es dafür auch einen Ökopreis (Yo Yo-<br />
Kids/ Kindermosde)<br />
Januar/ Februar 2008
HB-VERTEILERSTELLEN<br />
23<br />
Zentrale Verteilungsstellen des "<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>es, Treptow & Köpenick"<br />
Adlershof<br />
Ambulantes Reha-Zentrum Adlershof<br />
Florian-Geyer-Str. 109, 12489 Berlin<br />
Tel.: 67 89 40 30<br />
Anna-Seghers-Gedenkstätte, Anna-<br />
Seghers-Str.81, 12489 Berlin<br />
Tel.: 677 47 25<br />
Apotheke in der Marktpassage,<br />
Dörpfeldstraße<br />
Tel.: 67 19 83 30<br />
Diakonie-Station, Radickestr.48,<br />
12489 Berlin<br />
Tel.: 65 47 20 10<br />
DRK Kreisverband Neukölln-<br />
Treptow e.V., Sozialstation Süd/Ost,<br />
Radickestr. 48. 12489 Berlin.<br />
Tel.: 68 98 81-0<br />
Knut's-Sauna-Center, Straße am<br />
Studio, Praxiszentrum, 12489.<br />
Tel.: 63 92 23 61<br />
Kulturzentrum Alte Schule,<br />
Dörpfeldstraße 54, 12489 Berlin<br />
Tel.: 67 89 28 86<br />
Röhnicke, Arndtstr. 32,<br />
12489 Berlin.<br />
Tel.: 677 13 74<br />
Pflege-Vital Beate Langer GmbH,<br />
Florian-Geyer-Str. 97, 12489 Berlin.<br />
Tel.: 63 97 90 18<br />
Sozialamt Treptow-Köpenick,<br />
Hans-Schmidt-Str.18<br />
Tel.: 61 72 23 08<br />
Altglienicke<br />
Altglienicker Bürgerzentrum,<br />
Seniorenbegegnungsstätte,<br />
Ortolfstr. 182, 12524 Berlin<br />
Tel.: 61 72 67 17<br />
Katholisches Pfarramt Maria Hilf,<br />
Lianenweg 20, Tel.: 673 12 30<br />
Evangelische Gemeinde, Köpenicker<br />
Straße 35, Tel.: 672 83 81<br />
H.-J. Skibinska, Seniorenvertretung.<br />
Schönefelder Chaussee 231,<br />
12524 Berlin<br />
Tel.: 67 89 99 41<br />
Dr. Wolfgang Storost, Volkssolidarität,<br />
Semmelweisstraße 15 B, 12524<br />
Berlin. Tel.: 67 89 72 23<br />
Hephatha, Seniorenresidenz,<br />
Normannenstraße 7, 12524 Berlin.<br />
Tel.: 67 97 58 73<br />
Alt-Treptow<br />
ABT gGmbH, Karl-Kunger-Str. 68,<br />
12435 Berlin<br />
Tel.: 53 33 06 17<br />
Das Tabakhaus im Park Center<br />
Treptow, Elsenstraße 111-113,<br />
12435 Berlin<br />
Tel.: 53 21 10 07<br />
Fitness am Park, im Park Center.<br />
Elsenstraße 111-113<br />
Tel.: 536 38 00<br />
Mobiler PflegeDienst, Elsenstraße 6,<br />
12435 Berlin<br />
Tel.: 5 33 20 40<br />
SFS Karl-Kunger-Str.30<br />
im "Gerard Philipe", 12435 Berlin,<br />
Tel.: 5 33 78 22<br />
Baumschulenweg<br />
Arztpraxis Dr. Heine, Ernststr. 1,<br />
12437 Berlin<br />
Tel.: 532 86 06<br />
Begegnungsstätte PRO,<br />
Kiefholzstraße 275, 12437 Berlin<br />
Tel.: 532 86 44<br />
Blumenhaus Süd, Kiefholzstr. 221 a<br />
12437 Berlin<br />
Büchereck Baumschulenweg GbR,<br />
Baumschulenstr. 11/ Eingang<br />
Behringstraße, 12437 Berlin,<br />
Tel.: 53 21 61 32<br />
Club im Kietz, Rodelbergweg 9,<br />
12437 Berlin,<br />
Tel.: 5 32 41 67<br />
Evangelische Kirchengemeinde<br />
Baumschulenweg, Baumschulenstraße<br />
82, 12437 Berlin,<br />
Tel.: 5 32 81 96<br />
Frauentreff Treptow, Bodelschwinghstr.<br />
19, 12437 Berlin<br />
Tel.: 532 98 94<br />
Kulturbund Treptow e.V.,<br />
