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Herbst-Blatt Aus - Friedrichshagener Schirm

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Veranstaltungen<br />

auf den<br />

Seiten 11 - 14<br />

JANUAR/ FEBRUAR 2008<br />

12 Jahrgang, Nr. 71<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong><br />

Treptow & Köpenick<br />

Die Zeitung nicht nur für Senioren<br />

Am10. Januar 1858 wurde Heinrich Rudolf<br />

Zille in Radeburg geboren. Er ging als<br />

„Pinselheinrich“ in die Geschichte ein.<br />

Maler, Grafiker, Zeichner und Fotograf war<br />

er. Seine Themen schöpfte er vorwiegend<br />

aus dem Berliner „Milljöh“, der sozialen<br />

Unterschicht, die er liebevoll und sozialkritisch<br />

ins Bild setzte.<br />

Das Jahr 2008 bezeichnen wir - 150 Jahre<br />

nach der Geburt Zilles - als das<br />

„Zille-Jahr“<br />

Nebenstehend wiedergegebene Zeichnung<br />

zeigt uns den alten „Nussbaum“,<br />

eine der ältesten Gaststätten Berlins, in<br />

die es Maler wie Otto Nagel und Heinrich<br />

Zille immer wieder zog.<br />

Ein Nussbaum vor dem Haus gab dem<br />

Haus seinen Namen. Ursprünglich stand<br />

es auf der Fischerinsel. Aber es hat den<br />

Krieg nicht überstanden.<br />

Beim Wiederaufbau des Nikoliaviertels<br />

wurde der Gasthof am neuen Standort<br />

nach historischen Vorlagen wieder aufgebaut.<br />

(Am Nussbaum 3, 10178 Berlin)<br />

Eine amerikanische Schwarznuss<br />

„Juglans nigra“ steht in dem kleinen<br />

Biergarten. Bilder von Zille schmücken<br />

die Innenräume.<br />

<strong>Aus</strong> dem Inhalt<br />

Bürgerschaftliches Engagement S. 2<br />

Was bringt 2008 den Rentnern?S.3<br />

Unser Bezirk und seine Freunde S. 4<br />

Lesermeinungen S. 5<br />

Das Jahr der Kartoffel S. 6<br />

Küchenpoesie S. 7<br />

Feuilleton S. 8<br />

Feuilleton S. 9<br />

Karl May als „Sex-Berater“?S. 10<br />

Veranstaltungen S. 11<br />

Veranstaltungen S. 12<br />

Veranstaltungen S. 13<br />

Erkundungen S. 14<br />

Besuch im Kranhauscafé S. 15<br />

Zahlensymbolik S. 16<br />

Feuilleton S. 17<br />

Fit für den Alltag S. 18<br />

Erinnerung an Dora Schaul S. 19<br />

Soziales S. 20<br />

Bücherbord S. 21<br />

Knopfgeschichte S. 22<br />

HB-Verteilerstellen S. 23<br />

Leben im Sonnenhaus S. 24


2<br />

EIN WORT ZUVOR<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Am 3.12.2007 öffnete das neue Freiwilligenzentrum „STERNENFISCHER“ in der Müggelheimer Straße 13 für<br />

Politik, Verwaltung und Presse seine Pforten. Wie Jens Meißner, Leiter des Sozialamtes Treptow-Köpenick, im<br />

„<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ 70/07 mitteilte, erhielt die USE gGmbH nach einem Interessenbekundungsverfahren den Zuschlag<br />

als Träger. Die Erfahrungen dieses Unternehmens bieten beste Möglichkeiten für den Aufbau eines so<br />

breitgefächerten Projektes. Zu dieser Eröffnung stellten sich die drei Angestellten und eine freiwillige Mitarbeiterin<br />

vor: Stefanie Beerbaum als Leiterin des Projektes „STERNENFISCHER“, Maike Jannssen als<br />

Freiwilligenkoordinatorin, Evelin Mücke, die das Büro managt und der Leiterin in Sachen Finanzen zur Hand<br />

geht, und Brigitte Hermann als erste Freiwillige in diesem Kreis.<br />

„<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ sprach mit Stefanie Beerbaum, der Leiterin des Projektes.<br />

Jetzt geht es los...<br />

Wir sitzen einer jungen Frau gegenüber, die uns mit<br />

wachen Augen und freundlichem Gesicht betrachtet.<br />

Unser Kontakt ist schnell hergestellt. Es verspricht,<br />

ein spannendes Gespräch zu werden. Stefanie<br />

Beerbaum kam vom Fischland/ Darß in die<br />

Großstadt Berlin mit großen Erwartungen und der<br />

leidenschaftlichen Bereitschaft, sich dort einzubringen,<br />

wo es nötig ist und wo sie das Meiste leisten<br />

kann.<br />

HB: Warum haben Sie sich um diese nicht ganz einfachen<br />

Aufgabe beworben?<br />

Beerbaum: Mein innerstes Anliegen ist, den Menschen<br />

zu helfen. In Berlin stieß ich auf die Aidshilfe.<br />

Hier erfuhr ich zum erste Mal, dass wirksame Hilfe<br />

nur in organisierter Form vonstatten gehen kann. Ich<br />

nahm an Informationsveranstaltungen teil, die mich<br />

für meine Arbeit im Krankenhaus wie auch für die<br />

emotionale Begleitung befähigten. Hier lernte ich<br />

auch eine Freiwilligenmanagerin der Berliner Aidshilfe<br />

und auch die Strukturen, in denen freiwillige<br />

Arbeit ablaufen kann, kennen. Haupterkenntnis für<br />

mich war: Es muss jemand hauptamtlich dafür sorgen,<br />

dass Helfer kommen und auch bleiben. Das ist<br />

mein Feld. Von da an war ich für eine solche Arbeit<br />

offen.<br />

HB: Wie lange waren Sie bei der Berliner Aidshilfe?<br />

Beerbaume: Sieben Jahre<br />

HB: Welche <strong>Aus</strong>bildung haben Sie abgeschlossen?<br />

Beerbaum: Ich bin Sozialarbeiterin und habe die<br />

Akademie der Ehrenamtlichkeit abgeschlossen, den<br />

Basiskurs, Aufbaukurs besucht und meinen<br />

Abschluss im Freiwilligenmanagement gemacht.<br />

HB: Sind Sie direkt von der Aidshilfe zu USE<br />

gGmbH gekommen?<br />

Beerbaum: Nein. Ich habe in der Diakonie gearbeitet<br />

und dort auch ein Projekt für Ehrenamtliche mit aufgebaut.<br />

Aber als ich die <strong>Aus</strong>schreibung von USE las,<br />

wusste ich: Das ist mein Ding. Hier kann ich voll<br />

wirksam werden, alle meine Ideen einbringen. Rahmenbedingungen<br />

schaffen, für professionelles Herangehen<br />

sorgen - sowohl im sozialen, kulturellen<br />

Weißt Du, wieviel Sternlein stehen?<br />

Bereich als auch in den<br />

Bereichen Sport, Umweltschutz,<br />

Bildung, Bürgerbeteiligung.<br />

HB: Was haben Sie vorgefunden?<br />

Beerbaum: Ich war überrascht.<br />

USE hatte ein<br />

fertiges erstes bis ins<br />

Kleinste ausgeklügeltes<br />

Konzept vorgelegt. Mich erstaunte, dass sich ein<br />

Träger so ins Zeug legt, in den Landen herumfährt,<br />

um beste Erfahrungen zu sammeln. Hier kann ich<br />

anknüpfen.<br />

HB: Was werden Sie als erstes in Angriff nehmen?<br />

Beerbaum: Eine Datenbank muss aufgebaut werden.<br />

Wir haben sämtliche Einrichtungen zu besuchen, die<br />

sich an unserem „STERNENFISCHER“-Projekt beteiligen<br />

wollen.<br />

HB: Wann wollen Sie Ihre Arbeit an der Datenbank<br />

relativ abgeschlossen haben?<br />

Beerbaum: Am 8.3.2008 wird unser Zentrum offiziell<br />

eröffnet. Bis dahin muss das Grundgerüst stehen.<br />

Fertig werden wir aufgrund der Größe des Bezirks,<br />

der Vielzahl an Organisationen und der Notwendigkeit<br />

kontinuierlicher Überarbeitung nie sein.<br />

HB: Wie schätzen Sie ihre Arbeit – nun nach zwei<br />

Monaten – ein?<br />

Beerbaum: Ich kann mein Glück noch gar nicht so<br />

recht fassen, einen Arbeitsplatz gefunden zu haben,<br />

wo ich meine Kreativität voll ausleben kann. USE<br />

lässt mir bei der Entwicklung unseres Projektes freie<br />

Hand. Beim Bezirksamt fand ich ebenfalls großes<br />

Engagement vor. Komplette Rückendeckung erhalte<br />

ich von Frau Schöttler, der Bürgermeisterin, und<br />

Frau Feierabend, der Sozialstadträtin. Wofür ich herzlich<br />

Danke.<br />

Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir, was die<br />

<strong>Aus</strong>stattung betrifft, sehr gut bedacht sind.<br />

Dass wir vorerst in der Müggelheimer Straße 13 untergebracht<br />

sind und erst in etwa 2 Jahren unseren<br />

Impressum<br />

endgültigen Standort beziehen können, wird uns in<br />

unserer Arbeit nicht beeinträchtigen.<br />

HB: Wie werden Sie mit anderen Freiwilligenagenturen<br />

umgehen?<br />

Beerbaum: Es wird dort großartige Arbeit geleistet,<br />

und wir werden mit ihnen guten Kontakt halten, besonders<br />

mit dem Treffpunkt Hilfsbereitschaft in der<br />

Torstraße. Mit Frau Schaaf-Derichs arbeite ich<br />

schon seit Jahren gut zusammen.<br />

HB: Welche Aufgaben wird der Beirat haben?<br />

Beerbaum: 20 Experten haben sich am 29.11. 2007 als<br />

Beirat zusammengefunden. Im März 2008 treffen wir<br />

uns erneut. Der Beirat hat beratende Funktion; seine<br />

Mitglieder haben sich den Auftrag gestellt, das freiwillige<br />

Engagement in Treptow-Köpenick zu gestalten.<br />

Dazu gehört auch beispielsweise die Präsenz bei<br />

Ehrungen. Aufgabe des Freiwilligenzentrums wird<br />

u.a. sein, Informationen zu den Rahmenbedingungen<br />

bürgerschaftlichen Enagements in den Beirat zu tragen.<br />

Dieser wiederum wirkt als Multiplikator<br />

HB: Was wünschen Sie sich für das soeben angebrochene<br />

Jahr?<br />

Beerbaum: Wir müssen uns als vertrauenswürdige<br />

Partner für Organisationen, Vereine und Unternehmen<br />

als Service- und Beratungszentrum bekanntmachen.<br />

Wir wollen nicht nur neutrale sachkundige<br />

Vermittler, sondern auch Ratgeber sowohl für die<br />

Freiwilligen als auch für die Einrichtungen sein.<br />

HB: Was liegt Ihnen besonders am Herzen?<br />

Beerbaum: Ich möchte besonders darauf hinwirken,<br />

dass die Organisationen erkennen: Der Einsatz von<br />

Freiwilligen ist nicht umsonst. Aber die Investition<br />

lohnt sich in jedem Fall. Wenn Organisationen z.B.<br />

einen Besuchsdienst aufbauen möchten, gehören<br />

beispielsweise Schulung, Personalkosten u.v.a. dazu.<br />

Der falsche Ansatz ist: „Wir suchen uns Helfer, die<br />

nichts kosten!“ Das Zentrum sollte als Ideenschmiede<br />

verstanden werden. Dann möchte ich gern<br />

allen sagen: Helft uns, Eure Ideen zu verwirklichen.<br />

Werdet selbst aktiv! Mischt Euch ein! Gestaltet unsere<br />

Gesellschaft mit! Dann wird jeder erkennen können:<br />

Sich selbst einzubringen, bringt auch der eigenen<br />

Person großen Gewinn. Man bereitet Freude, die<br />

man selbst erlebt.<br />

HB. Wir danken für dieses Gespräch und wünschen<br />

viel Erfolg. „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ steht an Ihrer Seite.<br />

(Für HB sprach Ursula Eichelberger)<br />

Kernaufgaben der „STERNENFISCHER“<br />

Beratung von an einem Engagement interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürgern<br />

Vermittlung in passende Engagementfelder<br />

Beratung von Organisationen<br />

Fortbildungsangebote<br />

Schaffung von begleitenden Gruppenangeboten<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong><br />

Treptow & Köpenick<br />

Gegründet von Ursula Eichelberger.<br />

Hrsg.: Verein zur Förderung sozialer und<br />

kultureller Kontakte e.V. , unterstützt von<br />

der ABT gGmbH (Arbeitsförderungs- und<br />

Bildungszentrum in Treptow gGmbH)<br />

Postadresse der Redaktion:<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

c/o Ursula Eichelberger<br />

Köpenicker Landstraße 195<br />

12437 Berlin<br />

Tel.: 030 - 53 69 97 80<br />

Fax: 030 - 53 69 97 81<br />

Redaktion dieser <strong>Aus</strong>gabe:<br />

Ursula Eichelberger (CR, V.i..S.d.P.),<br />

Wolfhard Besser, Norbert Hardt, Tristan<br />

Micke, Monika Niendorf, Hans-Joachim<br />

Skibinska (ver.di-Seniorengruppe<br />

Treptow/ Köpenick und Seniorenvertretung<br />

Treptow-Köpenick), Heinz<br />

Stange.<br />

Kontaktperson zum VfK e.V.:<br />

Joachim Born<br />

Satz/ Layout: Eichelberger<br />

Redaktionsschluß der vorliegenden<br />

<strong>Aus</strong>gabe war der 16.12..2007<br />

Erscheinungsweise:<br />

alle zwei Monate<br />

Nr. 72 erscheint am 1.3. 2008<br />

Anzeigenschluß: 12.2..2008<br />

Anzeigen:<br />

c/o Eichelberger,<br />

Köpenicker Landstr. 195,<br />

12437 Berlin<br />

Tel.: 030-53 69 97 80<br />

Fax: 030-53 69 97 81<br />

e-mail: ueichelberger@gmx.de<br />

Druckerei:<br />

BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH<br />

www.berliner-zeitungsdruck.de<br />

Wir danken allen Spendern, die uns<br />

helfen, unser <strong>Blatt</strong> drucken zu lassen,<br />

und bitten, bei Einzahlungen auf das<br />

Konto unseres Vereins den Vermerk<br />

"Für <strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>" nicht zu vergessen.<br />

Herzlichen Dank im Voraus.<br />

Bankverbindung<br />

Verein zur Förderung sozialer und<br />

kultureller Kontakte e.V.<br />

Berliner Volksbank<br />

BLZ: 100 900 00,<br />

Kto.-Nr: 726 92 36 013.<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

Januar/ Februar 2008


POLITIK/ SOZIALES<br />

3<br />

Die Gefahr der Altersarmut steigt<br />

In den nächsten Wochen – etwa Mitte März – entscheidet<br />

die Bundesregierung, wie hoch die Rentenanpassung<br />

zum 1. Juli 2008 sein wird. Schon in den<br />

zurückliegenden Monaten des vergangenen Jahres<br />

gab es Spekulationen und vage Ankündigungen. Da<br />

war die Rede von einer Erhöhung wie 2007 (0,54 %)<br />

oder von etwas mehr als 1 % bzw. 1,7 %. Die Rente<br />

ist mittlerweile ein Dauerthema geworden. Auch deshalb<br />

hatte die DGB-nahe Hans-Böckler-Stiftung kurz<br />

vor Jahresende zu einer Tagung eingeladen, auf der<br />

sich Gewerkschafter, soziale Arbeitsgruppen, Vertreter<br />

von Sozialverbänden, Parteien und Rentenexperten<br />

trafen, um über „Sozialpolitische Herausforderungen<br />

in der Altersicherung“ zu beraten. Das<br />

Fazit dieser Beratung sei schon mal vorweggenommen:<br />

Die Rente der Zukunft entscheidet sich in der<br />

Gegenwart!<br />

Den Tagungsteilnehmern wurde eine Studie (AVID<br />

2005 – Altersvorsorge in Deutschland) von der<br />

Deutschen Rentenversicherung (Bund) vorgelegt,<br />

die die vermutliche Rentenentwicklung der Geburtsjahrgänge<br />

1942 – 1961 darstellt. Daraus geht hervor,<br />

dass die zu erwartenden Renten für sie beträchtlich<br />

niedriger ausfallen werden als gegenwärtig für Neurentner<br />

gezahlt werden: Bis zu 15 % weniger für<br />

Männer und 12 % weniger für Frauen. Die Durchschnittsrente<br />

in den Neuen Bundesländern (NBL)<br />

beim Eintrittsalter von 65 wird bei den Männern von<br />

derzeit 967 Euro stufenweise auf vermutlich 820 Euro<br />

für die Jahrgänge 1957 – 1961 fallen; bei den Frauen<br />

von gegenwärtig 785 Euro für die Jahrgänge 1957 –<br />

1961 auf 690 Euro. Deshalb appellierten mehrere<br />

offizielle Vertreter an diese und jüngere Jahrgänge,<br />

sich nicht allein auf die Gesetzliche Rentenversicherung<br />

zu verlassen, sondern die Riester-Rente in Anspruch<br />

zu nehmen. Was allerdings bei dem vielerorts<br />

niedrigen Lohnniveau im Osten Deutschlands für die<br />

Beschäftigten schwierig sein dürfte. Die dritte Säule<br />

der Alterssicherung, die Betriebsrente, spielt gegenwärtig<br />

in den NBL eine geringe Rolle. Auch in den<br />

Altbundesländern wird die Rente für Neurentner<br />

sinken, aber besonders drastisch im Osten Deutschlands.<br />

Hier herrscht ein niedriges Lohnniveau, die<br />

Erwerbsbiografien sind häufig durch Arbeitslosigkeit<br />

unterbrochen und dazu kommt das per Gesetz<br />

verordnete Absinken des Rentenquotienten (Nachhaltigkeitsgesetz).<br />

Alle drei Komponenten wirken<br />

sich auf die künftige Rentenhöhe der Neurentner<br />

aus.<br />

Ein weiteres Hauptthema der DGB-Tagung war – und<br />

das wurde von den Teilnehmern aus den NBL erwartet<br />

– die Angleichung der Rente Ost an die Rente<br />

West. Dazu ließ der gerade zurückgetretene Bundesarbeitsminister<br />

Franz Müntefering seine für diesen<br />

Tag vorbereite Rede verlesen. Die Vertreter aus den<br />

NBL ahnten schon, was er namens der Bundesregierung<br />

verkünden werde: Eine rasche Anhebung der<br />

Ostrenten sei aufgrund der Lage nicht möglich. Es<br />

gelte das regierungsamtliche Konzept, Angleichung<br />

Ost-West in kleinen Schritten bis zum Jahr 2030. Der<br />

von den Gewerkschaften ver.di und GEW vorgeschlagene<br />

Weg, die Rentenangleichung innerhalb von<br />

zehn Jahren durch Steuermittel vorzunehmen, ließ<br />

Franz Müntefering als nicht gangbar erklären. Die<br />

künftigen Rentenerhöhungen im Osten seien mindesten<br />

so hoch wie in den Altbundesländern. Dies wäre<br />

gesetzlich garantiert. Eine rasche Rentenanpassung<br />

Ost sei nur durch mehr und gute Arbeit möglich. Vor<br />

allem erfordere dies Strukturveränderungen in den<br />

NBL und das sei Sache der Wirtschaft.<br />

Also werden wir Ost-Rentner für die nächsten Jahre<br />

keine großen Sprünge in der Anpassung erwarten<br />

können. So oder ähnlich äußerten sich auch die anwesenden<br />

Vertreter von SPD und CDU während einer<br />

Podiumsdiskussion zum Abschluss der Tagung.<br />

Annelie Buntenbach, Mitglied des Geschäftsführenden<br />

DGB-Bundesvorstandes, zeigte sich – wie viele<br />

Tagungsteilnehmer – sehr unzufrieden über die von<br />

Regierungsseite vorgelegten Renten-Entwicklungstendenzen,<br />

die auch durch die AVID-Studie 2005 gestützt<br />

werden. Es sei absehbar, dass das weitere Absinken<br />

des Netto-Rentenniveaus von gegenwärtig 51<br />

% auf unter 50 % für die Absicherung des Lebensniveaus<br />

nicht mehr ausreichen wird. Und mit einer weiteren<br />

Verringerung sei zu rechnen. Deshalb müsse die<br />

jährliche Rentenanhebung mindestens dem Inflationsniveau<br />

entsprechen. Der Politik obliege es, sich<br />

jetzt damit auseinandersetzen, denn auch die Riester-<br />

Rente reiche vermutlich nicht aus, um die Lücke zu<br />

füllen. Die AVID-Studie gäbe das Signal, dass die<br />

künftige Rente für Geringverdiener, Frauen und Solo-<br />

Unternehmer, unter die Armutsschwelle sinke. Schon<br />

jetzt erhielten ca. 4 % eine Rente von unter 600 Euro.<br />

In absehbarer Zeit könnte die Zahl auf 28 % steigen.<br />

Deshalb müsse die Altersarmut von Morgen heute<br />

vermieden werden. Nur wer einen guten Verdienst<br />

habe, kann eine ausreichende Rente erhalten. Darum<br />

die Forderung der Gewerkschaften nach Mindestlöhnen.<br />

Die Gesellschaft brauche Reformen in der Altersicherung,<br />

die eine ausgiebige Rente sichern. Der<br />

DGB spreche sich für eine Höherbewertung der<br />

Arbeitslosenzeit und der Geringverdiener aus. Zudem<br />

müsse die Rente mit 67 gestoppt werden. Die Rente<br />

der Zukunft entscheide sich in der Gegenwart.<br />

In Diskussionsrunden zur Rente Ost wurden immer<br />

wieder drei Dinge genannt: Der vorgelegte AVID-<br />

Bericht 2005 mache die Gegensätzlichkeit der Ost-<br />

West-Entwicklung deutlich, aber auch die rückläufige<br />

in den alten Bundesländern. Deshalb bedürfe es im<br />

Rentenrecht gesamtdeutscher Lösungen. In den Neuen<br />

Bundesländern schlügen sich die Verhältnisse der<br />

Jetztzeit auf künftige Renten nieder. Die Rentenangleichung<br />

müsse ein politischer Wille sein. Drastisch<br />

meinte ein Tagungsteilnehmer in der Diskussion:<br />

Der gegenwärtige Rentenwert Ost sei die letzte<br />

Rache der Altbundesrepublik an der DDR.<br />

Wolfhard Besser<br />

Grußwort von Frau Schöttler,<br />

der Bezirksbürgermeisterin<br />

Das Jahr 2007 liegt hinter uns. Vieles ist erreicht worden,<br />

wie die Eröffnung von Kaisersteg und Stadtplatz<br />

in Schöneweide und die Verlängerung der<br />

Spindlersfelder Straße. Manches konnte vorangebracht<br />

werden, zum Beispiel die Errichtung des Freiwilligenzentrums<br />

oder die Arbeiten zur Verbesserung<br />

der Verkehrssituation in Adlershof.<br />

2008 gilt es, neue Herausforderungen anzunehmen.<br />

Dabei wollen wir uns auch der Vorbereitung auf die<br />

800-Jahr-Feier von Köpenick widmen, das am 10.<br />

Februar 1209 seine erste urkundliche Erwähnung<br />

fand.<br />

Sie alle sind eingeladen, an der Gestaltung der Lebensverhältnisse<br />

in unserem Bezirk aktiv teilzuhaben<br />

– sei es, dass Sie Ihre Anregungen in meine Bürgersprechstunden<br />

oder die der anderen Bezirksamtsmitglieder<br />

einbringen oder sich an Ihre Bezirksverordneten<br />

und Abgeordneten im Berliner Landesparlament<br />

wenden. Sei es, dass Sie sich bürgerschaftlich<br />

in Ihrem Umfeld engagieren. Dazu wünsche ich uns<br />

allen für 2008 Ideen, Tatkraft und Gesundheit.<br />

Auch Sie werden – so hoffe ich - „zwischen den Jahren“<br />

Ruhe und Kraft geschöpft haben. Ihnen und<br />

Ihren Lieben wünsche einen guten Start ins Jahr<br />

2008.<br />

Ihre<br />

Gabriele Schöttler<br />

Wir haben einen<br />

Freund verloren:<br />

Manfred Uschner (1937 - 2007)<br />

Dr. Manfred Uschner starb am 13. November 2007,<br />

wenige Monate nach seinem 70. Geburtstag. Sein<br />

Tod riß eine große Lücke in die Phalanx der Streiter<br />

für die Angleichung der Ostrenten an die<br />

Westrenten, denn er wusste, die Senioren aus<br />

seinem eigenen Stadtbezirk Treptow-Köpenick<br />

haben - wie alle Bürger in den neuen Ländern - ein<br />

Leben lang hart auch für eine gerechte Altersversorgung<br />

gearbeitet. Als Leiter des ver.di-Arbeitskreises<br />

Alterssicherung der Gewerkschaft ver.di<br />

wurde Manfred Uschner nicht müde, auch dem<br />

letzten Ignoranten klarzumachen, dass die „Brüder<br />

und Schwestern“ im Osten noch immer Brüder<br />

und Schwestern sind und kein Kolonialvolk, das<br />

erst mühsam lernen muss, wie man arbeitet und<br />

wie man lebt.<br />

Manfred, wir vermissen Dich schon jetzt.<br />

Möge Dir die Erde leicht werden.<br />

Madelon Frank-Weiland<br />

Die gezeichneten Beiträge in diesem <strong>Blatt</strong><br />

geben nicht in jedem Fall die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Die veröffentlichen Beiträge können nach<br />

Rücksprache mit der Redaktion mit Quellenangabe<br />

unentgeltlich nachgedruckt werden.<br />

Leserzuschriften sind gern gesehen. Werden<br />

Antworten erwartet, bitten wir darum, einen<br />

frankierten Rückumschlag beizulegen.<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


