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Skript - IFW

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Allgemeines Maschinenlabor (AML)<br />

Versuch: Zerspankraftmessung beim Drehen<br />

1 Zweck des Versuches<br />

Zweck des Versuches ist die Ermittlung der Zerspankräfte beim Drehen. Ein Drehmeißel<br />

ist ein einschneidiges Werkzeug mit geometrisch bestimmter Schneide, das im<br />

Allgemeinen einen Span mit konstantem Querschnitt abhebt. Aufgrund der einfachen<br />

geometrischen Verhältnisse, die während des Schneidvorganges konstant bleiben,<br />

eignet sich das Drehen besonders, um Abhängigkeiten der Zerspankräfte von<br />

verschiedenen Einflussgrößen aufzuzeigen. Die Kenntnis der Kräfte beim Zerspanen ist<br />

sowohl für die Praxis als auch für die Forschung von Bedeutung:<br />

a) bei der Auslegung der Werkzeugmaschine:<br />

- auf statische und dynamische Steifigkeit<br />

- Dimensionierung des Antriebes<br />

- Dimensionierung des Getriebes<br />

b) bei der Wahl optimaler Schnittbedingungen:<br />

- Einfluss des Werkstoffs<br />

- Einfluss der Maschineneinstellgrößen<br />

- Einfluss des Schneidstoffes<br />

- Einfluss der Werkzeuggeometrie<br />

- Einfluss des Kühlschmierstoffes<br />

2 Definition des Fertigungsverfahrens Drehen<br />

Das Drehen gehört nach DIN 8580 in der Einteilung der Fertigungsverfahren in die<br />

Hauptgruppe Trennen, Gruppe Spanen mit geometrisch bestimmter Schneidenform.<br />

Unter Spanen versteht man das Trennen (Abtrennen) von Werkstoffen auf<br />

mechanischem Wege unter Entstehung von Spänen.<br />

Nach DIN 8589 ist Drehen folgendermaßen definiert:<br />

Drehen ist Spanen mit geschlossener (meist kreisförmiger) Schnittbewegung und<br />

beliebiger Vorschubbewegung in einer zur Schnittrichtung senkrechten Ebene. Die<br />

Drehachse der Schnittbewegung behält ihre Lage zum Werkstück unabhängig von der<br />

Vorschubbewegung bei.<br />

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Bild 1: Drehverfahren nach DIN 8589 T1<br />

Je nach Form und Lage der Bearbeitungsstellen am Werkstück unterscheidet man<br />

verschiedene Drehverfahren (Bild 1). Bild 2 zeigt die am Schneidkeil definierten Flächen<br />

und Schneiden.<br />

Bild 2: Bezeichnungen am Schneidkeil und Bewegungsrichtung des Werkzeuges<br />

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3 Zerspanungstechnische Grundlagen<br />

3.1 Die Winkel am Drehmeißel<br />

Bild 3 zeigt die Winkel am Drehwerkzeug (DIN 6581), die zur Bestimmung von Lage und<br />

Form des Werkzeugs im Raum dienen. Die Größen der zu wählenden Winkel am<br />

Werkzeug sind abhängig vom:<br />

- Werkstoff<br />

- Schneidstoff<br />

- Bearbeitungsverfahren.<br />

Bild 3: Winkel am Drehwerkzeug<br />

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3.2 Die Schnitt- und Spanungsgrößen<br />

