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<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

Vorgehensmodelle – Grundprinzipien -<br />

<strong>Methoden</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. Udo Lindemann - Lehrstuhl für <strong>Produktentwicklung</strong><br />

28. Oktober 2009 - 08:15 - 10:45 Uhr - MW 0001<br />

Sprechstunde Prof. Lindemann: Do. 10:30 - 11:30 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Bitte nach Möglichkeit anmelden<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

© 2009 Prof. Lindemann<br />

Technische Universität München


<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> – Zeitplan Vorlesung<br />

1. Einführung <strong>Produktentwicklung</strong> 21.10.2009<br />

2. Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong> 28.10.2009<br />

3. Ziel planen 04.11.2009<br />

4. Ziel analysieren 11.11.2009<br />

5. Problem strukturieren 25.11.2009<br />

2009<br />

6. Lösungsideen ermitteln 09.12.2009<br />

7. Eigenschaften ermitteln 16.12.2009<br />

8. Entscheidungen herbeiführen 20.01.2010<br />

9. Zielerreichung absichern 27.01.2010<br />

10.Krisen in <strong>der</strong> Entwicklung & Zusammenfassung 03.02.2010<br />

Vorlesungen Mittwoch: 8.15 - 10.45 Uhr -<br />

MW 0001 Garching<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 2


<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> – Zeitplan Übung<br />

1. Ziel planen & Ziel analysieren 18.11.2009<br />

2. Problem strukturieren & Lösungsideen ermitteln &<br />

Eigenschaften ermitteln 13.01.2010<br />

3. Entscheidungen herbeiführen 03.02.2010<br />

4. Zielerreichung absichern & Krisen in <strong>der</strong> Entwicklung 10.02.201002 2010<br />

Übungen Mittwoch: 8.15 - 10.45 Uhr -<br />

MW 0001 Garching<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 3


Begriffe<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Beschreibung grundsätzlicher Vorgehensmuster für bestimmte<br />

Situationen und spezifische Zielsetzungen<br />

• Grundprinzipien<br />

– Bewährte, heuristisch geprägte taktische Maßnahmen zur Steuerung<br />

des Vorgehens unabhängig von konkreten Problemstellungen aber<br />

bezogen auf typische Situationen<br />

– strategischer Charakter<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

– Beschreibung eines regelbasierten und planmäßigen Vorgehens als<br />

Vorgabe für eine Folge von zielorientierten Tätigkeiten<br />

– operativer Charakter<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 4


02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 5


3-Ebenen-Modell<br />

ERGEBNISABHÄNGIGE<br />

ÄNDERUNG DER<br />

ENTWICKLUNGSPLANUNG<br />

PLANUNG DES ENTWICKLUNGSPROJEKTS<br />

SPONTANE ANALYSE<br />

DES ZWISCHEN-<br />

ERGEBNISSES (BOTTOM-UP)<br />

KONKRETISIERUNG DER<br />

ENTWICKLUNGSPLANUNG<br />

(TOP-DOWN)<br />

OPERATIVE FEINPLANUNG<br />

DURCHFÜHRUNG DES<br />

ARBEITSSCHRITTES<br />

ERGEBNISEBENE<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Giapoulis<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 6


02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 7


Verhalten in kritischen Situationen<br />

Charakterisierung kritischer Situationen:<br />

• Auftreten von spezifischen Problemfällen:<br />

– Weg zum Ziel unbekannt (kein Rückgriff auf „automatisierte<br />

automatisierte“<br />

Handlungsabläufe)<br />

– bekannte Wege aufgrund beson<strong>der</strong>er Randbedingungen nicht<br />

begehbar<br />

– das Ziel ist unklar<br />

Vorgehen in kritische Situationen:<br />

• Voraussetzung: kritische Situation erkennen (kritische Reflexion)<br />

• bewusste Problembearbeitung an Hand von Vorgehensmodellen<br />

Entwicklungsprozess<br />

„Kritische Situation“<br />

Auftreten von Problemen<br />

„Normale“ Situation<br />

vorwiegend Routinehandlungen<br />

(bewusst und unbewusst)<br />

bewusste systematische<br />

Problembearbeitung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 8


Vorgehensmodelle<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– zeigen in <strong>der</strong> Praxis bewährte Wege auf, um ein gewünschtes Ziel zu<br />

erreichen.<br />

– unterstützen Reflexion und Kontrolle des eigenen Handelns.<br />

• Aus deskriptiven Beschreibungsformen wurden zahlreiche präskriptive<br />

Vorgehensmodelle generiert.<br />

• Die bekannten Vorgehensmodelle sind unter spezifischen Gesichtspunkten<br />

erstellt worden und unterstützen oft unterschiedliche Ziele.<br />

• Unterscheidung zwischen problemspezifischen Vorgehensmodellen und<br />

Vorgehensmodellen allgemeiner Form.<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 9


02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 10


Situationsangepasstes Vorgehen<br />

Ein einziges ideales Vorgehen, eine „kanonisierbare Optimalform“ für alle<br />

möglichen sich darstellenden Entwicklungsprozesse, kann es aufgrund<br />

<strong>der</strong> Vielzahl und Verschiedenartigkeit <strong>der</strong> Einflussfaktoren nicht geben<br />

(Dörner 2003).<br />

• Mögliche Einflussfaktoren:<br />

– Art und Komplexität des zu entwickelnden Produktes<br />

– Projektziele<br />

– zur Verfügung stehende Zeit<br />

– Mitarbeiter<br />

– Werkzeuge<br />

• Die aus <strong>der</strong> Entwicklungsmethodik bekannten Vorgehensmodelle sind<br />

dadurch nicht falsch.<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 11


02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 12


Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> I<br />

• Fehler können in <strong>der</strong> Anwendung und/o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> allgemeingültigen und in<br />

ihrem Ablauf nicht adaptierbaren Betrachtung von Modellen auftreten.<br />

• Manche Vorgehensmodelle geben den Entwicklern kaum die Möglichkeit<br />

problemspezifisch und angepasst an anstehende Aufgaben durch den<br />

Entwicklungsprozess zu navigieren.<br />

• Vorgehensmodelle sind schließlich wie alle Modelle zweckorientierte und<br />

informationsreduzierte Abbildungen <strong>der</strong> Realität.<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 13


Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> II<br />

elementare<br />

Handlungsabläufe<br />

operative<br />

Arbeitsschritte<br />

Phasen<br />

Arbeitsabschnitte<br />

Meilensteine<br />

Gesamtprojekt<br />

Mikrologik<br />

Makrologik<br />

Ein <strong>Produktentwicklung</strong>sprozess kann aus verschiedenen Blickwinkeln und unter einem<br />

bestimmten Auflösungsgrad betrachtet werden:<br />

−<br />

Mikrologik: elementare Denk- und Handlungsabläufe<br />

− Makrologik: Überblick über das Gesamtprojekt<br />

‣ Anwendung des Systemdenkens, um zwischen diesen Stufen <strong>der</strong><br />

Prozessgranularität wie<strong>der</strong>holt zu wechseln<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 14


Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> III<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Braun<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 15


02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 16


TOTE-Schema<br />

Test - Operate - Test - Exit<br />

Anfangszustand <br />

Zielzustand<br />

Ziel<br />

erreicht<br />

ec<br />

TEST<br />

nein<br />

Verän<strong>der</strong>ung des<br />

gegebenen Zustands<br />

OPERATE<br />

ja<br />

EXIT<br />

Test<br />

Operate<br />

Kontrolle des vorangegangenen Schrittes auf Erreichen des Ziels (Analyse)<br />

Handlung o<strong>der</strong> gedankliche Vorwegnahme einer Handlung,<br />

Aufstellen einer Hypothese unter Zugriff auf Wissen, Erfahrung (Synthese)<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: Miller<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 17


VVR-Einheit<br />

Vergleich - Verän<strong>der</strong>ung - Rückmeldung<br />

AUFGABE<br />

mit Ausführungsbedingungen<br />

Rückmeldung<br />

Vergleich<br />

Vorwegnahme Nr. 1<br />

mit Vorsatz (Ziel) und<br />

Programm (Vorgehen)<br />

Vorwegnahme<br />

Nr. 2 mit Vorsatz<br />

und Programm<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

Vorwegnahme des gewünschten<br />

Resultats, Bildung eines Vorsatzes<br />

(Ziel) und Ableitung eines Programms<br />

(Vorgehens) unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Auswirkungen auf das Umfeld<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Umfeld<br />

Vergleich<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

Rückmeldung<br />

Vergleich des Soll- mit dem Ist-Zustand<br />

und Ableitung <strong>der</strong> Differenz<br />

Verän<strong>der</strong>ung des Umfelds<br />

anhand des Programms<br />

Rückkopplung des tatsächlich<br />

erzielten Resultats<br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: Hacker<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 18


Problemlösen als diskursiver Prozess<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: Wulf<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 19


PDCA<br />

Implementierung <strong>der</strong><br />

Verbesserungsmaß-<br />

nahmen in größerem<br />

Umfang<br />

Plan<br />

Analyse des Problems;<br />

Ermittlung von Lösungs-<br />

ideen; Definition von<br />

Verbesserungsmaßnahmen<br />

Act<br />

Do<br />

Check<br />

Analyse <strong>der</strong><br />

Ergebnisse; Überprüfung<br />

<strong>der</strong> Wirksamkeit<br />

<strong>der</strong> definierten Maßnahmen<br />

Probehandlung;<br />

Ausführung <strong>der</strong> Verbesserungsmaßnahmen<br />

in begrenztem Umfang<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: Imai<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 20


02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 21


Problemlösezyklus als Mikrozyklus<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Daenzer<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 22


Vorgehenszyklus nach Ehrlenspiel<br />

• Erarbeitung <strong>der</strong> Grundlagen für die Zielformulierung,<br />

die Lösungssuche und die Bewertung <strong>der</strong> Lösungen<br />

• Strukturierte Darstellung und Formulierung <strong>der</strong><br />

Informationen mittels Listen, Flussdiagrammen etc.<br />

• Die Lösungssuche ist ein Zusammenspiel<br />

zwischen Synthese und Analyse<br />

• Synthese zur Generierung mehrerer und verschiedenartiger<br />

Lösungen für die Problemstellung<br />

• Analyse und Bewertung <strong>der</strong> Lösungen in<br />

Abhängigkeit von den bei <strong>der</strong> Problemklärung<br />

erarbeiteten Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

• Auswahl einer (o<strong>der</strong> mehrerer) Lösung (en)<br />

in Anlehnung an die Bewertung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Ehrlenspiel<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 23


ARIZ<br />

ARIZ:<br />

Vorgehensplan zur Lösung von Erfindungsaufgaben<br />

algoritm rešinija izobretatel´skich zadač<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

Information zum Problem<br />

A1 Informationsbeschaffung zum Problem, zur Situation<br />

A2 Informationsbeschaffung zu Freiräumen<br />

Definition des Problems<br />

B1 Problemanalyse<br />

B2 Konzentration / Zuspitzung <strong>der</strong> Problembeschreibung<br />

Lösung des Problems<br />

C1 Formulierung des idealen Ergebnisses bzw. des Wi<strong>der</strong>spruchs<br />

C2 Stoff-Feld-Betrachtung<br />

C3<br />

Nutzung von Wissensbasen<br />

C4 nochmalige Überprüfung <strong>der</strong> Problemstellung<br />

Bewertung <strong>der</strong> Lösung und des Ablaufs<br />

D1 Analyse des Konzeptes<br />

D2 Maximierung <strong>der</strong> Verwendbarkeit des Konzepts<br />

D3 Analyse des Problemlösungsprozesses<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: TRIZ-Literatur – hier zu ARIZ 85<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 24