4 PARTNERSCHAFT<br />

Unser Bezirk und seine Freunde<br />

Welcome to East Norriton Township<br />

Von Ulrich Stahr<br />

schaft reichten und die das einmal aufgenommene<br />

Entgegenkommen nie vermissen ließen, getreu der<br />

Devise: Hello and welcome to our city!<br />

East Norriton Township liegt, eine gute Autostunde<br />

von Philadelphia entfernt, inmitten einer nur als anmutig<br />

zu bezeichnenden hügeligen Landschaft. Mit<br />

ausgedehnten Waldstücken und Wiesen ähnelt die<br />

Umgebung dem Vorfeld von Thüringer Wald und<br />

Harz. Die breiten Autostraßen des Ortes sind gesäumt<br />

von aus Backsteinen oder Holz errichteten<br />

und von sehr gepflegten parkähnlichen Rasenflächen<br />

umgebenen farbenfrohen, nicht mehr als zweistöckigen<br />

Einfamilienhäusern und wenigen höheren<br />

Gebäuden, von deren Haustüren jeweils ein längerer<br />

steinerner Fußweg direkt zur Straße und zum, dort<br />

auf einem Pfosten angebrachten, großen Briefkasten<br />

führt, den zu feierlichen Anlässen oft auch ein Fähnchen<br />

mit dem Sternenbanner schmückt.<br />

Auch die Supermärkte, Banken, Restaurants, Schulen<br />

und öffentlichen Gebäude bis hin zum Rathaus, das<br />

auch gleich noch das Polizeirevier plus Arrestzelle<br />

beinhaltet, passen sich im Wesentlichen diesen<br />

Traufhöhen an. Summa summarum: East Norriton<br />

Township ist anmutig und liebenswert.<br />

Wie kam es nun zu diesen Kontakten, die sich jetzt<br />

schon bald zwei Jahrzehnte lang freundschaftlich<br />

entwickeln?<br />

Alles nahm seinen Anfang im Jahr 1989, mit dem 9.<br />

November und dem von so vielen Menschen er-<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

schaften und den <strong>Aus</strong>tausch von Gedanken, Ideen,<br />

Erfahrungen und auch am gegenseitigen Kennenlernen<br />

der Bürger zu wecken, und das besonders hinsichtlich<br />

der Länder der ehemaligen DDR. Ihr Motto<br />

war ein Einfaches, aber vom Inhalt nicht zu übertreffendes:<br />

“When we are able to destroy walls, we also<br />

are able to built bridges“. („Wenn wir Mauern einreißen<br />

können, können wir auch Brücken bauen“.)<br />

Die Initiative „The Bridge“ wurde an viele deutsche<br />

Städte und Gemeinden versandt. Sie gelangte auch in<br />

das Rathaus Treptow und wurde aufmerksam vom<br />

damaligen Bezirksbürgermeister Michael Brückner<br />

gelesen. Nach Beratung im Kollegium der Bezirksstadträte<br />

wies er seine Referentin für internationale<br />

Beziehungen und Städtepartnerschaften an, der<br />

„Brücke“ einen Brief zu schreiben, worin das Interesse<br />

des Bezirks an einer Partnerschaft mit einer Gemeinde<br />

in den USA ausgedrückt wurde. Das geschah<br />

Sie ist nicht groß, diese in 6870 Kilometer Entfernung<br />

liegende „Schwester-Stadt“ von Treptow-Köprenick.<br />

Was ist das doch für eine schöne, inhaltsreiche Bezeichnung<br />

für die zweitfernste unserer bezirklichen<br />

Partnergemeinden, die da klangvoll East Norriton<br />

Township heißt - gelegen in den USA, im Südosten<br />

des Bundesstaates Pennsylvania, Bestandteil des<br />

Landkreises Montgomery County und gegründet<br />

1909 nach Teilung der früheren großen Gemeinde<br />

Norriton Township in West und East. Ja, die Teilung<br />

machte die Kommunen kleiner. So zählt denn East<br />

Norriton Township gegenwärtig nicht mehr als 13.500<br />

Einwohner, die, verwaltet von 75 Mitarbeitern, ihr<br />

Zuhause auf 6,1 Quadratmeilen, das sind knapp 16<br />

Quadratkilometer, haben.<br />

Aber: Dort wie hier gibt es Menschen, die sich näher<br />

kommen wollen, die auf kommunaler Ebene gleichwertig<br />

für Bürgerschaft und Gemeinwesen tätig sind,<br />

die in bewegender Zeit sich die Hand zur Partnerträumten,<br />

von einigen gefürchteten und allen doch<br />

so unvorstellbaren Fall der Berliner Mauer.<br />

Auch in den Vereinigten Staaten von Amerika nahm<br />

man die Nachrichten von den Ereignissen in<br />

Deutschland erst noch ungläubig, dann aber sehr<br />

bewegt auf und hatte bald nicht nur regen Anteil an<br />

dem, was sich da im fernen Germany tat, sondern<br />

dachte auch mancherorts daran, den neuen Entwicklungsprozess<br />

in Deutschland näher kennen zu<br />

lernen und zu unterstützen.<br />

Der Gedanke der Partnerschaft zwischen amerikanischen<br />

und deutschen Städten und Gemeinden, an<br />

sich schon lange zwischen den USA und der „alten“<br />

Bundesrepublik Deutschland verankert und vielfältig<br />

gelebt, erhielt somit durch Mauerfall und Wiedervereinigung<br />

nicht nur neuen Auftrieb, sondern auch<br />

ganz neue Dimensionen. Zunehmend wuchs in den<br />

USA die Idee, durch neue offizielle, aber auch individuelle<br />

transnationale Partnerschaften zur Stärkung<br />

von Frieden, Freiheit und Demokratie beizutragen.<br />

Nordamerikaner sind an sich sehr traditionsbewusst,<br />

vaterlandsliebend, hilfsbereit, freundlich und ausgestattet<br />

mit viel Sinn für Demokratie und die Freiheit<br />

der Persönlichkeit.<br />

Im Gefühl dieser Tradition lebend, initiierte die ehemals<br />

aus Leipzig stammende amerikanische Staatsbürgerin<br />

Afra Lorenze 1990 in Philadelphia eine Bewegung,<br />

die sie „The Bridge - For a better understanding“<br />

(„Die Brücke - Für ein besseres Verstehen“)<br />

nannte. Sie nahm Verbindungen zu deutschen<br />

Kommunalverwaltungen auf, bemühte sich, das Interesse<br />

an neuen deutsch-amerikanischen und amerikanisch-deutschen<br />

Städte- und Gemeindepartneram<br />

18. Dezember 1990.<br />

„The Bridge“ wählte unter den amerikanischen Interessenten<br />

aus und schickte dieses Schreiben an die<br />

nahe Philadelphia liegende Gemeinde East Norriton<br />

Township, deren Gemeindeverwaltungsdirektor<br />

(Township Manager) Helmuth J. H. Baerwald, noch<br />

heute im Amt und des Deutschen fließend mächtig,<br />

am 18. Februar 1991 antwortete und das positive<br />

Echo der Gemeindevertretung von East Norriton<br />

Township mitteilte.<br />

Daraufhin fasste das Bezirksamt Treptow am 12.<br />

März 1991 den Beschluss, mit dieser amerikanischen<br />

Gemeinde eine kommunale Partnerschaft einzugehen.<br />

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) stimmte<br />

dem zu und schuf sich im Juni 1991 einen Beirat für<br />

interkommunale Beziehungen, geleitet durch die<br />

Bezirksverordnetenvorsteherin der 1. Wahlperiode,<br />

Heidrun Meißner, und zusammengesetzt aus dem<br />

Bezirksbürgermeister Michael Brückner, den Fraktionsvorsitzenden<br />

der in der BVV vertretenen Parteien<br />

und den Vertretern der Abteilung Presse und Öffentlichkeitsarbeit<br />

des Bezirksamtes.<br />

Das gegenseitige Kennenlernen zwischen dem Bezirk<br />

Treptow und East Norriton Township begann bald<br />

und führte in den 90er Folgejahren zu einer Reihe<br />

von wechselseitigen Besuchen von Kommunalpolitikern<br />

beider Partnergemeinden. Besonders gern folgten<br />

die Gäste aus Übersee den Einladungen von<br />

BVV-Vorsteher Wolfgang Sparing und Bezirksbürgermeister<br />

Siegfried Stock zu den „Treptower Festtagen“.<br />

Die Besuche waren stets mit interessanten<br />

Begegnungen auf verschiedenen Ebenen des kommunalen<br />

Lebens ausgefüllt sowie mit einem für beide<br />

Seiten nützlichen Erfahrungsaustausch.<br />

Die verbrecherischen Terroranschläge am 11. September<br />

2001 auf das World Trade Center in New York<br />

und das Pentagon in Washington waren dann für<br />

Bezirksbürgermeister Dr. Klaus Ulbricht (Die Bezirksfusion<br />

war inzwischen vollzogen und Dr. Klaus Ulbricht<br />

Bürgermeister des nun vereinten Bezirks Treptow-Köpenick<br />

von Berlin) und BVV-Vorsteher Ulrich Stahr<br />

Anlass, nicht nur dem amerikanischen Volk und speziell<br />

den Bürgern von East Norriton Township zu<br />

kondolieren, sondern die kommunalen Beziehungen<br />

zum amerikanischen Partner wieder und weiter zu<br />

intensivieren. BVV-Vorsteher und Bürgermeister telefonierten<br />

und schrieben Briefe, deren Inhalte die<br />

Anschläge verurteilten, Mitgefühl aussprachen und<br />

den Wunsch zur Vertiefung der partnerschaftlichen<br />

Verbundenheit ausdrückten. BVV-Vorsteher Ulrich<br />

Stahr gab vor der BVV eine Erklärung der Verbundenheit<br />

zu East Norriton Township ab, initiierte eine<br />

Kondolenz-Unterschriftenliste und übersandte beides<br />

der Gemeindevertretung der amerikanischen<br />

Partnerkommune, die diese Zeichen der Partnerschaft<br />

einschließlich des Briefes des Bezirksbürgermeisters<br />

öffentlich verlasen und in der Gemeindebroschüre<br />

abdrucken ließen. So bekamen die partnerschaftlichen<br />

Beziehungen zu East Norriton Township neue<br />

Impulse und führten bald zu weiteren beeindruckenden<br />

Ergebnissen. (Fortsetzung „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ 72/08)<br />

Januar/ Februar 2008


MEINUNGEN/INFOS<br />

5<br />

Jahr- und Lesebuch<br />

Treptow-Köpenick 2008<br />

Nunmehr zum siebten Male legt die Kunstfabrik<br />

Köpenick ein schon traditionelles Jahr- und Lesebuch<br />

vor. Auch in der 2008er Edition sind wieder<br />

viele wissenswerte, mitunter kurzweilige, aber auch<br />

ernste Geschichten aus den 15 Ortsteilen festgehalten.<br />

51 Autoren des Stadtbezirkes sowie aus der<br />

weiteren Umgebung haben unentgeltlich mit ihren<br />

Geschichten zum Gelingen des Buches beigetragen;<br />

Ereignisse und Erlebnisse niedergeschrieben. Diese<br />

Arbeiten geben einen Einblick in längst vergessene<br />

Geschehnisse bzw. jüngste und gegenwärtige<br />

Aktivitäten oder erinnern an Persönlichkeiten des<br />

Stadtbezirkes, die sich um die Entwicklung von<br />

Kunst, Kultur, Wissenschaft und Technik sowie<br />

Politik in den einstigen Vororten Berlins und darüber<br />

hinaus verdient gemacht haben.<br />

Der Kalenderteil präsentiert diesmal Plastiken, die<br />

von 1961 bis 1998 entstanden und in unseren<br />

Wohngebieten stehen. Mehr als 300 Denkmäler,<br />

inbegriffen Gedenktafeln, Wandbilder und Mosaiken<br />

gibt es zwischen Alt-Treptow – Adlershof und<br />

Friedrichshagen, erfährt der Leser.<br />

Auch die <strong>Aus</strong>gabe 2008 ist für 9,95 Euro im Buchhandel<br />

des Stadtbezirkes zu haben; direkt in der<br />

Kunstfabrik Köpenick, <strong>Friedrichshagener</strong> Straße 9<br />

für einen Euro billiger. Der Kauf des Buches ist zu<br />

empfehlen und könnte für den Einen oder Anderen<br />

ein schönes Geburtstagsgeschenk sein. WBs.<br />

15 Jahre Selbsthilfezentrum<br />

in Köpenick und Treptow<br />

Mit einem festlichen Empfang feierte am 26.10.07,<br />

das Selbsthilfezentrum Eigeninitiative sein 15jähriges<br />

Bestehen. Unter dem Motto ‚Rückblick nach<br />

vorn’ richtete sich das Fest als Dankeschön an Förderer,<br />

Unterstützer und Wegbegleiter aus Senat,<br />

Bezirk, Politik, Selbsthilfe, Gesundheitsförderung,<br />

Projekten und Gruppen.<br />

In entspannter und harmonischer Atmosphäre gab<br />

es viele Gelegenheiten, an Anfänge und Höhepunkte<br />

zu denken, fachliche Entwicklungen nachzuvollziehen<br />

und Selbsthilfe zu würdigen. Ebenso gab das<br />

Fest Anlass zum <strong>Aus</strong>blick auf neue Arbeitsfelder im<br />

Rahmen des Stadtteilzentrums Treptow-Köpenick,<br />

auf Konzepte und Netzwerke, die die Zukunft bestimmen<br />

werden.<br />

Vom Gitarrenduo ‚Twelve Strings’ stilvoll eingerahmt,<br />

sorgten Redebeiträge, Glückwünsche, ein<br />

kleiner Imbiss und viele Gespräche der Beteiligten<br />

für eine gelungene Feier.<br />

-den<br />

Beratung zu Pflegestufe<br />

und Hilfe beim Widerspruch<br />

Die Koordinierungsstelle Rund ums Alter in Neukölln<br />

informiert und berät in allen Fragen rund um die<br />

Pflegeversicherung. Sie bekommen Hilfe und Unterstützung,<br />

wenn es darum geht, eine Pflegestufe erstmals<br />

zu beantragen oder aber mit einem Höherstufungsantrag<br />

die bereits bewilligte Leistung einem<br />

veränderten Hilfebedarf anzupassen. Wir prüfen auch,<br />

ob es sich lohnt, nach einem ablehnenden Bescheid<br />

in den Widerspruch zu gehen und helfen bei den Formulierungen.<br />

Auch hierfür erheben wir keine Gebühren<br />

oder Kostenbeiträge.<br />

Die Koordinierungsstelle Rund ums Alter ist montags<br />

bis freitags von 9 bis 17 Uhr erreichbar. Da die Mitarbeiter<br />

auch zu Hausbesuchen unterwegs sind, empfiehlt<br />

sich eine Terminvereinbarung.<br />

Zum „Fest auf der Straße“<br />

am 1. Dezember 2007<br />

Etwa 1000 Berlinerinnen und Berliner haben bunt und<br />

lautstark in Rudow gegen einen rechtsextremen Aufmarsch<br />

protestiert. Auf dem Fest auf der Straße sprachen<br />

nach der Eröffnung durch die Bezirksbürgermeister/in<br />

von Neukölln, Heinz Buschkowsky, und von<br />

Treptow-Köpenick, Gabriele Schöttler, u. a. Gregor<br />

Gysi (DIE LINKE), Walter Momper (SPD) und Franziska<br />

Eichstädt-Bohlig (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) sowie<br />

die ehemalige Präsidentin des Abgeordnetenhauses,<br />

Hanna-Renate Laurin.<br />

Oliver Henschel vom veranstaltenden Aktionsbündnis<br />

für Demokratie und Toleranz in Rudow: „Unser<br />

Fest war ein gutes Beispiel für ein bezirksübergreifendes<br />

Zusammenwirken der Zivilgesellschaft bei<br />

der <strong>Aus</strong>einandersetzung mit dem Rechtsextremismus“.<br />

Hans Erxleben vom Bündnis für Demokratie und Toleranz<br />

Treptow-Köpenick: „Wir bedanken uns bei allen<br />

Teilnehmern, die trotz des schlechten Wetters unseren<br />

Aufrufen gefolgt sind und ein klares Zeichen<br />

gesetzt haben, dass weder in Treptow-Köpenick noch<br />

in Neukölln Neonazis erwünscht sind. Besonderer<br />

Dank gilt den Gewerkschaften IG Metall und Verdi,<br />

antifaschistischen Bündnissen und Jugendeinrichtungen<br />

beider Bezirke für ihre engagierte Unterstützung.“<br />

„<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ online<br />

Um allen jenen zu helfen, die das „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“,<br />

Treptow & Köpenick, die Zeitung nicht nur für Senioren,<br />

nicht erhalten haben, hat der „<strong>Friedrichshagener</strong><br />

<strong>Schirm</strong>“ einige <strong>Aus</strong>gaben im PDF-Format ins<br />

Internet gestellt.<br />

Unter „www.friedrichshagen.net/index.php“ und<br />

„Soziales“ kann man das „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ aufrufen;<br />

auch unter „Friedrichshager <strong>Schirm</strong>“. Da müsste man<br />

die „Seiten“ aufblättern. Unter „Senioren“ findet man<br />

ebenfalls das „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“.<br />

d.R.<br />

„Feuerblumen und Klassik<br />

Open Air“ im Britzer Garten<br />

zum zehnten Mal (am 30. August 2008)<br />

Große „MOZARTGALA“ zum Jubiläum<br />

Klassische Musik und Feuerwerk in romantischer<br />

Parkatmosphäre mit dem „Berliner Kammerorchester<br />

in sinfonischer Besetzung“<br />

Rund 50 Orchestermusiker unter Leitung des Dirigenten<br />

Roland Mell spielen Ende August im Britzer<br />

Garten eine MOZARTGALA mit den populärsten<br />

Stücken – nicht nur von Wolfgang Amadeus Mozart,<br />

sondern auch von seinem Vater Leopold.<br />

Außerdem bringen Gesangssolisten an diesem<br />

Abend bekannte Arien aus „Die Hochzeit des Figaro“<br />

oder „Don Giovanni“ zu Gehör.<br />

Zum Abschluss spielt – wie seit 10 Jahren üblich und<br />

vom Publikum „gewünscht“ - das „Berliner Kammerorchester<br />

in sinfonischer Besetzung“ dann Georg F.<br />

Händels „Feuerwerksmusik“. Dazu leuchtet der Himmel<br />

über dem See des Britzer Gartens in den schönsten<br />

Farben durch das grandiose Höhenfeuerwerk,<br />

das zur Musik geschossen wird.<br />

Die beliebte Veranstaltung „Feuerblumen und Klassik<br />

Open Air“ im Britzer Garten war in den letzten Jahren<br />

stets ausverkauft – 12.000 Besucher kamen zur Veranstaltung<br />

2007. Deshalb haben wir mit dem Vorverkauf<br />

für „Feuerblumen 2008“ bereits begonnen.<br />

Eintrittskarten erhält man an den Kassen des<br />

Britzer Gartens oder im Internet unter: http://<br />

www.gruen-berlin.de/service/TicketBestellen.php<br />

Die Vorverkaufspreise für Sitzplätze reichen je nach<br />

Kategorie von 16,00 bis 20,00 Euro; Eintrittskarten<br />

ohne Sitzplatz („Wiesenkarten“) kosten im Vorverkauf<br />

12,00 Euro.<br />

Jahreskartenbesitzer (Jahreskarte 2008) erhalten<br />

auf alle Eintrittskartenkategorien 50 Prozent Rabatt!<br />

Britzer Garten (www.britzer-garten.de),<br />

Sangerhauser Weg 1, 12349 Berlin<br />

Für weitere <strong>Aus</strong>künfte stehen wir gerne zur Verfügung:<br />

Grün Berlin Park und Garten GmbH, Marina<br />

Goertz (030/700906-67), info@gruen-berlin.de<br />

In eigener Sache In eigener Sache<br />

An der Finanzierung der vorliegenden <strong>Aus</strong>gabe waren nachfolgend aufgeführte Unternehmen<br />

beteiligt, wofür wir herzlich danken: Ambulantes Reha-Zentrum, Adlershof, Apotheke in der<br />

Marktpassage Adlershof, Bellmann Bestattungen, Hörakustik Kornelia Lehmann, Kleine Schublade,<br />

Mobiler Pflege-Dienst, Pflege-Vital Beate Langer GmbH, Rechtsanwalt Volkmar Gruve, Seniorenheim<br />

am Lietzensee GmbH, die Stern-Apotheke Baumschulenweg und die Volkssolidarität.<br />

Ganz besonders danken wir den privaten Spendern wie der Chorgemeinschaft „pro musica“, (auch<br />

jenen. die nicht genannt werden wollen), und jenen Freizeitstätten, die die HB-Leser animierten, eine<br />

Kleinigkeit in das Spendentöpfchen des "<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>es" zu tun, so der SFS im Treptow Kolleg, dem<br />

Bärentreff, dem Frauentreff Treptow, der Englisch-Gruppe der VHS Treptow<br />

Volkmar Gruve<br />

RECHTSANWALT<br />

zugelassen beim Kammergericht<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Grundstücksfragen<br />

Verkehrsrecht<br />

allgemeines Zivilrecht<br />

Erbrecht Baurecht<br />

RODELBERGWEG 6<br />

12437 BERLIN AM S-BAHNHOF BAUMSCHULEN-<br />

WEG<br />

TELEFON 5 32 85 61 TELEFAX 5 32 87 79<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


6 NATUR<br />

2008: Das Jahr der Kartoffel<br />

Solanum tuberosum – der vergrabene Schatz<br />

In vielfältiger Form begegnet uns die Kartoffel im<br />

Alltag: Natürlich als Salz- oder Pellkartoffel, aber<br />

auch als knuspriger Chip, als frittierte Pommes, als<br />

Püree und Kloß oder als Viehfutter. Sie dient aber<br />

auch als Grundstoff der Lebensmittelindustrie für<br />

andere Produkte, wie z. B. Glukosesirup.<br />

Die Kartoffel (lat. Solanum tuberosum) sättigt und<br />

ist reich an Vitamin C und Kalium. Dadurch ist sie in<br />

der Lage, Mangelernährung auszugleichen, und sie<br />

half in den zurückliegenden Jahrhunderten, Hungersnöte<br />

zu mildern.<br />

Die Heimat der Kartoffel sind die Anden. Bereits im<br />

8. Jahrhundert v. Chr. kannten sie die Ureinwohner<br />

als Wildpflanze. Ihr Geschmack mag noch nicht dem<br />

heutigen entsprochen haben, aber sie diente der<br />

Ernährung und hatte zugleich eine religiöse Bedeutung.<br />

Die Ureinwohner des Andengebietes nannten<br />

sie „papas“, was „ Knollen“ heißt, und gaben ihr<br />

auch eine religiöse Funktion, sie verehrten die „Aro-<br />

Mamma“, die Kartoffelgöttin.<br />

“Käthe-Dorsch-Haus”<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

Charlottenburg<br />

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Tel: 030 / 3 15 11 -2 44<br />

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Spanische und englische Seefahrer brachten die<br />

Frucht in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts<br />

nach Europa. Allerdings nicht als Nahrungsmittel,<br />

sondern als Zierpflanze an die europäischen Höfe der<br />

schönen lilafarbenen Blüten wegen. Zunächst nutzten<br />

die Bauern die neue Frucht als Schweinefutter.<br />

Ihren Weg in den Kochtopf fand sie dann allerdings<br />

während des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648),<br />

als Europa von Hungersnöten geplagt wurde. Erst<br />

wesentlich später schaffte die „Knolle“ den Durchbruch<br />

in Preußen. Der preußische König Friedrich II.<br />

hatte die Vorzüge der Kartoffel erkannt und warb für<br />

den Anbau. Aber die Bauern misstrauten der neuartigen<br />

Frucht. Darum griff der „Alte Fritz“ um 1770 zu<br />

einer List: Er ließ die Kartoffelfelder von Soldaten<br />

bewachen. Somit meinten die Bauern, dass dies<br />

doch eine besondere Frucht sein müsse. Die Skepsis<br />

nahm ab und sie fingen an, Kartoffeln anzubauen.<br />

Dies empfanden sie als eine Art Revolution, denn die<br />

Dreifelderwirtschaft war nun passé; die im dritten<br />

Jahr brach liegende Fläche wurde nun mit Hackfrüchten<br />

bestellt. Somit setzte sich die Kartoffel immer<br />

mehr als ein ideales Volksnahrungsmittel durch.<br />

Im 19. Jahrhundert wurde sie in Deutschland zum<br />

beliebtesten Nahrungsmittel. 1890 lag der Durchschnittsverbrauch<br />

pro Kopf und Tag bei etwa einem<br />

Kilo!<br />

umsorgt - betreut - gepflegt<br />

“Haus Rixdorf”<br />

Neukölln<br />

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All die guten Eigenschaften der Kartoffel haben<br />