Ernststr. 14 /16, 12437 Berlin,<br />
Tel.: 53 69 65 34<br />
SFS Kiefholzstr.274 im Treptow-<br />
Kolleg, 12437 Berlin,<br />
Tel.: 5 32 00 95<br />
Stern-Apotheke, Baumschulenstraße<br />
96, 12437 Berlin.<br />
Tel.: 53 02 78 66<br />
VHS Treptow, Baumschulenstr. 81,<br />
12437 Berlin<br />
Volkssolidarität e.V. Glanzstraße 2,<br />
12437 Berlin,<br />
Tel.: 5 32 84 44<br />
WBG Treptow-Nord, Kiefholzstr. 289,<br />
Tel.: 536 35 60<br />
Bohnsdorf<br />
Evangelische Gemeinde Bohnsdorf,<br />
Reihersteg 36/38, 12526 Berlin,<br />
Tel.: 676 10 90<br />
Kulturküche, Dahmestraße 33,<br />
12526 Berlin<br />
Seniorenbegegnungsstätte Dahmestr.<br />
35, 12526 Berlin<br />
Tel.: 676 33 93<br />
Katholisches Pfarramt St. Laurentius,<br />
Grottewitzstraße 15<br />
Krankenhaus Hedwigshöhe<br />
Friedrichshagen<br />
Begegnungsstätte Bärentreff. Stillerzeile<br />
123, 12587 Berlin,<br />
Tel.: 65482934<br />
Bürgeramt 3, Myliusgarten 20, 12587<br />
Berlin. Tel.: 61 72-36 00<br />
Sozialstiftung Köpenick, Seniorenzentrum<br />
Werlseestraße 39a<br />
Tel.:644 22 27/28<br />
Seniorenfreizeitstätte Müggelseedamm<br />
244, 12587 Berlin<br />
SFS Vital, Fürstenwalder Damm 474<br />
12587 Berlin Tel.: 64 48 87 24<br />
Grünau<br />
Bürgerhaus Grünau. Regattastraße<br />
141. 12527 Berlin.<br />
Tel.: 674 43 48<br />
Umweltladen, Regattastraße 126,<br />
12527 Berlin<br />
Hessenwinkel<br />
Nachbarschaftszentrum, Fürstenwalder<br />
Allee 366, 12589 Berlin;<br />
Tel.: 648 60 90<br />
Johannisthal<br />
Evang. Kirchengemeinde Joh’thal,<br />
Sterndamm 90, 12487 Berlin<br />
Heimatmuseum Treptow, Sterndamm<br />
102, 12487 Berlin,<br />
Tel.: 6172 5629<br />
SFS im Rathaus Johannisthal ,<br />
Sterndamm 102, 12487 Berlin<br />
Tel.: 6172-5665<br />
Stern-Apotheke, Sterndamm 31, 12487<br />
Berlin Tel.: 46 99 88 99<br />
Zahnarztpraxis Dr. Kunze, Pilotenstraße<br />
14, 12487 Berlin.<br />
Tel.: 631 70 32<br />
Köpenick<br />
Tausendfüssler. Rathenaustraße 40<br />
Frauentreff an der Wuhlheide.<br />
Rathenaustraße 38, 12459 Berlin.<br />
Tel.: 595 80 30<br />
Förderverein Lokale Agenda 21, Alt-<br />
Köpenick 12, 12555 Berlin.<br />
Tel.: 655 75 61<br />
Haus der Begegnung, Wendenschloßstr.404,<br />
12557 Berlin,<br />
Tel.: 65488114<br />
Lotto-Toto Mario Winzer. Grünauer<br />
Straße 112, 12557 Berlin,<br />
Tel.: 65 01 81 31<br />
Lotto-Toto-Zeitungsvertrieb Thomas<br />
Klemke, Oberspreestraße 148, 12557<br />
Berlin Tel.: 65 47 24 21<br />
Mediathek, Jägerstr.1-2,<br />
12555 Berlin, Tel.: 655 73 49<br />
Nachbarschaftstreff Am Wiesengraben,<br />
12557 Berlin<br />
Seniorenzentrum Bethel Köpenick,<br />
Alfred-Randt-Str.23, 12559 Berlin,<br />
Tel.: 65 89 50<br />
Rathaus Köpenick,<br />
Pressestelle, Bürgerberatung,<br />
Alt-Köpenick, 12555 Berlin<br />
Seniorentreffpunkt „Charlotte“,<br />
Charlottenstraße 17 c, 12557 Berlin<br />
Stephanus-Seniorenzentrum,<br />
Müggelspree (ehemals Daniel<br />
Vergara), Salvador-Allende-Straße 91<br />