Vorgehenszyklus aus <strong>der</strong> Denkpsychologie<br />

Vorgehensplan<br />

(Denkpsychologie)<br />

= Struktur des<br />

Vorgehens<br />

Zielausarbeitung<br />

Modellbildung und<br />

Informationssammlung<br />

Prognose und Extrapolation<br />

allgemein und spezifisch<br />

positiv und negativ<br />

klar und unklar<br />

implizit und explizit<br />

...<br />

Wirkungsgefüge<br />

Struktur/Hierarchie<br />

Abstraktion<br />

Vollständigkeit<br />

Analogien<br />

...<br />

Systemdenken<br />

Strukturierung des Objekts<br />

Planung, Entscheidung und<br />

Durchführen von Aktionen<br />

Effektkontrolle und Revision<br />

Modelle, Darstellungsformen (Abstraktionen)<br />

...<br />

Iterationen<br />

Ablaufcharakteristik<br />

Dynamik<br />

Szenarios, Trends,<br />

Tendenzen<br />

Wachstumsgesetze<br />

...<br />

Bedingung, Aktion, Ergebnis<br />

Vorwärts-, Rückwärtsplanen<br />

Heurismen<br />

„hill-climbing“<br />

Zwischenziele<br />

...<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Wesentliches Ziel ist <strong>der</strong> Umgang mit Komplexität!<br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Dörner<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 25


02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 26


Vorgehen beim Entwickeln und Konstruieren nach VDI 2221<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Arbeitsebenen<br />

Aufgabe/Problem<br />

Klären und Präzisieren <strong>der</strong><br />

Aufgaben-/Problemstellung<br />

Ermitteln von Funktionen<br />

und <strong>der</strong>en Strukturen<br />

Suche nach Lösungsprinzipien<br />

und <strong>der</strong>en Strukturen<br />

Glie<strong>der</strong>n in<br />

realisierbare Module<br />

Gestalten <strong>der</strong><br />

maßgebenden Module<br />

Gestalten des<br />

gesamten Produkts<br />

Ausarbeiten <strong>der</strong> Ausführungsund<br />

Nutzungsangaben<br />

Weitere Realisierung<br />

Arbeitsergebnisse<br />

(Dokumente)<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsliste<br />

Funktionsstruktur<br />

Prinzipielle Lösung<br />

Modulare Struktur<br />

Vorentwürfe<br />

Gesamtentwurf<br />

Produktdokumentation<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: VDI<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 27


V-Modell für den Entwurf mechatronischer Systeme nach VDI 2206<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

Produkt<br />

Systemen ntwurf<br />

Eigenschaftsabsicherung<br />

System<br />

on<br />

mintegratio<br />

Domänenspezifischer Entwurf<br />

Maschinenbau<br />

Elektrotechnik<br />

t Informationstechnik<br />

Modellbildung und -analyse<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: VDI<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 28


02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 29


Welche Zwecke erfüllt das „Münchner Vorgehensmodell“ (MVM)<br />

Hauptzwecke:<br />

• Hilfsmittel zur Planung von Entwicklungsprozessen<br />

• Orientierungshilfe in Problemlösungsprozessen<br />

• Analyse und Reflexion des Vorgehens<br />

Hauptschritte zur Problemlösung:<br />

• Ziel / Problem klären<br />

• Lösungsalternativen generieren<br />

• Entscheidung herbeiführen<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 30


Münchner Vorgehensmodell MVM<br />

Ziel<br />

analysieren<br />

Eigenschaften<br />

ermitteln<br />

Lösungsideen<br />

ermitteln<br />

Ziel<br />

planen<br />

Ziel-<br />

erreichung<br />

absichern<br />

Problem<br />

strukturieren<br />

Entscheidungen<br />

herbeiführen<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 31


Ziel planen<br />

Ziel planen<br />

• Analyse <strong>der</strong> Situation sowie Ableitung konkreter Maßnahmen<br />

(eventuell ent ell ist die Einschätzung ng <strong>der</strong> zukünftigen Situation von Bedeutung)<br />

• Betrachtung von Einflussgrößen auf die <strong>Produktentwicklung</strong> aus den<br />

Bereichen Markt, Kunde, Wettbewerb, Politik, Produkt o<strong>der</strong> Unternehmen<br />

• Klärung <strong>der</strong> ersten orientierenden Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

• Ableitung konkreter Maßnahmen zur Produkt- und Prozessplanung<br />

Wie können Situationen ti analysiert werden<br />

Wie können Analyseergebnisse strukturiert<br />

und Wechselbeziehungen abgebildet werden<br />

Wie können Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Merkmale abgeschätzt<br />

und Ergebnisse vorweggenommen werden<br />

Wie können alternative Zukunfts- und<br />

Ergebnismodelle erarbeitet werden<br />

Wie können konkrete Maßnahmen<br />

abgeleitet werden<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 32


Ziel analysieren<br />

Ziel analysieren<br />

• Bei <strong>der</strong> Zielanalyse werden konkrete und detaillierte Anfor<strong>der</strong>ungen an das<br />

neue Produkt formuliert.<br />

• Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen sollen<br />

aufgedeckt werden.<br />

• Zielkonflikte werden erkannt und Anfor<strong>der</strong>ungen in geeigneter Form<br />

(zum Beispiel einer Anfor<strong>der</strong>ungsliste) dokumentiert.<br />

• Eine Zielanalyse auf operativer Ebene findet an vielen Stellen im<br />

Entwicklungsprozess statt.<br />

Wie können Zielgrößen ermittelt werden<br />

Wie können Zielkonflikte ermittelt werden<br />

Wie können Zielgrößen strukturiert und<br />

gewichtet werden<br />

Wie können Ziele dokumentiert werden<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 33


Problem strukturieren<br />

Problem strukturieren<br />

Das Strukturieren des Problems bedeutet die Strukturierung des Systems<br />

und <strong>der</strong> Problemstellung sowie das Festlegen von Handlungsschwerpunkten.<br />

In diesem Schritt werden:<br />

– das vorliegende Problem fokussiert (Konzentration auf die wichtigsten Stärken<br />

und Schwächen)<br />

– das System in Teilsysteme zerlegt und in einer übersichtlichen h Form dargestellt<br />