dazu geführt, sie als Grundnahrungsmittel zu empfehlen.<br />

Deshalb beschlossen die Vereinten Nationen,<br />

2008 zum „Internationalen Jahr der Kartoffel“ zu erklären.<br />

Sie könnte eine entscheidende Rolle im Kampf<br />

gegen Hunger und Armut in der Welt spielen. Die<br />

anpassungsfähige Pflanze kann helfen, in den kommenden<br />

20 Jahren die um jährlich 100 Millionen<br />

wachsende Weltbevölkerung zu ernähren.<br />

Nicht nur dem Anbau der Kartoffel soll Aufmerksamkeit<br />

geschenkt werden, sondern auch die landwirtschaftliche<br />

Forschung beflügeln, um in den ärmeren<br />

Ländern für eine Nahrungsmittelsicherheit zu sorgen.<br />

Hier fällt dem Centro Internacional de la Papa in Lima<br />

(Peru) als führendes Kartoffel-Forschungszentrum,<br />

die Aufgabe zu, einen nachhaltigen Beitrag zur Ernährungssicherheit<br />

in den Entwicklungsländern zu<br />

leisten.<br />

Weil die Kartoffel viel Stärke und gut verdauliches<br />

Eiweiß enthält, steht sie ganz oben in der Nahrungsmittelkette<br />

und wurde mit Recht von der UNO nominiert.<br />

Die Pflanze gehört wie Tomate, Tabak, Tollkirsche<br />

und Stechapfel zu den Nachtschattengewächsen.<br />

Außer der Knolle sind alle weiteren Teile der Pflanze<br />

giftig; sie enthalten so genannte Alkaloide, die in<br />

großen Mengen genossen, zu Vergiftungen führen –<br />

auch unreife Früchte und grüne Teile der Schale.<br />

Weltweit gibt es mehrere tausend Sorten. Nach Mais,<br />

Weizen und Reis ist die Kartoffel die viert wichtigste<br />

Nahrungsmittelpflanze und spielt<br />

besonders in den Ländern der<br />

dritten Welt eine große Rolle für<br />

die menschliche Ernährung. Aber<br />

nur ein Viertel wird von den Menschen<br />

verzehrt,ein weiteres Viertel<br />

zu Stärke und Alkohol verarbeitet.<br />

Zwei Fünftel dienen als<br />

Futtermittel in der Landwirtschaft<br />

und 10 % braucht man als Saatkartoffeln.<br />

In den Entwicklungsländern<br />

hat sich der Kartoffelkonsum<br />

in den letzten 40 Jahren<br />

verdoppelt, aber in Europa geht<br />

der Verbrauch immer weiter zurück:<br />

Er ist aber viermal höher als<br />

in den Entwicklungsländern. In<br />

Europa werden jährlich pro Kopf<br />

durchschnittlich 93 kg verzehrt.<br />

Seit 1950 sank der Verzehr in<br />

Deutschland enorm. Derzeit liegt<br />

der Pro-Kopf-Verbrauch bei 200<br />

Gramm am Tag. Ein Drittel der<br />

Welternte wächst in China und<br />

Indien heran. China avancierte in<br />

den letzten 20 Jahren zum größten<br />

Kartoffelproduzenten vor<br />

Russland, Europa und den USA.<br />

Weltweit wurden 2006 über 315<br />

Millionen Tonnen geerntet.<br />

Der Siegeszug der Kartoffel hält<br />

also an – und die alte Redewendung<br />

„Der dümmste Bauer hat<br />

die größten Kartoffeln“ ist wohl<br />

als ad absurdum zu betrachten.<br />

Sie ist und bleibt ein vergrabener<br />

Schatz.. Wolfhard Besser<br />

Januar/ Februar 2008


KÜCHENPOESIE<br />

7<br />

Kartoffelknödel<br />

mit gekochten Kartoffeln<br />

Zutaten: (für 4 Portionen)<br />

1 kg mehlige Kartoffeln<br />

100-150 g Mehl<br />

2 kleine Eier<br />

Salz<br />

Muskatnuß gerieben<br />

20 g Butter oder Margarine<br />

eventuell etwas Grieß, falls der Teig zu flüssig wird.<br />

Zubereitung:<br />

Einfache Zubereitung mit gekochten Kartoffeln.<br />

Die Kartoffeln zugedeckt 20 Minuten kochen.<br />

Weitere 10 Min. im heißen Wasser ziehen lassen. Mit<br />

kaltem Wasser abschrecken, schälen und durch eine<br />

Kartoffelpresse drücken (Wenn möglich, sollte dies<br />

schon am Vortag geschehen und über Nacht im<br />

Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Knödel<br />

gelingen aber auch, wenn die Kartoffeln am selben<br />

Tag gekocht werden, angeblich sind sie dann nicht<br />

ganz so gut).<br />

Kartoffel-Brei, Mehl (100-150 g, je nach Flüssigkeit<br />

der Masse, Eier, Salz und Muskat gut verkneten.<br />

Etwas quellen lassen.<br />

Teig zu einer dicken Rolle formen und in 8-12<br />

Scheiben schneiden.<br />

Daraus - mit mehlbestaubten Händen - gleichmäßi-<br />

ge Knödel formen (darauf achten,<br />

dass keine Risse bleiben!).<br />

Einen flachen Topf mit Salzwasser<br />

(1 TL pro Liter Wasser) zum<br />

Kochen bringen.<br />

Die Kartoffelknödel ins Wasser<br />

geben, neuerlich zum Sieden<br />

bringen, darauf achten, dass sie<br />

nicht am Boden kleben und mit<br />

halb aufgelegtem Deckel bei<br />

schwacher Hitze 15-20 Minuten<br />

ziehen lassen (nicht kochen! d.h.<br />

das Wasser darf nicht sprudeln).<br />

Die fertigen Knödel mit einer<br />

Schaumkelle herausheben und in<br />

eine vorgewärmte Schüssel geben<br />

(auf umgestülptem kleinen Teller<br />

am Boden der Schüssel, damit sie<br />

nicht im Wasser liegen).<br />

Kartoffelknödel passen vorzüglich<br />

zu Schweinegulasch,<br />

Szegediner Gulasch,<br />

Krautfleisch und ähnlichem, wie<br />

Gans oder Ente.<br />

Berliner<br />

Kartoffelsuppe<br />

Zutaten (für 4 Personen)<br />

500 g Kartoffeln mehlig kochend<br />

1/2 Knolle Sellerie<br />

2 Möhren<br />

3 Zwiebeln<br />

1 Stange Lauch<br />

l Liter Fleischbrühe<br />

300 g Kasselerrücken<br />

100 g Speck<br />

1/4 Bund Petersilie fein gehackt<br />

etwas Salz<br />

etwas Pfeffer<br />

etwas Muskat<br />

etwas Butter<br />

Die Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden.<br />

Sellerie, Möhren, zwei Zwiebeln und das Weiße vom<br />

Lauch klein schneiden. Alle Gemüse in der Brühe ca.<br />

20 Minuten weich kochen. Den Kasselerrücken ebenfalls<br />

mitkochen. Wenn alles weich ist, Kasseler herausnehmen<br />

und in 2 cm große Würfel schneiden.<br />

Gemüse mit der Brühe durch ein Haarsieb drücken<br />

oder mit dem Pürierstab zerkleinern. Mit Salz, Pfeffer<br />

und Muskat würzen. Die restliche Zwiebel und den<br />

Speck in feine Würfel und das Grüne vom Lauch in<br />

feine Streifen schneiden. Alles in einer Pfanne mit<br />

Butter anbraten. Fleisch, Zwiebeln und Speck in die<br />

Suppe geben.<br />

Mit frisch gehackter Petersilie servieren.<br />

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Kartoffelbällchen<br />

Zutaten: (für 4 Personen)<br />

1 kg mehlige Kartoffeln (Beilagenkartoffeln)<br />

3 Eier<br />

2 EL Butter oder Margarine<br />

ca. 1/8 l Milch (heiß)<br />

Salz<br />

Pfeffer gemahlen<br />

Muskatnuss gerieben<br />

Semmelbröseln (Paniermehl)<br />

Öl oder Backfett<br />

Zubereitung:<br />

Kartoffeln schälen und in Salzwasser bedeckt<br />

weichkochen.<br />

Das Wasser abschütten, die Kartoffeln ausdampfen<br />

lassen und durch eine Kartoffelpresse oder<br />

Sieb drücken.<br />

Den Kartoffelbrei mit zwei Eiern, 2 EL Butter oder<br />

Margarine, Salz, Pfeffer und etwas geriebener<br />

Muskatnuss zu einem Teig verkneten.<br />

Dabei so viel heiße Milch zugießen, dass ein<br />

knetbarer Teig entsteht.<br />

<strong>Aus</strong> dem Kartoffelteig ca. 2 1/2 cm dicke Rollen<br />

formen und davon Kügelchen abdrehen.<br />

Auf einem tiefen Teller ein Ei verquirlen und leicht<br />

salzen. Bröseln (Paniermehl) auf einen zweiten Teller<br />

schütten.<br />

Die Bällchen zuerst im Ei und danach in den<br />

Bröseln wenden und im heißen Fett oder Öl schwimmend<br />

herausbacken bis sie goldgelb sind.<br />

Die Kartoffelbällchen sind eine geschmackvolle<br />

Beilage zu Gegrilltem, Fleischgerichten mit Kräuterbutter<br />

636 46 46<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


8 ZUR ERINNERUNG<br />

Bruno Taut, ein Vertreter des „Neuen Bauens“<br />

1930 wurde Taut von der Technischen Hochschule<br />

Charlottenburg zum Professor für Siedlungs- und<br />

Wohnungswesen berufen. Er wurde Mitglied der<br />

Akademie der Künste und Ehrenmitglied des internationalen<br />

Architektenbundes in Japan. Beeindruckt<br />

von der revolutionären Architektur der Sowjetunion,<br />

ging er 1932 nach Moskau, wo er für die Stadtverwaltung<br />

ein Büro für Neubauten einrichtete. Schon im<br />

Februar 1933 war Taut wieder zurück in Berlin, da er<br />

von der weiteren wirtschaftlich-technischen Entwicklung<br />

in der Sowjetunion enttäuscht war. In Deutschland<br />

hatten inzwischen die Nazis die Macht übernommen,<br />

die ihn als „Kulturbolschewisten“ bezeichneten<br />

und ihm seine Professur und Mitgliedschaft an<br />

der Akademie der Künste aberkannten. Nach zwei<br />

Wochen kehrte Taut Deutschland den Rücken und<br />

ließ sich, nach kurzem Zwischenaufenthalt in der<br />

Schweiz, in Japan nieder. Hier bekam er jedoch keine<br />

Aufträge, weshalb er sich mit selbst entworfenen<br />

und hergestellten kunsthandwerklichen Gegenständen<br />

seinen Lebensunterhalt verdiente. Nebenbei<br />

arbeitete er an Veröffentlichungen, die sich mit dem<br />

„Neuen Bauen“ befassten.<br />

1936 suchte die Türkei ausländische Architekten.<br />

Bruno Taut nahm eine Professur für Architektur an<br />

der Akademie der Künste in Istanbul an und arbeitete<br />

selbst auch wieder als Architekt. Nach seinen Plänen<br />

entstanden die Universität in Ankara und mehrere<br />

Schulen. 1938 erschien sein Buch „Architekturtheorie“<br />

in türkischer Sprache und die türkische Aka-<br />

demie der Künste eröffnete<br />

eine <strong>Aus</strong>stellung über Tauts<br />

Schaffen. Sein letzter Auftrag<br />

war die Gestaltung des Katafalks<br />

für den im gleichen Jahr<br />

verstorbenen Staatsgründer<br />

Atatürk.<br />

Mit der „Gartenstadt Falkenberg“, der Siedlung „Paradies“<br />

in Bohnsdorf und der Bebauung Weststraße<br />

in Johannisthal ist das Werk Bruno Tauts auch in<br />

unserem Stadtbezirk Treptow/<br />

Köpenick vertreten. Das sind aber<br />

nur einige der Entwürfe des überragenden<br />

Architekten, der in seine<br />

Wohnsiedlungen soziale und moderne<br />

städtebauliche Ideen einfließen<br />

ließ. Vor allem in Berlin und<br />

Magdeburg schuf er nach der Zeit<br />

der Mietskasernen den Bewohnern<br />

menschenwürdige Unterkünfte.<br />

Seine Bauten sind in vielen<br />

Teilen Berlins zu finden.<br />

1927 schrieb Bruno Taut: „Die<br />

Versorgung der Menschen mit<br />

guten Wohnungen enthebt sie von<br />

selbst der vielen gesundheitlichen,<br />

ethischen, wirtschaftlichen<br />

Schädigungen, entlastet Krankenhäuser,<br />

Fürsorgeanstalten und sonstige Wohlfahrtseinrichtungen<br />

und gibt außerdem dem gesamten<br />

wirtschaftlichen Leben neues Blut und neue<br />

Kraft.“<br />

Am 4. Mai 1880 als zweiter Sohn des Kaufmanns<br />

Julius Taut in Königsberg geboren, besuchte Bruno<br />

Taut bis 1897 das Gymnasium, lernte Maurer und<br />

nahm ein Architekturstudium an der Königsberger<br />

Baugewerbeschule auf. 1902 arbeitete er in den Büros<br />

verschiedener Architekten in Hamburg und Wiesbaden.<br />

Ab 1903 war er bei dem bekannten Berliner<br />

Architekten Bruno Möhring tätig, wo er sich mit dem<br />

Jugendstil und den neuen Stahl-Beton-Baumethoden<br />

befasste, die er bereits als Maurerlehrling kennen<br />

gelernt hatte. Seine besonderen Kenntnisse auf dem<br />

Gebiet der Städteplanung eignete er sich in den Jahren<br />

1904 bis 1908 in Stuttgart bei Architektur-Professor<br />

Theodor Fischer an.<br />

Mit der Erneuerung der Dorfkirche von<br />

Unterriexingen bei Ludwigsburg erhielt Taut 1906<br />

seinen ersten Auftrag.<br />

1908 nahm Bruno Taut ein Studium in den Fächern<br />

Kunstgeschichte und Städtebau an der Technischen<br />

Hochschule Charlottenburg auf, um ein Jahr später<br />

sein erstes Architekturbüro zu eröffnen.<br />

Bei der Renovierung einer alten Kirche in Nieden/<br />

Uckermark malte Taut zusammen mit dem Maler Franz<br />

Mutzenbecher das Bauwerk künstlerisch aus. Diese<br />

Arbeiten sind noch heute erhalten.<br />

Mit der Projektierung von Gartensiedlungen nach<br />

englischem Vorbild in Berlin und Magdeburg übernahm<br />

Bruno Taut ab 1913 seine ersten großen Aufträge.<br />

Hier kamen neue Bau- und Gestaltungsmethoden<br />

zur Anwendung, die auch Tauts spätere<br />

Arbeiten kennzeichneten und in Deutschland die<br />

Stilrichtung „Neues Bauen“ begründeten. Seine Siedlungsbauten<br />

entstanden meist in nord-südlich angelegten<br />

Straßenzügen, damit sie gut durchlüftet und<br />

mit Licht versorgt werden. Die intensiven Farben der<br />

Häuserfassaden in der „Gartenstadt Falkenberg“<br />

brachten ihr die Bezeichnung „Tuschkastensiedlung“<br />

ein. Internationale Anerkennung erwarb<br />

sich Bruno Taut erstmals mit dem Entwurf eines<br />

Bruno Taut (4.5.1880 - 24.12.1938)<br />

Glaspavillions für die Deutsche Glasindustrie auf der<br />

Kölner Werkbundausstellung im Jahre 1914.<br />

1918/19 veröffentlichte er seine Bücher „Alpine Architektur“<br />

und „Auflösung der<br />

Städte“, die er dem utopischen<br />

Thema der Verschmelzung von<br />

Architektur und Natur widmete.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg<br />

beeinflussten Taut die neuen Ideen<br />

und Ziele der Novemberrevolution.<br />

Der von ihm gegründete<br />

„Arbeitsrat für Kunst“, sollte dazu<br />

beitragen, die neuen Strömungen<br />

zu verwirklichen. Mit gleich gesinnten<br />

Architekten, wie Walter<br />

Gropius und Hans Scharun, trat er<br />

in einen geheimen Briefwechsel.<br />

Da es Bruno Taut zu dieser Zeit an<br />

Aufträgen mangelte, entwarf er<br />

auch Bühnenbilder für Theater.<br />

Nachdem Taut mit der „Gartenstadt-Kolonie<br />

Reform“ in Magdeburg zu Ansehen<br />

gelangt war, wurde er 1921 von dem sozialdemokratischen<br />

Bürgermeister Magdeburgs, Hermann Beims,<br />

zum Stadtbaurat berufen und beauftragt, für Magdeburg<br />

einen Generalsiedlungsplan zu erstellen, denn<br />

es bestand Bedarf an einer umfangreichen Stadtentwicklung.<br />

Zusammen mit jungen Architekten setzte Bruno Taut<br />

unter dem Titel „Aufruf zum farbigen Bauen“ eine<br />

architektonische Farbgebung Magdeburgs durch.<br />

Bis zur „Mitteldeutschen <strong>Aus</strong>stellung Magdeburg“<br />

im Jahre 1922, für die Taut eine <strong>Aus</strong>stellungshalle<br />

entworfen hatte, waren in der Innenstadt 80 Hausfassaden<br />

nach seinen Entwürfen farbig gestaltet<br />

worden. Taut handelte sich damit zwar auch viel Kritik<br />

ein, aber diese Aktion erregte in der Fachwelt Aufmerksamkeit<br />

und wurde zu einer erfolgreichen Werbung<br />

für die Stadt („Bunte Stadt Magdeburg“).<br />

1924 kehrte Bruno Taut nach Berlin zurück. Bis 1931<br />

entstanden hier mehrere Siedlungen mit insgesamt<br />

12 000 Wohnungen nach seinen Plänen. U. a. die<br />

„Hufeisensiedlung“ in Britz (Abb.unten), die<br />

Wohnsiedlung „Onkel Toms Hütte“ in Zehlendorf<br />

und die „Wohnstadt“ in Prenzlauer Berg.<br />

Zum Gedenken an den großen Architekten<br />

hat die GEHAG im Entre der Waldsiedlung<br />

„Onkel Toms Hütte“, an der Argentinischen<br />

Allee /Ecke Riemeisterstraße, einen Gedenkstein,<br />

basierend auf einem Klinkerfundament,<br />

mit den wichtigsten Daten seines Lebens<br />

errichtet<br />

Bereits seit mehreren Jahren<br />

litt Bruno Taut an einer<br />

Asthmaerkrankung. Nach<br />

einem schweren Asthmaanfall<br />

starb er - erst 58-jährig -<br />

am 24. Dezember 1938. Er<br />

wurde als erster Europäer auf<br />

dem Friedhof Edirne Kapi in<br />

Ankara bestattet.<br />

Tristan Micke<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

Januar/ Februar 2008


FEUILLETON<br />

9<br />

Um die Ecke Gedachtes<br />

von Lotar Cibis<br />

Nach dem Fest<br />

Der Weihnachtsmann wird angeklagt<br />

vor einem Strafgericht,<br />

der Staatsanwalt, der ihn befragt,<br />

nimmt streng ihn in die Pflicht.<br />

Bescherung als Hausfriedensbruch,<br />

will künftig man verhindern,<br />

denn dieses Tun steht im Geruch<br />

der Kungelei mit Kindern.<br />

Selbst Ruhestörung klagt man an,<br />

ein Dutzend Paragrafen,<br />

verbittert schluckt der Weihnachtsmann,<br />

dass man ihn will bestrafen.<br />

Verurteilt zu fast einem Jahr,<br />

er büßt es ohne Reue.<br />

In Jahresfrist – so viel ist klar -<br />

erfreut er uns aufs Neue.<br />

Literarisches Rätsel<br />

Wer war diese Frau?<br />

Ansichtssache<br />

Der Frosch beklagt, was auch geschieht,<br />

dass er es nur von unten sieht.<br />

Zwar kann er beispielsweise Frauen<br />

ganz locker unters Röckchen schauen,<br />

doch leider aber sieht er nicht<br />

den Busen und auch das Gesicht.<br />

Ein einz’ges Mal hat das geklappt,<br />

als nämlich ihn ein Storch geschnappt.<br />

Nur kurz hat da der Frosch geguckt,<br />

dann hat der Vogel ihn verschluckt.<br />

Da war der kleine Frosch, der nette,<br />

ein Teilchen in der Nahrungskette.<br />

So geht es manchmal böse aus,<br />

will jemand all zu hoch hinaus.<br />

Vorurteilsfrei<br />

Herr Jedermann hat ganz entspannt<br />

so manches Vorurteil zur Hand<br />

von Sachen, die er kühn benennt,<br />

obwohl er die Details nicht kennt<br />

Zum Beispiel weiß er ganz konkret,<br />

dass Geld , das in den Osten geht.<br />

verloren ist für alle Zeit,<br />

man kennt dort keine Dankbarkeit.<br />

Die Leute da sind recht verdrossen,<br />

weil Gelder, die nach „drüben“ flossen,<br />

auf wundersame Art vermehrt<br />

nach Hause sind zurückgekehrt.<br />

Herr Jedermann, so viel ist klar,<br />

nimmt diesen Rücktransfer nicht wahr,<br />

der wird vollzogen ganz verstohlen:<br />

Vielleicht ist noch viel mehr zu holen!?<br />

Novos Mundos – Neue Welten - Ratschlag für trübe Wintertage: (noch bis 10.2.2008)<br />

Unter diesem Motto präsentiert das Deutsche Historische Museum (DHM), Unter den Linden, eine <strong>Aus</strong>stellung, die<br />

Portugal während der Zeit der geografischen Entdeckungen darstellt.<br />

Vor dem 15. Jahrhundert war die Kenntnis über unseren Planeten noch recht gering. Zwar ahnte und wusste man, dass<br />

es außer Europa, dem vorderen und hinteren Orient sowie Nordafrika noch anderen Territorien hinter den Ozeanen<br />

geben muss. Zwei Länder waren es insbesondere, die die Welt erkunden wollten: Portugal und Spanien. Die portugiesische<br />

Dynastie von Avis begann mit „Heinrich, dem Seefahrer“ (1394 – 1460) in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts<br />

die afrikanische Westküste zu erforschen. Es folgte in den nächsten Jahren die Erkundung weiterer Erdteile. Die erfolgreichsten<br />

Entdeckungen spielten sich innerhalb von 30 Jahren ab, an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert: 1488<br />

umsegelte Bartolomeu die Südküste Afrikas, 1492 erreichte Kolumbus im Auftrag der spanischen Krone die Karibik,<br />

Vasco da Gama erkundete 1498 den Seeweg nach Indien. Pedro Álvares Cabral kam 1500 im östlichen Südamerika an<br />

und nahm es für Portugal in Besitz. Von 1519 bis 1522 umsegelte Magellan im Auftrag Spaniens erstmals die Erde.<br />

Alle diese Erkundungen und Forschungen sind in der <strong>Aus</strong>stellung mit vielen Originaldokumenten und Exponaten belegt.<br />

Auch ist dargestellt, wie deutsche Kaufleute, Gelehrte, Söldner und Missionare an den portugiesischen Expeditionen<br />

teilnahmen und wie sie ihre Erlebnisse verarbeiteten. Der älteste erhaltene Globus (um 1500 gefertigt vom Nürnberger<br />

Martin Behaim) zählt zu den <strong>Aus</strong>stellungstücken, wie auch eine 1507 von Martin Waldseemüller geschaffene neuartige<br />

Weltkarte, auf der zum ersten Mal der Name „America“ auftaucht.<br />

Eine interessante und Wissen vermittelnde Präsentation, die das DHM in Zusammenarbeit mit dem Institudo Camoes<br />

Lissabon und der Botschaft Portugals in Berlin gestaltete. Noch bis<br />

zum 10. Februar 2008 ist sie in der <strong>Aus</strong>stellungshalle hinter dem<br />

Zeughaus zu sehen. Die Entdeckungsreise der Portugiesen vom<br />

15. – 17 Jahrhundert lädt täglich von 10 – 18 Uhr ein, (Eintritt 5<br />

Euro). Sie zeichnet nach, wie die Kenntnisse über die Erde zunahmen,<br />

wie auch der weltweite <strong>Aus</strong>tausch von Gütern und Ideen.<br />

Wer war diese Berlinerin, deren Mundwerk die Jahrhunderte überdauerte? Von der uns Anekdoten<br />

überliefert sind, die sie vielleicht sogar selbst geschaffen hat? Zum Beispiel soll sie nach<br />

dem frühen Tod der damals so bliebten Königin Luise den König Friedrich Wilhelm III zu trösten<br />

versucht haben: „Ja, Majestäteken, et is schlimm for Ihnen. Wer nimmt ooch jern eenen<br />

Witwer mit sieben Kinderkens“.<br />

Am 27.Januar 1748 wurde sie als neuntes von zehn Kindern einer begüterten Hugenottenfamilie<br />

geboren. Mit 33 Jahren heiratete sie einen reichen Seiden- und Kattunhändler, der eine Weberei<br />

unterhielt. Sie wohnte mit ihrem Mann und ihren Kindern im Nikolaiviertel.<br />

Viele Geschichten wurden von ihr erzählt. Wo man sie nicht sah, konnte man sie hören. Ihr Mutterwitz,<br />

ihrer Schlagfertigkeit gingen in die Literatur ein, natürlich berlinisch. Äußerlich eine<br />

Dame, doch vom Verhalten eher einem Marktweib ähnlich.<br />

Sie starb am 22.7.1827.<br />

Wenn Sie die Lösung wissen, schreiben Sie sie uns auf einer Postkarte.<br />

Wenn Sie Glück haben, wartet auf Sie eine kleine Überraschung. d.R.<br />

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<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


10 BÜCHERBORD<br />

Karl May als Sexberater?<br />

Das Erstlingswerk des Abenteuerautors wurde wiederentdeckt<br />

Von Christian Heermann<br />

„Sextipps von Karl May“ titelt die „Hamburger Morgenpost“<br />

im September 2006. „Alles über eine Hauptsache<br />

des Lebens“, „Karl May und die Frage nach<br />

der Häufigkeit der Begattung“, „Liebessorgen? Fragen<br />

Sie Karl May!“ - so und ähnlich die Schlagzeilen<br />

in rund 50 anderen Blättern. Der Anlass: In jenem<br />

September war im Karl-May-Verlag Bamberg-<br />

Radebeul als Band 87 von „Karl Mays Gesammelten<br />

Werken“ „Das Buch der Liebe“ erschienen, das anonyme<br />

Erstlingswerk des Autors von 1875/76, das<br />

erst 2000 und 2004 in Österreich vollständig wiederentdeckt<br />

wurde.<br />

Als Karl May im März 1875 seine erste Redakteursstelle<br />

im Dresdner Kolportageverlag Munchmeyer<br />

antrat, hatte es dort ein Vierteljahr vorher eine Haussuchung<br />

gegeben. Zwei Werke waren beschlagnahmt<br />

worden: „Die Geschlechtskrankheiten des<br />

Menschen und ihre Heilung“ - ein ziemlich nüchternes<br />

medizinisches Aufklärungsbuch - und „Die Geheimnisse<br />

der Venustempel aller Zeiten und Völker...“<br />

- ein recht harmloses, sittengeschichtlich orientiertes<br />

Werk zum Sexualtrieb. Heute würden solche Publikationen<br />

keinen Leser hinter dem Ofen hervorlocken<br />

oder gar erregen. Aber damals galten ganz andere<br />

Maßstäbe - sittenstreng und puritanisch.<br />

Im Verlag wurde beratschlagt, wie man aus der Situation<br />

noch das Beste machen könne. Der neue Redakteur<br />

kam da gerade zur rechten Zeit. Karl May<br />

erhält seinen ersten redaktionellen und schriftstellerischen<br />

Auftrag: Den Titel „Die Geschlechtskrankheiten<br />

...“ soll er ein bisschen überarbeiten und ein paar<br />

vielleicht zensuranstößige Stellen „entschärfen“, vor<br />

allem jedoch den Neudruck des beschlagnahmten<br />

Werkes mit völlig unverfänglichem Text umhüllen,<br />

einen großen Vor- beziehungsweise Nachspann<br />

<strong>Aus</strong> dem beschlagnahmten<br />

„Venustempel“:<br />

Schon das<br />

„Schärfste“<br />

schreiben. So entsteht das dreiteilige „Buch der Liebe“,<br />

das eigentlich gar kein Buch ist, sondern aus 78 Heften<br />

a 16 Seiten besteht, die als wöchentliche Lieferungen<br />

vertrieben werden. Die 1. Abteilung (9 Hefte, 144 S.)<br />

heißt „Die Liebe nach ihrem Wesen und ihrer Bestimmung“.<br />

Karl May schlägt einen weiten Bogen unter<br />

anderem über Natur, Tierliebe und Tierschutz, Familie<br />

und Mutterliebe, Heimat, Beruf und Kunst bis zur göttlichen<br />

Liebe. Die 2. Abteilung - „Die Liebe nach ihren<br />

geschlechtlichen Folgen“ - ist mit 896 Seiten (56 Hefte)<br />

genauso lang wie die alten „Geschlechtskrankheiten“.<br />

Die interessanteste redaktionelle „Weichspülung“ gelingt<br />

May, als er eine realistische Schilderung von Beischlaf<br />

und Orgasmus durch Bezüge zum Liebesleben<br />

von Fröschen und <strong>Blatt</strong>läusen abmildert. Die 3. Abteilung<br />

- „Die Liebe nach ihrer Geschichte“ (13 Hefte, 208<br />

S.) - wirkt recht uneinheitlich. Gedanken der 1. Abteilung<br />

werden fortgesetzt, Passagen aus anderen Werken,<br />

beispielsweise aus dem beschlagnahmten „Venustempel“,<br />

eingeschoben. Die Neuausgäbe des Karl-May-<br />

Verlages bietet mit der 1. und 3. Abteilung alle von May<br />

stammenden Texte und 75 Seiten im Faksimile aus den<br />

„Geschlechtskrankheiten“. Autor Karl May gibt Ratschläge<br />

zu Kindererziehung und Familienleben und<br />

warnt die Jugend „vor einer zu frühen, zu häufigen und<br />

zu leidenschaftlichen Hingabe“; er äußert sich zu vielen<br />

Lebensfragen, hält die Astrologie für eine „Verirrung“,<br />

lobt die Freimaurer, die „für alles Gute“ anregen, und ist<br />

überzeugt (1875 !), dass es endlich zur Trennung von<br />

Kirche und Staat kommt. Wenn Frauen gleiche Bildungschancen<br />

wie Männer erhalten, so May, dann<br />

erreichen sie auch das gleiche hohe Bildungsniveau.<br />

Das wäre eine „erhebliche Förderung der Wissenschaft“.<br />

Dennoch solle alles bei den traditionellen Rollen<br />

bleiben, sonst drohe Kinderlosigkeit - ein „unersetzlicher<br />

Schaden“ für die Menschheit. Nur als Ärztinnen<br />

im orientalischen Harem könne man Frauen gerade noch<br />

„willkommen heißen“. In einigen Fragen geht Karl May<br />

erstaunlich weit über den damaligen Zeitgeist hinaus,<br />

bleibt natürlich auch in manchen Schlingen hängen. Der<br />

Abenteuerschriftsteller zeigt sich hier jedenfalls von<br />

einer ganz anderen Seite - weitab von Winnetou -, aber<br />

erst durch dieses „Buch der Liebe“ wird der ganze Karl<br />

May erschlossen. Dass der Karl-May-Verlag diese Wiederentdeckung<br />

- trotz Bedenken mancher May-Fans - in<br />

Schlagzeilen 2006/2007<br />

„Normalausgabe“ mit Adam und Eva<br />

die „Gesammelten Werke“ aufgenommen hat, ist zu<br />

begrüßen. „Geschrieben und herausgegeben nur für<br />

erwachsene und wissenschaftlich gebildete Leute“,<br />

heißt es auf der Titelseite von 1875. Und im Vorwort<br />

werden „eingehende Kenntnisse alles dessen“ angekündigt,<br />

„was den Eheschließenden zu wissen<br />

nötig und erforderlich ist ...“ In diesem Rahmen fallen<br />

auch ein paar Worte zum Sex.<br />

In der DDR gab es „Das neue Ehebuch“ von Rudolf<br />

Neubert. Vielleicht war Mays Erstlingswerk „Das alte<br />

Ehebuch“ ???<br />

„Das Buch der Liebe“ mit dem Titelbild mit Adam<br />

und Eva (560 S.) kostet 15,90 Euro. Eine limitierte<br />

Sonderausgabe mit dem Deckelbild „Sonnenuntergang“<br />

ist nur über die „Karl May“<br />

Verwaltungs- und Vertriebs-GmbH, Schützenstraße<br />

30, 96047 Bamberg, zu erhalten, (e-mail:<br />

info@karl-may.de)<br />

„Angeschrägte Sonderausgabe mit Fröschen“ (vergriffen)<br />

Abbildungen: Archiv Heermann/ Karl-May-Verlag<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