Die Form des abzuspanenden Spanungsquerschnitts sowie die für den Zerspanprozess<br />

aufzuwendende Leistung wird entscheidend durch den Einstellwinkel bestimmt<br />

(Bild 4). Auch der Spanfluss wird durch den Einstellwinkel stark beeinflusst. Deutlich<br />

zu sehen ist, dass mit zunehmendem Einstellwinkel der Spanungsquerschnitt zwar<br />

konstant bleibt, aber aufgrund der besseren Ausnutzungen oder Verteilung des Spans<br />

auf der Spanfläche mit zwei positiven Aspekten gerechnet werden kann. Zum einen ist<br />

die Belastung der Schneide günstiger, da sie besser verteilt ist, und zum anderen wird<br />

der Span eher in Richtung des noch unbearbeiteten Werkstücks gelenkt und verringert<br />

somit die Wahrscheinlichkeit, dass die bereits gefertigte Oberfläche durch den<br />

ablaufenden Span beschädigt wird. So ist es oft möglich durch relativ einfache<br />

geometrische Veränderungen die Belastung der Schneide bzw. des Bauteils zu<br />

vermindern.<br />

Bild 4: Schnitt- und Spanungsgrößen beim Drehen mit verschiedenen Einstellwinkeln<br />

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3.3 Die Komponenten der Zerspankraft<br />

Als Zerspankraft F z wird die auf einen Schneidkeil wirkende Gesamtkraft bezeichnet, die<br />

sich aus der vektoriellen Summe von Schnittkraft F c , Vorschubkraft F f und Passivkraft F p<br />

ergibt. Die Schnittkraft F c liegt in Richtung der Schnittbewegung und ist die<br />

leistungsführende Komponente der Zerspankraft. Ihre Kenntnis ist zur Bestimmung der<br />

Antriebsleistung einer Werkzeugmaschine in den meisten Fällen ausreichend. Zur<br />

Beurteilung der erreichbaren Werkstückgenauigkeit sind darüber hinaus aber auch die<br />

Vorschubkraft (in Richtung der Vorschubbewegung) und die Passivkraft (senkrecht zu<br />

den Bewegungsrichtungen) zu beachten (Bild 5).<br />

Bild 5: Komponenten der Zerspankraft<br />

Die beim Zerspanen auftretenden Kräfte sind von zahlreichen Faktoren abhängig, z.B.<br />

- vom Werkstoff,<br />

- vom zerspanten Querschnitt,<br />

- von der Geometrie des Werkzeuges.<br />

3.4 Die spezifische Schnittkraft<br />

Als spezifische Schnittkraft ist das Verhältnis:<br />

k<br />

c<br />

Fc<br />

<br />

A<br />

<br />

Fc<br />

a f<br />

p<br />

<br />

Fc<br />

b h<br />

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definiert. Sie ist als der Teil der Schnittkraft vorstellbar, der auf 1 mm 2 des<br />

Spanungsquerschnitts wirkt. k c ist jedoch nicht konstant, sondern wird durch<br />

verschiedene Faktoren beeinflusst.<br />

Etwa seit 1900 bemüht man sich, die Schnittkraft zu messen, um auf die spezifische<br />

Schnittkraft k c schließen zu können. Taylor gab 1907 eine Formel für die Schnittkraft an.<br />

1927 stellte Kronenberg die Abhängigkeit k c = f(A) in doppelt logarithmischem Papier als<br />

Gerade dar, die nach ihm „Kronenberg-Gerade“ genannt wird. Weitere Untersuchungen<br />

zeigten, dass k c kaum von der Spanungsbreite b, sondern fast ausschließlich von der<br />

Spanungsdicke h abhängt (Bild 6).<br />

Bild 6: Spezifische Schnittkraft als Funktion der Spanungsdicke und –breite<br />

Kienzle drückte als erster den Zusammenhang durch ein Potenzgesetz aus:<br />

k<br />

c<br />

1<br />

C h<br />

Z c<br />

Für einen gedachten Spanungsquerschnitt A von 1 mm Spanungsdicke h und 1 mm<br />

Spanungsbreite b definierte Kienzle die Konstante C 1 als den k c1.1 -Wert und nannte ihn<br />