– Gestaltungsfreiräume herausgearbeitet<br />

– Ziele formuliert<br />

Wie können Systeme auf abstrahiertem<br />

Niveau beschrieben werden<br />

Wie lassen sich Ziele mit Lösungsmerkmalen<br />

verknüpfen<br />

Wie lassen sich Stärken und Schwächen ermitteln<br />

Wie können Freiheitsgrade für die Entwicklung<br />

ermittelt werden<br />

Wie können Handlungsempfehlungen für die<br />

Entwicklung abgeleitet werden<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 34


Lösungsideen ermitteln<br />

Lösungsideen ermitteln<br />

• Die Suche nach Lösungsideen erfolgt mittels geeigneter<br />

Vorgehensweisen.<br />

• Für Teilprobleme werden vorhandene Lösungen gesucht, neue Lösungen<br />

werden generiert, ergänzt, geordnet und vorausgewählt.<br />

• Da mehrere alternative Lösungsideen ermittelt werden sollen, wird <strong>der</strong><br />

Ordnung und übersichtlichen Darstellung von Lösungsideen eine<br />

bedeutende Rolle zugeschrieben.<br />

• Zum Schluss müssen die ermittelten Teillösungen zu einer optimalen<br />

Gesamtlösung kombiniert werden.<br />

Wie lassen sich verfügbare Lösungen finden<br />

Wie können neue Lösungsideen generiert werden<br />

Wie lassen sich Wi<strong>der</strong>sprüche auflösen<br />

Wie können vorhandene Lösungsideen geordnet<br />

und das Ideenfeld noch erweitert werden<br />

Wie können Lösungsideen verschiedener<br />

Teilprobleme zu Gesamtkonzeptideen<br />

kombiniert werden<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 35


Eigenschaften ermitteln<br />

Eigenschaften ermitteln<br />

Vorhandene Alternativen müssen auf ihre relevanten, bewertbaren<br />

Eigenschaften hin analysiert werden. Die Eigenschaftsanalyse <strong>der</strong><br />

erarbeiteten Lösungsalternativen ist ein wichtiger Schritt, um Aussagen über<br />

die Zielerreichung eines Systems treffen zu können.<br />

Wie können zu analysierende<br />

Merkmale ermittelt werden<br />

Wie können Eigenschaftsanalysen<br />

vorbereitet werden<br />

Wie können Eigenschaftsanalysen<br />

durchgeführt werden<br />

Wie können Analyseergebnisse<br />

ausgewertet werden<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

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Entscheidungen herbeiführen<br />

Entscheidungen herbeiführen<br />

In einem Entscheidungsschritt werden die Lösungsalternativen bewertet.<br />

Das Ergebnis muss in jedem Fall interpretiert werden, bevor eine Entscheidung<br />

gefällt und damit eine Lösung ausgewählt wird. Lösungsalternativen<br />

unterscheiden sich von Lösungsideen, da sie bereits einen ersten Prozess <strong>der</strong><br />

Eigenschaftsanalyse und Bewertung durchlaufen haben.<br />

Wie können geeignete Lösungsideen<br />

ausgewählt werden<br />

Wie kann eine Bewertung vorbereitet werden<br />

Wie können Alternativen bewertet werden<br />

Wie können Bewertungsergebnisse<br />

interpretiert werden<br />

Wie können Entscheidungsprozesse<br />

dokumentiert werden<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

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Zielerreichung absichern<br />

Zielerreichung absichern<br />

Zur Vermin<strong>der</strong>ung von Risiken trägt die Zielabsicherung bei. Mögliche Risiken<br />

werden bestimmt und bewertet. Gegebenenfalls müssen präventive<br />

Maßnahmen durchgeführt werden, welche das Risiko minimieren.<br />

Wie können mögliche Zielabweichungen<br />

und <strong>der</strong>en Ursachen identifiziert werden<br />

Wie können Ursachen, Fehler und Wirkungen<br />

in einen Zusammenhang gebracht werden<br />

Wie kann das Risiko bewertet werden<br />

Wie kann das Risiko reduziert werden<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 38


Standardvorgehen<br />

Ziel<br />

analysieren<br />

Eigenschaften<br />

ermitteln<br />

Lösungsideen<br />

ermitteln<br />

Ziel<br />

planen<br />

Ziel-<br />

erreichung<br />

absichern<br />

Problem<br />

strukturieren<br />

Entscheidungen<br />

herbeiführen<br />

Standardvorgehen<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 39


Beispiel für ein alternatives Vorgehen in spezifischer Situation<br />

Situation: Weg durch Geröll verschüttet!<br />

1<br />

Lösungsideen ermitteln:<br />

zurück, weiter, Umweg<br />

3<br />

1<br />

2<br />

5<br />

2<br />

3<br />

Eigenschaften ermitteln:<br />

Zeitverzug etc.<br />

Ziel analysieren: pünktliches<br />

Erreichen <strong>der</strong> Hütte!<br />

4<br />

4<br />

Entscheidung herbeiführen:<br />

Geröllfeld überqueren!<br />

Ergebnis: pünktliches Erreichen <strong>der</strong> Hütte<br />

5<br />

Ziel absichern:<br />

Verletzungsgefahr<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 40


Beispiel für ein iteratives Vorgehen<br />

Situation: innovative Lösungen gesucht!<br />

1<br />

Lösungsideen ermitteln<br />

(Kreativitätsmethoden)<br />

2<br />

Eigenschaften ermitteln<br />

(Schätzen)<br />

6<br />

1<br />

7<br />

2 4<br />

3 5<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Entscheidung herbeiführen<br />

