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Stadt Anzeiger Dülmen kw 51

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4 <strong>Stadt</strong><strong>Anzeiger</strong> LOKALES<br />

17. Dezember 2014<br />

Kurz notiert<br />

Geschenkidee für Senioren<br />

COESFELD. 2015 wird der Seniorenkarneval<br />

am Sonntag,<br />

18. Januar um 15 Uhr in der<br />

Bürgerhalle Coesfeld gefeiert.<br />

Wer Eintrittskarten für<br />

Oma oder Opa, Tante oder<br />

Onkel, Mutter oder Vater<br />

kauft, kann diese jetzt noch<br />

als Weihnachtsgeschenk<br />

nutzen. Im vergangenen<br />

Jahr war der Karnevalsnachmittag<br />

mit der Die-la-Hei<br />

(Karnevalsgesellschaft „Die<br />

lachende Heimat“) restlos<br />

ausverkauft. Büttenreden,<br />

Tanzeinlagen und vor allem<br />

Mitsingen und Mitschunkeln<br />

garantieren Riesenstimmung.<br />

Wie in den Vorjahren<br />

servieren die Mitglieder des<br />

städtischen Ausschusses für<br />

Jugend, Familie, Senioren<br />

und Soziales den Besuchern<br />

den Kaffee. Die Eintrittskarten<br />

sind im Bürgerbüro im<br />

Rathaus und in der Nebenstelle<br />

in Lette (im Heimathaus)<br />

erhältlich. Der Vorverkauf<br />

beginnt am Montag, 8.<br />

Dezember um 8 Uhr im Bürgerbüro<br />

des Rathauses. Infos<br />

unter Tel. 0 25 41/9 39 10 00<br />

oder per Email: buergerbuero<br />

@coesfeld.de.<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Anzeiger</strong><br />

ÜBERREGIONALER STELLENMARKT<br />

Coesfeld · Davidstraße 15 · Tel. 0 25 41/94 07-01<br />

www.stadtanzeiger-coesfeld.de<br />

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Kümmern sich darum, dass die Gefangenen Lesen und Schreiben lernen (v.l.): Bernhard Kühte<br />

(Dienststellenleiter), Günter Schröder (Abteilungsleiter), Ulrich Böckmann (Lehrer) und Dr. Mechtilde<br />