„Hauptwert der spezifischen Schnittkraft“. Mit ihm ergibt sich:<br />

1 Z<br />

F <br />

c<br />

c<br />

b <br />

<br />

h <br />

k<br />

c1.<br />

1<br />

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Der Exponent 1-Z c nennt sich Anstiegswert der spezifischen Schnittkraft. In Tabellen der<br />

spez. Schnittkraft sind entweder die k c -Werte in Abhängigkeit von h und dem Werkstoff<br />

oder die k c1.1 -Werte und 1-Z c in Abhängigkeit vom Werkstoff aufgeführt. Beispielhaft sind<br />

in Tabelle 1 einige Werte angegeben.<br />

Tabelle 1: k c1.1 und 1-z c Werte für Eisenwerkstoffe<br />

Zusammengefasst:<br />

Die spez. Schnittkraft k c beim Drehen (und auch bei anderen spanenden Verfahren) ist<br />

keine Konstante. Sie ist abhängig von:<br />

- dem Werkstückstoff,<br />

- dem Schneidstoff,<br />

- der Spanungsdicke h,<br />

- der Werkzeuggeometrie, insbesondere dem Spanwinkel,<br />

- der Schnittgeschwindigkeit v c ,<br />

- dem verwendeten Kühlschmierstoff.<br />

4 Spanbildung<br />

Man betrachtet die Spanbildung im Allgemeinen als einen zweidimensionalen Vorgang in<br />

der Ebene senkrecht zur Schneide. Beim Inschnittgehen des Werkzeuges schiebt sich<br />

der Schneidkeil, voran die Spanfläche, gegen den vom Werkstück abzutrennenden<br />

Werkstückstoff. Der Werkstückstoff wird gestaucht, bis die Stauchkraft groß genug ist,<br />

um eine Scherung in einer Fläche zu bewirken, die sich von der Schneidkante bis zur<br />

Juni 2011 Dipl.-Ing.(FH) T.Erhard, Tel.: (0511) 762 - 2537 Seite 7 von 15


Werkstückoberfläche erstreckt. Sobald die Scherung einsetzt, gleitet der Span über die<br />

Spanfläche ab. In Abhängigkeit vom Werkstückstoff und den Zerspanbedingungen treten<br />

unterschiedliche Spanformen auf. Bei der Stahlzerspanung mit hohen<br />

Schnittgeschwindigkeiten kommt es zu einer Spanlamellierung. Das Modell der<br />

„adiabaten Scherung“ gibt hierfür eine Erklärung (Bild 7).<br />

Bild 7: Schematische Darstellung der Spanbildung bei der adiabaten Scherung<br />

Während des Anstauchens des Materials bildet sich eine gekrümmte<br />

Hauptschubspannungsebene aus, die spätere primäre Scherebene. Zunächst findet in<br />

dieser Ebene eine erhebliche Kaltverfestigung statt. Gleichzeitig führt jedoch die<br />

eingebrachte Energie zu einer Temperaturerhöhung und damit zu einem Abfall der<br />

Fliessspannung in diesem Bereich, wodurch die primäre Scherung in genau dieser<br />

Ebene ermöglicht wird (1 - 3). Während dieser Phase findet keine Relativbewegung<br />

zwischen der Spanunterseite und der Spanfläche des Werkzeugs statt. Erst mit dem<br />

Einsetzen des Schervorgangs wird die entstandene Spanlamelle auf der Spanfläche<br />

verschoben (4). Da gleichzeitig auf ihrer Rückseite die nächste Lamelle angestaucht<br />

wird, findet in der vorangegangenen Lamelle eine zusätzliche – sekundäre – Scherung<br />

statt (5).<br />

Voraussetzung für diesen Vorgang ist jedoch, dass die durch Verformung zugeführte<br />

Energie auch zu einer genügend hohen Temperatur in der Scherzone führt. Dies ist nur<br />

dann der Fall, wenn letztere aufgrund geringer Wärmeableitung des Schneidstoffes<br />

