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ETf-Matrix - EXtra-Magazin

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ETF-Auswahl<br />

www.extra-funds.de<br />

Index oder im MSCI Germany Index<br />

einen gut aufgestellten Index.<br />

Möglicherweise ist für den Anleger<br />

auch von Bedeutung, ob der ausgewählte<br />

Fonds Zinsen oder Dividenden<br />

ausschüttet, ob es sich also um einen<br />

ausschüttenden oder um einen thesaurierenden<br />

Fonds handelt. Letzterer<br />

behält die Ausschüttungen ein und<br />

reinvestiert diese. Nachdem ETFs einen<br />

Index nachbilden, hängt die Frage<br />

ob Ausschüttung oder nicht meist am<br />

zugrunde liegenden Index. Ein Performanceindex,<br />

wie beispielsweise der<br />

bekannte DAX, rechnet die gezahlten<br />

Dividenden in die Indexentwicklung mit<br />

ein, Preisindizes dagegen nicht. Hier<br />

werden dann in der Regel die Dividenden<br />

quartalsweise an den ETF-Anleger<br />

ausschüttet. Wer die Indexkonstruktion<br />

(ausschüttend oder thesaurierend)<br />

beleuchtet, für den spielt eventuell<br />

auch eine Rolle, wie der ETF den Index<br />

nachbildet, also volle Replikation<br />

(der Fonds investiert in alle im Index<br />

enthaltenen Werte) oder synthetische<br />

(die Entwicklung des Referenzindex<br />

wird durch ein Tauschgeschäft nachgebildet).<br />

Wer das Emittentenrisiko<br />

komplett ausschalten will, wählt die<br />

Variante „volle Replikation“.<br />

Will man ein Währungsrisiko vermeiden,<br />

ist Entscheidungskriterium, in<br />

welcher Währung der Fonds angeboten<br />

wird. Aber Achtung, bei vielen<br />

ETFs lauten die Indexkomponenten<br />

auf andere Währungen und werden<br />

einfach nur in Euro umgerechnet. In<br />

diesen Fällen besteht also ein Währungsrisiko,<br />

obwohl der ETF in Euro<br />

abgerechnet wird.<br />

Ein wichtiges Entscheidungskriterien<br />

sind auch die Kosten und das Fondsvolumen.<br />

Für einen langfristig orientierten<br />

Anleger spielen vor allem die<br />

laufenden Kosten eine große Rolle.<br />

Anhaltspunkt bietet hierfür die jährliche<br />

Verwaltungsgebühr. Volumenstarke<br />

ETFs schützen vor Fondsschließungen<br />

und reduzieren die Fixkosten, die<br />

nicht in der Verwaltungsgebühr enthalten<br />

sind, wie z. B. die Depotbankgebühr.<br />

Diese verteilen sich dann auf<br />

mehr Anlegergeld und schlagen für<br />

den Einzelnen weniger stark zu Buche.<br />

Will der Anleger in regelmäßigen Raten<br />

sparen, muss er auf einen sparplanfähigen<br />

ETF zurückgreifen. Nicht<br />

alle ETFs sind sparplanfähig, dies ist<br />

von der Depotbank abhängig, ebenso<br />

gibt es große Preisunterschiede bei<br />

den Gebühren für Sparpläne. Ein Vergleich<br />

lohnt sich hier in jedem Fall.<br />

Diese Aufzählung ist nicht abschließend,<br />

sondern stellt nur eine Auswahl<br />

an möglichen Entscheidungskriterien<br />

dar. Es können je nach Bedarf des<br />

Anlegers einzelne Kriterien gestrichen<br />

oder zusätzliche aufgenommen werden.<br />

Abschließende Schritte<br />

Sind die Anlageklassen und Entscheidungskriterien<br />

gefunden, muss der<br />

Anleger festlegen, wie wichtig die jeweiligen<br />

Kriterien für ihn sind, und ihnen<br />

Werte zuordnen, beispielsweise<br />

von „1 = weniger wichtig“ bis „3 = sehr<br />

wichtig“. Man spricht hier von der Gewichtung.<br />

Dann geht es ausgehend<br />

von den Kriterien an die Benotung der<br />

in für eine Anlage infrage kommenden<br />

ETFs. Ein Notenschlüssel von „0 = gar<br />

nicht erfüllt“ bis „5 = voll erfüllt“ bietet<br />

sich beispielsweise an. Für jedes Kriterium<br />

und jeden Fonds wird die Note mit<br />

der Gewichtung multipliziert und die<br />

daraus resultierende Punktzahleauf<br />

Fondsebene summiert. Für jeden ETF<br />

lässt sich so eine Punktzahl ermitteln,<br />

der ETF mit der höchsten Punktzahl<br />

entspricht am besten den eigenen Anforderungen.<br />

Was in der Theorie kompliziert klingt,<br />

ist eigentlich gar nicht so schwierig<br />

darzustellen. Eine einmal erstellte<br />

<strong>Matrix</strong> kann auch laufend für neue<br />

Entscheidungsprozesse verwendet<br />

werden. Anlegern, die sich näher mit<br />

dem Modell der Entscheidungsmatrix<br />

befassen möchten, ist das unten aufgeführte<br />

Buch, das Grundlage für diesen<br />

Beitrag war, zu empfehlen.<br />

Buchtipp:<br />

Die Anlage in ETFs – Entscheidungs-<br />

und Kategorisierungskriterien,<br />

Rupert Thiery, Igel Verlag,<br />

April 2010, 240 Seiten, 55 Euro,<br />

ISBN 978-3-86815-266-1<br />

November 2010 7

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