Januar/ Februar 2008


VERANSTALTUNGEN<br />

11<br />

Konzerte<br />

6.1.,16.00 Uhr: Italienisch-spanischer<br />

Abend. Rossini/ Carulli Ouverturen u.a.<br />

Marianne Boettcher (Violine), Adelheid<br />

Krause-Pichler (Flöte) und Walter Thomas<br />

Heyn (Gitarre) Werke von<br />

Gioacchino Rossini, Mauro Giuliani,<br />

Antonio Sarasate u.a.<br />

Schloss Köpenick ,<br />

Aurorasaal<br />

12.1.,16.00 Uhr: Neujahrskonzert mit<br />

dem Chorensemble Köpenick e.V. im<br />

historischen Ratssaal . Einlass: 15:30<br />

Uhr Eintritt: 8,00 €<br />

Rathaus Köpenick<br />

13.1.,16.00 Uhr: Chorkonzert zum<br />

Neujahr. Bekannte und beliebte<br />

Opernmelodien mit dem Chorensemble<br />

Köpenick und dem Männerchor<br />

Cöpenicker Liedertafel 1875 e.V.<br />

Beginn: 16:00 Uhr. Eintritt: 8,00 €<br />

Christuskirche, Firlstraße 16,<br />

12459 Berlin<br />

19.1., 14.00 Uhr: Musikalischer<br />

Jahresauftakt 2008.**) Mit Alenka<br />

Genzel und Frank Matthias, begleitet<br />

vom Ensemble „Esprit“. Anschließend<br />

Tanz. Eintritt: 12 €<br />

BunsensaalAdlershof<br />

25.1., 19.00 Uhr: „I Got Rhythm“.<br />

Friederike Carus, Gesang; Robert<br />

Carus, Klavier.<br />

Ratz-Fatz<br />

26.1., 19,30 Uhr: Mozarts Geburtstag.<br />

Leopold, Wolfgang Amadeus und<br />

Franz Xaver Mozart. Eva Deak (Violine),<br />

Uwe Hirth-Schmidt (Violoncello).<br />

Eintritt: 24/ 19 €<br />

Zitadelle Spandau,<br />

Gotischer Saal<br />

27.1., 15.00 Uhr: Menschen, lasst uns<br />

Menschen werden. Konzert des Ernst-<br />

Busch-Chores Berlin e.V. (Leitung Kurt<br />

Hartke)und des Hellersdorfer Kinderund<br />

Jugendchores (Leitung Klaus<br />

Kühling).Eintritt: 10 €<br />

(Die Vorstellung am 26.1.07 ist ausverkauft!)<br />

Russisches Haus der Wissenschaft<br />

und Kultur, Friedrichstraße<br />

176 -179, 10117 Berlin<br />

10.2.,16.00 Uhr: Italienische Quartette.<br />

Werke von Mozart, Rossini, Paganini,<br />

Verdi. Mit dem Mozartquartett Berlin.<br />

Eintritt: 22 €<br />

Schloss Köpenick, Aurorasaal<br />

16.2., 19.00 Uhr: Gitarrenkonzert mit<br />

Marcus Segschneider.<br />

Ratz-Fatz<br />

24.2., 17.00 Uhr: Mozartquartett Berlin.<br />

Werke von J.Chr. Bach, W.A. Mozart,<br />

F. Danzi und Johannes Brahms:<br />

Klarinettenquintett h-moll op.115. Eintritt:<br />

30/ 25 €<br />

Französischer Dom, Französische<br />

Friedrichststadtkirche<br />

am Gendarmenmarkt<br />

15.3., 14.00 Uhr: Stimmungsvolle<br />

Rhythmen mit dem Blasorchester des<br />

Jungen Ensembles Berlin.**) VS-<br />

Veranstaltung. Anschließend Tanz.<br />

Eintritt: 14,00 Euro<br />

Bunsensaal, Adlershof<br />

Theater/ Film<br />

5.1., 15.00 Uhr: Die DEFA und ihre<br />

verbotenen Filme. Vortrag und Gespräch.<br />

Filmvorführung: Jahrgang 45<br />

(Regie: Jürgen Böttcher, DDR 1965)<br />

Ratz-Fatz<br />

6./ 9./ 10. /12. und 13.1., 11.00 Uhr/<br />

10.00 Uhr/11.00 Uhr und 16.00 Uhr :.<br />

Frau Holle.<br />

Figurentheater Grashüpfer<br />

19.1., 16.00 Uhr: Mäuseken Wackelohr.<br />

Puppentheater Rike Schubert<br />

Figurentheater Grashüpfer<br />

15.1.,10:00 Uhr: Rumpelstilzchen *)<br />

(Gastspiel)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

15.1. , 19:00 Uhr: Fabula rasa! mit<br />

Gerald Wolf. Kabarett im Club Kostenbeitrag:<br />

5.00 / 4.00 €<br />

Kulturbund Treptow<br />

16.1., 10:00 Uhr: Die drei Schweinchen<br />

und der Wolf *)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

16.1., 15:00 Uhr: Mit dem Erzähl-Salon:<br />

Der Nacktbadekampf am Müggelsee<br />

*) (Gastveranstaltung des<br />

Rohnstock- Verlages) führt das „Stadttheater<br />

Cöpenick“ eine neue Veranstaltungsreihe<br />

vor allem für Senioren<br />

ein. Während des Salons kann (aber<br />

muss nicht) jeder Gast zum Thema<br />

seine Geschichte vortragen. So entfaltet<br />

sich in anderthalb- bis zwei Stunden<br />

ein beeindruckendes Spektrum an<br />

Lebenserfahrungen und -philosophien.<br />

Man lernt einander kennen und in seiner<br />

Besonderheit respektieren. Um<br />

einen Erzähl-Salon aufzubauen, zu führen<br />

und pflegen, bedarf es besonderen<br />

Wissens. Eine Salonnière, Frau Dr.<br />

Macht, wird die Erzähl-Salons am<br />

Stadttheater leiten.<br />

16.1., 20:00 Uhr: Ins neue Jahr mit<br />

Heinz Erhardt*)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

17.1., 10:00 Uhr: Die drei Schweinchen<br />

und der Wolf*)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

18.1., 19.00Uhr: Frauen und der Film.<br />

Filmvorführung: Der Kahn der fröhlichen<br />

Leute (Regie: Hans Heinrich,<br />

DDR 1950). Vortrag: „Die Frauenfiguren<br />

im Nachkriegsfilm“. Gestaltung:<br />

Katrin Sell .<br />

Ratz-Fatz<br />

18.1., 20:00 Uhr: Fisch zu viert (Gastspiel<br />

des FUGA-Theaters)*)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

19.1.,20:00 Uhr: Fisch zu viert (Gastspiel<br />

des FUGA-Theater)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

22.1., 19:00 Uhr: Ein Georg-Kreisler-<br />

Abend mit Hans Marquardt<br />

Unkostenbeitrag: 5.00 / 4.00 €<br />

Kulturbund Treptow<br />

*) Vorstellungen des Stadttheaters Cöpenick<br />

Vorbestellungen über: 65 01 62 34<br />

**) Karten über VS, Tel.: 53 28 444<br />

SFS Rathaus Johannisthal<br />

12439 Berlin, Tel.: 6172-5665<br />

Einlass: 13.30 Uhr, Kaffeetafel<br />

14.15 Uhr, Programmbeginn 15.00<br />

Uhr, (falls nicht anders vermerkt!)<br />

3.1.: Tanz mit Gerhard Polley.<br />

Eintritt: 3 €<br />

7.1.: Tanz für Demenzkranke und ihre<br />

Angehörigen. Eintritt: 5 €, inklus.<br />

Beköstigung. Anmeldung erwünscht<br />

10.1.: Heinz-Rühmann-Programm mit<br />

Herrn Kaiser. Eintritt: 2,50 €<br />

17.1.: Tanz mit Jochen Kaiser.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

24.1.:Ein Lied geht um die Welt. Mit<br />

Marie Skibe (Gesang) und Klavierbegleitung.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

31.1.: Hilfe bei Pflegbedürftigkeit.<br />

Informationsrunde mit Frau Schulz<br />

4.2.: Tanz für Demenzkranke und ihre<br />

Angehörigen. Eintritt: 5 €, inklus.<br />

Beköstigung. Anmeldung erwünscht<br />

7.2.: Faschingstanz mit Herrn<br />

Schwerdtfeger. Eintritt: 3 €<br />

14.2.: Video-Reise-Darbietung von<br />

Frau Bube. Eintritt: 1,50 €<br />

21.2.: Tanz mit Manne Menzel. Eintritt:<br />

2,50 E<br />

28.2.: Ossis fallen immer auf. Lesung<br />

mit der Gruppe „Gestaltetes Wort“.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

SFS im Treptow-Kolleg,<br />

Kiefholzstr.274<br />

12437 Berlin, Tel.: 532 00 95<br />

Eintritt: 1,50 € ; Beginn: 15 Uhr (falls<br />

nichts anderes angegeben)<br />

(ab 14.30 Uhr Kaffee)<br />

9.1.: Tanz mit Bernd Schwerdtfeger<br />

16.1.: Gemütliches Kaffeetrinken<br />

23.1.: Mallorca ist immer eine Reise<br />

wert. Mit Filmstudio Sirius<br />

30.1.: 2 Ameisen in Hamburg. Erinnerungen<br />

an Ringelnatz mit Frau Rüffer<br />

6.2.: Faschingausklang mit Bernd<br />

Schwerdtfeger (Kartenverkauf ab<br />

28.1.)<br />

13.2.: Wir wandern durch den weißen<br />

Winterwald mit Frau Schulze<br />

20.2. Tanz mit Jürgen Greuel<br />

27.2.: Erinnerungen an Helga Hahnemann<br />

mit Orgel- Rieke<br />

Seniorenfreizeitstätte<br />

Karl-Kunger-Str. 30<br />

12435 Berlin, Tel.:<br />

Kaffeetafel ab 14.00 Uhr<br />

Beginn der Veranstaltung: 14.30 (falls nichts<br />

anderes angegeben)<br />

10.1.: Tanz mit Herrn Polley<br />

17.1.: Die zweite Lebenshälfte.<br />

Veranstaltung mit Frau Rüffer<br />

24.1.: Fasching mit Herrn Kiryjaner<br />

31.1.: Gemütliches Kaffeetrinken<br />

4.2.: Feier für die im Dezember und im<br />

Januar Geborenen<br />

7.2.: Gemütliches Kaffeetrinken<br />

14.2.: Tanz mit Herrn Schwerdtfeger<br />

21.2.: Lieder zur Gitarre mit Frau<br />

Schulz<br />

28.2.: Tanz mit Herrn Roehrs<br />

Seniorentreff „Alte Schule“<br />

Dörpfeldstr.54, Tel.: 67892886<br />

Beginn: 14.30 Uhr (falls nichts anderes<br />

angegeben); Eintritt: 1,50 E<br />

7.1., 14.00 Uhr: Senioren musizieren<br />

für Senioren<br />

14.1.: Tanz mit Freddis Live Musik.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

22.1., 18.30 Uhr: Mit Bürgermeisterin<br />

Schöttler und Sozialstadträtin Feierabend<br />

im Gespräch<br />

25.1., 20.00 Uhr: Neujahrskonzert mit<br />

Jazz-Legende Conny Bauer<br />

30.1.: Fasching mit Gabis Mini-Band.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

6.1.: Elefanten in Thailand. Vortrag mit<br />

Film von Dr. Jürgen Matz.<br />

Eintritt: 1,50 €<br />

20.2.: Tanz mit Nicki. Eintritt: 2,50 €<br />

Begegnungsstätte<br />

Dahmestraße 33<br />

12526 Berlin; Tel.: 61 72 55 09<br />

Beginn: 14.00 Uhr.(falls nichts anderes<br />

angegeben) Eintritt: 1,50 €<br />

8.1.: Mit Schwung und guter Laune ins<br />

Schalt- und Olympiajahr. Musik mit<br />

Bernd Schwertfeger, Veranstaltung der<br />

VS-Ortsgruppe 094<br />

15.1., 14.30 Uhr: Jahreseröffnung mit<br />

Anjutta Jansow, Kabarett.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

22.1., 14.30 Uhr: Tanz und Theater mit<br />

den „Zipperleiners“. Tanz- und Theatergruppe<br />

der SBS. Eintritt: 1,50 €<br />

29.1., 14.30 Uhr: Teeverkostung mit<br />

Origami und Herrn Axel Dziersk.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

5.2., 9.00 Uhr: Seniorenfrühstück.<br />

Kostenbeitrag: 3 €<br />

12.2.: Hoppla, heute feiern wir Fasching.<br />

Musik mit Kiry Janev und<br />

Travewstieshow mit Horst Adam. Veranstaltung<br />

der VS-Ortsgruppe 094.<br />

19.2., 14.30 Uhr: Goldene Kinohits der<br />

20er, 30er und 40er Jahre mit Primavera.<br />

Eintritt: 2,50 €<br />

26.2., 14.30 Uhr: Faschingsfeier mit<br />

Herrn Kaiser. Eintritt: 2,50 €<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


12<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

13<br />

(Fortsetzung von Seite 11)<br />

23.1., 15.00 Uhr: Ins neue Jahr mit<br />

Heinz Erhardt*)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

24.1., 10:00 Uhr: Peter und der Wolf<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

25.1.,20:00 Uhr: Gerald Wolf: Best of<br />

Wolf – Stegreif, Parodie und schräge<br />

Typen: Das Schönste aus 10 Jahren<br />

Kabarett (Gastspiel Kabarett)*)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

26.1., 15:00 Uhr: Die Weisetreter<br />

mit:Spitzensalat – Alte Drosseln spötteln<br />

gut! (Gastspiel Seniorenkabarett)*)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

26.1., 19.00 Uhr: Die zweite Schöpfung<br />

des Dr. Frankenstein. In einer Neufassung<br />

von Katrin Sell, frei nach dem<br />

gleichnamigen Roman von Mary W.<br />

Shelley; Regie: Bernhard Buley<br />

Es spielt die Jugendtheatergruppe<br />

théâtre bonjour<br />

Ratz-Fatz<br />

30.1.,10:00 Uhr: Hatschi und ihr reizender<br />

Freund auf Kostümsuche<br />

(Gastspiel)*)<br />

Stadttheater Cöpenick<br />

1.2. und 2.2, jeweils 19.00 Uhr:<br />

Deutsch-russisches Theaterfest<br />

Ratz-Fatz<br />

1.2., 19.00 Uhr: Der Schauspieler –<br />

ein Stück von Bernhard Buley nach<br />

einer Erzählung von Anton Tschechow.<br />

Eine Doppelinszenierung in<br />

deutscher und in russischer Sprache.<br />

Es spielen das „Berliner Tschechow<br />

Theater“, Regie: Natalia Sudnikovic<br />

und „theater-coram-publico“, Regie:<br />

Bernhard Buley<br />

Ratz-Fatz<br />

2./3.2. , 16 Uhr: Die kleine Meerjungfrau.<br />

Puppentheater nach H.C. Andersen<br />

Figurentheater Grashüpfer<br />

2.2., 19.00 Uhr: Konzert. Eine belorussische<br />

Künstlerin spielt auf historischen<br />

Instrumenten, wie Drehleier,<br />

Dudelsack etc.<br />

Ratz-Fatz<br />

6.2., 10.00 Uhr: Der kleine Eisbär<br />

Puppentheater nach dem Kinderbuch<br />

von Hans de Beer.<br />

Figurentheater Grashüpfer<br />

7.2., 10.00 Uhr: Der kleine Eisbär<br />

Puppentheater nach dem Kinderbuch<br />

von Hans de Beer, ab 4 J<br />

Figurentheater Grashüpfer<br />

8.2., 18.00 Uhr: Märchenabend am Feuer<br />

in der Jurte mit Annette Hartmann<br />

für Schüler und Erwachsene.<br />

Figurentheater Grashüpfer<br />

8.2., 19.00 Uhr: Gullivers Reisen today<br />

– nach Jonathan Swifts Roman. Text<br />

und Regie: Bernhard Buley, es spielt<br />

theater-coram-publico<br />

Ratz-Fatz<br />

15.2., 19.00 Uhr: Jahresreihe: Der Berlin-Film.<br />

Auftakt: Berlin-Alexanderplatz<br />

nach dem gleichnamigen Roman<br />

von Alfred Döblin. (Regie: Piel Jutzi,<br />

Deutschland 1930). Vortrag: Berlin-Filme<br />

der Weimarer Republik<br />

von Katrin Sell .<br />

Ratz-Fatz<br />

22.2.,19.00 Uhr: Liebenswürdige Frechheiten<br />

– ein Kästner-Tucholsky-Programm.<br />

Mit Christine Poisl, Schauspielerin<br />

und Christiane Obermann, Klavier.<br />

Ratz-Fatz<br />

22.2., 18.00 Uhr: Märchenabend am Feuer<br />

in der Jurte für Schüler und Erwachsene.<br />

Figurentheater Grashüpfer<br />

28.2., 14.30 Uhr: Ja, in Berlin, da ist was<br />

los. Vorstellung der „Immergrünen“.<br />

Seniorenbegegnungsstätte<br />

Altglienicke, Ortolfstr.182<br />

*) Vorstellungen des Stadttheaters Cöpenick<br />

Vorbestellungen über: 65 01 62 34<br />

Vorträge/Lesung<br />

8.1., 9.00 Uhr: Beratung zu rechtlichen<br />

Fragen des Alters mit Helgard Kitzing.<br />

Frauentreff Treptow<br />

8.1., 19:00 Uhr: Das Bode-Museum –<br />

Berlins jüngstes Museum. Dia-Vortrag<br />

Kostenbeitrag: 3.00 / 2.00 €<br />

Kulturbund Treptow<br />

Volkssolidarität im wahrsten Sinne des Wortes<br />

Ortsgruppe Altglienicke unterstützt bedürftige Kinder<br />

10.1., 14.30 Uhr: Ergötzliches und<br />

Besinnliches in Vers und Bild. Wilhelm-Busch-Nachmittag<br />

mit Gisela<br />

Bochow. Eintritt: 1 €<br />

Frauentreff Treptow<br />

10.1.,19.00 Uhr: Öffentliche Sitzung<br />

des Adlershofer Festkomitees.<br />

Alte Schule, Adlershof<br />

14.1., 14.30 Uhr: Gemeinsames Singen<br />

im Treff.<br />

Frauentreff Treptow<br />

15.1., 14. 30 Uhr : Ist das nicht fabelhaft?<br />

Plauderei über die Beziehung<br />

zwischen Mensch und Tier. Es spielt<br />

der Senioren-Theater-Club Köpenick.<br />

Eintritt: 2 Euro<br />

Ratz-Fatz<br />

17.1., 14.30 Uhr: Jahreswechsel im<br />

Saarland. Reiseerlebnisse von und<br />

mit Magda Sommer.<br />

Kostenbeitrag: 1 €<br />

Frauentreff Treptow<br />

17. 1., 18 Uhr: Der Freiheit zu eigen..<br />

Gedichte 1884-1905 [Bd. 8 der<br />

Reihe „Spurensuche]. Buchpremiere:<br />

Clara Müller-Jahnke. „Vergessene<br />

Autorinnen wieder entdeckt“ im<br />

trafo verlag Berlin]. Der Herausgeber<br />

Oliver Igel stellt das Buch vor<br />

und liest aus den Gedichten.<br />

Anna-Seghers-Gedenkstätte,<br />

Berlin-Adlershof, Anna-<br />

Seghers-Str. 81<br />

19.1., 10.30 Uhr. O, etwas der Art<br />

Über 25.000 Einwohner leben in Altglienicke, der Ortsteil im Südwesten des Bezirkes Treptow-Köpenick, das entspricht immerhin einer mittelgroßen Kleinstadt. Bis<br />

vor 20 Jahren war die Bebauung dörflich geprägt, dann begann die Errichtung großer Neubaugebiete bei Falkenhöhe Richtung Flughafen Schönefeld. Seit den 90er<br />

Jahren entwickelte sich diese Gegend zunehmend zu einem sozialen Brennpunkt. Sichtbar wird das nicht zuletzt an den Kindern von sozial schwachen Familien.<br />

Hartz IV ist für viele Schüler Alltag.<br />

Dieser Tatsache stellt sich die Ortsgruppe der Volkssolidarität, die mit ihren über 300 Mitgliedern größter Wohlfahrtsverband in Altglienicke ist. Von den vier<br />

Grundschulen erfahren zwei ganz konkrete und direkte Unterstützung. Allein 2008 spendete die Volkssolidarität 1.000 Euro für 30 Kinder von Hartz IV-Empfängern,<br />

die an der Grundschule Am Pegasuseck lernen. Damit wurde Schulmaterial vom Bleistift bis zum Ranzen gekauft. Weitere 1.000 Euro kamen Schülern an der<br />

Grundschule Am Mohnweg zugute. Sie konnten damit wenigstens einmal am Tag eine warme Mahlzeit zu sich nehmen – die Schulspeisung. Die Hilfe für Kinder<br />

aus sozial schwachen Familien wird in diesem Jahr weitergehen.<br />

Getragen wird dieses Engagement von allen Mitgliedern der Volkssolidarität in Altglienicke. Viele sind in einem Lebensalter, in dem sie als Kinder selbst erlebt<br />

haben, was soziale Not bedeutet. Sie nehmen das ernst, was ihrem Verein den Namen gab – die Solidarität.<br />