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einerseits und schneller Energiezufuhr andererseits, d.h. hohe Schnittgeschwindigkeit,<br />

als adiabat bezeichnet werden kann.<br />

Ist dagegen die Wärmeleitung des Materials hoch und die Verformungsgeschwindigkeit<br />

gering, so steigt die Temperatur in der primären Scherebene nicht genügend an, um eine<br />

örtliche Entfestung zu bewirken. Es überwiegt dann die Verfestigung durch plastische<br />

Verformung.<br />

Belegt wird diese Modellvorstellung durch:<br />

- den Anstieg der Spantemperatur bei Erhöhung der Schnittgeschwindigkeit,<br />

- die größere Härte des zerspanten im Vergleich zum unzerspanten Material,<br />

- Stick-Slip-Spuren auf der Spanunterseite.<br />

5 Zerspankraftmessung<br />

5.1 Indirekte Messung<br />

Sind der mechanische Wirkungsgrad der Drehmaschine mech und der elektrische<br />

Wirkungsgrad mot bekannt, lässt sich aus der aufgenommenen elektrischen Leistung<br />

P mot die Zerspanleistung P c und daraus die Schnittkraft F c berechnen:<br />

D <br />

P ges Pc<br />

Fc<br />

Vc<br />

Fc<br />

<br />

2<br />

Sp<br />

V c :<br />

<br />

Sp<br />

Schnittgeschwindigkeit<br />

: Winkelgeschwindigkeit der Spindel<br />

D: Durchmesser des Werkstücks<br />

P c<br />

<br />

Pmot<br />

<br />

mot<br />

mech<br />

Genauere Werte erhält man nach dem Verfahren von Kienzle, der mit einem<br />

Biegebolzen das beim Zerspanen auftretende Moment gemessen hat.<br />

5.2 Direkte Messung<br />

Die meisten Kraftmessverfahren sind Wegmessverfahren.<br />

Ein elastischer Körper verformt sich nach dem Hooke’schen Gesetz unter der Einwirkung<br />

von Kräften. Die Verformung wird mit passiven Aufnehmern – Dehnungsstreifen oder<br />

induktiven Weggebern – in ein elektrisches Messsignal umgesetzt und gemessen. Eine<br />

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Ausnahme bildet die Piezo-Quarz-Kraftmesszelle als aktiver Aufnehmer. Bei diesem<br />

Gebertyp wird der Effekt ausgenutzt, dass bestimmte Quarze unter Druck ihre<br />

Ladungsverteilung ändern. Ein früherer Nachteil, dass sich nur dynamische Vorgänge<br />

erfassen lassen, ist durch die Konstruktion moderner Ladungsverstärker praktisch<br />

beseitigt. Der Piezo-Quarz-Aufnehmer misst nahezu weglos.<br />

Zerspankraftmessgeräte werden als Ein-, Zwei- und Dreikomponenten-Messgeräte<br />

ausgeführt. Um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten, sind folgende<br />

Anforderungen an das Messsystem zu stellen:<br />

- eine hohe Eigenfrequenz des Messsystems, d.h. eine statistische und dynamische<br />

Steifigkeit, die der Charakteristik einer normalen Werkzeugspannung entspricht;<br />

- eine hohe Empfindlichkeit bei geringen Messwegen (zur Vermeidung von<br />

unerwünschten Änderungen der Eingriffsverhältnisse);<br />

- eine geringe gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Kraftkomponenten;<br />

- eine große Messsicherheit, d.h. ungehinderter Spanablauf, leichte Einmessung,<br />

geringe Hysterese- und Nullpunktfehler und geringe Temperaturbeeinflussung;<br />

- eine universelle Einsatzmöglichkeit, d.h. großer Messbereich, geringe Baugröße,<br />

Verwendung normaler Werkzeuge und gute Anpassung an vorhandene<br />

Werkzeugmaschinen und Messgeräte.<br />

5.3 Ausführungen einiger Zerspankraftmessgeräte<br />

5.3.1 Einkomponenten-Zerspankraftmessgerät nach Schallbroch-Schaumann<br />

Der Messstahlhalter (Bild 8) besteht aus einem starren Gehäuse a, in dem ein<br />