Boland-Theißen (Leiterin der VHS).<br />

Foto: bit<br />

Erster Schritt in die Freiheit<br />

In der Justizvollzugsanstalt Coesfeld bekommen Gefangene Unterricht<br />

In den Räumen der Justizvollzugsanstalt<br />

(JVA) Coesfeld können<br />

die Inhaftierten nicht nur<br />

aus ihren Fehlern für's Leben<br />

lernen. Sie bekommen auch Unterricht,<br />

bei dem Grammatik<br />

und Sprache behandelt wird.<br />

Diese Aufgabe übernimmt Ulrich<br />

Böckmann, die VHS ermöglicht<br />

die sogenannte Alpha-betisierung.<br />

Von Alexander Bitting<br />

COESFELD. „Der Kurs hat mir<br />

sehr gut geholfen“, erzählt<br />

Mohammed S. (Name von<br />

der Redaktion geändert). Der<br />

48-jährige Gefangene befindet<br />

sich seit 1989 in Deutschland<br />

und nimmt seit Mai an dem<br />

Kurs teil. „Die Schreibschrift<br />

hat mir Probleme bereitet“,<br />

sagt der gebürtige Libanese,<br />

der wie viele Einwanderer mit<br />

der deutschen Grammatik<br />

zu kämpfen hat. Die ersten<br />

Jahre in Deutschland habe er<br />

keine Zeit für Deutschkurse<br />

gehabt. Das will er jetzt aber<br />

alles nachholen, da er ja auch<br />

die Zeit dafür habe. „Ich will<br />

die Vergangenheit vergessen<br />

und in die Zukunft gucken.<br />

Kurz notiert<br />

Das soll hier keine tote Zeit<br />

sein“, blickt Mohammed, der<br />

am liebsten als Koch arbeiten<br />

will, nach vorn.<br />

Auf diesem Weg hilft ihm<br />

Ulrich Böckmann, der die Inhaftierten<br />

ein bis zwei mal die<br />

Woche in der JVA unterrichtet.<br />

Der 64-jährige ehemalige<br />

Sonderschullehrer arbeitet an<br />

der Don-Bosco-Hauptschule<br />

in Billerbeck. „Ich kenne die<br />

Arbeit mit erwachsenen Analphabeten.<br />

Es fällt ihnen immer<br />

schwer, dazu zu stehen“,<br />

sagt er. 16 Männer hat er seit<br />

dem Beginn im Mai 2014 unterrichtet.<br />

Drei bis vier Leute<br />

seien immer da. Die „Schüler“<br />

bekommen oft Texte zum<br />

Selbstlernen, aus der hauseigenen<br />

Bibliothek können sich<br />

die Gefangenen Bücher ausleihen.<br />

Es ist kein Unterricht<br />

nach Lehrbuch. Das Verhältnis<br />

sei gut, alle sprechen sich<br />

im Unterricht mit Vornamen<br />

an. „Die merken, dass ich ihnen<br />

wohlgesonnen bin“, sagt<br />

Böckmann.<br />

„Angst habe ich nie gehabt“,<br />

betont der Lehrer. Eine<br />

kleine Vorauswahl werde<br />

auch getroffen, wie Bernhard<br />

Kreisverwaltung am 2. Januar geschlossen<br />

KREIS. Betriebsferien nach<br />

dem Jahreswechsel: Die Büros<br />

der Kreisverwaltung Coesfeld<br />

sind am 2. Januar 2015 geschlossen.<br />

„Wie im Vorjahr<br />

versprechen wir uns von der<br />

Kurzpause eine Energieeinsparung“,<br />

erläutert Landrat Konrad<br />

Püning. Am 29. und 30.<br />

Dezember sind die Kreishäuser<br />

dagegen regulär geöffnet.<br />

In Abstimmung mit der Personalvertretung<br />

sind die Kreisbeschäftigten<br />

aufgefordert,<br />

am 2. Januar 2015 Urlaub zu<br />

nehmen. Erfahrungsgemäß sei<br />

der Publikumsverkehr nach<br />

Neujahr gering, sodass sich<br />

diese Regelung anbiete, betont<br />

Püning. Für dringende Kfz-<br />

Kühte, Dienststellenleiter der<br />

JVA, informiert. „Ich weiß<br />

auch nicht, was die Gefangenen<br />

verbrochen haben“,<br />

ergänzt Böckmann. Das würde<br />

ihn auch nicht interessieren.<br />

Nur einmal habe es den<br />

Fall gegeben, dass ein Inhaftierter<br />

Aggressionen zeigte,<br />

jedoch ist es dann nicht zu<br />

einem Vorfall im Unterricht<br />

gekommen. Verantwortung<br />

übernehmen: das ist für Ulrich<br />

Böckmann ein wichtiger<br />

Aspekt dessen, was die Inhaftierten<br />

mitnehmen sollen.<br />

Bildung für alle will die VHS<br />

ermöglichen, wie die Leiterin<br />

Mechtilde Boland-Theißen<br />

betont. „Wo Menschen nicht<br />

zu uns kommen, kommen<br />

wir zu den Menschen.“ Lesen<br />

können sei fundamental,<br />

um in der Gesellschaft Fuß zu<br />

fassen. 7,5 Millionen strukturelle<br />

Analphabeten gebe es in<br />

Deutschland. Bei dem Thema<br />

müsse man Geduld haben.<br />

Nur so kann der Unterricht,<br />

der immer zehn Doppelstunden<br />

umfasst und dann von<br />

neuem beginnt, als ein Baustein<br />

der Resozialisierung dienen.<br />

Anliegen, die nicht aufgeschoben<br />

werden können, ist ein<br />

Notdienst der Kreisverwaltung<br />

eingerichtet. So können in<br />

<strong>Dülmen</strong> am Vormittag während<br />

der üblichen Öffnungszeiten<br />

von 7.45 bis 12 Uhr<br />

Fahrzeuge zugelassen werden.<br />

Nähere Informationen unter<br />

Tel. 0 25 41/180.

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