Download - Die SPD im Kreis Mettmann
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Generationswechsel: 1986 wird Peter Zwilling<br />
als Nachfolger von Siegfried Bangert zum<br />
Ortsvereinsvorsitzenden gewählt. Bangert<br />
wird Unterbezirks- (<strong>Kreis</strong>)-Vorsitzender<br />
Anfang der 1970er Jahre, in der Euphorie des Willy-Brandt-Wahlsiegs von 1969, seiner Ostpolitik,<br />
der Liberalisierung der Gesellschaft und der neuen Bildungspolitik, fanden Hunderttausende<br />
neue Mitglieder zur <strong>SPD</strong>. In Wülfrath kletterten die Mitgliederzahlen in wenigen<br />
Jahren von 130 auf 240. <strong>Die</strong>s veränderte die Struktur der Partei vor Ort erheblich. Schüler,<br />
Studenten, Auszubildende wollten die Gesellschaft verändern. Plattform hierfür sollte die<br />
Brandt´sche <strong>SPD</strong> sein, wie man sie aus den Medien kannte.<br />
<strong>Die</strong> Realität <strong>im</strong> Ortsverein war jedoch eine gänzlich andere. <strong>Die</strong> Arbeiter, Facharbeiter, oftmals<br />
gestandene Gewerkschafter und Betriebsräte, etwas konservativ und <strong>im</strong>mer diszipliniert,<br />
trafen auf junge Leute, langhaarig, Studenten oder Schüler, Lehrer und Auszubildende,<br />
oft unbekümmert aber <strong>im</strong>mer diskussionsfreudig. Das war anstrengend und barg Konfliktpotential.<br />
Der Wülfrather <strong>SPD</strong>-Vorsitzende Siegfried Bangert, war souverän genug damit umzugehen,<br />
er nahm junge Leute in Verantwortung und erkannte die Chance, die in einer Erneuerung<br />
bestand.<br />
Mit dem Aufkommen der DKP und deren Einzug in den Stadtrat wurde Kommunalpolitik in<br />
Wülfrath schwieriger. Standen sich Jahrzehnte Wülfrather Kommunalpolitik die <strong>SPD</strong> und<br />
CDU/FDP gegenüber und wechselte die Mehrheit <strong>im</strong>mer wieder zwischen diesen beiden politischen<br />
Lagern, so war plötzlich eine unkalkulierbare vierte Kraft in den Stadtrat eingezogen,<br />
die ihr Wählerpotential aus dem ehemaligen <strong>SPD</strong>-Lager rekrutierte.<br />
Seit 1972 gab die Wülfrather <strong>SPD</strong> die<br />
Zeitung „Wülfrath aktuell“ heraus, die in<br />
den 70er und 80er Jahren einige Male <strong>im</strong><br />
Jahr an alle Haushalte verteilt wurde.<br />
Wülfrath aktuell war auch ein wenig<br />
Siegfried Bangerts Zentralorgan.<br />
Zwar wurde Helmut Kuhnert 1984 (<strong>SPD</strong> 40.0 %) mit den St<strong>im</strong>men der DKP (13,5 %) zum Bürgermeister<br />
gewählt. <strong>Die</strong> jedoch oft populistische Politik der Kommunisten machte eine Zusammenarbeit<br />
der <strong>SPD</strong> mit ihnen äußerst schwierig. Dazu kamen die innerdeutschen Verhältnisse<br />
und die Tatsache, dass die DKP über die SED gefördert wurde. Im Spiegel vom<br />
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