12559 Berlin Tel.: 030 - 343 541 0<br />
STERNENFISCHER, Freiwilligenzentrum<br />
Treptow-Köpenick, Müggelheimer<br />
Straße 13, 12555 Berlin,<br />
Tel.: 24 35 85 -75<br />
Thalia-Buchhandlung im FORUM<br />
Köpenick, Bahnhofstraße<br />
Tourismusverein Berlin Köpenick/<br />
Treptow e.V., Alt-Köpenick 34, 12555<br />
Berlin, Tel.:655 75 50<br />
Wuhletreff, Begegnungsstätte Köpenick-Nord,<br />
Straße D 18,<br />
12555 Berlin Tel.: 652 72 71<br />
Niederschöneweide<br />
Zentrum Schöneweide, Schnellerstraße,<br />
Lotto-Annahme.<br />
Bürgerberatung, Michael-Brückner-<br />
Str. 1, 12439 Berlin<br />
Geriatrische Tagespflege, Schnellerstraße<br />
94, 12439 Berlin,<br />
Tel.: 6 71 52 62<br />
Hörakustik Lehmann, Spreestraße 23,<br />
12439 Berlin,<br />
Tel.: 6 36 46 46<br />
offensiv ‘91, Hasselwerderstr. 38-40<br />
Tel.: 63 90 25 81<br />
Geschäftsstelle der Linken, Brückenstraße<br />
28, 12439 Berlin<br />
Tel.: 42 02 31 16<br />
Pflegewohnheim LebensWerk “Spreeufer”,<br />
Bruno-Bürgel-Weg 1-5<br />
Tel.: 666 549 20<br />
Ratz-Fatz, Schnellerstr. 81<br />
Tel.: 67 77 50 25<br />
Selbsthilfezentrum Eigeninitiative,<br />
Fennstr. 31, 12439 Berlin<br />
Tel.: 631 09 85<br />
Oberschöneweide<br />
VHS Köpenick, Plönzeile 7, 12459<br />
Berlin. Tel.: 535 17 15<br />
Sonnenapotheke, Wilhelminenhofstr.<br />
30, 12459 Berlin.<br />
Tel.: 5376785<br />
Plänterwald<br />
Arztpraxis MR Dr. med. Irene<br />
Jacobus. Ärztehaus Dammweg 106,<br />
12435 Berlin.<br />
Tel.: 5 33 78 03<br />
Augenarztpraxis, Dr. Lemke, Galileistraße<br />
31, 12435 Berlin,<br />
Tel.: 5 33 70 26<br />
Dr. Andrea Lüder, Gynäkologin,<br />
Ärztehaus Galileistraße 31, 12435<br />
Berlin, Tel.: 5 33 77 03<br />
Luna-Apotheke, Am Treptower Park<br />
40, 12435 Berlin,<br />
Tel.: 53 69 81 00<br />
Rathaus Treptow, BVV-Büro, Sozialausschüsse,<br />
Pförtner,<br />
Neue Krugallee 4, 12437 Berlin<br />
ANDERE STADTBEZIRKE<br />
Kreuzberg-<br />
Friedrichshain<br />
Seniorenamt, Yorkstraße<br />
Nachbarschaftsheim, Urbanstr. 21<br />
Pflegestation, Urbanstr. 131<br />
SFS Falckensteinstraße,<br />
Falckensteinstr. 6<br />
Tel.: 22 50 32 30<br />
Seniorenwohnhaus Gitschinerstr.38<br />
Neukölln<br />
Haus Rixdorf, Seniorenheim,<br />
Delbrückstr.25<br />
<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008
Leben im<br />
Sonnenhaus<br />
miteinander<br />
und<br />
füreinander<br />
In der Flutstraße 1 in Niederschöneweide gibt es ein besonderes Haus, das erste Generationenhaus Berlins.<br />
In drei Jahren intensiver Arbeit haben sich die jetzigen Bewohner der zwölf Wohnungen einen Traum realisiert: Ihr „Sonnenhaus“. Koordiniert<br />
wird das Projekt von der Architektin Anita Engelmann. „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ hat das im „Blättchen“ abgedruckte Interview zum Anlass genommen, ein<br />
gemeinsames Gespräch mit der Initiatorin und Schöpferin Anita Engelmann hier abzudrucken.<br />
bl.: Das Projekt ist der Gegenentwurf zu einer<br />
Gesellschaft, in der sich Junge und Alte nur<br />