Pendelkörper d schwenkbar um e gelagert ist. In diesem Pendelkörper wird der Meißel<br />

mittels der Spannschrauben b eingespannt und die auf ihn wirkende Schnittkraft auf eine<br />

Messfeder f übertragen.<br />

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Bild 8: Einkomponenten-Zerspankraftmesser nach Schallbroch-Schaumann<br />

Der Zerspankraftmesser besitzt zwei Messbereiche: im Messbereich 1 für F c = 30-1000N<br />

stützt sich die Messfeder auf dem Bolzen g ab. Der Bolzen h ist drehbar gelagert und auf<br />

einer Seite angeflacht. Dreht man die Fläche von der Messfeder weg, stützt diese sich<br />

auf h ab und es ist der Messbereich 2 für F c = 300 bis 5000 N eingeschaltet. Bolzen i ist<br />

eine Überlastsicherung.<br />

Auf dem Pendelkörper ist eine Spule c befestigt, an dem Gehäuse der Anker k. Der<br />

Luftspalt und damit die Induktivität ändert sich mit der Schnittkraft F c .<br />

Eigenfrequenz f c = 270 Hz.<br />

5.3.2 Dreikomponenten-Zerspankraftmessgerät mit Piezo-Quarz-Aufnehmern<br />

Das Zerspankraftmessgerät (Bild 9) besitzt vier piezoelektrische Kraftmesszellen, die<br />

zwischen Grund- und Deckplatte mit je 15000 N vorgespannt sind. Der eigentliche<br />

Aufnehmer besteht aus drei Quarz-Paaren, von denen das mittlere die Schnittkraft F c<br />

anzeigt. Die beiden anderen sind als Schubquarze ausgebildet und in ihrer<br />

Wirkungsrichtung um 90 o versetzt eingebaut, so dass mit ihnen F f und F p gemessen<br />

werden können. Die gegenseitige Beeinflussung der Komponenten wird elektrisch<br />

kompensiert; die Eigenfrequenz liegt zwischen 3 kHz (F f ) und 5 kHz (F c ).<br />

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Bild 9: 3-Komponenten-Schnittkraftmesser<br />

6 Versuchsaufbau<br />

6.1 Versuchsmaschine<br />

Für die Versuche zum allgemeinen Maschinenlabor wird die folgende Maschine mit ihren<br />

dargestellten Spezifikationen eingesetzt.<br />

CNC-Schrägbett – Drehmaschine MD10S<br />

Antriebsleistung: P A = 50 kW<br />

Drehzahl (stufenlos): 0 - 10.000 min -1<br />

Spitzenweite:<br />

1000 mm<br />

Max. Drehdurchmesser: 400 mm<br />

12 - fach Revolverscheibe<br />

6.2 Zerspankraftmessgerät<br />

Es wird der unter 5.3.2 beschriebene Dreikomponenten-Zerspankraftmessgerät mit<br />

Piezo-Quarzaufnehmer (Dynamometer) einschließlich Ladungsverstärker und<br />

Anzeigeinstrumenten eingesetzt.<br />

6.3 Werkstück – Werkzeug<br />

Werkstückstoff: C45N (R m = 600 – 800 N/mm 2 )<br />

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Drehmeißel:<br />

Schneidstoff:<br />

Verfahren:<br />

Wendeplattenhalter mit Wendeschneidplatten (WSP)<br />

Oxidkeramik oder Hartmetall<br />

Längsdrehen mit Variation der Maschineneinstellgrößen:<br />

- Vorschub f<br />

- Schnittgeschwindigkeit v c .<br />

7 Literatur<br />

/1/ Degener, W; Lutze, H.; Smejkal, E.: Spanende Formung - Theorie, Berechnung,<br />