(Vorauswahl)<br />

Eigenschaften ermitteln<br />

(Vergleich)<br />

Entscheidung herbeiführen<br />

(differenzierende Bewertung)<br />

Problem strukturieren<br />

(Abstraktion, Problemformulierung)<br />

Ergebnis: Lösungsideen mit Neuheitsgrad<br />

7<br />

Lösungsideen ermitteln<br />

(Kreativitätsmethoden)<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 41


Beispiel für rekursive Anwendung<br />

Konzipierung des<br />

Versuchsaufbaus<br />

Versuchsplanung<br />

und -durchführung<br />

Gesamter Ent-<br />

wicklungsprozess<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 43


Grundprinzipien des Handelns<br />

• Vorgehensmodelle dienen <strong>der</strong> Beschreibung grundsätzlicher Vorgehensmuster für<br />

bestimmte Situationen und spezifische Zielsetzungen.<br />

• Grundprinzipien<br />

i i<br />

– helfen, erfolgreich durch einen <strong>Produktentwicklung</strong>sprozess zu navigieren.<br />

– sind bewährte, heuristisch geprägte, taktische Maßnahmen zur Steuerung des<br />

Vorgehens unabhängig von konkreten k Problemstellungen ll aber bezogen auf<br />

typische Situationen.<br />

– sind präskriptive Verhaltensweisen und dienen als Gestaltungselemente des<br />

Vorgehens.<br />

– können auch unabhängig von einem Vorgehensmodell genutzt werden.<br />

• Nach Grundprinzipien werden taktische Entscheidungen mit strategischem<br />

Charakter getroffen.<br />

• Vorteile<br />

– einfachere Planbarkeit des Vorgehens<br />

– Unterstützung ng von Entscheidungenngen<br />

– Reduzierung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Analyseschritte<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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Grundprinzipien des Handelns - Übersicht<br />

• Grundprinzip des Systemdenkens<br />

• Grundprinzip <strong>der</strong> Problemzerlegung<br />

• Grundprinzip des Vorgehens vom Ganzen zum Detail<br />

• Grundprinzip des Vorgehens vom Abstrakten zum Konkreten<br />

• Grundprinzip des diskursiven Vorgehens<br />

• Grundprinzip <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>kehrenden Reflexion<br />

• Grundprinzip des Denkens in Alternativen<br />

• Grundprinzip des Modalitätenwechsels<br />

• …<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 45


Grundprinzip des Systemdenkens<br />

Systemdenken<br />

Denkweise, die es unterstützt, komplexe Erscheinungen (Systeme) verstehen<br />

und gestalten zu können.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e beinhaltet das Systemdenken:<br />

• Begriffe zur Beschreibung komplexer Gesamtheiten und Zusammenhänge<br />

• modellhafte Ansätze, um reale, komplexe Erscheinungen zu<br />

veranschaulichen, ohne sie unzulässig vereinfachen zu müssen<br />

• Ansätze, die das holistische (ganzheitliche) Denken unterstützen<br />

− System und Systemumfeld<br />

− Lebenszyklus von Systemen<br />

−<br />

−<br />

unterschiedliche Systemsichten<br />

…<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Daenzer<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 46


Grundprinzip <strong>der</strong> Problemzerlegung<br />

Problemzerlegung<br />

• Entwicklungsprozesse sind oft mit äußerst komplexen Problemstellungen<br />

befasst. Diese sind ohne geeignete Unterstützung kaum bearbeitbar.<br />

• Zerlegung komplexer Probleme in überschaubare Teilprobleme<br />

• Durch die Lösung <strong>der</strong> Teilprobleme ist das Gesamtproblem zumindest<br />

teilweise gelöst.<br />

Achtung! Die Summe optimaler Teillösungen führt nicht zwingend zu<br />

einer optimalen Gesamtlösung.<br />

• Beispiel: i Prozessmanagement<br />

(Produkterstellungsprozesse Prozessschritte Einzelschritte <br />

Prozessbausteine)<br />

• Diverse <strong>Methoden</strong> nutzen das gleiche Prinzip<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Dörner<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 47


Grundprinzip „Vom Ganzen zum Detail“<br />

Input<br />

System S<br />

BLACK (Black Box) BOX<br />

Output<br />

Ziel<br />

Verstehen des Systems<br />

• Systemabgrenzung<br />

• Umgang mit Komplexität<br />

S 1 S 2 Systemhierarchie<br />

• Stufenweise Auflösung<br />

des Systems in<br />

S 3<br />

Subsysteme<br />

• Anwendung des Black<br />

Box Prinzips auf<br />

verschiedenen<br />

Detaillierungsebenen<br />

E 1 E 2<br />

E 6 E 7<br />

E 3<br />

E 4<br />

E 5<br />

• Struktur des Systems<br />

• Blick auf das „Ganze“<br />

• Blick ins Detail<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Daenzer<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 48


Grundprinzip „Vom Abstrakten zum Konkreten“<br />

Arbeitsebenen<br />

Aufgabe/Problem<br />

Arbeitsergebnisse<br />

(Dokumente)<br />

Produktrepräsentationen<br />

Iteratives Vo or- o<strong>der</strong> Zurücks springen zu eine er o<strong>der</strong> mehrere en Arbeitsebene en<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Klären und präzisieren <strong>der</strong><br />

Aufgaben-/Problemstellung<br />

Ermitteln von Funktionen<br />

und <strong>der</strong>en Strukturen<br />

Suche nach Lösungsprinzipien<br />

und <strong>der</strong>en Strukturen<br />

Glie<strong>der</strong>n in<br />

realisierbare Module<br />

Gestalten <strong>der</strong><br />

maßgebenden Module<br />

Gestalten des<br />

gesamten Produkts<br />

Ausarbeiten <strong>der</strong> Ausführungsund<br />

Nutzungsangaben<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsliste<br />

Funktionsstruktur<br />

Prinzipielle i i Lösung<br />

Modulare Struktur<br />

Vorentwürfe<br />

Gesamtentwurf<br />

Produktdokumentation<br />

Ite eratives Vor- od er Zurückspring gen zwischen de en Produktreprä äsentationen<br />

Weitere Realisierung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann in Anlehnung an VDI 2221<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 49