Achtung!<br />

In diesem Raum hätten auch Ihre Veranstaltungsmeldungen<br />

stehen können, wenn Sie sie bis zum 15.12.2007 eingereicht<br />

hätten.<br />

Für die Ankündigung Ihrer Veranstaltungen im März und im April<br />

müssten Sie sie uns bis zum 10.2.2008 mitteilen.<br />

Nur dann haben Sie eine Chance, ins <strong>Blatt</strong> zu kommen.<br />

Jetzt schon Eröffnung der<br />

34. Seniorenwoche vormerken!<br />

Die 34. Berliner Seniorenwoche steht unter dem Motto „Die<br />

Jungen von Heute sind die Alten von Morgen“. Die Eröffnung<br />

findet am Samstag, dem 21. Juni 2008, auf dem<br />

Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche statt.<br />

kommt nie wieder! Schicksal, Wesen<br />

und Einfluss von Caroline Schlegel-<br />

Schelling (1763-1809) auf die Literatur<br />

der deutschen Romantik. Vortrag von<br />

Karl Bongardt.<br />

Ratz-Fatz<br />

23.1., 18.00 Uhr: 60 Jahre VVN in Berlin.<br />

Vortrag und Gespräch mit Dr. Elke Reuter<br />

Begegnungsstätte PRO<br />

24.1., 14.30 Uhr: Reihe Lachen ist gesund.<br />

Vera Brocke interpretiert das „Lexikon<br />

der Statussymbole“ von Jan<br />

Kuhlbrodt. Eintritt: 1 €<br />

Frauentreff Treptow<br />

28.1., 14.30 Uhr: Wie man Krisen als<br />

Chance zur Lebensveränderung nutzen<br />

kann. Gesprächsrunde mit Marianne<br />

Esslinger. Kostenbeitarag: 1 €<br />

Frauentreff Treptow<br />

29.1., 19:00 Uhr: Baumgesänge – eine<br />

sphärische Reise durch die europäische<br />

Natur:Ein Winterspaziergang von Nic-D<br />

in vielen Zungen besungen, zu Soundcollagen,<br />

Melodien und Loops von Leander<br />

Reininghaus (Lealoop) an der<br />

Gitarre<br />

Kostenbeitrag: 5.00 / 4.00 €<br />

Kulturbund Treptow<br />

30.1., 18.00 Uhr: Vor 75 Jahren - das<br />

Ende der ersten deutschen Republik.<br />

Schnee von gestern? Diskussionsrunde<br />

mit Prof. Dr. Kurt Pätzold.<br />

Begegnungsstätte PRO<br />

30.1., 18.00 Uhr: Spätes Deutschlandlied<br />

– Fallersleben, wie sich gute Absicht in<br />

das Gegenteil verkehrt!. Eine Lesung mit<br />

Dr. Malte Kerber.<br />

WBG Treptow Nord“ eG<br />

Mitgliedertreff, Kiefholzstr. 159<br />

31.1., 14.30 Uhr: Wege und Möglichkeiten<br />

zu einem aktiveren Kurzzeitgedächtnis<br />

für mehr Sicherheit im<br />

Alltag. Gesprächsrunde mit praktischen<br />

Übungen mir Rosel Heyn.<br />

Kostenbeitrag: 1 €<br />

Frauentreff Treptow<br />

2.2., 10.30 Uhr: Elfriede Brüning liest<br />

aus ihrem Buch „Gedankensplitter“.<br />

Ratz-Fatz<br />

7.2.,14.30 Uhr: Winterzeit - Märchenzeit.<br />

George Sands „Märchen aus<br />

Schloss Nohant“ mit Renate Brietsche.<br />

Frauentreff Treptow<br />

11.2., 14.30 Uhr: Gemeinsames Singen<br />

im Treff.<br />

Frauentreff Treptow<br />

13.2.,18.00 Uhr: <strong>Aus</strong> einer verlorenen<br />

Welt. Erinnerungen an Rudolf Hirsch<br />

. Mit Rosemarie Schuder, Walter Nowojski<br />

und Dr. Johannes Schönherr.<br />

Begegnungsstätte PRO<br />

14.2., 14.30 Uhr: Spaziergang durch<br />

das Toleranzviertel - rund um die Sophienkirche<br />

und den Hackeschen<br />

Markt. Dia-Vortrag mit Gerhard<br />

Heinicke. Kostenbeitrag: 1 €<br />

Frauentreff Treptow<br />

19.2., 18. 00 Uhr : Der Rest der bleibt –<br />

Erinnerungen an ein unvollkommenes<br />

Leben. Lesung mit Annekathrin Bürger.<br />

Anschließend Autogrammstunde.<br />

Gemeinsame Veranstaltung mit dem<br />

Büchereck Baumschulenweg und dem<br />

Kulturring in Berlin e.V<br />

. WBG „Treptow Nord“ eG<br />

Mitgliedertreff, Kiefholzstr.<br />

bis 13.1.: Heinrich Ilgenfritz<br />

(1899-1996) – ein Meister<br />

des Kupferstichs. Arbeiten<br />

aus seinem Lebenswerk.<br />

Galerie im Ratz-Fatz<br />

<strong>Aus</strong>stellungen<br />

bis 13. 1. 2008: Hedwig Bollhagen.<br />

Ein Leben für die<br />

Keramik, Sonderausstellung.<br />

<strong>Schirm</strong>herrschaft von<br />

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Neben 700<br />

ausgestellten Objekten geben kurze Filme einen<br />

Einblick in die Fertigungsprozesse der HB-<br />

Werkstätten.<br />

Haus der Brandenburgisch-Preußischen<br />

Geschichte im historischen<br />

Kutschstallensemble in Potsdam,<br />

am Neuen Markt 9,<br />

14.2., 18 Uhr: Grenzüberschreitungen<br />

oder: die Kraft der Schwachen..<br />

Helmut Bock liest seinen Essay über<br />

die Friedenskämpferin Bertha von<br />

Suttner<br />

Anna-Seghers-Gedenkstätte<br />

Adlershof, Anna-Seghers-Str. 81<br />

21.2.., 14.30 Uhr: Wien und das Burgenland.<br />

Reiseerlebnisse von und mit<br />

Magda Sommer. Kostenbeitrag: 1 €<br />

Frauentreff Treptow<br />

23.2., 10.30 Uhr: „Erinnerung entfaltet<br />

… ihre lange Rolle“ – eine Lesung<br />

über Alexander Sergejewitsch<br />

Puschkin mit Cornelia Bera.<br />

Ratz-Fatz<br />

27.2., 15.00 Uhr: Einweihungsfeier zur<br />

Stolpersteinlegung Güldenhofer Ufer<br />

mit Angehörigen der Opfer und Schülern<br />

des Gebrüder Montgolfier-Gymnasiums.<br />

Veranstaltung der Begegnungsstätte<br />

PRO in der<br />

Volkshochschule<br />

Baumschulenstraße<br />

bis 20.1.: Der Adlershofer Kunstkreis<br />

stellt Arbeiten vor: Aquarelle und Collagen<br />

von Dagmar Lücke sowie Aquarelle<br />

und Acrylbilder von Horst<br />

Kunzelmann.<br />

Verwaltungsgebäude der<br />

BESSY-Gmbh.(Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft<br />

für Synchrotronstrahlung<br />

m.b.H.)<br />

Albert-Einstein-Str.15, 12489 Berlin<br />

bis 31.1.: „1984“ – Fotografien in<br />

schwarz-weiß von Thorsten Dorran<br />

Kulturbund Treptow<br />

Galerie im Club<br />

bis 31.1.: 20 Jahre Werkstatt Künstlerische<br />

Lithographie Berlin<br />

Kulturbundgalerie Treptow<br />

Dies und das<br />

14.1., 18.00 Uhr: Vor uns die Sintflut ...<br />

Die Erde kollabiert, der Mensch<br />

resigniert! Und Gott ...? Die evangelische<br />

Gemeinde und die WISTA-<br />

Management GmbH laden zur Diskussion<br />

ins WISTA-Hauptgebäude,<br />

Rudower Chaussee 17, ein. Voraussichtlich<br />

nehmen teil: Dr. W. Huber,<br />

Landesbischof und Ratsvorsitzender<br />

der EKO, Prof. Dr. Chr. Markschies,<br />

Präsident der Humboldt-Universität,<br />

Dr. Ingolf Hertel, Max-Born-Institut<br />

(Physiker), Prof. Dr. W-Lucht, Institut<br />

für Klimaforschung.<br />

15.1., 10.00 Uhr. Frauenfrühstück.<br />

Mohnklöße - eine Spezialität in dieser<br />

Jahreszeit - vorgstellt von Hella<br />

Glodniok. Kostenbeitrag: 1 €. Bitte<br />

etwas zum Verzehr mitbringen<br />

Frauentreff Treptow<br />

21.1., 13.00 Uhr: Workshop Kreativ.<br />

Faschingsbasteleien. Kosten: 1 €<br />

(plus Materialkosten)<br />

Frauentreff Treptow<br />

22.1., 18.30 Uhr: Bürgerforum zur<br />

Bezirkspolitik. Mit der Bezirksbürgermeisterin<br />

Gabriele Schöttler und der<br />

Stadträtin für Soziales und Gesundheit,<br />

Ines Feierabend.<br />

Kulturzentrum Alte Schule<br />

Dörpfeldstraße 54<br />

5.2., 10.00 UIhr: Frauenfrühstück zur<br />

Fastnacht.. Mit Musik und guter<br />

Laune. Jeder kann etwas zur Erheiterung<br />

beitragen. Kostenbeitrag: 2 €<br />

Frauentreff Treptow<br />

Die Volkssolidarität finanziert ihre sozialen Projekte ausschließlich von Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Wenn es also im März an ihrer Tür klingelt, und die<br />

Volkssolidarität im Rahmen ihrer traditionellen Haus- und Straßensammlung um eine Spende bittet, denken Sie daran: Auch Sie können mithelfen!<br />

Spendensammlung im März!


14 ERKUNDUNGEN<br />

Wanderungen, Exkursionen,<br />

Führungen<br />

Frauentouren<br />

mit Claudia von Gélieu (CG)<br />

12.1.: Der Tiergarten im Winter.*)<br />

Mehringplatz - Landwehrkanal - Neuer<br />

See - S-Bhf. Tiergarten. Wegstrecke: ca<br />

11 km.<br />

Treff: 10.00 Uhr, U-Bhf. Gleisdreieck<br />

(Luckenwalder Str.)<br />

16.1.: Luftschiffe über Biesdorf.*)<br />

Rund um Biesenhorst - Am Fuchsberg<br />

- Piepertswinkel - S-Bhf. Köpenick.<br />

Treff: 11.00 Uhr, S-Bhf. Wuhlheide<br />

27.1.: Nur Wald und Wasser und ... *)<br />

Bus X 69 Müggelheim Dorf - Wasserstraßenkreuz<br />

- Winterweg - Bus X 69.<br />

Wegstrecke: 12 km<br />

Treff: 10.30 Uhr, S-Bhf. Köpenick<br />

2.2.: Durch die Köllnische Heide nach<br />

Berlin.*) Auf den Spuren von „Mutter<br />

Lustig“ - Altstadt - S-Bhf. Adlershof.<br />

Wegstrecke: 12 km<br />

Treff: 10.30 Uhr, S-Bhf. Köpenick<br />

Chronologisch geordnet<br />

13.2.: Die Waldsiedlung „Bruno Taut“<br />

(1880- 1938).*) Thielpark - Dahlem<br />

Dorf - Fenngraben - Whs. Onkel Toms<br />

Hütte - U-Bhf. Wegstrecke: 13 km<br />

Treff: 11.15 Uhr, S-Bhf. Sundgauer<br />

Straße<br />

16.2.: Berliner Stadtrundfahrt mit<br />

Besuch des Reichstagsgebäudes.<br />

Führung im Deutschen Bundestag und<br />

Blick von der Reichstagskuppel.<br />

Kosten: 27 E inklus. Imbiss.<br />

Abfahrt: 9 Uhr, ab Glanzstraße<br />

24.2.: Wohnen wie im Himmel.*) Rund<br />

um die Grunewaldkirche - Villen und<br />

Seen . S-Bhf. Grunewald. Wegstrecke:<br />

11 km<br />

Treff: 10.30 Uhr, S-Bhf. Messe<br />

Süd (Eichkamp)<br />

1.3.: Havelgeschichten.*) Briesesteig -<br />

Oder-Havel-Kanal - Stolper Heide - S-<br />

Bhf.Heiligensee. Wegstrecke: 13 km.<br />

Treff: 10.30 Uhr, S-Bhf. Birkenwerder<br />

*) Wanderungen mit dem „Wanderfreund“. Tel.: 6 56 07 34<br />

Es ist sonderbar,<br />

dass nur außerordentliche<br />

Menschen<br />

die Entdeckungen<br />

machen, die hernach<br />

so leicht und simpel<br />

scheinen.<br />

Das setzt voraus,<br />

dass, die simpelsten,<br />

aber wahren Verhältnisse<br />

der Dinge zu<br />

bemerken, sehr tiefe<br />

Kenntnisse nötig sind.<br />

G.. Ch. Lichtenberg (1742 -1799)<br />

19.1.. 13.00 Uhr: Futtern wie bei<br />

Muttern. (CG) Berliner Küchengeschichten.<br />

Von Hexenrezepten bis<br />

zur Volksküche geht es durch das<br />

Reich der Frau. 3 Stunden, Kosten: 20<br />

€ , inklus. Verzehr.<br />

Anmeldung erbeten: 6261651<br />

20.1.: Rosa Luxemburg. Ihr Leben und<br />

Wirken in Berlin.(CG). An Wohnorten,<br />

Wirkungs- und Gedenkstätten spüren<br />

wir dieser außergewöhnlichen Frau<br />

nach, die im Politischen wie im Privaten<br />

ihrer Zeit weit voraus war. Dauer: 3<br />

Std. mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Treff: 13.00 Uhr, S-Bhf.<br />

Friedenau.<br />

23.2., 13.00 Uhr: Futtern wie bei<br />

Muttern. (CG) Berliner Küchengeschichten.<br />

Von Hexenrezepten bis<br />

zur Volksküche geht es durch das<br />

Reich der Frau. 3 Stunden,<br />

Kosten: 20 € , inklus. Verzehr.<br />

Anmeldung erbeten: 6261651<br />

29.2.: Nachtführung. Bubikopf, Girl,<br />

Charleston. Die Goldenen Zwanziger<br />

am Kurfürstendamm (CG)<br />

Treff: 18.00 Uhr, U-Bhf.<br />

Uhlandstraße, <strong>Aus</strong>gang<br />

Uhlandstraße)<br />

Wuhletreff<br />

Begegnungsstätte des „ Tausendfüßler“<br />

e.V., Straße D 18, 12555 Berlin<br />

Tel.: 652 72 71<br />

Beginn: 14.00 Uhr (falls nichts anderes<br />

angegeben), Eintritt: 1,50 €<br />

8.1., 16.30 Uhr: Kientopp und Kaffeepott.<br />

Mit „Dienstag - Wunschfilm des<br />

Monats“. Kostenbeitrag 2 €<br />

9.1.. 14.30 Uhr: Tanz ins Neue Jahr mit<br />

G. Polley. Kostenbeitrag 2,50 €<br />

13.1., 11.00 Uhr: Neujahrskonzert mit<br />

dem Gitarrenduo „Twelfe strings“.<br />

Kostenbeitrag mit Brunch 13,50 €<br />

14.1., 15.00 Uhr: Feier für die im Dezember<br />

Geborenen.<br />

16.1., 14.30 Uhr: Ich fang mich selbst<br />

ein : mein Leben - Lesung aus dem<br />

Buch von Angelica Domröse.<br />

Kostenbeitrag 1,50 €<br />

24. 1., 10.30 Uhr: Kientopp und Kaffeepott<br />

mitWunschfilm des Monats.<br />

Kostenbeitrag 2 €<br />

26.1., 15.00 Uhr: An der schönen blauen<br />

Donau... - Literarischer Bummel mit der<br />

Gruppe „Gestaltetes Wort“. Kostenbeitrag<br />

inkl. Kaffeegedeck 4,80 €<br />

28. 1., 14.30 Uhr: Polizei – Senioren<br />

helfen und beraten Senioren. Vortrag<br />

zur Seniorensicherheit<br />

30.1., 14.30 Uhr: Faschingsfeier. Für<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

Stimmung sorgt die Kaiser-Disco<br />

Kostenbeitrag 2,50 €<br />

5.2., 16.30 Uhr: Kientopp und Kaffeepott<br />

mit dem „Wunschfilm des Monats“.<br />

Kostenbeitrag 2 E<br />

1.2., 19.00 Uhr: Lesenacht. Themenabend<br />

Mahalia Jackson. Kostenbeitrag<br />

Abendimbiss 4,50 €<br />

6.2., 14.30 Uhr: Das Jahreskaleidoskop<br />

2008. Musikalisch-literarischer<br />

Nachmittag mit Inge Kapphahn.<br />

Kostenbeitrag 2,50 €<br />

10.2., 11.00 Uhr: Sonntagskonzert.<br />

Musik und Comedy mit dem „Benny –<br />

Barré – Trio“ .Kostenbeitrag mit<br />

Brunch 12, 50 €<br />

11.2., 15.00 Uhr: Feier für die im Januar<br />

Geborenen.<br />

13.2., 14.30 Uhr: Tanz mit Bernd<br />

Schwerdtfeger. Kostenbeitrag 2,50 €<br />

20.2., 14.30 Uhr: Gott sei Dank - Lesung<br />

aus dem Buch von Heinz - Florian<br />

Oertel. Kostenbeitrag 1,50 E<br />

25. 2., 14.30 Uhr: Rat und Tat für ein<br />

gesundes Herz - aktiver Herzschutz.<br />

Vortrag von Frau Umbreit , Pro senior.<br />

27.2., 14.30 Uhr: Schneewalzer. Tanz<br />

mit Manne Menzel .<br />

Kostenbeitrag 2,50 €<br />

28.2., 10.30 Uhr: Kientopp und Kaffeepott<br />

mit Wunschfilm des Monats“<br />

Kostenbeitrag 2 €<br />

Entdeckungen mit dem Büro für Industriekultur<br />

6.1.: Kanal Luise.Zwischen Kreuzberg<br />

und Mitte vom Oranienplatz zum neuen<br />

verdi-Haus: Kaufhäuser,<br />

Gewerkschaftshäuser, Gewerbehöfe,<br />

ein Kinderbauernhof, Bethanien, und<br />

vor allem: jede Menge Mauerspuren;<br />

der Kanal selbst – eine kleine Geschichte<br />

der ABM!<br />

Treff: 14.00Uhr,Oranienplatz/<br />

Ecke Segitzdamm (U-Bhf.<br />

Moritzplatz)<br />

8.1: HB Der gläserne Berg. Inspizieren<br />

Sie Europas größten Kreuzungsbahnhof<br />

und erfahren Sie interessante<br />

Details zur Geschichte der Berliner<br />

Eisenbahn und zum riesigen Bahnhof<br />

selbst... Bei der Bahn ticken die Uhren<br />

anders. Treff: 11.00 Uhr, Hauptbahnhof,<br />

Servicepoint Europaplatz<br />

23.1: Die Rote Insel in Schöneberg .<br />

Die legendäre Rote Insel - versteckt im<br />

Häusermeer. Hier im East-End von<br />

Schöneberg wacht der tote Gasometer<br />

über allem, unten tobt der Kampf um<br />

den Cheruskerpark. Eisenbahnmilitärs<br />

und Arbeiter bestimmten früher den<br />

Ton, hier lebten Marlene Dietrich und<br />

Hildegard Knef ...<br />

Treff: 14.00 Uhr, S-Bhf.<br />

Schöneberg, Dominicusstraße<br />

3.2.: Vom Kabelwerk zur Denkfabrik.<br />

Vom Behrensturm hat man einen weiten<br />

Blick. Die einzigartige Industrielandschaft<br />

an der Spree, ein Zwilling<br />

der Siemensstadt, mit denkmalgeschützten<br />

Fabrikanlagen und<br />

Wohnsiedlungen wird nun Studentenstadt.<br />

Treff: 14.00 Uhr, Edison-/Ecke<br />

Wilhelminenhofstr.<br />

10.2.: Die blaue Nixe von Stralau. Das<br />

idyllische Fischerdorf erfand den<br />

“Stralauer Fischzug“, wurde selbst<br />

von der Berliner Industrie entdeckt<br />

und soll sich nun schnell in eine moderne<br />

Wasserstadt verwandeln. Sehenswerten<br />

Baudenkmale...<br />

Treff: 11.00 Uhr, S-Bhf.<br />

Treptower Park, <strong>Aus</strong>gang<br />

Dampferanlegestelle 10.2.:<br />

Bolle und die Wasserstadt . Am romantischen<br />

Paul-und-Paula-Ufer der<br />

Rummelsburger Bucht ließ Bimmel-<br />

Bolle Eis ernten. Vorbei am ehem. Waisen-<br />

und dem Arbeitshaus der Stadt<br />

Berlin geht es durch die boomende<br />

Wasserstadt.<br />

Treff: 14.00 Uhr, S-Bhf. Ostkreuz,<br />

<strong>Aus</strong>gang Wasserturm<br />

Anmeldung ist nicht erforderlich<br />

Preise: 8,- € Schüler und Studenten: 6,- €<br />

Januar/ Februar 2008


KULTUR/ SOZIALES<br />

15<br />

Besuch im „Kranhauscafé“<br />

in Oberschöneweide<br />

Wer hat den neuen Kaisersteg zwischen Hasselwerderstrasse<br />

in Niederschöneweide und Laufener Straße<br />

in Oberschöneweide schon persönlich in Augenschein<br />

genommen? Oder besser noch, ist bei einem<br />

Spaziergang zu Fuß oder mit dem Fahrrad von einem<br />

Ufer zum anderen gelaufen oder gefahren? Also, ich<br />

muß schon sagen, diese neue Fußgängerverbindung<br />

ist ein Gewinn für alle, die hier wohnen oder arbeiten,<br />

aber auch für Neugierige aus Nah und Fern. Erschließt<br />

sich doch auf diese Art und Weise für uns<br />

alle die Gegend um die Wilhelminenhofstra-ße mit<br />

ihren denkmalgeschützten Industriebauten aus dem<br />

19./20. Jahrhundert aus einer ganz neuen Perspektive.<br />

Jetzt kann man erst einmal richtig ermessen und<br />

zum Teil auch noch verfolgen, was hier in den letzten<br />

Jahren umgestaltet, rekonstruiert und auch erneuert<br />

wurde. Jahrelang war es nur ein trauriger Anblick, die<br />

verlassenen ehemaligen Werkhallen von TRO, KWO<br />

und Fernsehelektronik in dieser Industriehochburg<br />

der DDR zu sehen. Ich habe es mir jahrelang lieber<br />

erspart. Es war eine gute Idee von Senat und Bezirksamt<br />

mit Unterstützung vieler Fördermittel des Bundes<br />

hier Voraussetzungen für Neuansiedlungen von Industrie<br />

und Gewerbe und vor allem für die 5 Standorte<br />

der FHTW (Fachhochschulen für Technik und<br />

Wissenschaft) zu schaffen.<br />

Die ersten Studenten sind nun schon in die rekonstruierten<br />

ehemaligen Werk- und Bürogebäude des<br />

KWO gezogen. Und wo Studenten lernen und wohnen<br />

wollen, braucht es auch kleine Cafes und Restaurants,<br />

vor allem für den kleinen Geldbeutel. Da<br />

fand ich die Idee, aus einem alten, in den 60iger Jahren<br />

am Ufer der Spree des alten KWO-Industriegelände<br />

gelegenen Kranhauses ein Kranhauscafe zu<br />

gestalten, hervorragend, geradezu toll. Das Kranhaus<br />

wurde damals gebraucht und gebaut, um hier die<br />

Schuten auf der Spree, die Waren zur Produktion<br />

brachten und fertige Kabelrollen holten, zu be- und<br />

entladen. Der Kran steht also hier an dieser Stelle<br />

nicht auf dem Ufergelände, sondern auf einem vierstöckigem<br />

Lagerhaus<br />

in luftiger<br />

Höhe. Und wie<br />

das Leben<br />

manchmal so<br />

spielt, ein Hamburger<br />

musste<br />

per Fahrrad kommen,<br />

um in der<br />

damals noch<br />

sehr verlassenen<br />

und wilden Gegend<br />

ein Kranhaus<br />

mit Kran<br />

und vor allem wundervollen Blick auf die Spree und<br />

das gegenüberliegende Ufer zu entdecken.<br />

Sven Thomsen, der jetzige Besitzer, kaufte das Haus<br />

im Jahre 2002 und restaurierte das ganze Haus mit 4<br />

Etagen innerhalb von 4 Jahren. Anschließend ließ er<br />

auch noch den Kran wieder instand setzen, so dass<br />

das ganze Kranhaus jetzt schöner aussieht als je<br />

zuvor. Da der Kran denkmalgeschützt ist, gab es dafür<br />

auch Fördermittel.<br />

Seit 2006 wohnen der Besitzer und seine Schwester<br />

Frau Merle Stroese nun in einer der 3 oberen Etagen,<br />

die zu Loftwohnungen, Atelier und Büro mit Spreeblick<br />

ausgebaut wurden. Sie sind so attraktiv und<br />

ungewöhnlich, dass sie schon mehrmals als Kulisse<br />

für Werbefilme und auch Fernseh- und Kinofilme<br />

eingesetzt wurden. Als ich das Krancafe per Fahrrad<br />

entdeckte, war gerade ein Filmteam des RBB vor Ort,<br />

die Berliner (in diesem Fall Zugezogene) in ungewöhnlichem<br />

Zuhause in Berlin filmten. Und das ist<br />

dieses Kranhaus wahrlich und das dazugehörige<br />

Cafe im Erdgeschoss mit den großen Fenstern zur<br />

Spree im Besonderen. Frau Stroese ist Geschäftsführerin<br />

mit vielen Ideen und bietet im Kranhauscafe<br />

neben den verschiedensten Kaffeesorten hausgemachten<br />

Kuchen, eine Spezialität ist der kalte Hund,<br />

Getränke und einen kleinen Imbiss. Bei angenehmer<br />

Musik hat der Besucher einen herrlichen<br />

Blick auf die Spree, die vorbeifahrenden<br />

Schiffe und das gegenüberliegende<br />

Ufer. Der ehemalige<br />

Kranführer, der hier jahrelang seinen<br />

Arbeitsplatz in luftiger Höhe hatte,<br />

war auch schon hier und fand die<br />

neue Idee toll. Natürlich sollte man<br />

jetzt im Winter erst einmal herkommen<br />

zum Kennen lernen des ungewöhnlichen<br />

Ortes, im Sommer dann<br />

kann man draußen im Sand, am Ufer<br />

der Spree und originell an Kabelrollen<br />

sitzen und Berlin von einer ganz<br />

anderen Seite genießen. Vom Kaisersteg<br />

bis hierher ist künftig auch ein<br />

asphaltierter Weg für Fußgänger und<br />

Radfahrer geplant, zurzeit wird dieser<br />

Weg noch von der Baustelle des<br />

Mikroship-Herstellers Silicon-Sensor<br />

beherrscht. Das Kranhauscafe bietet<br />

sich natürlich auch für individuelle<br />

Feiern zu Geburtstagen, Hochzeiten<br />

usw. für etwa 40 Personen an. Frau Stroese mit ihren<br />

Helfern hilft gerne ein einmaliges Fest mit Geschmack<br />

und Stil auf die Beine zu stellen. Im Sommer lädt das<br />

Team dann auch an jedem 1. Sonntag im Monat ab<br />

18.00 Uhr zu einem Grillabend an der Spree mit<br />

Fleisch, Würstchen, Brot und natürlich Musik ein.<br />

Für Mini-Feiern eignen sich dann auch die Kabelrollen<br />

am Strand für eine Runde von etwa 10 Personen.<br />

Das natürlich auf Anfrage. Im Frühling und im Sommer<br />

werden auch französische Abende mit Boule-<br />

Turnier und Wein und Pastis organisiert. Aber nutzen<br />

Sie jetzt die Wintertage erst einmal zum Kennenlernen,<br />

Spazierengehen und freuen Sie sich auf ein<br />

heißes Getränk in einem alten Kranhaus.<br />

Wie Sie am Besten hinkommen? Die Wilhelminenhofstraße<br />

bis zum Ende gehen, hinter der alten Rathenau-Villa,<br />

die Nummer 76/77 ist gleichzeitig das Tor 8,<br />

dort geht oder fährt man hinein, bis zum Kranhauscafe.<br />

Auf der Wilhelmininhofstraße gibt es aber auch<br />

ein Hinweisschild. Die Haltestelle für die Straßenbahnen<br />

der Linie 27, 63 und 67 ist die Rathenaustraße.<br />

Geöffnet ist täglich von 11.00 - 21.00 Uhr,<br />

Montag ist Ruhetag. Tel.: 399 32 974. e-mail:<br />

stroesse@kranhauscafe.de/ www.kranhauscafe.de.<br />

Monika Niendorf<br />

Unklare Gesundheitsbeschwerden haben oft<br />

tiefere Ursachen<br />

Haarmineralstoffanalysen<br />

Umweltanalysen (z.B. auf Wohnschadstoffe oder Amalgam)<br />

Boden-u.Wasseranalysen<br />

helfen, verdeckte Ursachen zu erkennen.<br />

Als geschulte Umweltapotheke bieten wir Ihnen Ursachenforschung sowie kompetente<br />

