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Was ist der Mensch, dass Du, Gott, an ihn denkst ... - EMK Winterthur

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vorstellen, diesen Anf<strong>an</strong>g, <strong>an</strong> dem das Staunen steht Vielleicht ja, in einer Nacht im August<br />

zum Beispiel, wenn wir zum Himmel aufsehen und uns in unserer nüchternen Aufgeklärtheit<br />

ein wenig verunsichern lassen. Weil es Sternschnuppen regnet und <strong>der</strong> Mond sein silbernes<br />

Licht eindringlich durch die Wolken sendet. Und weil wir diese Sprache immer noch<br />

verstehen als Hinweise auf die Ewigkeit, die den <strong>Mensch</strong>en umgibt. Auf die Zeit, die in <strong>Gott</strong><br />

ihren Ursprung hat und die so <strong>an</strong><strong>der</strong>s <strong>ist</strong>, als die rasch verfliegende Zeit eines<br />

<strong>Mensch</strong>enlebens. Vor 50 Jahren wurde die Mauer gebaut und sie schien unüberwindbar, und<br />

nun, was sind die 50 Jahre, was war die Mauer schon! Hier und da können auch wir noch<br />

staunen wie <strong>der</strong> Beter von Psalm 8. Nicht nur über die un<strong>an</strong>tastbare Schönheit einer dem<br />

<strong>Mensch</strong>en so fernen Natur. Vielmehr auch darüber, selbst etwas zu sein. Würden wir uns von<br />

himmlischer Höhe her betrachten, so wie wir von einer B<strong>an</strong>k im Wald nach oben zum Mond<br />

schauen, würden die sieben Millionen <strong>Mensch</strong>en unseres Pl<strong>an</strong>eten nicht die Grösse eines<br />

Ameisenhaufens erreichen. Und je<strong>der</strong> einzelne von uns, mit unseren Namen und unseren<br />

Lebensläufen, wäre im Nichts verschwunden. Niem<strong>an</strong>d von uns wäre aus <strong>der</strong> Höhe des<br />

Mondes gesehen, auch nur eine Notiz wert im kosmologischen Aktenordner, gebe es denn<br />

einen solchen. Aber nein – nicht Bedeutungslosigkeit <strong>ist</strong> es, was <strong>der</strong> Psalmbeter entdeckt. Im<br />

Gegenteil: von allen Geschöpfen, die es gibt, und je gegeben hat, <strong>ist</strong> es <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>, den <strong>Gott</strong><br />

sich aussuchte. Mit dem <strong>Mensch</strong>en fängt <strong>Gott</strong> eine Geschichte <strong>an</strong>. Den <strong>Mensch</strong>en hat <strong>Gott</strong> im<br />

Auge. <strong>Du</strong>rch alle Zeiten und Räume hindurch gleitet <strong>Gott</strong>es Blick und bleibt ausgerechnet am<br />

<strong>Mensch</strong>en hängen. Ihn hat er in seine Ged<strong>an</strong>ken geschrieben und <strong>ihn</strong> sucht er heim. Von allen<br />

Geschöpfen des Himmels und <strong>der</strong> Erde nun wirklich und ausgerechnet <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>! Staunen<br />

und Schau<strong>der</strong>n liegen nahe beiein<strong>an</strong><strong>der</strong> – denn was soll das werden, diese Geschichte <strong>Gott</strong>es,<br />

des Schöpfers von allem, mit dem <strong>Mensch</strong>en, den er heimsucht<br />

In unseren Ferien in Südafrika haben wir in <strong>der</strong> Nähe von Joh<strong>an</strong>nesburg ein Museum besucht,<br />

das sich „Cradle of Hum<strong>an</strong>kind“ nennt. Die Wiege <strong>der</strong> <strong>Mensch</strong>heit. Dort wurde vor einigen<br />

Jahren ein fast vollständiges menschliches Skelett gefunden. Forscher behaupten, es h<strong>an</strong>dle<br />

sich um eines <strong>der</strong> ältesten Skelettfunde, die je gemacht wurden. M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n sogar die Grotte<br />

besichtigen, in die es unseren frühmenschlichen Vorfahren verschlagen hatte und aus <strong>der</strong> er<br />

sich nicht mehr befreien konnte. Das Museum bietet Kin<strong>der</strong>n und Erwachsenen ausserdem<br />

eine eindrückliche Reise durch die Zeit, weit über die Anfänge <strong>der</strong> menschlichen Kultur<br />

hinaus. <strong>Was</strong> mich auf dieser Reise am me<strong>ist</strong>en beeindruckte – wie kurz die Zeitsp<strong>an</strong>ne <strong>der</strong><br />

menschlichen Geschichte <strong>ist</strong> im Vergleich mit <strong>der</strong> Naturgeschichte insgesamt. Wie l<strong>an</strong>ge es<br />

doch Sonne, Mond und Sterne bereits gegeben hat, bevor auch nur die ersten <strong>Mensch</strong>en<br />

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