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Wege zur Romantik

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3.2 SOLITÄRE<br />

Solitäre sollen an besonderen Orten entlang des Mains errichtet werden, beispielsweise an<br />

einem Ort mit historisch belegtem Bezug <strong>zur</strong> <strong>Romantik</strong> oder in einer Situation mit besonderer<br />

Erscheinung oder Bedeutung. Für die Realisierung eines Solitärs soll jeweils ein Künstler / eine<br />

Künstlerin oder Künstlergruppe beauftragt werden. In Betracht kommen dabei sowohl baulich<br />

dauerhafte oder temporäre wie auch virtuelle Gestaltungen.<br />

Historische Orte<br />

Inerhalb des Frankfurter Stadtgebietes finden<br />

sich unmittelbar am Main nur wenige<br />

authentische Orte mit Bezug <strong>zur</strong> <strong>Romantik</strong><br />

oder <strong>zur</strong> Familie Brentano:<br />

Gerbermühle & Ich-Denkmal<br />

Bereits mit Erinnerung an Goethe aufbereitet<br />

wurde die Gerbermühle. Dieser Ort und<br />

die daran anknüpfende GrünGürtel-Tour Auf<br />

Goethes Spuren ist somit lediglich noch mit<br />

<strong>Wege</strong> zu <strong>Romantik</strong> zu verknüpfen. Und das<br />

unweit hiervon realisierte ICH-Denkmal bietet<br />

beste Gelegenheit, Johann Gottlieb Fichtes<br />

romantische Ich-Philosophie an<strong>zur</strong>eißen.<br />

Kirche St. Leonhard<br />

Nicht direkt am Ufer,<br />

aber in Sichtweite vom<br />

Main befindet sich die<br />

Kirche St. Leonhard<br />

(die bereits im Rahmen<br />

des Audioguides<br />

Via Brentano bearbeitet<br />

wurde). Die Familie<br />

Brentano stand<br />

in enger Beziehung<br />

<strong>zur</strong> Kirchengemeinde<br />

St. Leonhard und auf<br />

dem Kirchenvorplatz<br />

könnte eine Installation hierauf Bezug nehmen.<br />

Ein Scherenschnitt von Luise Duttenhofer<br />

könnte als Vorlage dienen.<br />

Nizza<br />

An der Stelle des Nizza befand sich früher<br />

die Kleeblatt'sche Flussschwimmanstalt.<br />

Hier ertränkte sich Auguste Bußmann, die<br />

zweite Frau von Clemens Brentano, am<br />

17. April 1832. Ihre Leiche wurde mit zwei<br />

Gewichten am Hals entdeckt. Eine permanente<br />

Gestaltung könnte daran erinnern.<br />

Druckwasserwerk<br />

Das in neoromanischem Stil errichtete Druckwasserwerk<br />

ist aus der Zeit, in welcher die<br />

Industrie-Infrastruktur sich oft noch hinter<br />

historisierenden Fassaden versteckte und<br />

die Industriearchitektur ihre eigene Formensprache<br />

noch suchte. 1960 wurde der<br />

Bau entkernt. Übrig blieb nur die historisierende<br />

Fassade, die heute ein sauberes Bild<br />

für gehobene Gastronomie abgibt. Allein<br />

was noch fehlt ist eine Arbeit, welche diese<br />

romantische Ironie reflektiert.<br />

Licht- und Luftbad Niederrad<br />

Eine Gedenktafel auf dem Gelände erinnert<br />

an die Verfolgung der jüdischen Frankfurter<br />

Bevölkerung, die sich auch mit diesem Ort<br />

verbindet — ebenso wie mit antisemitischen<br />

Schriften so einiger <strong>Romantik</strong>er.<br />

Kulturell besondere Orte<br />

Literaturhaus Frankfurt<br />

Der Audio-Spaziergang Via Brentano sollte<br />

um die Station „Literaturhaus" ergänzt werden.<br />

Diese wäre dann auch in der dauerhaften<br />

Hörstation im Foyer des Literaturhauses<br />

zu hören. Literaturhaus-Besucher sind eine<br />

wichtige Zielgruppe der <strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Romantik</strong>.<br />

Nicht zuletzt deshalb sollte darüber hinaus<br />

an diesem Ort eine dauerhafte Installation<br />

im öffentlichen Raum realisiert werden.<br />

Clemens Brentano persönlich formulierte<br />

einen Anknüpfungspunkt: „Ich sehe nach<br />

und nach immer mehr ein, dass durch die<br />

Romane eine Menge unsrer Handlungen unwillkürlich<br />

bestimmt werden, und dass<br />

Frauenzimmer besonders am Ende ihres Lebens<br />

nichts als Kopien der Romancharaktere<br />

waren, die ihnen die Lesebibliotheken<br />

ihres Ortes dargeboten haben." 8<br />

Städel Museum<br />

Die Institutionalisierung der Künste, also<br />

das Entstehen öffentlich zugänglicher Kunstmuseen,<br />

fällt in die <strong>Romantik</strong>. Ebenso der<br />

Stiftungsbrief von Johann Friedrich Städel,<br />

mit welchem er seine private Kunstsammlung<br />

gemeinsam mit einer zu gründenden<br />

Kunstschule der Öffentlichkeit vermachte.<br />

In der Sammlung des Städel Museum finden<br />

sich wichtige Bildwerke der <strong>Romantik</strong>. Die<br />

Museumsbesucher sind ebenfalls eine wichtige<br />

Zielgruppe der <strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Romantik</strong>.

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