selten begegnen. Seit einem Jahr ist aus dem<br />
gemeinsamen Werkeln das gemeinsame Wohnen<br />
geworden. Sind alle Wünsche in Erfüllung gegangen?<br />
Engelmann: Das Neben- und Miteinander von<br />
Jung und Alt, die Integration behinderter Menschen,<br />
die gegenseitige Hilfe und Unterstützung,<br />
das funktioniert. Mit eingeflossen sind<br />
ausdrücklich auch unsere Erfahrungen aus zwei<br />
unterschiedlichen Gesellschaftssystemen. Der<br />
größte Teil der Mieter kommt aus dem Osten..<br />
HB: In diesem Haus gibt es auch ein kleines<br />
Café. Engagieren sich hier Ihre Mieter auch?<br />
Engelmann: Die Zusammenarbeit zwischen den<br />
Generationen während der Bauphase hat sich<br />
bewährt und setzt sich nun bei der Arbeit im<br />
CABIOLA, dem kleinen Café, fort. Auch hier<br />
helfen und unterstützen wir uns gegenseitig,<br />
damit die Idee vom Vegetarischen Nichtrauchercafé<br />
als Kieztreff bestehen kann. Selbst<br />
unsere älteste Bewohnerin, sie ist 80 Jahre alt,<br />
hilft ab und zu in der Küche beim Abtrocknen,<br />
nachdem sie sich im Café unsere selbst gekochte<br />
Suppe schmecken gelassen hat. Wir waren<br />
übrigens eines der ersten Nichtraucher-Cafés in<br />
der Stadt – schon lange vor dem Gesetz!<br />
HB: Einige Leser des „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>es“ bedauern<br />
die kurzen Öffnungszeiten. Sie könnten<br />
kaum nach Arbeitsschluss dort einkehren und<br />
den Tag so ausklingen lassen. Sehen Sie Möglichkeiten,<br />
da etwas zu ändern?<br />
Engelmann: Da das Einkaufen, Vorbereiten, Bakken,<br />
Kochen, Servieren, Repräsentiere, Kooperieren,<br />
Organisieren u.a.m. hauptsächlich von<br />
einer Person realisiert werden muss (mehr ist<br />
zurzeit nicht finanzierbar) sind längere Öffnungszeiten<br />
im Moment nicht möglich. Aber wir<br />
bemühen uns monatlich wenigstens eine Freitagabendveranstaltung<br />
zu organisieren und<br />
damit unser Angebot zu erweitern. Auch sind<br />
wir auf der Suche nach Menschen, die unsere<br />
Räumlichkeiten für die eigene Ideen nutzen und<br />
somit für eine größere Vielfalt im CABIOLA sorgen<br />
wollen. Hier suchen wir noch Freiwillige.<br />
HB: Wie sehen Sie die Entwicklung Ihres<br />
Naturkostladens?<br />
Engelmann: Obst, Gemüse und die anderen Waren<br />
beziehen wir von einem Großhandel, der<br />
ökologische Produkte anbietet. Wir hätten gerne<br />
direkte Beziehungen zu Produzenten aufgebaut,<br />
nur fehlte bisher die Zeit Aber jetzt haben wir<br />
jemanden gefunden, der sich hier engagieren<br />
will Der junge Mann möchte sich mit dem<br />
Naturkostladen eine Existenz gründen . Eine<br />
erste Maßsnahme : Die Mittagsschließzeiten<br />
wurden abgeschafft.<br />
bl.: Im Jahr 2000 waren sie für die PDS<br />
Stadtbe-zirksrätin hier in Treptow-Köpenick.<br />
Nach einem Jahr haben Sie aufgegeben.<br />
Engelmann: Ich hatte andere Vorstellungen davon,<br />
wie und mit<br />
wem man in so<br />
einer Funktion eigene<br />