Lösungen Ihrer individuellen Gesundheitsprobleme. Oft wird dabei eine Zusammenarbeit<br />

mit Ihrem Haus-oder Facharzt sinnvoll und notwendig sein.<br />

Jetzt auch in Johannisthal<br />

Sterndamm 31, 12487 Berlin<br />

Tel.: 46 99 88 99<br />

Ihr Umwelt-Team der<br />

Sternapotheke<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


16 ZAHLENSYMBOLIK<br />

Die verflixte oder gelobte Sieben<br />

weicht der paradiesischen Acht<br />

Kleiner <strong>Aus</strong>flug in die Zahlensymbolik<br />

Die Tage des großen Essens und Trinkens, des<br />

Feierns mit der Familie – wie das ganze Jahr 2007 -<br />

sind vorüber. Die magische Sieben ist der Acht gewichen.<br />

Das Jahr 2008 hat begonnen.<br />

Aber schauen wir doch mal, was hinter der magischen<br />

Sieben so alles steckt. SIEBEN: sei – so ist zu<br />

lesen - die erste Zahl, die sowohl das Geistliche als<br />

auch das Weltliche umspannt. Sie bedeutet Perfektion;<br />

Sicherheit; Sichersein; Ruhe; Fülle; Reintegration;<br />

Synthese, auch Jungfräulichkeit, und damit sei<br />

sie die Zahl der Großen Mutter. Es gibt sieben kosmische<br />

Ebenen, Himmel, Höllen, große Planeten und<br />

Metalle der Planeten, Kreise des Universums, Strahlen<br />

der Sonne, Lebensalter des Menschen, Säulen<br />

der Weisheit, lunare Einteilungen des Regenbogens,<br />

Tage der Woche, Noten der Tonleiter, Weltwunder,<br />

usw. Der siebente Sonnenstrahl ist der Pfad, auf dem<br />

der Mensch von dieser Welt in eine andere hinübergeht.<br />

Der siebenköpfige Drache tritt in Indien, Persien,<br />

dem Fernen Osten, besonders in Kampuchea,<br />

sowie in keltischen und Mittelmeermythen auf.<br />

Sieben Stücken von verschiedenen Stollen sollte<br />

man während der Weihnachts- und Neujahrtage zu<br />

sich genommen haben, damit man das Glück im neuen<br />

Jahr an sich bindet. Die aus der jüdisch-christlichen<br />

Tradition kommende heilige Sieben spielt auch<br />

im Volksglauben eine große Rolle.<br />

Die klassische Astrologie basiert auf den sieben<br />

beweglichen Himmelskörpern, die man mit bloßen<br />

Augen sehen kann.<br />

In Babylon galt die Zahl Sieben als Unglückszahl. Im<br />

Mittelalter stand die Zahl Sieben für Gnade, Ruhe<br />

und Frieden.<br />

Der Siebenstern steht für diese Zahl. Die Säulen der<br />

Weisheit waren Sieben, sieben Tage hat die Woche,<br />

der Regenbogen hat sieben Farben. In den Märchen<br />

gibt es die 7 Geißlein, die 7 Zwerge, das tapfere<br />

Schneiderlein, das 7 Fliegen auf einen Streich bezwang.<br />

Auch die antike Mythologie weiß uns manches zu<br />

erzählen:<br />

Weil Zeus nach seiner Geburt sieben Tage lang gelacht<br />

haben soll, wurde die sieben eine heilige Zahl.<br />

Sieben Röhren der Flöte des Gottes PAN stehen<br />

symbolisch für die sieben Planeten.<br />

Sieben Knaben und sieben Mädchen überstellen die<br />

Athener alle sieben Jahre dem Minos.<br />

Gaia und Uranos hatten gemeinsame Kinder: die 7<br />

Titanen und Titaninnen.<br />

Das Altertum kannte sieben Weltwunder und Rom<br />

wurde auf sieben Hügeln erbaut. Sieben Tore schützten<br />

Theben. Unter Führung des Theseus zogen sieben<br />

Helden gegen Theben.<br />

Auch im Christentum spielt die Sieben eine besondere<br />

Rolle, heißt es da nicht: am siebten Tage sollst<br />

du ruhen. Die Bibel weiß von Joseph zu berichten,<br />

der dem ägyptischen Pharao dessen Traum deutet,<br />

den mit den sieben mageren Kühen, welche die sieben<br />

fette Kühe fraßen und den mit den sieben dürren<br />

Ähren, die sieben üppige verschlange, indem er auf<br />

bevorstehende sieben fette und sieben magere Jahre<br />

verwies. Von sieben Dämonen war Maria Magdalena<br />

besessen, die Jesus Christus ihr ausgetrieben haben<br />

soll.<br />

Die katholische Lehre zählt sieben Todsünden:<br />

Stolz, Habsucht, Wollust, Neid, Völlerei, Zorn und<br />

Faulheit. Ihnen stehen die sieben Tugenden gegenüber:<br />

Glaube, Liebe, Hoffnung, Gerechtigkeit, Vorsicht,<br />

Mäßigkeit und Stärke.<br />

Als die sieben Gaben des Heiligen Geistes gelten<br />

Weisheit, Verständnis, Rat, Stärke, Wissen, Frömmigkeit<br />

und Gottesfurcht.<br />

Sieben Himmel schuf Gott laut apokryphen Bartholomäus-Evangelium.<br />

Nach dem Koran erschuf Allah sieben Himmel und<br />

sieben Höllen.<br />

Siebenmal umschreitet der fromme Muslim bei der<br />

Hadsch (Wallfahrt) nach Mekka die Kaaba.<br />

Wir kennen zudem Sieben freie Künste (Grammatik,<br />

Rhetorik, Dialektik und Arithmetik, Geometrie, Astronomie<br />

und Musik)<br />

Sieben Töne der Tonleiter (c, d, e, f, g, a, h).<br />

Sieben Jahre Pech bringt der zerbrochene Spiegel.<br />

Möge das gerade angebrochene Jahr kein Buch mit<br />

sieben Siegeln werden, sondern schauen wir mal, ob<br />

hinter der Acht nicht auch etwas Magisches steht:<br />

Was man so lesen kann, scheint sie doch vielversprechend.<br />

Im Bereich des Spirituellen ist die Acht das Ziel des<br />

Eingeweihten, der durch die sieben Stufen oder<br />

Himmel gegangen ist, und somit ist sie die Zahl des<br />

wiedergewonnenen Paradieses; Regeneration; Auferstehung;<br />

Glückseligkeit; vollendeter Rhythmus; der<br />

achte Tag schuf den neuen Menschen voller Anmut.<br />

Nach den sieben Tagen des Fastens und der Buße<br />

wird der achte Tag der der Fülle und Erneuerung. Als<br />

7 + 1 ist sie die Zahl der Oktave und des Wiederbeginns.<br />

Es gibt acht Wind- und dazwischenliegende<br />

Richtungen des Raumes. Acht stellt auch die<br />

Gegensatzpaare dar. Das Achteck ist der Beginn der<br />

Transformation des Quadrates in den Kreis und umgekehrt.<br />

Acht ist eine kaiserliche Zahl (achteckig sind<br />

der Grundriß der Reichskrone, der Innenraum der<br />

Pfalzkapelle Aachen, das Kaiserschloß Castel del<br />

Monte in Apulien).<br />

Ägypt.: Die Zahl des Thot. Buddhist.: Erfüllung aller<br />

Möglichkeiten. Es gibt acht Glückszeichen.<br />

Chin.: Das Ganze; alle Möglichkeiten in der Manifestation;<br />

Glück. Das Ba Gua ist das Schema, das die<br />

acht Trigramme und Gegensatzpaare bezeichnet, in<br />

der Regel in einem Kreis angeordnet, dessen Peripherie<br />

Raum und Zeit symbolisiert. Es gibt acht Freuden<br />

der menschlichen Existenz.<br />

Christl.: Regeneration; Wiedergeburt. Das Taufbecken<br />

ist achteckig, symbolisch als Ort der Wiedergeburt.<br />

Es gibt acht Seligpreisungen.<br />

Nach Pythagoras deutet die Acht auf weltlichen<br />

Genuss und irdische Freude hin.<br />

Nehmen wir die Zahl Acht als ein doppelt positives<br />

Symbol, denn zweimal vier bringt zweimal Glück. Die<br />

Acht ist auch das Symbol für die Unendlichkeit (in<br />

der Mathematik eine liegende Acht). Im Leben muss<br />

man sich oft in Acht-nehmen, Acht-sam sein, Achtgeben<br />

und Ob-acht geben. -er/int.<br />

Das Oktogon (griechisch für Achteck) ist eine<br />

wichtige Bauform der christlichen sakralen<br />

Architektur. Es folgt der christlichen Bedeutung<br />

der Acht als heiliger Zahl. Nach dem Vorbild von<br />

San Vitale in Ravenna und des (islamischen)<br />

Felsendoms wurden viele wichtige Kirchen, z. B.<br />

die Pfalzkapelle des Aachener Doms um ein<br />

zentrales Oktogon entworfen. Auch Baptisterien<br />

finden sich häufig in achteckiger Form. Ein<br />

besonderer Fall ist das Castel del Monte in<br />

Apulien, das in der Zeit Kaiser Friedrichs II.<br />

errichtet wurde und bei dem die Acht als Symbol<br />

für den Kaiser gedeutet wird.<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

Januar/ Februar 2008


FEUILLETON<br />

17<br />

Ein Abend für Ruth Werner<br />

Mit Heinz Erhard ins neue Jahr<br />

Ungemein spannend und aufregend war bekanntlich das Leben<br />

der legendären antifaschistischen Spionin und späteren Schriftstellerin<br />

Ruth Werner (1907 bis 2000). Rund ein halbes Jahrhundert<br />

bis zu ihrem Tod wohnte sie in Plänterwald, Dammweg 35.<br />

Auf dem Friedhof Baumschulenweg fand sie die letzte Ruhestätte.<br />

Zu ihrem 100. Geburtstag am 15. Mai 2007 war das viel beachtete<br />

Buch „Funksprüche an Sonja. Die Geschichte der Ruth Werner“<br />

im Verlag Neues Leben erschienen. Der Herausgeber und<br />

Mitautor, der Berliner Journalist Rudolf Hempel, kam nun am 20.<br />

November zu einer Lesung nach Baumschulenweg in den Club<br />

der Sonnenblumenschule.<br />

Die 23 Besucher, darunter die bekannte Ökonomin Prof. Dr. Christa<br />

Luft, erlebten einen hochinteressanten, erfreulich humorvoll<br />

gewürzten Abend, der von dessen Organisator Rudi Kebschull<br />

umsichtig moderiert wurde. Rudolf Hempel berichtete von seiner<br />

journalistischen Bekanntschaft mit der Autorin Ruth Werner, der<br />

ja 1977 mit „Sonjas Rapport“ ein damals in der DDR Aufsehen<br />

erregender Bestseller gelang (erweiterte Neuauflage 2006). Besonders<br />

herzlich begrüßt wurde die nach wie vor in Plänterwald<br />

lebende 71-jährige Tochter Janina Blankenfeld. Anhand von Erinnerungsstücken<br />

- so die originale Funkertaste der einstigen<br />

Agentin „Sonja“ - erzählte sie recht lustig ganz persönlich gefärbte<br />

Episoden aus dem Leben und Schaffen ihrer berühmten<br />

Mutter, die ab 1954 immerhin 15 Bücher geschrieben hatte.<br />

Am Schluß der Veranstaltung sprachen sich Dr. Ehrhard Reddig<br />

vom Bürgerkomitee Plänterwald und Jutta Matuschek, Linke, im<br />

Abgeordnetenhaus, leidenschaftlich dafür aus, dass im Stadtbezirk<br />

Treptow-Köpenick endlich eine würdige Ehrung der prominenten<br />

historischen Persönlichkeit Ruth Werner z. B. durch die<br />

Benennung einer Straße nach ihr erfolgt.<br />

Manfred Weghenkel<br />

Wir haben ja bei uns im Stadtbezirk Treptow-<br />

Köpenick viele Möglichkeiten einen schönen<br />

preiswerten Theaterabend zu erleben. Beispielsweise<br />

im Stadttheater Cöpenick, in der<br />

<strong>Friedrichshagener</strong> Str. 9 sind Sie auch im neuen<br />

Jahr wieder von einem hervorragenden<br />

Schauspielensemble und dem Kulturamt des<br />

Bezirkes für 11,- Euro zu einem wunderschönen<br />

Theatererlebnis eingeladen. Das Stadttheater<br />

ist ein kleines Theater mit einer ganz besonders<br />

intimen Atmosphäre, Sie können vor der Vorstellung<br />

im hauseigenen Restaurant noch eine<br />

Kleinigkeit essen und trinken, mit Freunden<br />

schwatzen und dann einen richtig tollen Theaterabend,<br />

fast wie in Familie, erleben.<br />

Am 23.November fand wieder einmal erfolgreich<br />

die Premiere einer Komödie statt: „Ins<br />

neue Jahr mit Heinz Erhardt“. Wir erlebten zwei<br />

volle Stunden Humor der 50iger und 60iger<br />

Jahre mit dem hintergründigen Charme des<br />

herrlichen Komödianten Heinz Erhardt und den<br />

Themen der Wirtschaftwunderzeit der BRD.<br />

Auf der Bühne platzieren sich fünf Schauspielerinnen<br />

und Schauspieler in einem Wohnzimmer<br />

mit Kaffeetisch im Charme der 50er Jahre<br />

rund um die Hauptperson Heinz Ehrhardt, der<br />

in einer köstlichen Ähnlichkeit und mit viel<br />

Humor vom Leiter des Ensembles André Nicke<br />

dargestellt wird. Viele Gags treffen trotz der<br />

zeitlichen Distanz haargenau auf Ereignisse<br />

unseres heutigen Lebens zu, sodass man an<br />

vielen Stellen gerne Beifall klatscht und mitlacht.<br />

Aber nicht nur zum Lachen wird der Zuschauer<br />

angeregt, auch viele Erinnerungen an<br />

die eigene Jugendzeit werden wach, wenn<br />

Caroline Kahmann in originellen Kostümen der<br />

50iger Jahre Schlager dieser Zeit singt wie<br />

„Pack die Badehose ein“, „Wenn bei Capri die<br />

rote Sonne im Meer versinkt“ oder im Rhythmus<br />

des Rock`n Roll „Ich will keine Schokolade“<br />

intoniert wird. Herrlich!<br />

Also, der Abend verspricht mit Heinz Erhardt<br />

einen vollen Lacherfolg – Und den können Sie<br />

sich auch noch im neuen Jahr gönnen, z.B.<br />

Mittwoch, den 23.1. um 15.00 Uhr, am 25.1. um<br />

20.00Uhr, am 5.2. um 15.00 Uhr, wenn es heißt:<br />

Zur Fastnacht: Heinz Erhardt mit Kaffee und<br />

Pfannkuchen und dann noch einmal am 8.2. um<br />

20.00 Uhr wenn es leider im Februar zum letzten<br />

Mal heißt: Mit Heinz Erhardt ins neue<br />

Jahr….Ich wünsche Ihnen viel Spass – Um<br />

telefonische Reservierung wird gebeten.<br />

Tel.: 70 71 72 52 oder 65 01 62 34.<br />

Monika Niendorf<br />

Nach 60 Jahren trafen wir uns wieder.<br />

Hatten wir uns nicht gerade erst getroffen? Nein, es<br />

sind schon wieder 10 Jahre vergangen. So war die<br />

Freude natürlich groß, uns wieder zu sehen.<br />

Den Anlaß bildete ein Jubiläum: Vor 60 Jahren, am<br />

1.9.1947 wurden wir eingeschult. Anders als heute,<br />

wo Einschulungsfeiern in manchen Familien<br />

Hochzeitsformat aufweisen, standen wir „ bescheiden“<br />

bekleidet in einem Klassenraum, dessen Mobiliar<br />

schon meine Mutter kannte, die wie wir, Schülerin<br />

der 4.Volksschule ( Mädchenschule) war. In Baumschulenweg<br />

sagte man kurz „ Rote Schule“.<br />

Vor „unserer“ Schule war dann auch das Wiedersehen.<br />

Alt waren wir ja schon beim Treffen zum 50. und<br />

so fiel es kaum einem schwer, seine alten Klassenkameraden<br />

wiederzuerkennen. Mit einigen verbindet<br />

mich eine nun schon jahrzehntelange Freundschaft<br />

mit Kontakten, die über Schwatz bei schönem Essen,<br />

gemeinsamen Wanderungen bis zu Reisen in Traumregionen<br />

reichen. Oft sind sie auch Gast, wenn ich im<br />

Kulturbund über Reisen in ferne Länder berichte.<br />

Auch durch unsere Klasse ging der Riss, den die<br />

Teilung unseres Landes mit sich brachte. Zu Beginn<br />

des 8. Schuljahres war der Platz neben mir leer. Meine<br />

beste Freundin hatte mir schon am Morgen die Tür<br />

nicht aufgemacht und blieb auch weiter verschwunden.<br />

Die erste Nachricht dann aus dem Flüchtlingslager<br />

und bald danach aus Dortmund.<br />

Unsere Freundschaft<br />

überdauerte Jahrzehnte der<br />

Teilung.<br />

Das erste Silvester nach Maueröffnung<br />

verbrachten wir mit unseren<br />

Familien gemeinsam. Wir<br />

brauchten nicht mehr zu rechnen,<br />

wie lange es bis zu meiner<br />

Rente dauert und ich endlich<br />

auch sie besuchen könnte.<br />

Schön für uns alle, die wir aus<br />

verschiedenen Teilen Deutschlands<br />

gekommen waren, dass<br />

auch unsere Klassenlehrerin, Frau Peterseim, Lehrerurgestein<br />

im Stadtbezirk Treptow, bei uns war. Nur<br />

für sie ging mein Vater zu Elternversammlungen und<br />

nach dem Lehrerwechsel ließ sein Interesse an der<br />

Schule schlagartig nach. Dafür überzeugte mich Frau<br />

Peterseim, wie sie Lehrerin zu werden. Manch einer<br />

meiner vormaligen Lehrer war später mein Kollege.<br />

Die Palette der von meinen ehemaligen Klassenkameraden<br />

ergriffenen Berufe war breit gefächert. Nicht<br />

alle konnten nach der Wende problemlos weiterarbeiten.<br />

Sie sattelten um oder stürzten in die Tiefen der<br />

Arbeitslosigkeit. Eines aber einte uns: die Erinnerung<br />

an eine gemeinsame Schulzeit mit vielen Erlebnissen.<br />

Für fast jeden war der erste Besuch eines Theaters<br />

eine Klassenveranstaltung, die Klassenfahrt die erste<br />

Reise und das Handballspielen die wichtigste Sportart.<br />

All das war bei uns wieder gegenwärtig, als wir unsere<br />

alte Schule gemeinsam beschauten.<br />

Unsere Wege waren sehr verschieden. Aber die acht<br />

gemeinsamen Schuljahre einen uns noch heute.<br />

Ursula Gapski<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


18 PFLEGE<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

die medizinische Rehablilitation (Wiederherstellung) nach einem Krankheitsfall<br />

ist für Versicherte der Gesetzlichen Krankenkassen durch die Gesundheitsreform<br />

verbessert worden.<br />

Dazu möchten wir Sie mit einem Bericht von Herrn Klaus Ehrenheim, dem Rechtsbeistand<br />

für Sozialrecht vom Sozialwerk e.V. informieren.<br />

Sabine Findeisen Mobiler PflegeDienst<br />

i<br />

Die Rehabilitation kommt ins Haus des Patienten -<br />

Ein Bericht über die vom Diakonischen Werk der<br />

EKD veranstaltete Tagung zu dem Thema:„Mobile<br />

Rehabilitation - ein neues Konzept der Teilhabesicherung<br />

und seine Umsetzung“.<br />

Mit der Gesundheitsreform 2007 hat der Gesetzgeber<br />

klargestellt, dass die Krankenkassen Leistungen zur<br />

medizinischen Rehabilitation auch in mobiler Form<br />

(„durch wohnortnahe Einrichtungen“) erbringen.<br />

Werden die Voraussetzungen für eine medizinische<br />

Rehabilitation von den Versicherten erfüllt, so besteht<br />

ein einklagbarer Anspruch darauf, dass ihm die<br />

Leistung ins Haus gebracht wird, wenn er zum Beispiel<br />

auf sein bekanntes Wohnfeld angewiesen ist.<br />

Mobile Rehabilitation wurde seit Anfang der 90er<br />

Jahre in neun Modellprojekten (Bochum, Bremen,<br />

Woltersdorf bei Berlin, Marburg, Magdeburg, Karlsruhe,<br />

Bad Kreuznach, Gera, St.Wendel) mit Förderung<br />

des Bundesministeriums für Arbeit und anderer<br />

Förderer erprobt und evaluiert (beurteilt). Das Diakonische<br />

Werk der EKD hat sich bereits in den vergangenen<br />

Jahren Verdienste dadurch erworben, dass es<br />

in diesem Rahmen die „Mobile Reha“ modellhaft<br />

praktizierte und sein Modellprojekt im Rehazentrum<br />

Bethesda kreuznacher diakonie in Bad Kreuznach<br />

auch erfolgreich etablieren konnte.<br />

Schon zu Beginn des Jahres 2004 wurde von dem<br />

Vorsitzenden der „Bundesarbeitsgemeinschaft Mobile<br />

Rehabilitation (BAG MoRe)“ und Hauptreferenten<br />

der Fachtagung, Herrn Dr. med.Matthias Schmidt-<br />

Ohlemann, Arzt für Orthopädie, Rheumatologe sowie<br />

Arzt für physikalische und rehabilitative Medizin, mit<br />

dem Memorandum der BAG MoRe gefordert, die<br />

Mobile Reha solle mittelfristig von den Krankenkassen<br />

als erweitertes Angebot der ambulanten Rehabilitation<br />

in die Leistungspalette der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

integriert werden, wobei angemessene<br />

Qualitätsstandards, analog der BAR Rahmenempfehlungen,<br />

einzuhalten und abzuprüfen seien.<br />

Von der BAG MoRe waren damals schon detailierte<br />

Vorschläge für die allgemeine Einführung der Mobilen<br />

Reha gemacht worden.<br />

Für mich als medizinischen Laien war das von dem<br />

Ärztlichen Leiter des Wichern-Krankenhauses im<br />

Evangelischen Johannisstift Berlin, Dr.med.Martin<br />

Warnach, vorgetragene Referat „Mobile geriatrische<br />

Rehabilitation: Personenkreis, Indikationen und<br />

Patientenzugang“ nicht nur verständlich (sprachlich<br />

fast barrierefrei) sondern auch besonders aufschlussreich,<br />

weil ich an den Problemen älterer, als<br />

geriatrischer Patienten besonders interessiert bin.<br />

Herr Dr.Warnach, zugleich Leitender Arzt der Abteilung<br />

für geriatrische Rehabilitation des Wichern-<br />

Krankenhauses, berichtete, Mobile Reha ziele als<br />

aufsuchende, im häuslichen Umfeld tätige Reha-<br />

Einrichtung auf einen Personenkreis, der bislang<br />

SOZIALWERK BERLIN E.V. 14193 Berlin<br />

KOMPETENZNETZ für das ALTER<br />

Humboldtstr. 12<br />

Organisationsteam (ORG-TEAM)<br />

Tel.: 030 – 80 90 91 44<br />

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Fit für den Alltag -<br />

Mobile Rehabilitation nach der Gesundheitsreform<br />

keine Rehabilitationschancen hatte oder in den „traditionellen“<br />

Reha-Einrichtungen (stationäre, teilstationäre,<br />

oder ambulante Rehabilitation) nicht angemessen<br />

versorgt ist. Zielgruppe seien multimorbide<br />

(mehrfach erkrankte) Patienten mit erheblichen<br />

funktionellen Beeinträchtigungen und einem<br />

komplexen (umfassenden) Hilfebedarf. Hinzuzurechnen<br />

seien umfassend geschädigte jüngere Patienten,<br />

insbesondere, wenn die häusliche Wiedereingliederung<br />

im Vordergrund steht und die Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben gesichert werden muss. Als<br />

eine besondere Zielgruppe sehe die BAG MoRe die<br />

Bewohner von Pflegeeinrichtungen an. Dabei sei<br />

immer die Voraussetzung zu erfüllen, dass ein Rehabilitationsbedarf,<br />

Rehablitationsfähigkeit und eine<br />

positive Rehabilitationsprognose vorliegen.<br />

Die Notwendigkeit (Indikation, Heilanzeige) für eine<br />

mobile geriatrische Rehabilitation - bezogen auf das<br />

häusliche Umfeld - sei beispielsweise dann gegeben,<br />

wenn der Patient angewiesen sei auf die Anwesenheit<br />

eines Angehörigen bzw. einer Bezugsperson und<br />

dessen rehabilitationsfördernde Unterstützung, bzw.<br />

wenn er im gewohnten oder bereits krankheitsspezifisch<br />

bzw. behindertengerecht angepassten Wohnumfeld<br />

verbleiben müsse. Das gelte auch dann, wenn<br />

der Patient den angestrebten Rehabilitationserfolg<br />

nicht aus der stationären bzw. aus der ambulanten<br />

geriatrischen Rehabilitation in der häuslichen Umgebung<br />

übertragen kann. Ein weiterer Grund für die<br />

Anerkennung der Notwendigkeit einer im häuslichen<br />

Bereich anzubietenden Mobilen Geriatrischen Rehabilitation<br />

könne das Vorliegen von Schädigungen der<br />

Körperstruktur bzw. von Schädigungen der Körperfunktionen<br />

sein, bei denen eine Besserung der<br />

Symptomatik (Krankheitsmerkmale) bzw. deren <strong>Aus</strong>wirkungen<br />

eher im vertrauten häuslichen Umfeld<br />

möglich ist.<br />

Als medizinische Heilanzeigen (Indikationen) für die<br />

Anwendung der Mobilen Reha nannte der Referent:<br />

• Schlaganfall, Hirnblutungen und andere zerebrovaskuläre<br />

Erkrankungen<br />

• Schädelhirnverletzungen, durch Sauerstoffmangel<br />

entstandene (hypoxische) Hirnschäden sowie den<br />

Zustand nach der Operation eines Hirntumors<br />

• Degenerative oder entzündliche Nervenerkrankungen<br />

• Frakturen und Erkrankungen der Bewegungsorgane,<br />

vor allem nach Operationen, insbesondere an<br />

Knie und Hüfte<br />

• Durchblutungsstörungen in Randgebieten (peripher),<br />

mit Zustand nach Amputation.<br />

Bezug nehmend auf die seit dem 1.Mai 2007 in Kraft<br />

befindlichen Rahmenrichtlinien für die Umsetzung<br />

des neuen Rechtsanspruchs listete Dr.Warnach auf,<br />

welche Voraussetzungen für eine Mobile Geriatrische<br />

Rehabilitation erfüllt sein müssen:<br />

Mobiler Pflegedienst<br />

Schaumann & Born GmbH<br />

Elsenstr. 6, 12435 Berlin<br />

Telefon: 030/533 2040<br />

• Erfüllung der medizinischen Voraussetzungen;<br />

• Eignung des häuslichen Umfeldes<br />

• Sicherstellung der Versorgung (einschließlich der<br />

notwendigen Grund-und Behandlungpflege) im eigenen<br />

Zuhause;<br />

• Gesicherte Unterstützung in Notfällen durch Angehörige,<br />

Nachbarn, Hilfskräfte, Notrufanlage usw.<br />

Dr.Warnach betonte, dass die Angehörigen bzw.<br />

Bezugspersonen mit der Rehabilitation in der häuslichen<br />

Umgebung nicht nur einverstanden sein müssen,<br />

sondern sie müssen auch bereit sein, bei der<br />

Therapie (Krankenbehandlung) aktiv mitzuwirken<br />

und - ohne Überforderung - den Rehabilitationsprozess<br />

nach den Anforderungen des mobilen<br />

Rehabilitationsteams zu unterstützen.<br />

Zusätzlich müssen Angehörige bzw. Bezugspersonen<br />

bereit sein, später als Betreuer oder Co-Therapeut<br />

(Pflegender) für den Patienten zue Verfügung zu stehen<br />

Er hob in diesem Zusammenhang noch einmal<br />

hervor, von welch entscheidender Bedeutung die<br />

Umgebungsfaktoren für die <strong>Aus</strong>sichten der Mobilen<br />

Rehabilitation sind. Schließlich sei es das Ziel der<br />

Maßnahme, den Verbleib des Patienten in der Häuslichkeit<br />

zu erreichen und seine soziale Teilhabe zu<br />

sichern.<br />

In seiner Zusammenfassung stellte der Referent<br />

fest :<br />

• Mobile Rehabilitation bedeutet für eine zahlenmäßig<br />

erhebliche Gruppe von geriatrischen Patienten<br />

und umfassend (komplex) geschädigten jüngeren<br />

Patienten, die bisher fehl- und unterversorgt waren,<br />

eine bessere oder überhaupt eine Rehabilitationsperspektive.<br />

• Gerade auch schwer betroffene Patienten werden in<br />

der Mobilen Rehabilitation erfolgreich behandelt (im<br />

Gegensatz zu Einrichtungen der Ambulanten Rehabilitation).<br />

• Für diese Patienten brauchen wir mehr Einrichtungen<br />

der Mobilen Rehabilitation<br />

• Aufgrund der vorliegenden Erfahrungen sind die<br />

für eine Mobile Rehabilitation geeigneten Patienten<br />

gut charakterisiert; es ist wünschenswert, dass die<br />

Projekte der Mobilen Rehabilitation weiter wissenschaftlich<br />

beurteilt werden, unter anderem um die<br />

Indikationskriterien (Heilanzeige/Erwartungswerte für<br />

Heilungserfolg?) und Allokationskriterien (z.B.Mindestfallzahlen)<br />

noch schärfer fassen zu können.<br />

Berichterstatter:<br />

Klaus Ehrenheim,<br />

Rechtsbeistand für Sozialrecht<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

