Wege zur Romantik

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42 Auf dem Danziger Platz im Frankfurter Garten beginnt die Tour. Mit diesem ist das „Urban Gardening” auch in Frankfurt angekommen. Dessen Protagonisten möchten dem Danziger Platz zu einer positiven Wahrnehmung verhelfen: „Wir haben diesen Platz als – schönen – Lebensraum wiederentdeckt.“ 15 Wie bei vergleichbaren Projekten in anderen Städten zeigt sich auch hier hinter den angebauten Pflanzen der Wunsch nach der Gestaltung eines eigenen Lebensstils: „Es ist ein Ort für die Nachbarschaft, wo man zusammenkommt, wo man nicht nur gärtnert, sondern wo man auch mitbestimmen kann, wo man mitgestalten kann. Ja, und wo gibt es denn noch öffentliche Orte, die nicht so klar definiert sind?", so eine „Stadt-Gärtnerin" 16 . Nicht dass hier gleich die ganze Welt ausgehebelt würde, aber es wird doch auch eine andere Realität vorstellbar und einige Gegebenheiten geraten in eine Art „Schwebe". Wenn man so will, kann man darin einen zeitgenössischen „romantischen Impuls“ erkennen. Bienenzucht im Frankfurter Garten auf dem Danziger Platz Clubatmosphäre am Schwedlersee Der „Musikbunker” in der Schmickstraße Ähnlich verhält es sich mit der wenige Meter entfernten Kneipe Zur Insel in der Schmickstraße. Auch diese gewinnt ihre Besonderheit und Kuriosität insbesondere durch den Kontrast zu den umgebenden Lagerplätzen und Industriebetrieben. Ebenso die neuen Tonstudios, die oben auf dem alten Bunker errichtet wurden. Der künstliche Schwedlersee sollte einmal der Erweiterung des Hafenbeckens dienen, die jedoch nicht erfolgte. Durch den dichten Baumbestand und die entrückte Lage stellt er ein Kleinod inmitten der Hafenanlage dar, die man hier nicht vermutet. Dabei ist es die recht „raue“ Umgebung, die den kleinen See zu einer Besonderheit werden lässt – irgendwo in der freien Landschaft wäre er weit weniger außergewöhnlich. Kneipe Zur Insel Flucht Schwedlersee
Der Danziger Platz eignet sich in diesem Sinne sehr gut als Ausgangspunkt der Route Insel Flucht, die eben dieser Beobachtung nachgeht: Wo finden sich heute zeitgenössische Gestaltungen, die (bewusst oder unbewusst) einen gewissen romantischen Impuls als Auslöser hatten – in dem Sinne, dass ein anderer, ein ver-rückter Blick auf einen alltäglichen Ort am Anfang der inzwischen sichtbar gewordenen Veränderung stand. Auf der weiteren Strecke finden sich solche Situationen — und viele sehenswürdige Ecken. Osthafenbrunnen 43 Die nächste Station, der Osthafenplatz und der dort ursprünglich als Viehtränke errichtete Osthafenbrunnen werden voraussichtlich bald saniert. Bislang ist dieser Platz eher ein Beispiel für nicht wahrgenommene Orte. Indessen erfährt das nur wenige Meter entfernte Hafenbecken des Osthafens seit längerem eine positive Aufmerksamkeit. Insel Das Nordbecken im Osthafen 1 Hier kann man entlang der nördlichen Kaimauer täglich zahlreiche Spaziergänger beobachten, die beispielsweise ihre Mittagspause hier verbringen. Am Ende des Hafenbeckens findet sich der kleine, aber anspruchsvoll gestaltete Heinz-Raspe- Platz, der ebenfalls für Pausen gerne aufgesucht wird. Die nördliche Seite des Hafenbeckens zeigt somit eine Veränderung von einem industriell geprägten Areal hin zu einem „angesagten“ und integrierten Stadtgebiet. Pause auf dem HeinzRaspePlatz Hierbei ging diesem Wandel eine Veränderung der mentalen Bilder voraus, die stets die Wahrnehmung der realen Räume überlagern. Dieser Gedanke läßt sich gut auf dem obersten Parkdeck des angrenzenden Parkhauses erörtern. Von dort ist auch bereits die nächste Station zu erkennen, der Schwedlersee. Informationstafeln Route der Industriekultur zum Osthafen
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