Ideen umsetzen<br />
kann. Dabei<br />
gab es durchaus<br />
Erfolge, ich denke<br />
da an die Umsetzung<br />
des „Kölner<br />
Modells“ (ein Projekt,<br />
mit dem arbeitslose Jugendliche in Arbeit<br />
gebracht wurden – d.R.). Nur klappte irgendwie<br />
das Zusammenspiel der Akteure hier im Stadtbezirk<br />
nicht. Aber ohne diese Erfahrungen hätte<br />
ich mir das Sonnenhaus-Projekt nicht zugetraut.<br />
HB: Welche Erfahrungen aus Ihrem Wirken als<br />
Sozialstadträtin nutzten Ihnen beim Umsetzen<br />
Ihrer Ideen?<br />
Engelmann: U.a. habe ich während meiner Tätigkeit<br />
als Stadträtin viele Einrichtungen kennen<br />
und ihre Arbeit schätzen gelernt, mit denen unser<br />
Verein heute kooperiert, wie z.B. das Selbsthilfezentrum<br />
Eigeninitiative und das Rabenhaus.<br />
HB: Wie hoch ist der Freiwilligenanteil bei der<br />
Arbeit?<br />
Engelmann: Das ganze Haus konnte nur deshalb<br />
realisiert werden, weil eine Vielzahl von<br />
Menschen uns ehrenamtlich geholfen haben<br />
und noch helfen. Das sind nicht nur die Hausbewohner/innen<br />
sondern auch eine große Anzahl<br />
von Sympathisanten, die unsere Idee vom<br />
Generationswohnen und Arbeiten durch ihr<br />
ehrenamtliches Engagement unterstützen,<br />
bl.: Der Träger des Sonnenhauses ist der<br />
Sonnenhaus e.V. Kann man Mitglied werden?<br />
Engelmann.: Ja, jeder kann da Mitglied werden,<br />
wenn er sich mit unserer Idee identifizieren kann.<br />
Alles, was er sonst dafür tun muss, ist, den<br />
Aufnahmeantrag auszufüllen. Der monatliche<br />
Beitrag ist 1 €. Bewerben oder informieren<br />
kann man sich direkt per Email bzw. Telefon.<br />
Darüber hinaus können auch jederzeit persönliche<br />
Gesprächstermine vereinbart werden.<br />
HB:Was wünscht sich Anita Engelmann fürs<br />
kommende Jahr?<br />
Engelmann: Natürlich für alle, die hier wohnen<br />
und mitwirken Gesundheit und ein Leben in<br />
Frieden – im Großen wie im Kleinen. Hie und da<br />
vielleicht noch ein paar freiwillige Helfer mehr<br />
und mehr freundliche Gäste fürs CABIOLA,<br />
damit es überleben kann. Und dann wünschte<br />
ich mir , dass das Gelände am Ende der Flutstraße<br />
zur Spree hin , das sich in einem traurigen<br />
Zustand befindet, zu einem attraktiven Wohnund<br />
Erholungsgebiet entwickelt. Das wäre<br />
schon eine tolle Sache für den gesamten Kiez.<br />
HB/bl: Wir danken für dieses Gespräch und<br />
wünschen dem Sonnenhaus eine gute Zukunft<br />
und in den Mauern viel Glück.<br />
(Fürs „blättchen“ sprach Edith Karge, fürs<br />
„<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ Ursula Eichelberger)<br />
Café Cabiola:<br />
Öffnungszeiten: Mo - Fr 12 -17 Uhr<br />
Sa 14:30 - 17:30 Uhr<br />
Naturkostladen:<br />
Mo - Do 11 - 13 Uhr und 15 - 18:30<br />
Fr 10 - 18.00 Uhr, Sa 10 - 14.00 Uhr<br />
Sonnenhaus e.V.<br />
Niederschöneweide<br />
Flutstrasse 1<br />
Telefon: 0 30 - 43 20 95 99<br />
info@sonnenhaus-berlin.de<br />
www.sonnenhaus-berlin.de