Grundprinzip des diskursiven Vorgehens<br />

Diskursives Vorgehen<br />

• jede Handlung folgt einer Zielsetzung<br />

Ziel<br />

• je<strong>der</strong> Handlung folgt eine<br />

Ergebnisüberprüfung<br />

• je<strong>der</strong> Ergebnisüberprüfung<br />

folgt eine neue Zielsetzung<br />

• strukturiertes und logisch geprägtes<br />

Vorgehen<br />

Zielsetzung/<br />

• statt probieren (Trial and Error)<br />

Ergebnis-<br />

stets auf ein Ziel ausgerichtet<br />

überprüfung<br />

arbeiten<br />

• unterstützende Fragesequenzen sind<br />

hilfreich<br />

• Training führt zur Steuerung<br />

durch das Unterbewusstsein<br />

– dadurch Entlastung des<br />

bewussten Handelns<br />

– Überwachungsfunktion muss<br />

aber aktiv bleiben<br />

Start<br />

Zielsetzung/<br />

Ergebnisüberprüfung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Wulf<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 50


Grundprinzip <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>kehrenden Reflexion<br />

Bewusste Reflexion<br />

• auch bei intensiver Arbeit nicht den Blick für das Wesentliche verlieren<br />

• Haltepunkte bewusst herbeiführen<br />

• Orientierung für weiteres Vorgehen<br />

• Erreichtes und Nichterreichtes kritisch betrachten<br />

• Vergleich / Abgleich mit den Zielen<br />

• Reduktion des Vergessens o<strong>der</strong> Verdrängens bei hektischer Arbeit<br />

• Unterstützung des Lernens und <strong>der</strong> Erfahrungssammlung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Badke-Schaub, Dörner<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 51


Grundprinzip des Denkens in Alternativen<br />

Grundsätzlich muss bei <strong>der</strong> Entwicklung von Produkten in Alternativen "gedacht" werden.<br />

Beispiel: Drucktechnik<br />

Nadeldrucker<br />

Typenraddrucker<br />

Tintenstrahldrucker (thermisch)<br />

Tintenstrahldrucker (mit Piezoeffekt)<br />

Laserdrucker<br />

…<br />

Beispiel: Lagerung einer Welle<br />

Fest-/Loslagerung<br />

Trag-/Stützlagerung<br />

…<br />

Wälzlager<br />

Gleitlager<br />

…<br />

Quelle: Epson<br />

Quelle: Lexmark<br />

Quelle: HP<br />

Quelle: FAG<br />

Größere Anzahl von Alternativen notwendig bei:<br />

• anspruchsvollen Neuentwicklungen<br />

• Umgehung von bestehenden Patenten<br />

• Absicherung von patentfähigen Lösungsideen<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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© 2009 Prof. Lindemann Quelle: nach Daenzer<br />

<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 52


Grundprinzip des Modalitätenwechsels<br />

Ziele<br />

Vorgehensmodell<br />

Heurismen<br />

Maßnahmen<br />

Situation<br />

Wechsel von Prinzipien, Sichtweisen<br />

…<br />

geplant<br />

bildhaft<br />

Chance<br />

interne Darstellung<br />

einfach<br />

vorläufig<br />

Denken<br />

bottom up<br />

Synthese<br />

Detail<br />

divergent<br />

„Kontrolleinheit“<br />

it“<br />

Wissen<br />

Erfahrung<br />

konvergent<br />

Gesamtsystem<br />

Analyse<br />

top down<br />

Wissen nutzen<br />

endgültig<br />

komplex<br />

externe Darstellung<br />

Wagnis<br />

begrifflich<br />

Opportunistisch<br />

…<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 53


02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 54


• Berechnungsmethoden<br />

• Methode <strong>der</strong> virtuellen Arbeit<br />

Beispiele für <strong>Methoden</strong><br />

• Arbeitsmethoden<br />

– Brainstorming<br />

– Bewertung<br />

– Schadensanalyse<br />

– Versuchsplanung<br />

– Qualitätsmethoden<br />

• Simulationsmethoden<br />

• Mathematische <strong>Methoden</strong><br />

• <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong><br />

Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

• <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> Statistik<br />

– Risikoanalyse<br />

• … – …<br />

Quelle: DESTATIS<br />

Quelle: CADFEM<br />

<strong>Methoden</strong> gibt es in sehr<br />

unterschiedlicher Ausprägung!<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 55


Arbeitsmethoden<br />

• Beschreibung eines regelbasierten und planmäßigen Vorgehens, nach<br />

dessen Vorgabe bestimmte Tätigkeiten auszuführen sind.<br />

• <strong>Methoden</strong> sind präskriptiv und zielorientiert.<br />

• <strong>Methoden</strong> haben einen operativen Charakter (im Unterschied zu<br />

Vorgehensmodellen o<strong>der</strong> Grundprinzipien).<br />

• Kombinationen bestimmter <strong>Methoden</strong> bilden „übergeordnete <strong>Methoden</strong>“,<br />

allerdings lassen sich <strong>Methoden</strong> nicht/kaum hierarchisch strukturieren.<br />

• In <strong>Methoden</strong> mit (scheinbar) geringer Komplexität können sich unter<br />

Umständen weitere <strong>Methoden</strong> finden.<br />

• <strong>Methoden</strong> können als Netzwerk von <strong>Methoden</strong> interpretiert werden:<br />

Einzelne <strong>Methoden</strong> finden als Module in an<strong>der</strong>en <strong>Methoden</strong> Anwendung.<br />

• <strong>Methoden</strong> können wie Kochrezepte verstanden werden. Sie sind<br />

Vorschläge und können o<strong>der</strong> müssen an die jeweilige Situation adaptiert<br />

werden.<br />

• Unterschied zu Grundprinzipien:<br />

<strong>Methoden</strong> besitzen einen spezifischen Anwendungszweck.<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 56


Gründe für den Einsatz von <strong>Methoden</strong><br />

• <strong>Methoden</strong> = Hilfsmittel zur besseren Handhabung komplexer Sachverhalte.<br />