Januar/ Februar 2008


ZUM GEDENKEN<br />

19<br />

Plädoyer für eine mutige Frau<br />

Von Rolf Schiek<br />

Köpenick im vergangenen Sommer: Eine kleine Straße<br />

wird nach Maria Jankowski benannt, eine Ehrung für<br />

die aus der SPD kommende Kämpferin gegen den<br />

Nazifaschismus. „Besonders solche außergewöhnlichen<br />

Frauenschicksale...sind es wert, dem Vergessen<br />

entrissen zu werden und dauerhaft in Erinnerung zu<br />

bleiben“, äußerte in dem Zusammenhang der Bezirksverordnete<br />

Stefan Förster von den FDP und plädierte<br />

dafür, uns auch um andere mutige Frauen zu kümmern.<br />

Um eine andere mutige<br />

Frau , die Kommunistin<br />

und Jüdin Dora Schaul,<br />

kümmern sich seit nunmehr<br />

fast zwei Jahren der<br />

Bürgerverein Plänterwald<br />

und der Bund der Antifaschisten<br />

Treptow. Vor<br />

Jahresfrist schaltete sich<br />

nach unserem Plädoyer<br />

für eine öffentliche Ehrung<br />

der Dora Schaul,<br />

auch der Vorsteher der<br />

Bezirksverordnetenversammlung<br />

Siegfried<br />

Schaul, Dora<br />

(1913-1999)<br />

Stock ein, schickte unseren Antrag an die zuständigen<br />

<strong>Aus</strong>schüsse der BVV. Ein Jahr ist vergangen, getan<br />

hat sich nahezu nichts, bis auf einige Peinlichkeiten im<br />

Umgang mit den eingereichten Unterlagen über Dora<br />

Schaul seitens der BVV-<strong>Aus</strong>schüsse, die den Verdacht<br />

von Verschleppungstaktik aufkommen ließen.<br />

Nunmehr vor fast zwei Jahren in Frankeich, in der<br />

Stadt Brens nahe Toulouse: Eine Regionalstraße erhält<br />

den Namen „Route Dora Schaul“, eine Ehrung und<br />

Würdigung des Kampfes der Dora Schaul gegen den<br />

<strong>Aus</strong> dem Skizzenbuch von Dora Schaul<br />

Faschismus. Sie war 1933 aus<br />

Deutschland nach Frankreich emigriert,<br />

wurde seit 1939 in Internie-<br />

rungslager verbracht, bis ihr 1942 die Flucht nach<br />

Lyon gelang. Dort hat sie bis zur Befreiung mit anderer<br />

Identität in verschiedenen deutschen Dienststellen,<br />

u.a. im Gestapohauptquartier des Massenmörders<br />

Barby, für die französische Widerstandsbewegung<br />

Resistance gearbeitet.<br />

Seit vielen Jahren sind ihr Leben und ihr Kampf national<br />

wie international im Gespräch, Beispiele: Im<br />

Deutschen Historischen Museum in Bonn wird sie in<br />

der <strong>Aus</strong>stellung „Vis-à-Vis Deutschland-Frankreich“<br />

gewürdigt. Am Anhalter Bahnhof in Berlin erscheint<br />

ihr Name in der <strong>Aus</strong>stellung „Exil und Rückkehr“.<br />

Eine Professorin der FU Berlin veröffentlicht die<br />

Schrift „Fraueninternierungslager in Südfrankreich<br />

1939-1944“ mit einem ausführlichen Beitrag über<br />

Dora Schaul. „Deutsche Antifaschisten in Frankreich<br />

– der Fall Dora Schaul“, heißt eine Magisterarbeit an<br />

der Fakultät für Geisteswissenschaften und Philosophie<br />

der Universität Bielefeld. An der Concordia-<br />

Universität Montreal wird eine Wissenschaftlerin auf<br />

das Leben, den Kampf und das Schaffen von Dora<br />

Schaul aufmerksam, denn Doras Leben offenbart<br />

noch eine andere, wenig bekannte Seite. Sie war auch<br />

eine bemerkenswerte Künstlerin, hat selbst in den<br />

Internierungslagern gemalt und gezeichnet. „Mes<br />

aventures de Guerre“, meine Kriegsabenteuer, heißt<br />

ein kleines Heft mit bunten Zeichnungen und Skizzen<br />

aus dem Lagerleben, das mir ihr Sohn Peter zeigt. In<br />

Steven Spielbergs Washingtoner „Shoah-Foundation“<br />

gibt es selbstverständlich ein Interview mit<br />

Dora Schaul. Eine Kopie davon steht auch im Archiv<br />

des Bundes der Antifaschisten Treptow. Dora, die<br />

bis zu ihrem Tod 1999 im Hause Dammweg 73 lebte,<br />

war über viele Jahre ein sehr aktives und geschätztes<br />

Mitglied unseres Vereins. Ihr besonderes Anliegen<br />

galt immer wieder dem Kontakt mit Treptower Schulen,<br />

wo sie den Kindern antifaschistisches Gedankengut,<br />

vor allem auch für die <strong>Aus</strong>einandersetzung<br />

mit dem braunen Gift der Neonazis, vermittelte, in<br />

unserem Bezirk mehr als wichtig.<br />

<strong>Aus</strong> der Resistance hatte sie die Erfahrung des gemeinsamen<br />

Kampfes von Sozialisten, Liberalen, Konservativen<br />

und Kommunisten mitgebracht, der durch<br />

keinen Antikommunismus behindert wurde. Dies<br />

betrachtete sie stets auch als ein Gebot für heute und<br />

morgen, nämlich ohne ideologische Scheuklappen<br />

Zeitprobleme anzugehen und zu lösen.<br />

Letzteres wünschen wir uns auch in Bezug auf die<br />

vorgeschlagene öffentliche Ehrung in ihrem Heimatbezirk,<br />

sei es durch einen Straßennamen wie in Frankreich,<br />

durch die Namensverleihung an eine Senioreneinrichtung<br />

oder an einen repräsentativen Raum in<br />

einem öffentlichen Gebäude, eine Gedenktafel an<br />

einem öffentlichen Ort, wie auch immer. Nur müssten<br />

unsere Bezirksverordneten mit Verlaub endlich aus<br />

dem Knick kommen. Wie sagte doch einer der ihren:<br />

„Besonders solche außergewöhnlichen Frauenschicksale<br />

sind es wert..., dauerhaft in Erinnerung zu<br />

bleiben.“<br />

Nach dem Weihnachtsstress ist jetzt Entspannung angesagt<br />

Unsere Angebote rund um das Thema Powerfrauen:<br />

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Schauen Sie doch einfach mal vorbei, es lohnt sich.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

Ihr Team der<br />

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<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


20 SOZIALES/KULTUR<br />

Reingelegt: Das Geschäft mit der Gesundheit<br />

Wenn es besonders kalt ist in Berlin, erinnere ich mich manchmal auch an besonders große Hitze.<br />

Damals waren es vierunddreißig Grad: Ich sitze auf dem Balkon. Wenig bekleidet, wodurch die hohen Temperaturen erträglich sind.<br />

Kurz vor zwölf Uhr klingelt Frau Menger, blond, schlank, drahtig, kontaktfreudig, tiefblaue Augen. Sie trägt zwei schrankgroße Taschen in meine kleine Wohnung, auf<br />

denen “Nikken” steht.<br />

Ich hatte keine Ahnung, worauf ich mich hier einlasse. Eine Freundin, die weiß, dass ich eine Menge gesundheitliche Probleme habe, sagte nur zu mir: “Lass’ dir ruhig<br />

´mal etwas zeigen. Vielleicht hilft es dir!”<br />

Frau Menger setzte sich mit auf den Balkon, weil sie sehr abgehetzt wirkte und ihr die frische Luft gut tat. Im Nu lag mein Balkontisch voll mit Einlegesohlen, Golfsocken,<br />

Bandagen, Nackenkragen, Gold- und Perlenketten.<br />

Mit wurde eine ganz leichte Steppdecke um die Schulter gelegt, die mich nicht schwitzen ließ.<br />

Danach musste ich mich auf die ausgebreitete Schlafsystemmatratze im Wohnzimmer legen, die mir hundertprozentigen Schlaf verspräche.<br />

Alle zur Demonstration bereitgelegten Dinge basieren auf dem Prinzip des Magnetismus in Verbindung mit einer Infrarot- Keramikfaser. Dadurch sollen sich die Ströme<br />

in den Zellen normalisieren und der Wärme-Kälte-Haushalt im Körper wieder funktionieren. Von den Japanern ins Leben gerufen.<br />

Erste Übung: “Stellen Sie sich bitte hin,”, sagt Frau Menger mit Nachdruck “nehmen Sie den rechten Arm hoch, schauen Sie auf den ausgestreckten Zeigefinger, drehen<br />

Sie den Arm soweit Sie können nach hinten!“ Ich tat mit leichtem Widerwillen, wie mir befohlen. “So, nun stellen Sie sich auf diese Magnet-Sohlen, Sie sehen hier<br />

die vielen kleinen Erhebungen durch die Magneten, und wiederholen diese Übung. Sehen Sie, Sie sind mit dem Arm viel weiter nach hinten gekommen als ohne diese<br />

Magnetsohlen. Zweite Übung: “Sie legen die Hände aufeinander und strecken sie nach vorn. Ich drücke jetzt auf Ihre Hände und Sie drücken dagegen, erst ohne Sohlen<br />

dann mit Sohlen“. Beim zweiten Gegendrücken hatte ich tatsächlich mehr Kraft, mir war in der Aufregung nicht der Gedanke gekommen, dass sie vielleicht nur weniger<br />

gegen gedrückt haben könnte. Erste Verblüffung meinerseits.<br />

Als ich mir auf meine schmerzende Schulter fasste, sagte Frau Menger: “Aha, sie haben also auch schwere Schultergürtelprobleme. Da habe ich etwas ganz Besonderes<br />

für Sie. Hier ein Magnetkragen!“ Sie legte ihn um meinen Nacken, was ich als sehr angenehm empfand und wo ich glaubte, die Wirkung tatsächlich sofort zu spüren.<br />

Zweite Verblüffung.<br />

Liebevolle Pflege in Treptow-Köpenick<br />

Seit vielen Jahren schon sind wir Ihre Ansprechpartner, wenn es um<br />

qualifizierte und fachgerechte Pflege in der Häuslichkeit oder im<br />

Bereich der Kurzzeitpflege geht.<br />

Doch die Pflege-Vital Beate Langer GmbH und die Pflege-Vital<br />

Kurzzeitpflege GmbH bieten Pflegebedürftigen im Herzen von Berlin-Adlershof<br />

mehr als „nur Pflege“.<br />

Liebevoll und auf das körperliche, aber vor allem auch auf das seelische<br />

Wohl der vornehmlich älteren Menschen ausgerichtet, betreuen<br />

wir nach dem Modell der Bezugspflege mit einem geringen<br />

Wechsel der Pflegekräfte<br />

Unsere Mitarbeiter wissen, wie wichtig ein vertrauensvolles Verhältnis<br />

im Umgang miteinander ist und leben diesen Grundsatz in ihrer<br />

täglichen Arbeit<br />

In den ambulant betreuten Wohngemeinschaften für an Demenz<br />

erkrankte, pflegebedürftige Menschen in Adlerhof und Karlshorst<br />

wird den Mietern die Möglichkeit gegeben, ihren Lebensabend in<br />

Würde und Harmonie zu verbringen.<br />

“Wenn ich mir so Ihre Beine ansehe, dann nehme ich an, dass Sie auch Durchblutungsprobleme<br />

haben. Hier habe ich eine Bandage, und in diese Bandage legen sie diesen kreisrunden Magneten<br />

hinein!“. Ich tat, wie mir befohlen, und spürte sofort, das Blut wieder leichter durch die Adern fließen.<br />

Meine Begeisterung stieg von Minute zu Minute . Was Ärzte bisher nicht zu Stande gebracht hatten,<br />

das würde demnächst dieser kleine Magnet schaffen.<br />

Es ging zwischen Anschauen, Anprobieren, Anhalten hin und her, drei Stunden lang. Immerhin lag<br />

brütende Hitze über Berlin und damit auch Hitze über und in meinem Kopf.<br />

Irgendwann verließ Frau Menger relativ schnell meine Wohnung, um mit ihrem Auto flott zum<br />

nächsten Kunden zu fahren.<br />

Ich blieb voller Zweifel auf meinem Balkonstuhl zurück mit einer großen Rechnung in den Händen,<br />

die sich auf über 500 Euro belief. Als ich die Posten einzeln durchging, begann das <strong>Blatt</strong> zu zittern.<br />

Je mehr ich grübelte, um so mehr kam ich zu der Erkenntnis, dass alles nur Humbug gewesen ist.<br />

Nach einer Stunde nahm ich meinen ganzen Mut zusammen, rief bei Frau Menger an und sprach<br />

auf ihren Telefonbeantworter, sie möge den Scheck noch nicht einlösen und noch einmal zu Besuch<br />

kommen.<br />

Tage des Zitterns. Schließlich kam sie vorbeigerauscht. Ich entwand ihr meinen Scheck und zerriss<br />

ihn.<br />

Bestellt hatte ich bei ihr am Ende ein Paar Golfsocken und ein Paar Kniestrümpfe. Die konnte ich<br />

nun wirklich gut gebrauchen, weil ich immer so kalte Füße habe.<br />

Anita Sachse<br />

15 Jahre Berliner Seniorentelefon<br />

Für jeden Hilfesuchenden die passende Beratung anzubieten<br />

und Lösungen herbeizuführen, stehen bei Pflege-Vital an<br />

erster Stelle.<br />

Gern bieten wir Ihnen eine eingehende persönliche<br />

und kostenlose Beratung an.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Anruf!<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

☎ 678 06 06<br />

Pflege-Vital Beate Langer GmbH • Pflege-Vital Kurzzeitpflege GmbH<br />

Florian-Geyer-Str. 97 • 12489 Berlin<br />

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pdl@pflege-vital.com• www.pflege-vital.com<br />

Berlin ist eine Millionenstadt, sie ist weltoffen, modern, schnell und laut. Allzu leicht überhört diese<br />

junge Stadt die Fragen, Probleme, Sorgen und Nöte ihrer älteren Menschen, die oft allein, manchmal<br />

hilflos, ratlos und nicht selten einsam sind. Ihnen fehlen die guten Verbindungen. Das Berliner<br />

Seniorentelefon 27 96 44 4 ist so eine gute Verbindung. Am 21.11.2008 feierte es sein 15jähriges<br />

Bestehen.<br />

Etwa 20 Frauen und Männer unterschiedlichen Alters stehen dabei den Senioren und Seniorinnen<br />

und deren Angehörigen, Bekannten und Freunden aus Berlin, dem Umland und der gesamten Bundesrepublik<br />

vier Mal wöchentlich am Telefon zur Verfügung.<br />

Ob es um Hilfe bei der Rente, der Gesundheit, der Wohnung, den Kindern, der Pflege, in Rechtsfragen,<br />

der Freizeit, Konflikte, Trauer oder der täglichen Versorgung geht – das Berliner<br />

Seniorentelefon (BST) berät einfühlsam, geduldig, kompetent und hingebungsvoll.<br />

Oder die erfahrenen Mitarbeiter hören einfach nur zu. Jeder Anrufer ist herzlich<br />

willkommen, niemand wird abgewiesen, Konfessionen spielen keine Rolle.<br />

Natürlich braucht auch so ein Projekt Motivation und Unterstützung. Damit sich alle<br />

im Team wohl fühlen, werden wöchentliche Teamsitzungen mit ständiger <strong>Aus</strong>wertung<br />

der Arbeit und mehrere Weiterbildungsmaßnahmen im Jahr durchgeführt. Beim<br />

Sommer- oder Weihnachtsfest, bei Kulturveranstaltungen oder fröhlichem Kaffeetrinken<br />

werden der Teamgeist und das gegenseitige Verständnis gefördert.<br />

Für die Aufrechterhaltung der Arbeit des Telefons sucht das Team neue Mitarbeiter.<br />

Interessenten melden sich bitte unter der Büronummer 27 96 39 3 .<br />

Mehr über das Berliner Seniorentelefon finden sie auf der Homepage www.berlinerseniorentelefon.de,<br />

im Videotext des RBB und im Radio unter UKW 92,6 (Kabel) bzw.<br />

97,2 (Antenne) jeden 3. Mittwoch im Monat in der Zeit von 16 bis 17 Uhr.<br />

Das Beratungstelefon 27 96 44 4 ist zurzeit wie folgt besetzt:<br />

Montag, Freitag, Sonntag:14.00 bis 16.00 Uhr; Mittwoch: 12.00 Uhr<br />

Januar/ Februar 2008


BÜCHERBORD<br />

21<br />

Genialer Wissenschaftler<br />

und toleranter Mensch<br />

Wolfgang Steinitz - Nachtrag zum Hundertsten<br />

Klaus Steinitz, Wolfgang Kaschuba (Hrsg.): Wolfgang<br />

Steinitz: Ich hatte unwahrscheinliches Glück<br />

Ein Leben zwischen Wissenschaft und Politik.<br />

383 S., 34 Abb., gebunden, 19,90 €. Dietz Verlag<br />

Berlin GmbH<br />

Vom Himmel auf die Erde geholt, Geschichte eines großen Unternehmens<br />

Klaus Breiler: Das große Buch der Interflug . Geschichte - Personen - Technik,<br />

Flugkapitäne erinnern sich. 256 S., zahlr. Bilder, Hardcover, Verlag<br />

Das Neue Berlin, Berlin 2007.<br />

Für Leser mit Ambitionen für die Fliegerei ist dieses Buch eine Fundgrube,<br />

auch für diejenigen, die sich für den Verbleib attraktiver Industriebetriebe der<br />

DDR nach der Übernahme durch die BRD interessieren. Der Autor, ein studierter<br />

Flugkapitän mit mehr als 40 Jahren Flugerfahrung, gibt einen umfassenden<br />

Überblick über den Aufbau, die Aufgaben der Flugbetriebe der DDR und die<br />

bei der Lösung dieser Aufgaben erzielten Ergebnisse. Er lässt dabei auch seine<br />

Kollegen zu Wort kommen, meist Flugkapitäne wie er, die seine Sicht der Dinge<br />

anhand eigener Erfahrungen bestätigen. Im Buch werden die Zusammenhänge<br />

beschrieben, die beim Aufbau der einzelnen Flugbetriebe - Verkehrsflug,<br />

Agrarflug, Wirtschaftsflug und Bedarfsflug - zu beachten waren sowie Beispiele<br />

für ihre Aufträge und deren Durchführung. Dabei wurden die Leistungen<br />

der Flugzeugbesatzungen im Rahmen der internationalen Solidarität besonders<br />

gewürdigt, die vor allem bei der Unterstützung hilfsbedürftiger Staaten<br />

in Afrika und Asien erbracht wurden. Dabei werden die Probleme bei der<br />

Erschließung unbekannter Flugplätze dargestellt und ihre Bewältigung beschrieben.<br />

Geschildert werden auch andere Besonderheiten beim Aufbau und<br />

Betrieb der Lufthansa der DDR wie auch die Querelen beim Namensstreit um<br />

Wer zu DDR-Zeiten Russisch gelernt hat, kennt ihn,<br />

den „Großen Steinitz“, das große Lehrbuch der russischen<br />

Sprache, weniger aber den Menschen Wolfgang<br />

Steinitz und noch viel weniger den universellen,<br />

so breitbandorientierten Wissenschaftler. Im<br />

Zusammenhang mit der Erforschung von „Kunst und<br />

Literatur im antifaschistischen Exil“ begegnete uns<br />

mehrfach sein Name. Mich faszinierte das Gehörte<br />

und Gelesene so sehr, dass ich mich selbst auf seine<br />

Spur nach West-Sibirien begab. War es für mich<br />

doch fast unbegreiflich, dass ein deutscher Wissenschaftler<br />

1935 zwei kleinen Völkern in der großen<br />

Sowjetunion, den Chanten und den Mansen (wie sie<br />

sich selbst nannten), ihre Schriftsprache gab. Noch<br />

dazu, wo es sich keinesfalls um slawische, sondern<br />

um finno-ugrische Sprachen handelte. Vor Ort zu<br />

erfahren und zu erleben, wie Steinitz das Sprachmaterial<br />

bis hin in zur Phonetik in Grimmscher Akribie<br />

sammelte, löste Hochachtung aus. Steinitz studierte<br />

das Leben dieser Menschen, ließ sich ihre Märchen<br />

und Bräuche erzählen, um sie uns im Original wie in<br />

der Übersetzung als vierbändige Edition „Ostjakische<br />

Arbeiten“ zu hinterlassen.<br />

Anlässlich seines 100. Geburtstages wurde 2005 in<br />

mehreren Kolloquien und anderen Veranstaltungen<br />

des engagierten Wissenschaftlers Wolfgang Steinitz<br />

(1905 –1967) gedacht. Es wurde erneut deutlich, wie<br />

breit gefächert sein wissenschaftliches Interesse und<br />

seine Aktivitäten waren. Erfreulich, dass Klaus<br />

Steinitz, sein Sohn und selbst Wirtschaftswissenschaftler,<br />

gemeinsam mit Wolfgang Kaschuba, Direktor<br />

des Instituts für Europäische Ethnologie, Beiträge<br />

aus den „Sparten seiner wissenschaftlichen Erbengemeinschaft“,<br />

wie es im Vorwort heißt,<br />

zusammengetragen und in einem<br />

Jubiläumsband veröffentlicht haben.<br />

Es ist ein Fachbuch.<br />

Wenn man die Beiträge liest, entsteht<br />

ein lebendiges Bild sowohl von<br />

der Tätigkeit des Finnougristen,, des<br />

Volkskundlers, des Sprachwissenschaftlers<br />

als auch von dem Entwicklungsstand<br />

der jeweiligen Sparte. Die Autoren veranschaulichen<br />

differenziert, wie groß der Anteil Steinitz’<br />

an dem Niveau dieses Bereichs war. So ist jeder Beitrag<br />

Würdigung eines Gelehrten aber auch ein Stück<br />

Wissenschaftsgeschichte.<br />

Das Bild des Philologen in unterschiedlichen Gesellschaftsordnungen<br />

wird gezeichnet. Fragen über Fragen<br />

stellen die Autoren. War Steinitz ein sozialistischer<br />

Intellektueller? Stand er im Widerstreit mit der<br />

Macht? Wie groß war sein Anteil an der Schaffung<br />

wissenschaftlicher Grundlagen für den Russischunterricht<br />

in der ehemaligen DDR? Friedhilde Krause,<br />

ehemalige Generaldirektorin der Deutschen Staatsbibliothek,<br />

wusste den “Neubeginn der Slawistik an<br />

der Berliner Universität“ anschaulich zu schildern.<br />

„Mit seiner zweibändigen Edition ‚Deutsche Volkslieder<br />

demokratischen Charakters aus sechs Jahrhunderten’<br />

gab er der volkskundlichen Forschung und<br />

Praxis ein Werk in die Hand, das diese neue Arbeitsrichtung<br />

beispielhaft repräsentierte“ (Strohbach).<br />

Interessant war auch von einem relativ jungen Musiker<br />

und Grafiker zu lesen, was er aus der Volksliedersammlung<br />

entnahm. Das Volks sei zu allen Zeiten<br />

politisch und kreativ. Steinitz habe dem Musiker wie<br />

Die Vita im Überblick<br />

28.2.1905 geboren in Breslau<br />

1923 - 1928: Studium der finno-ugrische Sprachwissenschaften<br />

und Völkerkunde an den Universitäten von Breslau und Berlin.<br />

1927 trat er der KPD bei. Reisen nach Finnland, Estland und in die<br />

Sowjetunion.<br />

1933: als Jude aus der Universität Berlin entlassen.<br />

1934: Emigration in die Sowjetunion. Professor für finnougrische<br />

Sprachen am Leningrader Institut der Nordvölker.<br />

1935: Expedition nach Sibirien. Erforschung der ostjakischen Sprache<br />

und Kultur<br />

1937 : Entlassung im Zuge der Stalinschen Säuberungen Emigration<br />

nach Schweden.<br />

Ab 1943: Assistentenstelle an der Universität Stockholm.<br />

1945: Erstveröffentlichung des Russisch-Lehrbuches in Schweden<br />

Januar 1946: Rückkehr nach Deutschland. Übernahme vieler<br />

Funktionen, unter anderem leitete er das finnougrische Institut,<br />

der Humboldt-Universität, war Dekan der Philosophischen Fakultät,<br />

Direktor des des Instituts für deutsche Volkskunde. Zeitweilig<br />

war er einer der exponiertesten Wissenschaftler der DDR,<br />

1954 bis 1963: Vizepräsident der Deutschen Akademie der Wissenschaften<br />

der DDR.<br />

21.4.1967 Tod an den Folgen eines Hirnschlags<br />

dem Forscher Material in die Hand gegeben, das<br />

unverfälschte Liedgut zu würdigen und zu pflegen.<br />

Katrin Steinitz berichtet sogar vom „Steinitzsingen“<br />

in der Rudolstädter Heidecksburg. Zum Folk-Festival<br />

2005.<br />

Unterschiedlich die Handschriften auch die Blickwinkel<br />

auf das Schaffen und die Persönlichkeit von<br />

Steinitz. Eine fesselnde Lektüre, geisteswissenschaftlich<br />

spannend. Aufschlussreich die ergänzenden<br />

Beiträge, die von Mitgliedern der Familie stammen.<br />

Renate Steinitz, selbst Linguistin, legt den Familienstammbaum<br />

offen, der leider mit der Ebene des Vaters<br />

aufhört.<br />

Nachdenkenswert der einleitende feinsinnige Beitrag<br />

von Jan Peters „Wolfgang Steinitz’ Weg als politischer<br />

Wissenschaftler“. Sensibel zeichnet er den<br />

Weg des Gelehrten, und er fragt: Ist Wolfgang<br />

Steinitz der Idealtyp des Wissenschaftlers? Sollten<br />

Selbstlosigkeit, Feuer und Bescheidenheit im akademischen<br />

Milieu bestimmende Eigenschaften sein?<br />

War das Wissenschaftlerphänomen Steinitz zeittypisch<br />

oder zeitlos? Der Leser mag darauf nach der<br />

Lektüre des Bandes selbst versuchen, zu antworten.<br />

Ursula Eichelberger<br />

die „Deutsche Lufthansa“ mit der BRD, die schließlich zum neuen Namen<br />

„Interflug“ führten.<br />

Die im Buch wiedergegeben Beispiele für Geselligkeit und Sport dokumentieren den<br />

engen Zusammenhalt der Belegschaft der Interflug. Die Qualifizierung des Personals<br />

spielte eine große Rolle in den einzelnen Betriebsteilen. Einzelne Schulungsmethoden<br />

werden erläutert.<br />

Der Autor widmet den Vorgängen im Zuge der Eingliederung der DDR in das Wirtschaftssystem<br />

der BRD, bei der Aneignung der volkseigenen Wirtschaft am Beispiel<br />

der Interflug ausführlichen Raum. Dabei standen ihm offensichtlich auch interne<br />

Informationen zur Verfügung, die einen guten Einblick in die oft dubiosen Methoden<br />

und Handlungen der Entscheidungsträger geben. Der Leser wird über Schicksale<br />

von Piloten und Besatzungen informiert und erfährt, was aus dem größten Teil der<br />

Anlagen und des Fluggeräts der Interflug nach deren Vereinnahmung geworden<br />

ist. Auch auf die Luftfahrtindustrie in der DDR geht der Autor ein und auf deren <strong>Aus</strong><br />

im Jahr 1961.<br />

Das Buch schließt mit einem <strong>Aus</strong>blick auf den Großflughafen Berlin-Brandenburg-<br />

International (BBI), die geplanten Anlagen und die kommerziellen Hintergründe.<br />

Die allen Kapiteln beigefügten Bilder ergänzen die <strong>Aus</strong>sagen des Buches in anschaulicher<br />

Weise. Wie eingangs schon gesagt: für einen Leserkreis mit entsprechenden<br />

Interessen sehr zu empfehlen. Hans-Joachim Skibinska<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