Richtwerte, VEB Verlag Technik, Berlin, 1978<br />

/2/ N.N.: Begriffe der Zerspantechnik - Bewegung und Geometrie des<br />

Zerspanvorganges, DIN 6580, 1985<br />

/3/ N.N.: Fertigungsverfahren Spanen, Drehen, DIN 8589 Teil 1, 1982<br />

/4/ Paucksch, E.: Zerspantechnik, Vielweg Verlag, Braunschweig/Wiesbaden, 7.Aufl.<br />

1987<br />

/5/ Shaw, M.C.: Metal Cutting Principles, Oxford University Press, New York, 1984<br />

/6/ Spur, G.; Stöferle, T.: Handbuch der Fertigungstechnik, Band 3/1 Spanen, Carl<br />

Hanser Verlag, München/Wien, 1979<br />

/7/ Tönshoff, H.K.; Denkena, B.: Spanen, Springer-Verlag, 2.Aufl. 2004<br />

/8/ Vieregge, G.: Zerspanung der Eisenwerkstoffe, Verlag Stahleisen m.b.H.,<br />

Düsseldorf, 2.Aufl. 1970<br />

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AML<br />

Aufgabenblatt: Zerspankraftmessung beim Drehen<br />

1. Stellen Sie den Verlauf der Schnittkraft F c , der Vorschubkraft F f und der<br />

Passivkraft F p<br />

a) über dem Vorschub f<br />

b) über der Schnittgeschwindigkeit v c<br />

graphisch dar.<br />

2. Berechnen Sie die spezifische Schnittkraft k c und tragen Sie diese im<br />

logarithmischen Maßstab (entsprechendes Papier) über der Spanungsdicke h auf.<br />

3. Bestimmen Sie den Hauptwert der spezifischen Schnittkraft k c1.1 und den Anstiegswert<br />

der spez. Schnittkraft 1-z c . Vergleichen Sie die Werte mit denen, die dem Diagramm<br />

im Umdruck entnommen werden können.<br />

4. Diskutieren Sie die Kurven aus 1b und 2 (Ursachen, Einflüsse, Gründe).<br />

5. Begründen Sie die veränderte Spanform bei steigender Schnittgeschwindigkeit v c und<br />

erhöhtem Vorschub f. Was ist der Unterschied zwischen Spanform und Spanart?<br />

6. Welche Kriterien zählen Sie zu einer „guten Zerspanbarkeit“?<br />

Bild: Spanformklassen<br />

Organisatorisches:<br />

Protokoll:<br />

Abgabe:<br />

Nachbesprechung:<br />

1 Protokoll pro Teilgruppe<br />

In der Woche der Versuchsdurchführung<br />

Mittwochs, in der Woche nach der Versuchsdurchführung, in<br />

gleicher Reihenfolge wie bei der Versuchsdurchführung, ab<br />

14:00, Dauer: 30 min pro Gruppe<br />

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AML<br />

Messprotokoll: Zerspankraftmessung beim Drehen<br />

Schneidstoff: Al 2 O 3 / HW K15<br />

Werkstückstoff: C45N<br />

Schneidengeometrie:<br />

r<br />

<br />

6 ° -6 ° -6 ° 90 ° 75 ° 0,8 mm<br />

Schnittgeschw.<br />

Vorschub<br />

Schnitttiefe<br />

Schnittkraft<br />

Passivkraft<br />

Vorschubkr.<br />

Span-<br />

v c in m/min<br />

f in mm<br />

a p in mm<br />

F c in N<br />

F p in N<br />

F f in N<br />

form<br />

Richtung in<br />

Messung<br />

150 0,25 1<br />

250 0,25 1<br />

400 0,25 1<br />

600 0,25 1<br />

1000 0,25 1<br />

400 0,40 1<br />

400 0,30 1<br />

400 0,25 1<br />

400 0,20 1<br />

400 0,15 1<br />

Name (in Blockschrift)<br />

Matr-.Nr.<br />

Versuchsdatum:<br />

Gruppe:<br />

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