• Mit Hilfe von Arbeitsmethoden werden:<br />

– Komplexe Probleme in überschaubare Teilprobleme aufgeteilt<br />

– Zielkonflikte erkannt<br />

– Handlungsschwerpunkte herausgearbeitet<br />

• Der Einsatz von <strong>Methoden</strong>:<br />

– hilft Denkbarrieren zu überwinden<br />

– verbessert die Kooperation und Kommunikation zwischen den Beteiligten im<br />

Entwicklungsprozess<br />

– verbessert die Koordination von Abläufen<br />

– unterstützt die Handhabung von Information und Wissen<br />

– för<strong>der</strong>t nachvollziehbare Dokumentation, unterstützt den<br />

Entscheidungsvorgang<br />

– minimiert das Risiko innerhalb einer <strong>Produktentwicklung</strong><br />

Aber <strong>Methoden</strong> sind keine „Allheilmittel“ für<br />

jegliche Probleme im Entwicklungsprozess.<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 57


Aspekte <strong>der</strong> <strong>Methoden</strong>auswahl<br />

Zum <strong>Methoden</strong>einsatz sind folgende Punkte zu klären:<br />

• Welche Fragen sollen durch die Anwendung einer Methode beantwortet<br />

werden<br />

• Welche Ziele (Output) sollen erreicht werden<br />

• Welcher Input ist verfügbar<br />

• Welche Anwendungs- und Randbedingungen sind zu beachten<br />

• Welche Anfor<strong>der</strong>ungen werden an die Methode gestellt<br />

Der Output einer Methode beinhaltet die angestrebte Wirkung sowie<br />

zusätzliche Nebenwirkungen.<br />

Die <strong>Methoden</strong>auswahl hängt auch von den Randbedingungen, den<br />

benötigten Hilfsmitteln sowie <strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong> ab.<br />

Die Fragestellung g und die jeweilige Situation bestimmen die Bedeutung von<br />

Wirkungen o<strong>der</strong> Nebenwirkungen.<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 58


Aspekte <strong>der</strong> <strong>Methoden</strong>anpassung<br />

• <strong>Methoden</strong> sind an die individuelle Situation anzupassen.<br />

• Die Anpassung erfolgt auch fortlaufend, während <strong>der</strong><br />

<strong>Methoden</strong>anwendung.<br />

• Bei <strong>der</strong> Adaption einer Methode können:<br />

– einzelne Schritte verän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> weggelassen werden<br />

(da zum Beispiel zu umfangreich o<strong>der</strong> zu komplex)<br />

– Teilschritte an<strong>der</strong>er <strong>Methoden</strong> integriert werden<br />

• Ziel <strong>der</strong> <strong>Methoden</strong>adaption ist es, eine geeignete Vorgehensweise zu<br />

generieren, die in einer spezifischen Situation bestmöglichen Erfolg<br />

garantiert.<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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Aspekte <strong>der</strong> <strong>Methoden</strong>anwendung<br />

• Bearbeitung einer Aufgabenstellung mit Hilfe von <strong>Methoden</strong>.<br />

• Aus dem erfor<strong>der</strong>lichen Input wird durch die Methode ein Output, eine<br />

Wirkung generiert.<br />

• Die Methode Brainstorming lässt sich beispielsweise nicht nur zur<br />

Generierung vieler Lösungsideen verwenden (Wirkung), son<strong>der</strong>n auch zur<br />

Erreichung einer verbesserten Teamatmosphäre o<strong>der</strong> erhöhter sozialer<br />

Kompetenz <strong>der</strong> Teammitglie<strong>der</strong> (Nebenwirkungen).<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 60


Münchner <strong>Methoden</strong> Modell - MMM<br />

Vorbedingungen, Anwendungs- und<br />

Ziele,<br />

<strong>Methoden</strong>-<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, Randbedingungen Zielbedingungen,<br />

einsatz klären verfügbarer Input zu beantwortende Fragen angestrebter Output<br />

Methode<br />

auswählen<br />

Methode<br />

anpassen<br />

Methode<br />

anwenden<br />

erfor<strong>der</strong>licher Input<br />

Informationen, Daten<br />

Input<br />

Ressourcen<br />

Anwen<strong>der</strong>, Fähigkeiten,<br />

Erfahrung,…<br />

Vorgehen<br />

basierend auf dem<br />

Arbeitsprinzip<br />

p<br />

Auswahlattribute<br />

Anpassungsattribute<br />

Anwendungs-<br />

attribute<br />

Unterstützung<br />

Beschreibungen, Beispiele,<br />

Tools, Formblätter, Hinweise<br />

erreichbarer Output<br />

Wirkungen,<br />

Nebenwirkungen<br />

Output<br />

Methode<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 61


Modell zur <strong>Methoden</strong>beschreibung<br />

Zweck Situation Wirkung<br />

Vorgehen<br />

Werkzeuge<br />

Hinweise<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 62


Modell zur <strong>Methoden</strong>beschreibung<br />

Zweck<br />

• Tätigkeiten im<br />

Entwicklungsprozess, die<br />

durch den Einsatz <strong>der</strong><br />

Methode unterstützt<br />

werden<br />

• Funktion <strong>der</strong> Methode<br />

Situation<br />

• Anwendungsbereiche und<br />

Problemstellungen, für die <strong>der</strong><br />

Einsatz <strong>der</strong> Methode sinnvoll ist<br />

• Rahmenbedingungen, die erfüllt<br />

sein müssen, damit die<br />

Methode die erwünschte<br />

Wirkung erzeugt<br />

Wirkung<br />

• Mögliche Wirkungen und<br />

Nebenwirkungen des<br />

Einsatzes <strong>der</strong> Methode<br />

• Ereignisse, Produktmodelle,<br />

Artefakte, die bei<br />

<strong>der</strong> <strong>Methoden</strong>anwendung<br />

als Ergebnisse entstehen<br />

Vorgehen<br />

• Schritte, die bei <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Methode zu durchlaufen sind<br />

• Anwendungshinweise für die Durchführung einzelner Schritte<br />

• Regeln, die bei <strong>der</strong> <strong>Methoden</strong>anwendung zu beachten sind<br />