22 TECHNIKGESCHICHTE<br />

Vom aufgenähten Ziernocken<br />

zum Kleidungsverschluss<br />

Der Knopf nimmt nicht nur in der Bekleidungstechnik,<br />

sondern auch in der Geschichte der Technik eine<br />

Sonderstellung ein.<br />

Jedes neue technische Erzeugnis - ob Kleidungsverschluss<br />

oder Auto - wird am Anfang von einem<br />

Bastler oder Ingenieur bis zur Funktionsreife gebastelt<br />

oder entwickelt. Nachdem die Funktionsreife<br />

gesichert ist, kommt der Künstler als Stylist, Formgeber<br />

oder dergleichen und gestaltet das technische<br />

Erzeugnis zu einem ästhetischen Gebrauchsgegenstand.<br />

Doch beim Knopf war es nicht so. Hier war am<br />

Anfang der Gestaltungskette der Künstler in Gestalt<br />

des Steinzeitschneiders, der als Ästhet (ca.2400<br />

18oo v..Z.) bereits in der Jungsteinzeit die damalige<br />

Bekleidung durch Noppen, Nocken und „Blindknöpfe“<br />

verzierte. Diese Zierknöpfe waren am Anfang<br />

sicher nur zusammengewickelte Stoff- oder Fellreste,<br />

die als Aufnäher in der Bronzezeit oft mit edlen<br />

Materialien verbunden waren. Irgend ein heller Kopf,<br />

ein Bastler kam dann bald auf die Idee, um den Zier-<br />

Knopf eine Bandschlaufe zu legen, welche an anderer<br />

Stelle auf der Kleidung aufgenäht war.<br />

Einem Anderen war dieses noch zu kompliziert. Er<br />

schnitt einfach ein Loch - das Knopfloch - in den<br />

anderen zugehörigen Teil der Kleidung. Damit war<br />

aus den aufgenähten Zierknopf die Erfindung des<br />

Knopfverschlusses für unsere Bekleidung geworden.<br />

Eine kleine Erfindung von großer Wichtigkeit, die<br />

noch immer nach Tausenden von Jahren den<br />

Verschluss unserer Bekleidung mit bestimmt. Was<br />

sagt uns das?<br />

Auch kleine Erfindungen sind oft von großer Wichtigkeit.<br />

Ihr enormer Nutzen wird leider mit der Zeit<br />

erst später erkannt .<br />

In der jeweiligen Epoche bestimmte der Stand der<br />

Technik, das vorhandene Materialangebot und der<br />

Zeitgeist das <strong>Aus</strong>sehen der Knöpfe, die zur Massenanwendung<br />

kamen. Hochgestellte Persönlichkeiten<br />

waren zu allen Zeiten „Edelknöpfer“. Das heißt, ihre<br />

Bekleidung war teilweise mit Knöpfen aus edlen Materialien<br />

versehen. Es gab Epochen, da waren die<br />

Knöpfe Statussymbol. Im Mittelalter waren Knöpfe<br />

aus edlem Material den Edelleuten vorbehalten.<br />

Während der einfache Bürger und Bauer sich seine<br />

Knöpfe aus Stoffresten formte (zusammenwurstelte),<br />

waren die der Obrigkeit oft von Knopfkünstlern gestaltete<br />

kleine Kunstwerke aus allen dafür geeigneten<br />

Materialien. Der Knopfmacher war im Mittelalter ein<br />

angesehener Beruf.<br />

Nach einer Knopfmacherordnung (Württemberg,<br />

1719) musste ein Knopfmacher damals 6 Jahre lernen.<br />

Da er ja wie kein anderer Beruf die unterschiedlichsten<br />

Materialien zu be- und verarbeiten oder auch zu<br />

verbinden hatte. Es waren dieses Metalle und Edelmetalle.<br />

Auch Edel- und Schmucksteine, Bernstein,<br />

sowie fast alle geeigneten Naturstoffe wie Hölzer und<br />

Keramik. Auch Fruchtkerne wie Kirsch- oder Pflaumenkerne<br />

und Wildgeweihe sowie Textilien aller Art.<br />

<strong>Aus</strong> diesen Werkstoffen wurden in kleinen<br />

Künstlerwerkstätten und Manufakturen die Knöpfe<br />

der jeweiligen Epoche gestaltet und gefertigt. Ludwig<br />

der XIV beschäftigte für sich sogar einen eigenen<br />

Knopfmacher, den sogenannten Bouttonier, der u.a.<br />

die Staatsrobe mit 104 Diamantknöpfen besetzen<br />

musste.<br />

Trotz der Vielgestaltigkeit und der Variation<br />

unterschiedlichster Materialien<br />

bei der Knopfproduktion bestimmen<br />

nur 3 Befestigungsarten die gesamte<br />

Knopffertigung. Es sind dieses?<br />

a)(älteste Art) das direkte Annähen der<br />

aus Weichstoffen gestalteten Stoff-<br />

Knöpfe,<br />

b) der mit einer Öse zum Annähen versehene<br />

Knopf; meist Metallknopf insbesondere<br />

Uniformknopf) und<br />

c) der in seinem Zentrum mit Befestigungslöchern (2<br />

oder 4) versehene Scheibenknopf.<br />

Die Knopfhersteller waren - wie im Mittelalter üblich<br />

- in einer Zunft organisiert. Knöpfe waren eine Ware,<br />

mit der man gute Geschäfte machen konnte.<br />

Um die eigene Knopffertigung in Preußen vor Importen<br />

zu schützen, erließ 1718 Friedrich Wilhelm I. ein<br />

Einfuhrverbot für Knöpfe. Das war auch nötig, denn<br />

im gleichen Jahr, 1718, begann in Basel (Schweiz) die<br />

Knopffabrik Schreiber mit der industriellen Knopfproduktion.<br />

Auch an anderen Orten entstanden mit<br />

neuen Produktions- und Organisationsmethoden<br />

arbeitende Knopffabriken. In unserer weiteren Heimat,<br />

z.B. in Erfurt 1808 (Krumbiegel), in Sömmerda<br />

1816 (Dreysel & Krumbiegel), in Löbau 1859 (Förster),<br />

in Schmölln 1867 (Donath), in Peterswald/Erzg.<br />

1884 (Haase) usw. In der sich nun ausbreitenden<br />

industriellen Knopfproduktion wurden auch die neuen<br />

Plast-und Elastwerkstoffe mit ihren Verformungsmöglichkeiten<br />

in die Massenproduktion sehr bald<br />

einbezogen.<br />

Wie wertvoll auch heute noch in der Zeit der Reißverschlüsse<br />

Knöpfe sind, habe ich bei einer Straßensammlung<br />

erfahren, in meiner Sammelbüchse<br />

waren 23,45 EURO und 18 Knöpfe.<br />

Heinz Stange<br />

Bellmann<br />

Bestattungen<br />

Bouchéstraße 17<br />

12435 Berlin<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick<br />

Inh. Ute Bellmann<br />

Fachgeprüfte Bestatterin<br />

Mitglied der Berliner Bestatter-Innung<br />

Tag & Nacht 536 999 20 548 007 23<br />

www.bellmann-bestattungen.de<br />

Montag - Freitag 9 - 17 Uhr, Sonnabend nach Vereinbarung<br />

Eine eher unscheinbare Kreation (braun,<br />

rund) aus den Samen des Eukalyptusbaumes<br />

ist in der Winter-Saison ein Renner.<br />

„Die Kerne sind sehr ölig, und wenn man<br />

sie erwärmt, dann sondern sie angenehme<br />

und Erkältungskrankheiten lindernde Düfte<br />

ab<br />

Knöpfe aus Pflaumenkernen oder anderen natürlichen<br />

Stoffen sind in jüngster Zeit Favoriten geworden.1995<br />

gab es dafür auch einen Ökopreis (Yo Yo-<br />

Kids/ Kindermosde)<br />

Januar/ Februar 2008


HB-VERTEILERSTELLEN<br />

23<br />

Zentrale Verteilungsstellen des "<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>es, Treptow & Köpenick"<br />

Adlershof<br />

Ambulantes Reha-Zentrum Adlershof<br />

Florian-Geyer-Str. 109, 12489 Berlin<br />

Tel.: 67 89 40 30<br />

Anna-Seghers-Gedenkstätte, Anna-<br />

Seghers-Str.81, 12489 Berlin<br />

Tel.: 677 47 25<br />

Apotheke in der Marktpassage,<br />

Dörpfeldstraße<br />

Tel.: 67 19 83 30<br />

Diakonie-Station, Radickestr.48,<br />

12489 Berlin<br />

Tel.: 65 47 20 10<br />

DRK Kreisverband Neukölln-<br />

Treptow e.V., Sozialstation Süd/Ost,<br />

Radickestr. 48. 12489 Berlin.<br />

Tel.: 68 98 81-0<br />

Knut's-Sauna-Center, Straße am<br />

Studio, Praxiszentrum, 12489.<br />

Tel.: 63 92 23 61<br />

Kulturzentrum Alte Schule,<br />

Dörpfeldstraße 54, 12489 Berlin<br />

Tel.: 67 89 28 86<br />

Röhnicke, Arndtstr. 32,<br />

12489 Berlin.<br />

Tel.: 677 13 74<br />

Pflege-Vital Beate Langer GmbH,<br />

Florian-Geyer-Str. 97, 12489 Berlin.<br />

Tel.: 63 97 90 18<br />

Sozialamt Treptow-Köpenick,<br />

Hans-Schmidt-Str.18<br />

Tel.: 61 72 23 08<br />

Altglienicke<br />

Altglienicker Bürgerzentrum,<br />

Seniorenbegegnungsstätte,<br />

Ortolfstr. 182, 12524 Berlin<br />

Tel.: 61 72 67 17<br />

Katholisches Pfarramt Maria Hilf,<br />

Lianenweg 20, Tel.: 673 12 30<br />

Evangelische Gemeinde, Köpenicker<br />

Straße 35, Tel.: 672 83 81<br />

H.-J. Skibinska, Seniorenvertretung.<br />

Schönefelder Chaussee 231,<br />

12524 Berlin<br />

Tel.: 67 89 99 41<br />

Dr. Wolfgang Storost, Volkssolidarität,<br />

Semmelweisstraße 15 B, 12524<br />

Berlin. Tel.: 67 89 72 23<br />

Hephatha, Seniorenresidenz,<br />

Normannenstraße 7, 12524 Berlin.<br />

Tel.: 67 97 58 73<br />

Alt-Treptow<br />

ABT gGmbH, Karl-Kunger-Str. 68,<br />

12435 Berlin<br />

Tel.: 53 33 06 17<br />

Das Tabakhaus im Park Center<br />

Treptow, Elsenstraße 111-113,<br />

12435 Berlin<br />

Tel.: 53 21 10 07<br />

Fitness am Park, im Park Center.<br />

Elsenstraße 111-113<br />

Tel.: 536 38 00<br />

Mobiler PflegeDienst, Elsenstraße 6,<br />

12435 Berlin<br />

Tel.: 5 33 20 40<br />

SFS Karl-Kunger-Str.30<br />

im "Gerard Philipe", 12435 Berlin,<br />

Tel.: 5 33 78 22<br />

Baumschulenweg<br />

Arztpraxis Dr. Heine, Ernststr. 1,<br />

12437 Berlin<br />

Tel.: 532 86 06<br />

Begegnungsstätte PRO,<br />

Kiefholzstraße 275, 12437 Berlin<br />

Tel.: 532 86 44<br />

Blumenhaus Süd, Kiefholzstr. 221 a<br />

12437 Berlin<br />

Büchereck Baumschulenweg GbR,<br />

Baumschulenstr. 11/ Eingang<br />

Behringstraße, 12437 Berlin,<br />

Tel.: 53 21 61 32<br />

Club im Kietz, Rodelbergweg 9,<br />

12437 Berlin,<br />

Tel.: 5 32 41 67<br />

Evangelische Kirchengemeinde<br />

Baumschulenweg, Baumschulenstraße<br />

82, 12437 Berlin,<br />

Tel.: 5 32 81 96<br />

Frauentreff Treptow, Bodelschwinghstr.<br />

19, 12437 Berlin<br />

Tel.: 532 98 94<br />

Kulturbund Treptow e.V.,<br />

Ernststr. 14 /16, 12437 Berlin,<br />

Tel.: 53 69 65 34<br />

SFS Kiefholzstr.274 im Treptow-<br />

Kolleg, 12437 Berlin,<br />

Tel.: 5 32 00 95<br />

Stern-Apotheke, Baumschulenstraße<br />

96, 12437 Berlin.<br />

Tel.: 53 02 78 66<br />

VHS Treptow, Baumschulenstr. 81,<br />

12437 Berlin<br />

Volkssolidarität e.V. Glanzstraße 2,<br />

12437 Berlin,<br />

Tel.: 5 32 84 44<br />

WBG Treptow-Nord, Kiefholzstr. 289,<br />

Tel.: 536 35 60<br />

Bohnsdorf<br />

Evangelische Gemeinde Bohnsdorf,<br />

Reihersteg 36/38, 12526 Berlin,<br />

Tel.: 676 10 90<br />

Kulturküche, Dahmestraße 33,<br />

12526 Berlin<br />

Seniorenbegegnungsstätte Dahmestr.<br />

35, 12526 Berlin<br />

Tel.: 676 33 93<br />

Katholisches Pfarramt St. Laurentius,<br />

Grottewitzstraße 15<br />

Krankenhaus Hedwigshöhe<br />

Friedrichshagen<br />

Begegnungsstätte Bärentreff. Stillerzeile<br />

123, 12587 Berlin,<br />

Tel.: 65482934<br />

Bürgeramt 3, Myliusgarten 20, 12587<br />

Berlin. Tel.: 61 72-36 00<br />

Sozialstiftung Köpenick, Seniorenzentrum<br />

Werlseestraße 39a<br />

Tel.:644 22 27/28<br />

Seniorenfreizeitstätte Müggelseedamm<br />

244, 12587 Berlin<br />

SFS Vital, Fürstenwalder Damm 474<br />

12587 Berlin Tel.: 64 48 87 24<br />

Grünau<br />

Bürgerhaus Grünau. Regattastraße<br />

141. 12527 Berlin.<br />

Tel.: 674 43 48<br />

Umweltladen, Regattastraße 126,<br />

12527 Berlin<br />

Hessenwinkel<br />

Nachbarschaftszentrum, Fürstenwalder<br />

Allee 366, 12589 Berlin;<br />

Tel.: 648 60 90<br />

Johannisthal<br />

Evang. Kirchengemeinde Joh’thal,<br />

Sterndamm 90, 12487 Berlin<br />

Heimatmuseum Treptow, Sterndamm<br />

102, 12487 Berlin,<br />

Tel.: 6172 5629<br />

SFS im Rathaus Johannisthal ,<br />

Sterndamm 102, 12487 Berlin<br />

Tel.: 6172-5665<br />

Stern-Apotheke, Sterndamm 31, 12487<br />

Berlin Tel.: 46 99 88 99<br />

Zahnarztpraxis Dr. Kunze, Pilotenstraße<br />

14, 12487 Berlin.<br />

Tel.: 631 70 32<br />

Köpenick<br />

Tausendfüssler. Rathenaustraße 40<br />

Frauentreff an der Wuhlheide.<br />

Rathenaustraße 38, 12459 Berlin.<br />

Tel.: 595 80 30<br />

Förderverein Lokale Agenda 21, Alt-<br />

Köpenick 12, 12555 Berlin.<br />

Tel.: 655 75 61<br />

Haus der Begegnung, Wendenschloßstr.404,<br />

12557 Berlin,<br />

Tel.: 65488114<br />

Lotto-Toto Mario Winzer. Grünauer<br />

Straße 112, 12557 Berlin,<br />

Tel.: 65 01 81 31<br />

Lotto-Toto-Zeitungsvertrieb Thomas<br />

Klemke, Oberspreestraße 148, 12557<br />

Berlin Tel.: 65 47 24 21<br />

Mediathek, Jägerstr.1-2,<br />

12555 Berlin, Tel.: 655 73 49<br />

Nachbarschaftstreff Am Wiesengraben,<br />

12557 Berlin<br />

Seniorenzentrum Bethel Köpenick,<br />

Alfred-Randt-Str.23, 12559 Berlin,<br />

Tel.: 65 89 50<br />

Rathaus Köpenick,<br />

Pressestelle, Bürgerberatung,<br />

Alt-Köpenick, 12555 Berlin<br />

Seniorentreffpunkt „Charlotte“,<br />

Charlottenstraße 17 c, 12557 Berlin<br />

Stephanus-Seniorenzentrum,<br />

Müggelspree (ehemals Daniel<br />

Vergara), Salvador-Allende-Straße 91<br />

12559 Berlin Tel.: 030 - 343 541 0<br />

STERNENFISCHER, Freiwilligenzentrum<br />

Treptow-Köpenick, Müggelheimer<br />

Straße 13, 12555 Berlin,<br />

Tel.: 24 35 85 -75<br />

Thalia-Buchhandlung im FORUM<br />

Köpenick, Bahnhofstraße<br />

Tourismusverein Berlin Köpenick/<br />

Treptow e.V., Alt-Köpenick 34, 12555<br />

Berlin, Tel.:655 75 50<br />

Wuhletreff, Begegnungsstätte Köpenick-Nord,<br />

Straße D 18,<br />

12555 Berlin Tel.: 652 72 71<br />

Niederschöneweide<br />

Zentrum Schöneweide, Schnellerstraße,<br />

Lotto-Annahme.<br />

Bürgerberatung, Michael-Brückner-<br />

Str. 1, 12439 Berlin<br />

Geriatrische Tagespflege, Schnellerstraße<br />

94, 12439 Berlin,<br />

Tel.: 6 71 52 62<br />

Hörakustik Lehmann, Spreestraße 23,<br />

12439 Berlin,<br />

Tel.: 6 36 46 46<br />

offensiv ‘91, Hasselwerderstr. 38-40<br />

Tel.: 63 90 25 81<br />

Geschäftsstelle der Linken, Brückenstraße<br />

28, 12439 Berlin<br />

Tel.: 42 02 31 16<br />

Pflegewohnheim LebensWerk “Spreeufer”,<br />

Bruno-Bürgel-Weg 1-5<br />

Tel.: 666 549 20<br />

Ratz-Fatz, Schnellerstr. 81<br />

Tel.: 67 77 50 25<br />

Selbsthilfezentrum Eigeninitiative,<br />

Fennstr. 31, 12439 Berlin<br />

Tel.: 631 09 85<br />

Oberschöneweide<br />

VHS Köpenick, Plönzeile 7, 12459<br />

Berlin. Tel.: 535 17 15<br />

Sonnenapotheke, Wilhelminenhofstr.<br />

30, 12459 Berlin.<br />

Tel.: 5376785<br />

Plänterwald<br />

Arztpraxis MR Dr. med. Irene<br />

Jacobus. Ärztehaus Dammweg 106,<br />

12435 Berlin.<br />

Tel.: 5 33 78 03<br />

Augenarztpraxis, Dr. Lemke, Galileistraße<br />

31, 12435 Berlin,<br />

Tel.: 5 33 70 26<br />

Dr. Andrea Lüder, Gynäkologin,<br />

Ärztehaus Galileistraße 31, 12435<br />

Berlin, Tel.: 5 33 77 03<br />

Luna-Apotheke, Am Treptower Park<br />

40, 12435 Berlin,<br />

Tel.: 53 69 81 00<br />

Rathaus Treptow, BVV-Büro, Sozialausschüsse,<br />

Pförtner,<br />

Neue Krugallee 4, 12437 Berlin<br />

ANDERE STADTBEZIRKE<br />

Kreuzberg-<br />

Friedrichshain<br />

Seniorenamt, Yorkstraße<br />

Nachbarschaftsheim, Urbanstr. 21<br />

Pflegestation, Urbanstr. 131<br />

SFS Falckensteinstraße,<br />

Falckensteinstr. 6<br />

Tel.: 22 50 32 30<br />

Seniorenwohnhaus Gitschinerstr.38<br />

Neukölln<br />

Haus Rixdorf, Seniorenheim,<br />

Delbrückstr.25<br />

<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>, Treptow & Köpenick Januar/ Februar 2008


Leben im<br />

Sonnenhaus<br />

miteinander<br />

und<br />

füreinander<br />

In der Flutstraße 1 in Niederschöneweide gibt es ein besonderes Haus, das erste Generationenhaus Berlins.<br />

In drei Jahren intensiver Arbeit haben sich die jetzigen Bewohner der zwölf Wohnungen einen Traum realisiert: Ihr „Sonnenhaus“. Koordiniert<br />

wird das Projekt von der Architektin Anita Engelmann. „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ hat das im „Blättchen“ abgedruckte Interview zum Anlass genommen, ein<br />

gemeinsames Gespräch mit der Initiatorin und Schöpferin Anita Engelmann hier abzudrucken.<br />

bl.: Das Projekt ist der Gegenentwurf zu einer<br />

Gesellschaft, in der sich Junge und Alte nur<br />

selten begegnen. Seit einem Jahr ist aus dem<br />

gemeinsamen Werkeln das gemeinsame Wohnen<br />

geworden. Sind alle Wünsche in Erfüllung gegangen?<br />

Engelmann: Das Neben- und Miteinander von<br />

Jung und Alt, die Integration behinderter Menschen,<br />

die gegenseitige Hilfe und Unterstützung,<br />

das funktioniert. Mit eingeflossen sind<br />

ausdrücklich auch unsere Erfahrungen aus zwei<br />

unterschiedlichen Gesellschaftssystemen. Der<br />

größte Teil der Mieter kommt aus dem Osten..<br />

HB: In diesem Haus gibt es auch ein kleines<br />

Café. Engagieren sich hier Ihre Mieter auch?<br />

Engelmann: Die Zusammenarbeit zwischen den<br />

Generationen während der Bauphase hat sich<br />

bewährt und setzt sich nun bei der Arbeit im<br />

CABIOLA, dem kleinen Café, fort. Auch hier<br />

helfen und unterstützen wir uns gegenseitig,<br />

damit die Idee vom Vegetarischen Nichtrauchercafé<br />

als Kieztreff bestehen kann. Selbst<br />

unsere älteste Bewohnerin, sie ist 80 Jahre alt,<br />

hilft ab und zu in der Küche beim Abtrocknen,<br />

nachdem sie sich im Café unsere selbst gekochte<br />

Suppe schmecken gelassen hat. Wir waren<br />

übrigens eines der ersten Nichtraucher-Cafés in<br />

der Stadt – schon lange vor dem Gesetz!<br />

HB: Einige Leser des „<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>es“ bedauern<br />

die kurzen Öffnungszeiten. Sie könnten<br />

kaum nach Arbeitsschluss dort einkehren und<br />

den Tag so ausklingen lassen. Sehen Sie Möglichkeiten,<br />

da etwas zu ändern?<br />

Engelmann: Da das Einkaufen, Vorbereiten, Bakken,<br />

Kochen, Servieren, Repräsentiere, Kooperieren,<br />

Organisieren u.a.m. hauptsächlich von<br />

einer Person realisiert werden muss (mehr ist<br />

zurzeit nicht finanzierbar) sind längere Öffnungszeiten<br />

im Moment nicht möglich. Aber wir<br />

bemühen uns monatlich wenigstens eine Freitagabendveranstaltung<br />

zu organisieren und<br />

damit unser Angebot zu erweitern. Auch sind<br />

wir auf der Suche nach Menschen, die unsere<br />

Räumlichkeiten für die eigene Ideen nutzen und<br />

somit für eine größere Vielfalt im CABIOLA sorgen<br />

wollen. Hier suchen wir noch Freiwillige.<br />

HB: Wie sehen Sie die Entwicklung Ihres<br />

Naturkostladens?<br />

Engelmann: Obst, Gemüse und die anderen Waren<br />

beziehen wir von einem Großhandel, der<br />

ökologische Produkte anbietet. Wir hätten gerne<br />

direkte Beziehungen zu Produzenten aufgebaut,<br />

nur fehlte bisher die Zeit Aber jetzt haben wir<br />

jemanden gefunden, der sich hier engagieren<br />

will Der junge Mann möchte sich mit dem<br />

Naturkostladen eine Existenz gründen . Eine<br />

erste Maßsnahme : Die Mittagsschließzeiten<br />

wurden abgeschafft.<br />

bl.: Im Jahr 2000 waren sie für die PDS<br />

Stadtbe-zirksrätin hier in Treptow-Köpenick.<br />

Nach einem Jahr haben Sie aufgegeben.<br />

Engelmann: Ich hatte andere Vorstellungen davon,<br />

wie und mit<br />

wem man in so<br />

einer Funktion eigene<br />

Ideen umsetzen<br />

kann. Dabei<br />

gab es durchaus<br />

Erfolge, ich denke<br />

da an die Umsetzung<br />

des „Kölner<br />

Modells“ (ein Projekt,<br />

mit dem arbeitslose Jugendliche in Arbeit<br />

gebracht wurden – d.R.). Nur klappte irgendwie<br />

das Zusammenspiel der Akteure hier im Stadtbezirk<br />

nicht. Aber ohne diese Erfahrungen hätte<br />

ich mir das Sonnenhaus-Projekt nicht zugetraut.<br />

HB: Welche Erfahrungen aus Ihrem Wirken als<br />

Sozialstadträtin nutzten Ihnen beim Umsetzen<br />

Ihrer Ideen?<br />

Engelmann: U.a. habe ich während meiner Tätigkeit<br />

als Stadträtin viele Einrichtungen kennen<br />

und ihre Arbeit schätzen gelernt, mit denen unser<br />

Verein heute kooperiert, wie z.B. das Selbsthilfezentrum<br />

Eigeninitiative und das Rabenhaus.<br />

HB: Wie hoch ist der Freiwilligenanteil bei der<br />

Arbeit?<br />

Engelmann: Das ganze Haus konnte nur deshalb<br />

realisiert werden, weil eine Vielzahl von<br />

Menschen uns ehrenamtlich geholfen haben<br />

und noch helfen. Das sind nicht nur die Hausbewohner/innen<br />

sondern auch eine große Anzahl<br />

von Sympathisanten, die unsere Idee vom<br />

Generationswohnen und Arbeiten durch ihr<br />

ehrenamtliches Engagement unterstützen,<br />

bl.: Der Träger des Sonnenhauses ist der<br />

Sonnenhaus e.V. Kann man Mitglied werden?<br />

Engelmann.: Ja, jeder kann da Mitglied werden,<br />

wenn er sich mit unserer Idee identifizieren kann.<br />

Alles, was er sonst dafür tun muss, ist, den<br />

Aufnahmeantrag auszufüllen. Der monatliche<br />

Beitrag ist 1 €. Bewerben oder informieren<br />

kann man sich direkt per Email bzw. Telefon.<br />

Darüber hinaus können auch jederzeit persönliche<br />

Gesprächstermine vereinbart werden.<br />

HB:Was wünscht sich Anita Engelmann fürs<br />

kommende Jahr?<br />

Engelmann: Natürlich für alle, die hier wohnen<br />

und mitwirken Gesundheit und ein Leben in<br />

Frieden – im Großen wie im Kleinen. Hie und da<br />

vielleicht noch ein paar freiwillige Helfer mehr<br />

und mehr freundliche Gäste fürs CABIOLA,<br />

damit es überleben kann. Und dann wünschte<br />

ich mir , dass das Gelände am Ende der Flutstraße<br />

zur Spree hin , das sich in einem traurigen<br />

Zustand befindet, zu einem attraktiven Wohnund<br />

Erholungsgebiet entwickelt. Das wäre<br />

schon eine tolle Sache für den gesamten Kiez.<br />

HB/bl: Wir danken für dieses Gespräch und<br />

wünschen dem Sonnenhaus eine gute Zukunft<br />

und in den Mauern viel Glück.<br />

(Fürs „blättchen“ sprach Edith Karge, fürs<br />

„<strong>Herbst</strong>-<strong>Blatt</strong>“ Ursula Eichelberger)<br />

Café Cabiola:<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr 12 -17 Uhr<br />

Sa 14:30 - 17:30 Uhr<br />

Naturkostladen:<br />

Mo - Do 11 - 13 Uhr und 15 - 18:30<br />

Fr 10 - 18.00 Uhr, Sa 10 - 14.00 Uhr<br />

Sonnenhaus e.V.<br />

Niederschöneweide<br />

Flutstrasse 1<br />

Telefon: 0 30 - 43 20 95 99<br />

info@sonnenhaus-berlin.de<br />

www.sonnenhaus-berlin.de

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