Wege zur Romantik
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4 MEDIEN<br />
Broschüren, Karten und Pläne, Radio, Fernsehen, Walkman und mp3Player, Internet und<br />
Smartphones – Medien nutzen wir heute beinahe alltäglich. Auch das mobile Internet gehört<br />
inzwischen für viele Menschen <strong>zur</strong> eingeübten Praxis. Im folgenden beschreibt diese Konzeption<br />
einige Aspekte, wie diese Medien für <strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Romantik</strong> eingesetzt werden können.<br />
„The Medium is the Massage"<br />
Medien vermitteln nicht nur einen Inhalt, sondern konditionieren auch die Wahrnehmungsgewohnheiten<br />
und sogar soziale Strukturen. Sehr anschaulich ist hier die Einführung<br />
des Fernsehers in den privaten Wohnzimmern: Seither sitzen die Familienmitglieder<br />
seitlich zueinander mit auf den Bildschirm gerichteten Blick. Zuvor saßen<br />
sie einander zugewandt im Raum. Und solange der Fernseher „spricht", ist jede Konversation<br />
unterbrochen, gleichwohl ein Gespräch mit dem Fernseher unmöglich ist.<br />
Sehr populär wurde die von Herbert Marshall McLuhan formulierte These „The<br />
Medium is the Message" (dt.: Das Medium ist die Botschaft). Auf Grund eines Druckfehlers<br />
wurde daraus der Buchtitel „The Medium is the Massage" (Das Medium ist die<br />
Massage). Angeblich soll McLuhan den Fehler gut geheißen haben, ging es ihm ja<br />
doch auch darum, herauszustellen, wie jedes Medium das menschliche Sensorium<br />
unterschiedlich beeinflusst oder „massiert". Von diesem 1967 veröffentlichten Buch<br />
sind annähernd eine Million Exemplare verkauft worden. McLuhan stellte darin heraus,<br />
dass alle Medien den Konsumenten in einer charakteristischen Weise in<br />
Anspruch nehmen. Er ging sogar so weit, dass nicht der übertragene Inhalt eines<br />
Mediums, sondern viel mehr die Charakteristiken eines Mediums sich auf die<br />
Gesellschaft, in der das Medium auftritt, auswirken. 18<br />
Dieser Aspekt sollte für <strong>Wege</strong> <strong>zur</strong> <strong>Romantik</strong> nicht unbeachtet bleiben. Nach einigen<br />
realisierten Bausteinen gilt es diese kritisch zu reflektieren.