Werkzeuge<br />

• Werkzeuge o<strong>der</strong> Hilfsmittel, die bei <strong>der</strong> Anwendung <strong>der</strong> Methode unterstützend eingesetzt<br />

werden können (Formblätter, Checklisten, Software etc.)<br />

Hinweise<br />

• Ergänzende Hinweise zur <strong>Methoden</strong>anwendung<br />

• Verknüpfung <strong>der</strong> Methode mit an<strong>der</strong>en <strong>Methoden</strong><br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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Werkzeuge („Tools“)<br />

• Werkzeuge helfen, das Handeln effektiver und effizienter zu gestalten.<br />

• Werkzeuge sollen den Handelnden bei seiner Arbeit unterstützen.<br />

• Bandbreite möglicher Werkzeuge:<br />

– Formblatt, Formular<br />

– Checkliste<br />

– Handlungsanweisung<br />

– Rechnerwerkzeug<br />

• Im Extremfall machen Werkzeuge aufgrund ihrer Komplexität sogar ein<br />

spezifisches methodisches Vorgehen erfor<strong>der</strong>lich. Ein Beispiel hierfür sind<br />

3D-CAD-Systeme.<br />

• „Maschinen“ im Sinne <strong>der</strong> Psychologie nehmen im Gegensatz zu<br />

„Werkzeugen“ den Handelnden die Initiative ab (= Automaten).<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

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02 Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong><br />

• Drei-Ebenen Modell für Entwicklungsprozesse<br />

• Vorgehensmodelle<br />

– Situationsangepasstes Vorgehen in <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Vorgehensmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Natürliches Vorgehen bei <strong>der</strong> Problemlösung<br />

– Vorgehensmodelle zur operativen Problemlösung<br />

– Phasenmodelle <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong><br />

– Münchner Vorgehensmodell (MVM)<br />

• Grundprinzipien des Handelns<br />

• <strong>Methoden</strong><br />

• Zusammenfassung<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 65


Zusammenfassung<br />

• Entwicklungsprozesse sind komplex.<br />

• Erfolgreiches Vorgehen muss geplant und kontrolliert werden.<br />

• Vorgehensmodelle müssen flexibel und adaptierbar sein.<br />

• Verständnis für den Aufbau, die Vernetzung sowie die Auswahl, die<br />

Adaption und die Anwendung von <strong>Methoden</strong> ist wichtig.<br />

• Normierte <strong>Methoden</strong>beschreibungen passen selten.<br />

• Grundprinzipien sind in vielen Arbeitsmethoden enthalten und leisten<br />

problemübergreifende Unterstützung bei Handlung und<br />

Navigation/Steuerung.<br />

• Das Münchener <strong>Methoden</strong>modell dient dem gezielten Einsatz von<br />

Arbeitsmethoden.<br />

• Die <strong>Methoden</strong>beschreibung wird durch die Merkmale Zweck, Situation und<br />

Wirkung definiert.<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 66


<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> – Zeitplan Vorlesung<br />

1. Einführung <strong>Produktentwicklung</strong> 21.10.2009<br />

2. Vorgehensmodelle, Grundprinzipien und <strong>Methoden</strong> 28.10.2009<br />

3. Ziel planen 04.11.2009<br />

4. Ziel analysieren 11.11.2009<br />

5. Problem strukturieren 25.11.2009<br />

2009<br />

6. Lösungsideen ermitteln 09.12.2009<br />

7. Eigenschaften ermitteln 16.12.2009<br />

8. Entscheidungen herbeiführen 20.01.2010<br />

9. Zielerreichung absichern 27.01.2010<br />

10.Krisen in <strong>der</strong> Entwicklung & Zusammenfassung 03.02.2010<br />

Vorlesungen Mittwoch: 8.15 - 10.45 Uhr -<br />

MW 0001 Garching<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

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<strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> – Zeitplan Übung<br />

1. Ziel planen & Ziel analysieren 18.11.2009<br />

2. Problem strukturieren & Lösungsideen ermitteln &<br />

Eigenschaften ermitteln 13.01.2010<br />

3. Entscheidungen herbeiführen 03.02.2010<br />

4. Zielerreichung absichern & Krisen in <strong>der</strong> Entwicklung 10.02.201002 2010<br />

Übungen Mittwoch: 8.15 - 10.45 Uhr -<br />

MW 0001 Garching<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

© 2009 Prof. Lindemann <strong>Methoden</strong> <strong>der</strong> <strong>Produktentwicklung</strong> / Pv / 2009 / 68


Ergänzende Literatur<br />

Ehrlenspiel, K.: Integrierte <strong>Produktentwicklung</strong>: <strong>Methoden</strong> für Prozessorganisation,<br />

<strong>Produktentwicklung</strong> und Konstruktion. München: Hanser 2003.<br />

Pahl, G.; Beitz, W.: Konstruktionslehre - <strong>Methoden</strong> und Anwendung.<br />

Berlin: Springer 2003.<br />

Daenzer, W. F.: Huber, F. (Hrsg.): Systems Engineering g - Methodik und Praxis. Zürich:<br />

Verlag für industrielle Organisation 2002.<br />

VDI-Richtlinie 2221: Methodik zum Entwickeln und Konstruieren technischer Systeme<br />

und Produkte. Düsseldorf: VDI-VerlagVerlag 1993.<br />

Dörner, D.: Die Logik des Misslingens. Strategisches Denken in komplexen Situationen.<br />

Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2000.<br />

Miller, G. A.; Galanter, E.; Pribram, C.: Strategien des Handelns.<br />

Stuttgart: Klett-Cotta 1973.<br />

Wulf, J.: Elementarmethoden zur Lösungssuche. München: Dr. Hut 2002.<br />

Imai, M.: Kaizen – <strong>der</strong> Schlüssel zum Erfolg <strong>der</strong> Japaner im Wettbewerb. München:<br />

LangenMüller Herbig 1992.<br />

<strong>Produktentwicklung</strong><br />

Technische Universität München<br />

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