heute Dach
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Unsere Verantwortung ist Festigkeit und Qualität<br />
Interview mit Branco Metzger, Qualitätsverantwortlicher<br />
Heusenstamm<br />
Redaktion: Herr Metzger, seit 30 Jahren<br />
sind Sie im Unternehmen und seit 17<br />
Jahren für die Qualitätsprüfung der<br />
<strong>Dach</strong>-Steine in Heusenstamm verantwortlich.<br />
Was hat sich aus Ihrer Sicht<br />
während dieser Zeit getan?<br />
Branco Metzger: Unsere Prüfstruktur<br />
haben wir im Laufe der Jahrzehnte<br />
erheblich verändert. Maßstab für diese<br />
Entwicklung waren unsere Kunden<br />
und Partner: Die Anforderungen sind<br />
gestiegen und wir tun unser Bestes,<br />
um sie zu erfüllen. Das ist ein permanenter<br />
Prozess, der niemals abgeschlossen<br />
sein wird. So haben wir<br />
vor einigen Jahren die Mitarbeiterselbstprüfung<br />
eingeführt. Seitdem<br />
prüfen und entscheiden die Mitarbeiter<br />
selbst, was korrigiert werden<br />
muss. Damit tragen wir auch eine<br />
größere Verantwortung für das Endprodukt.<br />
Bemerken wir an einem<br />
Produkt eine Schwachstelle, dann arbeiten<br />
wir so lange daran, bis sie behoben<br />
ist. Aber das ist ganz normal,<br />
dafür werden wir schließlich bezahlt!<br />
Auch die Prüfverfahren haben sich<br />
stark verändert. So vermessen wir<br />
<strong>heute</strong> die entnommenen Prüfsteine<br />
voll elektronisch – jede Abweichung<br />
von der Norm wird sofort angezeigt.<br />
Redaktion: Was prüfen Sie denn in der<br />
Praxis?<br />
Branco Metzger: Wir prüfen zum Beispiel<br />
die Hängelänge/Rechtwinkligkeit,<br />
Deckbreite, Ebenheit, Tragfähigkeit<br />
(28-Tage-Festigkeit), Tragfähigkeit der<br />
Standsteine, Festigkeit der Hängenasen<br />
und Wasserundurchlässigkeit.<br />
Täglich bauen wir Musterdächer auf,<br />
um die einwandfreie Verarbeitbarkeit<br />
zu kontrollieren. Jeder Mitarbeiter hier<br />
im Werk – selbst der Staplerfahrer – ist<br />
in den Prüfprozess eingebunden. Alle<br />
müssen mindestens drei Prüfungen<br />
beherrschen. So sind wir flexibel und<br />
können uns untereinander vertreten.<br />
Im Rahmen der Fremdüberwachung<br />
kontrolliert der Güteschutz nicht nur<br />
unsere Produkteigenschaften nach der<br />
Norm, sondern beurteilt auch die Einhaltung<br />
unserer Prozesse.<br />
Redaktion: Können Sie so einen Verbesserungsprozess<br />
praktisch erläutern?<br />
Branco Metzger: Ein Beispiel ist die<br />
Harzer Pfanne. Vor einigen Jahren stieg<br />
die Nachfrage nach Harzer Pfannen<br />
deutlich an. Gleichzeitig bemerkten<br />
wir vermehrte Reklamationen am<br />
Wasserfalz. Ich fuhr zu mehreren<br />
Baustellen, um mir die Fehler direkt<br />
vor Ort anzuschauen. Dabei hatte ich<br />
eine Idee, wie der Wasserfalz direkt im<br />
TOPTHEMA<br />
30 Jahre<br />
Braas<br />
Produkt-<br />
Garantie<br />
gemäß Urkunde<br />
Werkzeug optimiert werden könnte.<br />
Wir haben einen entsprechenden Vorschlag<br />
eingereicht. Der wurde durch<br />
ein Gremium bewertet und dann erfolgreich<br />
umgesetzt. Daraufhin gingen<br />
die Reklamationen deutlich zurück. Es<br />
macht Spaß, wenn man einen aktiven<br />
Beitrag zur Lösung eines Problems<br />
leisten kann.<br />
Ein anderes Beispiel sind unsere Giebelsteine:<br />
So kamen vor einigen Jahren<br />
die seitlichen Lappen manchmal mit<br />
Konturveränderungen aus der Maschine.<br />
Es gab damals noch gar keine<br />
Methode, das zu prüfen. Wir entwickelten<br />
dann eine spezielle Formlehre, mit<br />
der wir die frisch produzierten Giebelsteine<br />
permanent vermessen haben.<br />
Anhand der Messwerte konnten wir<br />
das Ausstichmesser so exakt einstellen,<br />
dass das Problem behoben war.<br />
Die Lehre wurde schnell bundesweiter<br />
Standard in allen <strong>Dach</strong>steinwerken.<br />
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